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23-Jähriger erstochen, weil er Jugendliche wegen weggeworfenen Müll kritisierte
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#746861) Verfasst am: 14.06.2007, 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:


Klingt nach Karate-Kid II. Lernt man nun im Kampfkunst-Training, wie man effizient schlägt, tritt, sich deckt und ausweicht?

Nein.

Okay. Bist du dagegen, dass diese kämpferischen Handfertigkeiten gewalttätigen Jugendlichen beigebracht werden, solange nicht wirklich gesichert ist, dass das unterm Strich wirklich nützlich ist?

Evilbert hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Und von welchem Kampfkunst-Training sprichst du überhaupt. In den Medien wird meiner Erinnerung nach immer über traditionelles Boxtraining.


Affekt-Kontroll-Training (A.K.T) ist ein Stichwort.

Beispielsweise in der forensischen Klinik Schloß Haldem ist Kampfkunst übrigens seit 1991 fester Bestandteil der therapeutischen Behandlung.

Verstehst du das nun unter "Kampfkunst", oder wie?
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#746862) Verfasst am: 14.06.2007, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

schabernick hat folgendes geschrieben:

Bei der In-Kauf-Nahme des Sterbens des opfers? Ja.


Mord wird vom Totschlag durch ein notwendiges Definitionsmerkmal des Totschlags abgegrenzt? Ist ja toll.
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Abc-Master
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Anmeldungsdatum: 08.06.2007
Beiträge: 235

Beitrag(#746863) Verfasst am: 14.06.2007, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:


Wo ist der Übergang zwischen den Beiden Straftatbeständen? Bei der In-Kauf-Nahme des Sterbens des opfers?


Nein, wenn das nicht vorliegt, kommt nur fahrlässige Tötung in Betracht.


Fahrlässige Tötung ist eher ein Unfall.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#746865) Verfasst am: 14.06.2007, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Boxen hatte übrigens als Modell das Triebtheoretische zum Hintergrund und Ksampfkunst ist lerntheoretisch.

Danach wird "aggressives Verhalten...immer dann...benutzt..., wenn aggressive Handlungen erfolgreich realisiert werden konnten" .

Aus diesem zugrunde liegenden Ansatz wird gefolgert , dass Aggressivität "ver-lernt werden müsse" bzw. vom Delinquenten gelernt werden müsse, dass gewaltbereites Handeln kein geeignetes Verhalten zur Bedürfnisbefriedigung ist.

Und dazu kann man Sport nutzen, aber eben nicht so wie er als Wettkampfsport dargeboten wird: da werden Persönlichkeitsaspekte eher negativ beeinflußt .

Ein gewisser Wolters war hier Vorreiter:
Sein Therapieansatz fußt auf den folgenden Erkenntnissen: Gewalttäter besäßen keine von der Gesellschaft akzeptierten Konfliktlösungsstrategien, haben häufiges sich-beweisen müssen und Positionskämpfe hinter sich, seien von mangelnder Frustrationstoleranz, einer nur kurzfristig orientierte Zukunftsplanung und somit keiner Akzeptanz hinsichtlich eines Belohnungsaufschubes geprägt. Insgesamt haben sie ein negatives Selbstkonzept. Diese Einstellungen seien nur durch gegenüber den bisherigen Erfahrungen völlig konträr entgegenstehenden Erlebnissen zu ändern.



(Das meiste habe ich jetzt aus einer uralt-Hausarbeit vonn anno Napoleon hier reinkopiert. Aber der Ansatz wird soweit ich gehört habe immer noch recht erfolgreich betrieben; das Problem ist nur, dassman dafür Leute braucht die vielseitig qualifiziert sind, also in Kampfkunst und als Sozialpädagoge.)
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#746867) Verfasst am: 14.06.2007, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:


Wo ist der Übergang zwischen den Beiden Straftatbeständen? Bei der In-Kauf-Nahme des Sterbens des opfers?


Nein, wenn das nicht vorliegt, kommt nur fahrlässige Tötung in Betracht. mord liegt vor, wenn Umstände vorliegen, die zusätzlich zur Tatsache der gewollten und geplanten Tötung eine besonder Verwerflichkeit begründen. Und der Mord ist die Ausnahme, nicht die Regel.


Ich fragte eigentlich nach dem Unterschied zwischen schwerer Körperverletzung mit Todesfolge und Totschlag. Dass das wohl kein Mord war, ist mir bewusst. Also wenn nicht durch die In-Kauf-Nahme, wodurch unterscheiden sich Totschlag und schwere Körperverletzung mit Todesfolge dann? (in etwa... angedeuteter Unterschied reicht mir)
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)


Zuletzt bearbeitet von Kival am 14.06.2007, 23:05, insgesamt einmal bearbeitet
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#746868) Verfasst am: 14.06.2007, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Mit 80 darf er aus dem Knast... das ist doch nicht auf Lebenszeit! zwinkern

Wenn er überzeugen kann, dass er kein gewalttätiger Psycho mehr ist, sollte er wenns nach mir geht auch schon vorher.
_________________
Trish:(
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#746869) Verfasst am: 14.06.2007, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Wo liest du das lebenslang?

Da:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
[...] solche leute sollten nach ihrer langjährigen haftstrafe in sicherungsverwahrung.
ich sehe wenig chance für resozialsierung. Deprimiert
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#746870) Verfasst am: 14.06.2007, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

@Xamanoth

Demnach ist es wohl gar nicht so einfach zum Mörder zu werden?

Für mich sind die Unterschiede zwischen Mord, Totschlag und Körperverletzung mit Todesfolge marginal. Sie sind wohl zum großen Teil dem Entscheidungsspielraum des Gerichtes vorbehalten.
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atheist666
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#746871) Verfasst am: 14.06.2007, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
...Trotzdem hab ich das Gefühl, wir reden aneinander vorbei. Mit den Augen rollen


Das kann sein. Wenn ich mal mehr Laune habe, werde ich einen Thread darüber eröffnen, auf den ich dann immer verweisen kann ohne mich ständig wiederholen zu müssen.
Nur soviel: Warum kann ich mich dem Eindruck nicht erwehren, daß z. B. sozio-ökonomische Einsichten über Kriminalität z.B.,die die Linke mal hatte, in den letzten 10 Jahren am schwinden sind.
Wie gesagt, die nur mal am Rande bemerkt. Ich jetzt diesen Stammtisch hier nicht weiter belästigen mit meiner Anwesenheit. zwinkern
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#746872) Verfasst am: 14.06.2007, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Also wenn nicht durch die In-Kauf-Nahme, wodurch unterscheiden sich Totschlag und schwere Körperverletzung mit Todesfolge dann? (in etwa... angedeuteter Unterschied reicht mir)


Körperverletzung mit Todesfolge: Die Körperverletzung wird vorsätzlich herbeigeführt, der Tod tritt fahrlässig ein und war vom Täter weder gewollt noch in Kauf genommen (muss aber zumindest abstrakt erkennbar gewesen sein).

Totschlag: Willentliche (vorsätzliche) Tötung eines anderen Menschen.

Mord: Totschlag + Mordmerkmal
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#746873) Verfasst am: 14.06.2007, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Nur soviel: Warum kann ich mich dem Eindruck nicht erwehren, daß z. B. sozio-ökonomische Einsichten über Kriminalität z.B.,die die Linke mal hatte, in den letzten 10 Jahren am schwinden sind.

Warum sollte das bei der Bestrafung relevant sein? Wer aus ärmlichen Verhältnissen kommt, bekommt weniger Strafe, oder wie?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#746874) Verfasst am: 14.06.2007, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Okay. Bist du dagegen, dass diese kämpferischen Handfertigkeiten gewalttätigen Jugendlichen beigebracht werden, solange nicht wirklich gesichert ist, dass das unterm Strich wirklich nützlich ist?


Natürlich, aber wie gesagt ist das auch gar nicht der Fall. Wirklich lernen tut man da nix. Eine Gefahr wäre höchstens, die sehe auch ich, das dadurch erst jemand auf den Geschmack gebracht wird und nach der Haftzeit das selbsttätig weiter verfolgt.

Aber solche Gewalttäter diesen Types sind meistens eher ziemlich antriebslose Würstchen. Und es kommt auch nicht jeder in so einen Kurs rein, sondern nur solche, bei denen auch gründlich geprüft wird, ob die Maßnahme Sinn macht. Schließlich ist sowas ja auch teuer.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#746877) Verfasst am: 14.06.2007, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Also wenn nicht durch die In-Kauf-Nahme, wodurch unterscheiden sich Totschlag und schwere Körperverletzung mit Todesfolge dann? (in etwa... angedeuteter Unterschied reicht mir)


Körperverletzung mit Todesfolge: Die Körperverletzung wird vorsätzlich herbeigeführt, der Tod tritt fahrlässig ein und war vom Täter weder gewollt noch in Kauf genommen (muss aber zumindest abstrakt erkennbar gewesen sein).

Totschlag: Willentliche (vorsätzliche) Tötung eines anderen Menschen.

Mord: Totschlag + Mordmerkmal


Danke, so dachte ich mir das. Da die In-Kauf-Nahme anscheinend vorliegt, liegt wohl ein Totschlag vor.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#746878) Verfasst am: 14.06.2007, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:


Demnach ist es wohl gar nicht so einfach zum Mörder zu werden?

Habgier geht relativ leicht.


Zitat:
Für mich sind die Unterschiede zwischen Mord, Totschlag und Körperverletzung mit Todesfolge marginal. Sie sind wohl zum großen Teil dem Entscheidungsspielraum des Gerichtes vorbehalten.

Das stimmt nicht ganz. Da gibt es inzwischen vom BGH relativ klare Konturen für jedes Mordmerkmal, an das die Gerichte sich halten. Und ein Unterschied von vielleicht über 10 Jahren haft ist so marginal nicht.
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Abc-Master
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Anmeldungsdatum: 08.06.2007
Beiträge: 235

Beitrag(#746879) Verfasst am: 14.06.2007, 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Ich fragte eigentlich nach dem Unterschied zwischen schwerer Körperverletzung mit Todesfolge und Totcshlag.


Schwere Körperverletzung mit Todesfolge ist z-B. eine Prügelei die nicht die Tötung als Ziel hatte, aber den Tod zu Folge hatte. Totschlag ist wenn du nicht mit der Absicht zu ihm gegangen bist ihn zu töten, dich aber dann kurzfristig entschlossen hast ihn zu töten.
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#746881) Verfasst am: 14.06.2007, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:

Und dazu kann man Sport nutzen, aber eben nicht so wie er als Wettkampfsport dargeboten wird: da werden Persönlichkeitsaspekte eher negativ beeinflußt .
Gerade hier ist doch klar wo der Sport stattfindet. In Wettkämpfen(und Training).
In den Kampfkunsten, wird hingegen der nichtreguläre Kampf trainiert. D.h. eine Kampfkunst beeinhaltet meist mehr Techniken, manchmal auch gefährlicher Techniken, die im Sport aufgrund des Verletzungsriskos verboten sind. Zudem steht nicht der faire Wettkampf sondern der echte Kampf im Vordergrund.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#746882) Verfasst am: 14.06.2007, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Okay. Bist du dagegen, dass diese kämpferischen Handfertigkeiten gewalttätigen Jugendlichen beigebracht werden, solange nicht wirklich gesichert ist, dass das unterm Strich wirklich nützlich ist?


Natürlich, aber wie gesagt ist das auch gar nicht der Fall. Wirklich lernen tut man da nix. Eine Gefahr wäre höchstens, die sehe auch ich, das dadurch erst jemand auf den Geschmack gebracht wird und nach der Haftzeit das selbsttätig weiter verfolgt.

Ich spreche hier die ganze Zeit nicht von der Haftzeit, sondern davon:

Rütli-Schüler lernen boxen - An der Neuköllner Oberschule und an einer Spandauer Grundschule starten zwei ungewöhnliche Projekte

Zitat:
"Hier sollen keine Schulhofschläger ausgebildet werden. Es geht darum, Werte wie Disziplin, Respekt, Fairness und Pünktlichkeit zu vermitteln", so der 41-Jährige. "Und darum, die eigenen Aggressionen zu kontrollieren."

Mir kommen gleich die Tränen. Mit den Augen rollen
Und so ungewöhnlich und neu ist diese alberne Idee nicht. Das gibt es schon sicher schon seit 20 Jahren.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 14.06.2007, 23:19, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#746883) Verfasst am: 14.06.2007, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Nur soviel: Warum kann ich mich dem Eindruck nicht erwehren, daß z. B. sozio-ökonomische Einsichten über Kriminalität z.B.,die die Linke mal hatte, in den letzten 10 Jahren am schwinden sind.

Warum sollte das bei der Bestrafung relevant sein? Wer aus ärmlichen Verhältnissen kommt, bekommt weniger Strafe, oder wie?


Hat er was von Strafe gesagt? Mit den Augen rollen
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"Jede hat mich gern, aber keine liebt mich! - Wenn ich an den lieben Gott glaubte, - wie müßte ich ihn hassen!"
Erich Mühsam, Tagebücher
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Abc-Master
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Anmeldungsdatum: 08.06.2007
Beiträge: 235

Beitrag(#746885) Verfasst am: 14.06.2007, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
@Xamanoth

Demnach ist es wohl gar nicht so einfach zum Mörder zu werden?

Für mich sind die Unterschiede zwischen Mord, Totschlag und Körperverletzung mit Todesfolge marginal. Sie sind wohl zum großen Teil dem Entscheidungsspielraum des Gerichtes vorbehalten.


Nein, es ist kein Entscheidungsspielraum des Gerichts, es ist schon richtig definiert was was ist.
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#746887) Verfasst am: 14.06.2007, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Wo liest du das lebenslang?

Da:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
[...] solche leute sollten nach ihrer langjährigen haftstrafe in sicherungsverwahrung.
ich sehe wenig chance für resozialsierung. Deprimiert

Ich lese langjährig.
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schabernick
it's me



Anmeldungsdatum: 06.02.2007
Beiträge: 595
Wohnort: neben der Kapp'

Beitrag(#746889) Verfasst am: 14.06.2007, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
schabernick hat folgendes geschrieben:

Bei der In-Kauf-Nahme des Sterbens des opfers? Ja.


Mord wird vom Totschlag durch ein notwendiges Definitionsmerkmal des Totschlags abgegrenzt? Ist ja toll.


Du verwirrst mich:

Im deutschen Strafrecht ist Totschlag in § 212 StGB unter Strafe gestellt. Er unterscheidet sich vom Mord (§ 211 StGB) durch das Fehlen von täterbezogenen (z.B. niedere Beweggründe wie Habgier) oder tatbezogenen (z.B. Heimtücke) Mordmerkmalen. Die Strafandrohung ist dementsprechend niedriger angesetzt. Dem Täter droht eine Freiheitsstrafe von nicht unter 5 Jahren, in besonders schweren Fällen sogar eine lebenslange Freiheitsstrafe.

im übrigen verwirrt mich ohnehin sehr viel an der Rechtsprechung.

Naiv wie ich bin, ist für mich der Mord geplant, darin sind wir uns wohl einig.
Wenn ich weiter naiv denke, im Streit ein Messer zücke (ich weiß, so ein Ding ist saugefährlich), und stochere im Streit, nicht geplant, in meinem Gegner rum, habe ich vermutlich Totschlag begangen.

Ja, ich bleibe weiter naiv.
Und wieder ein Streit, diesmal habe ich kein Messer.
Eigentlich nur eine dumme Schlägerei, auch die kann zum Tod führen, irgendwelche Kampfsportler kennen die Stellen.
Und schon war es nur Körperverletzung mit Todesfolge.
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Halt den Globus an, ich will aussteigen
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#746891) Verfasst am: 14.06.2007, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:

Und dazu kann man Sport nutzen, aber eben nicht so wie er als Wettkampfsport dargeboten wird: da werden Persönlichkeitsaspekte eher negativ beeinflußt .
Gerade hier ist doch klar wo der Sport stattfindet. In Wettkämpfen(und Training).
In den Kampfkunsten, wird hingegen der nichtreguläre Kampf trainiert. D.h. eine Kampfkunst beeinhaltet meist mehr Techniken, manchmal auch gefährlicher Techniken, die im Sport aufgrund des Verletzungsriskos verboten sind. Zudem steht nicht der faire Wettkampf sondern der echte Kampf im Vordergrund.



Da hast Du andere Informationen als ich. Lachen

Was Du sagst, mag für traditionelle östliche Kampfkunst gelten. Das, was zumindest hier und heute im Westen darunter verstanden wird geht in Richtung Vervollkommnung von Geist und Körper, also der Kampf mit sich selbst, nicht mit einem Gegner.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#746893) Verfasst am: 14.06.2007, 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

Forke hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Nur soviel: Warum kann ich mich dem Eindruck nicht erwehren, daß z. B. sozio-ökonomische Einsichten über Kriminalität z.B.,die die Linke mal hatte, in den letzten 10 Jahren am schwinden sind.

Warum sollte das bei der Bestrafung relevant sein? Wer aus ärmlichen Verhältnissen kommt, bekommt weniger Strafe, oder wie?


Hat er was von Strafe gesagt? Mit den Augen rollen

Ich! Dann kam atheist666 mit der Behauptung, dass mein Vorschlag der Aufhebung des Jugendstrafrechts für solche Fälle als nächste Konsequenz die Abschaffung der Demokratie zur Folge hätte und Rot-Grün dafür verantwortlich wäre, dass ich so denken würde. Pillepalle
@atheist666: Das ist übrigens ein Dammbruch-Fehlschluss, der als Prämisse auf einem ad hominem aufbaut. Das war also ein doppelter Griff in die Kloschüssel der Irrationalität.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 14.06.2007, 23:17, insgesamt einmal bearbeitet
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schabernick
it's me



Anmeldungsdatum: 06.02.2007
Beiträge: 595
Wohnort: neben der Kapp'

Beitrag(#746894) Verfasst am: 14.06.2007, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Totschlag: Willentliche (vorsätzliche) Tötung eines anderen Menschen.



Mord [sic!]
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#746895) Verfasst am: 14.06.2007, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

schabernick hat folgendes geschrieben:
Eigentlich nur eine dumme Schlägerei, auch die kann zum Tod führen, irgendwelche Kampfsportler kennen die Stellen.
Und schon war es nur Körperverletzung mit Todesfolge.


Soweit ich weiß werden an Kampfsportler härtere Kriterien gelegt, da deren Körper eine Waffe darstellt. Es gab da mal ein urteil..(ob ich das jetzt finde?)
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#746896) Verfasst am: 14.06.2007, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Abc-Master hat folgendes geschrieben:
Totschlag ist wenn du nicht mit der Absicht zu ihm gegangen bist ihn zu töten, dich aber dann kurzfristig entschlossen hast ihn zu töten.

Nach meinen ethischen Verständnis ist das Mord.
Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich mir vorher überlege jemanden zu töten, deswegen ein Messer mit nehme und die Tat vollbringe oder ich mir ein Messer mit nehme, um bei Bedarf töten zu können, und dann jemanden treffe den ich wirklich töten will und auch tue.
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schabernick
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Anmeldungsdatum: 06.02.2007
Beiträge: 595
Wohnort: neben der Kapp'

Beitrag(#746897) Verfasst am: 14.06.2007, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
schabernick hat folgendes geschrieben:
Eigentlich nur eine dumme Schlägerei, auch die kann zum Tod führen, irgendwelche Kampfsportler kennen die Stellen.
Und schon war es nur Körperverletzung mit Todesfolge.


Soweit ich weiß werden an Kampfsportler härtere Kriterien gelegt, da deren Körper eine Waffe darstellt. Es gab da mal ein urteil..(ob ich das jetzt finde?)


Ich, als der vorhin von mir dargestellte Täter, bin kein Kampfsportler, trotzdem könnte ich, völlig ungeplant solche Stellen treffen.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#746898) Verfasst am: 14.06.2007, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Da gibt es inzwischen vom BGH relativ klare Konturen für jedes Mordmerkmal, an das die Gerichte sich halten.


Theorie. In der Praxis dürfte sich das schwieriger erweisen. Dazu müßten ja die genauen Tatumstände zweifelsfrei ermittelt werden. Hier sehe ich eben die Ermessensspielräume der Richter. Außer: Im Zweifel für den Angeklagten.
Aber: Richter sind eben auch nur Menschen und das sie das Recht nicht immer so genau nehmen ist bekannt.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#746899) Verfasst am: 14.06.2007, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Ich spreche hier die ganze Zeit nicht von der Haftzeit, sondern davon:

Rütli-Schüler lernen boxen - An der Neuköllner Oberschule und an einer Spandauer Grundschule starten zwei ungewöhnliche Projekte
(...)
Und so ungewöhnlich und neu ist diese alberne Idee nicht. Das gibt es schon sicher schon seit 20 Jahren.


Ja, das gibbet es schon lange. Das ist die Katharsissache:
Zitat:
Auch die Schulleitung hofft, dass sich das vorhandene Gewalt- und Aggressionspotenzial durch das Boxtraining kanalisieren lässt.


Halte ich auch für fragwürdig, aber wie gesagt, da steckt ein ganz anderer Ansatz und eine ganz andere Praxis dahinter; und ich dachte, das dieser Ansatz schon in der Praxis ausgestorben sei.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#746902) Verfasst am: 14.06.2007, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

schabernick hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
schabernick hat folgendes geschrieben:
Eigentlich nur eine dumme Schlägerei, auch die kann zum Tod führen, irgendwelche Kampfsportler kennen die Stellen.
Und schon war es nur Körperverletzung mit Todesfolge.


Soweit ich weiß werden an Kampfsportler härtere Kriterien gelegt, da deren Körper eine Waffe darstellt. Es gab da mal ein urteil..(ob ich das jetzt finde?)


Ich, als der vorhin von mir dargestellte Täter, bin kein Kampfsportler, trotzdem könnte ich, völlig ungeplant solche Stellen treffen.


Als ausgebildeter Kampfsportler trägst Du eben höhere Verantwortung als jemand, der dies nicht ist. Anaolog zu Schießsportlern, bei denen sieht das ja ähnlich aus.

Kampfsportler sollten in einer Konfliktsituation nicht Kampf-, sondern eher Lauftechniken anwenden.
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