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Deutschland: Kirchen wollen Einfluss auf Rechtsprechung verstärken
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#753757) Verfasst am: 23.06.2007, 23:42    Titel: Re: Deutschland: Kirchen wollen Einfluss auf Rechtsprechung verstärken Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Und genau deshalb haben das ja auch die Verfasser des Grundgesetzes ausdruecklich so vorgesehen, dass die der Justiz direkt keine Vorschriften zu machen haben.


Das sagst Du jetzt. Oben hat sich das anders angehört:

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich finde solche Wahnvorstellungen von kirchlicher Seite eher schon ruehrend naiv, weil sie offen bekennen, Instutionen beeinflussen zu wollen,


Und "beeinflussen" können und machen die Kirchen durchaus.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#753760) Verfasst am: 23.06.2007, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist mE irrig zu denken, ein Haufen Lobbys würden genügend Pluralismus bereithalten. Das ist keine Bereicherung der Demokratie, im Gegenteil.
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#753769) Verfasst am: 23.06.2007, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Es ist mE irrig zu denken, ein Haufen Lobbys würden genügend Pluralismus bereithalten. Das ist keine Bereicherung der Demokratie, im Gegenteil.


Sehe ich auch so. Lobbys sind weder demokratisch legitimiert noch unterliegen sie demokratischer Kontrolle.
Aber de facto spielen sie eine ziemlich große Rolle in der Politik. Politiker sind leider auch nur Menschen und unterliegen allzu leicht der Beeinflusung von Lobbieisten, vor allem wenn sie ohnehin damit sympathisieren.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#753779) Verfasst am: 24.06.2007, 00:03    Titel: Re: Deutschland: Kirchen wollen Einfluss auf Rechtsprechung verstärken Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Und genau deshalb haben das ja auch die Verfasser des Grundgesetzes ausdruecklich so vorgesehen, dass die der Justiz direkt keine Vorschriften zu machen haben.


Das sagst Du jetzt. Oben hat sich das anders angehört:

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich finde solche Wahnvorstellungen von kirchlicher Seite eher schon ruehrend naiv, weil sie offen bekennen, Instutionen beeinflussen zu wollen,


Und "beeinflussen" können und machen die Kirchen durchaus.


Hallo Evilbert,

Ich denke man sollte hier unterscheiden um welche Instutionen es sich handelt. Parteien und Politik werden selbstverstaendlich von Lobbygruppen aller Art "beeinflusst". Es geht hier beim Versuch Einfluss auf die Rechtssprechung zu nehmen allerdings um eine ganz spezifische Instutition, deren Unabhaengigkeit nun wirklich zum Eingemachten des modernen Rechtsstaats gehoert und wenn Du mein Zitat nicht mitten im Satz abgehackt haettest, dann wuerdest Du sehen, dass ich auch immer nur von dieser bestimmten Institution gesprochen habe. Man kann und muss in Deutschland wirklich viel beklagen. Korrupte Politiker, korrupte Gewerkschaftsfuehrer, korrupte Unternehmensfuhrer, allerdings hat die Korruption (und andere Formen der "Lobbyarbeit") einen einzigen Bereich noch nicht wirklich infiltrieren koennen, die Justiz naemlich (von Ausnahmen einmal abgesehen). Dies hat auch sehr viel damit zu tun, dass die Unabhaengigkeit der Justiz unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes steht. Staendig hoert man beispielsweise von von der Wirtschaft gekauften Politikern, solche Skandale sind inzwischen Legion. Dass irgendein Multi sich jedoch auch schon mal ein Urteil haette kaufen koennen, das waere eine voellig neue Qualitaet.
Deshalb klingt fuer mich der kirchliche Versuch ausgerechnet hier, wo noch nicht mal die allermafioesesten Wirtschaftszweige wirklich Einfluss gewinnen konnten, entscheidenden Einfluss nehmen zu koennen, sehr naiv. Die ueberschaetzen sich ganz einfach masslos!

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Spiritus
Sternenstaub auf verfaulendem Laub



Anmeldungsdatum: 03.04.2004
Beiträge: 605
Wohnort: Münsterland

Beitrag(#753879) Verfasst am: 24.06.2007, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser im Eingangs-Posting verdeutlichte Ansatz, zielt auf die konkrete Beeinflussung des Bundesverfassungsgerichtes und des Bundesgerichtshofes - ob das gelingt ist etwas anderes!

Schon vor längerer Zeit hat Bischof Huber verlauten lassen, dass sich Kirche einmischen wird. Das war das Signal.
Jetzt folgen die Taten.
1. Errichtung von Niederlassungen in Karlsruhe
2. Gründung des: „Karlsruher Foyer Kirche und Recht“
....

Viele Glaubens-Seiten bewerten das als Erfolg:
siehe:
http://www.katholische-kirche.de/2315_21265.htm
http://www.epd.de/index_50472.html
http://www.erzbistum-freiburg.de/index.php?id=3&tt_news=963


Ich werte diese Schritte der Kirchen als subtile Akte, um den schwindenden Einfluss aufgrund sinkender Mitgliederzahlen durch eine verstärkte Einflussnahme - jetzt in die höchstrichterlichen Rechtssprechungen - zu kompensieren und klerikale Interessen durchzusetzen.

Ich frage mal ketzerisch:
Wann ist die Bundesrepublik Deutschland auf dem Niveau eines christlichen Gottesstaates?

Viele kleine Schritte sind schon gegangen worden. Weitere werden folgen ....

Zusehendst werden nicht-christliche Interessen mit Füßen getreten. Damit dies aufhört, sollte sich hier jede/r Einzelne fragen, was er/sie dafür tun kann.
???
Deshalb halte ich die Gründung eines Zentralrates der Konfessionsfreien und Atheisten - mehr denn je - für notwendig.
Wir sollten auch die Ineinflussnahme - ob einzeln und kollektiv - verstärken.

Spiritus

Als Nachtrag die Rede Lehmanns:
http://dbk.de/imperia/md/content/termineveranstaltungen/3245_karlsruhe_staat_kirche070618.pdf
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Semper fidelis!
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#754005) Verfasst am: 24.06.2007, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

für mich ist der wunsch nach mehr einfluss über lobby arbeit ein argument gegen die jetzige regierungsform.
solange diese aber noch existiert, muss man mMn sowohl die eigenen interessen vertreten indem man lobbyarbeit macht als auch demokratisierung fördern, indem man lobbyismus einschränkt.
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Argáiþ
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Beiträge: 12486

Beitrag(#754048) Verfasst am: 24.06.2007, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Damit begibt man sich aber auf dasselbe Niveau. Dann können sie sagen 'ihr seid ja nicht besser'. Könnte gut sein, dass das zu einer Abschottungskultur der Abgeordneten bzgl Wltanschauungen führt - ein Teilerfolg?
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#754105) Verfasst am: 24.06.2007, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Damit begibt man sich aber auf dasselbe Niveau. Dann können sie sagen 'ihr seid ja nicht besser'. Könnte gut sein, dass das zu einer Abschottungskultur der Abgeordneten bzgl Wltanschauungen führt - ein Teilerfolg?


'ihr seid nicht besser' könnten sie sagen, wenn man ausschliesslich über lobby-arbeit einfluss zu gewinnen sucht.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#754111) Verfasst am: 24.06.2007, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist das zu unritterlich und zu wenig mondän ^^

Nein, der Punkt ist: es braucht keinen atheistischen Hintergrund, um eine Gefährdung der Trennung von Kirche und Staat, sowie christliche Gleichschaltung des Kulturbildes abzwehren. Das auf Lobbytätigkeiten, bzw überhaupt auf weltanschauliche Debatten, zu verlagern halte ich für einen grundlegenden Fehler. Das gehört in die Arenen der öffentlichen Politik und zwar an oberster Stelle. Wenn es keine Partei gibt, die das zum Programm macht, ist die deutsche Demokratie als todkrank zu diagnostizieren. Dann müssen erst recht andere Schlachtfelder bestritten werden und nicht Engelchen und Teufelchen auf den Schultern von selbstherrlichen Abgeordneten gespielt werden. Ich sehe darin also potentielle Energieverschwendung und Erodierung des eigenen Unterbaus.
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Elisa.beth
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 2344

Beitrag(#754189) Verfasst am: 24.06.2007, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Mir ist das zu unritterlich und zu wenig mondän ^^

Nein, der Punkt ist: es braucht keinen atheistischen Hintergrund, um eine Gefährdung der Trennung von Kirche und Staat, sowie christliche Gleichschaltung des Kulturbildes abzwehren. Das auf Lobbytätigkeiten, bzw überhaupt auf weltanschauliche Debatten, zu verlagern halte ich für einen grundlegenden Fehler. Das gehört in die Arenen der öffentlichen Politik und zwar an oberster Stelle. Wenn es keine Partei gibt, die das zum Programm macht, ist die deutsche Demokratie als todkrank zu diagnostizieren. Dann müssen erst recht andere Schlachtfelder bestritten werden und nicht Engelchen und Teufelchen auf den Schultern von selbstherrlichen Abgeordneten gespielt werden. Ich sehe darin also potentielle Energieverschwendung und Erodierung des eigenen Unterbaus.

Es gibt leider keine Partei ,die die Trennung von Kirche und Staat ähnlich wie in Frankreich (seit 1905) überhaupt im Ansatz verfolgen würde !
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26398
Wohnort: München

Beitrag(#754201) Verfasst am: 24.06.2007, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Elisa.beth hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Mir ist das zu unritterlich und zu wenig mondän ^^

Nein, der Punkt ist: es braucht keinen atheistischen Hintergrund, um eine Gefährdung der Trennung von Kirche und Staat, sowie christliche Gleichschaltung des Kulturbildes abzwehren. Das auf Lobbytätigkeiten, bzw überhaupt auf weltanschauliche Debatten, zu verlagern halte ich für einen grundlegenden Fehler. Das gehört in die Arenen der öffentlichen Politik und zwar an oberster Stelle. Wenn es keine Partei gibt, die das zum Programm macht, ist die deutsche Demokratie als todkrank zu diagnostizieren. Dann müssen erst recht andere Schlachtfelder bestritten werden und nicht Engelchen und Teufelchen auf den Schultern von selbstherrlichen Abgeordneten gespielt werden. Ich sehe darin also potentielle Energieverschwendung und Erodierung des eigenen Unterbaus.

Es gibt leider keine Partei ,die die Trennung von Kirche und Staat ähnlich wie in Frankreich (seit 1905) überhaupt im Ansatz verfolgen würde !


Das wäre doch einmal ein klares Ziel für Die Linke... muss mal im Programm blättern, ach hups, die haben glaub ich noch gar keins... mal abwarten.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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