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Konnte man eingetreten werden in die Partei – ohne eigenes Zutun?

 
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#760220) Verfasst am: 03.07.2007, 01:51    Titel: Konnte man eingetreten werden in die Partei – ohne eigenes Zutun? Antworten mit Zitat

Historiker-Streit nach NSDAP-Outing
Nach Aufdeckung der Mitgliedschaft von Hildebrandt, Walser und Lenz in der NSDAP streiten Historiker darüber, wie man Mitglied der Nazi-Partei werden konnte
(...)
„Ich war im Februar 1944 als Luftwaffenhelfer in Oberschlesien“, sagte Hildebrandt. „Ich habe nie einen Aufnahmeantrag gekriegt.“ Und auch Walser erklärte: „Ich habe mich nie beworben, an dieser Partei teilzunehmen. Ich habe keinen Antrag gestellt. Stellen Sie sich vor, als 16-Jähriger würde ich in Wasserburg in die NSDAP eintreten. Das ist absurd.“ Beide gehen davon aus, dass sie ohne ihr Zutun zusammen mit anderen Hitler-Jugendlichen in einem Sammelverfahren aufgenommen wurden. „Unser Standortführer hat sicher gedacht, wenn er eine ganze Hand voll hinüberschicken kann, dann macht er sich beim Gauleiter beliebt“, meinte Walser.

Neuer Historikerstreit

Mit ihren Äußerungen lösten die beiden Autoren eine Debatte unter Historikern aus: Konnte man eingetreten werden in die Partei – ohne eigenes Zutun?


Lachen

Wenn die Frage mit "Nein" beantwortet werden würde, dann möchte ich hiermit nahezu die gesamten Landesverbände der bayrischen oder nordrheinwestfälischen IBKA-Abteilungen verhaften.

Alles inquisitorische Katholiken! Mit den Augen rollen
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#760224) Verfasst am: 03.07.2007, 02:01    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, so etwas ist überhaupt nicht denkbar.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#760270) Verfasst am: 03.07.2007, 08:03    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Nein, so etwas ist überhaupt nicht denkbar.

Wieso das denn nicht? Jemand, der innerhalb weniger Jahre 6 Millionen Menschen quasi industriell vernichten lässt, der ist dazu allemal fähig.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#760301) Verfasst am: 03.07.2007, 09:44    Titel: Re: Konnte man eingetreten werden in die Partei – ohne eigenes Zutun? Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Historiker-Streit nach NSDAP-Outing
Nach Aufdeckung der Mitgliedschaft von Hildebrandt, Walser und Lenz in der NSDAP streiten Historiker darüber, wie man Mitglied der Nazi-Partei werden konnte
(...)
„Ich war im Februar 1944 als Luftwaffenhelfer in Oberschlesien“, sagte Hildebrandt. „Ich habe nie einen Aufnahmeantrag gekriegt.“ Und auch Walser erklärte: „Ich habe mich nie beworben, an dieser Partei teilzunehmen. Ich habe keinen Antrag gestellt. Stellen Sie sich vor, als 16-Jähriger würde ich in Wasserburg in die NSDAP eintreten. Das ist absurd.“ Beide gehen davon aus, dass sie ohne ihr Zutun zusammen mit anderen Hitler-Jugendlichen in einem Sammelverfahren aufgenommen wurden. „Unser Standortführer hat sicher gedacht, wenn er eine ganze Hand voll hinüberschicken kann, dann macht er sich beim Gauleiter beliebt“, meinte Walser.

Neuer Historikerstreit

Mit ihren Äußerungen lösten die beiden Autoren eine Debatte unter Historikern aus: Konnte man eingetreten werden in die Partei – ohne eigenes Zutun?


Lachen

Wenn die Frage mit "Nein" beantwortet werden würde, dann möchte ich hiermit nahezu die gesamten Landesverbände der bayrischen oder nordrheinwestfälischen IBKA-Abteilungen verhaften.

Alles inquisitorische Katholiken! Mit den Augen rollen


Wie alt waren die Betreffenden damals nochmal? Ob eingetreten, eingetreten worden oder hineingepurzelt ist eigentlich alles voellig ohne Relevanz. Ich nenne das ganze Gewese mal Sommerloch!

Wenn man mir alles heute noch aufs Butterbrot schmieren wuerde, was ich so alles mit 16 getrieben habe, dann wuerde ich wohl auch recht alt aussehen, eine Foerdermitgliedschaft in der SAP (Nein nix mit Software, Sozialistische Arbeiterpartei!) inklusive.

Mit sowas laesst sich auch ganz vortrefflich von den braunbefleckten Westen diverser Richter und Henker und anderer Taeter von damals ablenken. Denn die wussten damals mit Sicherheit was sie tun und an welchen Schweinereien sie sich beteilligten...

Gruss, Bernie
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#760302) Verfasst am: 03.07.2007, 09:45    Titel: Antworten mit Zitat

Habe gestern Mittag einen Historiker bei Deutschklandradio Kultur dazu gehört. Jetzt find ich diesen Link.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/642417/

Allerdings war das, was ich gehört habe, ein anderer Historiker (Name ist mir natürlich entfallen). Der merkte an, das die Unterlagen bei Martin Walser, die bekannt wären, ein Datum zur Antragsanstellung vom 30.1 (Machtergreifung) und ein Datum zur Parteimitgliedschaft zum 20.4. (Adis Geburtstag) angeben würden, obwohl der Ausweis am 5.4. ausgestellt worden wäre. Das würde, seiner Meinung nach, sehr für eine eventuelle Sammelaufnahme sprechen, wegen der Symbolhaftigkeit dieser Daten für die NSDAP. Außerdem merkte er an, daß das Nichtvorhandensein von Akten in diesen Fällen keine wirklicher Hinweis in irgendeine Richtung sei, da sowieso nur etwa 40.000 Aufnahmeanträge bis jetzt wissenschaftlich bearbeitet wären bei einer NSDAP Mitgliedschaft von 10 Millionen. Da wird die bekannte Aktenlage sehr schnell relativiert.
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#760303) Verfasst am: 03.07.2007, 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, eine Organisation wie die NSDAP glaubte natürlich, dass sie toll ist für ihre Mitglieder und deshalb sollten ja gefälligst alle Deutschen dieses Tolle haben. Und weil man so lieb und nett ist, wollte man sie natürlich nicht mit Antragsformularen nerven. Einfach ein JAhr Wehrmacht und NSDAP-Mitgliedschaft gibts gratis drauf!
Das Ganze gehört natürlich, wie oben bereits gesagt, in die Kategorie "Sommerloch" - Hildebrandt hat sich über Marktwort lustig gemacht, jetzt will der sich halt rächen. xD
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#760305) Verfasst am: 03.07.2007, 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Nein, so etwas ist überhaupt nicht denkbar.

Wieso das denn nicht? Jemand, der innerhalb weniger Jahre 6 Millionen Menschen quasi industriell vernichten lässt, der ist dazu allemal fähig.


Vielleicht musst Du auch einmal deine Ironiedetektoren überprüfen. zwinkern
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#760368) Verfasst am: 03.07.2007, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

SoWhy hat folgendes geschrieben:
Naja, eine Organisation wie die NSDAP glaubte natürlich, dass sie toll ist für ihre Mitglieder und deshalb sollten ja gefälligst alle Deutschen dieses Tolle haben. Und weil man so lieb und nett ist, wollte man sie natürlich nicht mit Antragsformularen nerven. Einfach ein JAhr Wehrmacht und NSDAP-Mitgliedschaft gibts gratis drauf!
Das Ganze gehört natürlich, wie oben bereits gesagt, in die Kategorie "Sommerloch" - Hildebrandt hat sich über Marktwort lustig gemacht, jetzt will der sich halt rächen. xD



Jetzt versuchen einige "Journalisten" das aufzuarbeiten, aber die paar Jahrzehnte nachdem Krieg durften Nazis noch munter in regierenden Posten mitmsichen. Mit den Augen rollen
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#760386) Verfasst am: 03.07.2007, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Vielleicht musst Du auch einmal deine Ironiedetektoren überprüfen. zwinkern

Ja, jetzt wo du's sagst... Mit den Augen rollen
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16354
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#760911) Verfasst am: 03.07.2007, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Nein, so etwas ist überhaupt nicht denkbar.


Das ist ja der Witz bei der Geschichte: Es wird ja gerade als Ausrede bezeichnet, wenn ein ehemaliges Parteimitglied sagte, "man habe doch gemußt". Zwar waren vielleicht nicht alle Mitglieder der NSDAP glühende Antisemiten. Viele Leute waren wohl auch einfach Opportunisten, die sich von einer Parteimitgliedschaft einen beruflichen Aufstieg oder eine "Teilhabe am Führertum" erhofften. Es gibt auch zumindest einen Fall, daß ein Dienstherr seinen Untergebenen riet, in die Partei einzutreten, um die Gleichschaltungsquote schon so zu erfüllen, damit man sich nicht noch fanatische Nazis in die Abteilung setzte. Allerdings hatten die auch keinen Einfluß auf die Geschicke der Partei.

Andererseits will es der Mythos, daß Soldat Adolf Hitler, nachdem er in dienstlichem Auftrag eine Sitzung der DAP besucht und dort angesichts eines Themas leidenschaftlich gesprochen habe, von der Parteileitung als Mitglied eingetragen wurde, ohne dies beantragt zu haben. Wie ist das nun zu bewerten?
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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