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Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen?

 
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#763875) Verfasst am: 08.07.2007, 00:12    Titel: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Hallo alle zusammen,

mich plagt ein merkwürdiger Gedankengang, worauf ich nur teilweise eine Antwort erhalten kann.

Kann man wirklich die eigene Weltanschauung ändern oder erkennt man seine Weltanschauung nur?

Also wenn jemand meinetwegen Christ war und dann zum Atheisten wird. War er schon immer Atheist und war sich dies nie bewusst, oder hat er sich wirklich gewandelt?

Gruß.
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#763880) Verfasst am: 08.07.2007, 00:18    Titel: Re: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Hallo alle zusammen,

mich plagt ein merkwürdiger Gedankengang, worauf ich nur teilweise eine Antwort erhalten kann.

Kann man wirklich die eigene Weltanschauung ändern oder erkennt man seine Weltanschauung nur?

Also wenn jemand meinetwegen Christ war und dann zum Atheisten wird. War er schon immer Atheist und war sich dies nie bewusst, oder hat er sich wirklich gewandelt?

Gruß.


Beides ist prinzipiell möglich.
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Penolph
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 360
Wohnort: München

Beitrag(#763883) Verfasst am: 08.07.2007, 00:22    Titel: Re: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Hallo alle zusammen,

mich plagt ein merkwürdiger Gedankengang, worauf ich nur teilweise eine Antwort erhalten kann.

Kann man wirklich die eigene Weltanschauung ändern oder erkennt man seine Weltanschauung nur?

Also wenn jemand meinetwegen Christ war und dann zum Atheisten wird. War er schon immer Atheist und war sich dies nie bewusst, oder hat er sich wirklich gewandelt?

Gruß.


Genau diese Frage stelle ich mir auch oft. War ich eigentlich schon immer Atheist? Bin ich es erst geworden? Fest steht, ich habe immer versucht christ zu sein, ist mir aber nicht gelungen. Mein Verstand funkte immer dazwischen, ich konnte ihn nie abgeben. Es war zum Kotzen - ich wurde nie ein Schaf unter Schafen. Letztlich hatte ich dann "die Schnauze voll". Im Nachhinein betrachtet war ich wohl immer Atheist. Tja???? Ist es so?? idee
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
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Beitrag(#763887) Verfasst am: 08.07.2007, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Was plagt Dich, Apeiron?
Natürlich ändert man seine "Weltanschauung" und das ständig.
Wer als Kind "Christ" war, ist später vielleicht Agnostiker, Muslim, oder Atheist?

Wer früher CSU wählte, wählt jetzt vielleicht die Grünen (ok, das ist sehr konstruiert), wer früher wußte, wir haben eine Demokratie, weiß es jetzt besser, wer früher dachte, Frauen könnten nicht Bundeskanzler werden, hat das jetzt bestätigt.

Wer früher glaubte, Sex wäre eklig, praktiziert ihn jetzt vielleicht selbst und für wen Sex einst sehr wichtig war, dem ist er jetzt vielleicht egal?

Wer einst Blondinen liebte, mag jetzt vielleicht Schwarzhaarige, wer einst wußte, Glas sei durchsichtig, weil das der Herr Jesu so gemacht hat, weiß heute nicht, weshalb es durchsichtig ist.

Wer früher glaubte, der Klimawandel wäre pöhse, glaubt heute vielleicht, der Klimawandel wäre pöhse, wer früher an Klapperstorch und Christkind glaubte, glaubt heute vielleicht an den Froschkönig und den Osterhasen.

Wer früher ein Mann war, ist heute vielleicht eine Frau, wer früher nur Jeans getragen hat, trägt heute vielleicht Anzüge oder Kostüme, wer früher die Beatles besser fand, als die Stones, hat heute vielleicht einen guten Geschmack.
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Zuletzt bearbeitet von Algol am 08.07.2007, 00:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#763888) Verfasst am: 08.07.2007, 00:31    Titel: Re: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Penolph hat folgendes geschrieben:

Genau diese Frage stelle ich mir auch oft. War ich eigentlich schon immer Atheist? Bin ich es erst geworden? Fest steht, ich habe immer versucht christ zu sein, ist mir aber nicht gelungen. Mein Verstand funkte immer dazwischen, ich konnte ihn nie abgeben. Es war zum Kotzen - ich wurde nie ein Schaf unter Schafen. Letztlich hatte ich dann "die Schnauze voll". Im Nachhinein betrachtet war ich wohl immer Atheist. Tja???? Ist es so?? idee


Bei Dir kann das so sein.

Aber ich dachte als Kind eine, wenn auch kleine, zeitlang wirklich, dass es Gott geben müsse und dass die christliche Religion (so wie sie propagiert wurde) sinnvoll sei.

Ich glaube eigentlich, dass man seine Weltanschauung in Details ständig ändert und dass man so durchaus auch "ins andere Extrem" fallen kann.

Du hast festgestellt, dass Deine bereits vorhandenen Einstellungen mit dem Christentum nicht kompatibel sind - deshalb warst Du wohl nie Christ.

Ich dagegen habe festgestellt, dass meine vorhandenen Einstellungen sinnlos oder schädlich sein. Beispiel: ich hielt eine übergeordnete allmächtige Autorität für eine sehr gute Idee -ich habe erst lernen müssen, dass dies nicht der Fall ist.
Solange wie ich das und vergleichbares noch nicht gelernt hatte, war ich Christ, würde ich sagen.
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Penolph
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Beitrag(#763912) Verfasst am: 08.07.2007, 01:08    Titel: Re: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Penolph hat folgendes geschrieben:

Genau diese Frage stelle ich mir auch oft. War ich eigentlich schon immer Atheist? Bin ich es erst geworden? Fest steht, ich habe immer versucht christ zu sein, ist mir aber nicht gelungen. Mein Verstand funkte immer dazwischen, ich konnte ihn nie abgeben. Es war zum Kotzen - ich wurde nie ein Schaf unter Schafen. Letztlich hatte ich dann "die Schnauze voll". Im Nachhinein betrachtet war ich wohl immer Atheist. Tja???? Ist es so?? idee


Bei Dir kann das so sein.

Aber ich dachte als Kind eine, wenn auch kleine, zeitlang wirklich, dass es Gott geben müsse und dass die christliche Religion (so wie sie propagiert wurde) sinnvoll sei.

Ich glaube eigentlich, dass man seine Weltanschauung in Details ständig ändert und dass man so durchaus auch "ins andere Extrem" fallen kann.

Du hast festgestellt, dass Deine bereits vorhandenen Einstellungen mit dem Christentum nicht kompatibel sind - deshalb warst Du wohl nie Christ.

Ich dagegen habe festgestellt, dass meine vorhandenen Einstellungen sinnlos oder schädlich sein. Beispiel: ich hielt eine übergeordnete allmächtige Autorität für eine sehr gute Idee -ich habe erst lernen müssen, dass dies nicht der Fall ist.
Solange wie ich das und vergleichbares noch nicht gelernt hatte, war ich Christ, würde ich sagen.


Hm, ja! Hilft mir irgendwie. An einen gott oder an eine höhere Macht glauben konnte ich nie (auch nicht als Kind), das stimmt. Da sind wir auseinander. Kam aber daher, weil ich es mit dem Verstand nicht fassen konnte. Ich kenne die ganzen Sprüche wie Glauben ohne Zweifel ist kein Glaube etc. Ich habe sie alle gelesen Kierkegaard sic! Die Vertreter der liberalen Theologie Barth, die Rahners, Küng, Heinemann alle Abstufungen. Mit dem Pfarrer Dirks habe ich mich ausgiebig unterhalten und korrespondiert, beim Bultmann habe ich Vorlesungen gehabt. Mit den sog Arbeiterpriestern habe ich sympathisiert. Verehre heute noch Bonhoefer. Aber es nützt nichts glauben konnte ich nie!! Ich meine glauben im Sinne von vertrauen haben zu einem gott. Das konnte ich nicht weil es gott für mich nie gab. Klingt irgendwie doof ich weiß. War auch nicht immer leicht und es gab irre Konflikte dadurch mit meinen Pflegeeltern mit den eigentlich gutmeinenden Leutchen in der pietistischen Gemeinschaft. Aber ich habe sie immer angegriffen. Furchtbar manchmal! Es geht nicht mehr und jetzt habe ich Ruhe. Winke - Winke
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Sokrateer
souverän



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Beitrag(#764001) Verfasst am: 08.07.2007, 06:47    Titel: Re: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Kann man wirklich die eigene Weltanschauung ändern oder erkennt man seine Weltanschauung nur?

Ja, manche Menschen ändern ihre Weltanschauung ganz bewusst und zwar oft auf Basis eines Aha-Effekts. Das nützen Missionare auch gerne aus. Sie geben eine aufschlussreiche Antwort, oder zeigen einen großen Wiederspruch in der eigenen religiösen Weltanschauung auf. (Dreifaltigkeit z.B.)
Der derartig Verblüffte denkt sich dann fälschlicherweise, dass von dort, wo diese Weisheit hergekommen sein muss, noch mehr davon zu finden ist. Nachdem die neue Weltanschauung in Büchern, oder von Lehrern als scheinbar schlüssig zusammenhängend dargestellt werden kann, übernimmt der Konvertit alle Überzeugungen der neuen Weltanschauung.

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Also wenn jemand meinetwegen Christ war und dann zum Atheisten wird. War er schon immer Atheist und war sich dies nie bewusst, oder hat er sich wirklich gewandelt?

Das ist wieder mal kompletter Unsinn. Manchmal fragt man sich echt, ob du hier nichts dazu lernst. Mit den Augen rollen
Wenn er früher an einen Gott geglaubt hat - also auf die Frage, ob er Theist ist, bewusst mit "Ja" geantwortet hat - dann war er früher gläubig. Und wenn er das später nicht mehr tut, dann wurde er zum Atheisten.
Es kommt der idiotischen Frage gleich, ob ein Stein denn denken könne, zu fragen, ob Menschen in Wahrheit vom Gegenteil ihrer Überzeugungen überzeugt wären.

Es kommt aber oft vor, dass wir unsere eigene Vergangenheit umdeuten und uns so stückweise einreden, dass wir früher schon eigentlich skeptisch und ungläubig gewesen wären, bzw. im Fall einer religiösen Wiedergeburt früher gottlos gelebt zu haben.

Mal abgesehen davon ist der größte Unterschied zwischen Christen und Atheisten der Glaube an Gott. Man kann als Atheist dennoch die komplette christliche Moral befürworten. Man muss sein Menschenbild deshalb nicht ändern und über den kritischen Rationalismus muss man auch nicht Bescheid wissen. Eine Weltanschauung ist viel mehr als das und die ändert man nicht so schnell und einfach, auch wenn man das vorhat.
Konvertiten entschließen sich alle Überzeugungen der neuen Religion zu lernen und saugen das auch wissbegierig und unkritisch auf. Aber der Entschluss kommt schon vorher.
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Penolph
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Beitrag(#764005) Verfasst am: 08.07.2007, 07:43    Titel: kein Glaube Antworten mit Zitat

Vielleicht, denke ich manchmal, hat es auch - zumindest bei mir - etwas mit dem "egoistischen Gen" zu tun, dass es mir nicht möglich ist an höhere Wesen zu glauben. Frage
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Tarvoc
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Beitrag(#764011) Verfasst am: 08.07.2007, 08:52    Titel: Re: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Kann man wirklich die eigene Weltanschauung ändern oder erkennt man seine Weltanschauung nur?

Man erkennt seine eigene Weltanschauung nicht. Pfeifen
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Paradox
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Anmeldungsdatum: 21.03.2007
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Beitrag(#764016) Verfasst am: 08.07.2007, 09:30    Titel: Re: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
War er schon immer Atheist und war sich dies nie bewusst, oder hat er sich wirklich gewandelt?
Gruß.


Die Realität existiert zuerst. Der Mensch bildet Begriffe im Versuch, die Realität abzubilden. Aber Begriffe schaffen keine Realtiät.
Ein Mensch, der im Verlaufe des Lebens am Glauben zweifelt und dann Atheist wird, war wahrscheinlich schon länger ein zum kritischen Denken fähiger Mensch, aber kein Atheist.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#764020) Verfasst am: 08.07.2007, 09:49    Titel: Re: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Paradox hat folgendes geschrieben:
Die Realität existiert zuerst. Der Mensch bildet Begriffe im Versuch, die Realität abzubilden.

Begriffe werden irgendwie gebildet. Wir sagen üblicherweise, dass Menschen sie bilden.

Paradox hat folgendes geschrieben:
Aber Begriffe schaffen keine Realtiät.

Wenn das so wäre, wären sie nutzlos. zwinkern

Paradox hat folgendes geschrieben:
Ein Mensch, der im Verlaufe des Lebens am Glauben zweifelt und dann Atheist wird, war wahrscheinlich schon länger ein zum kritischen Denken fähiger Mensch, aber kein Atheist.

Es kommt auch darauf an, wann jemand geneigt ist, von sich selbst zu sagen, er sei "ein Atheist". Was drückt das aus?
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#764077) Verfasst am: 08.07.2007, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Also wenn jemand meinetwegen Christ war und dann zum Atheisten wird. War er schon immer Atheist und war sich dies nie bewusst, oder hat er sich wirklich gewandelt?

Das ist wieder mal kompletter Unsinn. Manchmal fragt man sich echt, ob du hier nichts dazu lernst. Mit den Augen rollen


Ich hoffe schon. zwinkern

(Vielleicht fehlt der Aha-Effekt.)

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wenn er früher an einen Gott geglaubt hat - also auf die Frage, ob er Theist ist, bewusst mit "Ja" geantwortet hat - dann war er früher gläubig. Und wenn er das später nicht mehr tut, dann wurde er zum Atheisten.


Hat er sich dies aber nur eingeredet, ein Christ zu sein, weil er es nicht anders kennt?

(Woher weißt du außerdem, ob er was bewusst sagt? Er kann doch lügen, sich selber vielleicht belügen.)

Ich bin kein Psychologe, weshalb ich gerne wissen würde, inwiefern das Unterbewusstsein eine Rolle spielen könnte.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Es kommt aber oft vor, dass wir unsere eigene Vergangenheit umdeuten und uns so stückweise einreden, dass wir früher schon eigentlich skeptisch und ungläubig gewesen wären, bzw. im Fall einer religiösen Wiedergeburt früher gottlos gelebt zu haben.


Ich für meinen Teil hatte nie an einen Gott oder sonstige übernatürliche Wesen geglaubt. Der Grund dürften meine Eltern gewesen sein.

Doch ich frage mich, ob dieses Angezogene wirklich das ist, was ich bin? Oder steckt irgendwo noch was in mir verborgen?

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Mal abgesehen davon ist der größte Unterschied zwischen Christen und Atheisten der Glaube an Gott. Man kann als Atheist dennoch die komplette christliche Moral befürworten.


Genau dies ist der springende Punkt.

Man befürwortet die christliche Moral und spricht sich dann vielleicht auch den Gottes Glauben ein, weil man was anderes nicht kennt. Oder besitzt der Mensch seit Geburt an, die Fähigkeit sich von Vorgeschriebenen zu befreien?

Evilbert sagte doch, dass er erst lernen musste, dass ein höheres Wesen nichts hilft.

Woher hat er die Einbildung bezüglich des höheren Wesens überhaupt? Von seinen Eltern oder von sich selber?

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Kann man wirklich die eigene Weltanschauung ändern oder erkennt man seine Weltanschauung nur?

Man erkennt seine eigene Weltanschauung nicht. Pfeifen


Ich wage mal einen fehleranfälligen Vergleich, weil mir gerade silberfisch im Gedächtnis ist.

Homosexuelle erkennen ihre Neigung zum Teil erst viel später.

Könnte dies mit Glauben und Nichtglauben vergleichbar sein?

Im Kindesalter versucht man doch seine Eltern nachzueifern und behauptet, an Gott zu glauben oder nicht zu glauben. Ist man sich dieser Aussage eigentlich bewusst? Oder ist es nur eingetrichtert?
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
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Beitrag(#764097) Verfasst am: 08.07.2007, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man mehrfach die Gelegenheit hatte, von außen auf das zu schauen, was einst das "Innere" war, wandelt sich die Weltsicht im Laufe der Jahrzehnte, und ich komme mir fast vor wie ein "Wanderer zwischen den Welten".

- Aufgewachsen in einem in zweiter Generation atheistischen Elternhaus in der DDR, wo sich in der Schule die evangelischen und katholischen Kinder in einer hoffnungslosen Minderheitenpositionen befanden;

- in einer Zeit, in der der "wissenschaftliche Atheismus" von der Partei nicht mehr gewaltsam vertreten wurde, wie in den fünfziger Jahren, sondern der Staat ein erträgliches Auskommen mit den Kirchen suchte,
- in der man in der Schule massenhaft aufgelegte Schriften von Holbach, Feuerbach, Marx und Haeckel zu lesen bekam (Onfray tut so, als seien die älteren Atheisten völlig in Vergessenheit geraten und von ihm wiederentdeckt worden; kein Wort über die Massenauflagen in der Sowjetunion und der DDR);

- sowohl zu Breshnews Zeiten als auch während der Gipfelphase der Perestrojka in der Sowjetunion lebend, in die "Wende" der DDR hineinkommend, die sehr vieles in Frage stellte, was bis dahin offiziell als unanfechtbar galt, was man aber auch selbst verinnerlicht hatte (selbst in Dissidentenkreisen glaubte man, daß die DDR zu den 10 führenden Industriemächten der Welt gehöre);

- die verschiedensten Bundesländer mit ihren regionalen Traditionen erstmals nach 1990 kennengelernt, seit der Wende vorwiegend im Westen arbeitend und lebend, wo sich der ungetaufte Sohn wiederum in der Schule als einziger Nichtchrist mit einem islamischen Mädchen in einer hoffnungslosen Minderheitenposition befand ...

Da mußte man lernen, daß im Westen vielfach anders gedacht, gesprochen und diskutiert wird als im Osten (was auch hier im FGH zu spüren ist), und der oft beschworene Spruch "Wir sind doch alles Deutsche!" nicht die nach wie vor bestehenden Unterschiede verdecken kann, die oft unterschwellig wirken und in Gesprächen zu Irritationen führen. Kann ja gar nicht anders sein, wenn man 40 Jahre in verschiedenen Systemen lebte.
Kurzum, mit der "Sprachumstellung", neuen Erlebnissen, Freunden und Unterstellungsverhältnissen im anderen Teil Deutschlands veränderte sich auch die Weltsicht in vielem.
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step
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Beitrag(#764118) Verfasst am: 08.07.2007, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Weltanschauung (in bezug auf Letztfragen) hat sich besonders in der Jugend mehrmals geändert. Das empfinde ich als natürlich, da normalerweise Wissen und Erfahrungen dazukommen.
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Algol
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Beitrag(#764121) Verfasst am: 08.07.2007, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Meine Weltanschauung (in bezug auf Letztfragen) hat sich besonders in der Jugend mehrmals geändert. Das empfinde ich als natürlich, da normalerweise Wissen und Erfahrungen dazukommen.

Natürlich.
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
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Beitrag(#764123) Verfasst am: 08.07.2007, 15:35    Titel: Re: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Eine Weltanschauung ist viel mehr als das und die ändert man nicht so schnell und einfach, auch wenn man das vorhat.

So so ...

Eine "Weltanschauung" ist mE die eigene Sicht der Welt und die ändert sich ständig, da ich mich ständig ändere.

Wer seine Weltanschauung nicht ständig ändert, ist ein lebender Toter, wer meint, seine Weltanschauung nicht ständig zu ändern, irrt.
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Gustav Aermel
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Beitrag(#764137) Verfasst am: 08.07.2007, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Meine Weltanschauung (in bezug auf Letztfragen) hat sich besonders in der Jugend mehrmals geändert. Das empfinde ich als natürlich, da normalerweise Wissen und Erfahrungen dazukommen.


Ich frage mich nur, ob unser Unterbewusstsein, oder wie man es nennen möchte, bereits eine Sicht hat und wir diese nur zu erkennen lernen?

Hierbei stellt sich jedoch auch die Frage, ob die obige Frage überhaupt beantwortbar ist und ob sie überhaupt Bedeutung hat.

Ursache für diese Überlegung ist, dass man öfters beobachten kann, wie z.B. Christen bei Schwachstellen in ihrem Bekenntnis diese einfach fallen lassen und sich neuer bedienen. Sie Zweifeln doch und im Glauben zweifelt man doch eigentlich nicht. Haben diese Personen vielleicht einfach nur Angst, einzusehen, dass sie überhaupt nicht glauben, sondern nur ihren Eltern nachäffen?
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step
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Beitrag(#764164) Verfasst am: 08.07.2007, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Ursache für diese Überlegung ist, dass man öfters beobachten kann, wie z.B. Christen bei Schwachstellen in ihrem Bekenntnis diese einfach fallen lassen und sich neuer bedienen. Sie Zweifeln doch und im Glauben zweifelt man doch eigentlich nicht. Haben diese Personen vielleicht einfach nur Angst, einzusehen, dass sie überhaupt nicht glauben, sondern nur ihren Eltern nachäffen?

Naja, der Gaube ist vielschichtig. Er enthält Wünsche, Ängste, Weltmodelle, bewußte und unbewußte Anteile, Übernommenes und Selbstgebasteltes, ...

Wenn diese Leute jetzt ihren Gott immer mehr zurückziehen (z.B. hinter den Stand ihrer Skepsis oder der Wissenschaft), dann ändern sich u.U. schleichend Teile ihrers Weltbilds, tieferliegende Teile, insbesondere grundlegende Motivatoren bleiben erhalten, z.B. die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod oder der narzisstische Wunsch nach einem persönlich liebenden mächtigen Wesen, oder auch der christliche Schuldkomplex.

Erst wenn die bewußt reflektierten Weltbildschichten in gar zu krassem Widerspruch zu den Wünschen und Ängsten stehen, passiert uU eine grundsätzliche Wende.

Plötzliche grundlegende Weltbildänderungen sind übrigens selten und nach meiner Erfahrung meist mit traumatischen Erlebnissen verbunden, z.B. eigene schwere Krankheit, Tod eines Nahestehenden, Verlassenwerden, ideologische Gehirnwäsche u.ä.
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Algol
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Beitrag(#764168) Verfasst am: 08.07.2007, 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Meine Weltanschauung (in bezug auf Letztfragen) hat sich besonders in der Jugend mehrmals geändert. Das empfinde ich als natürlich, da normalerweise Wissen und Erfahrungen dazukommen.


Ich frage mich nur, ob unser Unterbewusstsein, oder wie man es nennen möchte, bereits eine Sicht hat und wir diese nur zu erkennen lernen?


Ein weites Feld ...

Auch unser "Unbewußtes" ändert sich ständig, es ist nicht fix.
Selbst wenn es fixiert wird, wie manche "Mysterien-Leuchten" das tun, wirkt diese Fixierung "nur" einige Jährchen und muß daher regelmäßig erneuert werden.
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Argáiþ
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Beitrag(#764169) Verfasst am: 08.07.2007, 18:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube ich habe mit 13-14 eine Zeitlang geglaubt, dass Ausserirdische möglicherweise tatsächlich gelandet sind.... und ich habe 2 mal CDU-FDP gewählt (also mind. 4 jahre relativ konservative Ansichten) Verlegen Ansonsten nur Schwankungen um weltanschauliche Mittelwerte, die ich nicht als wesentlich ansehen würde. Atheist immer, immmmmmer. Seltsam eigentlich.

Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 08.07.2007, 18:09, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#764171) Verfasst am: 08.07.2007, 18:05    Titel: Re: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Hallo alle zusammen,

mich plagt ein merkwürdiger Gedankengang, worauf ich nur teilweise eine Antwort erhalten kann.

Kann man wirklich die eigene Weltanschauung ändern oder erkennt man seine Weltanschauung nur?



Ich habe keine Zweifel daran, dass beides möglich ist und dies bei vielen (wenn auch immernoch der Minderheit) die wahrscheinlichste Entwicklungsvariante sein könnte.
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Beitrag(#764584) Verfasst am: 09.07.2007, 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Naja, der Gaube ist vielschichtig. Er enthält Wünsche, Ängste, Weltmodelle, bewußte und unbewußte Anteile, Übernommenes und Selbstgebasteltes, ...

Wenn diese Leute jetzt ihren Gott immer mehr zurückziehen (z.B. hinter den Stand ihrer Skepsis oder der Wissenschaft), dann ändern sich u.U. schleichend Teile ihrers Weltbilds, tieferliegende Teile, insbesondere grundlegende Motivatoren bleiben erhalten, z.B. die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod oder der narzisstische Wunsch nach einem persönlich liebenden mächtigen Wesen, oder auch der christliche Schuldkomplex.


Aus Grund einer Angst, z.B. an den Tod, glaube man an ein Leben nach dem Tod und damit wiederum an einen Gott?

Dies würde ja unter anderem bedeuten, dass man beim Sprechen mit Gläubigen überhaupt nicht auf deren Glauben eingehen sollte, sondern auf ihre Ängste und diese als haltlos darstellen muss. Ihnen also den Grund für den Nichtglauben entziehen.

Algol hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Meine Weltanschauung (in bezug auf Letztfragen) hat sich besonders in der Jugend mehrmals geändert. Das empfinde ich als natürlich, da normalerweise Wissen und Erfahrungen dazukommen.


Ich frage mich nur, ob unser Unterbewusstsein, oder wie man es nennen möchte, bereits eine Sicht hat und wir diese nur zu erkennen lernen?


Ein weites Feld ...


Fontane lässt grüßen.

Algol hat folgendes geschrieben:
Auch unser "Unbewußtes" ändert sich ständig, es ist nicht fix.
Selbst wenn es fixiert wird, wie manche "Mysterien-Leuchten" das tun, wirkt diese Fixierung "nur" einige Jährchen und muß daher regelmäßig erneuert werden.


Hmm...

Na ja, ich kenne mich bezüglich dem Unterbewusstsein nicht aus, weshalb ich ja auch frage.
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kalkant
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Beitrag(#765964) Verfasst am: 11.07.2007, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, ich war wohl im Grunde meines Herzens immer schon zumindest Agnostiker.

Meine kindlichen und jugendlichen Versuche, mit Gott Kontakt aufzunehmen (per Gebet etc.) waren allesamt gescheitert. Jedenfalls hatte ich nie das Gefühl, irgendeine Art von Feedback zu bekommen. Das hat mich immer skeptischer gemacht.

Dazu kam dann noch der Religionsunterricht, der mir eigentlich immer schon suspekt war. Die Inhalte waren mir fremd und an den Haaren herbeigezogen. Alles erschien mir irgendwie nur zusammenfantasiert.

Ach ja, und mein Schwulsein passte auch überhaupt nicht ins Konzept. Die Religionen predigten ständig, dass es sündhaft wäre und man so nicht leben dürfte. Nach meinem subjektiven Empfinden hingegen fühlten sich meine Empfindungen aber dennoch "richtig" und "aufrichtig" an. Ich verstand auch nicht, weswegen mich Gott schwul geschaffen hatte, nur um mich deswegen abzulehnen.

Die Religionen verkündeten zwar immer, sie würden ALLE willkommen heißen. Tja, alle, ausser Leute wie mich... Letztendlich fühlte ich mich ausgegrenzt, und das trotz der angeblichen Nächstenliebe und Barmherzigkeit.

All das erschien mir seltsam und unerklärlich und ich fühlte mich in meinem Verdacht bestärkt, dass es sich bei den religiösen Inhalten vielleicht doch nur um Mythen handeln würde.

Wie gesagt, der Verdacht, es könne sich um reine Fantasie handeln war immer da und hat sich immer weiter verstärkt...
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#766136) Verfasst am: 11.07.2007, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

zefiro39 hat folgendes geschrieben:
Ich denke, ich war wohl im Grunde meines Herzens immer schon zumindest Agnostiker.


Ich hege diese Vermutung ebenfalls und habe auch ähnliche Erfahrungen, bis auf die sexuelle Ausrichtung. Ein Hindernis für mich war immer die Position der Frau in den einzelnen Religionen.

Die Gründe sind halt immer verschieden.
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Pfaffenschreck
Schwarzwaldelch; möööh



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Wohnort: City of dope

Beitrag(#766157) Verfasst am: 11.07.2007, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hat das Ganze nicht schlicht und einfach etwas mit dem Sammeln von Fakten, d.h. letztendlich mit Wissen zu tun? Je mehr man weiß, desto differenzierter kann man sich eine Meinung bilden. Entsprechend sieht dann das jeweilige Weltbild aus. Dieses kann natürlich verzerrt werden, durch das "Aufnehmen" von zweifelhaften oder gar falschen Annahmen, wie es eben in den Religionen der Fall ist.
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Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
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Sehwolf
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Beiträge: 10077

Beitrag(#766165) Verfasst am: 11.07.2007, 17:28    Titel: Re: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Kann man wirklich die eigene Weltanschauung ändern oder erkennt man seine Weltanschauung nur?

MM das letzere. Ich denke wie alle rationalen Entscheidungen wird auch diese Entscheidung im "Bauch" getroffen. Möglich ist in seltenen Fällen, dass im rationale Überlegungen des "Kopfes" falls sie zu den Überzeugungen im "Bauch" im Widerspruch stehen gewissen Magen- und/oder Kopfschmerzen verursachen. Diese können dann im Laufe der Jahre von oben nach unten durchsacken ...

Zitat:
Also wenn jemand meinetwegen Christ war und dann zum Atheisten wird. War er schon immer Atheist und war sich dies nie bewusst, oder hat er sich wirklich gewandelt?

Das "ausgewachene" Menschen sich ändern ist mM hochgradig unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen.
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King Lui
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Anmeldungsdatum: 19.11.2004
Beiträge: 211

Beitrag(#766290) Verfasst am: 11.07.2007, 19:56    Titel: Re: Wandel der Weltanschauung oder nur erkennen? Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Kann man wirklich die eigene Weltanschauung ändern oder erkennt man seine Weltanschauung nur?

Also wenn jemand meinetwegen Christ war und dann zum Atheisten wird. War er schon immer Atheist und war sich dies nie bewusst, oder hat er sich wirklich gewandelt?


Ich halte die Frage für mißverständlich formuliert, da ich den Atheismus für keine Weltanschauung halte. Wenn ich mich als Atheisten bezeichne, weise ich lediglich darauf hin, dass in meinem Weltbild keine mächtigen transzendenten Wesen vorkommen. Für eine Weltanschauung ist das aber etwas mager.
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Bastelanleitung für ein ideologisches Weltbild:
1. Stülpe den Tatsachen eine höhere Wahrheit über.
2. Passe die Tatsachen der höheren Wahrheit an.
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