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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#764131) Verfasst am: 08.07.2007, 15:57 Titel: |
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Autoterrorist hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Natürlich ist unser "Erkenntnishorizont" beschränkt:
"ich weiß, daß ich nichts weiß." | Wenn man nichts weiß bzw. nicht alles wissen kann, kann man auch nicht wissen, ob man alles wissen kann. |
Doch, man weiß etwas, nämlich daß man nichts weiß.
("Das einzig Beständige ist der Wandel.")
_________________ Leben kann tödlich sein
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#764135) Verfasst am: 08.07.2007, 16:18 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | Doch, man weiß etwas [...] |
Das bezweifle ich.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#764491) Verfasst am: 09.07.2007, 04:54 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: |
Wenn sie recht haben, haben sie unrecht; folglich haben sie unrecht.
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Richtig, genau das ist das Entscheidende. Es führt daher auf einen echten Widerspruch, weil die Behauptung der Eindeutigkeit dieser Bewertung falsch ist. |
Das ist nur in der zweiwertigen, formalen Logik ein "Widerspruch", in der alles entscheidbar sein muß - "tertium non datur", dabei handelt es sich aber um ein (willkürlich gewähltes) Axiom, wobei der "Glaube", bzw. die Setzung seiner "Gültigkeit" wohl nicht ein ernsthaftes Argument im RL darstellen kann.
Natürlich hat dieses Axiom Einfluß auf unsere Argumentation, aber man sollte sich dessen stets bewußt sein, daß es sich dabei lediglich um eine willkürliche Setzung handelt. |
naja... Der Nachweis der Eindeutigkeit ist ausserhalb der zweiwertigen Logik nicht möglich. (Fuzzy-Logic befasst mich der Wahrscheinlichkeit mit der eine Aussage wahr sein könnte).
Selbstverständlich ist die Reflexion über den Glauben ein gültiges Argument. Allerdings ist hier anzumerken, dass der Glaube im religiösen Sinn wegen des dogmatischen Charakters von Glaubenssätzen ein Ding der Unmöglichkeit ist. Gerade im religiösen Sinn existiert mE folglich kein sinnvoll definierbarer Glaube.
Wieso 'willkürlich' gewählt?
Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 09.07.2007, 05:26, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#764492) Verfasst am: 09.07.2007, 05:18 Titel: |
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rappy hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | rappy hat folgendes geschrieben: | Schon klar. Mir geht es darum, wie man das Argument entkräftigen kann, wenn es als Argument für Gott / Leben nach dem Tod / etc. verwendet wird. |
Man entärftet sie, in dem man darauf hinweist, dass sie keine Argumente für Gott sind. |
Aber vielleicht ein Argument für die Möglichkeit Gottes:
(1) Wie bei jeder Tierart gibt es auch beim Menschen eine kognitive Artgrenze.
(2) Folglich kann der Mensch nicht die Möglichkeit ausschließen, dass es einen persönlichen Gott gibt, der für ihn absolut unerkennbar und unbegreiflich ist. |
Diese 'Möglichkeit' kann man logisch nicht behandeln, da sie per definition der Logik unzugänglich sein soll, was für sich betrachtet bereits Quatsch ist. Daher ist das kein echtes Argument, sondern eine semantische Scheinplausibilität.
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Man kann mit der Tier-Analogie hier immer noch gut kontern: der Hund kann niemals verstehen oder begreifen, dass es so etwas wie ein Telefon gibt, was jedoch nicht heißt, dass Telekommunikation unlogisch ist oder mit dem Hund interagieren könnte. |
Eine Logik, die ausserhalb der Menschlichen Logik liegen soll ist aufgrund der Tatsache, dass sich Menschen immer nur in der 'menschlichen' Logik bewegen können, nicht mit dem Fall vergleichbar, dass der Hund irgendwie Informationen durch einen für ihn 'prinzipiell' unerklärbaren Prozess erhalten kann. Die Frage, ob Telekomm. 'logisch' ist, ist eine reine Zweckbewertung. Das hat mit dem Problem hier nichts zu tun.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#764494) Verfasst am: 09.07.2007, 05:26 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: |
Wenn sie recht haben, haben sie unrecht; folglich haben sie unrecht.
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Richtig, genau das ist das Entscheidende. Es führt daher auf einen echten Widerspruch, weil die Behauptung der Eindeutigkeit dieser Bewertung falsch ist. |
Das ist nur in der zweiwertigen, formalen Logik ein "Widerspruch", in der alles entscheidbar sein muß - "tertium non datur", dabei handelt es sich aber um ein (willkürlich gewähltes) Axiom, wobei der "Glaube", bzw. die Setzung seiner "Gültigkeit" wohl nicht ein ernsthaftes Argument im RL darstellen kann.
Natürlich hat dieses Axiom Einfluß auf unsere Argumentation, aber man sollte sich dessen stets bewußt sein, daß es sich dabei lediglich um eine willkürliche Setzung handelt. |
naja... Der Nachweis der Eindeutigkeit ist ausserhalb der zweiwertigen Logik nicht möglich. (Fuzzy-Logic befasst mich der Wahrscheinlichkeit mit der eine Aussage wahr sein könnte).
Selbstverständlich ist die Reflexion über den Glauben ein gültiges Argument. Allerdings ist hier anzumerken, dass der Glaube im religiösen Sinn wegen des dogmatischen Charakters von Glaubenssätzen ein Ding der Unmöglichkeit ist. Gerade im religiösen Sinn existiert mE folglich kein sinnvoll definierbarer Glaube.
Wieso 'willkürlich' gewählt? |
ich empfehle in dem Zusammenhang die Lektüre dieses Threads hier http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=16765&start=0
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#764495) Verfasst am: 09.07.2007, 05:30 Titel: Re: Ist unser Erkenntnishorizont beschränkt? |
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Betreffs oben
cptchaos hat folgendes geschrieben: | rappy hat folgendes geschrieben: | Argument:
Ein Hund kann viel weniger rational erfassen, als ein Mensch. Es gibt Dinge in der Welt, die der Hund also nicht erfassen und verstehen kann, die aber dennoch existieren. Da der Hund sie nicht wahrnimmt, ist es, sofern er dazu fähig ist, völlig überzeugt davon, dass es sie nicht gibt.
Wie kann sich dann ein Mensch sicher sein, dass es nicht Dinge (Gott, Leben nach dem Tod, ...) gibt, die er nicht erfassen bzw. verstehen kann? |
Er (der Mensch) kann sich dem offensichtlich nicht sicher sein. Braucht man auch nicht.
Ausreichend überzeugt genügt auch. Fehler machen ist menschlich. Mann kann nicht mehr tun, als Prüfen ob etwas Logisch möglich ist, wenn ja, ob es empirisch überprüfbar ist, und wenn ja, ob es bisherigen Überprüfungen standgehalten hat. Wenn dem so ist, kann man hinreichend von der Wahrheit oder besser Angemessenheit einer Aussage ausgehen.
Wenn die Aussage logisch möglich, aber nicht überprüfbar ist, kann man sie auf Plausibilität prüfen und sie ggf. als Heuristik verstehen, oder sonst was damit machen. Überzeugt dass sie Angemesen oder Wahr sind, bin ich bei solchen Aussagen aber nur wenn es Tautologien sind.
Beim personellen Gott scheitert es je nach Gottesbegriff aber an der Logik, oder an der Überprüfbarkeit oder an beidem.
Ein schneller Rhetorischer Gegenzug wäre die Frage, was den dein Gegenüber über Gott weiß oder vermutet.
Alles was er dann sagt ist nach seiner Voraussetzung unbegründet. Denn Gott befindet sich ja Außerhalb der für menschen Erfassbaren Entitäten ... |
...in diesem Sinne
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#764496) Verfasst am: 09.07.2007, 05:43 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ist unser Erkenntnishorizont beschränkt? |
Wäre er es nicht, wäre er kein Horizont. |
Interessant. Ich habe den Verdacht, daß wir unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was in dieser Redensart die Beschränkung sein soll. So wie Du es verstehst, wäre der Horizont selber die Begrenzung (da wir nicht über ihn hinausblicken können). Aber dann würde die Redensart keinen Sinn machen (es gäbe erst gar keinen unbeschränkten Horizont, der sich beschränken ließe).
Wer aber mal segeln war, der weiß, daß es einen freien Horizont gibt. Die Beschränkung ergibt sich erst daraus, daß der Blick auf ihn verstellt wird. |
Die Redensart macht meines Erachtens auch keinen Sinn. Früher sprach man mW auch eher von einem engen Horizont.
Allerdings muss sie auch keinen Sinn machen, das Adjektiv kann einfach die gemeinte Eigenschaft klarer machen. |
Sie macht ja einen Sinn. Man muss sich nur mal eine Schranke an einem Bahngleis vorstellen. |
Tut ir Leid, den Zusammenhang verstehe ich nicht.
Zitat: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Schwerter zum Beispiel sind auch immer zweischneidig. |
Nö. Schwerter mit Schneide und stumpfer Rückseite sind ganz normal. |
Es ist zwar nur Wikipedia, aber:
Zitat: | Das Schwert (von ahd.: swert) ist eine Hieb- und Stichwaffe mit gerader zweischneidiger Klinge, Griff und je nach Epoche Parierstange und Knauf. |
Hat es nur eine einschneidige Klinge ist es ein Säbel, ein Scimitar, ein Katana o.ä. |
Im europischen Raum jedenfalls sind Schwerter (was ein europäischer Begriff ist) eigentlich schon zweischneidig. Säbel u.ä. sind keine Schwerter.
Das Wort 'Schwert' leitet sich vom germanischen 'Swerdaz' ab, was sich sehr wahrscheinlich auf nachgebildete oder erbeutete (zweischneidige) keltische und kelto-iberische Hieb- und Stichwaffen bezog, die auch die Vorbilder für den römischen Gladius (Gladius Hispaniensis) und sehr wahrscheinlich auch für die spätere Spatha (verlängerte Version des Gladius, anfangs für Kavallerie reserviert) waren. Der ebenfalls germanische Begriff 'Sahs' ( oder 'Sahson' oder 'Sahsaz') bezog sich auf einen relativ einheitlichen Typ von überlangen, einschneidigen Hiebwaffen (insbesondere der Skramsahs, 'Wundenmesser'), kann aber historisch-ethymologisch nicht eindeutig als Synonym für 'Schwert' widerlegt werden. Dokumentiert ist m.W. der protogermanische Begriff 'Sahsnotaz' was 'Schwertbund' bedeutete und viel später das altsächsische 'Saxnotas', was eine Abkürzung für 'Saxginotas' (Schwertgenossen) ist und die Bande von mit Schwertern bewaffneten Elitekriegern bezeichnete, die offenbar in Nordeuropa als römische Hilfstruppen begehrt und verbreitet waren. Ein Katana kann keinen europäischen Maßstäben unterzogen werden und weder mit Säbeln noch Schwertern verglichen werden.
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Forke Innenminister
Anmeldungsdatum: 19.05.2007 Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe
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(#764515) Verfasst am: 09.07.2007, 09:14 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Ein Katana kann keinen europäischen Maßstäben unterzogen werden und weder mit Säbeln noch Schwertern verglichen werden. |
Unfug! Zwar kann ein Katana nicht europäischen Maßstäben unterzogen werden, aber vergleichen kann man das doch. Das grundlegende Konstruktionsprinzip ist nämlich das gleiche.
Davon mal abgesehen, es ging um ein zweischneidiges Schwert als Metapher, und völlig egal, ob nun ein Sax nur eine Schneide hatte oder etc.pp...
_________________ "Jede hat mich gern, aber keine liebt mich! - Wenn ich an den lieben Gott glaubte, - wie müßte ich ihn hassen!"
Erich Mühsam, Tagebücher
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#764521) Verfasst am: 09.07.2007, 09:32 Titel: |
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Der OT-Grad des angerissenen Themas war mE hinreichend genug, um etwas Wissen zu exhibitionieren Und nein, ein Katana, kann man wesentlich nicht mit europäischen Schwertern und Säbeln vergleichen, da nicht nur die Herstellung sondern auch der taktische und strategische Hintergrund in entscheidender Weise (und letztlich die Handhabung ) das Design einer Waffe prägen.
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Forke Innenminister
Anmeldungsdatum: 19.05.2007 Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe
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(#764530) Verfasst am: 09.07.2007, 09:52 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Der OT-Grad des angerissenen Themas war mE hinreichend genug, um etwas Wissen zu exhibitionieren Und nein, ein Katana, kann man wesentlich nicht mit europäischen Schwertern und Säbeln vergleichen, da nicht nur die Herstellung sondern auch der taktische und strategische Hintergrund in entscheidender Weise (und letztlich die Handhabung ) das Design einer Waffe prägen. |
Erstens KANN man Äpfel mit Birnen vergleichen (Und ob das sinnvoll ist, hängt ganz von der Fragestellung ab), man kann auch Streitäxte und Langschwerter vergleichen (z.B. die Auswirkungen der fränkischen Langschwertschmiedekunst auf die kulturelle Bedeutung des Langschwertes im Gegensatz zur Streitaxt in der Wikingerkultur oder so...)Außerdem kann ein Vergleich ja gerade darauf angelegt sein, die Unterschiede herauszustellen und nach ihren Gründen zu fragen. Du hast es eben ja auch getan, den Vergleich praktisch herangezogen um deine ablehnende Haltung eines Vergleiches zu begründen...
Und zweitens sind es aber immer noch sehr ähnliche Waffen, sowohl was Zweck als auch Herstellung angeht.
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Erich Mühsam, Tagebücher
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#764532) Verfasst am: 09.07.2007, 09:57 Titel: |
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Ahja, du meinst, dass man Skalen auch ändern kann. Was den Hintergrund in Bezug auf die Klärung des (historisch begründeten) Begriffes des Schwertes angeht, so musst du schon ausführlicher darlegen, weshalb ich die Skala zu weit gefasst haben soll. Sicher, es ist aus irgendwas mit Eisen.. Sicher es ist scharf... Sicher, Menschen sind Säuger, also kann man auch von einem Klammeraffenparlamentarismus zur Paarunsgzeit sprechen oder so. Fränkische Langschwerter zu welcher Zeit? Frühmerowingisch jedenfalls nicht.
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Forke Innenminister
Anmeldungsdatum: 19.05.2007 Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe
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(#764540) Verfasst am: 09.07.2007, 10:11 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Ahja, du meinst, dass man Skalen auch ändern kann. Wes den Hintergrund in Bezug auf die Klärung des (historisch begründeten) Begriffes des Schwertes angeht, so musst du schon ausführlicher darlegen, weshalb ich die Skala zu weit gefasst haben soll. Sicher, es ist aus irgendwas mit Eisen.. Sicher es ist scharf... Sicher, Menschen sind Säuger, also kann man auch von einem Klammeraffenparlamentarismus zur Paarunsgzeit sprechen oder so. Fränkische Langschwerter zu welcher Zeit? Frühmerowingisch jedenfalls nicht. |
Wikinger => Lindisfarne und danach? Also Karolinigsch + später... hab nur mal gelesen (ich weiß nicht mehr wo), das karolinigsche Langschwerter aufgrund ihrer besseren Qualität unter den Wikingern sehr begehrt waren und so die effektive und einfachere Streitaxt als Statussymbol ablösten.
OK, vielleicht habe ich nur deine Voraussetzungen kritisiert, was ein Schwert ist oder nicht, aber schau mal hier
Da wird übrigens Sax synonym mit Schwert benutzt...
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Erich Mühsam, Tagebücher
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#764550) Verfasst am: 09.07.2007, 10:21 Titel: |
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Ja sag ich doch. Und ich meinte frühmerowingische 'Schwerter' (das waren eigentlich fränkische Skramsahse) und nicht karolingische. Allerdings ist es mE ein verbreiteter Irrglaube, dass Äxte in der Wendelkultur (vor den Wikingern) so eine große Rolle spielten. Tatsächlich schien es sich abzuwechseln: zunächst war die Waffe der Adeligen schon das der Spatha nachempfundene Schwert (nicht 'Langschwert'), dann die den witzigerweise durch dei Franken und indirekt durch die Alamannen beeinflssten Axtvarianten (Bartaxt, Franziska) und nach der Wendelzeit trumpfte das Langschwert wieder etwas stärker auf, was die Huskarle und Jarls betraf. Allerdings verschwanden Äxte nie ganz aus dem Programm der Wikinger, auch nicht aus dem der Huskarle, wie man am Beispiel der Adaption nordischer Kriegskunst durch die Angelsachsen erkennen kann, die sich ja bis zur Eroberung durch die Normannen gehalten hat (1066 Hastings),was übrigens viel eher durch Spezialisierung und Tradition bedingt war, als durch Pragmatismus.
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Forke Innenminister
Anmeldungsdatum: 19.05.2007 Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe
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(#764555) Verfasst am: 09.07.2007, 10:32 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Ja sag ich doch. Und ich meinte frühmerowingische 'Schwerter' (das waren eigentlich fränkische Skramsahse) und nicht karolingische. Allerdings ist es mE ein verbreiteter Irrglaube, dass Äxte in der Wendelkultur (vor den Wikingern) so eine große Rolle spielten. Tatsächlich schien es sich abzuwechseln: zunächst war die Waffe der Adeligen schon das der Spatha nachempfundene Schwert (nicht 'Langschwert'), dann die den witzigerweise durch dei Franken und indirekt durch die Alamannen beeinflssten Axtvarianten (Bartaxt, Franziska) und nach der Wendelzeit trumpfte das Langschwert wieder etwas stärker auf, was die Huskarle und Jarls betraf. Allerdings verschwanden Äxte nie ganz aus dem Programm der Wikinger, auch nicht aus dem der Huskarle, wie man am Beispiel der Adaption nordischer Kriegskunst durch die Angelsachsen erkennen kann, die sich ja bis zur Eroberung durch die Normannen gehalten hat (1066 Hastings),was übrigens viel eher durch Spezialisierung und Tradition bedingt war, als durch Pragmatismus. |
Das mit der präwikingischen Wendelkultur und den Sax wußte ich nicht. Danke, das du meinen Erkenntnishorizont erweitert hast...
(Aber das nach dem Link der Vergleich mit außereuropäischen Schwertern (Und ich bleibe dabei: das sind alles Schwerter ) schon Erkenntnisgewinn bringen kann, siehst du auch, oder?)
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#764556) Verfasst am: 09.07.2007, 10:35 Titel: |
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Das sind Unterschiede, wie sie essentieler nicht sein können. Bitte, Säbel wurden eigentlich als Kavalleriewaffen entworfen. Ein Katana wird zweihändig in einem zutiefst uneuropäischen Stil geführt und zudem ohne Schild! Und dann erst europäische Schwerter... Ein Vergleich grenzt an blanke Ketzerei... mir schwindet's
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Forke Innenminister
Anmeldungsdatum: 19.05.2007 Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe
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(#764561) Verfasst am: 09.07.2007, 10:48 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Das sind Unterschiede, wie sie essentieler nicht sein können. Bitte, Säbel wurden eigentlich als Kavalleriewaffen entworfen. Ein Katana wird zweihändig in einem zutiefst uneuropäischen Stil geführt und zudem ohne Schild! Und dann erst europäische Schwerter... Ein Vergleich grenzt an blanke Ketzerei... mir schwindet's |
Und das direkte Vorgängermodell des Katanas war das Tachi.
Eine Reiterwaffe. Wie der Säbel.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#764563) Verfasst am: 09.07.2007, 10:53 Titel: |
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Ja was jetzt? Katana oder Tachi? Neenee Da könnte man ja hergehen und behaupten, dass ein Claymore das gleiche sei, wie ein Daikatana.
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Forke Innenminister
Anmeldungsdatum: 19.05.2007 Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe
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(#764568) Verfasst am: 09.07.2007, 11:01 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Ja was jetzt? Katana oder Tachi? Neenee Da könnte man ja hergehen und behaupten, dass ein Claymore das gleiche sei, wie ein Daikatana. |
Der Zweck ist schon mal der gleiche. Reiter aus'm Sattel hauen.
OK, deine japanischen Schwerter sind was ganz anderes als europäische Schwerter.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#764569) Verfasst am: 09.07.2007, 11:04 Titel: |
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Was war jetz nochmal die Metapher?
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Forke Innenminister
Anmeldungsdatum: 19.05.2007 Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe
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(#764573) Verfasst am: 09.07.2007, 11:19 Titel: |
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Diese Diskussion beweißt exemplarisch, wie eingeschränkt unser Erkenntnishorizont bleiben muß, wo doch selbst die vorliegenden Fakten so unterschiedlich interpretiert werden können.
Das hervorzuheben, war natürlich der einzige Grund für diese OT Diskussion.
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Erich Mühsam, Tagebücher
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#770989) Verfasst am: 18.07.2007, 03:30 Titel: |
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Zitat: | Das Wort 'Schwert' leitet sich vom germanischen 'Swerdaz' ab, was sich sehr wahrscheinlich auf nachgebildete oder erbeutete (zweischneidige) keltische und kelto-iberische Hieb- und Stichwaffen bezog, die auch die Vorbilder für den römischen Gladius (Gladius Hispaniensis) und sehr wahrscheinlich auch für die spätere Spatha (verlängerte Version des Gladius, anfangs für Kavallerie reserviert) waren. Der ebenfalls germanische Begriff 'Sahs' ( oder 'Sahson' oder 'Sahsaz') bezog sich auf einen relativ einheitlichen Typ von überlangen, einschneidigen Hiebwaffen (insbesondere der Skramsahs, 'Wundenmesser'), kann aber historisch-ethymologisch nicht eindeutig als Synonym für 'Schwert' widerlegt werden. Dokumentiert ist m.W. der protogermanische Begriff 'Sahsnotaz' was 'Schwertbund' bedeutete und viel später das altsächsische 'Saxnotas', was eine Abkürzung für 'Saxginotas' (Schwertgenossen) ist und die Bande von mit Schwertern bewaffneten Elitekriegern bezeichnete, die offenbar in Nordeuropa als römische Hilfstruppen begehrt und verbreitet waren. Ein Katana kann keinen europäischen Maßstäben unterzogen werden und weder mit Säbeln noch Schwertern verglichen werden. |
ERRATUM: Da ich mich momentan intensiv mit der protogermanischen, bzw germanischen, Sprache befasse (die übrigens tatsächlich weitgehend rekonstruiert ist und nicht, wie Shadaik mal behauptete, pure Spekulation) sind mir mehrere Fehler aufgefallen. Ich gehe davon aus, dass es keinen interessiert, aber das macht nichts. Viel wichtiger ist, dass der Nichtgott im Nichtjenseits mich für diese Nichtsünde nichtstraft.
- germ. "sahsa-" hat nicht das Synonym "sahson" und auch keinen Kasus der "sahsaz" lautet. Das indirekte Objekt ist "sahsam" (das "h" wird als "ch" gesprochen).
- Es muss heissen "skramasahsam" und nicht "skramsahs" (möglicherweise existiert das als Abkürzung aber).
- "shasnotaz", bzw. plr. "sahsnotoz" ist Bullshit. Korrekt wäre (plr.) "sahsaganautōz", es ist aber nur in der altsächs. Form "sahsginotas" (plr.) im Zusammenhang mit zweischneidigen Schwertern des Spatha-Typus belegt und somit ungültig als Argument.
Das war's
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#772846) Verfasst am: 20.07.2007, 23:51 Titel: |
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Diesen Thread aufzumachen, zeugt bereits von einem beschränkten Erkenntnishorizont.
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#772858) Verfasst am: 21.07.2007, 00:24 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | Doch, man weiß etwas [...] |
Das bezweifle ich. |
Der Zweifel ist die Mutter allen Widerstreits -
Vater und König aller Dinge, die einen macht er zu Sklaven, die anderen macht er zu Königen ...
_________________ Leben kann tödlich sein
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Waldegg registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.07.2007 Beiträge: 53
Wohnort: Hamburg
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(#772860) Verfasst am: 21.07.2007, 00:27 Titel: Bin neu hier.... |
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....und habe sicher nicht alles von der Terminologie drauf, die hier hier so üblich ist. Doch mit meinen begrenzten Mitteln möchte ich an dieser Stelle dann noch einmal einläutend meine unamassgebliche Meinung kundtun:
Ich bin sicher, dass sich unser Verstand rein evolutionsmässig auf einer Stufe bewegt, innerhalb derer das endgültige Erkennen universeller Wahrheiten unmöglich ist, ebenso gehe ich davon aus, dass dies niemals, auch in 2 Millionen Jahren nicht, sofern wir dann noch existieren, was ich stark bezweifle, möglich sein wird.
Doch aus Mangel an Alternativen eine pure Annahme zum Massstab unseres Handelns und moralischen Empfindens zu machen, halte ich für grundverkehrt, auch wenn viele keine Skrupel haben sollten, diese Annahme als allgemeingültige Wahrheit zu verkaufen.
Der ernsthafte Naturalismus zeichnet sich meiner Meinung dadurch aus, sich an dem zu orientieren, was greifbar ist, dorthin zu streben, was wahrscheinlich ist, und zu bezweifeln, was aufgrund der Voraussetzungen für unwahrscheinlich gehalten werden kann.
Es nimmt mich nach meinem unstudierten Verständnis wunder, dass dies innerhalb einer Gruppierung, die sich dem unbeeinflusstem Freigeistigem verschrieben hat, überhaupt noch diskutiert werden muss. (Oder gibt es hier auch "Störsender", die nicht begreifen, dass dieser Haltung kaum etwas entgegen zu setzen ist und sie hier ihre Energien verschwenden?)
Vielleicht sollten jene, die anders empfinden, sich mal fragen, ob das hier die geeignete Plattform ist, innerhalb derer sie so etwas wie Zuspruch und Geborgenheit erfahren können.
Und jetzt seid bitte gnädig zu mir. Das ist mein erster Post. Ich bin angetrunken (endlich Wochendende ) und wollte mich nach meiner Bestätigungsmail einfach nur mal bemerkbar machen.
Zuletzt bearbeitet von Waldegg am 21.07.2007, 00:35, insgesamt einmal bearbeitet |
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#772864) Verfasst am: 21.07.2007, 00:33 Titel: Re: Bin neu hier.... |
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Waldegg hat folgendes geschrieben: | Der ernsthafte Naturalismus zeichnet sich meiner Meinung dadurch aus, sich an dem zu orientieren, was greifbar ist, dorthin zu streben, was wahrscheinlich ist, und zu bezweifeln, was aufgrund der Voraussetzungen für unwahrscheinlich gehalten werden kann. |
Welcher Voraussetzungen? Und sich allein am dem zu orientieren, was greifbar ist, würde uns in die Steinzeit zurückwerfen, die moderne Physik wäre unmöglich etc. pp.
Zitat: | Es nimmt mich nach meinem unstudierten Verständnis wunder, dass dies innerhalb einer Gruppierung, die sich dem unbeeinflusstem Freigeistigem verschrieben hat, überhaupt noch diskutiert werden muss. (Oder gibt es hier auch "Störsender", die nicht begreifen, dass dieser Hlatung kaum etwas entgegen zu setzen ist und sie hier ihre Energien verschwenden?) |
Es nimmt mich viel mehr wunder, wie man glauben könnte, dass Freigeister nicht untereinander diskutieren sollte, dabei ist doch gerade das auch ein Aspekt des Nicht-Dogmatismus.
Zitat: | Und jetzt seid bitte gnädig zu mir. Das ist mein erster Post. Ich bin angetrunken (endlich Wochendende) und wollte mich nach meiner Bestätigungsmail einfach nur mal bemerkbar machen. |
Zu spät gelesen
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#772866) Verfasst am: 21.07.2007, 00:33 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: |
Wenn sie recht haben, haben sie unrecht; folglich haben sie unrecht.
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Richtig, genau das ist das Entscheidende. Es führt daher auf einen echten Widerspruch, weil die Behauptung der Eindeutigkeit dieser Bewertung falsch ist. |
Das ist nur in der zweiwertigen, formalen Logik ein "Widerspruch", in der alles entscheidbar sein muß - "tertium non datur", dabei handelt es sich aber um ein (willkürlich gewähltes) Axiom, wobei der "Glaube", bzw. die Setzung seiner "Gültigkeit" wohl nicht ein ernsthaftes Argument im RL darstellen kann.
Natürlich hat dieses Axiom Einfluß auf unsere Argumentation, aber man sollte sich dessen stets bewußt sein, daß es sich dabei lediglich um eine willkürliche Setzung handelt. |
naja...
...
Selbstverständlich ist die Reflexion über den Glauben ein gültiges Argument. |
Der Widerspruch in sich basiert sogar auf der zweiwertigen Logik, nämlich daß Axiomensysteme, in denen man prinzipiell uneingeschränkt weiterzählen kann, entweder widersprüchlich oder unvollständig, also unentscheidbar sind: Gödel et al.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Wieso 'willkürlich' gewählt? |
Axiome sind immer willkürliche Setzungen.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Waldegg registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.07.2007 Beiträge: 53
Wohnort: Hamburg
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(#772872) Verfasst am: 21.07.2007, 00:42 Titel: @Kival |
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Huhu,
ein Diksussionspartner, wie schön.
Ahhh, bitte entkalke meine verkrusteten Ganglien.
Frage:
Warum muss ich mich Diskussionen über spekulative Überlegungen hingeben, wenn ich mich genau aus dem Grund hier angemeldet habe, um von solchem Mist verschont zu bleiben?
Bin ich etwa ein.....
Masochist?
Zuletzt bearbeitet von Waldegg am 21.07.2007, 00:46, insgesamt einmal bearbeitet |
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#772875) Verfasst am: 21.07.2007, 00:45 Titel: Re: @Kival |
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Waldegg hat folgendes geschrieben: | Warum muss ich mich Diskussionen über spekulative Überlegungen hingeben, wenn ich mich genau aus dem Grund hier angemeldet hbabe, um von solchem Mist verschont zu bleiben. |
Vielleicht musst Du genauer werden.
Zitat: | Bin ich etwa ein.....
Masochist?
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Ich weiß nich, ob Du ein Masochist bist.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Waldegg registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.07.2007 Beiträge: 53
Wohnort: Hamburg
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(#772877) Verfasst am: 21.07.2007, 00:52 Titel: Na gut, anders... |
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...die Schwerkraft beispielsweise ist nicht greifbar. wohl aber der angeschwollene Zeh, wenn man sich einen Ziegelstein drauf fallen lässt.
Ist es nicht zulässig, daraus Rückschlüsse zu ziehen, die den Willen einer höhrren Macht, dass mein Zeh anschwellen soll, als eher sekundär zu diskutierendes Problem erscheinen lassen?
Ich frag das nur, um mal zu schnallen, wie man hier ticken sollte, um respektiert zu werden.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#772883) Verfasst am: 21.07.2007, 01:02 Titel: Re: Na gut, anders... |
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Waldegg hat folgendes geschrieben: | ...die Schwerkraft beispielsweise ist nicht greifbar. wohl aber der angeschwollene Zeh, wenn man sich einen Ziegelstein drauf fallen lässt.
Ist es nicht zulässig, daraus Rückschlüsse zu ziehen, die den Willen einer höhrren Macht, dass mein Zeh anschwellen soll, als eher sekundär zu diskutierendes Problem erscheinen lassen? |
Das Ziel der kritisch-rationalen Methode, der ich mich verpflichtet fühle, ist es, Modelle zu finden, die Ereignisse am besten erklären. Wir beobachten ja, dass sich Masseobjekte irgendwie anzuziehen scheinen, daher ist es dann sinnvoll, eine Theorie der Anziehung von Massekörpern zu entwickeln. Nun ist man mittlerweile tatsächlich schon viel weiter, hat Theorien entwickelt, die weitaus mächtiger sind als ursprüngliche naive Gravitationstheorien und das war nur möglich, weil man spekulierte. Die wissenschaftiche Methodik bedarf der Kreativität, um Fortschritte zu machen.
Lange Rede kurzer Sinn: "Es gibt einen Willen einer höheren Macht, der will, dass der Zeh anschwillt und gleichzeitig reinzufällig wollte, dass ein Ziegelstein genau dahinfällt" erklärt erstens wenig und ist zweitens eine viel zu aufwendigere Theorie als die, dass der Ziegelstein von der Masse des Bodens angezogen wurde und das außerdem durch die Beschleunigung der Stein eine Kraft erhielt, die zur Beschädigung deines Zehs führte... aber über das Wie der Gravitation sagt das wenig aus, da bedarf es dann zunächst eben der Spekulation - so als Beispiel.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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