Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Rituelle Selbstmumifizierung

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Weltanschauungen und Religionen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#761270) Verfasst am: 04.07.2007, 15:42    Titel: Rituelle Selbstmumifizierung Antworten mit Zitat

Rituelle Selbstmumifizierung

Es ist hierzulande nicht sehr bekannt, aber in Japan gibt es eine lange Tradition der rituellen Selbstmumifizierung. Der Vorgang der Selbstmumifizierung ist ein sehr schmerzhafter, es muss eine grausame Diät eingehalten werden.

Chris Mathews hat folgendes geschrieben:
The procedure the monks followed developed over a 900 year period, and though there were different variations, it generally consisted of three equal states, each 1000 days long. For the first 1000 day period the monk adopted a strict diet that consisted of only small amounts of soba (buckwheat) dough and walnuts, hazelnuts, and nutmeg gathered from the surrounding forest. The diet served to reduce the ascetic's body fat dramatically, and as fat decomposes quickly after death, it increased the chances of successful mummification. In the second 1000 day period, the ascetic's diet became even more limited: only bark and the roots of pine tree were ingested. The monk became increasingly emaciated as his body fat reduced to nothingness and his body's water-content similarly declined. Though greatly weakened and increasingly skeletal in appearance, the monk continued to subject himself to long periods of prayer and chanting mantras.

Könnte diese Diät nicht für moderne Abmagerungskuren adaptiert werden?

Chris Mathews hat folgendes geschrieben:
Nearing the end of the second 1000 day period, the monk drank tea made from the juice of the Urushi, or Japanese Varnish tree. A caustic, extremely toxic sap—even its vapour can cause a rash—it is usually used to make a highly durable coating for Chinese and Japanese lacquerware. Drinking the tea caused the monk to vomit, perspire and urinate extensively, further reducing the fluids in his body, as well as causing a large build up of poisons. These poisons, however, played an important part of the mummification process, for they would also kill any organism that tried to consume the priest's flesh after death.

Praktische Sache, denn auf diese Weise fressen einen wenigstens die Maden nicht. Das wäre mir zwar egal, aber wenn ich das vermeiden wollte, würde ich die Feuerbestattung vorziehen.

Chris Mathews hat folgendes geschrieben:
The monk, by then severely debilitated and, one assumes, in tremendous physical pain, was ready for the third and final stage in the process, described in a pamphlet from Kaikoji Temple:

“When the priests were near death, stone shelters were constructed three metres underground. The priests were then put into wooden coffins and buried in the shelters with only a bamboo tube for air. In the coffins the priests continued their ascetic practices, sitting in meditation, reciting mantras, and maintaining their strict diet.”

Entombed in his subterranean chamber with only bark and roots to eat and a bell to signal their continued existence to the other monks, the initiate waited for death. “When the sounds of their prayers [or the bell] could no longer be heard, the priests were dug up to confirm their deaths and were then reburied. After three years and three months, they were again dug up, placed in shrines, and worshipped as living gods.” Unlike other mummies, the process finished with death: “No other methods were used in the mummification process”—hence the presence of internal organs that scholars were amazed to discover.

Wieviel Religion benötigt man, um als Gott angebetet zu werden? Offenbar keine: http://english.pravda.ru/img/idb/photo/5-8.jpg (hier geht es zur Fotostrecke)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
boomklever
Impfgegnergegner



Anmeldungsdatum: 25.07.2006
Beiträge: 11112
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#761298) Verfasst am: 04.07.2007, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, wem's Spaß macht... Schulterzucken
_________________

Don't gift pearls before casting an octopus in a movie.
-- Cherry (ACNH)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Surata
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#761784) Verfasst am: 05.07.2007, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

In der Gegend um Kumano gibts einige alte Tempelanlagen, und einen recht berühmten Friedhof, auf dem auch solche mumifizierten Mönche bestattet sind.

Die kann man sich zwar nicht anschaun, aber die Geschichte davon wird bei der Führung gerne erzählt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#761906) Verfasst am: 05.07.2007, 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Masochistische Spinner hat es schon immer gegeben, allerdings bezweifle ich das in solchen Fällen.

Es handelt sich mE um "gewöhnliches Fasten" bis zum Tod, bzw. wird vorher noch ein tödliches Gift getrunken, also ganz gewöhnliche Selbsttötung.

Bei einer Darmreinigung, wie sie im Prinzip bei jedem Fastenbeginn vergenommen werden sollte, werden "Schlackenstoffe" und Darmbakterien weitgehend ausgeschieden, man kann das öfter wiederholen evtl. vorher Sägespäne essen (Achtung können leicht giftig sein, keinesfalls Eiben!).

Beim Tod (Sterben) durch Verhungern, der lt. Hörensagen nicht unangenehm sein soll, tritt dann keine Verwesung auf, weil kaum mehr zersetzenden Dambakterien vorhanden sind.

Der begleitende Todestrank soll die Prozedur abkürzen, manche Gifte (zB Arsenik) sollen ihrerseits einen zersetzungshemmenden Effekt haben.

Das Ganze ist in meinen Augen nichts weiter, als eine gewöhnliche Selbsttötung, die von den Schülern nach Außen mystifiziert wird und durch die angebliche Grausamkeit Laien von der Nachahmung abschrecken soll.


(Siehe auch das angebliche Trinken von pflanzlichem Lack bei buddhistischen Äbten und angeblich nicht verwesende katholische Heilige ...)
_________________
Leben kann tödlich sein
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Surata
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#761934) Verfasst am: 05.07.2007, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:

Das Ganze ist in meinen Augen nichts weiter, als eine gewöhnliche Selbsttötung, die von den Schülern nach Außen mystifiziert wird und durch die angebliche Grausamkeit Laien von der Nachahmung abschrecken soll.


Wieso betonst du so stark, dass du es für gewöhnlich hältst?

Es ist definitv eine ungewöhnliche Art des Fastens und der Meditation, der Tod am Ende ist auch nicht das Ziel allein (sondern eben auch der Weg dorthin).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Weltanschauungen und Religionen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group