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Afghanistan und die Bundeswehr nach dem Anschlag - Einsatz ohne Ziel?
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Jubin
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Anmeldungsdatum: 28.02.2007
Beiträge: 481

Beitrag(#726869) Verfasst am: 21.05.2007, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Interessant ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass die UDSSR nicht umso mehr für die Existenz der Taliban verantwortlich gemacht wird. Das macht schon mehr Sinn, denn die USA haben durch ihren Einmarsch in Irak dort ja auch die religiösen Fanatiker gestärkt, die sich im Kampf behaupten und so die Macht erlangen ihre religiösen Gesetze durchzusetzen.


Ja, teilweise hat die UDSSR dazu begetragen, daß die Partisanen existieren konnten.
Die Rollen der USA und "seinem Vasallen GB" jedoch sind gravierender, weil sie in den letzten 30 Jahren ganz stark dazu begetragen haben, daß der islamische Extremismus gedeiht und nicht bedroht wird.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#726901) Verfasst am: 21.05.2007, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Jubin hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Interessant ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass die UDSSR nicht umso mehr für die Existenz der Taliban verantwortlich gemacht wird. Das macht schon mehr Sinn, denn die USA haben durch ihren Einmarsch in Irak dort ja auch die religiösen Fanatiker gestärkt, die sich im Kampf behaupten und so die Macht erlangen ihre religiösen Gesetze durchzusetzen.


Ja, teilweise hat die UDSSR dazu begetragen, daß die Partisanen existieren konnten.
Die Rollen der USA und "seinem Vasallen GB" jedoch sind gravierender, weil sie in den letzten 30 Jahren ganz stark dazu begetragen haben, daß der islamische Extremismus gedeiht und nicht bedroht wird.

Wenn man gegen islamische Extremisten kämpft und dann gegen sie verliert, dann werden sie besonders stark. So geschehen in Afghanistan durch die Russen und aktuell im Irak und Afghanistan durch die Amis.
Unabhängig davon sind und waren die abgeschotteten Saudi-Araber selber steinzeitlich religiös. Paksitan radikalisiert sich auch zunehmend und das ganz ohne äußeren Einfluss.
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Autoterrorist
Die Gottespest



Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg

Beitrag(#726925) Verfasst am: 21.05.2007, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich bin überhaupt für den Grundsatz: kein deutscher Soldat auf fremdem Staatsgebeit, kein fremder Soldat auf deutschem.
Ich bin für keine Soldaten überall.
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Jubin
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.02.2007
Beiträge: 481

Beitrag(#726939) Verfasst am: 21.05.2007, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Wenn man gegen islamische Extremisten kämpft und dann gegen sie verliert, dann werden sie besonders stark. So geschehen in Afghanistan durch die Russen und aktuell im Irak und Afghanistan durch die Amis.


Vorsicht. Im kalten Krieg waren die "islamischen Extremisten" noch willkommene Verbündete gegen Kommunismus.
Der "Kampf gegen Terror" wurde erst einige Jahre nach dem kalten Krieg als "Kampfrichtung" angegeben.


Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Unabhängig davon sind und waren die abgeschotteten Saudi-Araber selber steinzeitlich religiös.


Michael Moore zeigt recht deutlich, wie das Verhältnis der Familie Bush zur herrschenden Königsfamilie in Saudi-Arabien ist. Saudi-Arabien ist aber trotz seiner steinzeit religiösen Regierung ein anrerkannter und wichtiger Handelspartner der USA.


Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Paksitan radikalisiert sich auch zunehmend und das ganz ohne äußeren Einfluss.


Falsch. Wikipedia schreibt:

Wikipedia hat folgendes geschrieben:

Daraufhin setzte General Pervez Musharraf die gewählte Regierung Sharifs in einem Militärputsch ab und errichtete die vierte Militärdiktatur Pakistans. Seit 2001 hat er das Präsidentenamt inne.

Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 steht Pakistan in verstärktem Maße im Spannungsfeld religiös motivierter Auseinandersetzungen, insbesondere da Musharraf eine enge politische und militärische Allianz mit den USA eingegangen ist. Die nach Meinung vieler prowestlich orientierte Politik des Präsidenten ist in dem muslimisch orientierten Land umstritten. Unabhängig davon beteiligt man sich weiter am Kampf gegen den internationalen Terrorismus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pakistan#Milit.C3.A4rdiktatur_seit_1999

In Pakistan sitzt also ein Militärdikdator mithilfe der USA an der Macht. Die Bevölkerung will aber selbstbestimmung und die einzige relevante Opposition hierzu scheint der Islamismus zu sein.

Also für mich deutlich NICHT "ganz ohne äußeren Einfluss".
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#726955) Verfasst am: 21.05.2007, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Jubin hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Wenn man gegen islamische Extremisten kämpft und dann gegen sie verliert, dann werden sie besonders stark. So geschehen in Afghanistan durch die Russen und aktuell im Irak und Afghanistan durch die Amis.


Vorsicht. Im kalten Krieg waren die "islamischen Extremisten" noch willkommene Verbündete gegen Kommunismus.
Der "Kampf gegen Terror" wurde erst einige Jahre nach dem kalten Krieg als "Kampfrichtung" angegeben.

Die Russen kämpfen in Afghanistan und Tschetschenien gegen muslimische Extremisten. Der Vergleich passt.

Jubin hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Unabhängig davon sind und waren die abgeschotteten Saudi-Araber selber steinzeitlich religiös. Paksitan radikalisiert sich auch zunehmend und das ganz ohne äußeren Einfluss.


Falsch. Wikipedia schreibt:

Wikipedia hat folgendes geschrieben:

Daraufhin setzte General Pervez Musharraf die gewählte Regierung Sharifs in einem Militärputsch ab und errichtete die vierte Militärdiktatur Pakistans. Seit 2001 hat er das Präsidentenamt inne.

Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 steht Pakistan in verstärktem Maße im Spannungsfeld religiös motivierter Auseinandersetzungen, insbesondere da Musharraf eine enge politische und militärische Allianz mit den USA eingegangen ist. Die nach Meinung vieler prowestlich orientierte Politik des Präsidenten ist in dem muslimisch orientierten Land umstritten. Unabhängig davon beteiligt man sich weiter am Kampf gegen den internationalen Terrorismus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pakistan#Milit.C3.A4rdiktatur_seit_1999

In Pakistan sitzt also ein Militärdikdator mithilfe der USA an der Macht. Die Bevölkerung will aber selbstbestimmung und die einzige relevante Opposition hierzu scheint der Islamismus zu sein.

Also für mich deutlich NICHT "ganz ohne äußeren Einfluss".

Unfug
Statement by President Bill Clinton - Washington, DC, October 13, 1999

Zitat:
The events in Pakistan this week represent another setback to Pakistani democracy. Pakistan's interests would be served by a prompt return to civilian rule and restoration of the democratic process. I urge that Pakistan move quickly in that direction.
I am sending my ambassador back to Islamabad to underscore my view directly to the military authorities and to hear their intentions. I will also be consulting closely with all concerned nations about maintaining peace and stability in South Asia.

Clinton war GEGEN den Militärputsch. Soweit ich mich erinnern kann konnte Clinton Musharaf gerade noch davon überzeugen seinen Vorgänger Sharif nicht aufzuknüpfen. Musharaf ist laut wiki Mitglied einer Splitterpartei der Muslimliga, der auch Sharif angehörte. Aus ideologischer Sicht ist der Putsch sowieso ein Bruderstreit und mit den aktuellen Entwicklungen in Pakistan meinte ich die heftige Opposition von viel reaktionäreren, den Taliban ähnelnden Gruppierungen, die Teile des Landes ohnehin schon kontrollieren und nun auch in Islamabad eine eigene Religionspolizei aufstellen wollen.

Aber Hauptsache die Amis sind schuld. Wie weiß der engagierte Antiamerikaner noch nicht. Aber wenn man sich heftig anstrengt, dann kann zu jedem Ereignis eine kausale Verbindung zu den USA erfinden.

Jubin hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Unabhängig davon sind und waren die abgeschotteten Saudi-Araber selber steinzeitlich religiös.


Michael Moore zeigt recht deutlich, wie das Verhältnis der Familie Bush zur herrschenden Königsfamilie in Saudi-Arabien ist. Saudi-Arabien ist aber trotz seiner steinzeit religiösen Regierung ein anrerkannter und wichtiger Handelspartner der USA.

Na und? Kommst du ohne Öl aus?
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Jubin
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.02.2007
Beiträge: 481

Beitrag(#726973) Verfasst am: 21.05.2007, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Clinton war GEGEN den Militärputsch. Soweit ich mich erinnern kann konnte Clinton Musharaf gerade noch davon überzeugen seinen Vorgänger Sharif nicht aufzuknüpfen.


Ja, Clinton hat damals Protest angemeldet.
Doch seit Bush toleriert, hofiert und kooperiert man mit dem Militärdikdator.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

... und mit den aktuellen Entwicklungen in Pakistan meinte ich die heftige Opposition von viel reaktionäreren, den Taliban ähnelnden Gruppierungen, die Teile des Landes ohnehin schon kontrollieren und nun auch in Islamabad eine eigene Religionspolizei aufstellen wollen.


Ja, das meinte ich. Die eizige Opposition zu Musharaf in Pakistan ist derzeit der Islamismus.


Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Aber Hauptsache die Amis sind schuld. Wie weiß der engagierte Antiamerikaner noch nicht. Aber wenn man sich heftig anstrengt, dann kann zu jedem Ereignis eine kausale Verbindung zu den USA erfinden.


Hihihi
Es bleibt dir selbst überlassen dich über die "humanistische Politik der Republikaner" zu informieren.


Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Na und? Kommst du ohne Öl aus?


Nee, aber ich bin auch nicht so verlogen zu behaupten, daß ich Frieden und Demokratie der Welt beibringen will und dabei gleichzeitg Despoten unterstütze, Demokratien stürze, Angriffskriege führe, mich nicht vor internationalem Gericht verantworte, Terror und Folter unterrichte und auch die höchsten Ausgaben für´s Milität habe.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#727007) Verfasst am: 21.05.2007, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Jubin hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Clinton war GEGEN den Militärputsch. Soweit ich mich erinnern kann konnte Clinton Musharaf gerade noch davon überzeugen seinen Vorgänger Sharif nicht aufzuknüpfen.


Ja, Clinton hat damals Protest angemeldet.
Doch seit Bush toleriert, hofiert und kooperiert man mit dem Militärdikdator.

Bist du stattdessen für Sanktionen und Abbruch der diplomatischen Beziehungen so wie im Falle des Iran und Kuba?
Nein, da machen sie es auch wieder falsch die Amis. Der Antiamerikaner findet immer ein zu verurteilendes Haar in der Suppe.

Ich finde man muss einen goldenen Mittelweg zwischen notwendiger Kooperation und Distanzierung finden.

Jubin hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Aber Hauptsache die Amis sind schuld. Wie weiß der engagierte Antiamerikaner noch nicht. Aber wenn man sich heftig anstrengt, dann kann zu jedem Ereignis eine kausale Verbindung zu den USA erfinden.


Hihihi
Es bleibt dir selbst überlassen dich über die "humanistische Politik der Republikaner" zu informieren.

Ich bin alles andere als ein Fan der Bush-Regierung. Stell dir vor! Es ist eine differenzierte Position zwischen Blindem Amerika-Gehorsam und blindem Antiamerikanismus möglich.

Jubin hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Na und? Kommst du ohne Öl aus?


Nee, aber ich bin auch nicht so verlogen zu behaupten, daß ich Frieden und Demokratie der Welt beibringen will und dabei gleichzeitg Despoten unterstütze, Demokratien stürze, Angriffskriege führe, mich nicht vor internationalem Gericht verantworte, Terror und Folter unterrichte und auch die höchsten Ausgaben für´s Milität habe.

Wieso verlogen? Das grundsätzliche Fehler der Neocons war, dass sie wirklich daran glaubten, dass sie die Iraker befreien und eine neoliberale Musterdemokratie installieren könnten. Teile der Bush-Administration waren bei der konkreten Umsetzung des Kriegs verlogen.
Aber hinter der Entscheidung stehen weltfremde Intellektuelle, die mit dem naiven aber wohlmeinenden Volk gemeinsam die Vision verfolgten der ganzen Welt die Demokratie zu bringen. Aus gesinnungsethischer Sicht kann man den meisten Amis bezüglich der aktuellen Nahost-Politik keine Vorwürfe machen.

Die Geschäftsbeziehungen zu den Saudis bestanden freilich schon vor und zwischen den Präsidentschaften der Bushs. Wenn ein Land nicht unter Sanktionen steht, dann wird es Handel geben. Die wichtigen Geschäftsleute unterschiedlicher Länder knüpfen Kontakte und wichtige Geschäftleute schaffen oft den Sprung in die Regierung.

Aber frag einfach mal Ladeeni, ob in Saudi-Arabien durch einen Wegfall der Geschäftsbeziehungen mit den Bushs plötzlich eine blühende säkulare Demokratie ausbrechen würde.
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Jubin
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.02.2007
Beiträge: 481

Beitrag(#727020) Verfasst am: 21.05.2007, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Bist du stattdessen für Sanktionen und Abbruch der diplomatischen Beziehungen so wie im Falle des Iran und Kuba?
Nein, da machen sie es auch wieder falsch die Amis. Der Antiamerikaner findet immer ein zu verurteilendes Haar in der Suppe.


Nee, es würde mir reichen, wenn man mit solchen Staaten Handel treibt und sich nicht in die Innenpolitik eimischt. Dazu unten mehr.


Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Jubin hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Aber Hauptsache die Amis sind schuld. Wie weiß der engagierte Antiamerikaner noch nicht. Aber wenn man sich heftig anstrengt, dann kann zu jedem Ereignis eine kausale Verbindung zu den USA erfinden.


Hihihi
Es bleibt dir selbst überlassen dich über die "humanistische Politik der Republikaner" zu informieren.

Ich bin alles andere als ein Fan der Bush-Regierung. Stell dir vor! Es ist eine differenzierte Position zwischen Blindem Amerika-Gehorsam und blindem Antiamerikanismus möglich.

Wieso meinst du ich wäre blind ?


Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Wieso verlogen? Das grundsätzliche Fehler der Neocons war, dass sie wirklich daran glaubten, dass sie die Iraker befreien und eine neoliberale Musterdemokratie installieren könnten. Teile der Bush-Administration waren bei der konkreten Umsetzung des Kriegs verlogen.


Das was du behauptest ist so naiv, wie der Wunsch von einem 5-jährigen den Auspuff eines Autos selbsständig auszuwechseln.
Ich glaube nicht, daß die Neocons es wirklich geglaubt haben. Dazu war ihre Argumentation zu schwach, gekünstelt und nicht fundiert. Es gab ja nicht wenig Menschen, die das Vorgehen unter einem schlechten Stern gesehen haben.
Verlogen ist aber definitiv die Diskrepanz zwischen ihren Aussagen und ihrem Handeln.
Verlogen ist auch die Art und Weise wie sie ein andere Land angegriffen haben und nun besetzten.
...


Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Aber hinter der Entscheidung stehen weltfremde Intellektuelle, die mit dem naiven aber wohlmeinenden Volk gemeinsam die Vision verfolgten der ganzen Welt die Demokratie zu bringen. Aus gesinnungsethischer Sicht kann man den meisten Amis bezüglich der aktuellen Nahost-Politik keine Vorwürfe machen.


Nee. Es sind/waren Marketing-Strategen die die Arbeit der Meinungsformung durchgeplant haben und noch immer tun.
Ich kann sehr wohl der Bush-Regierung vorwerfen, daß sie nicht an der Lösung des Nahost-Problems interessiert ist. Sie und auch die Sposoren profitieren davon ja mächtig.



Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Aber frag einfach mal Ladeeni, ob in Saudi-Arabien durch einen Wegfall der Geschäftsbeziehungen mit den Bushs plötzlich eine blühende säkulare Demokratie ausbrechen würde.


Nee, es wäre aber sehr gut, wenn man den Reformbestrebungen in Saudi-Arabien nicht so im Weg stehen würde. Es wäre auch sehr gut, wenn die Geschäfte zwischen Staaten stattfinden könnten anstelle auf der Ebene von Familien. Es ist doch klar, daß damit Tür und Tor für Nebengeschäfte, Korruption und dergleichen geschaffen werden.
Aber gerade die enge Beziehung der aktuellen US-Regierung zu einigen Firmen ist für diese sehr profitabel. Schau dir doch an welche Firmen die Spenden für die Kandidatur von Bush junior geliefert haben. Genau DIESE Firmen sind nun ganz dick im Geschäft.
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#727069) Verfasst am: 21.05.2007, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin wohl der Einzige, der für einen Ausbau und eine Modernisierung der deutschen Armee ist. Nicht, dass ich Gewalt für eine Lösung halte, aber keine Gewalt ist es eben auch nicht. Und ich möchte nicht erleben, dass uns irgendwelche vorsteinzeitlichen Fanatiker mit Steinschleudern besiegen, nur weil wir kein Militär mehr haben. Worauf es ankommt, ist eine kluge Führung der Armee. Ich für meinen Teil, sehe lieber 100000 Taliban Kämpfer hingeschlachtet, als dass ich akzeptieren könnte, dass irgendwo Frauen, Kinder und unbeteiligte Zivilisten bei Selbstmordanschlägen umkommen. Intelligente Selektion eben.
_________________
"Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#727084) Verfasst am: 21.05.2007, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Jubin hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Wieso verlogen? Das grundsätzliche Fehler der Neocons war, dass sie wirklich daran glaubten, dass sie die Iraker befreien und eine neoliberale Musterdemokratie installieren könnten. Teile der Bush-Administration waren bei der konkreten Umsetzung des Kriegs verlogen.


Das was du behauptest ist so naiv, wie der Wunsch von einem 5-jährigen den Auspuff eines Autos selbsständig auszuwechseln.
Ich glaube nicht, daß die Neocons es wirklich geglaubt haben. Dazu war ihre Argumentation zu schwach, gekünstelt und nicht fundiert. Es gab ja nicht wenig Menschen, die das Vorgehen unter einem schlechten Stern gesehen haben.
Verlogen ist aber definitiv die Diskrepanz zwischen ihren Aussagen und ihrem Handeln.
Verlogen ist auch die Art und Weise wie sie ein andere Land angegriffen haben und nun besetzten.

Es ist nicht naiv, sondern vielmehr vernünftig anzunehmen, dass die Neocons einfach inkompetent waren. Francis Fukuyama hat selber zugegeben, dass seine Auffassungen ein Irrtum war und sich vom Neokonservativismus verabschiedet. Er war einer der zentralen Vordenker. Heute vertritt er wesentlich vernünftigere Ansichten.

Jubin hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Aber hinter der Entscheidung stehen weltfremde Intellektuelle, die mit dem naiven aber wohlmeinenden Volk gemeinsam die Vision verfolgten der ganzen Welt die Demokratie zu bringen. Aus gesinnungsethischer Sicht kann man den meisten Amis bezüglich der aktuellen Nahost-Politik keine Vorwürfe machen.


Nee. Es sind/waren Marketing-Strategen die die Arbeit der Meinungsformung durchgeplant haben und noch immer tun.

Du weißt das natürlich alles. Welche Meinungsformung? Die Amerikaner sind stolze Demokraten und die Missionarische Verbreitung der Demokratie ist spätestens seit dem 2. Weltkrieg eine Grundhaltung der Amerikaner.

Jubin hat folgendes geschrieben:
Ich kann sehr wohl der Bush-Regierung vorwerfen, daß sie nicht an der Lösung des Nahost-Problems interessiert ist. Sie und auch die Sposoren profitieren davon ja mächtig.

Warum sollten sie von einem gelösten Nahost-Problem (was auch immer das bedeutet) nicht genauso profitieren? Reiche können immer profitieren, egal was passiert.

Jubin hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Aber frag einfach mal Ladeeni, ob in Saudi-Arabien durch einen Wegfall der Geschäftsbeziehungen mit den Bushs plötzlich eine blühende säkulare Demokratie ausbrechen würde.


Nee, es wäre aber sehr gut, wenn man den Reformbestrebungen in Saudi-Arabien nicht so im Weg stehen würde. Es wäre auch sehr gut, wenn die Geschäfte zwischen Staaten stattfinden könnten anstelle auf der Ebene von Familien. Es ist doch klar, daß damit Tür und Tor für Nebengeschäfte, Korruption und dergleichen geschaffen werden.
Aber gerade die enge Beziehung der aktuellen US-Regierung zu einigen Firmen ist für diese sehr profitabel. Schau dir doch an welche Firmen die Spenden für die Kandidatur von Bush junior geliefert haben. Genau DIESE Firmen sind nun ganz dick im Geschäft.

Alle Geschäftsbeziehungen sind für alle Beteiligten profitabel. Das ist der Sinn von Geschäftsbeziehungen.

Ich würde in der Sache eher auf Ladeenis Urteil vertrauen. Der war schließlich in Saudi-Arabien und weiß, welche Faktoren wirklich wesentlich sind.
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Ladeeni
Ex-Muslim & Kameltreiber



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 831
Wohnort: NRW

Beitrag(#727089) Verfasst am: 21.05.2007, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

# Sokrateer und Jubin: vielen Dank für diese spannende,informative und hochinteressante Diskussion !

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Aber frag einfach mal Ladeeni, ob in Saudi-Arabien durch einen Wegfall der Geschäftsbeziehungen mit den Bushs plötzlich eine blühende säkulare Demokratie ausbrechen würde.


Obwohl Saudi-Arabien bei den meisten Muslimen und Nicht-Muslimen als die scharia-konformste, religiöste und strengste Land der Welt gilt, sind die meisten islamistische Kräfte in Saudi-Arabien nicht dieser Meinung!!

Angefangen mit den Kriegen des Königreichs-Gründers Abdel Aziz Al Saud gegen seine Verbündeten Al-Ikhwan ( Beduinenverbündete), den Überfall auf die Große Moschee in Mekka 1979 durch islamistische Extremisten, der nur durch den Eingriff französischer Spezialeinheiten beendet konnte, bis zu den seit Mitte der 90er wiederholten Angriffen der Al Qaeda auf den saudischen Staat, die seit dem 11. September eine neue Dimension und Größe genommen haben (in den deutschen Medien wird kaum über diese Angriffe/Attentate und ihre Hintergründe berichtet)...

All diese Angriffe/kriege haben das selbe Motiv: die Scharia.


In den Augen der Al Saud-Feinde ist Saudi-Arabien ein Land, dass nicht die Scharia anwendet!!

In den letzten Jahren gab es sehr viele Gelehrte/Intellektuelle/Scheichs die nach Reformen rufen, Briefe an den König und etc unterschreiben...

Was nur wenige wissen, diese "vermeintlichen" Reformer (besonders islamistischen Hintergrunds) fordern u.a die vollständige Anwendung der Scharia in Saudi-Arabien...

Auch die saudische Opposition im Londoner Exil unter Sa'ad al-Faqih steht für die komplette "Scharianisierung" des Königreichs!

Die militärische Macht der USA ist für Saudi-Arabien ( die Königsfamilie) der letzte Rückhalt gegen seine Feinde (sei es Saddam, Al Qaeda, inländische Oppositionellen).

Diese Reformbestrebungen lieber Jubin haben kein anderes Ziel als ein neuer Taliban in Arabien !

Die (absolute) Mehrheit der Mitglieder der saudischen Königsfamilie sind sehr liberal und führen ein westliches Leben, sie besitzen ein ungeheures Netz von Verlagen, Radiosendern und Satelliten-TV die Nacktheit, Obszönität und westliches Moral in der arabischen Welt propagieren (ich habe hier islamische Begriffe benutzt)




Die einzige Legitimität der saudischen Königsfamilie ist der Islam bzw. die Scharia, jeden Schritt fern der Scharia bedeutet große Gefahren für das Königreich, das Peter Scholl-latour als sehr wackelig bezeichnet hat,was zum Teil stimmt, denn Saudi-Arabien ist am Ende eine typische Stammesgesellschaft !



Euer Ladeeni, der Kameltreiber
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#727090) Verfasst am: 21.05.2007, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Ich bin wohl der Einzige, der für einen Ausbau und eine Modernisierung der deutschen Armee ist. Nicht, dass ich Gewalt für eine Lösung halte, aber keine Gewalt ist es eben auch nicht. Und ich möchte nicht erleben, dass uns irgendwelche vorsteinzeitlichen Fanatiker mit Steinschleudern besiegen, nur weil wir kein Militär mehr haben. Worauf es ankommt, ist eine kluge Führung der Armee. Ich für meinen Teil, sehe lieber 100000 Taliban Kämpfer hingeschlachtet, als dass ich akzeptieren könnte, dass irgendwo Frauen, Kinder und unbeteiligte Zivilisten bei Selbstmordanschlägen umkommen. Intelligente Selektion eben.


Dein islamistischer Zwillingsbruder wuerde das wohl so sagen:


"Ich für meinen Teil, sehe lieber 100000 Natosoldaten hingeschlachtet, als dass ich akzeptieren könnte, dass irgendwo Frauen, Kinder und unbeteiligte Zivilisten bei Bomben- und Raketenangriffen umkommen. Intelligente Selektion eben."

....und ich finde, dass Ihr beide Euch an Zynismus um nichts nachsteht, weil den Tod von unschuldigen Zivilisten nehmt Ihr beide nicht bloss in Kauf, nein, den redet Ihr Euch ja sogar noch schoen und instrumentalisiert ihn auch, um mit dem Finger auf den jeweils anderen zeigen zu koennen..... Cool

Beide Seiten schlachten in Afghanistan Zivilisten ab und sehen das mit den "Kolateralschaeden" nicht sonderlich eng....

Gruss, Bernie
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Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#727095) Verfasst am: 21.05.2007, 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
"Ich für meinen Teil, sehe lieber 100000 Natosoldaten hingeschlachtet, als dass ich akzeptieren könnte, dass irgendwo Frauen, Kinder und unbeteiligte Zivilisten bei Bomben- und Raketenangriffen umkommen. Intelligente Selektion eben."


Habe ich nicht etwas von guter Heeresführung gesagt? Abgesehen davon, können sie gerne ihren Frieden haben, wenn sie mit ihren Terrorakten aufhören, dass wir aber solange Israel als unabhängiger Staat existiert, nicht passieren. Und nochwas: Die Terroristen schlachtet bevorzugt und gezielt Zivilisten ab, dass die Nato-Soldaten da mithalten können, halte ich für ein Gerücht

Zitat:
Beide Seiten schlachten in Afghanistan Zivilisten ab und sehen das mit den "Kolateralschaeden" nicht sonderlich eng....


Soso, beide Seiten schlachten gezielt Zivilsten ab? Sag mal, brauchst du eigentlich Stützen für deine Scheuklappen?
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#727102) Verfasst am: 21.05.2007, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ladeeni hat folgendes geschrieben:
Die militärische Macht der USA ist für Saudi-Arabien ( die Königsfamilie) der letzte Rückhalt gegen seine Feinde (sei es Saddam, Al Qaeda, inländische Oppositionellen).

Diese Reformbestrebungen lieber Jubin haben kein anderes Ziel als ein neuer Taliban in Arabien !

Die Argumentation derjenigen, die alles durch die antiamerikanische Brille sehen, ist nun, dass gerade durch die Unterstützung des Westens für gewisse gemäßigte, prowestliche Regierungen, dort quasi aus Trotz eine antidemokratische, islamistische Gegenreaktion kommt. Wenn die USA und Saudi-Arabien nicht zusammenarbeiten würden (was auch immer das hieße), dann würde hingegen eine Demokratie entstehen.

So wird das auch Ägypten oder Algerien betreffend gesehen. Die westliche Unterstützung für die undemokratischen aber aniislamistischen Regime wären der Grund für den islamistischen Widerstand.

In Afghanistan wäre der Westen hingegen schuld, gerade weil er die Mudschahedin unterstützt hat.

Im Iran wäre der Westen schuld, weil er dem Regime die kalte Schulter zeigt. In Darfur, weil er untätig ist.

Kurzfassung der einseitig anitiimperialistischen Sichtweise:
Der Westen mischt sich zugunsten der Antiislamisten ein -> Der Westen ist am Islamismus schuld.
Der Westen mischt sich zugunsten der Islamisten ein -> Der Westen ist am Islamismus schuld.
Der Westen mischt sich gar nicht ein -> Der Westen ist am Islamismus schuld.
Am Kopf kratzen
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Ladeeni
Ex-Muslim & Kameltreiber



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Beitrag(#727109) Verfasst am: 21.05.2007, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Die Geschäftsbeziehungen zu den Saudis bestanden freilich schon vor und zwischen den Präsidentschaften der Bushs. Wenn ein Land nicht unter Sanktionen steht, dann wird es Handel geben. Die wichtigen Geschäftsleute unterschiedlicher Länder knüpfen Kontakte und wichtige Geschäftleute schaffen oft den Sprung in die Regierung.



Die besondere Beziehung zu den USA ist ein Grundstein des Königreichs. Der Gründer Abdel Aziz Al Saud hat sich für die Amerikaner und nicht für die Briten (seine alten Verbündete) entschieden, weil Letztere die arabische Sache mehrmals verraten haben (Großarabischer Staat, Palästina etc..).

Die größte Erdölfirma auf der Welt, die saudische ARAMCO, gehörte bis Mitte der 70er den Amis.

Die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder sind so alt wie diese Lände selbst! Es hat nichts mit Bush oder den Neocons zu tun!


Ladeeni, der Kameltreiber
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http://sa7rawi.blogspot.com/ (neu, bald auf Deutsch)

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Sokrateer
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Beitrag(#727115) Verfasst am: 21.05.2007, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ladeeni hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Die Geschäftsbeziehungen zu den Saudis bestanden freilich schon vor und zwischen den Präsidentschaften der Bushs. Wenn ein Land nicht unter Sanktionen steht, dann wird es Handel geben. Die wichtigen Geschäftsleute unterschiedlicher Länder knüpfen Kontakte und wichtige Geschäftleute schaffen oft den Sprung in die Regierung.



Die besondere Beziehung zu den USA ist ein Grundstein des Königreichs. Der Gründer Abdel Aziz Al Saud hat sich für die Amerikaner und nicht für die Briten (seine alten Verbündete) entschieden, weil Letztere die arabische Sache mehrmals verraten haben (Großarabischer Staat, Palästina etc..).

Die größte Erdölfirma auf der Welt, die saudische ARAMCO, gehörte bis Mitte der 70er den Amis.

Die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder sind so alt wie diese Lände selbst! Es hat nichts mit Bush oder den Neocons zu tun!

Die größte Gegenleistung der Saudis für den Schutz der USA (vor dem Iran und Irak) ist meines Wissens, dass das Erdöl nur gegen Dollar verkauft wird. Dadurch müssen alle Staaten und Firmen, die Öl kaufen wollen, zuerst Dollar kaufen und horten, um sich gegen Währungsrisiken abzusichern. Das stützt und fördert den Dollar. Ich hab mal ein Interview mit einem Diplomaten gelesen/gehört, der damals in den 70ern dabei war, als das ausgemacht wurde.

@Ladeeni: Fühlen sich die Saudis durch die Amerikaner eingeengt? Was motiviert diejenigen, denen Saudi-Arabien noch nicht islamisch genug ist? Die Frömmigkeit oder die Idee der Befreiung von amerikanischen Einflüssen auf die Regierung?
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Hatuey
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Beitrag(#727118) Verfasst am: 21.05.2007, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Osama Bin Laden war in den Achtzigern eine Art Söldnerführer, der mit saudischen Geld und indirekter Hilfe des CIAs militante Moslems für den Kampf gegen die Rote Armee in Afghanistan anwarb. Eigentlich war er eine Art Söldnerführer, der jetzt auf eigene Faust kämpft. Viele dieser Leute wurden auch von Mitglieder der SAS in allen Arten des Partisanenkampfes und Terrors unterrichtet.

Zitat:
Weit gravierendere Probleme kreierte die CIA, als sie Mitte der achtziger Jahre auf den Vorschlag des ISI einging weltweit arabische Freiwillige für den Jihad gegen die Sowjetunion zu rekrutieren und auszubilden. An die 100.000 militante Moslems sollen nach Pakistan gekommen sein, um dort in den mit saudischem Geld geförderten Koranschulen indoktriniert zu werden. Viele von ihnen nahmen an den Kämpfen in Afghanistan teil, andere sollten dazu dienen den Krieg in die südlichen Republiken der Sowjetunion zu tragen oder für Pakistans Anspruch auf Kaschmir zu kämpfen.
......
Nachdem nun auch die Sowjetunion selbst zum Kriegsziel geworden war, hatte die CIA allen Grund sich bedeckt zu halten. Geld und Material wurden über den pakistanischen Geheimdienst an eine Organisation namens MAK geliefert, die für die Verteilung in Afghanistan zuständig war. 1989 sicherte sich dann Bin Laden als Leiter von MAK Macht und Einfluss.Dennoch funktionierte die Aufgabentrennung so gut, dass später sowohl Bin Laden wie auch die CIA ruhigen Gewissens behaupten konnten, nie etwas miteinander zu tun gehabt zu haben. Aber die Verluste der arabischen Freiwilligen waren verheerend, zudem sollten sie damit beginnen den Krieg in die Städte zu tragen. Sie brauchten also Spezialisten, die sie im Guerillakrieg, Häuserkampf und der Kunst von Terroranschlägen unterwiesen. Hier kamen nun tatsächlich einige Ausbilder der amerikanischen Special Forces Green Berets zum Einsatz. Auch Amerikas treuester Verbündeter Großbritannien schickte einige Männer der SAS, die in Nordirland entsprechendes Know-How gesammelt hatten. Einer dieser SAS-Ausbilder, der auch zu direkten Kampfeinsätzen in Afghanistan mit ausrückte, bemerkte später zynisch: "Die Mullahs haben ihnen erzählt, sie bekämen einen Platz zur Rechten Allahs, wenn sie im Dschihad getötet würden. Das mochte ja sein. Aber diese Männer wurden in Massen ausgelöscht. Als ich zu ihnen kam, herrschte zu Allahs Rechter wohl schon ein ziemlicher Andrang. "

http://www.kriegsreisende.de/wieder/alkaida-cia.htm

Ali Mohammad, ein Al Quiada Mitglied, der später wegen der Anschläge gegen die US-Botschaften in Kenia und Tansania verhaftet wurde, war von 1985 bis 1989 sogar Mitglied bei den Green Berets, einer Spezialeinheit.

Im Grund kämpft die ISAF gegen ein Gegner, den die CIA und andere Staaten erschaffen hat. Der ganze Krieg in Afghanistan und gegen die Talibanen macht keinen Sinn. Dort wird ein Schariastaat gegen Rebellen verteidigt, denen der Staat nicht islamisch genug ist.
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Sokrateer
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Beitrag(#727126) Verfasst am: 21.05.2007, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hatuey hat folgendes geschrieben:
Osama Bin Laden war in den Achtzigern eine Art Söldnerführer, der mit [...] indirekter Hilfe des CIAs

Das ist eine Legende für die es keinerlei Belege gibt und die 9/11 Commission hat das auch untersucht. Sowohl CIA als Al Kaida streiten das ab. Die Mudschahedin wurden unterstützt, nicht die ausländische Al Kaida.

OBL war schon immer antiamerikanisch eingestellt. Im Krieg gegen die Sowjetunion war Al Kaida sowieso bedeutungslos, sagt jedenfalls Peter Bergen: CNN TERRORISM ANALYST: Peter Bergen
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beachbernie
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Beitrag(#727137) Verfasst am: 21.05.2007, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Hatuey hat folgendes geschrieben:
Osama Bin Laden war in den Achtzigern eine Art Söldnerführer, der mit [...] indirekter Hilfe des CIAs

Das ist eine Legende für die es keinerlei Belege gibt und die 9/11 Commission hat das auch untersucht. Sowohl CIA als Al Kaida streiten das ab. Die Mudschahedin wurden unterstützt, nicht die ausländische Al Kaida.

.


Wenn CIA und Al Kaida das abstreiten, dann wird das ja wohl auch stimmen, sind ja beides so unglaublich glaubwuerdige Quellen. Sehr glücklich

Es ist auch sicherlich ein blosses Geruecht, dass die beiden Organisationen bloss deshalb behaupten nie etwas miteinander zu tun gehabt zu haben, weil ein Eingestaendnis der urspruenglichen Zusammenarbeit beiden heute eigentlich recht peinlich sein muss und sie in nicht unerhebliche Erklaerungsnot bringt.....

Gruss, Bernie
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hainer
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Beitrag(#727140) Verfasst am: 21.05.2007, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ich finde ja den Anlass der erneuten Diskussion interessant: Wenn man sich die Reaktion von Politik, Medien und Bevölkerung anschaut, scheinen die meisten überrascht zu sein, dass Soldaten den Tod finden. Ist das Naivität oder Heuchelei?


Heuchelei.
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Sokrateer
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Beitrag(#727151) Verfasst am: 21.05.2007, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wenn CIA und Al Kaida das abstreiten, dann wird das ja wohl auch stimmen, sind ja beides so unglaublich glaubwuerdige Quellen. Sehr glücklich

Es ist auch sicherlich ein blosses Geruecht, dass die beiden Organisationen bloss deshalb behaupten nie etwas miteinander zu tun gehabt zu haben, weil ein Eingestaendnis der urspruenglichen Zusammenarbeit beiden heute eigentlich recht peinlich sein muss und sie in nicht unerhebliche Erklaerungsnot bringt.....

Gruss, Bernie

Ja und in Roswell sind die grünen Männchen gelandet. Der Beweis dafür ist freilich, dass das Pentagon das abstreitet.

Welche positiven Belege hast du denn für eine finanzielle, materielle oder logistische Unterstützung der Al Kaida durch die USA? Aus welchem Grund bist du davon überzeugt, dass es diese Verbindung gab?
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Hatuey
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Beitrag(#727180) Verfasst am: 21.05.2007, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
....

Welche positiven Belege hast du denn für eine finanzielle, materielle oder logistische Unterstützung der Al Kaida durch die USA? Aus welchem Grund bist du davon überzeugt, dass es diese Verbindung gab?


In meinen Beitrag steht folgendes:

Zitat:
Nachdem nun auch die Sowjetunion selbst zum Kriegsziel geworden war, hatte die CIA allen Grund sich bedeckt zu halten. Geld und Material wurden über den pakistanischen Geheimdienst an eine Organisation namens MAK geliefert, die für die Verteilung in Afghanistan zuständig war. 1989 sicherte sich dann Bin Laden als Leiter von MAK Macht und Einfluss.Dennoch funktionierte die Aufgabentrennung so gut, dass später sowohl Bin Laden wie auch die CIA ruhigen Gewissens behaupten konnten, nie etwas miteinander zu tun gehabt zu haben



http://www.kriegsreisende.de/wieder/alkaida-cia.htm

Die CIA hat Bin Laden und seine "Freiheitskämpfer" nur indirekt über den pakistanischen Geheimdienst ISI unterstützt. Das lief wahrscheinlich so: Die ISI bekam vom CIA Geld und Waffen, diese wurden an afghanische "Freiheitskämpfer" geliefert.

Der ehemalige Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski von Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter, ein großer Witz, erklärt dann folgendes:
Zitat:
"Was war wichtiger im Anblick der Weltgeschichte? Die Taliban oder der Zusammenbruch des Sowjetimperiums? Ein paar aufgescheuchte Moslems oder die Befreiung Mitteleuropas und das Ende des Kalten Krieges?"
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Scout2001
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Beitrag(#727280) Verfasst am: 22.05.2007, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ah ja, dann haben wir es gar nicht JP II. und H. Kohl zu verdanken, sondern dem Taliban. Dachte ich mir schon.
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Kammerjäger



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Beitrag(#727285) Verfasst am: 22.05.2007, 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich denke nicht, daß man diese Menschen durch Truppenpräsenz in dieses Jahrhundert "verfrachten" kann. Das ist ziemlich aussichtslos. Hier braucht es wohl noch Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte eigener Entwicklung bis Hilfe von Aussen angenommen & anzeptiert wird. Ich denke, daß man die vorhandenen Ressourcen erstmal andersweitig verwenden sollte. Ich fand z.B. den SFOR/IFOR Einsatz der Bundeswehr sehr wichtig.
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beachbernie
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Beitrag(#727349) Verfasst am: 22.05.2007, 09:45    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wenn CIA und Al Kaida das abstreiten, dann wird das ja wohl auch stimmen, sind ja beides so unglaublich glaubwuerdige Quellen. Sehr glücklich

Es ist auch sicherlich ein blosses Geruecht, dass die beiden Organisationen bloss deshalb behaupten nie etwas miteinander zu tun gehabt zu haben, weil ein Eingestaendnis der urspruenglichen Zusammenarbeit beiden heute eigentlich recht peinlich sein muss und sie in nicht unerhebliche Erklaerungsnot bringt.....

Gruss, Bernie

Ja und in Roswell sind die grünen Männchen gelandet. Der Beweis dafür ist freilich, dass das Pentagon das abstreitet.

Welche positiven Belege hast du denn für eine finanzielle, materielle oder logistische Unterstützung der Al Kaida durch die USA? Aus welchem Grund bist du davon überzeugt, dass es diese Verbindung gab?


Z.B. dass ich im Fernsehen die chronischen Rechtsausleger und Amifreunde Loewenthal und Todenhoefer habe bewundern duerfen, wie sie Spenden fuer den "afghanischen Widerstand" sammelten und sich dabei hauptsaechlich auf amerikanische Regierungsquellen beriefen, die damals die Vorsaenger bei den Lobeshymnen auf den freiheitlichen Osama und seine tapferen Jungs machten. Reicht das?

Gruss, Bernie
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Sokrateer
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Beitrag(#727365) Verfasst am: 22.05.2007, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ja und in Roswell sind die grünen Männchen gelandet. Der Beweis dafür ist freilich, dass das Pentagon das abstreitet.

Welche positiven Belege hast du denn für eine finanzielle, materielle oder logistische Unterstützung der Al Kaida durch die USA? Aus welchem Grund bist du davon überzeugt, dass es diese Verbindung gab?


Z.B. dass ich im Fernsehen die chronischen Rechtsausleger und Amifreunde Loewenthal und Todenhoefer habe bewundern duerfen, wie sie Spenden fuer den "afghanischen Widerstand" sammelten und sich dabei hauptsaechlich auf amerikanische Regierungsquellen beriefen, die damals die Vorsaenger bei den Lobeshymnen auf den freiheitlichen Osama und seine tapferen Jungs machten. Reicht das?

Gruss, Bernie

Die Spenden gingen an die Mudschahedin, nicht an OBLs unbekanntes Grüppchen. Auch die Unterstützung der CIA lief über den pakistanischen Geheimdienst an die befreundeten Mudschahedin, nicht an die paar Araber um Osama Bin Laden.

Nenne bitte die Regierungsquellen, die Lobeshymnen über einen freiheitlichen Osama verbreiteten. Deinen vagen Erinnerungen schenke ich keinen Glauben. Außerdem müsste es ein leichtes sein, diese Lobeshymnen der amerikanischen Regierung auf OBL zu finden.
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Hatuey
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Beitrag(#727448) Verfasst am: 22.05.2007, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
...
Die Spenden gingen an die Mudschahedin, nicht an OBLs unbekanntes Grüppchen. Auch die Unterstützung der CIA lief über den pakistanischen Geheimdienst an die befreundeten Mudschahedin, nicht an die paar Araber um Osama Bin Laden.
.....


Die Vorläuferorganisation von Al-Quiada bekam vom CIA, über den ISI, Geld überwiesen:
Zitat:
During the Soviet-Afghanistan war, MAK played a critical role, training over 100 mujahidin for the war and dispersing approximately $2 million in donations sourced via a network of global offices in Western countries, including approximately thirty in the United States. MAK maintained a close liaison with Pakistan's Inter-Services Intelligence (ISI) agency via which the CIA also funneled money into the mujahidin campaign.

http://en.wikipedia.org/wiki/Maktab_al-Khidamat

Die Rolle Osama Bin Laden in Afghanistan sollte man lieber nicht unterschätzen. Bin Laden scheint eine Art Söldnerführer zu sein, der sich selbstständig gemacht hat und jetzt für seine eigenen Ziele kämpft. So etwas gab es in der Geschichte oft genug.

Der ganze Bundeswehreinsatz macht keinen Sinn, die Talibanen können sich jederzeit nach Pakistan zurückziehen, dort regiert eine Militärdiktator, der die Islamisten förderte und jetzt bekämpft.
Die Bundeswehr, mit Ausnahme des KSK, ist in Afghanistan nichts weiter, als das bewaffnete technische Hilfswerk. Solche Aufgaben sollten Söldner übernehmen.
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Sokrateer
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Beitrag(#727465) Verfasst am: 22.05.2007, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hatuey hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
...
Die Spenden gingen an die Mudschahedin, nicht an OBLs unbekanntes Grüppchen. Auch die Unterstützung der CIA lief über den pakistanischen Geheimdienst an die befreundeten Mudschahedin, nicht an die paar Araber um Osama Bin Laden.
.....


Die Vorläuferorganisation von Al-Quiada bekam vom CIA, über den ISI, Geld überwiesen:
Zitat:
During the Soviet-Afghanistan war, MAK played a critical role, training over 100 mujahidin for the war and dispersing approximately $2 million in donations sourced via a network of global offices in Western countries, including approximately thirty in the United States. MAK maintained a close liaison with Pakistan's Inter-Services Intelligence (ISI) agency via which the CIA also funneled money into the mujahidin campaign.

http://en.wikipedia.org/wiki/Maktab_al-Khidamat

Keine Quelle und MAK waren Araber. Osama Bin Laden sammelte Geld und führte hundert Araber an. Wenn ich von den Mudschahedin spreche, dann von den einheimischen Kämpfern. Es ist klar, dass der CIA der ISI Geld gab um die Mujahedin zu unterstützen. Du müsstest nachweisen, dass der CIA von OBL und seiner Gruppe überhaupt wusste und dass tatsächlich Gelder über ISI dorthin geflossen sind.

Zitat:

However, Peter Bergen, a CNN journalist and adjunct professor who is known for conducting the first television interview with Osama bin Laden in 1997, refuted Cook's notion, stating on August 15, 2006, the following:

that the CIA funded bin Laden or trained bin Laden—is simply a folk myth. There's no evidence of this. In fact, there are very few things that bin Laden, Ayman al-Zawahiri and the U.S. government agree on. They all agree that they didn't have a relationship in the 1980s. And they wouldn't have needed to. Bin Laden had his own money, he was anti-American and he was operating secretly and independently. The real story here is the CIA didn't really have a clue about who this guy was until 1996 when they set up a unit to really start tracking him.[44]

http://en.wikipedia.org/wiki/Osama_bin_Laden

Hatuey hat folgendes geschrieben:

Die Rolle Osama Bin Laden in Afghanistan sollte man lieber nicht unterschätzen. Bin Laden scheint eine Art Söldnerführer zu sein, der sich selbstständig gemacht hat und jetzt für seine eigenen Ziele kämpft. So etwas gab es in der Geschichte oft genug.

Peter Bergen sagt eben, dass die paar Anschläge der Araber strategisch gesehen keinen Unterschied machten. Die kämpften damals auch noch nicht mit Selbstmordanschlägen, die sich ja heute im Irak als sehr erfolgreich erweisen. Auch die IEDs gab es damals noch nicht. Da war die RAF ein Vorreiter in den 80ern. Sie nahmen mit ihren 100 Mann an einigen Scharmützeln Teil. Osama Bin Laden war jedes Jahr vier Monate zuhause in Saudi-Arabien auf Urlaub um seinen Geschäften nachzugehen.
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Jubin
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Beitrag(#727575) Verfasst am: 22.05.2007, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Welche Meinungsformung?


Es gibt genügend Beiträge zum Thema wie die öffentliche Meinung vor dem Irak-Krieg langsam und stetig "aufgebaut" wurde. ARD und ZDF haben dazu schon gut Sendungen gezeigt.
Es ist ja nicht so, daß nicht wenige gesagt haben, daß die Lüge mit "Massenvernichtungswaffen" und am Ende "Atomwaffen" gerade beim Irak unmöglich sind. Siehe dazu die Berichte von Hans Blix und der IAEO.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Die Amerikaner sind stolze Demokraten und die Missionarische Verbreitung der Demokratie ist spätestens seit dem 2. Weltkrieg eine Grundhaltung der Amerikaner.


Das mag für die Regionen der Welt gelten wo kein "national interest" herrscht, das trifft aber auf rel. wenig Menschen zu.
Es ist doch signifikant, daß die USA seit dem 2. WK die meisten Kriege geführt haben und auch nachgewiesen einige Demokratien gestürzt haben,
Stichwort Lateinamerika: Chile/Pinochet
Stichwort Iran/Mossadeq
Hier gibt es mehr dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Auslandsinterventionen_der_Vereinigten_Staaten


Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Warum sollten sie von einem gelösten Nahost-Problem (was auch immer das bedeutet) nicht genauso profitieren? Reiche können immer profitieren, egal was passiert.


Daß Krieg eine äußerst profitable Situation ist solange man nicht selbst davon betroffen ist sollte dir bekannt sein oder ?
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Jubin
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Beitrag(#727581) Verfasst am: 22.05.2007, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ladeeni hat folgendes geschrieben:
# Sokrateer und Jubin: vielen Dank für diese spannende,informative und hochinteressante Diskussion !


Sehr glücklich
Den Dank kann ich dir zurück geben.

Ladeeni hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Aber frag einfach mal Ladeeni, ob in Saudi-Arabien durch einen Wegfall der Geschäftsbeziehungen mit den Bushs plötzlich eine blühende säkulare Demokratie ausbrechen würde.


Die militärische Macht der USA ist für Saudi-Arabien ( die Königsfamilie) der letzte Rückhalt gegen seine Feinde (sei es Saddam, Al Qaeda, inländische Oppositionellen).


Yep. Da stimme ich Ladeeni zu.
Wo ich mich aber in meiner Meinung zu Sokrateer unterscheide ist die Idee, inwiefern ein künstliches Aufrechterhalten einer Regierung seitens der USA nicht selbst zu Radikalismus führt.
Ich glaube, daß diese Fremdbestimmung und Eingriff von Außen einen ganz wesentlichen Teil dazu beiträgt. Ich kann mir gut vorstellen, daß im Laufe der Jahre die ganzen gemäßigten und vernünftigen Bewegungen um eine Änderung, z.B. weg von Stammesherrschaft, herbeizuführen letztlich scheitern und somit die radikalen ausselektioniert werden, die dann die einzige Opposition bieten.

Ladeeni hat folgendes geschrieben:

Diese Reformbestrebungen lieber Jubin haben kein anderes Ziel als ein neuer Taliban in Arabien !


Ja, kann ich mir gut vorstellen. Schade Traurig

Ladeeni hat folgendes geschrieben:

Die (absolute) Mehrheit der Mitglieder der saudischen Königsfamilie sind sehr liberal und führen ein westliches Leben, sie besitzen ein ungeheures Netz von Verlagen, Radiosendern und Satelliten-TV die Nacktheit, Obszönität und westliches Moral in der arabischen Welt propagieren (ich habe hier islamische Begriffe benutzt)


Es spielt doch keine Rolle wie sie leben sondern wie sie herrschen oder ?
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