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Areligiöse Erziehung (zum x-ten Mal)
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#732854) Verfasst am: 28.05.2007, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe angenommen, du würdest mich für einen bösen rechten Archetypen halten und würdest mit irgendwelchen Únterstellungen daherkommen und dich dumm stellen. Daher habe ich zurückgeärgert und ich zweifle nach wie vor daran, dass das 'ungerechtfertigt' war (und wenn schon, pf)

Ich habe Drogen (zumindest erstmals in einem wesentlichen Zusammenhang, ich glaube aber überhauptz z. 1. Mal) erstmals in einer Antwort auf kolja erwähnt

Zitat:
Wenn ich Drogen finde, werden die das Klo runtergespült und das Taschengeld wird gestrichen, Notfalls Entziehungskur und anschließend Internat. Natürlich dürfen Verbote nicht einfach kommentarlos erfolgen


aber noch nicht von Entzugsklinik und Internat geschrieben, sondern erst hier

Zitat:
Offenbar störst du dich an dem Wort. Wie auch immer, ich kann nicht nachvollziehen, wie man tatenlos zusehen kann, wie das eigene Kind offensichtlich durch seine 'Freunde' mit Drogen beliefert wird. Ich würde die rechtsstaatlichen Grenzen fast bis zum Bersten auslasten, um das zu verhindern. Lieber soll es mich hassen, als dass es heroinsüchtig wird und sein Leben zerstört.


Ich würde nicht kaltherzig einen Teenager in ein Internat stecken, der mal gekifft hat. Wenn ich aber sehe, wie er blos noch als zitterender Untoter durch die Gegend wankt und keinem Argument mehr zugänglich ist, dann würde ich alles tun, was in meiner Macht stünde, um diesen Jugendlichen seinem sich wohl als unweigerlich abzeichnenden Schicksaal zu entreissen. Vor allem würde ich nicht wollen, dass mir die Polizei und das Jugendamt damit zuvor kommt.
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Forke
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Anmeldungsdatum: 19.05.2007
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Beitrag(#732856) Verfasst am: 28.05.2007, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Würdest Du das Kind analog auch zur Strafe (leicht) schlagen, damit es früh lernt, daß Fehlverhalten unangenehme Konsequenzen haben kann?


Quatsch. Aber ich würde nicht sofort dazwischen gehen, wenn Kinder sich prügeln (Es sei den es artet aus). Das mein ich.
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Forke
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Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
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Beitrag(#732874) Verfasst am: 28.05.2007, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ich würde nicht kaltherzig einen Teenager in ein Internat stecken, der mal gekifft hat. Wenn ich aber sehe, wie er blos noch als zitterender Untoter durch die Gegend wankt und keinem Argument mehr zugänglich ist, dann würde ich alles tun, was in meiner Macht stünde, um diesen Jugendlichen seinem sich wohl als unweigerlich abzeichnenden Schicksaal zu entreissen. Vor allem würde ich nicht wollen, dass mir die Polizei und das Jugendamt damit zuvor kommt.


Interessant. Aber wenn ich als Elternteil diese Entwicklung nicht verhindert habe, dann habe ich ja schon mit meiner Erziehung versagt. Keiner wird über Nacht zum Junkie. Und ehrlich gesagt, ich kann mir keinen Zeitpunkt vorstellen, wo es Sinn machen würde ein Kind GEGEN dessen Wunsch in ein Internat zu stecken. Das hilft niemanden.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#732880) Verfasst am: 28.05.2007, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:


Interessant. Aber wenn ich als Elternteil diese Entwicklung nicht verhindert habe, dann habe ich ja schon mit meiner Erziehung versagt.


Das könnte der Fall sein. Was soll das nun aussagen? Das eh alles wurscht ist und man entspannt kapitulieren soll oder was?

Zitat:
Und ehrlich gesagt, ich kann mir keinen Zeitpunkt vorstellen, wo es Sinn machen würde ein Kind GEGEN dessen Wunsch in ein Internat zu stecken. Das hilft niemanden.


Der Hintergedanke ist, die Drogendealer fern zu halten und eine Situation zu schaffen, in der der Konsum sofort bemerkt würde. Ein Internat nach einer Entzugskur würde diesen Zweck gut erfüllen, wobei es sicher noch andere Lösungen gibt.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#732883) Verfasst am: 28.05.2007, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Würdest Du das Kind analog auch zur Strafe (leicht) schlagen, damit es früh lernt, daß Fehlverhalten unangenehme Konsequenzen haben kann?

Quatsch. Aber ich würde nicht sofort dazwischen gehen, wenn Kinder sich prügeln (Es sei den es artet aus). Das mein ich.

OK, verstehe. Ähnlich wie man auch nicht sofort dazwischengehen würde, wenn Kinder sich gegenseitig belügen. Aber mit dem Selberlügen aus pädagogischen Gründen kann ich mich immer noch nicht anfreunden.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#732892) Verfasst am: 28.05.2007, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
Aber das was du da gesagt hast, und ich zitiere "Lieber soll es mich hassen, als das es heroinsüchtig wird", man, das geht mir echt auf'n Senkel. Heroinsucht geht mEn immer mit Selbsthass zusammen. Wenn du dein Kind dazu bringst Dich zu hassen, dann dauerst es auch nicht lange das es sich selbst hast...


Spekulation. Wahl falscher Prioritäten. Ein Heroinsüchtiger kann leicht sterben. Es ist mir ein Rätsel, wie man das Problem hier noch als soziales Problem auffassen kann. Es ist in diesem Stadium zunächst ein medizinisches Problem, dann kommt lange nichts und dann ist es ein soziales Problem. Natürlich sind die Gründe für die Entstehung von heroinsucht ein soziales Problem, das tut hier aber nichts mehr zur Sache.
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Mrs. Krabs
culona inchiavabile



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Beitrag(#732895) Verfasst am: 28.05.2007, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
Ich meinte hier a) Vereinfachungen, Mystifizierung wenn man so will.

Vereinfachung ist aber nicht gleich Mystifizierung. Klar muss man, wenn man dem Kind die Welt erklärt, altersgerecht mit dem Kind sprechen. Ich glaube aber nicht, dass man einen Sachverhalt in Form einer erfundenen Geschichte erzählen muss, weil man dem Kind die Wahrheit anders nicht vermitteln könnte.

Märchen erzählen, um die Phantasie anzuregen, klar. Aber ich trenne da zwischen Sachverhalte erklären und dem Kind eine Geschichte zu erzählen. Wir haben unserer Tochter auch von Anfang an die Wahrheit erzählt, wer in Wirklichkeit die Eier versteckt, und so weiter. Letztens hörte ich, wie Iris einer Freundin erzählte, dass sie mich vom Balkon aus beobachtet hat, wie ich Eier versteckte, die Wahrheit hätten wir also eh nicht lange vor ihr verbergen können. Spätestens dann hätte sie sich sicher auch einige Gedanken darüber gemacht, was denn mit dem Weihnachtsmann ist.

Klar haben wir ihr von Geschichten um Weihachtsmann und Osterhase erzählt, aber wir haben sie immer im Klaren darüber gelassen, wann wir Geschichten erzählen und wann wir von der Realität reden. Ich habe den Eindruck, dass sie trotzdem Gefallen an den Geschichten hatte und sie ihre Phantasie angeregt haben, ohne dass sie es nötig hat zu glauben, Osterhasen wären die Realität.
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Forke
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Anmeldungsdatum: 19.05.2007
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Beitrag(#732908) Verfasst am: 28.05.2007, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Das könnte der Fall sein. Was soll das nun aussagen? Das eh alles wurscht ist und man entspannt kapitulieren soll oder was?


Das kann man als Elternteil sowieso nie. Allerdings reden wir hier nicht mehr von Kindern. Erziehung stößt halt irgendwann an ihre Grenzen. Und wenn das Kind erwachsen ist (Was immer das ist) kann man ihm nur noch als Erwachsenen gegenübertreten. Und ein Teenager, der eine Entziehungskur hinter sich hat, ist mMn zumindest teilweise erwachsen (aufgrund seiner Ehrfahrungen). Und da hilft es nicht ihn wie unmündig zu behandeln, im Gegenteil. Tut mir leid, ich hab da keine Generallösung. Sucht ist kein einfaches Thema.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Der Hintergedanke ist, die Drogendealer fern zu halten und eine Situation zu schaffen, in der der Konsum sofort bemerkt würde. Ein Internat nach einer Entzugskur würde diesen Zweck gut erfüllen, wobei es sicher noch andere Lösungen gibt.


Das würde dann nutzen, wenn sich das Kind/der Junge Erwachsene (s.o.) einverstanden erklärt. Drogen bekommst du überall. Und wenn es Alkohol ist. Auf jeden Fall ist es mMn falsch, einen suchtgefährdeten jungen Menschen nicht als Menschen sondern allein als Opfer von Drogendealern zu sehen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#732913) Verfasst am: 28.05.2007, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das würde dann nutzen, wenn sich das Kind/der Junge Erwachsene (s.o.) einverstanden erklärt. Drogen bekommst du überall


ich denke schon, dass sich das verhindern lässt. Man kann regelmäßige Urin-/Blutproben nehmen und es würde am Internat sofort auffaellen, wenn er stoned durch die Gegend wankt und wirres Zeug brabbelt.

Zitat:
Auf jeden Fall ist es mMn falsch, einen suchtgefährdeten jungen Menschen nicht als Menschen sondern allein als Opfer von Drogendealern zu sehen.


Ahja. In wiefern sehe ich ihn denn dann nicht als Menschen? Könntest du diese dogmatisch anmutende Phrase etwas erläutern.
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Forke
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Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
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Beitrag(#732920) Verfasst am: 28.05.2007, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Britta hat folgendes geschrieben:
Klar haben wir ihr von Geschichten um Weihachtsmann und Osterhase erzählt, aber wir haben sie immer im Klaren darüber gelassen, wann wir Geschichten erzählen und wann wir von der Realität reden. Ich habe den Eindruck, dass sie trotzdem Gefallen an den Geschichten hatte und sie ihre Phantasie angeregt haben, ohne dass sie es nötig hat zu glauben, Osterhasen wären die Realität.


Ok.
Aber ich, zB., habe außerordentlich schöne Erinnerungen an diese "Mythen" der Kindheit. Und ich möchte meinem Kind das auch geben. Woran ich mich nicht mehr erinnern kann, das ist der Zeitpunkt wann ich aufgehört habe daran zu glauben. Kann also nicht so schlimm gewesen sein. Und ich glaube nicht, das ich das meinen Eltern jemals vorgeworfen habe.
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Forke
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Anmeldungsdatum: 19.05.2007
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Beitrag(#732928) Verfasst am: 28.05.2007, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
ich denke schon, dass sich das verhindern lässt. Man kann regelmäßige Urin-/Blutproben nehmen und es würde am Internat sofort auffaellen, wenn er stoned durch die Gegend wankt und wirres Zeug brabbelt.


Was, weil soviele Teenager ohne Drogen sich die ganze Zeit nur rational verhalten? Auf den Arm nehmen

Und was machst du wenn Urin/Blutprobe einen positiven Bescheid geben? Oder meinst du wirklich, ein von Drogen Abhängiger läßt sich dadurch abhalten, wenn er nicht selber aufhören will?

Das ist das was ich meine. Irgendwann kann der Wille nur noch vom Abhängigen selber kommen. Wenn der nicht da ist, kannst du gar nichts machen. Punkt.

Und GENAU aus diesem Grund hab ich angemahnt einen suchtgefährdeten Menschen nicht nur als Opfer zu sehen. Es sind nicht nur Einflüsse von außen, die jemanden zum Drogenabhängigen machen.
Es ging sicher nicht darum, dir versteckt vorzuwerfen, du würdest ihn nicht als Menschen sehen. Ich meinte, ganz allgemein, die GESAMTHEIT eines Menschen. In allen seinen Fehlern und Wünschen und was weiß ich noch. Meine Fresse. zornig
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#732951) Verfasst am: 28.05.2007, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe nach wie vor nicht, wieso ich das Kind dann nicht als Menschen sehe.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#733068) Verfasst am: 28.05.2007, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Aber was mach ich eigentlich, falls ich, trotz aller Aufklärung mal einen NPD-Aufkleber auf dem Schreibtisch meines Sohnes entdecke? Kennt jemand eine vergelichbare Situation?

Der älteste von meinem ältesten Bruder war mit ca 15/16 Drummer in so einer Naziband. Ziemlicher Schock für meinen Bruder als der Junge plötzlich mit den Hakenkreuzen rumlief. Der Junge hatte aber einen ganz anderen Zugang dazu, die lebten lange Zeit in den USA, wo solche Symbole etwas alltäglicher als bei uns sind. In der Gegend (zwischen LA und SF) war das so eine Art Mode für diese Vorstadtkids. Mein Bruder machte sich natürlich trotzdem mächtig Sorgen, redetete sogar mit so einem Experten für Rechtsextremismus/Rassismus an der Uni. Der Junge entwickelte sich musikalisch weiter und spielte dann in einer InNdy/Metal/Punk Band, da hatte sich das Problem dann erledigt.

@Semnon
1. Wenn du als Vater erst aktiv wird wenn dein Kind zum Drogenzombie mutiert ist das Kind schon lange in den Brunnen gefallen. Man müsste natürlich schon lange was getan haben.
2. Wie ich selbst mich ganz konkret in so einer Situation verhalten würde, vermag ich kaum abzuschätzen. Ich kann nur hoffen, dass ich mich nicht aus Verzweiflung und Wut mich zu irgendwelchen Aktionen von zweifelhafter Erfolgsaussicht hinreißen lasse:
3. Es ist allgemein bekannt, dass der Wille des zu Therapierenden für jede Therapie (gleich welcher Art) zwingende Eingangsvorausvorsetzung für den erfolgreichen Verlauf der Therapie ist. Lies das mal zB in Suchtratgebern für Angehörige nach. Die Empfehlung die dort Angehörige gegebene wird ist knüppelhart. Man könnte sie wiee folgt zusammenfassen: "Schick das Kind auf die Strasse, Hilf ihm nicht ,gib ihm vor allem kein Geld. Warte bis in der Gosse landet und bis zu beiden Ohren in der Scheisse steckt. Wenn du Glück hast erkennst es rechtzeitig, dass es Hilfe braucht, noch bevor es auf irgend einem Bahnhofskloo an einer Überdosis verreckt ist."
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#733078) Verfasst am: 28.05.2007, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde wahrscheinlich eher sterben wollen als so zu entscheiden.

Grüße aus einer anderen Welt Winken
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Zimtröllchen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.05.2007
Beiträge: 34

Beitrag(#733079) Verfasst am: 28.05.2007, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
@all:

Lasst uns ein Gedankenexperiment draus machen:

Dein (inzwischen mündiges) Kind kommt nach Hause und eröffnet Dir, in einen Orden eintreten zu wollen. Wie reagierst Du?


Ich würde annehmen, dass mein Kind psychische Probleme hat und versuchen herauszufinden, welche. Das hat nichts mit Intoleranz zu tun - ich persönlich kenne einige Menschen, die wie aus heiterem Himmel religiös wurden oder sich für Esoterik begeisterten, und am Ende (vor oder nachdem sie sich ihr Leben ruinierten) stellte sich heraus, dass sie unter - teils schweren - Depressionen litten.
Sehr häufig ist "Religiosität" nur eine Substitution.
Wenn mein ansonsten vernünftiges, areligiös erzogenes Kind also plötzlich in einen Orden eintreten wollte, würde ich mir in erster Linie Sorge um seine psychische Stabilität machen.
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"Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?" - Douglas Adams

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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#733122) Verfasst am: 28.05.2007, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ich würde wahrscheinlich eher sterben wollen als so zu entscheiden.

Wie jetzt?
Ich war selbst glücklicherweise noch nie in so einer Situation, kenne aber genug Fälle (ind der Hauptsache von Alkoholikern).
Die bescheißen, belügen und betrügen, zuerst sich selbst, dann den Partner, die Eltern oder sonstige Angehörige. Die kriegen regelmäßig nen Rappel, kommen heulend an und wollen Hilfe, versprechen das blaue vom Himmel, wenn man noch einmal Geld gibt, oder die Ausrede (beim Arbeitsplatz) bestätigt. Der Angehörige wird immer tiefer mit in den Sumpf hinein gezogen, das Leiden (von allen) effektiv verlängert.

Was bringt es dir zB wenn du dein Kind zwangsweise in ne Therapie steckst, bei einer immensen Rückfallqote. Was bringt es jemand (egal aus welchen Gründen) gegen seinen Willen in ein Internat zu stecken? So jemand würde doch wahrscheinlich abhauen und sich noch tiefer in die Scheisse reiten, sämtliche Brücken hinter sich abreissen. Dieser jemand befindet sich doch schon in einer Zwangssituation, die durch den elterlichen Druck noch weiter verschäft wird.
Das wäre jedenfalls meine Befürchtung.
Wie gesagt, möglich, dass ich hier nur salbungsvoll klingende Worte absondere. Wie ich in so einem Fall reagieren würde ist schwer abzuschätzen. Vielleicht ja auch so John Clark mäßig. zwinkern
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
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Beitrag(#733512) Verfasst am: 29.05.2007, 11:51    Titel: Re: Areligiöse Erziehung (zum x-ten Mal) Antworten mit Zitat

hainer hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Die Eltern wollen es ja auch nicht verbieten - hatte ich auch nirgends geschrieben. Denen geht es eher um die Bequemlichkeit. Ich glaube (wobei ich sie persönlich wirklich nicht allzu gut kenne) eher, daß das Problem im besagten Fall darin liegt, daß die Kinder keine "andere Meinung" hören als die ihrer Klassenkameraden, die von den Geschichten im Religionsunterricht erzählen.
In der Gegend, in der wir leben, kann es schon einmal vorkommen, daß Kinder von ihren Klassenkameraden abfällig die Worte "Ach, der/die ist ja noch nicht mal getauft" zu hören bekommen. Ist halt ländlich geprägt.


So wird auch für mich ein Schuh draus. Da wird dann auch das Dilemma sichtbar, daß die Kinder keinen Bock auf Diskriminierung haben und die Eltern zu bequem sind sich den Wünschen ihrer Kinder anzunähern.

Das ist es jedoch nicht alleine. Die Kinder kommen ihren Berichten zufolge begeistert aus der Schule und berichten von irgendwelchen Geschichten (wahrscheinlich aus der entschärften Kinderbibel), die sie von anderen gehört haben...
Den Eltern fehlt aber das eigentliche Wissen, was für Sachen in der Bibel noch so stehen und in welchem Kontext sie zu sehen sind. Auch über die menschenverachtende christliche Ideologie wissen sie nicht gerade viel. Da können sie dann auch nicht wirklich die Geschichten ins richtige Licht rücken.
Wie gesagt, das sind nur sehr ferne Bekannte von mir, die ich vielleicht einmal im Jahr sehe. Ein richtig fundiertes Urteil kann ich mir da nur sehr schwer erlauben, sondern muß die Situation eher abschätzen.


hainer hat folgendes geschrieben:
Wenn die Eltern schon so bequem sind, dann werden sie auch aus Bequemlichkeit über die von den Kindern empfundene Diskriminierung hinwegsehen. Und so tragisch wird's schon nicht sein, wenn die Eltern sich nur aus Bequemlichkeit stur stellen und die Kinder dadurch keine Angstzustände haben oder Depression erleiden.


Sie werden es aber nicht verbieten. Sie reden schon konkret über Tauftermine...
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
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Beitrag(#733563) Verfasst am: 29.05.2007, 13:36    Titel: Re: Areligiöse Erziehung (zum x-ten Mal) Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Das ist es jedoch nicht alleine. Die Kinder kommen ihren Berichten zufolge begeistert aus der Schule und berichten von irgendwelchen Geschichten (wahrscheinlich aus der entschärften Kinderbibel), die sie von anderen gehört haben...
Den Eltern fehlt aber das eigentliche Wissen, was für Sachen in der Bibel noch so stehen und in welchem Kontext sie zu sehen sind. Auch über die menschenverachtende christliche Ideologie wissen sie nicht gerade viel. Da können sie dann auch nicht wirklich die Geschichten ins richtige Licht rücken.


Kurz und schmerzhaft könnten sie den Kindern "Lass mich an dich glauben" beibringen und fragen, ob sie sich selber auch gleich taufen lassen sollen ... Teufel
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Zimtröllchen
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Anmeldungsdatum: 26.05.2007
Beiträge: 34

Beitrag(#733566) Verfasst am: 29.05.2007, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Den Eltern fehlt aber das eigentliche Wissen, was für Sachen in der Bibel noch so stehen und in welchem Kontext sie zu sehen sind. Auch über die menschenverachtende christliche Ideologie wissen sie nicht gerade viel. Da können sie dann auch nicht wirklich die Geschichten ins richtige Licht rücken.


Man könnte sich als Eltern doch einfach mal selbst informieren. Ich empfehle, die ersten dreißig Seiten der Bibel zu lesen, danach kann man die drei daraus resultierenden Religionen ohnehin nicht mehr ernst nehmen.
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"Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?" - Douglas Adams

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Konstrukt
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Beiträge: 6587
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Beitrag(#733587) Verfasst am: 29.05.2007, 14:24    Titel: Re: Areligiöse Erziehung (zum x-ten Mal) Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Wie gelingt es, das eigene Kind vor solchen Spinnereien zu bewahren? In diesem Zusammenhang soll erwähnt sein, daß ich nichts davon halte, dem Kind solchen Kram zu verbieten. Es geht mir hier um vernünftige Erziehung. Ich selbst habe keine Kinder, deshalb meine Fragen, die für manche wahrscheinlich etwas unbedarft klingen.


Ich denke es ist eine Gratwanderung zwischen Toleranz gegenüber Religion (auch wenns schwer fällt), die man dem Kind vermitteln sollte und Aufklärung über Religion und ihr Wirken, v.a. über die Schäden die sie anrichten kann und angerichtet hat. Kinder sind oft genau gegen das, was die Eltern für richtig halten. Also sollte man den Kindern am besten gar nicht sagen, was genau man für richtig und falsch hält, sondern ihnen nur Informationen anbieten, sie aber nicht antireligiös indoktrinieren.
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Jubin
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Anmeldungsdatum: 28.02.2007
Beiträge: 481

Beitrag(#738349) Verfasst am: 04.06.2007, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe vor meinen Kindern die Wahl zu lassen was sie in Sachen Religion machen wollen. Wenn sie also irgendwann ankommen und von mir aktiv Informationen haben wollen, dann teile ich ihnen ehrlich meine persönliche Meinung mit, wobei ich eindeutig dazu füge, daß es nur meine Meinung ist und jeder sich sein eigenes Urteil zu formen hat.
Bis sie jedoch ins Alter kommen, wo sie selbst ihre Meinung formen wollen, sprich selbst fragen stellen, möchte ich sie vor Indoktrination schützen. Ich habe den Eindruck, daß die Konfrontation von Kinder mit Religion in einem vor-kritischen Alter unter autoritärer Situationen eher als Gehirnwäsche als freie Bildung zu verstehen ist. Also nix mit 2 Jahren bei Bibel-Gedichten eine Bibel-Szene malen oder sonstiger schwagfug ;-D

@ Semnon
informiere doch mal bitte was die Co-Faktoren für Sucht sind.
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Graf Zahl
untot



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Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#738357) Verfasst am: 04.06.2007, 14:49    Titel: Re: Areligiöse Erziehung (zum x-ten Mal) Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Das ist es jedoch nicht alleine. Die Kinder kommen ihren Berichten zufolge begeistert aus der Schule und berichten von irgendwelchen Geschichten (wahrscheinlich aus der entschärften Kinderbibel), die sie von anderen gehört haben...
Den Eltern fehlt aber das eigentliche Wissen, was für Sachen in der Bibel noch so stehen und in welchem Kontext sie zu sehen sind. Auch über die menschenverachtende christliche Ideologie wissen sie nicht gerade viel. Da können sie dann auch nicht wirklich die Geschichten ins richtige Licht rücken.


Kurz und schmerzhaft könnten sie den Kindern "Lass mich an dich glauben" beibringen und fragen, ob sie sich selber auch gleich taufen lassen sollen ... Teufel


Aua! Das Gedicht kannte ich noch nicht - danke für die Abschreckung... zwinkern
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#738358) Verfasst am: 04.06.2007, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zimtröllchen hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Den Eltern fehlt aber das eigentliche Wissen, was für Sachen in der Bibel noch so stehen und in welchem Kontext sie zu sehen sind. Auch über die menschenverachtende christliche Ideologie wissen sie nicht gerade viel. Da können sie dann auch nicht wirklich die Geschichten ins richtige Licht rücken.


Man könnte sich als Eltern doch einfach mal selbst informieren. Ich empfehle, die ersten dreißig Seiten der Bibel zu lesen, danach kann man die drei daraus resultierenden Religionen ohnehin nicht mehr ernst nehmen.

Ich glaube, der Zug ist schon längst abgefahren. Das mit dem Informieren hätten sie wohl vorher tun sollen.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#739801) Verfasst am: 06.06.2007, 05:06    Titel: Antworten mit Zitat

@Sehwolf: Du relativierst deine vormalige Situationsschilderung ins Nichtssagende. Die Meinung eines Vaters, der sein Kind, aus welchen Erwägungen auch immer, den Drogentod sterben lassen würde, interessiert mich andererseits auch überhaupt nicht.

@Jubin: Lerne deine Affektiertheit abzulegen und Texte zu verstehen.
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