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Ethik im Alltag - kleine Entscheidungen
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#716802) Verfasst am: 04.05.2007, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Heraus kamen aber zwei Tüten. In der Nähe ist ein Kiosk, eventuell ist dieses der Betreiber des Automaten. Ich habe die zweite, unbezahlte Tüte einfach mitgenommen. Was hättet ihr getan?


Zu den wircklich harten Problemen des Lebens, gibt es leider nur sehr selten einfache Antworten. Versuch damit zu leben. Du bist ja auch nur ein Mensch.
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"Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16369
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#717081) Verfasst am: 05.05.2007, 03:35    Titel: Antworten mit Zitat

Einmal habe ich Geld in einen Automaten gesteckt, weil ich mir eine Tüte Erdnüsse ziehen wollte. Es kam allerdings nichts heraus, sondern der Automat hat meine Münze gefressen und der Auswurf hat bloß geklemmt. Ein anderes Mal hatte ein Kunde anscheinend zuviel Geld reingesteckt, so daß, nachdem er sein Teil gezogen hatte, noch gerade genug für eine Tüte Erdnüsse übrig war. Das habe ich dann genutzt. Nennen wir's "ausgleichende Gerechtigkeit" Lachen.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#717085) Verfasst am: 05.05.2007, 03:44    Titel: Re: Ethik im Alltag - kleine Entscheidungen Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Ich habe mir vorhin am Automaten eine Tüte Süßigkeiten gezogen. Verlegen
Heraus kamen aber zwei Tüten. In der Nähe ist ein Kiosk, eventuell ist dieses der Betreiber des Automaten. Ich habe die zweite, unbezahlte Tüte einfach mitgenommen. Was hättet ihr getan?


Das liegt doch auf der Hand. Anstatt einen Arbeitsplatz zu schaffen, hat der Aufsteller des Automaten auf die Technik vertraut, um seine Waren zu verkaufen. Sein arbeitsplatzvernichtendes Verhalten hat sich in Deinem Fall gegen ihn gerichtet. Sollten sich solche Vorfälle häufen, wird er selber entscheiden müssen, ob er diese unsozialen Geschäftspraktiken weiter betreibt. Cool
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#732813) Verfasst am: 28.05.2007, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Wir haben einen verletzten Vogel auf dem Weg gefunden und mitgenommen. Es sah zunächst danach aus, als hätte er nur ein paar Schwanzfedern verloren und wäre etwas benommen. Zuhause angekommen sieht es jedoch so aus, als wäre er am Hinterleib sehr schwer verletzt, man kann Innereien teilweise sehen.

Ich glaube nicht, dass der Vogel noch zu retten ist. Was mach' ich jetzt? In Ruhe sterben lassen? Schnell töten?

Mist verdammter.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#732816) Verfasst am: 28.05.2007, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tierarzt konsultieren? - Falls das nicht in Frage kommt und das Viech wirklich schwer verletzt ist und es leidet, wäre es wohl gnädiger, es umzubringen.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#732822) Verfasst am: 28.05.2007, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Tierarzt konsultieren? - Falls das nicht in Frage kommt und das Viech wirklich schwer verletzt ist und es leidet, wäre es wohl gnädiger, es umzubringen.


Ja, besser als leiden lassen, was die meisten tun würden...

kolja hat folgendes geschrieben:
Wir haben einen verletzten Vogel auf dem Weg gefunden und mitgenommen. Es sah zunächst danach aus, als hätte er nur ein paar Schwanzfedern verloren und wäre etwas benommen. Zuhause angekommen sieht es jedoch so aus, als wäre er am Hinterleib sehr schwer verletzt, man kann Innereien teilweise sehen.

Ich glaube nicht, dass der Vogel noch zu retten ist. Was mach' ich jetzt? In Ruhe sterben lassen? Schnell töten?

Mist verdammter.


einfach schnell packen, Augen zu und Hals umdrehen
Es geht dir um deine Tochter oder? Naja, vielleicht kannst du ihr sagen, dass er plötzlich davongeflogen ist? Klingt mir nicht besonders vielversprechend zugegeben. Meinst du nicht, dass sie die Wahrheit verkraftet udn den Sinn einsieht?
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#732830) Verfasst am: 28.05.2007, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Was mach' ich jetzt? In Ruhe sterben lassen? Schnell töten?

Nach dem, was Du schreibst, sind die Verletzungen schwer. Das Tier hat vermutlich Panik. Ihr könntet es in eine Ecke des Gartens legen und mit dem Spaten schmerzlos köpfen. Und dann begraben.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#732833) Verfasst am: 28.05.2007, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

@Kolja, ich habe mal einen Singvogel zum Tierarzt gebracht, der nicht schwer verletzt war. Der Tierarzt konnte nur die Wunde mit einem Spray desinfezieren und meinte, dass eine Operation (Nähen) bei so kleinen Tieren völlig aussichtslos sei. Wir wollten ihn dann auskurieren lassen, aber er starb während der Rückfahrt vom Tierarzt an einem Schock.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#732863) Verfasst am: 28.05.2007, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Wir konnten kurzfristig einen Tierarzt erreichen. Es war ein flugunfähiger Jungvogel, vielleicht aus dem Nest gefallen, vielleicht auch von einer Katze malträtiert worden. Er war gar nicht so schwer verletzt wie wir dachten, was ich für Innereien hielt, war die Kloake, die sich teilweise nach außen gestülpt hatte. Der Tierarzt hat sie ein wenig gesäubert und wieder hinein geschoben, er meinte, das wäre nicht so schlimm. Leider ist er während dieser Behandlung am Schock gestorben.

Wegen meiner Tochter hab' ich mir keine Sorgen gemacht, ihr hätte ich auch erklären können, dass ich den Vogel töten werde weil er sonst langsam mit Schmerzen stirbt. Ich war mir einfach unsicher, wie ich das anstellen könnte, ohne es durch mein Ungeschick noch schlimmer zu machen. Den Tipp mit dem Spaten werde ich mir merken.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
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Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#732866) Verfasst am: 28.05.2007, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Wir konnten kurzfristig einen Tierarzt erreichen. Es war ein flugunfähiger Jungvogel, vielleicht aus dem Nest gefallen, vielleicht auch von einer Katze malträtiert worden. Er war gar nicht so schwer verletzt wie wir dachten, was ich für Innereien hielt, war die Kloake, die sich teilweise nach außen gestülpt hatte. Der Tierarzt hat sie ein wenig gesäubert und wieder hinein geschoben, er meinte, das wäre nicht so schlimm. Leider ist er während dieser Behandlung am Schock gestorben.


Was hat das gekostet, so am Pfingsmontag?
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
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Beitrag(#732867) Verfasst am: 28.05.2007, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Was hat das gekostet, so am Pfingsmontag?

Nix.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#732868) Verfasst am: 28.05.2007, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

das ist aber nett.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
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Beitrag(#732869) Verfasst am: 28.05.2007, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, fand' ich auch.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#733072) Verfasst am: 28.05.2007, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Was mach' ich jetzt? In Ruhe sterben lassen? Schnell töten?

Ihr könntet es in eine Ecke des Gartens legen und mit dem Spaten schmerzlos köpfen.


Genau das musste ich mal mit einem Vogel machen, den unser Kater erwischt hatte.
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kolja
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#733084) Verfasst am: 28.05.2007, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Als kleines Kind musste ich eine Maus töten, die von einer Mausefalle schwer verletzt worden war. Meine Mutter brachte es nicht fertig und hat daher mich darum gebeten. Ich hab' mit einem schweren Hammer mit einem Schlag ihren Kopf zerschlagen. Diese Geschichte kenne ich allerdings nur von meiner Mutter, ich kann mich selber kaum daran erinnern.
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Zimtröllchen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.05.2007
Beiträge: 34

Beitrag(#733087) Verfasst am: 28.05.2007, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Genau das musste ich mal mit einem Vogel machen, den unser Kater erwischt hatte.


Ich habe in solchen Fällen meinem Kater den Vogel wieder zurückgegeben. Ich finde es zwar unschön, aber das ist eben der natürliche Lauf der Dinge. Persönlich würde ich es nicht über mich bringen, das arme Tier zu 'erlösen', ich würde mir wohl irgendjemanden zu Hilfe holen.
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"Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?" - Douglas Adams

"I was dead for millions of years before I was born and it never inconvenienced me a bit." - Mark Twain
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#733093) Verfasst am: 28.05.2007, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zimtröllchen hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Genau das musste ich mal mit einem Vogel machen, den unser Kater erwischt hatte.


Ich habe in solchen Fällen meinem Kater den Vogel wieder zurückgegeben. Ich finde es zwar unschön, aber das ist eben der natürliche Lauf der Dinge. Persönlich würde ich es nicht über mich bringen, das arme Tier zu 'erlösen', ich würde mir wohl irgendjemanden zu Hilfe holen.


Der hätte ihn nicht gegessen, der war schon von seinem eigenen Jagdtrieb überrascht.

Ich hab ihn ihm sogar angeboten, aber er wollte halt nicht.
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#733111) Verfasst am: 28.05.2007, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Was mach' ich jetzt? In Ruhe sterben lassen? Schnell töten?

Nach dem, was Du schreibst, sind die Verletzungen schwer. Das Tier hat vermutlich Panik. Ihr könntet es in eine Ecke des Gartens legen und mit dem Spaten schmerzlos köpfen. Und dann begraben.


Das habe ich auch mal gemacht bei einem Vogel, der schwer verletzt war. Das ist mir sehr schwer gefallen.

Die Menschen sind, was das Leben von Tieren angeht, irrational, mich selber eingeschlossen. Der Tod eines Meerschweinchens geht der ganzen Familie nahe - dem Huhn, das gerade gebraten auf dem Teller liegt, gilt ein solches Mitgefühl nicht. Ein toter Spatz beschwert uns die Seele, eine tote Wespe nicht. Eine Raupe auf dem Salatblatt wird schneller zerquetscht als ein Schmetterling - es ist das gleiche Tier, nur in einer anderen Phase seines Lebens.

Als ich ein Kind war, musste ich beim Schweineschlachten helfen, oder auch selber ein Kaninchen schlachten und ihm das Fell abziehen. "Wer ein Kaninchen essen will, muss es auch schlachten können", argumentierte mein Vater. Das hat mir damals weniger ausgemacht als jetzt die Sache mit dem verletzten Vogel oder dem sterbenden Meerschweinchen. Ich bin von dieser Irrationalität nicht frei.

Alfons
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#733114) Verfasst am: 28.05.2007, 21:36    Titel: Re: Ethik im Alltag - kleine Entscheidungen Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Da wir hier dazu neigen, Ethik bzw ethische Entscheidungsfindungen anhand von Situationen, die mindestens ein Menschenleben fordern, zu diskutieren. ; )
Und weil mir gerade was außergewöhnliches passiert ist. Deswegen öffne ich diesen Thread. Nicht soo bierernst, aber doch ein bißchen.

Ich habe mir vorhin am Automaten eine Tüte Süßigkeiten gezogen. Verlegen
Heraus kamen aber zwei Tüten. In der Nähe ist ein Kiosk, eventuell ist dieses der Betreiber des Automaten. Ich habe die zweite, unbezahlte Tüte einfach mitgenommen. Was hättet ihr getan?


bei manchen leuten hängts und die bekommen nicht 2 sondern gar keins obwohl sie gezahlt haben

das ist ausgleichende gerechtigkeit würde ich sagen
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http://www.magnusfe.npage.de


Wer meine Worte klaut wird schlau
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Louseign
(-)



Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#733125) Verfasst am: 28.05.2007, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

alfons hat folgendes geschrieben:
"Wer ein Kaninchen essen will, muss es auch schlachten können", argumentierte mein Vater.

Hat er dir denn auch ernsthaft die Wahl gelassen, das Kaninchen nicht zu schlachten und dich statt dessen in Zukunft nur noch vegetarisch zu ernähren?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#733140) Verfasst am: 28.05.2007, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist es (egal ob Nutztierschlachtung oder Unfall mit Vöglechen) wichtig, daß es wenig Schmerzen und Angst gibt. Das war - soweit ich mich erinnern kann - auch schon als Kind so.

Ich finde es auch nicht soo irrational, eine gewisse Empathie mit Tieren zu fühlen. Vieles ist ähnlich bei Tier und Mensch.
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#733145) Verfasst am: 28.05.2007, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ava&vT hat folgendes geschrieben:
alfons hat folgendes geschrieben:
"Wer ein Kaninchen essen will, muss es auch schlachten können", argumentierte mein Vater.

Hat er dir denn auch ernsthaft die Wahl gelassen, das Kaninchen nicht zu schlachten und dich statt dessen in Zukunft nur noch vegetarisch zu ernähren?


Ich versuche gerade, mich zu erinnern - ich glaube: Nein. Aber es wäre auch keine Alternative gewesen. HIER die holzigen Schnippelbohnen - die mit den zähen Fäden, DORT eine in Apfelwein geschmorte Kaninchenkeule...

Heute könnte ich es wohl auch nicht mehr, das Schlachten. Dieser letzte Blick, wenn die Augen glasig werden... Das geht einem nach. Aber für ein Kaninchen in Backpflaumensoße, Lapin à la flamande, würde ich es vermutlich sogar noch einmal über mich bringen.

Alfons
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Zimtröllchen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.05.2007
Beiträge: 34

Beitrag(#733157) Verfasst am: 28.05.2007, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Menschen sind, was das Leben von Tieren angeht, irrational, mich selber eingeschlossen. Der Tod eines Meerschweinchens geht der ganzen Familie nahe - dem Huhn, das gerade gebraten auf dem Teller liegt, gilt ein solches Mitgefühl nicht. Ein toter Spatz beschwert uns die Seele, eine tote Wespe nicht. Eine Raupe auf dem Salatblatt wird schneller zerquetscht als ein Schmetterling - es ist das gleiche Tier, nur in einer anderen Phase seines Lebens.


Na ja, irrational. Vielleicht, bis zu einem gewissen Grad. Aber es gibt nun mal Dinge, die uns Menschen spontan stärker ansprechen als andere - ein Insekt zum Beispiel wird es schwer haben, in uns dieselbe Sympathie zu wecken wie ein uns viel näher stehendes Säugetier. Andererseits haben Schweine, die immerhin ausgesprochen kluge Tiere sind, im Gegensatz zu z.B. Hunden wohl einfach nur das Pech, dass sie gut schmecken. Allerdings kenne ich niemanden, der leichthin eine Raupe zerquetschen würde. Die meisten Leute sind so klug zu wissen, dass es sich um zukünftige Schmetterlinge handelt, die wir Menschen wohl aus rein ästhetischen Gründen mögen.

Auf jeden Fall finde ich es auch nicht irrational, wenn man ein gewisses Mitgefühl mit Tieren hat. Im Gegenteil, es ist eigentlich etwas sehr natürliches. Ich kann mich aber nicht mit der Idee des Vegetarismus anfreunden, weil er häufig eine sehr anthropozentrische Sichtweise vertritt (so paradox das auch klingen mag). Abgesehen davon bin ich vor gewissen Irrationalitäten nicht gefeit - ich esse keine Kaninchen. Nicht nur, weil ich es nicht selbst schlachten könnte übrigens.

Zitat:
Ich habe mir vorhin am Automaten eine Tüte Süßigkeiten gezogen.
Heraus kamen aber zwei Tüten. In der Nähe ist ein Kiosk, eventuell ist dieses der Betreiber des Automaten. Ich habe die zweite, unbezahlte Tüte einfach mitgenommen. Was hättet ihr getan?


Ist mir auch schon mal passiert und ich habe die zweite Süßigkeit ebenfalls mitgenommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Schaden für den Betreiber sonderlich groß ist, denn gewisse Fehler muss er schon in seine Einnahmen - Ausgabenrechnung einkalkulieren.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#733216) Verfasst am: 28.05.2007, 23:05    Titel: Re: Ethik im Alltag - kleine Entscheidungen Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Da wir hier dazu neigen, Ethik bzw ethische Entscheidungsfindungen anhand von Situationen, die mindestens ein Menschenleben fordern, zu diskutieren. ; )
Und weil mir gerade was außergewöhnliches passiert ist. Deswegen öffne ich diesen Thread. Nicht soo bierernst, aber doch ein bißchen.

Ich habe mir vorhin am Automaten eine Tüte Süßigkeiten gezogen. Verlegen
Heraus kamen aber zwei Tüten. In der Nähe ist ein Kiosk, eventuell ist dieses der Betreiber des Automaten. Ich habe die zweite, unbezahlte Tüte einfach mitgenommen. Was hättet ihr getan?


Dasselbe.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#733220) Verfasst am: 28.05.2007, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Wir haben einen verletzten Vogel auf dem Weg gefunden und mitgenommen. Es sah zunächst danach aus, als hätte er nur ein paar Schwanzfedern verloren und wäre etwas benommen. Zuhause angekommen sieht es jedoch so aus, als wäre er am Hinterleib sehr schwer verletzt, man kann Innereien teilweise sehen.

Ich glaube nicht, dass der Vogel noch zu retten ist. Was mach' ich jetzt? In Ruhe sterben lassen? Schnell töten?

Mist verdammter.


Ich habe einen Jungvogel auf dem Weg zur Arbeit gesehen, der aus dem Nest gestürzt war, er lag in der Sonne und war ziemlich platt.

Ich bin weitergegangen. Das sind natürliche Ausleseprozesse.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#734537) Verfasst am: 30.05.2007, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Ich bin weitergegangen. Das sind natürliche Ausleseprozesse.


Würde ich auch so sehen - obwohl ich ja sonst Veggie bin.. zwinkern

Auch eine Anekdote:

Habe als Kind mal auf der Dorfstraße Tennis gespielt, gegen die Sonne. Ich sehe den Ball auf mich zu kommen, will ihn mit meinem Schläger zurückschmettern, und das Ding fällt einfach zu Boden. War nämlich nicht der Ball, sondern eine tieffliegende Schwalbe.. Sie wurde dann mit einem schweren Stein plattgemacht, hat mir sehr leidgetan. Weinen
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16369
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#748851) Verfasst am: 18.06.2007, 02:59    Titel: Antworten mit Zitat

Vor längerer Zeit, wir hatten eine Arbeitssitzung, grienten zwei Kommilitonen, die nach einer Rauchpause wieder reinkamen, daß da eine Katze ein kleines Kaninchen am Wickel hätte. Ich bin natürlich sofort von meinem Stuhl aufgesprungen, habe mich mit einer Sprudelflasche bewaffnet und bin nach draußen gestürmt, der Katze durchs Gebüsch hinterher. Als sie mich bemerkt hatte, ließ die Katze das Kaninchenbaby fallen, das sich gleich zusammenkauerte. Man konnte der Katze regelrecht den Appetit an den Augen ansehen. Dumm war nur, daß das Tier zwei Sekunden später erst der Katze genau in die Arme lief (das ist ziemlich dumm, wenn man kleiner ist als diese). Ich dazwischen, um die beiden nochmal zu trennen. Das Kaninchenkind läuft weg, springt über den Gehweg. Und einen Moment später höre ich dann so etwas wie "Was ist denn jetzt passiert?". Und da lag das arme kleine Tierchen, auf den Tod verletzt, auf dem Gehweg. Es war dem leicht zerstreuten Professor für formale Methoden zwischen die Füße geraten, als es verängstigt davongewetzt war, und der hatte es nicht bemerkt, weil er gerade im Gespräch mit seinem Assistenten gewesen war. Ein paar Momente später gingen die Beiden weiter, als sie merkten, daß sie nichts mehr tun konnten.

Hinterher hatte ich einen Dorn in der Schuhsohle, der bestimmt ganz schön wehgetan hätte, wäre er direkt im Fuß gelandet. Aber das Schlimme an dieser Episode ist, daß ich mich allein dafür verantwortlich fühle. Ich war für ein paar Momente lang nahe genug gewesen, um das kleine Kaninchen in die Hand zu nehmen und wegzubringen. Im Nachhinein glaube ich eher nicht, daß die Katze mich angegriffen hätte, wo ich doch um eine Größenordnung größer und schwerer bin. Und ich habe die Angst, daß sie dadurch einen neuen Jagdtrick gelernt hat, ihre Opfer vergeistigten Akademikern entgegenzuhetzen...
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Zampana
bin dagegen



Anmeldungsdatum: 01.06.2007
Beiträge: 411

Beitrag(#748914) Verfasst am: 18.06.2007, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:

Ich habe einen Jungvogel auf dem Weg zur Arbeit gesehen, der aus dem Nest gestürzt war, er lag in der Sonne und war ziemlich platt.

Ich bin weitergegangen. Das sind natürliche Ausleseprozesse.
Was für ne Scheisse, natürliche Auslese.... pfff.... Wie ich das hasse.
Wir können nicht einerseits von natürlicher Auslese reden und andererseits gerade was Vögel angeht, noch die letzten verdammten Lebensräume stören und zerstören.
Macht sich irgendwer Gedanken darüber, dass eine dämliche Straßenlaterne die nachts an ist, für einen Singvogel puren Stress auslösen kann? Dass Straßenlärm und sogar Handyklingeln schon Eingriffe in das "natürliche" Leben von Vögeln sind? Dass vollgefressene gelangweilte Shebakatzen alles andere als Helfer eines natürlichen evolutionären Prozesses sind??

Den Vogel aufzuheben und zurück ins Nest zu legen, oder ihm sonstwie zu helfen hätte dir keinen Zacken aus der Krone gebrochen.
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#748943) Verfasst am: 18.06.2007, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
...


Katzen sind Bestien. Habe ich ja schon immer gesagt.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#748946) Verfasst am: 18.06.2007, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
...


Katzen sind Bestien. Habe ich ja schon immer gesagt.


Stimmt. Cool
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