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Machel als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.06.2005 Beiträge: 727
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(#750204) Verfasst am: 19.06.2007, 19:24 Titel: Die russische Eroberung des Ostens |
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Als die Westeuropäer durch Raub und Völkermord Amerika eroberten und unterwarfen geschah fast unbemerkt im Schatten der Geschichte ein ähnlicher Raubzug im Osten Asiens, jenseits des Urals. War das russische Reich lange Zeit eher klein als gross, so änderte dies sich schlagartig mit der Eroberung Sibiriens, denn dort lockte Gold und das Zobelfell. Wie steht man eigentlich Heute zu solchen Eroberungszügen, die auch immer Urbevölkerungen ausrotteten, versklavten und ausbeuteten. Ist der Zarenraubzug im Osten ähnlich zu bewerten wie der Völkermord an den amerikanischen Ureinwohnern? Was meint Ihr?
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#750212) Verfasst am: 19.06.2007, 19:31 Titel: |
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Was willst Du denn hören?
Völker zu dezimieren oder zu verdrängen sei moralisch nicht in Ordnung?
Wir alle leben auf geraubtem Boden.
_________________ Leben kann tödlich sein
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#750656) Verfasst am: 20.06.2007, 10:38 Titel: |
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Tja, Russland ist eben das einzige Kolonialreich, das seine Kolonien bis heute behalten hat.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Forke Innenminister
Anmeldungsdatum: 19.05.2007 Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe
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(#750661) Verfasst am: 20.06.2007, 10:44 Titel: Re: Die russische Eroberung des Ostens |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Als die Westeuropäer durch Raub und Völkermord Amerika eroberten und unterwarfen geschah fast unbemerkt im Schatten der Geschichte ein ähnlicher Raubzug im Osten Asiens, jenseits des Urals. War das russische Reich lange Zeit eher klein als gross, so änderte dies sich schlagartig mit der Eroberung Sibiriens, denn dort lockte Gold und das Zobelfell. Wie steht man eigentlich Heute zu solchen Eroberungszügen, die auch immer Urbevölkerungen ausrotteten, versklavten und ausbeuteten. Ist der Zarenraubzug im Osten ähnlich zu bewerten wie der Völkermord an den amerikanischen Ureinwohnern? Was meint Ihr? |
Ich meine, die "Eroberung Sibiriens" war ebensowenig eine "Eroberung" wie die des Amerikanischen Westens. Mehr eine Annexion in einem Gebiet ohne vergleichbare Staatsgebilde - was es natürlich nicht besser macht, aber eben der damaligen "Logik" entsprach - alles Wilde, wir bringen denen "Ordnung"...
_________________ "Jede hat mich gern, aber keine liebt mich! - Wenn ich an den lieben Gott glaubte, - wie müßte ich ihn hassen!"
Erich Mühsam, Tagebücher
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Derrick registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.04.2007 Beiträge: 118
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(#753442) Verfasst am: 23.06.2007, 14:21 Titel: Re: Die russische Eroberung des Ostens |
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Forke hat folgendes geschrieben: | Machel hat folgendes geschrieben: | Als die Westeuropäer durch Raub und Völkermord Amerika eroberten und unterwarfen geschah fast unbemerkt im Schatten der Geschichte ein ähnlicher Raubzug im Osten Asiens, jenseits des Urals. War das russische Reich lange Zeit eher klein als gross, so änderte dies sich schlagartig mit der Eroberung Sibiriens, denn dort lockte Gold und das Zobelfell. Wie steht man eigentlich Heute zu solchen Eroberungszügen, die auch immer Urbevölkerungen ausrotteten, versklavten und ausbeuteten. Ist der Zarenraubzug im Osten ähnlich zu bewerten wie der Völkermord an den amerikanischen Ureinwohnern? Was meint Ihr? |
Ich meine, die "Eroberung Sibiriens" war ebensowenig eine "Eroberung" wie die des Amerikanischen Westens. Mehr eine Annexion in einem Gebiet ohne vergleichbare Staatsgebilde - was es natürlich nicht besser macht, aber eben der damaligen "Logik" entsprach - alles Wilde, wir bringen denen "Ordnung"... |
Die Frage ist, was mit der Eroberung des Ostens gemeint ist. Wenn nur die Annexion Sibiriens gemeint ist, dann entspricht das in etwa der Kolonialisierung der westlichen Kolonialmächte. Allerdings muss der vermeintliche Zivilisierungsgewinn in höchstem Maße kritisiert werden, da wohl kaum von einer freiwilligen Unterwerfung unter den Fortschritt gesprochen werden kann. Russland hat sich aber auch darüber hinaus an anderen Gebieten, die staatsähnlich organisiert werden bereichert, so dass man hier durchaus von Eroberung sprechen kann.
Ich glaube, in Russland wird der russische Imperialismus nicht wirklich kritisch hinterfragt. Selbst in der Sowjetunion, die aus einer Bewegung gegen das zaristische Russland entstanden ist, hat die Machtausdehnung der Zaren nicht wirklich in Frage gestellt (vor allem seit Stalin nicht). Deshalb spricht man auch von einer Kontinuität von zaristischer zur sowjetischer Aussenpolitik. Das derzeitige Russland besteht aus Tendenzen, eben diesen imperialen Glanz Russland wieder zu erreichen. Das zeigt sich insbesondere durch die Politik Moskaus in den zentralasiatischen, ehemaligen Sowjetrepubliken.
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Machel als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.06.2005 Beiträge: 727
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(#757250) Verfasst am: 28.06.2007, 19:20 Titel: |
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Ich denke auch, dass heute kaum ein Russe ein schlechtes Gewissen hat, wenn er an die Raubzüge, der oft sehr verhassten Zaren denkt. Nur zurückhaben will man diese blutsaugenden Zaren wohl auch nicht. Nicht nur Iwan der Schreckliche war mehr als schrecklich. Viele Völker im Osten sind aber bis Heute noch nicht vollkommen russisch geworden und vielen ist durch diese Russianisierung, ähnlich wie den nordamerikanischen Ureinwohnern, ihre eigene Identität genommen worden. .
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Rreinhard registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.03.2007 Beiträge: 910
Wohnort: Oberbayern
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(#757316) Verfasst am: 28.06.2007, 20:18 Titel: |
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Russland will jetzt auch noch den Norden erobern, genauer den Nordpol:
"Die seit Jahrzehnten schwelende Debatte über den Anspruch auf den Nordpol könnte neu entfacht werden - und damit auch der Kampf um enorme Bodenschätze.
Eine russische Forschungsexpedition will festgestellt haben, dass die Arktis unter Wasser über einen Gebirgskamm mit dem russischen Festland verbunden ist.
Der Kreml erhebt nun Anspruch auf ein Gebiet am Nordpol in der Größe von über einer Million Quadratkilometer - samt den dort vorhandenen Ressourcen an Öl, Gas und anderen Bodenschätzen."
http://www.orf.at/070628-13855/index.html
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Machel als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.06.2005 Beiträge: 727
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(#757321) Verfasst am: 28.06.2007, 20:26 Titel: |
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Nun ja, kleine Länder liebt man irgendwie mehr als grosse. Da werden sie aber bestimmt mit den Europäern oder den USA wetteifern.
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