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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#739969) Verfasst am: 06.06.2007, 12:18 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Zumindest mein Bekannter, der bei der hiesigen Polizei arbeitet erzählt, dass die Kriminalität durch die russischen Einwanderer eine ganz andere Dimension bekommen hat. Wo früher "einfach nur jemand zusammengeschlagen wurde", wird heute solange auf den am Boden liegenden eingetreten, bis er verreckt. Mag also regional unterschiedlich sein, dieses Problem. So viel zum Thema geringes Problem.
Aber sind ja auch keine Moslems, die russischen Einwanderer... von daher... |
Nach meiner Erfahrung spielt die Herkunft überhaupt keine Rolle, wenn sich ungebildete und/oder aus sozial-schwachen Schichten stammende Typen zusammenrotten, das Ergebnis wird das gleiche sein. |
Zumindest in dem Fall war auch von organisierten Aktionen die Rede.
Bottrop ist traditionell Arbeiterstadt, hat eine hohe Arbeitslosigkeitsrate (Stilllegung der Zechen, bla). Das Bildungsniveau ist eher unter aller Sau.
Ich kann da nicht aus eigenen Erfahrungen sprechen, sondern muss mich auf Insideraussagen verlassen. Mir sind hier bisher eher deutsche "Unterschichtler" unangenehm aufgefallen.
Das einzig Lästige ist das Abgrasen von Straßen vor Sperrmüll-Terminen. Da sind es osteuropäische Leute, die ohne Rücksicht auf die Anwohner, Sperrmüll nach Brauchbarem zerplücken, so dass man eigentlich einen Tag Urlaub nehmen muss, um den Kram nicht am Vorabend rausstellen zu müssen. Da hast du auch schon mal Spezis, die dir auf der Suche nach Elektrogeräten und Co. sogar bis ins Haus folgen wollen. Das ist wirklich extrem unangenehm.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#739970) Verfasst am: 06.06.2007, 12:18 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Das es Probleme mit Russen gibt weiß ich. Ich wohne schließlich in Köln. Allerdings gehe ich davon aus, dass die Russen wesentlich schneller und leichter zu integrieren sind als Muslime und das bei ihnen das Problem tatsächlich eher ein "soziales" und nicht ein "religiöses" Problem ist.
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Ich wäre immer vorsichtig mit solchen pauschalen Behauptungen. Hast du vielleicht letztens gesehen, wie russische Gläubige mit Homosexuellen umgehen?
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Es gibt Probleme mit russischen Jugendlichen und natürlich auch mit russischen Gläubigen und deren Einstellung zu Homosexualität. Das streite ich nicht ab und ich will nicht pauschalisieren. Aber nach meiner persönlichen Erfahrung aus Schulzeit und als Arbeitgeber habe ich den Eindruck, dass Russen sich mittelfristig besser integrieren können und wollen und das über eine Verbesserung der Lebensverhältnisse bei dieser Migrantengruppe tatsächlich mehr Chancen auf eine Integration bestehen und die Gewalt unter Jugendlichen mit Bildung und Wohlstand nachlassen wird. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck und ich will das wie gesagt nicht pauschalisieren oder meine Erfahrungen über die anderer Leute stellen.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Tassilo Deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.05.2004 Beiträge: 7361
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(#739971) Verfasst am: 06.06.2007, 12:19 Titel: |
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Auch in Regensburg gibt es große Probleme mit den sog. "Deutschrussen". Die Jugendlichen empfinden sich nämlich i.d.R. als Russen und nicht als Deutsche.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg
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(#739974) Verfasst am: 06.06.2007, 12:26 Titel: |
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Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Das es Probleme mit Russen gibt weiß ich. Ich wohne schließlich in Köln. Allerdings gehe ich davon aus, dass die Russen wesentlich schneller und leichter zu integrieren sind als Muslime und das bei ihnen das Problem tatsächlich eher ein "soziales" und nicht ein "religiöses" Problem ist.
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Ich wäre immer vorsichtig mit solchen pauschalen Behauptungen. Hast du vielleicht letztens gesehen, wie russische Gläubige mit Homosexuellen umgehen?
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Es gibt Probleme mit russischen Jugendlichen und natürlich auch mit russischen Gläubigen und deren Einstellung zu Homosexualität. Das streite ich nicht ab und ich will nicht pauschalisieren. Aber nach meiner persönlichen Erfahrung aus Schulzeit und als Arbeitgeber habe ich den Eindruck, dass Russen sich mittelfristig besser integrieren können und wollen und das über eine Verbesserung der Lebensverhältnisse bei dieser Migrantengruppe tatsächlich mehr Chancen auf eine Integration bestehen und die Gewalt unter Jugendlichen mit Bildung und Wohlstand nachlassen wird. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck und ich will das wie gesagt nicht pauschalisieren oder meine Erfahrungen über die anderer Leute stellen. |
Nun gut, dann ist das geklärt.
Vielleicht könntest du dann mal dieses Posting noch ein wenig erläutern:
Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
Also dürfen die Leute mit deutscher Abstammung nicht rein, weil ja das Abstammungsprinzip falsch sei, diejenigen ohne Abstammung, besonders dann wenn sie aus dem muslimischen Kulturkreis kommen aber schon? Wobei dann aber wiederum für die Russen gelten soll, dass die nicht kommen sollen dürfen? Was denn nun?
Ehrlich gesagt sehe ich in den Russen das geringste Problem. |
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#739977) Verfasst am: 06.06.2007, 12:31 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht könntest du dann mal dieses Posting noch ein wenig erläutern:
Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
Also dürfen die Leute mit deutscher Abstammung nicht rein, weil ja das Abstammungsprinzip falsch sei, diejenigen ohne Abstammung, besonders dann wenn sie aus dem muslimischen Kulturkreis kommen aber schon? Wobei dann aber wiederum für die Russen gelten soll, dass die nicht kommen sollen dürfen? Was denn nun?
Ehrlich gesagt sehe ich in den Russen das geringste Problem. | |
Dieses Posting war eher ironisch gemeint und sollte darauf hinweisen, dass man sich verbindlich einigen muss, wer und wie einwandern darf. Dort darf dann nicht unterschieden werden. Die Aussagen vorher fand ich zum Teil etwas widersprüchlich, daher habe ich mein Posting fragemäßig formuliert. Ich persönlich finde die Abstammungsregel gar nicht sooo schlecht und bin der Meinung sie soll parallel zu einer auf Aufenthaltsdauer basierenden Regelung ebenfalls eingeräumt sein. Ich finde jedenfalls, aus dem Bauch heraus, dass Abstammungsdeutsche eher ein Recht haben hier zu leben als Familienzuzügler aus der Türkei. Eine Meinung, für die ich jetzt sicherlich wieder Prügel beziehen werde. Ich geh schon mal in Deckung.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#739987) Verfasst am: 06.06.2007, 12:56 Titel: |
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von mir kassierst du keine Prügel
also aus dem Bauch heraus würde ich auch sagen, dass Russlanddeutsche mehr Anspruch haben als Familienangehörige von Türken in Deutschland....
aber.... ich finde die Ansprüche von beiden so gering, dass auch das bischen mehr Anspruch der Russlandsdeutschen für mich nicht allzusehr ins Gewicht faellt...
das was ich schreibe, ist, ich betone, jetzt rein gefühlsmaessig, weil ich davon keine Ahnung habe:
wenn meine Gossmutter Deutsche war und seitdem hat die Familie nur Ehen mit 'echten' Russen geschlossen, frag ich mich, auf wieviel Generationen ich auf mein Recht 'Deutscher' zu sein, berufen könnte.... wird dies z.B. im Jahr 2100 noch genauso gehandhabt werden.
Der Pass ist russisch, aber die Person gilt als deutsch vom Blut????? auch wenn der 'deutsche' Anteil nach Generationen nur noch marginal ist...
sind nur so Gedanken, die wohl auch nicht ins reale Bild passen, weil Russlanddeutsche eher unter sich heiraten.... aber trotzdem wüsste ich gerne, wie die Handhabe ist
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#740045) Verfasst am: 06.06.2007, 14:03 Titel: |
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ateyim hat folgendes geschrieben: | also aus dem Bauch heraus würde ich auch sagen, dass Russlanddeutsche mehr Anspruch haben als Familienangehörige von Türken in Deutschland....
aber.... ich finde die Ansprüche von beiden so gering, dass auch das bischen mehr Anspruch der Russlandsdeutschen für mich nicht allzusehr ins Gewicht faellt... |
Ich finde, dass der türkische Vater meiner türkischstämmischen Freundin mehr Rechte hat, hierzusein und seinen wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Schließlich hat er jahrzehntelang hier malocht. Eine Drecksarbeit, für die er Anfang der 70er ins Land gebeten wurde, weil kein Deutscher einen solchen Job machen wollte. Seine Angehörigen, die mitgekommen sind bzw. hier geboren wurden, haben für mein Bauchgefühl auch mehr Rechte. Schließlich haben sie während ihres gesamten Aufenthalts hier Steuern gezahlt.
Ansonsten kann ich mich Ralf anschließen:
Zitat: | Ebensowenig wie einer, dessen Vorfahren nach Nordamerika, Australien, Afrika oder Südamerika ausgewnadert sind. |
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chiring Asatru
Anmeldungsdatum: 11.08.2005 Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen
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(#740182) Verfasst am: 06.06.2007, 16:56 Titel: |
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Zitat: | Die ganze Welt ist gegen dich, doch Du bist so unschuldig, und nur ein Türke kann dem Türken ein Freund sein. |
... klingt sehr persönlich, war so aber gar nicht gemeint. Es sollte abstrakt verstanden werden, als Illustrierung des Selbstverständnis der Türken - so wie ich es oft erlebt hab - und nicht auf dich persönlich bezogen. Das hätte ich anders formulieren sollen.
Es ist so das sich Türken oft als unschuldig und gut verstehen nur weil sie Türken sind, und das hängt mit dem überzogenen Nationalismus und dem Islam zusammen.
ateyim hat folgendes geschrieben: |
Ich kann mit vielen Vorwürfen leben, aber mir vorzuwerfen, dass ich immer anderen die Schuld gebe, ist ein Unding... |
Hab ich das denn getan?
Ich schrieb: Das passt doch zum Selbstverständnis der Türken die keine Verantwortung für sich persönlich übernehmen wollen...
Das war allgemein formuliert, Du hast Dir den Schuh aber angezogen.
ateyim hat folgendes geschrieben: |
ICH bın ICH, ICH bin nicht DIE TÜRKEN |
Ich hab nie gesagt das „Du die Türken bist“, das hat mir Malone in den Mund legen wollen.
Du bist die Ausnahme von der Regel. Aber die Regel ist die, die im allgemeinen wahrgenommen wird. Und die allgemeine Wahrnehmung der Deutschen zu den Türken hast Du doch beklagt, oder nicht?
Das Du dich darüber beklagst weil Du persönlich Nachteile deswegen hast, kann ich nachvollziehen, weil Du nicht so bist. Aber das es dich wundert das man im allgemeinen so auf Türken reagiert, versteh ich nicht. Du schreibst ja selbst über das Selbstverständnis der Türken (und das Du es nicht in Ordnung findest). Das finden viele Deutsche eben auch nicht in Ordnung und daher ist die Ablehnung auch nicht verwunderlich. Du lehnst es ja selbst ab.:
Zitat: |
Ich habe bereits an anderer Stelle erwaehnt, dass sich in meinem Freundeskreis, als ich noch in Deutschland lebte, kein Türke halten konnte, weil wir uns im Denken zu fremd waren... |
Aber wenn Deutsche sich über Türken negativ äußern ist das falsch weil sie Deutsche sind?
Angesichtes der Ehrenmorde werden Deutsche zu Türkenhassern, schreibst Du. Aber von einem Bedauern der türkischen Praxis, von einer Aufklärung und offenen Ablehnung, von einer Ächtung solcher Morde sieht man nichts, vielleicht ist es für dich persönlich selbstverständlich das abzulehnen. Aber auch von anderen Türken hört man kein Bedauern, eher ein großes Schweigen (Ich hatte einiges verlinkt). Wenn man dazu schweigt, macht man sich mitschuldig; hier ist das eine gängige Praxis, solche Mißstände öffentlich zu diskutieren. Der Eindruck entsteht, das man türkischerseits das gerne unter den Teppich kehren möchte, weil es am positiven Nationalverständnis kratzt.
Aber umso deutlicher hört man (bei dir) das die Deutschen zu „Türkenhassern“ werden.
Das ist es war ich meine: Es wird eine Hassmotivation unterstellt und damit lenkt man bequem davon ab, das die Ehrenmorde ein türkisches Problem sind.
So ganz frei bist Du von dieser Psychologie auch nicht. Aufgrund einiger Zeilen die Dir nicht passen, unterstellst Du mir pauschalen Hass. Die anderen Zeilen, die das Gegenteil sagen zählen dann nicht mehr. Wenn Du die Selbstkritik entdeckt hast ist es begrüßenswert, aber bei der Mehrzahl der Türken ist das leider ein Fremdwort.
_________________ .
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#740247) Verfasst am: 06.06.2007, 18:59 Titel: Re: Ausländerpolitik |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Jubin hat folgendes geschrieben: | Malone hat folgendes geschrieben: |
Der Staat läd unqualifizierte Arbeitskräfte, von denen er schon mehr genug hat, zu sich ein und unterstützt sie mit denselben Geldmitteln wie seine eigenen Bürger, die im weitesten Sinne wie ich Anteilseigner und Arbeitnehmer sind.
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Also ich habe bislang keine Einladungen zur Einwanderung nach Deutschland im Ausland gesehen. Hast du da ein Beispiel, wo Deutschland aktiv um Einwanderung wirbt, wenn du von "einladen" schreibst ?
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Z.B. Millionen von Russen, die man hierher geholt hat. |
Die allerdings zählen als Deutsche, weil in Deutschland noch immer ein zunehmend unsinniges Abstammungsrecht gilt. |
Weiß jemand den Paragraphen? |
Artikel 116 GG
Zu den Moslems: Wie viele von den Moslems sind denn überhaupt Moslems?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#740266) Verfasst am: 06.06.2007, 19:19 Titel: |
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chiring hat folgendes geschrieben: | ateyim hat folgendes geschrieben: |
Ich kann mit vielen Vorwürfen leben, aber mir vorzuwerfen, dass ich immer anderen die Schuld gebe, ist ein Unding... |
Hab ich das denn getan?
Ich schrieb: Das passt doch zum Selbstverständnis der Türken die keine Verantwortung für sich persönlich übernehmen wollen...
Das war allgemein formuliert, Du hast Dir den Schuh aber angezogen. |
Deine "allgemeine Formulierung" lautete "die Türken". Man nennt das gemeinhin auch Pauschalisierung. Da Du auf ateyim geantwortet hast, liegt es durchaus nahe, zu vermuten, dass Du ihn mitgemeint hast.
chiring hat folgendes geschrieben: | ateyim hat folgendes geschrieben: | ICH bın ICH, ICH bin nicht DIE TÜRKEN |
Ich hab nie gesagt das „Du die Türken bist“, das hat mir Malone in den Mund legen wollen.
Du bist die Ausnahme von der Regel. Aber die Regel ist die, die im allgemeinen wahrgenommen wird. Und die allgemeine Wahrnehmung der Deutschen zu den Türken hast Du doch beklagt, oder nicht? |
Nee, hat er nicht. Er hat seine Erfahrungen geschildert, aber nicht gesagt, "die Deutschen" hätten die "allgemeine Wahrnehmung" soundso.
Das, was Du selber meinst, ist übrigens deswegen noch lange nicht eine "allgemeine Wahrnehmung".
chiring hat folgendes geschrieben: | Das Du dich darüber beklagst weil Du persönlich Nachteile deswegen hast, kann ich nachvollziehen, weil Du nicht so bist. Aber das es dich wundert das man im allgemeinen so auf Türken reagiert, versteh ich nicht. |
Ja, das ist völlig klar, dass Du das nicht verstehen kannst, denn es scheint Dir unmöglich zu sein, ein Individuum zu sehen. Du siehst nur Gruppen und die von Dir diesen Gruppen zugewiesenen Eigenschaften. Und meinst auch noch, das sei eine allgemeine Sichtweise. Und auch scheinst Du zu meinen, das sei eine Sichtweise, die vollkommen in Ordnung ist. Das aber ist sie mitnichten.
chiring hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ich habe bereits an anderer Stelle erwaehnt, dass sich in meinem Freundeskreis, als ich noch in Deutschland lebte, kein Türke halten konnte, weil wir uns im Denken zu fremd waren... |
Aber wenn Deutsche sich über Türken negativ äußern ist das falsch weil sie Deutsche sind? |
1. hat er das nicht gesagt (weil sie Deutsche sind) und 2. ja, es ist falsch, solche Pauschalisierungen auf Individuen anwenden zu wollen. Falsch, falsch, falsch, egal, ob jemand Deutscher oder sonstwas ist. Verstehst Du nicht, ist mir klar, ist aber trotzdem falsch.
chiring hat folgendes geschrieben: | Aber umso deutlicher hört man (bei dir) das die Deutschen zu „Türkenhassern“ werden. |
1. hat er das nicht gesagt und 2. wieso stört Dich dieses von Dir unterstellte überhaupt? Du stehst doch auf Pauschalurteile. Also müsste diese von Dir erfundene Pauschalisierung Dir doch genehm sein. Oder findest Du nur Pauschalisierungen über Ausländer groovy?
chiring hat folgendes geschrieben: | Das ist es war ich meine: Es wird eine Hassmotivation unterstellt und damit lenkt man bequem davon ab, das die Ehrenmorde ein türkisches Problem sind.
So ganz frei bist Du von dieser Psychologie auch nicht. Aufgrund einiger Zeilen die Dir nicht passen, unterstellst Du mir pauschalen Hass. |
Da muss man nicht viel unterstellen. Das ist wohl ziemlich offensichtlich. Du bist der größte Pauschalisierer, denn ich kenne. Und versuchst damit auch noch Diskriminierung zu legitimieren. Und merkst es noch nicht einmal. Traurig.
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Queen of Las Vegas Lebenserotiker
Anmeldungsdatum: 11.12.2005 Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim
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(#740270) Verfasst am: 06.06.2007, 19:40 Titel: |
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Ich kenne Vermieter die bewußt nach dem Grundsatz der kulturellen Ausgewogenheit handeln. Wenn in einem 8-Parteien-Haus bereits eine türkische Familie wohnt wird versucht die übrigen Einheiten mit Russen, Asiaten, Afrikanern, Deutschen zu besetzen um ein harmonische Gleichgewicht nach dem Salatbowl-Prinzip zu schaffen. Wenn man sowas realisieren möchte, müßte man auch Wohnungsanträge aus formalrassistischen Motiven ablehnen, was ja verboten ist. Ist es deshalb falsch so zu verfahren? Muß man jetzt unbedingt das ganze Haus, als Eigntümer, von einer türkischen Sippe befölkern lassen, wenn es denn so käme? Ich denke, daß es durchaus sinnvoller ist, hier eine gute Mischung der Hausgemeinschaft zu bevorzugen, aber dieser Gedanke scheint in D bereits verboten zu sein
Hier gilt mal wieder: Integration wird durch krampfhafte Gleichberechtigung verhindert.
_________________ The Brights
Giordano Bruno Stiftung
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chiring Asatru
Anmeldungsdatum: 11.08.2005 Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen
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(#740271) Verfasst am: 06.06.2007, 19:45 Titel: |
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Wer redet denn mit Dir?
_________________ .
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#740275) Verfasst am: 06.06.2007, 19:47 Titel: |
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chiring hat folgendes geschrieben: |
Wer redet denn mit Dir? |
Indem Du öffentlich postest, tust Du es. Wenn Du mit ateyim allein sprechen möchtest, schickt euch PNs, weicht auf den Chat aus oder trefft euch auf einen Kaffee oder so.
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chiring Asatru
Anmeldungsdatum: 11.08.2005 Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen
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(#740486) Verfasst am: 06.06.2007, 23:54 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | chiring hat folgendes geschrieben: |
Wer redet denn mit Dir? |
Indem Du öffentlich postest, tust Du es. Wenn Du mit ateyim allein sprechen möchtest, schickt euch PNs, weicht auf den Chat aus oder trefft euch auf einen Kaffee oder so. |
Warum nicht?
Agent Provokateur sagte ich schon, das ich auf seinem Niveau nicht diskutiere. Wenn er sich einen anderen Ton angewöhnt und bei den Tatsachen bleibt, gerne wieder.
Guckst Du hier:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=740291#740291
_________________ .
Zuletzt bearbeitet von chiring am 07.06.2007, 01:17, insgesamt einmal bearbeitet |
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#740497) Verfasst am: 07.06.2007, 00:08 Titel: |
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die folgenden Zeilen sollten nicht als Rechtfertigung verstanden werden nur als Erlaeuterung.
Den türkischen Nationalismus, der Teil des türkischen Selbstverstaendnisses ist, betrachte ich mit genausoviel Argwohn wie radikal nationalistische Einstellungen in anderen Laendern. Da es aber hier so etwas wie eine der ideologisch tragenden Saeulen der türkischen Staatsauffassung ist, wird er oft als 'guter Nationalismus' betrachtet, der er aber in keinster Weise ist.
Woher stammt diese Denkweise in der Türkei?
Das Osmanische Reich war ein Vielvölkerstaat, aber nicht nur wegen der Eroberungen in Europa, Arabien und Nordafrika... er ist auch innerhalb der Türken ein Gemisch verschiedenster Staemme. Zur Zeit der Osmanen waren sich Türken vom Schwarzen Meer und solche vom Mittelmeer fremd. Es waren meist Nachfahren unterschiedlicher Staemme, man spricht unerschiedliche Dialekte, die man gegenseitig verstehen kann, bleibt aber gerne unter sich und vermischt sich ungern.
Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches und der Niederlage im 1.Weltkrieg wurde die Türkei im Vertrag von Sevres unter den Siegermaechten aufgeteilt, was zum Befreiungskrieg unter Mustafa Kemal Pascha (Atatürk) führte und 1923 zur Gründung der Republik führte.
Es war zur Mobilisierung der Bevölkerung für ihn wichtig ein Gefühl der Einheit zu schaffen... im Osmanischen Reich gab es oghusische Osmanen, turkmenische Osmanen, tscherkesische Osmanen, etc. Diese mussten alle unter einen Hut gebracht werden.... es fehlte ihnen das Selbstverstaendis, dass sie untereinander eine grosse Gemeinsamkeit hatten... sie waren alle Turkstaemme.
Es wurde nun diese einende Herkunft heraufbeschworen und so wurden die Kraefte und Emotionen für den Kampf gewonnen.
Nach dem erfolgreichen Ende des Kampfes wurde dieser Nationalismus, zusammen mit den Reformen Atatürks (Laizismus, lateinische Schrift, etc.) zur Staatsdoktrin, die meines Wissens nach heute noch Teil der Eidesformel der Parlamentarier, Minister und des Staatspraesidenten ist.
Nun nahm das ganze aber groteske Züge an: man versuchte die Kurden mit ins türkische Boot zu nehmen, raubte ihnen ihre eigene Identitaet und erklaerte sie kurzerhand zu 'Bergtürken'.... dadurch dass sie im unwegsamen ostanatolischen Gebirge isoliert gelebt haetten, haette sich ihre Sprache vom türkischen entfernt, was Schwachsinn ist, denn beide Sprachen sind in keinster Weise miteinander verwandt.... man meinte sogar, die Aehnlickkeit der türkischen Worte für Türke und Kurde (türk und kürt) würden belegen, dass hier nur Laute durcheinander geraten sind. Man verbot die kurdische Sprache und Kultur. Wozu das führte (gepaart mit der schlechten wirtschaftlichen Lage der kurdischen Regionen) sieht man im PKK Terror.
In den Schulen beginnt jeder Tag mit der Nationalhymne und einem Loblied auf die fleissige türkische Jugend. An Gedenktagen werden die Zeiten der Republikgründung und des Kampfes Jahr für Jahr wiederbelebt, im Fernsehen, an den Schulen etc.
Es ist erschreckend wie manche Eltern voller Stolz ihren Kindern die noch in den Kindergarten gehen, alle Strophen der Nationalhymne als Gedicht beibringen.
Ich wurde selbst Zeuge, wie ein hupendes Autokorso spaet abends durch Istanbul fuhr und der Grund war ausnahmsweise nicht Fussball: es waren Jugendliche, die am naechsten Tag für 15 Monate zum Wehrdienst mussten.... ich sah wie mein Onkel aus dem Schrank die Fahne rausholte und auf den Balkon lief und den Soldaten damit winkte und zurief: IHR SEID DIE WAHRER DER NATION... WEGEN EUCH FÜHLEN WIR UNS SICHER
Nun ist es halt so, wie es immer ist mit Doktrinen... sie sind starr, lassen keine Interpretation zu und folglich wird das Individuum in den Hintergrund gerückt und die Gruppe, die Nation rückt in den Vordergrund... dies wird nun seit über 80 Jahren kultiviert:
ich merke es bei meiner nun schon 76jaehrigen Mutter: voller Stolz sagt sie noch nationalistische Gedichte auf von der Schulzeit, haengt an Feiertagen die Fahne aus dem Fenster... aber wenn man sie fragt, was für eine Herkunft sie hat, sagt sie 'tscherkessische Türkin'....
daran merkt man, dass diese 'Urbindung' an die Stammeseinheit noch da ist und von Generation zu Generation weitergegeben wird...
ich bin mir sicher, dass das Einheitsgefühl auch ohne diese 'türkische Gehirnwaesche' schon ab dem Kindesalter da waere... aber leider ist es zum Teil der Verfassung geworden, nationalistisch zu sein.
aber leider ist er in keinster Weise gut: in der Türkei führt er zu Intoleranz, Ausgrenzung von Minderheiten und nimmt manchmal gern auch rassistische Züge an...... und keiner sieht es
dies zusammen mit Parolen wie: das fleissigste Volk sind die Türken. Stolz ist der, der von sich sagen kann, er ist Türke etc. wird dieser Nationalismus mitgenommen ins Ausland und leider dort auch in der Form gelebt, dass man sich isoliert.
Wenn die Türken Christen waeren, würden sich die meisten also schon mit ihrem Nationalismus im Ausland meist isolieren.... nun kommt aber auch noch der religiöse Unerschied hinzu.
Für die, die dazu neigen zu pauschalisieren, für die, die gerne die Schuld nicht bei sich sondern bei den 'Gastgebern' suchen, gibt es bei den Türken also gleich zwei geistige Ghettos in die man sich zurückziehen kann, was leider gerade in den letzten Jahren dazu führt, dass es nicht nur bei der geistigen Isolation bleibt....
und kurz noch zu dir Chiring: ich wundere mich nicht, dass viele Deutsche ein schlechtes Türkenbild bekommen.... ich sage immer, dass ich es 'verstehen' kann, aber es nicht 'gutheisse'... aber wundern tut es mich nicht... ich finde es nur bedauerlich! das bezieht sich auf alle Lebenslagen und auf alle Nationalitaeten, dass man so schnell bereit ist zu pauschalisieren ist ein grosses Übel. Meinst du etwa, ich finde es OK, wenn ich hier gefragt werde, ob die Deutschen alle rechstradikal sind, ob ich in Deutschland überhaupt einen deutschen Kumpel hatte etc. PAUSCHALISIERUNGEN sind meines Erachtens GIFT für das soziale Miteinander und davon lese ich viel in deinen Postings raus, korrigier mich, wenn ich mich irre.
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Ladeeni Ex-Muslim & Kameltreiber
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 831
Wohnort: NRW
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(#740512) Verfasst am: 07.06.2007, 00:28 Titel: |
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ateyim hat folgendes geschrieben: | die folgenden Zeilen sollten nicht als Rechtfertigung verstanden werden nur als Erlaeuterung.
Den türkischen Nationalismus, der Teil des türkischen Selbstverstaendnisses ist, betrachte ich mit genausoviel Argwohn wie radikal nationalistische Einstellungen in anderen Laendern. Da es aber hier so etwas wie eine der ideologisch tragenden Saeulen der türkischen Staatsauffassung ist, wird er oft als 'guter Nationalismus' betrachtet, der er aber in keinster Weise ist.
Woher stammt diese Denkweise in der Türkei?
Das Osmanische Reich war ein Vielvölkerstaat, aber nicht nur wegen der Eroberungen in Europa, Arabien und Nordafrika... er ist auch innerhalb der Türken ein Gemisch verschiedenster Staemme. Zur Zeit der Osmanen waren sich Türken vom Schwarzen Meer und solche vom Mittelmeer fremd. Es waren meist Nachfahren unterschiedlicher Staemme, man spricht unerschiedliche Dialekte, die man gegenseitig verstehen kann, bleibt aber gerne unter sich und vermischt sich ungern.
Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches und der Niederlage im 1.Weltkrieg wurde die Türkei im Vertrag von Sevres unter den Siegermaechten aufgeteilt, was zum Befreiungskrieg unter Mustafa Kemal Pascha (Atatürk) führte und 1923 zur Gründung der Republik führte.
Es war zur Mobilisierung der Bevölkerung für ihn wichtig ein Gefühl der Einheit zu schaffen... im Osmanischen Reich gab es oghusische Osmanen, turkmenische Osmanen, tscherkesische Osmanen, etc. Diese mussten alle unter einen Hut gebracht werden.... es fehlte ihnen das Selbstverstaendis, dass sie untereinander eine grosse Gemeinsamkeit hatten... sie waren alle Turkstaemme.
Es wurde nun diese einende Herkunft heraufbeschworen und so wurden die Kraefte und Emotionen für den Kampf gewonnen.
Nach dem erfolgreichen Ende des Kampfes wurde dieser Nationalismus, zusammen mit den Reformen Atatürks (Laizismus, lateinische Schrift, etc.) zur Staatsdoktrin, die meines Wissens nach heute noch Teil der Eidesformel der Parlamentarier, Minister und des Staatspraesidenten ist.
Nun nahm das ganze aber groteske Züge an: man versuchte die Kurden mit ins türkische Boot zu nehmen, raubte ihnen ihre eigene Identitaet und erklaerte sie kurzerhand zu 'Bergtürken'.... dadurch dass sie im unwegsamen ostanatolischen Gebirge isoliert gelebt haetten, haette sich ihre Sprache vom türkischen entfernt, was Schwachsinn ist, denn beide Sprachen sind in keinster Weise miteinander verwandt.... man meinte sogar, die Aehnlickkeit der türkischen Worte für Türke und Kurde (türk und kürt) würden belegen, dass hier nur Laute durcheinander geraten sind. Man verbot die kurdische Sprache und Kultur. Wozu das führte (gepaart mit der schlechten wirtschaftlichen Lage der kurdischen Regionen) sieht man im PKK Terror.
In den Schulen beginnt jeder Tag mit der Nationalhymne und einem Loblied auf die fleissige türkische Jugend. An Gedenktagen werden die Zeiten der Republikgründung und des Kampfes Jahr für Jahr wiederbelebt, im Fernsehen, an den Schulen etc.
Es ist erschreckend wie manche Eltern voller Stolz ihren Kindern die noch in den Kindergarten gehen, alle Strophen der Nationalhymne als Gedicht beibringen.
Ich wurde selbst Zeuge, wie ein hupendes Autokorso spaet abends durch Istanbul fuhr und der Grund war ausnahmsweise nicht Fussball: es waren Jugendliche, die am naechsten Tag für 15 Monate zum Wehrdienst mussten.... ich sah wie mein Onkel aus dem Schrank die Fahne rausholte und auf den Balkon lief und den Soldaten damit winkte und zurief: IHR SEID DIE WAHRER DER NATION... WEGEN EUCH FÜHLEN WIR UNS SICHER
Nun ist es halt so, wie es immer ist mit Doktrinen... sie sind starr, lassen keine Interpretation zu und folglich wird das Individuum in den Hintergrund gerückt und die Gruppe, die Nation rückt in den Vordergrund... dies wird nun seit über 80 Jahren kultiviert:
ich merke es bei meiner nun schon 76jaehrigen Mutter: voller Stolz sagt sie noch nationalistische Gedichte auf von der Schulzeit, haengt an Feiertagen die Fahne aus dem Fenster... aber wenn man sie fragt, was für eine Herkunft sie hat, sagt sie 'tscherkessische Türkin'....
daran merkt man, dass diese 'Urbindung' an die Stammeseinheit noch da ist und von Generation zu Generation weitergegeben wird...
ich bin mir sicher, dass das Einheitsgefühl auch ohne diese 'türkische Gehirnwaesche' schon ab dem Kindesalter da waere... aber leider ist es zum Teil der Verfassung geworden, nationalistisch zu sein.
aber leider ist er in keinster Weise gut: in der Türkei führt er zu Intoleranz, Ausgrenzung von Minderheiten und nimmt manchmal gern auch rassistische Züge an...... und keiner sieht es
dies zusammen mit Parolen wie: das fleissigste Volk sind die Türken. Stolz ist der, der von sich sagen kann, er ist Türke etc. wird dieser Nationalismus mitgenommen ins Ausland und leider dort auch in der Form gelebt, dass man sich isoliert.
Wenn die Türken Christen waeren, würden sich die meisten also schon mit ihrem Nationalismus im Ausland meist isolieren.... nun kommt aber auch noch der religiöse Unerschied hinzu.
Für die, die dazu neigen zu pauschalisieren, für die, die gerne die Schuld nicht bei sich sondern bei den 'Gastgebern' suchen, gibt es bei den Türken also gleich zwei geistige Ghettos in die man sich zurückziehen kann, was leider gerade in den letzten Jahren dazu führt, dass es nicht nur bei der geistigen Isolation bleibt....
und kurz noch zu dir Chiring: ich wundere mich nicht, dass viele Deutsche ein schlechtes Türkenbild bekommen.... ich sage immer, dass ich es 'verstehen' kann, aber es nicht 'gutheisse'... aber wundern tut es mich nicht... ich finde es nur bedauerlich! das bezieht sich auf alle Lebenslagen und auf alle Nationalitaeten, dass man so schnell bereit ist zu pauschalisieren ist ein grosses Übel. Meinst du etwa, ich finde es OK, wenn ich hier gefragt werde, ob die Deutschen alle rechstradikal sind, ob ich in Deutschland überhaupt einen deutschen Kumpel hatte etc. PAUSCHALISIERUNGEN sind meines Erachtens GIFT für das soziale Miteinander und davon lese ich viel in deinen Postings raus, korrigier mich, wenn ich mich irre. |
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag und die vielen Informationen!
Aber nach meinem bescheidenem Wissen sind die Tscherkessen keine Türken, sondern ein kaukasisches Volk, das gleiche gilt für ihre Sprache, sie gehört zur abchaso-adygeischen (nordwestkaukasischen) Sprachfamilie, das heißt, Tscherkessisch hat sowenig mit Türkisch zu tun wie Kurdisch mit Türkisch.
In Jordanien und Syrien leben tscherkessische Minderheiten, die meisten zur Oberschicht gehören..
In den arabischen Ländern geht es den Kurden nicht besser als in der Türkei...
In arabisch-nationalistischem Syrien ist ihre Sprache verboten, und dort wird propagiert, dass Kurden aus arabischen Wurzeln stammen!
Dein Kameltreiber, der Ladeeni
_________________ Der bloggende Kameltreiber:
http://sa7rawi.blogspot.com/ (neu, bald auf Deutsch)
http://kameltreiber.blogspot.com (alt)
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chiring Asatru
Anmeldungsdatum: 11.08.2005 Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen
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(#740518) Verfasst am: 07.06.2007, 00:43 Titel: |
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Zunächst mal danke für die informative Illustration des Selbstverständnisses der Türken.
Hätte ich das gesagt, würde man mir das wahrscheinlich als fremdenfeindlichen Haß und Hetze auslegen.
ateyim hat folgendes geschrieben: |
PAUSCHALISIERUNGEN sind meines Erachtens GIFT für das soziale Miteinander und davon lese ich viel in deinen Postings raus, korrigier mich, wenn ich mich irre. |
Vielleicht helfen ein paar Selbstzitate bei der Beurteilung ob ich pauschalisiere.
chiring hat folgendes geschrieben: |
Nicht alle sind so, aber wenn jemand so denkt, wie dieser Vater, in der dritten Generation in Deutschland, kann man fast mit Sicherheit davon ausgehen das er Türke ist.
Als Hatun Sürücü von ihrem Bruder erschossen wurde hat man mit Verwunderung gerade das große, komplette Schweigen der Türken in Deutschland wahrgenommen.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/09.02.2007/3070846.asp
http://hermes.zeit.de/pdf/index.php?doc=/2005/10/Ehrenmorde
chiring hat folgendes geschrieben: |
Ich hab auch mit Türken zu tun gehabt die sehr freundlich und gute Leute sind. Das ist eine Sache, die andere Sache ist welches Bild die Gesamtheit erzeugt und die sieht mEn. anders aus.
Ich habe erklärt das die Türken für das Bild in der Gesellschaft zum größten Teil selbst verantwortlich sind. [und nicht jemand anderes]
Das man mit diesem Bild nicht jedem einzelnen gerecht wird, sollte sich von selbst verstehen.
chiring hat folgendes geschrieben: |
Ich hab nicht behauptet das Ateyim für seine Diskriminierung selbst verantwortlich ist, im Gegenteil ist es bedauerlich das es gerade ihn trifft.
chiring hat folgendes geschrieben: |
Das passt doch zum Selbstverständnis der [also derjenigen!] Türken die keine Verantwortung für sich persönlich übernehmen wollen und alles auf ihren überkandidelten Nationaliismus oder ihren durchgeknallten Islam beziehen
chiring hat folgendes geschrieben: |
Du bist die Ausnahme von der Regel. Aber die Regel ist die, die im allgemeinen wahrgenommen wird. Und die allgemeine Wahrnehmung der Deutschen zu den Türken hast Du doch beklagt, oder nicht?
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#740596) Verfasst am: 07.06.2007, 09:54 Titel: |
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Zitat: | Aber nach meinem bescheidenem Wissen sind die Tscherkessen keine Türken, sondern ein kaukasisches Volk, das gleiche gilt für ihre Sprache, sie gehört zur abchaso-adygeischen (nordwestkaukasischen) Sprachfamilie, das heißt, Tscherkessisch hat sowenig mit Türkisch zu tun wie Kurdisch mit Türkisch.
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Ladeeni: danke für den Einwand, aber mach das mal meiner Mutter klar.... wenn man Jahre lang voller Stolz diesen Satz hört, 'ich bin Tscherkessische Türkin', dann neigt man zu dem Fehler, das als Fakt hinzunehmen...
aber es zeigt auch andererseits, dass es bei ihr funktioniert hat.... sie hat gerade in den frühen Jahren der Republik Saetze wie, dass WIR ALLE IN DER TÜRKEI TÜRKEN sind, dermassen aufgenommen, dass sie wohl selbst den wahren Hintergrund ihren Ahnen nicht mehr hinterfragt hat.
Somit hat sie bereitwillig ihre eigenen bestimmt interessanten Wurzeln gekappt, setzt es nur noch als Lippenbekenntnis in die Formulierung, sieht sich vorderrangig als Türkin.... und das wars! Das System funktioniert
Paar Generationen spaeter wird kein Kind mehr wissen, dass sie als Tscherkessen ins Gebiet des Osmanischen Reiches kamen, um sich dort niederzulassen.....
am Rande: gerade wir Türken sind sowas von genetisch durchmischt... Bsp. meine Familie:
grossvaeterliche Seite des Vaters: heutiges Griechenland
grossmütterliche Seite des Vaters: heutiges Bulgarien
grossvaeterliche Seite der Mutter: alteingesessene Istanbuler Militaeradel
grossmütterliche Seite der Mutter: Tscherkessische Herkunft
da soll ich hingehen und die Meinung vertreten, dass wir Türkeitürken uns als eigenstaendige Rasse betrachten sollen??? laecherliches Geschwafel von Rechten!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#740607) Verfasst am: 07.06.2007, 10:11 Titel: |
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Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Tassilo hat folgendes geschrieben: | Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Wenn jemand deutscher Abstammung ist, soll ihm die Staatsbürgerschaft verwährt bleiben? |
Nur ein Bruchteil der sog. "Russlanddeutschen" sind deutscher Abstammung. |
Also dürfen die Leute mit deutscher Abstammung nicht rein, weil ja das Abstammungsprinzip falsch sei, diejenigen ohne Abstammung, besonders dann wenn sie aus dem muslimischen Kulturkreis kommen aber schon? Wobei dann aber wiederum für die Russen gelten soll, dass die nicht kommen sollen dürfen? Was denn nun?
Ehrlich gesagt sehe ich in den Russen das geringste Problem. |
Hallo Konstrukt,
Fuer alle, die nicht in Deutschland geboren sind, sollen bei einer eventuellen Einwanderung nach Deutschland die exakt gleichen Regeln gelten, voellig egal, wo denn der UrUrUrUrgrossvater irgendwann mal herkam. Sowas ist ein folkloristisches Detail und nichts weiter...das ist weder Auschlusskriterium noch Grund zur Bevorzugung...
Mir persoenlich waere "der Russe" genauso als Neumitbuerger willkommen wie jeder andere, der sich nach einem fairen, liberalen und rechtsstaatlichen Einwanderungsverfahren dafuer qualifiziert. Wieso soll man denn da auch Unterschiede machen? Sowas ist doch absurd!
Werde ich denn gegenueber einem Westafrikaner auch bevorzugt, wenn ich nach Indien einwandern will, bloss weil meine Vorfahren irgendwann mal im Zuge der indogermanischen Voelkerwanderung von dort kamen?
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Einsiedler registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2007 Beiträge: 1435
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(#740616) Verfasst am: 07.06.2007, 10:30 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
Also dürfen die Leute mit deutscher Abstammung nicht rein, weil ja das Abstammungsprinzip falsch sei, diejenigen ohne Abstammung, besonders dann wenn sie aus dem muslimischen Kulturkreis kommen aber schon? |
Fuer alle, die nicht in Deutschland geboren sind, sollen bei einer eventuellen Einwanderung nach Deutschland die exakt gleichen Regeln gelten, voellig egal, wo denn der UrUrUrUrgrossvater irgendwann mal herkam. Sowas ist ein folkloristisches Detail und nichts weiter...das ist weder Auschlusskriterium noch Grund zur Bevorzugung... |
Eben. Wenn man nämlich nach Abstammung urteilen wollte, dann müßten im Umkehrschluß auch alle Nachfahren von
(eingebürgerten) Einwanderern neu einen Einbürgerungsantrag stellen. Damit wird der Unsinn eines solchen Kriteriums
sofort offensichtlich.
Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Ehrlich gesagt sehe ich in den Russen das geringste Problem. |
Dann liegt das aber daran, daß es Russen sind, und nicht daran, daß ihre Vorfahren aus Deutschland stammen.
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Kafir Gegen Kuffarphobie und Kalifaschismus!
Anmeldungsdatum: 28.02.2007 Beiträge: 898
Wohnort: Hueco Mundo
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(#740628) Verfasst am: 07.06.2007, 10:57 Titel: |
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ateyim hat folgendes geschrieben: | dann neigt man zu dem Fehler, das als Fakt hinzunehmen...
aber es zeigt auch andererseits, dass es bei ihr funktioniert hat.... sie hat gerade in den frühen Jahren der Republik Saetze wie, dass WIR ALLE IN DER TÜRKEI TÜRKEN sind, dermassen aufgenommen, dass sie wohl selbst den wahren Hintergrund ihren Ahnen nicht mehr hinterfragt hat.
Somit hat sie bereitwillig ihre eigenen bestimmt interessanten Wurzeln gekappt, setzt es nur noch als Lippenbekenntnis in die Formulierung, sieht sich vorderrangig als Türkin.... und das wars! Das System funktioniert | Was wäre den die Alternative gewesen? Der Vielvölker-Staat Osmanisches Reich ist zusammengebrochen und die Elite des Landes konnte sich nicht mehr auf die Religion Islam verlassen, die alle Völker einigermaßen zusammenhalten konnte. So hat man versucht so etwas wie eine Nation zu bilden, obwohl denkbar schlechte Voraussetzungen herrschten mit den vielen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. So sind eingewanderte Völker aus dem Balkan und Kaukasus "Opfer" der Assimilierung geworden und haben eine Nation bilden können mit anderen Völkern. Mit eingewanderten Völkern hat die Assimilation gut funktioniert, mit Kurden auf ganzer Linie nicht, was wohl daran liegt das sie keine Migranten waren und seit Jahrhunderten schon dort leben.
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#740636) Verfasst am: 07.06.2007, 11:13 Titel: |
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Kafir: du fragst nach einer Alternative, aber die habe ich in der Tat nicht zu bieten. Ich könnte meine Vorstellung höchstens mit einem 'ich haette es mir gewünscht, dass...' beginnen, was aber schon deutlich macht, dass ich wohl eher mit einer naiv, realitaetsfernen Vision ankommen werde
Kann man nicht einerseits eine starke nationale Identitaet gebunden an die Nation, in der man lebt schaffen und dennoch stolz darauf sein, dass man im Grunde 'durchmischt' ist?
Ich sehe allenorten auf der Welt, dass Vielvölkerstaaten zusammenbrechen, weil einzelne Volksverbaende irgendwann nach Unabhaengigkeit rufen. Liegt es daran, dass immer eine bestimmte Gruppe gegenüber den anderen eine Dominanz ausübt, auch wenn das anfangs bei der Staatsgründung vielleicht nicht so vorgesehen wurde?
Ein Thema, das für mich viel Diskussionsstoff bietet, aber das Thema 'Auslaenderpolitik' hier deutlich überschreiten würde
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#743574) Verfasst am: 11.06.2007, 11:18 Titel: Umfragen in der Türkei und Griechenland |
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Gerade wurden im türkischen Fernsehen Umfrageergebnisse aus Griechenland und der Türkei veröffentlicht, von denen ich mir leider nur ein paar wenige merken konnte:
In Griechenland sehen 77% die Türkei als die grösste Gefahr, dann folgen mit geringsten Prozentwerten Albanien, Mazedonien und Israel.
Für die Türken ist mit ca. 35% die USA die grösste Gefahr, dann 'Kurdistan' und schliesslich mit 13% folgt Griechenland.
Bestaetigt haben sich meine Ansichten über den hiesigen Nationalismus:
61% der Türken bezeichnen sich als absolut nationalistisch (das gleiche behaupten z.B. nur knapp 40% der Griechen)
71% meinen, dass nur ein Türke einem Türken ein Freund sein kann
bin gerade zu beschaeftigt, um mich auf diese Ergebnisse einzulassen, was ich aber bestimmt noch tun werde
werde nachher mal gucken, ob ich an die genauen Ergebnisse rankomme....
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