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Warum moralisch handeln?
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#732740) Verfasst am: 28.05.2007, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Wenn in einem Land das Steinigen einer Frau die fremd ging, moralisch zu rechtfertigen ist und ethisch (Nachdenken über die Moral) nicht, impliziert sich mir der Unterschied so:

Moral speist sich aus Religion, Ethik aus dem Humanismus.

Eher so: Moral ist oft unreflektiert, Ethik muß reflektiert sein.

In Deinem Beispiel ist die Steinigung uU auch ethisch zu rechtfertigen, da die ethischen Subjekte dort (die konservativen Männer) ein entsprechendes Wertesystem haben und es vielleicht sogar durchaus reflektieren.

Den humanistischen Werten widerspricht es natürlich, aus Sicht von Humanisten ist diese Moral daher mit ihrer Ethik nicht vereinbar.

Natürlich spiegelt die Moral eher die Religion wieder als die Ethik das tut, da Religionen meist bildhaft, traditionsgebunden, irrational und regelfixiert sind.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#732746) Verfasst am: 28.05.2007, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Wenn in einem Land das Steinigen einer Frau die fremd ging, moralisch zu rechtfertigen ist und ethisch (Nachdenken über die Moral) nicht, impliziert sich mir der Unterschied so:

Moral speist sich aus Religion, Ethik aus dem Humanismus.


Ja, wobei es schon Schnittmengen gibt, da sich beides aus dem sozialen Instinkt speist.


Ja, aber daß eine mehr als das andere. zwinkern


das bezweifle ich, bzw ich würde das zu untersuchen keineswegs für trivial halten
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#732811) Verfasst am: 28.05.2007, 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hier ein interessantes E-Book zu Ethik & Moral

http://www.fh-wuerzburg.de/professoren/bwl/brodbeck/ethik/bro-moral.pdf

Unter 2.1 wird die Moral strukturell behandelt (threadrelevant), was mE durchaus gelungen ist.

Es gibt mE keinen Anlass zu glauben, Moral sei ein vollkommen relativierbares Konstrukt, das leuchtet bereits intuitiv nicht ein.
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#732834) Verfasst am: 28.05.2007, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Unter 2.1 wird die Moral strukturell behandelt (threadrelevant), was mE durchaus gelungen ist. Es gibt mE keinen Anlass zu glauben, Moral sei ein vollkommen relativierbares Konstrukt, das leuchtet bereits intuitiv nicht ein.

Hast Du auch bis zu der Stelle gelesen, wo die "Ethik der Homogenität moralischer Normen" relativiert wird (Kapitel 5)?
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#732838) Verfasst am: 28.05.2007, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:


Es gibt mE keinen Anlass zu glauben, Moral sei ein vollkommen relativierbares Konstrukt, das leuchtet bereits intuitiv nicht ein.
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#732839) Verfasst am: 28.05.2007, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Welche moralische Regel ist denn nun so fundamental, daß sie nicht relativierbar ist? Mir fällt keine nichttriviale ein.
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Beiträge: 12486

Beitrag(#732842) Verfasst am: 28.05.2007, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

Wo siehst du einen Anlass zu vermuten, ich würde das anders sehen, bzw. was ist denn eine triviale Regel? Tötungshemmung zB? - Ja. Wenn es dir um ähnliche Beispiele elementarer sozialer Instinkthandlung geht, sind wir wohl diesmal ähnlicher Ansicht. Ausserdem habe ich oben schon ein kulturhistorisches Bild dazu skizziert, dass man naiv als Widerspruch zu meiner aktuellen Äusserung ansehen könnte.
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#732847) Verfasst am: 28.05.2007, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
... was ist denn eine triviale Regel? Tötungshemmung zB?

Ja, zum Beispiel. Bzw. besser das Tötungsverbot.

Und das ist aus meiner Sicht sehr wohl relativierbar und auch aktuell relativiert (z.B. Todesstrafe in USA).

Wenn man aber zu jeder moralischen Regel eine variierte Situation angeben kann (anderes Land, andere Biologie, andere Bev.-dichte, andere Spezies, andere Reproduktion, ...), in der eine andere Moral denkbar und vllt sogar stimmig wäre, dann ist Moral letztlich vollkommen relativierbar.
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Beitrag(#732865) Verfasst am: 28.05.2007, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, das denke ich nicht, da ich von genetisch imprägniertem Instinktverhalten im Kern dieses Komplexes ausgehe, der nicht kulturell beseitigt werden kann. Es geht eigentlich auch eher um eine Stressreaktion auf den Anblick von Leid. Diese kann auch positiv interpretiert werden, was kulturell umgesetzt werden kann. Ob die Todesstrafe als Widerspruch zu einer instinktmoral anzusehen sein soll, halte ich für zutiefst bestreitbar. ZB könnte man das auch als kultische Ritualhandlung oder als kulturell etablierter Sadismus ansehen - theoretisch. Tatsächlich halte ich die Todesstrafe in den USA für eine Umsetzung des Vergeltungsinstinktes, also um einen kulturellen, ritualisierten Ausdruck von Aggressionsbeantwortung durch Aggression. Das ergibt evolutionsgeschichtlich Sinn und steht nicht im Widerspruch zu einer Instinktmoral, sondern ist wundarbar damit vereinbar.
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