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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#742792) Verfasst am: 10.06.2007, 02:56 Titel: |
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Dissident hat folgendes geschrieben: |
Evilbert hat folgendes geschrieben: | Dass Janosch da als Außenseiter was hinterfragen kann und tut ist ja nun eben gerade kein Beleg dafür, dass christliche Erziehung in der Regel nicht indoktrinär wäre. |
Wieso Außenseiter? Janosch wurde doch religiös (katholisch) erzogen! |
Außenseiter in dem Sinne: er steht außerhalb des erziehenden Systems. Eine Erziehung ist dann nicht indoktrinär, wenn sie selbst veranlaßt, dass das Kind mal mündig und eigenverantwortlich wird.
"Nicht indoktrinär" wird sie eben nicht dadurch, dass es da zufällig einen Janosch gibt, der mal Katholik war und jetzt Kritik übt. Das wäre sie nur genau dann, wenn es in jeder Kita einen Janosch gäbe udn es sichergestellt wäre, dass eine entsprechende Kritik rezipiert werden kann.
Das heisst: wenn Du verlangst, Janoschkinderbücher dürfen eben nicht in KiTas rein, dann ist das das Gegenteil von einer nicht indoktrinären Erziehung.
Nicht indoktrinär hieße hier: Janosch und ein christlicher und nach Möglichkeit ein islamischer, pastafarischer ....etc. Künstler.
Einseitigkeit ist jedenfalls Murx, und nur Janosch wäre da auch nicht fair.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#742797) Verfasst am: 10.06.2007, 03:05 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: |
Meine Tochter war eine zeitlang in einem ev. "Regenbogen-Kindergarten", und sowohl Eltern als auch natürlich Mitarbeiter blendeten während der obligatorisch durch Kinder nachgestellten Aufführungsveranstaltung völlig aus, dass die Sintflutgeschichte eben nur eine Geschichte ist.
Obwohl von denen ansonsten außerhalb der KiTa mit Sicherheit (fast) niemand an die Historizität der Arche glaubte. |
Das ist ein nicht zu unterschätzender Effekt. Viele Menschen, die sich erst vom Glauben gelöst haben, entdecken auf ihrer Suche nach Orientierung den christlichen Glauben wieder und finden dort vieles, das ihnen so vertraut ist, dass sie das Gefühl haben, nach Hause zu kommen. Man hört sehr oft "Ich habe im christlichen Glauben etwas gefunden, das ich selber schon immer irgendwie so gedacht habe, aber ich konnte es nur nicht so gut formulieren." Was diese Leute finden, ist nicht ihr wahres Ich, sondern die Reste chrsitlicher Indoktrination.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#742799) Verfasst am: 10.06.2007, 03:11 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Was diese Leute finden, ist nicht ihr wahres Ich, sondern die Reste chrsitlicher Indoktrination. |
Die geschickt alle möglichen Themen okkupiert hat. Die Sintflutgeschichte ist ja auch nicht originär christlich. Leider geht das in die Köpfe mancher Leute nicht rein, was Original und was Fälschung ist, wie auch bei der neumodischen Techno-Covermusik.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#742800) Verfasst am: 10.06.2007, 03:14 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: |
Des ditos wegen oder des anderen ditos wegen oder beider ditos wegen?
Übrigens würde ich das ja eh unterschreiben, dass wir spinnen, aber dann fühlt sich Kival wieder genervt. |
Nein, spinnen tu ich ja auch. Ansonsten kann ich mich dir auch nur anschließen ^^.
Sorry für Off-Topic
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#742804) Verfasst am: 10.06.2007, 03:20 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: |
Des ditos wegen oder des anderen ditos wegen oder beider ditos wegen?
Übrigens würde ich das ja eh unterschreiben, dass wir spinnen, aber dann fühlt sich Kival wieder genervt. |
Ansonsten kann ich mich dir auch nur anschließen ^^.
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Des ditos wegen oder des anderen ditos wegen oder beider ditos wegen? Oder weil ich meinte, das wir spinnen?
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#742814) Verfasst am: 10.06.2007, 03:36 Titel: |
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Ich teile deine beiden Aussagen Heike gegenüber beim Glückwunsch _und_ stimme zu, dass _wir_ spinnen.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#742857) Verfasst am: 10.06.2007, 08:51 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: |
Die Ablehnung der Religion ist nicht ein mögliches, sondern das Ziel der Aufklärung. Daran führt kein Weg vorbei. Wer sich als aufgeklärter Christ versteht, ist entweder nicht aufgeklärt oder kein Christ. Beides zusammen geht nicht, da ist Gott vor. |
Das ist Unsinn. Und dogmatisch - sprich: nicht aufgeklärt. Es gibt durchaus aufgeklärte christen.
Ich begreife immer weniger, wieso hier so viele die Religion einerseits als prinzipielles Übel, und andererseits als prinzipielle Dämlichkeit verstehen. Beides ist sie nur graduell und potentiell, aber nicht prinzipiell.
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Queen of Las Vegas Lebenserotiker
Anmeldungsdatum: 11.12.2005 Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim
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(#743056) Verfasst am: 10.06.2007, 16:25 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: |
Die Ablehnung der Religion ist nicht ein mögliches, sondern das Ziel der Aufklärung. Daran führt kein Weg vorbei. Wer sich als aufgeklärter Christ versteht, ist entweder nicht aufgeklärt oder kein Christ. Beides zusammen geht nicht, da ist Gott vor. |
Das ist Unsinn. Und dogmatisch - sprich: nicht aufgeklärt. Es gibt durchaus aufgeklärte christen.
Ich begreife immer weniger, wieso hier so viele die Religion einerseits als prinzipielles Übel, und andererseits als prinzipielle Dämlichkeit verstehen. Beides ist sie nur graduell und potentiell, aber nicht prinzipiell. |
Nich einerseits und andererseits sondern sowohl als auch. Hau weg die Scheiße
_________________ The Brights
Giordano Bruno Stiftung
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#743063) Verfasst am: 10.06.2007, 16:38 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: |
Das ist Unsinn. Und dogmatisch - sprich: nicht aufgeklärt. Es gibt durchaus aufgeklärte christen. |
Es gibt aufgeklärte Menschen, die ihren christlichen Anteil vor kritischem Denken abschirmen. Und zwar mittels der von Dir geschätzten "modernen Theologie"; da war heute Nacht ja hier die Rede von.
Ich würde euch beiden also sowohl Recht als auch unrecht geben. Im Grunde genommen ist niemals jemand "ganz" aufgeklärt, sondern bestenfalls auf gutem Wege dahin. Wenn man "auf dem Weg sein" als "aufgeklärt" bezeichnen will, dann gibt es aufgeklärte Christen.
Bei einem Christen kann man jedoch prognostizieren, dass er auf diesem Wege nicht weiter kommt, wenn er sein Christsein nicht überwindet. In diesem Sinne gibt es keine aufgeklärten Christen.
Übrigens gilt vergleichbares selbstverständlich auch für Atheisten, die sich andere Denknischen suchen um sie vor Kritik zu immunisieren. Beispielsweise Anhänger politischer Ideologien.
Und abschließend möchte ich noch sagen, dass ich eine Menge unaufgeklärter Menschen kenne, die ich trotzdem ganz dolle lieb habe.
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Tapuak registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2006 Beiträge: 1264
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(#743067) Verfasst am: 10.06.2007, 16:47 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Es gibt durchaus aufgeklärte christen. |
Was ist daran aufgeklärt, irgendwelche Wesen, Zustände und Prozesse, für die es nicht die geringsten Anzeichen gibt, für existent oder wahr zu halten? Das Christentum enthält derartige Aussagen, selbst wenn man nur minimale Ansprpüche daran stellt, was unter "Christentum" zu verstehen ist. Jesusmärchen und Märchengott gehören in jedem Fall dazu. Das kann auch von den von dir so geschätzten "modernen" Theologen nicht weggeschwurbelt werden. Es ist gleichgültig, ob man die entsprechenden Wesen usw. "Göttin", "diesseitig-transzendentes Irgendwas", "Grund des Seins" oder sonstwie nennt. Der Kern ist immer das Fürwahrhalten irgendwelcher Hypothesen ohne jeglichen Beleg. Nach meiner Meinung wäre ein aufgeklärtes Verhaltes gerade durch das Gegenteil gekennzeichnet, nämlich dadurch, die Behauptungen kritisch zu prüfen und sie ohne Rücksicht auf persönliche Wünsche usw. fallen zu lassen, wenn sie sich als falsch herausstellen.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#743085) Verfasst am: 10.06.2007, 17:28 Titel: |
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Tapuak hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Es gibt durchaus aufgeklärte christen. |
Was ist daran aufgeklärt, irgendwelche Wesen, Zustände und Prozesse, für die es nicht die geringsten Anzeichen gibt, für existent oder wahr zu halten? |
Insbesondere das zentrale Dogma der Christentums, den Kreuzestod Jesus' nämlich, halte ich für derart haarsträubend absurd, daß es für mich regelrecht den natürlichen Gegensatz zur Aufklärung darstellt.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#743096) Verfasst am: 10.06.2007, 17:50 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Es gibt durchaus aufgeklärte christen. |
intellektuelle schizophrenie. selektive dummheit. die aufklärung aufgeklärter christen beschränkt sich auf alle bereiche, die nichts mit religion oder gott zu tun haben.
Zitat: | Ich begreife immer weniger, wieso hier so viele die Religion einerseits als prinzipielles Übel, und andererseits als prinzipielle Dämlichkeit verstehen. Beides ist sie nur graduell und potentiell, aber nicht prinzipiell. |
da hast du recht. allerdings ist religion in ihrer evolution zum monotheismus zu einem derart starken machtinstrument geworden, dass sie fast immer ein übel darstellt.
das religiosität nicht prinzipiell dämlichkeit darstellt hab ich oben schon angedeutet. allerdings frage ich mich häufig, was menschen davon abhält ihren durchaus vorhandenen intellekt in sachen glauben so brach liegen zu lassen. sobald in gesellschaft das thema angeschnitten wird (ich mach das schon garnicht mehr...) und ich sie frage wie sie gleichzeitig von der evolution und der wahrheit des märchenbuches (bibel oder koran) ausgehen können, kommen permanent sprüche wie "irgendwas muss man doch glauben" oder gar ein bedauerndes "traurig dass du deinen glauben verloren hast".
wenn ich beginne zu argumenteiren, verlieren solche leute gern ihregeduld und weigern sich zuzuhören, gehen weg, oder werfen mir vor ich wolle sie "zum atheismus missionieren".
das atheisten in diesem zusammenhang auf den trichter kommen, religion sei prinzipiell ein übel und dumm kann ich deshalb nachvollziehen, auch wenn ich diese ansicht nicht mehr teile.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#743103) Verfasst am: 10.06.2007, 18:00 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: |
Das ist Unsinn. Und dogmatisch - sprich: nicht aufgeklärt. Es gibt durchaus aufgeklärte christen. |
Es gibt aufgeklärte Menschen, die ihren christlichen Anteil vor kritischem Denken abschirmen. Und zwar mittels der von Dir geschätzten "modernen Theologie"; da war heute Nacht ja hier die Rede von.
Ich würde euch beiden also sowohl Recht als auch unrecht geben. Im Grunde genommen ist niemals jemand "ganz" aufgeklärt, sondern bestenfalls auf gutem Wege dahin. Wenn man "auf dem Weg sein" als "aufgeklärt" bezeichnen will, dann gibt es aufgeklärte Christen.
Bei einem Christen kann man jedoch prognostizieren, dass er auf diesem Wege nicht weiter kommt, wenn er sein Christsein nicht überwindet. In diesem Sinne gibt es keine aufgeklärten Christen.
Übrigens gilt vergleichbares selbstverständlich auch für Atheisten, die sich andere Denknischen suchen um sie vor Kritik zu immunisieren. Beispielsweise Anhänger politischer Ideologien.
Und abschließend möchte ich noch sagen, dass ich eine Menge unaufgeklärter Menschen kenne, die ich trotzdem ganz dolle lieb habe. |
100%ige zustimmung
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#743109) Verfasst am: 10.06.2007, 18:08 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Es gibt durchaus aufgeklärte christen. |
intellektuelle schizophrenie. selektive dummheit. die aufklärung aufgeklärter christen beschränkt sich auf alle bereiche, die nichts mit religion oder gott zu tun haben.
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Ich meine aber in Bezug auf die Religion.
Wenn man ein Religionsbild hat, dass sich zwar nicht aus der Wissenschaft ergibt, zu ihr aber in keiner Weise in Widerspruch steht; erkennt, das Religionen keine allgemeinverbindlichen Werte begründen können, da es keinen intersubjektiven Glaubensbeweiß gibt, und die objektive (nicht prinzipielle) Gleichwertigkeit einer anderen Weltsicht akzeptiert, finde ich das nicht unaufgeklärt.
Für den Kreuzestod kenne ich auch nette Erklärungen, die gar nicht so dämlich sind. Inzwischen bin ich sogar der Ansicht, dass man auch als Atheist tatsächlich Christ sein kann. (also es wirklich sein kann, nicht nur so tun). Das spannende an dieser These ist, dass man gleichzeitig gegen ganzganzschlaue Religionskritiker wie gegen Christenfundis argumentieren muß. Ein faszinierender Balanceakt.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#743118) Verfasst am: 10.06.2007, 18:15 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Für den Kreuzestod kenne ich auch nette Erklärungen, die gar nicht so dämlich sind. Inzwischen bin ich sogar der Ansicht, dass man auch als Atheist tatsächlich Christ sein kann. (also es wirklich sein kann, nicht nur so tun). Das spannende an dieser These ist, dass man gleichzeitig gegen ganzganzschlaue Religionskritiker wie gegen Christenfundis argumentieren muß. Ein faszinierender Balanceakt. |
Ich glaube, wir brauchen demnächst dringend einen Thread über die moderne Theologie, was du da behauptest ist schon arg fragwürdig. Ich habe gerade leider nicht so viel Zeit, aber ich werde das in den nächsten Wochen einmal vorbereiten.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#743139) Verfasst am: 10.06.2007, 18:47 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube, wir brauchen demnächst dringend einen Thread über die moderne Theologie, was du da behauptest ist schon arg fragwürdig. Ich habe gerade leider nicht so viel Zeit, aber ich werde das in den nächsten Wochen einmal vorbereiten. |
Ist auch eine verschwindend kleine Minderheitenposition. AbeEr eine hochinteressante. Es ist ein viel größerer Schlag gegen das Christentum, wenn man es in völlige Beliebigkeit abstrahiert, als wenn man mit einer aggresiven "alles Schwachsinn" attidüde auftritt. Auf welche Aussage ist ein Fundi wohl besser vorbereitet? "Ich glaube nicht an Gott" oder "Gott ist ein unpersonales Abstraktum, dass eine Personifikation der a priori geltenden weltgesetzmäßigkeiten und des ethischens Optimums darstellt".
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#743144) Verfasst am: 10.06.2007, 18:52 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Auf welche Aussage ist ein Fundi wohl besser vorbereitet? "Ich glaube nicht an Gott" oder "Gott ist ein unpersonales Abstraktum, dass eine Personifikation der a priori geltenden weltgesetzmäßigkeiten und des ethischens Optimums darstellt". |
Sag mal: Wie oft hast Du so mit religiösen Fundamentalisten schon diskutiert? Nicht nur im Internet sondern auch im realen Leben?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#743145) Verfasst am: 10.06.2007, 18:52 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Es ist ein viel größerer Schlag gegen das Christentum, wenn man es in völlige Beliebigkeit abstrahiert, |
Das hat es doch selbst schon längst getan...
Es gibt keine noch so große Abstraktion, die ein Theologe nicht schon gedacht hätte, einschließlich das "atheistisch an Gott glauben".
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#743146) Verfasst am: 10.06.2007, 18:53 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Es gibt durchaus aufgeklärte christen. |
intellektuelle schizophrenie. selektive dummheit. die aufklärung aufgeklärter christen beschränkt sich auf alle bereiche, die nichts mit religion oder gott zu tun haben.
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Ich meine aber in Bezug auf die Religion.
Wenn man ein Religionsbild hat, dass sich zwar nicht aus der Wissenschaft ergibt, zu ihr aber in keiner Weise in Widerspruch steht; erkennt, das Religionen keine allgemeinverbindlichen Werte begründen können, da es keinen intersubjektiven Glaubensbeweiß gibt, und die objektive (nicht prinzipielle) Gleichwertigkeit einer anderen Weltsicht akzeptiert, finde ich das nicht unaufgeklärt.
Für den Kreuzestod kenne ich auch nette Erklärungen, die gar nicht so dämlich sind. Inzwischen bin ich sogar der Ansicht, dass man auch als Atheist tatsächlich Christ sein kann. (also es wirklich sein kann, nicht nur so tun). Das spannende an dieser These ist, dass man gleichzeitig gegen ganzganzschlaue Religionskritiker wie gegen Christenfundis argumentieren muß. Ein faszinierender Balanceakt. |
ich gehe mal davon aus ein solches religionsbild ist bei jemandem vorhanden.
was ausser einem irrationalen lückenbüßer ist seine religion dann überhaupt?
was hindert ihn daran, den letzten konsequenten schritt zu machen aufgrund der tatsache, dass die wissenschaft religiöse "wahrheiten" in der vergangenheit mehr und mehr als schwindel entlarvt hat?
wenn man dem christentum alles nimmt, was an dogmatismus und irrationalität vorhanden ist, dass es wissenschaftskompatibel wird: was bleibt denn überhaupt noch übrig? mit welcher berechtigung sollten christen überhaupt an den christengott glauben?
nichtwissenschaftlicher glaube steht mMn prinzipiell mit der wissenschaft im widerspruch.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#743149) Verfasst am: 10.06.2007, 19:00 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube, wir brauchen demnächst dringend einen Thread über die moderne Theologie, was du da behauptest ist schon arg fragwürdig. Ich habe gerade leider nicht so viel Zeit, aber ich werde das in den nächsten Wochen einmal vorbereiten. |
Ist auch eine verschwindend kleine Minderheitenposition. AbeEr eine hochinteressante. Es ist ein viel größerer Schlag gegen das Christentum, wenn man es in völlige Beliebigkeit abstrahiert, als wenn man mit einer aggresiven "alles Schwachsinn" attidüde auftritt. Auf welche Aussage ist ein Fundi wohl besser vorbereitet? "Ich glaube nicht an Gott" oder "Gott ist ein unpersonales Abstraktum, dass eine Personifikation der a priori geltenden weltgesetzmäßigkeiten und des ethischens Optimums darstellt". |
man muss nicht entweder die beliebigkeit des christentums betonen oder aggressiv werden.
mit fundis ist eine diskussion eh nicht möglich, da ist nur ein mehr oder weniger unterhaltsamer austausch der positionen möglich.
wenn man fundis mit geschwurbel beeindrucken will mag man das tun, schaden tuts in keinem fall. kurze knackige schocker wie "gott war der urknall" oder "Gott ist eine Erfindung des Menschen" kommen meiner erfahrung nach immer sehr gut an.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Tapuak registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2006 Beiträge: 1264
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(#743150) Verfasst am: 10.06.2007, 19:00 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | ...da es keinen intersubjektiven Glaubensbeweiß gibt, und die objektive (nicht prinzipielle) Gleichwertigkeit einer anderen Weltsicht akzeptiert, finde ich das nicht unaufgeklärt. |
"Gleichwertig" ist eine Weltanschauung, die irgendwelche mystischen Wesenheiten postuliert nur dann, wenn man sich in die subjektivistisch-idealistische Resignation zurückgezogen hat, d.h. intersubjektive Erkenntnis für unmöglich hält. Und dann ist sowieso alles egal.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#743156) Verfasst am: 10.06.2007, 19:14 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Auf welche Aussage ist ein Fundi wohl besser vorbereitet? "Ich glaube nicht an Gott" oder "Gott ist ein unpersonales Abstraktum, dass eine Personifikation der a priori geltenden weltgesetzmäßigkeiten und des ethischens Optimums darstellt". |
Sag mal: Wie oft hast Du so mit religiösen Fundamentalisten schon diskutiert? Nicht nur im Internet sondern auch im realen Leben? |
Mehrfach. In Freikirchen, in der CDU (ja, da gibts die gelegentlich), in der Uni, in christlichen Hauskreisen. Außerdem hatte ich aus meiner eigenen Erfahrung mit christlicher Jugendarbeit oft die Erfahrung gemacht, dass ein liberaler Glaube eine viel größere Provokation für Fundis ist, als direkter Atheismus.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#743160) Verfasst am: 10.06.2007, 19:17 Titel: |
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@Kival: Aus Frustration lernt man nicht wirklich.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#743161) Verfasst am: 10.06.2007, 19:17 Titel: |
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[quote="L.E.N." postid=743146] vorhanden ist, dass es wissenschaftskompatibel wird: was bleibt denn überhaupt noch übrig? mit welcher berechtigung sollten christen überhaupt an den christengott glauben?[quote]
Weil es ihnen gefällt. Das ist eine absolut ausreichende Legitimation.
Zitat: | nichtwissenschaftlicher glaube steht mMn prinzipiell mit der wissenschaft im widerspruch. |
Das sehe ich anders. Ich würde eher von Neutralität sprechen.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#743162) Verfasst am: 10.06.2007, 19:18 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Auf welche Aussage ist ein Fundi wohl besser vorbereitet? "Ich glaube nicht an Gott" oder "Gott ist ein unpersonales Abstraktum, dass eine Personifikation der a priori geltenden weltgesetzmäßigkeiten und des ethischens Optimums darstellt". |
Sag mal: Wie oft hast Du so mit religiösen Fundamentalisten schon diskutiert? Nicht nur im Internet sondern auch im realen Leben? |
Mehrfach. In Freikirchen, in der CDU (ja, da gibts die gelegentlich), in der Uni, in christlichen Hauskreisen. Außerdem hatte ich aus meiner eigenen Erfahrung mit christlicher Jugendarbeit oft die Erfahrung gemacht, dass ein liberaler Glaube eine viel größere Provokation für Fundis ist, als direkter Atheismus. |
Da habe ich andere Erfahrungen. Das Wischi-Waschi-Christentum ist eine große Gelegenheit für die Fundamentalisten, nicht umsonst haben Evangelikale und Pfingstler teilweise Erfolg bei der Suche nach Opfern z. B. auf dem evangelischen Kirchentag.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#743165) Verfasst am: 10.06.2007, 19:19 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | @Kival: Aus Frustration lernt man nicht wirklich. |
Öhm, mir fehlt der Kontext...?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#743178) Verfasst am: 10.06.2007, 19:27 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | nichtwissenschaftlicher glaube steht mMn prinzipiell mit der wissenschaft im widerspruch. |
Das sehe ich anders. Ich würde eher von Neutralität sprechen. |
verhalten sich gläubige neutral, wenn von wissenschaftlicher seite zentrale glaubensfundamente als irrational und unlogisch erkannt werden?
können sie sich dabei überhaupt neutral verhalten ohne selbst ihre glaubensfundamente in gefahr zu bringen?
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#743181) Verfasst am: 10.06.2007, 19:31 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: |
Da habe ich andere Erfahrungen. Das Wischi-Waschi-Christentum ist eine große Gelegenheit für die Fundamentalisten, nicht umsonst haben Evangelikale und Pfingstler teilweise Erfolg bei der Suche nach Opfern z. B. auf dem evangelischen Kirchentag. |
Das schließt sich nicht aus. ´Selbstverständlich bietet die Tatsache, dass die Landeskirchen so (verhältnismäßig) gemäßigt worden sind, eine Wachstumschance für die Fundis. Auch hier am Ort sind die am stärksten wachsenden Gemeinden, und die mit dem größten Anteil an Jungen Leuten, eine Pfingst- und eine Baptistenfreikirche.
Das ändert nichts daran, dass das liberale Christentum (das so genannte "Namenschristentum") für sie mindestens genauso schlimm ist, wie der totate Unglaube.
Um meine position etwas zu verdeutlichen: Nahezu jede Ausprägung der Religion halte ich für intellektuell, und meistens auch ethisch für schädlich. Den Fundamentalismus sowieso, auch die herrschende Linie der beiden Großkirchen. Es gibt jedoch einzelne Positionen und Deutungen, die ich für ethisch beflügelnd halte, und einige winzigstelbruchstücke, die realistisch gesehen außerhalb von Theologiestudentenseminaren kaum von Relevanz sind, auch für intellektuell nicht nur minderwertig, sondern sogar für faszinierend. Jedoch sind diese Minderheiten auch angesprochen, wenn man von "den Christen" oder "dem Christentum" spricht. Das Christentum gibt es nicht. Es gibt tausende "Christentümer". (gerade einen guten Beitrag auf mykath gelesen, danke für das Stichwort). Und jedes ist für sich zu untersuchen und zu werten.
Hinzu kommt, dass mir auftreten und rhetorik der neuen Atheisten "Religions ist ein Virus; the root of all evil, wer religiös ist kann kein echter Humanist sein; Kinderschnuller etc einfach zu wieder sind. So was kann sich ein Genie wie Nietzsche oder Schopenhauer erlauben. Bei vielen (MSS, leider allzuoft auch sogar bei Deschner) wirkt es einfach nur platt, primitiv, und grob). Bei ihren virtuellen "Schülern" noch öfter.
Zuletzt bearbeitet von Xamanoth am 10.06.2007, 19:34, insgesamt einmal bearbeitet |
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#743185) Verfasst am: 10.06.2007, 19:32 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | @Kival: Aus Frustration lernt man nicht wirklich. |
Öhm, mir fehlt der Kontext...? |
Debatten mit Fundis. Adaptationsstrategieen aufgrunbd von Frustration funktionieren nicht. Man muss auch mE stur bei pingeliger analytischer Rhetorik bleiben.
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hainer frustrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 2539
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(#743186) Verfasst am: 10.06.2007, 19:34 Titel: Re: Stoiber kritisiert Janosch |
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wurfzertreter hat folgendes geschrieben: | Die religiösen Wahnvorstellungen des Edmund Stoiber kennen mal wieder keine Grenzen:
Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (65; CSU) hat den Kinderbuchautor Janosch (76) wegen dessen antireligiösen Zeichnungen kritisiert. "Wir dürfen nicht zulassen, dass solche falschen Propheten Zugang zu unseren Kinderzimmern erlangen."
Ich sage ja: Atheisten müssen langsam mal einen anderen Ton anschlagen. Kein Schmusekurs mehr, in Hinblick auf religiöse Gefühle der geistig verwirrten Religionsfreaks. |
Im Freistaat Bayern ist die Befähigung der Kinder schon im Vorschulalter zur Religösität und Religion als Bildungsziel gesetzlich festgelegt. Noch Fragen?
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