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G8-Gipfel in Heiligendamm - Was haltet ihr davon?
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#730296) Verfasst am: 25.05.2007, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:


diese "gnade" ist bei weitem nicht nur "sympathisch". das wird erst recht deutlich wennm anerkennt, dass die fehlleistungen noch andauern.


Nun, auch global betrachtet gilt: Das einzige definitive und unangefochtene Naturrecht ist: Der Stärkere (bzw Reichere) hat Recht.


oh. ich bin kein verfechter einer naturrechtsethik.

immerhin haben wir den verstand um uns über dieses hinwegzusetzen.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#730299) Verfasst am: 25.05.2007, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
wer das glück hatte zufällig in einem mehr oder weniger reichen land geboren zu werden, und sich ein wenig anschaut worauf dieser reichtum beruht, sollte auch zu dem ergebnis kommen - es sei denn er hält sich für etwas besseres als die menschen die zufällig in ärmeren ländern geboren wurden!


im übrigen teile ich in dieser hinsicht danols ansicht.


Das ist aber kein Argument sondern ein moralischer Appell. Nur wegen den Fehlleistungen meiner Vorfahren bin ich / wir / die Industrienationen für nichts verantwortlich. Es besteht auch keineswegs die Pflicht, andere am eigenen Wohlstand teilhaben zu lassen. Es ist eine Gnade, die zwar sympathisch ist, auf die aber keinerlei Anspruch besteht.



Wir sind da bei der nicht ganz unbedeutenden Frage, ob es ein Menschenrecht ist, als Verhungernder von jemandem, der im Überfluss lebt, etwas abzubekommen, das ihm das Leben rettet. Unabhängig, wer welche Schuld am jeweilgen Zustand trägt.

Wenn es für Dich schon ein Menschenrecht ist, nicht ausgewiesen werden zu dürfen, weil man in einem Land aufgewachsen ist, obwohl man diesem Land massiv schadet, was folgt dann für Dich in obigem Fall?


Zuletzt bearbeitet von Malone am 25.05.2007, 22:35, insgesamt 2-mal bearbeitet
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#730300) Verfasst am: 25.05.2007, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

ja und? woran ausser der gier einiger turbokapitalisten liegt das denn noch?
und die armut in "drittweltländern" liegt an an zuwenig biss? soll sich der kaffeebauer oder dern arbeiter auf der bananenplantage einfach nur etwas mehr anstrengen oder so? Pillepalle


Der Arbeiter soll mehr faire Bananen und Kaffeebohnen produzieren. Die werden auch anständig entlohnt.

Außerdem haben wir Konsumenten in Deutschland auch Einfluss darauf, ob Arbeiter in Afrika ausgebeutet werden ode nicht. Nicht mehr den billigsten Kaffee kaufen, sondern mehr Fairtrade.


komisch, ich hör immer nur "geiz ist geil". wieso nur kommt mir wieder "Ökobourgoisie" in den sinn?!
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#730302) Verfasst am: 25.05.2007, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
...

Der Arbeiter soll mehr faire Bananen und Kaffeebohnen produzieren. Die werden auch anständig entlohnt.


Genau! Der Arbeiter nämlich! Und er soll keine unfairen Bananen und Kaffeebohnen äh produzieren.
Komplett von der Rolle
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Rreinhard
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
Beiträge: 910
Wohnort: Oberbayern

Beitrag(#730303) Verfasst am: 25.05.2007, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:

Ich wollte auch eher wissen,ob die These
Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Und ich sage: Ob ein Land heute arm oder reich ist, ist kein Zufall. Sondern liegt im Land selbst begründet (größtenteils).


auch für vergangene Zeiten gilt, also z. b. ein Land, welches anno xxyz arm war, ebenfalls sozusagen "selbst schuld" sei.


Schwierige Frage. Fällt mir momentan kein Land dazu ein. Für Naturkatastrophen, die ein Land verwüsten, ist natürlich das Land nicht verantwortlich, aber auch keine fremden Länder.
Ich habe auch nur auf die ehemaligen afrikanischen Kolonien abgezielt. Und diese Länder sind heute frei von Besatzung, können heute ihre eigene Politik gestalten.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#730305) Verfasst am: 25.05.2007, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:

Ich wollte auch eher wissen,ob die These
Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Und ich sage: Ob ein Land heute arm oder reich ist, ist kein Zufall. Sondern liegt im Land selbst begründet (größtenteils).


auch für vergangene Zeiten gilt, also z. b. ein Land, welches anno xxyz arm war, ebenfalls sozusagen "selbst schuld" sei.


Schwierige Frage. Fällt mir momentan kein Land dazu ein. Für Naturkatastrophen, die ein Land verwüsten, ist natürlich das Land nicht verantwortlich, aber auch keine fremden Länder.
Ich habe auch nur auf die ehemaligen afrikanischen Kolonien abgezielt. Und diese Länder sind heute frei von Besatzung, können heute ihre eigene Politik gestalten.


ist deine meinung noch naiv oder schon ignorant?
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#730308) Verfasst am: 25.05.2007, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:


Wir sind da bei der nicht ganz unbedeutenden Frage, ob es ein Menschenrecht ist, als Verhungernder von jemandem, der im Überfluss lebt, etwas abzubekommen, das ihm das Leben rettet. Unabhängig, wer welche Schuld am jeweilgen Zustand trägt.

Wenn es für Dich schon ein Menschenrecht ist, nicht ausgewiesen werden zu dürfen, weil man in einem Land aufgewachsen ist, obwohl man diesem Land massiv schadet, was folgt dann für Dich in obigem Fall?


Menschenrechte sind ja auch konstrukte, die nur bestehen, weil Menschen die an ihrer Durchsetzung interesse haben diese auch durchsetzten können. Dennoch hast Du hier Recht. Die obige Aussage war etwas unüberlegt.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#730311) Verfasst am: 25.05.2007, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
...Für Naturkatastrophen, die ein Land verwüsten, ist natürlich das Land nicht verantwortlich,...


Sicher? Überrascht Denk noch mal nach. Dir fällt schon noch wer ein... Sehr glücklich
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Rreinhard
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
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Beitrag(#730319) Verfasst am: 25.05.2007, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Rreinhard hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

ja und? woran ausser der gier einiger turbokapitalisten liegt das denn noch?
und die armut in "drittweltländern" liegt an an zuwenig biss? soll sich der kaffeebauer oder dern arbeiter auf der bananenplantage einfach nur etwas mehr anstrengen oder so? Pillepalle


Der Arbeiter soll mehr faire Bananen und Kaffeebohnen produzieren. Die werden auch anständig entlohnt.

Außerdem haben wir Konsumenten in Deutschland auch Einfluss darauf, ob Arbeiter in Afrika ausgebeutet werden ode nicht. Nicht mehr den billigsten Kaffee kaufen, sondern mehr Fairtrade.


komisch, ich hör immer nur "geiz ist geil". wieso nur kommt mir wieder "Ökobourgoisie" in den sinn?!


Qualität kostet halt etwas mehr, dafür hat man auch mehr davon.
"geiz ist geil", von diesem Motto wurden nur Saturn Hansa, Mediamarkt und Aldi reich. Aber der Konsument hat nur kurze Zeit was davon, weil die Ware nix taugt.

Fairtrade-Kaffee kostet ungefähr das Doppelte, schmeckt aber doppelt so gut. Und der Kaffeearbeiter hat auch noch was davon. Den Mehrpreis kann man sich leicht einsparen. Einfach eine Schachtel Zigaretten weniger in der Woche, oder eine halbe Bier beim Wirt weniger.
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Stefan
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Beitrag(#730321) Verfasst am: 25.05.2007, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Menschenrechte sind ja auch konstrukte, die nur bestehen, weil Menschen die an ihrer Durchsetzung interesse haben diese auch durchsetzten können. ...


Quark.
Ersten existieren Menschenrechte nicht weil es durchsetzbare Interessen sind, zweitens hapert es mit der Durchsetzung dermaßen, daß du dir selber, in einem Satz, widersprichst.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Beitrag(#730325) Verfasst am: 25.05.2007, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:

Fairtrade-Kaffee kostet ungefähr das Doppelte, schmeckt aber doppelt so gut.


Gröhl...

Einfach nur geil! Weißt du eigentlich was fair trade bedeutet? Offensichtlich nicht, sonst würdest du nicht annehmen es beträfe deine Geschmacksknospen. Lachen
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#730326) Verfasst am: 25.05.2007, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Rreinhard hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

ja und? woran ausser der gier einiger turbokapitalisten liegt das denn noch?
und die armut in "drittweltländern" liegt an an zuwenig biss? soll sich der kaffeebauer oder dern arbeiter auf der bananenplantage einfach nur etwas mehr anstrengen oder so? Pillepalle


Der Arbeiter soll mehr faire Bananen und Kaffeebohnen produzieren. Die werden auch anständig entlohnt.

Außerdem haben wir Konsumenten in Deutschland auch Einfluss darauf, ob Arbeiter in Afrika ausgebeutet werden ode nicht. Nicht mehr den billigsten Kaffee kaufen, sondern mehr Fairtrade.


komisch, ich hör immer nur "geiz ist geil". wieso nur kommt mir wieder "Ökobourgoisie" in den sinn?!


Qualität kostet halt etwas mehr, dafür hat man auch mehr davon.
"geiz ist geil", von diesem Motto wurden nur Saturn Hansa, Mediamarkt und Aldi reich. Aber der Konsument hat nur kurze Zeit was davon, weil die Ware nix taugt.

Fairtrade-Kaffee kostet ungefähr das Doppelte, schmeckt aber doppelt so gut. Und der Kaffeearbeiter hat auch noch was davon. Den Mehrpreis kann man sich leicht einsparen. Einfach eine Schachtel Zigaretten weniger in der Woche, oder eine halbe Bier beim Wirt weniger.


ich gebs auf. Deprimiert
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Rreinhard
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
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Beitrag(#730334) Verfasst am: 25.05.2007, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Freilich betrifft es AUCH meine Geschmachsknospen! Trink mal einen Penny-Kaffee, danach eine GePa-Kaffee. Dann erkennst auch DU den Unterschied.

Fairtrade steht für fairen Handel, aber auch für nachhaltigen, ökologischen Anbau. Und das schmeckt man auch.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#730344) Verfasst am: 25.05.2007, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:

Fairtrade steht für fairen Handel, aber auch für nachhaltigen, ökologischen Anbau. Und das schmeckt man auch.


Nein. Das ökologische Moment ist für "fair gehandelte" Produkte nicht zwingend und schmecken würdest du es bei Kaffee mit Sicherheit nicht. Für den Geschmack von Kaffee sind andere Faktoren bestimmend. Das aber nur am Rande.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#730364) Verfasst am: 25.05.2007, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Das beste Beispiel gegen "aus ausgebeuteten Kolonien wurden arme Länder" sind die USA.
Dieses Land gründete sich aus 13 ehemalig britischen Kolonien - und sitzt heute mit am G8-Tisch.


Ist ja genial, ein Land das 200 Jahre länger unabhängig war, über dieverse gut qualifizierte europäische Einwanderer und zum Zeitpunkt seiner Unabhängigkeit über eine funktionierende Verwaltung verfügte, mit z.B. afrikanischen Staaten nach der Unabhängigkeit zu vergleichen. Klar kann eine ehemalige Kolonie erfolgreich sein - wenn die Voraussetzungen stimmen, und genau die haben in vielen Kolonien dank der Kolonialmächte nicht gestimmt.

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Und die Industrialisierung Großbritanniens basierte meines Wissens auf Kohle, Stahl und Dampfmaschinen. Und industriellen Webstühle.
Damals kam die Kohle und der Stahl nicht aus Kolonien Großbritanniens. Die Baumwolle kam, wenn ich mich recht erinnere, aus den USA.


Korrekt aber unvollständig.
Die Baumwolle stammte aus den USA die sie mithilfe von Sklaven so billig herstellen konnte - Sklaven die GB ihnen aus seinen Kolonien verkaufte.
Deine Darstellung trifft auch nur auf die Anfangsphase der Industrialisierung zu, später wurden Stoffe wie Gummi (gewonnen aus Kautschuk), Öl (der Irak war z.B. britische Kolonie), teilweise auch seltene Hölzer wichtiger - alles Güter aus den Kolonien.
Dazu kommen die Abgaben, die von den Kolonien entrichtet werden mussten und die GB seine damalige Industriepolitik erst ermöglichte. Es ist eben kein Zufall, dass die Industrialisierung der größten europäischen Kolonialmacht lange vor der Industrialisierung von Kontinentaleuropa oder auch der USA einsetzte.

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Deutschland hatte nur kurze Zeit Kolonien, und dann nur kleine, wenig Rohstoffe, und ist heute eines der wohlhabendsten Länder.


Stimmt, Deutschland war eines der wenigen Länder, für die sich die Kolonien nicht rentiert haben. Ändert aber nichts daran, das es von den Kolonien anderer Länder profitieren konnte, beispielsweise durch den Handel mit GB oder den USA. Dazu kommt, das die Industrialisierung in Deutschland erst später einsetzte als in GB. Das es dennoch gelang, wirtschaftlich mächtiger zu werden, verdankt sich zu einem großen Teil dem Marshallplan nach dem 2. Weltkrieg, der Deutschland auf annähernd dasselbe Niveau brachte wie andere westeuropäische Länder - in einer Zeit in der die Kolonien sowieso schon unrentabel wurden, da man die Einheimischen nichtmehr ganz so leicht unterdrücken konnte. Ein weiterer Vorteil Deutschlands lag darin, das es einige sozialpolitische Schritte früher als andere Länder tätigte, was den Wohlstand der Massen förderte - die Produktivität stieg dadurch an, so dass Kolonien verzichtbar waren.

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Die Armut der afrikanischen Länder liegt vor allem in diesen Ländern selbst begründet:
Wegen korrupten Regierungen, in manchen Ländern ist das Klima schlecht, Überbevölkerung durch mangelnde Geburtenkontrolle,... außerdem denken die Afrikaner (sehr verallgemeinert) nicht über den Tag hinaus.


Sehr verallgemeinert denkt niemand über den Tag hinaus Mit den Augen rollen
Korrupte Regierungen sinds also ... daran können Kolonialmächte, die sich nie um den Aufbau einer Effizienten einheimischen Verwaltung in den Kolonien kümmerten, selbstverständlich nicht schuld sein. Genausowenig wie sie Verantwortung für schlechte Regierungen tragen, die an die Macht kamen weil man den Kolonien und ihrer Bevölkerung zu wenig Zeit gab, eine demokratische Kultur zu entwickeln, sondern sie lieber unvorbereitet unabhängig werden ließ.
Nenn mir mal nur ein mittelmäßig großes afrikanischen Land, das weder ein gutes Klima noch Rohstoffe für eine effiziente Wirtschaft besitzt?
(Selbst wenn das Klima gut ist: Der Überschuss der EU-Landwirtschaft ist ein perfekter Armmacher für die afrikanischen Bauern ...)
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Rreinhard
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
Beiträge: 910
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Beitrag(#730369) Verfasst am: 25.05.2007, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte noch ein paar Fernsehbilder von einer nachhaltigen fairen Kaffeeplantage im Hinterkopf.
Anyway. MIR schmeckt er doppelt so gut wie Billigkaffee, und die Kaffeebauern haben auch was davon.

Bei meinem Kaffe steht im Internet-gepa-shop:

Espresso Cargado, gemahlen
Testurteil "sehr gut" von Ökotest 2007, Mischung aus Robusta- und Arabica-Kaffee von ausgesuchter Qualität, herzhaft aromatisch, leicht kräftig
Preis: 3.49 Euro
Menge: 250 g
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#730374) Verfasst am: 25.05.2007, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Nun, auch global betrachtet gilt: Das einzige definitive und unangefochtene Naturrecht ist: Der Stärkere (bzw Reichere) hat Recht.


Geschockt

Sag dies einen Biologen mal. Lachen
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#730377) Verfasst am: 25.05.2007, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Ich hatte noch ein paar Fernsehbilder von einer nachhaltigen fairen Kaffeeplantage im Hinterkopf.


Die einzige Möglichkeit, solche Bilder zur normalität werden zu lassen, wäre ein komplettes EU- und US-weites Importverbot für Produkte, die unter "unfairen" Bedingungen produziert wurden. Politisch leider nicht durchsetzbar - man denke sich dabei, was man will.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#730382) Verfasst am: 25.05.2007, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Ich hatte noch ein paar Fernsehbilder von einer nachhaltigen fairen Kaffeeplantage im Hinterkopf.
Anyway. MIR schmeckt er doppelt so gut wie Billigkaffee, und die Kaffeebauern haben auch was davon.

Bei meinem Kaffe steht im Internet-gepa-shop:

Espresso Cargado, gemahlen
Testurteil "sehr gut" von Ökotest 2007, Mischung aus Robusta- und Arabica-Kaffee von ausgesuchter Qualität, herzhaft aromatisch, leicht kräftig
Preis: 3.49 Euro
Menge: 250 g


Der Penny-Espresso beispielsweise hat von Stiftung Warentest ebenfalls eine gute Note bekommen. Und beim Öko-Test fliessen auch andere Kriterien als der Geschmack entscheidend mit ein in die Wertung...
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Rreinhard
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
Beiträge: 910
Wohnort: Oberbayern

Beitrag(#730383) Verfasst am: 25.05.2007, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Nun, auch global betrachtet gilt: Das einzige definitive und unangefochtene Naturrecht ist: Der Stärkere (bzw Reichere) hat Recht.


Geschockt

Sag dies einen Biologen mal. Lachen


GERADE der Biologe wird Xamamoth recht geben, was das Tierreich betrifft.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#730387) Verfasst am: 25.05.2007, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Nun, auch global betrachtet gilt: Das einzige definitive und unangefochtene Naturrecht ist: Der Stärkere (bzw Reichere) hat Recht.


Geschockt

Sag dies einen Biologen mal. Lachen


GERADE der Biologe wird Xamamoth recht geben, was das Tierreich betrifft.


Da in der Evolution nicht die stärkeren, sondern die anpassungsfähigeren Arten überleben, wiedersprech ich da doch mal ...
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Rreinhard
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
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Beitrag(#730389) Verfasst am: 25.05.2007, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Ich hatte noch ein paar Fernsehbilder von einer nachhaltigen fairen Kaffeeplantage im Hinterkopf.


Die einzige Möglichkeit, solche Bilder zur normalität werden zu lassen, wäre ein komplettes EU- und US-weites Importverbot für Produkte, die unter "unfairen" Bedingungen produziert wurden. Politisch leider nicht durchsetzbar - man denke sich dabei, was man will.


Da bin ich auch voll dafür. In der EU gibt es doch schon Forderungen für Mindeststandards bei den Sozialleistungen/Arbeitsbedingungen. Warum sollten solche Mindeststandards sich nicht auch außerhalb der EU durchsetzen können.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#730390) Verfasst am: 25.05.2007, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:


Da in der Evolution nicht die stärkeren, sondern die anpassungsfähigeren Arten überleben, wiedersprech ich da doch mal ...


Ich denke das ist in diesem Fall das Gemeinte.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#730392) Verfasst am: 25.05.2007, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
...In der EU gibt es doch schon Forderungen für Mindeststandards bei den Sozialleistungen/Arbeitsbedingungen. ...


Es gibt Forderungen? Auweia!
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Rreinhard
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
Beiträge: 910
Wohnort: Oberbayern

Beitrag(#730397) Verfasst am: 25.05.2007, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Nun, auch global betrachtet gilt: Das einzige definitive und unangefochtene Naturrecht ist: Der Stärkere (bzw Reichere) hat Recht.


Geschockt

Sag dies einen Biologen mal. Lachen


GERADE der Biologe wird Xamamoth recht geben, was das Tierreich betrifft.


Da in der Evolution nicht die stärkeren, sondern die anpassungsfähigeren Arten überleben, wiedersprech ich da doch mal ...

Ja, bei den Arten. Xamamoth hat aber von "Der Stärkere" gesprochen, also vom Individuum. Und bei den (wahrscheinlich meisten, ich bin kein Biologe, kenne nicht alle Arten )meisten Tierarten hat das Alphatier das Alleinrecht auf Fortpflanzung.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#730398) Verfasst am: 25.05.2007, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:


Da in der Evolution nicht die stärkeren, sondern die anpassungsfähigeren Arten überleben, wiedersprech ich da doch mal ...


Ich denke das ist in diesem Fall das Gemeinte.


Da stärker hier durch reicher spezifiziert wurde, würde mich das wundern. Seit wann ist Reichtum ein Beispiel für Anpassungsfähigkeit?
Der Orient war z.B. lange Zeit sehr reicht, hat allerdings irgendwann das Anpassen verschlafen und ist darum gegenüber dem Okzident zurückgefallen, trotz seiner zeitweiligen Überlegenheit.

Rreinhard hat folgendes geschrieben:
Ja, bei den Arten. Xamamoth hat aber von "Der Stärkere" gesprochen, also vom Individuum. Und bei den (wahrscheinlich meisten, ich bin kein Biologe, kenne nicht alle Arten )meisten Tierarten hat das Alphatier das Alleinrecht auf Fortpflanzung.


Der Großteil aller Arten sind Einzeller, Wesen ohne geschlechtliche Fortpflanzung.
Selbst wenn Du nur die Tiere nimmst, die sich gechlechtlich fortpflanzen, liegst du wahrscheinlich daneben, man denke mal an Kleintiere wie Mäuse o.ä., die ja den Großteil der Säugetiere ausmachen.


Zuletzt bearbeitet von Danol am 25.05.2007, 23:52, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#730399) Verfasst am: 25.05.2007, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Menschenrechte sind ja auch konstrukte, die nur bestehen, weil Menschen die an ihrer Durchsetzung interesse haben diese auch durchsetzten können. ...


Quark.
Ersten existieren Menschenrechte nicht weil es durchsetzbare Interessen sind, zweitens hapert es mit der Durchsetzung dermaßen, daß du dir selber, in einem Satz, widersprichst.


Menschenrechte sind aber nicht vom Himmel gefallen, sondern bestehen, weil eine Gruppe von Menschen aufgrund diverser Überlegungen - die teils christliche, teils kantianische, teils utlitaristische Wurzeln haben - beschlossen haben,dass diese Rechte verbindlich sein soll. Und sie sind nicht aus sich heraus verbindlich, sondern weil diese Leute auf Institutionen zurückgreifen konnten, die diese Rechte durchsetzen können. Die tatsache, dass die Durchsetzung nicht definitiv ist, hat damit nichts zu tun. Ich kann da keinen inneren Widerspruch sehen.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#730402) Verfasst am: 25.05.2007, 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Menschenrechte sind aber nicht vom Himmel gefallen


Das sagst Du so in Deinem jugendlichen Leichtsinn.

Die Rechte bestehen nicht, weil sie verbindlich sein sollen, sondern von Natur aus, könnte man, hat man gesagt und sagt man teilweise immer noch.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#730407) Verfasst am: 25.05.2007, 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Menschenrechte sind ja auch konstrukte, die nur bestehen, weil Menschen die an ihrer Durchsetzung interesse haben diese auch durchsetzten können. ...


Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Menschenrechte [...] bestehen, weil eine Gruppe von Menschen aufgrund diverser Überlegungen [...] beschlossen haben[...]


Ein Riesenunterschied!
Aber im Worte Verdrehen macht dir so leicht keiner was vor, nicht wahr? Mit den Augen rollen
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#730409) Verfasst am: 26.05.2007, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Menschenrechte sind aber nicht vom Himmel gefallen


Das sagst Du so in Deinem jugendlichen Leichtsinn.

Die Rechte bestehen nicht, weil sie verbindlich sein sollen, sondern von Natur aus, könnte man, hat man gesagt und sagt man teilweise immer noch.


"Man" sagt das höchstens noch von der Menschenwürde, nicht den anderen Grundrechten (höchstens, dass diese zwangsläufige Folgen dieser wäre). Es gibt - und das halte ich für überzeugender - die oben vereinfacht beschriebene "positivistische Position".
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