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Ist Religion eine Krankheit?
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Ist Religion eine Krankheit?
Ja. Mit allen Konsequenzen. Gläubige sollten auf Krankenschein therapiert werden dürfen.
18%
 18%  [ 16 ]
Ja. Aber sie sollen geduldet werden, soweit Gläubige keine Gesetze übertreten.
28%
 28%  [ 24 ]
Religiöse haben einen Spleen der mich nicht weiter nervt.
9%
 9%  [ 8 ]
Diese Metapher sollte zur Kennzeichnung religiös/weltanschaulicher Differenzen nicht verwendet werden.
40%
 40%  [ 34 ]
Nein, Religion ist keine Krankheit, sondern [ ] Feminismus; [ ]Atheismus; [ ] Kommunismus... (bitte eigene Wahl hinzufügen)
3%
 3%  [ 3 ]
Stimmen insgesamt : 85

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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#743841) Verfasst am: 11.06.2007, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Blanka hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
Und sie bietet eben auch wirklich Gestörten etwas, die sind krank, sie könnten sich aber auch woanders unterstellen.


hmm...Du meinst also religion ist ein grosser schirm für kopflose, der verhindert daß es ihnen in den hals regnet ?

interessanter gedanke...


Lachen ein hübsches Bild. wenns ihnen sonst nass nei geht...

Nein kein großer Schirm, jeder greift sich einen eigenen, wobei jeder seine eigenen Gründe hat, der eine nimmtn als Waffe, der andere lässt jemand mit unterstehen, der dritte, weil man halt einen hat, der vierte, weil man ohne auffällt, der andere weil sonst das Stroh nass wird,...er ist nützlich, schädlich, lästig, dogmatisch, harmlos, gefährlich, ein Mittel zur Augrenzung oder Zugehörigkeit, je nachdem wer ihn in der Hand hat. Die Schirmverkäufer sagen natürlich: Ohne Schirm geht es nicht! Fundisekten bevorzugen die Version mit Holz und Dachziegeln, oder mit Stoff bis zum boden, es gibt konservativere Modelle, schicke, moderne, leichte, kaum mehr als Schirm erkennbare, ....


Und der Athesist schlendert vorbei und sagt: "übrigens: es regnet gar nicht."
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#743848) Verfasst am: 11.06.2007, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Und der Athesist schlendert vorbei und sagt: "übrigens: es regnet gar nicht."


Warum habt ihr mir das nicht gleich gesagt ... Motzen
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#743856) Verfasst am: 11.06.2007, 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
Und der Athesist schlendert vorbei und sagt: "übrigens: es regnet gar nicht."


Warum habt ihr mir das nicht gleich gesagt ... Motzen


mhmmm..pfff..prust.... Lachen seit wann hast du den Avatar???
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#743866) Verfasst am: 11.06.2007, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
Und der Athesist schlendert vorbei und sagt: "übrigens: es regnet gar nicht."


Warum habt ihr mir das nicht gleich gesagt ... Motzen


mhmmm..pfff..prust.... Lachen seit wann hast du den Avatar???


Seit ein paar Minuten, aus eben diesem Anlass. Das Bild hatte ich natürlich schon vorher.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#743879) Verfasst am: 11.06.2007, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
Und der Athesist schlendert vorbei und sagt: "übrigens: es regnet gar nicht."


Warum habt ihr mir das nicht gleich gesagt ... Motzen


mhmmm..pfff..prust.... Lachen seit wann hast du den Avatar???


Seit ein paar Minuten, aus eben diesem Anlass. Das Bild hatte ich natürlich schon vorher.


Dein Fundus muss riesig sein, sehr kreativ!
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Wissen statt Glauben
Naturalist



Anmeldungsdatum: 08.06.2007
Beiträge: 114
Wohnort: Österreich, Bgld.

Beitrag(#744159) Verfasst am: 11.06.2007, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Um wieder zum Thema zu kommen...Ein schlauer, wohl auch bekannter Atheist namens Thomas Bernhard hat folgendes geschrieben -->
Rauskopierter Text:

Wenn wir auch in Betracht ziehen, dass die katholischen Bräuche uns als Kind immer entzückt haben, sie für uns am Anfang nichts anderes als ein Märchen gewesen sind auf dem Land, unser schönstes zweifellos, für die Erwachsenen ihr einziges Schauspiel, ihr größtes, lebenslängliches, so haben dieses Märchen und dieses Schauspiel doch alles Natürliche in den Menschen ruiniert, sie mit der Zeit zu Grunde gerichtet.
Die katholische Kirche hat mit diesem ihrem Märchen für Kinder und mit diesem ihrem Schauspiel für Erwachsene nichts als die totale Verführung der ihr Anheim gefallenen bezweckt, sie durch dieses Märchen und dieses Schauspiel gefügig gemacht, für sich als Menschen ausgelöscht, um aus ihnen willenlose und gedankenlose Katholiken zu machen, wie sie infam sagt, *Gläubige*. Der katholische Glaube ist, wie jeder Glaube, eine Naturverfälschung, eine Krankheit, von welcher sich Millionen ganz bewusst befallen lassen, weil sie für sie die einzige Rettung ist, für den schwachen Menschen, den durch und durch unselbständigen, der keinen eigenen Kopf hat, der einen anderen, sozusagen höheren Kopf für sich denken lassen muss; die Katholiken lassen die katholische Kirche für sich denken und dadurch auch für sich handeln, weil es ihnen bequemer ist, weil es ihnen anders, wie sie glauben, nicht möglich ist.
---------------------------------------------------------

Da wird Religion als "Krankheit" bezeichnet. Wenn man Krankheit in Verbindung mit Religion bringt, sollte man es glaube ich immer in Anführungszeichen setzen. Was sagt ihr zu dem Text?
_________________
The Future looks Bright
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#744176) Verfasst am: 11.06.2007, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
...



Ich unterscheide gerne den Grad der Infantilität und der Besessenheit.

Zwei Extreme zur Verdeutlichung:

A: Muslimischer Fanatiker, Taliban: personifiziertes Gottesbild, patriarchalische Glaubensstruktur, streng hierarchisch organisiert,anthropozentriert, intolerant und rechthaberisch, gar gewalttätig missionarisch, Leugnung wissenschaftlicher Erkenntnisse, Einfluss auf alle Lebensbereiche zur Berücksichtigung des eingebildeten Willen Gottes - für mich hochgradig krankhaft, quasi gleichbedeutend mit einer Geisteskrankheit

B: Eugen Drewermann, Goethe (Pantheist), Anthroposophen: Religiosität die von Spiritualität schwer abzugrenzen ist. Glaube an nicht personifizierte, übergeordnete Wesenheit oder göttliches Prinzip. Aufgeschlossen und tolerant, nicht oder wenig missionarisch. Aktive Auseinandersetzung mit den Wissenschaften, Entscheidung zu Glauben aufgrund einer Abwägung, oft aus einem göttlichen Daseinsgefühl heraus, oft im Bewusstsein auch falsch liegen zu können - nachvollziehbar und kaum zu beanstanden, solange die Übereinkunft akzeptiert wird, dass Religion Privatsache ist



Und ich finde es immer noch dumm, Religion und Religion stets in einen Topf zu schmeißen Ausrufezeichen Motzen
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#744310) Verfasst am: 11.06.2007, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
...



Ich unterscheide gerne den Grad der Infantilität und der Besessenheit.

Zwei Extreme zur Verdeutlichung:

A: Muslimischer Fanatiker, Taliban: personifiziertes Gottesbild, patriarchalische Glaubensstruktur, streng hierarchisch organisiert,anthropozentriert, intolerant und rechthaberisch, gar gewalttätig missionarisch, Leugnung wissenschaftlicher Erkenntnisse, Einfluss auf alle Lebensbereiche zur Berücksichtigung des eingebildeten Willen Gottes - für mich hochgradig krankhaft, quasi gleichbedeutend mit einer Geisteskrankheit

B: Eugen Drewermann, Goethe (Pantheist), Anthroposophen: Religiosität die von Spiritualität schwer abzugrenzen ist. Glaube an nicht personifizierte, übergeordnete Wesenheit oder göttliches Prinzip. Aufgeschlossen und tolerant, nicht oder wenig missionarisch. Aktive Auseinandersetzung mit den Wissenschaften, Entscheidung zu Glauben aufgrund einer Abwägung, oft aus einem göttlichen Daseinsgefühl heraus, oft im Bewusstsein auch falsch liegen zu können - nachvollziehbar und kaum zu beanstanden, solange die Übereinkunft akzeptiert wird, dass Religion Privatsache ist



Und ich finde es immer noch dumm, Religion und Religion stets in einen Topf zu schmeißen Ausrufezeichen Motzen


Ja, isses.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#744327) Verfasst am: 11.06.2007, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Gibt es eigentlich einen prinzipiellen Unterschied zwischen Leuten, die Homosexualitaet zur Krankheit erklaeren und solchen, die das Gleiche mit Religion machen? Cool

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#744331) Verfasst am: 11.06.2007, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich einen prinzipiellen Unterschied zwischen Leuten, die Homosexualitaet zur Krankheit erklaeren und solchen, die das Gleiche mit Religion machen? Cool

Gruss, Bernie


Ja, die zweiten halten Religion für heilbar und heilbedürftig. Ach ja, moment mal...
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Roter Ballon
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Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#744383) Verfasst am: 12.06.2007, 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
...

Ich unterscheide gerne den Grad der Infantilität und der Besessenheit.

Zwei Extreme zur Verdeutlichung:

A: Muslimischer Fanatiker, Taliban: personifiziertes Gottesbild, patriarchalische Glaubensstruktur, streng hierarchisch organisiert,anthropozentriert, intolerant und rechthaberisch, gar gewalttätig missionarisch, Leugnung wissenschaftlicher Erkenntnisse, Einfluss auf alle Lebensbereiche zur Berücksichtigung des eingebildeten Willen Gottes - für mich hochgradig krankhaft, quasi gleichbedeutend mit einer Geisteskrankheit

B: Eugen Drewermann, Goethe (Pantheist), Anthroposophen: Religiosität die von Spiritualität schwer abzugrenzen ist. Glaube an nicht personifizierte, übergeordnete Wesenheit oder göttliches Prinzip. Aufgeschlossen und tolerant, nicht oder wenig missionarisch. Aktive Auseinandersetzung mit den Wissenschaften, Entscheidung zu Glauben aufgrund einer Abwägung, oft aus einem göttlichen Daseinsgefühl heraus, oft im Bewusstsein auch falsch liegen zu können - nachvollziehbar und kaum zu beanstanden, solange die Übereinkunft akzeptiert wird, dass Religion Privatsache ist


Und ich finde es immer noch dumm, Religion und Religion stets in einen Topf zu schmeißen Ausrufezeichen Motzen

Ja, isses.

Ja, ehrlich gesagt: ja ja natürlich, aber bissi frotzeln muß drin sein...

da fällt mir aber auf, das einer der Haupteinwände die gegen den Islam sprechen, die totale Abkehr, besser das Fehlen eines Anthropozentrismus ist.

find den Text immo nicht, aber das google macht manchmal auch eulenspiegeleien scheint mir.

eben gefunden http://www.fh-lueneburg.de/u1/gym03/expo/jonatur/auffassu/mensch/abich/allgeinf.htm
... Sachen gibts

komm Welt lass dich knuddeln.
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ertrage die Clowns!
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Der Autor
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Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 449

Beitrag(#744403) Verfasst am: 12.06.2007, 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Gibt es eigentlich einen prinzipiellen Unterschied zwischen Leuten, die Homosexualitaet zur Krankheit erklaeren und solchen, die das Gleiche mit Religion machen?


Kein Mensch argumentiert, aber mit lahmen Polemiken um sich werfen tun alle, Gutmensch spielen und sich besser fühlen, weil man sich nicht auf "dieses" Niveau begibt.

Was ist das für ein Quatsch, einfach zu unterstellen, jemand würde Religion so ganz allgemein und undifferenziert als Krankheit bezeichnen? Das hängt alleine schon von der Definition von "Religion" ab. Wenn man die 90% der Weltbevölkerung nimmt, die sich für religiös halten, dann sind die natürlich nicht alle krank! Wenn man dagegen fundamentalistische Religiösität, also echte Religiösität, als Definition akzeptiert, dann funktioniert der Vergleich mit einer Krankheit schon besser. Dann könnte man noch weiter differenzieren in Punkto Wahnvorstellungen, Leute, die wirklich mit Jesus reden oder Heilige sehen, und "normalen" Fanatismus, der das kritische Denken ausschaltet und den Wirt zum Sklaven einer Doktrin macht.

Allein diese Umfrage ist schon eine Unverschämtheit angesichts dessen, worauf sie basiert. Lest doch mal, was ich zum Thema geschrieben habe und dann könnt ihr meine Argumente auseinander nehmen. Daraus, dass dies noch keiner wirklich getan hat, kann ich nur einen Schluss ziehen: Ich habe Recht, aber es gibt eine irrationale Sperre, das einzusehen.

Oh, diese bösen atheistischen Fundamentalisten, Nazis etc. Dass diejenigen sich selbst auf das Niveau begeben, das sie mir nur unterstellen, scheint ihnen gar nicht klar zu sein?

Ein "aufgeklärtes" Völkchen bilden einige hier. Lachen

Aber immerhin: 43% sind auf meiner Seite (so könnte man die Umfrage interpretieren).
Sehr gut, Genossen. zwinkern
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http://feuerbringer.com/
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groundhog
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Anmeldungsdatum: 11.03.2007
Beiträge: 296

Beitrag(#744408) Verfasst am: 12.06.2007, 03:09    Titel: Antworten mit Zitat

Mal abgesehen davon, dass die Definition einer Krankheit nicht erfüllt ist: (d) was sonst, wenn man nicht den Großteil der Weltbevölkerung ernsthaft für psychotisch erklären möchte?

Sollte für Menschen, die sich als aufgeklärt bezeichnen, eigentlich selbstverständlich sein.
_________________
"Ich bin nicht wie die anderen, aber ich kann es vortäuschen.“ (Kurt Cobain)
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#744417) Verfasst am: 12.06.2007, 04:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ist Religion eine Krankheit?
Ja. Mit allen Konsequenzen. Gläubige sollten auf Krankenschein therapiert werden dürfen.
Ja. Aber sie sollen geduldet werden, soweit Gläubige keine Gesetze übertreten.
Religiöse haben einen Spleen der mich nicht weiter nervt.
Diese Metapher sollte zur Kennzeichnung religiös/weltanschaulicher Differenzen nicht verwendet werden.
Nein, Religion ist keine Krankheit, sondern [ ] Feminismus; [ ]Atheismus; [ ] Kommunismus... (bitte eigene Wahl hinzufügen)

Mir behagt keine der gebotenen Antwort-Möglichkeiten, gleichwohl ich Diagnose "Religion ist eine Krankheit" nicht als unzutreffend bezeichnen würde.

zelig hat folgendes geschrieben:
Ist die soziobiologische Zuweisung von Minderwertigkeit wieder hoffähig?

Eben drum. Aber nicht nur das. Wenn von einer Krankheit gesprochen wird, wer wäre dann überhaupt der Patient? Das einzelne (religiöse) Individuduum sicher nicht. Wenn dann wäre es wohl die Gesellschaft und dann kommen wir wirklich in üble Kategorien, von wegen Heilung des Volkskörpers und so. Dann wird es wirklich übel.

Dawkins spricht vom Virus Religion, mE eine etwas bessere Metapher. Man könnte versuchen diese Metapher weiter zu differenzieren:
1. Nach der "vermuteten" Pathogenität des Virus. [Anm.: Es gibt auch nützliche Viren, zB Retroviren, und es werden Viren zur Bekämpgun von Tumorzellen eingesetzt.]
2. Nach der Dosis. Einzelne Viren lösen iaR keine Krankheitserscheinungen aus, tatsächlich tragen wir Menschen zB etliche Viren ein Leben lang mit uns herum ohne irgendwelche Symptome zu entwickeln. Solange die Verseuchung mit einem Virus eine kritische toxische Dosis nicht überschreitet, besteht für den Wirtsorganismus keinerlei Gefahr.
3. Man müsste betonen, dass die Therapie nicht darin besteht die Viren bzw die Träger des Virus Religion auszumerzen sondern den Organismus "menschl. Gesellschaft" gegen zukünftige Infektionen mit hochpathogenen Erscheinungsformen zu immunisieren. [Anm. Ich habe noch keines der Dawkins-Bücher gelesen, deshalb möge man mich korrigieren falls er das dort hinreichend tut].

Das jemand, der sich selbst als religiös begreift, diese "Diagnose" wenig schmeichelhaft finden wird, und deshalb ein weiterer Dialog ausgeschlossen sein dürfte ist allerdings eine logische Folge dieser Metapher. Wenn man allerdings wie MSS zB einen solchen Dialog von vorneherein nicht für fruchtbar hält könnte man getrost darauf verzichten und diese Folge in Kauf in Kauf nehmen.

Ohne mich in dieser Frage endgültig festlegen zu wollen, rate ich allein aus "Diskurs"-strategischen Gründen davon ab, die Auseinandersetzung mit Religion nur auf diesem Weg zu führen. ZB diejenigen, die "wir" verächtlich weichgespülte Christen nennen mit denen "wir" "unsere" wahre Christen/echte Schotten-Spielchen spielen, treiben wir in diesem Diskurs auf die "andere Seite". Ob "uns" das bei "unserer" Sache nützlich ist, daran habe ich so meine Zweifel.

Trotzdem möchte ich den Gedanken auch nicht völlig verwerfen:

1.
Klassenfahrsurteil hat folgendes geschrieben:
Nach der eidesstattlichen Versicherung ist überwiegend wahrscheinlich, dass die An­trag­stel­le­rin von den gesehenen Zwängen und den Ängsten so geprägt ist, dass sie ohne ei­ne nach ihren maßgeblichen religiösen Vorstellungen geeignete Begleitperson nicht an der Klas­sen­fahrt teilnehmen kann. Diese durch Zwänge und Ängste gekennzeichnete Situation bei der Klassenfahrt ist der bereits Krankheitswert besitzenden Situation einer partiell psychisch Be­hin­der­ten vergleichbar, die behinderungsbedingt nur mit einer Begleitperson reisen kann.


2.
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Nach dieser Definition müsste ich, nach dem was ich heute über Religion & Aufklärung gesagt habe, eigentlich mein Wahlverhalten revidieren, denn mE ist ja das religiöse Dogma beim Erkenntnisgewinn hinderlich, somit eine kognitive Störung, welche die Leistungsfähigkeit beeinträchigt.

Ich finde die Wikipediadefinition allerdings nicht brauchbar, denn nach dieser wäre Verliebtheit ganz genauso als Krankheit zu betrachten, und das ist irgendwie nicht praktisch.

Letzeres mag zwar unpraktisch erscheinen schon seit längerem bekannt ist allerdings, dass Verliebtsein neurophysiolgosch eine Krankheit ist:
GEO Zwangsweise Verliebt hat folgendes geschrieben:
Verliebte Menschen nämlich das war Marazziti nicht entgangen sind ebenfalls auf ein Objekt fixiert: die angebetete Person. Wenn dieser rätselhafte Zustand mit einer Zwangsstörung vergleichbar war, so folgerte die Forscherin, mußte sich dies belegen lassen zum Beispiel anhand des Botenstoffs Serotonin, der seit langem als Schlüsselsubstanz für menschliche Gefühle gilt. Weil Serotonin mit Hilfe von Blutproben nachzuweisen ist, ließ Donatella Marazziti verliebte Studenten zur Ader und verglich deren Serotonin-Werte mit denen von Patienten, die an Zwangsstörungen litten. Bei beiden Testgruppen lag der Pegel im Durchschnitt 40 Prozent unter dem Normalwert. Verliebt-Sein mache also, schließt die Psychiaterin, vielleicht wirklich ein wenig "verrückt". Allerdings: Sobald die romantischen Gefühle einiger Testpersonen nachließen, stieg auch ihr Serotonin-Pegel wieder.

Das Dokument ist von 1999, da gibt es mW inzwischen mehr und deutlicher Ergebnisse.


Evilbert hat folgendes geschrieben:
Die Definition behagt mir übrigens auch nicht, weil sie wie gesehen mißbräuchlich verwendet werden kann. Aber das allein wäre kein Grund zur Ablehnung.

Ja. Mir geht es wie Dir. Wie machen jetzt weiter an dieser Stelle?
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#744428) Verfasst am: 12.06.2007, 06:46    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Dawkins spricht vom Virus Religion, mE eine etwas bessere Metapher. Man könnte versuchen diese Metapher weiter zu differenzieren:
1. Nach der "vermuteten" Pathogenität des Virus. [Anm.: Es gibt auch nützliche Viren, zB Retroviren, und es werden Viren zur Bekämpgun von Tumorzellen eingesetzt.]
2. Nach der Dosis. Einzelne Viren lösen iaR keine Krankheitserscheinungen aus, tatsächlich tragen wir Menschen zB etliche Viren ein Leben lang mit uns herum ohne irgendwelche Symptome zu entwickeln. Solange die Verseuchung mit einem Virus eine kritische toxische Dosis nicht überschreitet, besteht für den Wirtsorganismus keinerlei Gefahr.
3. Man müsste betonen, dass die Therapie nicht darin besteht die Viren bzw die Träger des Virus Religion auszumerzen sondern den Organismus "menschl. Gesellschaft" gegen zukünftige Infektionen mit hochpathogenen Erscheinungsformen zu immunisieren. [Anm. Ich habe noch keines der Dawkins-Bücher gelesen, deshalb möge man mich korrigieren falls er das dort hinreichend tut].


Um diesen Gedankengang besser verstehen zu können, interessiert mich im Augenblick nur eine Frage (die Rede vom Virus betrachte ich als den Maskierungsversuch eines noch nicht ausreichend reflektierten Vorgangs).

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Queen of Las Vegas
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Anmeldungsdatum: 11.12.2005
Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#744430) Verfasst am: 12.06.2007, 07:18    Titel: Antworten mit Zitat

Der Autor hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Gibt es eigentlich einen prinzipiellen Unterschied zwischen Leuten, die Homosexualitaet zur Krankheit erklaeren und solchen, die das Gleiche mit Religion machen?


Kein Mensch argumentiert, aber mit lahmen Polemiken um sich werfen tun alle, Gutmensch spielen und sich besser fühlen, weil man sich nicht auf "dieses" Niveau begibt.

Was ist das für ein Quatsch, einfach zu unterstellen, jemand würde Religion so ganz allgemein und undifferenziert als Krankheit bezeichnen? Das hängt alleine schon von der Definition von "Religion" ab. Wenn man die 90% der Weltbevölkerung nimmt, die sich für religiös halten, dann sind die natürlich nicht alle krank! Wenn man dagegen fundamentalistische Religiösität, also echte Religiösität, als Definition akzeptiert, dann funktioniert der Vergleich mit einer Krankheit schon besser. Dann könnte man noch weiter differenzieren in Punkto Wahnvorstellungen, Leute, die wirklich mit Jesus reden oder Heilige sehen, und "normalen" Fanatismus, der das kritische Denken ausschaltet und den Wirt zum Sklaven einer Doktrin macht.

Allein diese Umfrage ist schon eine Unverschämtheit angesichts dessen, worauf sie basiert. Lest doch mal, was ich zum Thema geschrieben habe und dann könnt ihr meine Argumente auseinander nehmen. Daraus, dass dies noch keiner wirklich getan hat, kann ich nur einen Schluss ziehen: Ich habe Recht, aber es gibt eine irrationale Sperre, das einzusehen.

Oh, diese bösen atheistischen Fundamentalisten, Nazis etc. Dass diejenigen sich selbst auf das Niveau begeben, das sie mir nur unterstellen, scheint ihnen gar nicht klar zu sein?

Ein "aufgeklärtes" Völkchen bilden einige hier. Lachen

Aber immerhin: 43% sind auf meiner Seite (so könnte man die Umfrage interpretieren).
Sehr gut, Genossen. zwinkern

Daumen hoch!
der Hintergedanke der Umfrage ist komplett paranoid Lachen
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zelig
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Beiträge: 25405

Beitrag(#744436) Verfasst am: 12.06.2007, 08:02    Titel: Antworten mit Zitat

Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:
der Hintergedanke der Umfrage ist komplett paranoid Lachen




Bevor Dich jemand kritisiert, QoLV...

Die Weisheit meines kriegerischen Freundes ist über die Niederungen der einfachen Diskussion erhaben. Daher hat er es nicht nötig, sich zur Sache zu äußern.
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Queen of Las Vegas
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Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#744465) Verfasst am: 12.06.2007, 09:08    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:
der Hintergedanke der Umfrage ist komplett paranoid Lachen




Bevor Dich jemand kritisiert, QoLV...

Die Weisheit meines kriegerischen Freundes ist über die Niederungen der einfachen Diskussion erhaben. Daher hat er es nicht nötig, sich zur Sache zu äußern.


ich bin gegen eine pathologisierung des gemeinen gläubigen hier im westen, halte es jedoch für ein zulässiges stilmittel um aumerksamkeit zu erlangen und wachzrütteln. Die Inflation der Begriffe wird nicht von den neuen Atheisten gemacht, sie ist Rahmenbedingung der Massenmedien.
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astarte
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Beitrag(#744470) Verfasst am: 12.06.2007, 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Dawkins spricht vom Virus Religion, mE eine etwas bessere Metapher. Man könnte versuchen diese Metapher weiter zu differenzieren:
1. Nach der "vermuteten" Pathogenität des Virus. [Anm.: Es gibt auch nützliche Viren, zB Retroviren, und es werden Viren zur Bekämpgun von Tumorzellen eingesetzt.]
2. Nach der Dosis. Einzelne Viren lösen iaR keine Krankheitserscheinungen aus, tatsächlich tragen wir Menschen zB etliche Viren ein Leben lang mit uns herum ohne irgendwelche Symptome zu entwickeln. Solange die Verseuchung mit einem Virus eine kritische toxische Dosis nicht überschreitet, besteht für den Wirtsorganismus keinerlei Gefahr.
3. Man müsste betonen, dass die Therapie nicht darin besteht die Viren bzw die Träger des Virus Religion auszumerzen sondern den Organismus "menschl. Gesellschaft" gegen zukünftige Infektionen mit hochpathogenen Erscheinungsformen zu immunisieren. [Anm. Ich habe noch keines der Dawkins-Bücher gelesen, deshalb möge man mich korrigieren falls er das dort hinreichend tut].


Um diesen Gedankengang besser verstehen zu können, interessiert mich im Augenblick nur eine Frage (die Rede vom Virus betrachte ich als den Maskierungsversuch eines noch nicht ausreichend reflektierten Vorgangs).

Wenn es den Virus Religion gibt, gibt es dann auch den Virus Atheismus? Den Virus Bright? Den Virus Naturalismus?


Das frage ich mich auch, gibt es noch andere Viren wie Religion? Oder Schirme? Ich denke schon.

Ich denke an eine Frau, die sich als Atheistin bezeichnet, sie nimmt den Schirm Religion also nicht, aber sie nimmt gern andere Schirmchen, mal den mal jenen, Mondkalender, diverse Psycherlmoden (psychologische Theorien in Ratgeberform, die grad in sind) mal Horoskop,..

sehr viele basteln sich ihr eigenes Ding, bissl Wiedergeburt, bisserl komische Energie, das Haus wird ausgeräuchert und per Wünschelrute erforscht, irgendein besonderes Wasser oder Salz gekauft ...

Also meiner Ansicht nach regt sich Zelig schon zu Recht auf, wenn man ihm unterstellt ein Christ wäre von einem Virus befallen, blos so richtig ausgbrochen wär er nicht, aber der Atheist hätt den gar nicht. Ich gehe davon aus, dass - wenn schon - jeder Mensch anfällig ist für psychische Störungen, normal gibts eh nicht. Jjeder ballanciert so durch seine Probleme und Abgründe durch, wie er kann, dabei sucht er sich Erklärungen und Stützen, manchmal auch Krücken und Verstecke, Rechtfertigungen und Entschuldigungen, und schlimmeres. Das was er benutzt ist nicht verantwortlich, dafür, was er tut, es ist ein Mittel. Verantwortlich ist der Mensch. Ob sich einer sein Bedürfniss sich für Andere einzusetzen durch psychologische Theorien zum sozialen Verhalten des Menschen erklärt, oder durch ein höheres Wesen ist mir gleich viel wert. Ob sich seiner sein krankhaftes Geltungsbedürfnis oder seine Psychose durch Religon oder eine andere Ideologie schön redet, ist mir auch wurscht. Wenn mich einer schröpfen will mit religiösen Heilsversprechen ist es nicht besser oder schlechter, als mit Heilsversprechen durch irgendeinen Konsum. Wer zu Krieg und Gewalt hetzt, benutzt, was ihm erfolgversprechend ist. Religion ist das häufig, aber auch Nationalismus oder Rassismus,...
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Roter Ballon
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Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
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Beitrag(#744488) Verfasst am: 12.06.2007, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

also

konstruiert sich jeder seine Wirklichkeit.

Die Quellenlage ist dann wohl maßgeblich welchen Riten der Geselligkeit man unterliegt.


Glaube, Spiritualität und Religion vergleiche ich gerne mit kindlichen Entwicklungsstufen.
Vorschulkinder glauben ihren Eltern alles, Schulkinder fangen an Zusammenhänge zu begreifen, in der Art: "wenn ich das tue, dann passiert das!". Vorpubertäre handeln schon genau nach eigenem sturen Wünschen.
Atheismus wär dann eine Art Skeptizismus mit dem sich alle verpickelten Teenager plagen.

(oder was meint man auf individuller Ebene mit: evolutionärem Anachronismus?)

schöner stehts natürlich wohl da: Manifest des evolutionären Humanismus

obwohl LOL: Aufklärung ... knickknack sie wissen schon
um in meinem Sprachbild zu bleiben.
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ertrage die Clowns!
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#744491) Verfasst am: 12.06.2007, 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

Der Autor hat folgendes geschrieben:

Was ist das für ein Quatsch, einfach zu unterstellen, jemand würde Religion so ganz allgemein und undifferenziert als Krankheit bezeichnen?



Immerhin 24 sind in diesem Poll dieser seltsamen Meinung. Auch mir hat man schon gesagt, dass ich krank waere und Heilung in der Bibel suchen sollte fuer meinen Atheismus. Ich finde das nervt ganz einfach, wenn man Leute bloss deshalb fuer krank erklaert, weil sie irgendwie anders sind.

Gruss, Bernie
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#744495) Verfasst am: 12.06.2007, 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Also meiner Ansicht nach regt sich Zelig schon zu Recht auf, wenn man ihm unterstellt ein Christ wäre von einem Virus befallen, blos so richtig ausgbrochen wär er nicht, aber der Atheist hätt den gar nicht.


Ich möchte das nur ein wenig präzisieren. Ich kritisiere nicht speziell den Umstand, daß Christen pathologisiert werden (ich kritisieren im gleichen Maße die Pathologisierung von Atheisten, Feministen oder Kommunisten beispielsweise). Ich lehne den Vorgang selber ab, eine Teilung vorzunehmen, in der die Mitglieder der einen (nämlich fremden) Gruppe mittels eines soziolobiologischen Kriteriums (und Krankheit ist ein solches) als minderwertig gegenüber den Mitgliedern der anderen (nämlich eigenen) Gruppe eingestuft werden.

Wenn Du so willst, dann diskutiere ich nicht darüber, wen (also nach welchem Kriterium) der Staat hinrichten darf. Sondern ich möchte darüber diskutieren, ob die Hinrichtung selber ein legitimes Mittel sein kann.

Im übrigen bin ich gegen falsche Rücksichtnahme. Wer der Meinung ist, daß eine weltanschauliche oder religiöse Haltung eine Krankheit ist, während die eigene Haltung keine Krankheit darstellt, der/die soll das auch offen so sagen.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#744501) Verfasst am: 12.06.2007, 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
ZB diejenigen, die "wir" verächtlich weichgespülte Christen nennen mit denen "wir" "unsere" wahre Christen/echte Schotten-Spielchen spielen, treiben wir in diesem Diskurs auf die "andere Seite".

Um von so einer Diskussion abgestoßen zu sein muss man wirklich nicht gläubig sein.

Abgesehen davon liegt in der Regel der Hund nicht bei der großen Mehrheit begraben, wenn eine kleine Minderheit fest der Auffassung ist, sie alleine sei gesund und von einer gefährlichen kranken Welt umgeben... Bei jedem, der schon mal mit einem Wahnpatienten gesprochen hat, schrillen da erst mal die Alarmglocken.




Zitat:
Nach der eidesstattlichen Versicherung ist überwiegend wahrscheinlich, dass die An­trag­stel­le­rin von den gesehenen Zwängen und den Ängsten so geprägt ist, dass sie ohne ei­ne nach ihren maßgeblichen religiösen Vorstellungen geeignete Begleitperson nicht an der Klas­sen­fahrt teilnehmen kann. Diese durch Zwänge und Ängste gekennzeichnete Situation bei der Klassenfahrt ist der bereits Krankheitswert besitzenden Situation einer partiell psychisch Be­hin­der­ten vergleichbar, die behinderungsbedingt nur mit einer Begleitperson reisen kann.



Kind verhungert - Anklage wegen Mordes
Familientragödie: Mutter tötete ihre Kinder
uswuswusw.

Meldungen von sochen abartigen Gewalttaten, die bei wirklich Gläubigen mit Einbindung in die Kirchengemeinde undenkbar wären, gibt es wöchentlich in den Medien...

Wenn ich dann noch daran denke, dass in der DDR die Atheisten wesentlich fanatischer ideologisiert waren als Christen.
Oder daran, dass die mit Abstand größte Atheistische Gesellschaft der Welt durch massive Unterdrückung kirchlicher Strukturen durch ein kommunistisches System entstanden ist...

Einfach zu viele Glashäuser zwinkern
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#744513) Verfasst am: 12.06.2007, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
Also meiner Ansicht nach regt sich Zelig schon zu Recht auf, wenn man ihm unterstellt ein Christ wäre von einem Virus befallen, blos so richtig ausgbrochen wär er nicht, aber der Atheist hätt den gar nicht.


Ich möchte das nur ein wenig präzisieren. Ich kritisiere nicht speziell den Umstand, daß Christen pathologisiert werden (ich kritisieren im gleichen Maße die Pathologisierung von Atheisten, Feministen oder Kommunisten beispielsweise). Ich lehne den Vorgang selber ab, eine Teilung vorzunehmen, in der die Mitglieder der einen (nämlich fremden) Gruppe mittels eines soziolobiologischen Kriteriums (und Krankheit ist ein solches) als minderwertig gegenüber den Mitgliedern der anderen (nämlich eigenen) Gruppe eingestuft werden.

Wenn Du so willst, dann diskutiere ich nicht darüber, wen (also nach welchem Kriterium) der Staat hinrichten darf. Sondern ich möchte darüber diskutieren, ob die Hinrichtung selber ein legitimes Mittel sein kann.

Im übrigen bin ich gegen falsche Rücksichtnahme. Wer der Meinung ist, daß eine weltanschauliche oder religiöse Haltung eine Krankheit ist, während die eigene Haltung keine Krankheit darstellt, der/die soll das auch offen so sagen.


Ist klar. Und ich denke die Zugehörigkeit zur Gruppe "Gläubige" ist keinerlei Hinweis auf eine Minderwertigkeit, hier Krankheit, oder Dummheit die man heilen oder verbessern müsste. Es finden sich hier alle Sorten von Menschen, die nur Glauben an Gott gemeinsam haben, bei Atheisten finden sich die, die nicht an einen Gott glauben, und auch hier hat es sich mit der Gemeinsamkeit. Ob jemand an sich arbeiten sollte, oder gar behandelt gehört ist ein ganz anderes Fass. Ich hab auch schon blöde Atheisten getroffen, die sagen dann halt, an den Schmarrn glaub ich nicht, weil wenn man um Regen betet, regnet es ja nicht immer.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#744537) Verfasst am: 12.06.2007, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:


Ich möchte das nur ein wenig präzisieren. Ich kritisiere nicht speziell den Umstand, daß Christen pathologisiert werden (ich kritisieren im gleichen Maße die Pathologisierung von Atheisten, Feministen oder Kommunisten beispielsweise). Ich lehne den Vorgang selber ab, eine Teilung vorzunehmen, in der die Mitglieder der einen (nämlich fremden) Gruppe mittels eines soziolobiologischen Kriteriums (und Krankheit ist ein solches) als minderwertig gegenüber den Mitgliedern der anderen (nämlich eigenen) Gruppe eingestuft werden.

Nehmen wir doch einfach mal einen neutralen Begriff: Problemlösungs- oder Erkenntnisstrategie. Vielleicht könne wir Einigkeit darin erzielen dass eine selbstimmunisiernde PL-/ES gewisse pathologische Züge trägt. Verschwörungstheorien und diverse Ismen sind zB selbstimmunisierend, bzw sie können es sein. Religion ist es mM nach grundsätzlich.

Zitat:
Wenn Du so willst, dann diskutiere ich nicht darüber, wen (also nach welchem Kriterium) der Staat hinrichten darf. Sondern ich möchte darüber diskutieren, ob die Hinrichtung selber ein legitimes Mittel sein kann.

Hmm ... gefällt mir natürlich nicht, dein Vokubular. Andererseits ist es dein Versuch Gleichstand herzustellen mehr als verständlich. Vielleicht schaffen wir beide beide es ja trotz der gräßlichen Headline dieser Debatte dabei einigermaßen unaufgeregt zu bleiben.


Zitat:
Im übrigen bin ich gegen falsche Rücksichtnahme. Wer der Meinung ist, daß eine weltanschauliche oder religiöse Haltung eine Krankheit ist, während die eigene Haltung keine Krankheit darstellt, der/die soll das auch offen so sagen.

Du bist mM genauso wenig krank wie ich. Andererseits glaubst du irgendetwas, mW hast du bisher hier nie über deinen eigenen Glauben gesprochen (soll keine Aufforderung dazu sein, du wirst deine Gründe dafür haben, die ich in jedem Fall respektiere). Das ist für mich schwer nachvollziehbar und ohne dir nahe treten zu wollen: Ohne auch nur die geringste konkrete Information über deinen persönlichen Glauben zu haben: Ich kann den Verdacht nicht leugnen, dass sich das was du glaubst sich mit dem as du sonst im Forum von dir gibst nicht zu 100% in Einklang bringen lässt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass mir bisher noch kein widerspruchsfreier Glaube untergekommen ist Schulterzucken

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Also meiner Ansicht nach regt sich Zelig schon zu Recht auf, wenn man ihm unterstellt ein Christ wäre von einem Virus befallen, bloss so richtig ausgbrochen wär er nicht, aber der Atheist hätt den gar nicht.

Nochmal ein Versuch:
Ich persönlich bin zeitlebens von einem (realen) Virus befallen nämlich Herpes Simplex. Den werde ich auch nicht mehr los.
Aber: Virus=!Symptom=!Krankeit. Kann deshalb die von diesem Virus aussehende Gefahr ignoriert werden? Dieser relativ harmlose Virus ist jedoch zB für Säuglinge tödlich. Wäre es nicht begrüßenswert zukünftige Generationen davor zu bewahren?
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der kleine Fritz
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Beitrag(#744547) Verfasst am: 12.06.2007, 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ist Religion eine Krankheit?

Ich halte Religion nicht für eine Krankheit im Sinne eines nachweisbaren körperlichen Defektes welcher Art auch immer.

Wenn man Religion schon als Krankheit bezeichnen will, dann eher als Geisteskrankheit, weil Religiosität ja fast ausschließlich durch selbst oder fremdsuggestive Beeinflussung des menschlichen Geistes in vielfältiger, eben oft krankhafter Form entsteht.

Keiner kann so einen Unfug wie eine "Gotteserfahrung" machen, bevor ihm nicht irgendwer mal was vom "lieben Vater" im Himmel erzählt hat!

Ich bezweifle, daß Kaspar Hauser oder Tarzan ohne entsprechende Indoktrination jemals religiöse Glaubensinhalte hätten empfinden können.

Ein tiefgläubiger Mensch unterscheidet sich im Prinzip doch nicht von einem Zuschauer auf der Bühne, den der Hypnotiseur eine Zitrone mit wohlbehagen in der Annahme verspeisen läßt, es sei ein Pfirsich! Smilie

Tja und so halten Gläubige eben die "biblische Zitrone Gott" in selbsthypnotischer Geistesverwirrung für einen Pfirsich!

Wäre doch interessant zu erfahren, ob ein Christ mal freiwillig bereit wäre, sich versuchsweise durch Hypnose von seinem Glauben befreien zu lassen!
So mit einem Fingerschnipps vor der Nase und schon ist der Nebel weg! Smilie

Es besteht aber die Gefahr, dann nicht mehr ethisch und moralisch handeln zu können .....oder vielleicht doch?

Na ballancer, wie wäre es mit einem Versuch??
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und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Einsiedler
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Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#744548) Verfasst am: 12.06.2007, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ich lehne den Vorgang selber ab, eine Teilung vorzunehmen, in der die Mitglieder der einen (nämlich fremden) Gruppe mittels eines soziolobiologischen Kriteriums (und Krankheit ist ein solches) als minderwertig gegenüber den Mitgliedern der anderen (nämlich eigenen) Gruppe eingestuft werden.


Damit unterstellst Du, daß kranke Menschen als minderwertig eingestuft werden. Dann wäre aber auch die Aussage
"Diabetiker sind krank" abwertend, was sie wohl eher nicht ist. Grundsätzlich wäre es schon denkbar, daß Theismus
(wie auch Atheismus) eine Krankheit oder zumindest ein Krankheitssymptom sein könnte. Da es hierzu jedoch keinerlei
plausible Indizien gibt (Einzelfälle reichen da bei weitem nicht aus), fehlt schlicht die sachliche Grundlage für eine solche
Behauptung. Eine sachliche - wenn auch, wie gesagt, völlig spekulative - Diskussion halte ich dennoch für möglich.
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Einsiedler
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Beiträge: 1435

Beitrag(#744555) Verfasst am: 12.06.2007, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Meldungen von sochen abartigen Gewalttaten, die bei wirklich Gläubigen mit Einbindung in die Kirchengemeinde undenkbar wären, gibt es wöchentlich in den Medien...


Und da ist er wieder, der wahre Schotte ... Mit den Augen rollen
Wenn ein Angehöriger einer Religionsgemeinschaft "abartige Gewalttaten" verübt, dann war er eben kein
"wirklich Gläubiger". Das kann ich übrigens auch: jeder Atheist, der gewalttätig wird, ist gar kein echter
Atheist, sondern glaubt innerlich doch an irgendeinen Gott oder eine höhere Macht ...
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#744559) Verfasst am: 12.06.2007, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Problemlösungs- oder Erkenntnisstrategie. Vielleicht könne wir Einigkeit darin erzielen dass eine selbstimmunisiernde PL-/ES gewisse pathologische Züge trägt.

Der gesamte Prozess, wie du dein Selbst- und Weltbild konstruierst, wie du dich selbst und andere bewertest ist ein hochgradig selbstimmunisierender Prozess. Dein kognitiver Apparat ist so gebaut und anders könntest du kein Konzept deiner Umwelt entwickeln, das dich in irgendeiner Form handlungsfähig machen würde.

Die Diskussion wird oft so geführt, als gäbe es den rational abwägenden Menschen auf der einen Seite und den sich in Dogmen stürzenden auf der anderen Seite.
Tatsächlich aber ist die Frage höchstens, wer 0.001% mehr selbstimmunisierende Prozesse in seinem Gehirn ablaufen hat als der andere.

Diese ganze Diskussionskultur mit ihrer Dichotomisierung in rational/irrational, gesund/ungesund ist schon Ausdruck einer solchen Selbstimmunisierung, die stattfindet, um sich selbst in einer positiv wahrgenommenen Kategorie einzuordnen und ein klares Konzept von Bezugs- und Fremdgruppe mit all den in der Forschung gut dokumentierten Selbstaufwertungs- und Fremdabwertungsmechanismen.

Und wenn man es noch so intellektualisiert, dem kognitiven Apparat geht es unterm Strich immer um zwei Dinge. (1) Ich habe recht (2) ich gehöre zu den Guten.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#744561) Verfasst am: 12.06.2007, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Einsiedler hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Meldungen von sochen abartigen Gewalttaten, die bei wirklich Gläubigen mit Einbindung in die Kirchengemeinde undenkbar wären, gibt es wöchentlich in den Medien...


Und da ist er wieder, der wahre Schotte ... Mit den Augen rollen
Wenn ein Angehöriger einer Religionsgemeinschaft "abartige Gewalttaten" verübt, dann war er eben kein
"wirklich Gläubiger". Das kann ich übrigens auch: jeder Atheist, der gewalttätig wird, ist gar kein echter
Atheist, sondern glaubt innerlich doch an irgendeinen Gott oder eine höhere Macht ...


So so, am religiösen Wahn ist die Religion schuld, aber am Mord aus Perspektivlosigkeit nicht die religiöse Haltlosigkeit... ts ts ts zwinkern
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