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"Neue Atheisten"/Humanisten - ex cathedra des Nicht-Glaubens?
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Genussdenker
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Anmeldungsdatum: 07.07.2007
Beiträge: 62
Wohnort: Schweiz/Zürich

Beitrag(#763913) Verfasst am: 08.07.2007, 01:13    Titel: "Neue Atheisten"/Humanisten - ex cathedra des Nicht-Glaubens? Antworten mit Zitat

Keine polarisierendere Frage der Menschen als nach der Frage der Religion.
Die Formierung der "Neuen Atheisten" um Dawkins und Co. giesst weiter Öl in den Konflikt. Nicht-Glauben wäre auch nicht das Problem. Sondern die Argumentation ist es. folgende Hauptgründe werden genannt : Religion fördere kategorisch Konflikte - Existenz Gottes und Inhalt der Bibel seien wissenschaftlich negierbar,weil sie nach wissenschaftlichen Kriterien nicht falsizierbar wäre.
Dazu sezte ich folgende Gegenargumente : Differenzierung Religiöse Institution - Individuelle ReligionsAusübung. So wie es triviale Beispiele für religiös motivierte Gewalt gibt,gibt es Beispiele des interreligiösen friedlichen Zusammenlebens. Da Frieden in der Öffentlichkeit jedoch nicht polarisierend und psychologisch faszinierend wahrgenommen wird,fällt er auch nicht auf (Fehlen der Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit).
Wissenschaft,um dies wieder einmal in Erinnerung zu rufen,ist keine Wahrheit. Wissenschaft dient dazu Wissen zu erarbeiten. Aufgrund bestehendem Wissen und nützlichen Theorien. Wenn dies nicht so wäre,gäbe es keine Forschung. Die Wissenschaft besitzt also keinen Anspruch auf absolute Wahrheit. Sondern geht von der grösst möglichen Wahrscheinlichkeit aus.

Die Wissenschaft als Argumentation zu missbauchen,die Existenz Gottes zu widerlegen ist genau so lächerlich wie mit Hilfe der Wissenschaft Gott beweisen zu wollen. Wie es die Kreatonisten und "IntelligentDesign" versuchen.
Dies führt zu grossen Problemen :
Als in den USA die "ID's" vor Gericht standen,bezüglich des Schulfach's konnte die akademische Wissenschaft erst anhand der Nicht-Reduzierbarkeit des Flakenom's die Justiz überzeugen.

Was mich aus persönlicher Sicht stört ist die Namensbezeichnung der sogenannten "Humanisten".
Wer in Geschichte ein wenig gebildet ist,der weiss,dass der historische Humanismus inhaltlich nichts gemein mit den Zielen der neuen Humansiten hat!
Ebenso gerne beruft man sich aus Seiten der ideologischen Atheisten auf die Aufklärung. Auch die hatte ebensowenig mit den Zielen der ideologischen Atheisten etwas zu tun. Im Gegenteil.
Dies ist aus der Dialektik der Aufklärung sowie anderen Aspekten ersichtlich.
Des Öfteren frage ich mich,ob die "Neuen Atheisten" nichts anderes sind,als eine Gegenbewegung zu den Kreatonisten. Oder sind die (neuen) Humanisten und "Neuen Atheisten" nichts weiter als das Pendant zum päpstlichen "ex cathedra" (Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes) aus dem Jahr 1870?

Selber bin ich kein praktizierender Christ (evangelisch-reformiert;Zwinglianisch). Und glaube an die Symbiose von Vernunft und Glaube,von Religion und Wissenschaft; und sehe die Philosophie in diesbezüglich als deren Vermittler.
Nenne praktizierende Christen,Zweifelnde,Atheisten,Agnostiker,gläubige Juden und Muslime in meinem Bekanntenkreis. So als Hintergrund,dass ihr das auch gleich wisst.

Aufgrund der Intellektualität der hier beteiligten User erwarte ich entsprechendes Niveau (nicht auf Sprache bezogen).
Wer polarisierend trivial argumentiert,muss den polarisierenden Vorwurf über Gewaltbereitschaft selbstreflektorisch zurrücknehmen.

Der Anspruch auf Wahrheit fordert Konsequenz!
Die Frage ist nur,ob wir an den Wahrheiten,die wir geschaffen haben weiterhin festhalten und daran zu Grunde gehen wollen. Oder ob wir uns den tieferen Bedeutungen die uns die Disziplinen liefern,widmen.
Genussdenker
_________________
Wissen dient dem Verstehen


Zuletzt bearbeitet von Genussdenker am 08.07.2007, 01:22, insgesamt einmal bearbeitet
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#763930) Verfasst am: 08.07.2007, 01:39    Titel: Re: "Neue Atheisten"/Humanisten - ex cathedra des Nicht-Glaubens? Antworten mit Zitat

Genussdenker hat folgendes geschrieben:
Die Wissenschaft besitzt also keinen Anspruch auf absolute Wahrheit.


Das stimmt, aber das behauptet ja auch niemand. Aber warum sollte die Wissenschaft hier hinter den Religionen zurück stehen, die eine absolute Wahrheit für sich beanspruchen?

Es wäre sehr hilfreich, wenn Du einige Deiner Behauptungen mit Beispielen belegen könntest, so zum Beispiel, warum der heutige Humanismus sich nicht auf humanistische Wurzeln berufen kann, oder wo neue Atheisten versuchen, mit der Wissenschaft Gott zu widerlegen.
_________________
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#763939) Verfasst am: 08.07.2007, 01:54    Titel: Re: "Neue Atheisten"/Humanisten - ex cathedra des Nicht-Glaubens? Antworten mit Zitat

Genussdenker hat folgendes geschrieben:

Dazu sezte ich folgende Gegenargumente : Differenzierung Religiöse Institution - Individuelle ReligionsAusübung. So wie es triviale Beispiele für religiös motivierte Gewalt gibt,gibt es Beispiele des interreligiösen friedlichen Zusammenlebens. Da Frieden in der Öffentlichkeit jedoch nicht polarisierend und psychologisch faszinierend wahrgenommen wird,fällt er auch nicht auf (Fehlen der Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit).


Es gibt auch Beispiele für Trunkenheit am Steuer, die ohne Unfall enden; dennoch ist Alkohol kategorisch unfallfördernd.
Dein Argument wäre also keine Widerlegung der These, dass Religion kategorisch Gewalt fördert.




Genussdenker hat folgendes geschrieben:
Wissenschaft,um dies wieder einmal in Erinnerung zu rufen, ist keine Wahrheit. Wissenschaft dient dazu Wissen zu erarbeiten. Aufgrund bestehendem Wissen und nützlichen Theorien. Wenn dies nicht so wäre,gäbe es keine Forschung. Die Wissenschaft besitzt also keinen Anspruch auf absolute Wahrheit. Sondern geht von der grösst möglichen Wahrscheinlichkeit aus.


Stimmt. Bis hier.

Genussdenker hat folgendes geschrieben:
Die Wissenschaft als Argumentation zu missbauchen,die Existenz Gottes zu widerlegen ist genau so lächerlich wie mit Hilfe der Wissenschaft Gott beweisen zu wollen. Wie es die Kreatonisten und "IntelligentDesign" versuchen.


Nein. Die Wissenschaft kann zeigen, und sie tut es m.E. auch, dass Gott ein unwahrscheinliches Konzept ist.
Mißbrauch wird es erst, wenn die vorgehensweise unwissenschaftlich ist, aber unter dem Namen der Wissenschaft verkauft wird. Kreationisten tun das stets, und neue Atheisten tun das zwar auch, aber eben nicht in der Regel.

Was nicht heissen soll, dass die "neuen Atheisten" recht haben müssen. Nur ist ihr Vorgehen mE, ich bin kein Experte auf dem Gebeit der Biologie, intellektuell redlich im Gegensatz zu den Kreationisten.




Genussdenker hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist nur,ob wir an den Wahrheiten,die wir geschaffen haben weiterhin festhalten und daran zu Grunde gehen wollen. Oder ob wir uns den tieferen Bedeutungen die uns die Disziplinen liefern,widmen.


Wahrheiten kann man nur erkennen (eigentlich nicht mal das, man kann sich nur nähern oder "zufällig" eine erwischen, aber man wird auch dann nie wissen, ob man eine erwischt hat, auch wenn man eine hat), nie aber selbst schaffen.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#763940) Verfasst am: 08.07.2007, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist dies hier nicht so ganz klar:
Genussdenker schrieb:
Zitat:
Ebenso gerne beruft man sich aus Seiten der ideologischen Atheisten auf die Aufklärung. Auch die hatte ebensowenig mit den Zielen der ideologischen Atheisten etwas zu tun. Im Gegenteil.
Dies ist aus der Dialektik der Aufklärung sowie anderen Aspekten ersichtlich.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#763943) Verfasst am: 08.07.2007, 02:05    Titel: Re: "Neue Atheisten"/Humanisten - ex cathedra des Nicht-Glaubens? Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
[...] man kann sich [Wahrheiten] nur nähern [...]

Was ist denn das Kriterium für Näherung und wie erkennt man es? Und was ist das Kriterium dafür, das Kriterium richtig erkannt zu haben?

Evilbert hat folgendes geschrieben:
[...] oder "zufällig" eine erwischen, aber man wird auch dann nie wissen, ob man eine erwischt hat, auch wenn man eine hat [...]

Mir ist nicht ganz klar, was es unter diesen Umständen heißen soll, "zufällig eine zu erwischen". Wann könnte man denn sowas sagen?
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#763945) Verfasst am: 08.07.2007, 02:11    Titel: Re: "Neue Atheisten"/Humanisten - ex cathedra des Nicht-Glaubens? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Evilbert hat folgendes geschrieben:
[...] oder "zufällig" eine erwischen, aber man wird auch dann nie wissen, ob man eine erwischt hat, auch wenn man eine hat [...]

Mir ist nicht ganz klar, was es unter diesen Umständen heißen soll, "zufällig eine zu erwischen". Wann könnte man denn sowas sagen?


Wenn es einen Gott gibt, der tatsächlich auch dreifaltig ist, dann hat jemand, der behauptet, es gäbe einen dreifaltigen Gott, zufällig eine Wahrheit erwischt. Sollte Gott zwei- oder vierfaltig sein oder gar nicht existieren - dann allerdings fünffaltig - liegt er daneben.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#763947) Verfasst am: 08.07.2007, 02:14    Titel: Re: "Neue Atheisten"/Humanisten - ex cathedra des Nicht-Glaubens? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
[...] man kann sich [Wahrheiten] nur nähern [...]

Womit sich auch gleich die Frage stellt: Was ist dein Kriterium für Näherung?


Ich halte eine Aussage für wahrscheinlicher, jedesmal wenn sie sich bewährt. Besonders wahrscheinlicher wird sie, wenn sie sich in Situationen bewährt, an die bestimmte Bedingungen geknüpft sind, zum Beispiel eben in kritischen Situationen.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
[...] oder "zufällig" eine erwischen, aber man wird auch dann nie wissen, ob man eine erwischt hat, auch wenn man eine hat [...]

Mir ist nicht klar, was es unter diesen Umständen heißen soll, "zufällig eine zu erwischen". Wann könnte man denn sowas sagen?


Na Du kannst behaupten, es gibt keinen Gott, und Du könntest damit sozusagen "zufällig" (das wort passt nicht wirklich) recht haben. Aber auch wenn Du recht hast, wirst Du das nie sicher wissen.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#763949) Verfasst am: 08.07.2007, 02:19    Titel: Antworten mit Zitat

Manchmal frage ich mich, wofür es eigentlich die Forensuche gibt... Am Kopf kratzen idee
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#763950) Verfasst am: 08.07.2007, 02:20    Titel: Re: "Neue Atheisten"/Humanisten - ex cathedra des Nicht-Glaubens? Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Ich halte eine Aussage für wahrscheinlicher, jedesmal wenn sie sich bewährt. Besonders wahrscheinlicher wird sie, wenn sie sich in Situationen bewährt, an die bestimmte Bedingungen geknüpft sind, zum Beispiel eben in kritischen Situationen.

Ist ja auch in Ordnung so. Aber wo bleiben denn da jetzt begriffliche Größen wie "Näherung" oder "Wahrheit"? Am Kopf kratzen
Wahrscheinlichkeit ist ja hier auch nur ein Werkzeug oder Kalkül, mit dem wir mehr oder weniger erfolgreich umgehen...

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Na Du kannst behaupten, es gibt keinen Gott, und Du könntest damit sozusagen "zufällig" recht haben.

Es könnte der Fall sein, dass sich niemals etwas ereignet, was mir eine solche Aussage unwahrscheinlich erscheinen ließe...

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Aber auch wenn Du recht hast, wirst Du das nie sicher wissen.

Sicher weiss ich noch nicht einmal, was ich mit dem Satz "Gott existiert nicht" eigentlich meine, wenn ich ihn sage. zwinkern
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#763951) Verfasst am: 08.07.2007, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Mir ist dies hier nicht so ganz klar:
Genussdenker schrieb:
Zitat:
Ebenso gerne beruft man sich aus Seiten der ideologischen Atheisten auf die Aufklärung. Auch die hatte ebensowenig mit den Zielen der ideologischen Atheisten etwas zu tun. Im Gegenteil.
Dies ist aus der Dialektik der Aufklärung sowie anderen Aspekten ersichtlich.


Genussdenker meint wohl, aus dem Fortgang der Aufklärung herauslesen zu können, dass die Ziele der zeitgenössischen Aufklärer und heutiger "ideologischer Atheisten" (was das genau sein soll, ist jetzt natürlich auch nur eine begründete Vermutung meinerseits) nicht kompatibel seien.

Beispiel: Lessing trat ja scheinbar nicht kritisch gegen Religion, sondern für ein liberales Verständnis von Religion auf. ("Ringparabel" in Nathan der Weise)

Allerdings verkennt das eben, dass seinerzeit prinzipielle Religionskritik auch nur schwer öffentlich zu machen war.

Auch Lessing, z. B. Erziehung des Menschengeschlechts, kann man auch etwas anders deuten als es Christen üblicherweise tun.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#763952) Verfasst am: 08.07.2007, 02:30    Titel: Re: "Neue Atheisten"/Humanisten - ex cathedra des Nicht-Glaubens? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Ich halte eine Aussage für wahrscheinlicher, jedesmal wenn sie sich bewährt. Besonders wahrscheinlicher wird sie, wenn sie sich in Situationen bewährt, an die bestimmte Bedingungen geknüpft sind, zum Beispiel eben in kritischen Situationen.

Ist ja auch in Ordnung so. Aber wo bleiben denn da jetzt begriffliche Größen wie "Näherung" oder "Wahrheit"? Am Kopf kratzen


Na das ist eben m(ein) Werkezug, um mich der Wahrheit anzunähern... Wenn sich eine Aussage mal nicht bewährt, dann kann sie nicht wahr sein ...

Und den Rest deines postings verstehe ich momentan hinsichtlich Deiner Ausgangsfragestellung nicht. Ist schon spät...
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#763953) Verfasst am: 08.07.2007, 02:32    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Mir ist dies hier nicht so ganz klar:
Genussdenker schrieb:
Zitat:
Ebenso gerne beruft man sich aus Seiten der ideologischen Atheisten auf die Aufklärung. Auch die hatte ebensowenig mit den Zielen der ideologischen Atheisten etwas zu tun. Im Gegenteil.
Dies ist aus der Dialektik der Aufklärung sowie anderen Aspekten ersichtlich.


Genussdenker meint wohl, aus dem Fortgang der Aufklärung herauslesen zu können, dass die Ziele der zeitgenössischen Aufklärer und heutiger "ideologischer Atheisten" (was das genau sein soll, ist jetzt natürlich auch nur eine begründete Vermutung meinerseits) nicht kompatibel seien.

Beispiel: Lessing trat ja scheinbar nicht kritisch gegen Religion, sondern für ein liberales Verständnis von Religion auf. ("Ringparabel" in Nathan der Weise)

Allerdings verkennt das eben, dass seinerzeit prinzipielle Religionskritik auch nur schwer öffentlich zu machen war.

Auch Lessing, z. B. Erziehung des Menschengeschlechts, kann man auch etwas anders deuten als es Christen üblicherweise tun.


Auf die Phrase vom "ideologischen Atheisten" zielte ich ab, Evilbert, ich weiß nämlich auch nicht, was das soll.
Lessing ist m.E jetzt das falsche Beispiel, Kant, Diderot u.A wären da besser. Aber warum soll ich- laut Genussdenker- jetzt ein neuer Atheist sein *grübel*
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#763954) Verfasst am: 08.07.2007, 02:33    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Manchmal frage ich mich, wofür es eigentlich die Forensuche gibt... Am Kopf kratzen idee


zynisches Grinsen

Das kann ich Dir erklären: damit kann man was finden, was man sucht.

Dazu muss man aber auch erst mal wissen, was man sucht, denn man kann nix suchen, von dem man nix weiss, auch wenn man es dennoch zufällig finden könnte.

Aber vielleicht hast Du ja gefunden, was ich oder Tarvoc suchen, dann sag uns doch, wo du es gefunden hast, dann können wir nämlich gucken, ob wir finden, was wir noch gar nicht gesucht haben, aber unbedingt finden wollen. noc
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
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Beitrag(#763955) Verfasst am: 08.07.2007, 02:34    Titel: Antworten mit Zitat

@Tarvoc

Jetzt verwirr den armen Evilbert doch nicht so und frag lieber:

"Was ist Wahrheit?" zwinkern
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#763956) Verfasst am: 08.07.2007, 02:35    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:

Auf die Phrase vom "ideologischen Atheisten" zielte ich ab, Evilbert, ich weiß nämlich auch nicht, was das soll.


Vermutlich ist das in etwa identisch mit "neuer Atheist".
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#763958) Verfasst am: 08.07.2007, 02:37    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
@Tarvoc

Jetzt verwirr den armen Evilbert doch nicht so und frag lieber:

"Was ist Wahrheit?" zwinkern


Ich würde da immer die Sherlock Holmes Methode bevorzugen: Wenn man alles das ausschließt, was nicht sein kann, muß das, was übrig bleibt wahr sein zwinkern
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#763959) Verfasst am: 08.07.2007, 02:39    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:

Auf die Phrase vom "ideologischen Atheisten" zielte ich ab, Evilbert, ich weiß nämlich auch nicht, was das soll.


Vermutlich ist das in etwa identisch mit "neuer Atheist".


Tja, beim Genussdenker kann man nur rätseln zwinkern
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#763960) Verfasst am: 08.07.2007, 02:41    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
@Tarvoc

Jetzt verwirr den armen Evilbert doch nicht so und frag lieber:

"Was ist Wahrheit?" zwinkern
Ihr seid plöd!
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#763961) Verfasst am: 08.07.2007, 02:48    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
@Tarvoc

Jetzt verwirr den armen Evilbert doch nicht so und frag lieber:

"Was ist Wahrheit?" zwinkern


Ich würde da immer die Sherlock Holmes Methode bevorzugen: Wenn man alles das ausschließt, was nicht sein kann, muß das, was übrig bleibt wahr sein zwinkern


Nein. zwinkern

@Evilbert

Sorry, hab hier Besuch, da muss ich freundlich sein. Cool
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#763962) Verfasst am: 08.07.2007, 02:54    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
@Tarvoc

Jetzt verwirr den armen Evilbert doch nicht so und frag lieber:

"Was ist Wahrheit?" zwinkern


Ich würde da immer die Sherlock Holmes Methode bevorzugen: Wenn man alles das ausschließt, was nicht sein kann, muß das, was übrig bleibt wahr sein zwinkern


Nein. zwinkern

@Evilbert

Sorry, hab hier Besuch, da muss ich freundlich sein. Cool


Kurze ernsthafte Gegenfrage: Warum Nein ?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#763964) Verfasst am: 08.07.2007, 02:58    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Manchmal frage ich mich, wofür es eigentlich die Forensuche gibt... Am Kopf kratzen idee


Kival hat folgendes geschrieben:
@Tarvoc

Jetzt verwirr den armen Evilbert doch nicht so und frag lieber:

"Was ist Wahrheit?" zwinkern




Ohnmacht

Ich les mir doch nicht den Thread "Mathematik und Wahrheit" durch Pillepalle
Da bleibe ich lieber doof.

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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#763968) Verfasst am: 08.07.2007, 03:05    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Manchmal frage ich mich, wofür es eigentlich die Forensuche gibt... Am Kopf kratzen idee





Ohnmacht

Ich les mir doch nicht den Thread "Mathematik und Wahrheit" durch Pillepalle
Da bleibe ich lieber doof.



Da haben wir es wieder von wegen Forensuche. Ich habe den Threadtitel eingegeben und was bekam ich, lauter Threads, nur nicht den den ich suchte, bin ich halt auch ab jetzt doof.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#763969) Verfasst am: 08.07.2007, 03:06    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Manchmal frage ich mich, wofür es eigentlich die Forensuche gibt... Am Kopf kratzen idee


zynisches Grinsen

Das kann ich Dir erklären: damit kann man was finden, was man sucht.

Dazu muss man aber auch erst mal wissen, was man sucht, denn man kann nix suchen, von dem man nix weiss, auch wenn man es dennoch zufällig finden könnte.

Aber vielleicht hast Du ja gefunden, was ich oder Tarvoc suchen, dann sag uns doch, wo du es gefunden hast, dann können wir nämlich gucken, ob wir finden, was wir noch gar nicht gesucht haben, aber unbedingt finden wollen. noc


Das war an keinen der Stammuser gerichtet.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#763970) Verfasst am: 08.07.2007, 03:07    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Ohnmacht

Ich les mir doch nicht den Thread "Mathematik und Wahrheit" durch Pillepalle
Da bleibe ich lieber doof.


Hab ich gar nicht verlangt.
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#763971) Verfasst am: 08.07.2007, 03:09    Titel: Antworten mit Zitat

Bin Doch nicht doof, habe es gefunden Sehr glücklich
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#763972) Verfasst am: 08.07.2007, 03:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hard Stuff dieser Thread:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=17457&highlight=mathematik+wahrheit
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#763974) Verfasst am: 08.07.2007, 03:17    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Da bleibe ich lieber doof.


Hab ich gar nicht verlangt.


atheist666 hat folgendes geschrieben:
Bin Doch nicht doof, habe es gefunden Sehr glücklich


Die Tatsache, dass ich aus dem selektiv Zitiertem und dem anderen Zitat nichts saublödes mehr konstruieren kann, gibt mir doch arg zu denken. Ich sollte schlafen gehen.

Gute Nacht, ich gehe...

ps @ atheist666: das ist kein hinreichender Beweis. zynisches Grinsen
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Genussdenker
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Anmeldungsdatum: 07.07.2007
Beiträge: 62
Wohnort: Schweiz/Zürich

Beitrag(#763975) Verfasst am: 08.07.2007, 03:19    Titel: Konsequenz Antworten mit Zitat

Zuerst danke ich euch mal für eure zahrlreichen Antworten. Verschiedene Meinungen sind übrigens nicht das Problem,sie zeugen von Interesse!
Zur Wissenschaft. Wer die öffentlichen Publikationen (Internet usw) der betreffenden Bewegungen kennt,weiss dass diese sich auf das Wissen der Wissenschaft und der philosophischen analytischen Logik beziehen. Übrigens "die" Wissenschaft kennt meinen Kenntnisen nach keinen Lehrstuhl,der die Glaubwürdigkeit der Existenz Gottes zum Thema hat. Die institutionelle,akademische Wissenschaft stellt sich also nicht gegen Religion. Soweit dazu.
Die Falsizierbarkeit der Wissenschaft beruht auf einem simplen Element : Der Wahrnehmung. Dies ist übrigen auch Thematik in der Kernphysik/Quantenphysik. Diese Wahrnehmung geschieht einerseits über Geräte,auf die die Wissenschaft in ihren Experimenten angewiesen ist und der Mathematik (zB Statistik)usw. Alles was nicht messbar ist,ist theoretische Spekulation,also einfach Theorie. Dies der Grundsatz. Ein klassisches Beispiel : die Temperatur 0 Grad Kelvin (Nullpunkttemperatur). Würde diese Temperatur erreicht,könnten die Elementarteilchen im Atom nicht mehr schwingen. Also materieller Stillstand. Logik : eine solche Temperatur ist experimentell nicht erreichbar. Warum? - Weil die experimentellen Geräte dann folglich ebenfalls stillstehen würden! Also bleibt es Theorie. Und was mit der "kalten" Materie geschehen würde ebenfalls. Damit haben wir selbst aus der Wissenschaft ein nie zu klärendes, spekulatives Problem. Und nichts ist dabei experimentell beweisbar. Ein ebenfalls (bis anhin) ungelöstes Rätsel ist die Heisenberg'sche Unschärferelation.

Im Bezug auf die Religion(-en) haben wir das Problem der Mythologie. Jede Religion bedient sich der Mythologie. Ein kluger Trick! Wesshalb : die religiöse Mythologie dient einerseits dazu zu versinnbildlichen,also zu verdeutlichen und andererseits bleibt sie ewig,da sie durch kein naturalistisches Wissen widerlegt werden kann! Kann sie es wirklich nicht? Tatsächlich kann Mythologie widerlegt werden : mit der Logik,Ethik und Metaphysik! Doch die Eigenart der Mythologie ist ihre Unlogik. Wenn etwas analytisch-logisch widerlegt werden kann (zB dass Millionen von Tieren kein Platz auf einem HolzSchiff haben),entsteht aus dieser logik sofort eine neue Mythologie. Die dann erst im Nachhinein widerlegt werden kann. Da der Mensch das dämlichste Tier ist,sind schnell Leute zu finden die in der Zwischenzeit dieses Vorgangs die Myhtologie verinnerlichen. Daran glauben. Doch Schuld daran ist unsere Intelligenz! Ein Widerspruch? -Nein!
Denn unsere unermässliche Vorstellungskraft (die auf der Raum-Zeit-Vorstellungskraft beruht) erlaubt es uns,ALLES vorstellen zu können. Ja,ein Paradox! Oder eine Ambivalenz?
Ein weiterer faktor,der es uns überhaupt erlaubt zu glauben,ist ein psychologischer.

Ich nenne dies jetzt abskrakt : Wir Menschen besitzen verschieden Stufen des Bewusstsein's. Und dafür sind Differenzierungen erforderlich. Einerseits haben wir unser sensuales-neurologisches System (Registrierung/Aufnahme). Dies verarbeitet und speichert was wir Aufnehmen/Wahrnehmen.
Dies wird alles seperatiert und zugeordnet. All dies,was wir in unser Bewusstsein holen können,entspricht unserem Wissen. Doch dieses Wissen ist oft widersprüchlich. Also seperatieren wir weiter. Aus verschiedenen Gründen entscheiden wir uns dann bewusst und/oder unbewusst. Aufgrund unserer Verfassung,unserer Psyche und Prägung,Erfahrung sowie bisherigem Wissen (was sich alles ergänzt und miteinander verbunden ist). Damit entscheiden wir,was wir als wahr haben möchten und dem was wir zwar wissen,jedoch nicht wahrhaben möchten. Wir glauben! Und das Wissen ist steht immer in Verbindung mit dem Glauben. Der glauben nährt sich vom Wissen.
Das ist der Grund,wesshalb die Bibel eine so grosse Faszination auf Gläubige ausübt. Denn ihre Buch-Form vermittelt ihnen Glaubwürdigkeit. Es sind eben nicht bloss mündliche Schildereungen,die hie und da mal verschieden interpretiert verfasst wurden. Ja,es ist das Wort! Wer jemals aufmerksam freikirchlichen Gläubigen bei ihren Bibelauslegungen beobachtet hat,der weiss was ich meine. Diese Bibelzitiererei. Ein Thema,aber Wort gegen Wort. Eine vermeintliche Wahrheit,aber tausende Meinungen. Das ist auch unter Anderem der Grund weshalb das Alte Testament drei grosse Religionen und unzählige Konfessionen hervorgebracht hat! Und nicht,weil Religion kategorisch agressiv sei!

Zu glauben ist also essentieller Bestandteil der menschlichen Psyche. Religiöser Bestandteil aber natürlich nicht. Die erwähnte Wechselwirkung wissen-glauben besitz noch einen weiteren Aspekt :
Die Wertung. Ja,die ethische Wertung. Die Logik besagt,dass Wertung ohne Wertvorstellung nicht funktionieren kann. Die ethische Wertung wie wir sie im Sinne der philosophischen Ethik kenne,setzt aslo eine Wertvorstellung vorraus. Die Moral. Die philosophische Ethik ist Denk-Systemathik um die Wertvorstellungen auf situative Begebenheiten und Gegenheiten anzuwenden. "Gut" oder "schlecht","nützlich" oder "unnützlich". Entscheiden tun wir immer. Die einzige Option ist das Enthalten/Vorenthalten. Die zweiflende/unentschiedene Neutralität.
Soweit zur Psyche.

Humanismus/Aufklärung :
Während der Epoche der Renessaince bildeten und manifestierten sich zwei "neue" Denkweisen. Das Assoziative über die Kunst (Erweiterung der optisch/akustisch-technischen Wahrnehmung über die Werke) und die Wiederentdeckung der rationellen Vernunft. Dieser Prozess wurde durch ein leider immer wieder völlig unterschätztes und ignoriertes Ereignis iniziirt. Welches haargenau unser Thema betrifft.
Der Universalienstreit.

Der Universalienstreit hatte folgende metaphysische Frage zu klären : gibt es einen Unterschied zwischen dem Göttlichen/Mystischen und dem Weltlichen. Eine Entscheidung,entweder ontologischer Realismus oder Nominalismus. Aus der Konsequenz kann es nur EINE Wahrheit geben. Doch,wer besass den "archimedischen Punkt",die absolute Sicht auf die Welt? An dieser Grundsatzfrage kauen wir heute noch.
Dieser Universalienstreit "geschah" um das Jahr 1'000 - 1'150. Oder korrekter gesagt,die Entscheidung. Die damaligen Gelehrten die oftmals Geistliche und Philosophierende waren,stritten sich wie Dawkins mit dem Papst. Entweder oder. Da kam ein relativ kluger Mann daher und behauptete es gäbe beides. Pierre Abälaard. Und da man die Schwerter lieber rosten sah musste man zu einem Konsens kommen. Der Gegenseitige Handschlag zwischen Vernunft und Glauben bedeutete aber gleichzeitig ihre Trennung! Die Kirche besass aber "dank" ihrer politischen, wirtschaftlichen Verbindung zur regierenden Monarchie enorme Macht. Diese Verbindung war ambivalent. Sie bestand nämlich aus gegenseitiger Abhängigkeit. Doch diese feudalistischen Monarchien hatten Freude an der Unterhaltung ihrer Regenten und somit bedienten diese sich gerne mit Luxus. Natürlich nicht mit Porsche Cayenne und Tissot,jedoch mit schönen Bildern und assoziativen Klängen um die nervige Gattin akustisch ignorieren zu können. Das Mäzenentum entstand. Aus Hobbymalern wurden Künstler und aus lustigen Märchen frivole Geschichtchen,aber auch gedankenanregende Abhandlungen. Die etwas beser gestellten Gelehrten konnten ihre Mönche beim Bierbrauen schufften lassen und in dieser Zeit Sokrates und Platon lesen. Und dass liess ihre Synapsen jucken. Denn irgendwie stellten sie fest,dass das kirchliche Leben,oder besser gesagt deren Gebote und eigene Handlungen nicht mit der Jesuanischen Lehre von Gerechtigkeit,Moral und Askese übereinstimmte. darüber kam für die Kirche erschwerend hinzu,das päpstliche Schisma glaubwürdig zu begründen. Es mutet ja scho etwas seltsam an wenn je ein Papst in Avignon und einer in Rom gleizeitig ihre Stäbe schwingen und zwei Wahrheiten verkünden . . .

Den Anfang machte ein Tscheche. Johann Hus.
Gerade in dem Moment (Konzil zu Konstanz) als man sich wieder auf einen Papst einigte,verbrannte man diesen Hus,der den Mut besass,die Kirche in ihrem tiefsten Mark anzuklagen.
Man war jetzt ja wieder eins. Aber nicht mehr lange! Dadurch dass die damailgen Geistlichen auch Philosophie studierten (in der schweizerischen evangelischen Kirche heute noch üblich) wurde der Glauben mit dem Verstand "infiltriert". Die alte Trennung war wieder da. Aber man konnte den Glauben nicht mit Vernunft verändern. So wie es einem Erasmus von Rotterdam vorschwebte,der die Kirche ebenfalls anklagte (Lob der Torheit). Es mussten also strenggläubige Geistliche heran,welche die Maxime,das humanistische Crado "ad fontes" (zurrück zu den Quellen) auf die Religion anwendeten. Zurrück zum Wort,zürrück zur Bibel. Luther,Calvin,Zwingli,Wycliff;Reuchlin &Co. In der selben Epoche bot ein englischer,mordender Monarch der die Frauen so liebte,dass er gleich mehere von ihnen brauchte (abwechselnd,versteht sich,wo bliebe denn die Moral . .). Doch der eigenwillige Papst gab dem impulsiven und leidenschaftlichen Heinrich (VIII) keine Einwilligung für die ersehnte kinderreiche Vermählung. Und so errinnerte sich der schlaue Fuchs der Humanisten die in England nur darauf warteten (Thomas Cromwell) dem Papst den Mittelfinger auszustrecken. Mit seidenem Handschuh,versteht sich.
Die Ereignise überstürzten sich. Die Synapsen juckten wieder und neue Schwerter wurden gegossen.
Plötzlich hatte Jeder etwas zu sagen. Plötzlich wusste jeder was der vermeintlich richtige Glauben sei. In diesem Eifer geschahen menschenverachtendste Dramen. Denn da gab es ja noch die völlig Ungläubigen. Die Juden. Die sowieso immer schuld waren,wenn irgendwo etwas Schlimes nicht geklärt werden konnte. Die Bartholomäusnacht (Bluthochzeit) in Frankreich markierte den Höhepunkt dieses Ausmasses. Die Reformation forderte eine Gegenreformation. Die Inquisition.
Die Juden hatten am meisten darunter zu leiden,denn sie wurden von beiden Seiten attakiert. Und hier begegnen wir der ersten Dialektik. Einerseits wurde den Menschen klar,dass es keine absolute religiös-institutionelle Wahrheit mehr geben kann. Und man diese auch akzeptieren muss. Ebenso erinnerten sich viele aufmerksame Christen wieder den historischen christlichen Ursprünge. Dem Judentum. Andererseits führte es auch zu Polarisationen um die "richtige" Wahrheit.
Doch es kam besser als schlechter.
Das nächste mal . . .
_________________
Wissen dient dem Verstehen


Zuletzt bearbeitet von Genussdenker am 08.07.2007, 05:42, insgesamt 7-mal bearbeitet
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#763976) Verfasst am: 08.07.2007, 03:19    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Da bleibe ich lieber doof.


Hab ich gar nicht verlangt.


atheist666 hat folgendes geschrieben:
Bin Doch nicht doof, habe es gefunden Sehr glücklich


Die Tatsache, dass ich aus dem selektiv Zitiertem und dem anderen Zitat nichts saublödes mehr konstruieren kann, gibt mir doch arg zu denken. Ich sollte schlafen gehen.

Gute Nacht, ich gehe...

ps @ atheist666: das ist kein hinreichender Beweis. zynisches Grinsen



Lachen

Schlaf gut! zwinkern
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#763977) Verfasst am: 08.07.2007, 03:26    Titel: Re: Konsequenz Antworten mit Zitat

Genussdenker hat folgendes geschrieben:
Übrigen "die" Wissenschaft kennt meinen Kenntnisen nach keinen Lehrstuhl,der die Glaubwürdigkeit der Existenz Gottes zum Thema hat.


Sind theologische Lehrstühle Leerstühle?
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