Unverdorben

[Nergal]

Gab es eigentlich mal moralische Revolutionäre die sich nicht gegenseitig abgemurkst haben sondern nach dem sich die Lage beruhigt hatte abtraten und anderen vieleicht fähigeren Staatsmänern den Vortritt liesen?

Gab es überhaupt moralisch makellose Staatsmänner die nicht nach der Macht gegriffen haben als sich ihnen die Möglichkeit bot sondern sich korrekt verhielten?

Mir fällt eigentlich nur Cincinatus ein der zwei mal Diktator war abtrat und die Republik so zurück gab wie er sie erhalten hatte.

[atheist666]

[Nergal]

[atheist666]

[Derrick]

Das Militär in vielen "Dritte Welt" Ländern, vor allem in Südamerika, hat schonmal die Macht nach einem Putsch wieder abgegeben und ist wieder "in die Kasernen zurückgekehrt".

Allerdings lag das wohl eher nicht an moralisch tadellosem Verhalten als an der Tatsache, dass es mit der Bewältigung tagespolitischer Probleme vollkommen überfordert war und bei einem Festhalten an der Macht, mit enormen Prestigeverlust rechnete.

[Evilbert]

Solon.

Er soll Athen eine Verfassung gegeben haben und befohlen haben, diese nicht zu ändern, bis er von seiner Reise wiederkommt.

Dann ist er abgereist, aber nie wiedergekehrt.

Allerdings dürfte dieser Teil um Solon eher sagenhaft als historisch sein.

[Ahriman]

Ich kenne den napoleonischen Marschall Jean Baptist Bernadotte nur aus Annemarie Selinkos Roman "Desirée". Wenn er so war, wie in dem Buch beschrieben, dann trifft auf ihn Nergals Frage weithin zu: Er griff nicht nach der Macht, sie wurde ihm angeboten und gegeben. Und er verhielt sich dann auch weitgehend einwandfrei. Die Selinko behauptet ja auch, daß Bernadotte damals in Paris die Chance hatte, die Krone zu übernehmen. Er lehnte ab, weil er den Vorgang illegal fand. Bekanntlich war dann sein Kollege Napoleon nicht so zimperlich. Im Großen und Ganzen sind die Schweden mit den Bernadottes ja gar nicht so schlecht gefahren.