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Genussdenker registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.07.2007 Beiträge: 62
Wohnort: Schweiz/Zürich
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(#764705) Verfasst am: 09.07.2007, 16:27 Titel: re |
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@"Schalker"
Dann habe ich dich falsch (unvollständig) verstanden.
Mythologie kommt nur in einer Disziplin NICHT vor : der akademischen NaturWissenschaft.
Und in der Philosophie ist sie lediglich thematischer Gegenstand.
Genussdenker
übrigens : sorry für die öfteren Tip/Schreibfehler
_________________ Wissen dient dem Verstehen
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3638
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(#764710) Verfasst am: 09.07.2007, 16:39 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
Wenn die Zeit eine Vorstellung ist, dann ist sie imaginär, also nichts anderes als ein abstrakter Begriff, ein gedankliches Hilfskonstrukt.
Die "Zeit" als konkretes Objekt ist nicht vorstellbar! Nirgendwo im Universum gibt es "die Zeit" ! |
Die Zeit ist die vierte Dimension der Raumzeit; und die ist real.
Für Einstein ist die Raumzeit eine absolute Entität.
Für ihn ist nicht die vierte, die zeitliche Dimension der Raumzeit ein Illusion, sondern der Anschein eines wesentlichen Unterschiedes zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft:
"Past, present, and future certainly appear to be distinct entities. But, as Einstein once said, 'For we convinced physicists, the distinction between past, present, and future is only an illusion, however persistent.' The only thing that's real is the whole of spacetime."
(Greene, Brian. The Fabric of the Cosmos: Space, Time, and the Texture of Reality. London: Penguin, 2005. p. 139)
"Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft scheinen verschiedene Entitäten zu sein. Aber, wie Einstein einmal sagte: 'Für uns überzeugte Physiker ist der Unterschied zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft nur eine Illusion, egal wie hartnäckig.' Das Einzige, das real ist, ist das Ganze der Raumzeit." [meine Übers.]
Was Einstein meint, ist, dass alle Zeitpunkte auf der kontinuierlichen vierten Dimension der Raumzeit koexistent sind. Es gibt kein Fließen der Zeit, sondern alles Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige ist gleichermaßen real und in der Raumzeit "konserviert".
In der Raumzeit als Ganzes gibt es kein Ist-gewesen, kein Wird-sein, sondern nur ein ewiges Ist.
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Genussdenker registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.07.2007 Beiträge: 62
Wohnort: Schweiz/Zürich
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(#764768) Verfasst am: 09.07.2007, 17:56 Titel: |
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Danke dir,"Myron"!
Wenn wir schon das Thema ausweiten : dann muss man zwischen der Zeit selber (siehe "Myron") und unserer Fähigkeit des multi-dimensionalen Bewusstseins unterscheiden. Man könnte darüber hinaus natürlich noch davon sprechen,wie wir Zeit einteilen . . .
Doch geht es um Religion,geht es um uns Menschen.
Mir geht es nicht darum zwischen Wahrheiten zu entscheiden. Ebengenau dies (sich für eine Wahrheit zu entscheiden) laste ich denen an,welche Religion institutionell abschaffen wollen oder denen die eine Religion (die eigene,versteht sich) als Wahrheit deklarieren.
Denn : zu glauben ist keine Entität von Wahrheit.
Aber psychologisch gesehen,glauben wir immer an etwas,an Irgendwetwas.
Diese konkreten,speziefischen Vorstellungen dann als Wahrheit zu verkünden ist das Problem.
Aus der Konsequenz dieses Gedankens,schlage ich desshalb vor,den Anspruch auf ontologische Wahrheit(-en) abzulehen und dahin überzugehen,mitels den Instrumenten/Methoden die wir besitzen,nach Bedeutungen suchen und uns auf diese zu beschränken.
Die Folge davon wäre,dass niemand dem Anderem dessen Wahrheit absrechen kann!
Das Humanistische (historisch) Credo "Ad fontes" bewirkte eine solche Verinnerlichung.
Darauf begründe ich die personifizierte Symbiose damaliger Geitlicher/Gelehrte von Glauben und Vernunft. Und so macht es überhaupt auch Sinn. Sonst würden wir deren Errungenschaften verklären und unterschätzen. Ich höre jetzt schon Stimmen,welche darauf hinweisen dass es damals auch von solchen Menschen nicht immer mit rechten Dingen zuging. Und ihr müsste es auch gar nicht schreiben! Denn wir gesagt : um die Bedeutung der Dinge geht es!
Schlecht und Gut stehen sich IMMER gegenüber. Aber vereinen sich auch.
Darüber hinaus dürfen wir uns auch nicht nur auf eine Religion oder Konfession beschränken. Desshalb den Hinweis auf das "ex cathedra". Ebenso müssen wir die anderen Religionen miteinbeziehen.
Wer dies nicht tut,ist ebenfalls nicht konsequent. Oder geht es ldarum ediglich das Christentum abzuschaffen?! Beispiele solten dabei der Verdeutlichung dienen. Meiner Ansicht nach.
Viel eher als uns um Wahrheiten zu streiten,nuzten wir doch dass Wissen,welches noch nie so zugänglich und umfangreich war!
Religion/Glaube ist nur aus dem Wissen des Glauben/Religion selber (ad fontes) veränderbar. Wollen wir also das kritisierte Verhalten solcher Fanatiker ändern,müssen wir sie dort "abfangen".
Zum Beispiel mittels Vernunft und Wissen.
Das dies sogar effizient ist,könnte ich anhand eines erlebten Beisoels schildern. Wenn jemand Interesse hätte . . .
Genussdenker
_________________ Wissen dient dem Verstehen
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#764773) Verfasst am: 09.07.2007, 18:06 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Wenn die Zeit eine Vorstellung ist, dann ist sie imaginär [...] |
Naja. Wir bilden uns nicht ein, Vorstellungen zu haben, sondern wir haben Vorstellungen. (Grammatische Bemerkung)
Sag mir mal, inwiefern "Vorstellung" für dich etwas Anderes meint als "Phänomen"...
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | [...] also nichts anderes als ein abstrakter Begriff [...] |
Nein. Eine Vorstellung ist kein Begriff. Und übrigens auch nicht abstrakt.
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Auch Einsteins Zitat schließt sich dem an:
Zitat: | "Für uns überzeugte Physiker sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur eine Illusion, wen auch eine seht zählebige Illusion." |
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Naja. Mit dem Illusionsbegriff muss man ausgesprochen vorsichtig sein. Damit kann man sehr viel Unsinn treiben...
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Um ein Ordnungssystem für diese vielfältigen Bewegungen/Veränderungen zu schaffen, hat der Mensch sich Maßeinheiten, von natürlichen Beobachtungen als Bezugssysteme abgeleitet, dafür geschaffen ...Tage, Monate, Jahre! |
Freilich arbeitet auch der Physiker - und auch Einstein - öfters mal mit zeitlichen Maßstäben, ohne damit Probleme zu haben...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#764795) Verfasst am: 09.07.2007, 18:23 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Das "Jetzt", "Vorher", "Nachher" bezeichnet somit primär keine Zeit, sondern eine wahrgenommene Veränderung bezw. Bewegung materielle Objekte im Raum. |
Statt von einer "Bewegung im Raum" wäre es mE exakter, von einer wahrgenommenen relativen Lageänderung ("Bewegung") von "materiellen" Objekten zueinander zu sprechen.
Diese Formulierung überzeugt mich zwar selbst noch nicht ganz, weil in ihr implizit wieder der Raum als "Lage" (bzw. Position, Perspektive(?)) steckt, doch scheint es mir momentan schwierig, eine völlig raumfreie "Veränderung" sprachlich gebacken zu bekommen.
"Raum" ist mE ein Konstrukt, wie "Zeit".
_________________ Leben kann tödlich sein
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#764799) Verfasst am: 09.07.2007, 18:25 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | [...] doch scheint es mir momentan schwierig, eine völlig raumfreie "Veränderung" sprachlich gebacken zu bekommen. |
Ich weiss nicht, ob unsere Grammatik die Strukturen dafür hergibt. Ich weiss auch nicht, ob sie sie hergeben muss.
Algol hat folgendes geschrieben: | "Raum" ist mE ein Konstrukt, wie "Zeit". |
"Konstrukt" ist auch wieder so ein relativ problematischer Begriff. Wie unterscheidet sich der Raum als "Konstrukt" von anderen "Konstrukten"?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#764810) Verfasst am: 09.07.2007, 18:43 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | [...] doch scheint es mir momentan schwierig, eine völlig raumfreie "Veränderung" sprachlich gebacken zu bekommen. |
Ich weiss nicht, ob unsere Grammatik die Strukturen dafür hergibt. Ich weiss auch nicht, ob sie sie hergeben muss. |
Muß nicht, ich würde es eben gerne "raumfrei" formulieren.
Immerhin ließe sich "Bewegung" auf eine Dimension "reduzieren".
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | "Raum" ist mE ein Konstrukt, wie "Zeit". |
"Konstrukt" ist auch wieder so ein relativ problematischer Begriff. Wie unterscheidet sich der Raum als "Konstrukt" von anderen "Konstrukten"? |
Darüber habe ich mir jetzt noch keine Gedanken gemacht.
Wie unterscheidet sich zum Beispiel das Konstrukt "Raum" vom Konstrukt "Gott"?
Gar nicht, beide kann man nicht berühren und nicht sehen, und gehen ein in die Formeln der Benutzer (Gottesformel, Gebetsformel, Geschwindigkeit).
Und wie Kant meint, daß Raum a priori sei, so meinen manche Christen, daß Gott a priori sei.
Man könnte also beide gleichsetzen ...
_________________ Leben kann tödlich sein
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#764817) Verfasst am: 09.07.2007, 18:58 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Wenn die Zeit eine Vorstellung ist, dann ist sie imaginär, also nichts anderes als ein abstrakter Begriff, ein gedankliches Hilfskonstrukt.
Die "Zeit" als konkretes Objekt ist nicht vorstellbar! Nirgendwo im Universum gibt es "die Zeit" ! |
Das gleiche kann man mE über das Konstrukt Raum aussagen.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3638
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(#764818) Verfasst am: 09.07.2007, 19:00 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | "Konstrukt" ist auch wieder so ein relativ problematischer Begriff. |
Dazu ein Literaturtipp am Rande:
* Hacking, Ian. Was heißt »soziale Konstruktion«? Zur Konjunktur einer Kampfvokabel in den Wissenschaften. Übers. J. Schulte. Frankfurt a. M.: Fischer, 1999.
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#764819) Verfasst am: 09.07.2007, 19:00 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Die Zeit ist die vierte Dimension der Raumzeit; und die ist real. |
Ja, real im Sinne einer gedankliche Konstruktion sind sie alle, aber doch nicht als konkret/materielle Objekte.
Und was ist die erste, zweite und dritte Dimension der "Raumzeit"?
Genußdenker hat aber von einer gedanklichen "Vorstellung" der "Raumzeit" gesprochen und das hätte ich mir gerne mal erklären lassen!
Vielleicht kannst du ihm da nochmal aus der Klemme helfen!
Wobei ich der Ansicht bin, es gibt im Raum keine Dimensionen, wo wären denn im Universum die Raumdimensionen Höhe, Breite, Länge ohne das wir uns dafür eine Bezugspunkt geschaffen hätten ........und, haben wir das ?
Auch Dimensionen sind doch nur ein ausgedachtes Hilfskonstrukt zu Orientierung im Raum.
Und wenn es mal niemand mehr gibt der denken kann ....was dann, für wen gäbe es dann noch die relativen Begriffe "Raumzeit" h. b. l. bzw. oben, unten, links rechts?
Dieser ganze Vorstellungskram hat doch nur dort einen Sinn als Hilfsmittel wo er erdacht wurde, nämlich auf der bewohnten Erde.
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#764828) Verfasst am: 09.07.2007, 19:20 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | "Konstrukt" ist auch wieder so ein relativ problematischer Begriff.. |
Aber ja doch Tarvoc, wenn es dir Freude macht, wird es dir sicher gelingen unser gesamtes Vokabular als relativ problematisch einzustufen.
(Was es meiner Meinung nach auf Grund seiner Vieldeutigkeit auch zu sein scheint.)
Denk doch an Wittgensteins "Sprachspiel".
Und ....
"Tarvoc" ist auch wieder so ein relativ problematischer Begriff!
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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hehehe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.07.2006 Beiträge: 674
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(#764830) Verfasst am: 09.07.2007, 19:27 Titel: |
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Zitat: | Aus der Konsequenz dieses Gedankens,schlage ich desshalb vor,den Anspruch auf ontologische Wahrheit(-en) abzulehen und dahin überzugehen,mitels den Instrumenten/Methoden die wir besitzen,nach Bedeutungen suchen und uns auf diese zu beschränken.
Die Folge davon wäre,dass niemand dem Anderem dessen Wahrheit absrechen kann! |
Die Folge ist doch wohl eher die, dass DU allen anderen die Wahrheit absprichst, Deinen dogmatischen Relativismus/Konstruktivismus aber zur absoluten Wahrheit erhebst, der sich alle zu beugen haben.
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#764833) Verfasst am: 09.07.2007, 19:38 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
Wenn die Zeit eine Vorstellung ist, dann ist sie imaginär, also nichts anderes als ein abstrakter Begriff, ein gedankliches Hilfskonstrukt.
Die "Zeit" als konkretes Objekt ist nicht vorstellbar! Nirgendwo im Universum gibt es "die Zeit" ! |
Die Zeit ist die vierte Dimension der Raumzeit; und die ist real.
Für Einstein ist die Raumzeit eine absolute Entität. |
Und wenn wir Registerzustände einer "imaginären" CPU wären oder das Resultat einer Turingmaschine, wo bliebe dann unser "Raum"?
(Simulationen:
Fleißige Ameise
Spiel des Lebens )
_________________ Leben kann tödlich sein
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#764834) Verfasst am: 09.07.2007, 19:40 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | Wie unterscheidet sich zum Beispiel das Konstrukt "Raum" vom Konstrukt "Gott"? |
Na ja. Finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht so prickelnd, dieses Beispiel. Nehmen wir doch mal ein anderes Beispiel. Wie unterscheidet sich z.B. das Konstrukt "Raum" von dem Konstrukt "Stuhl" oder dem Konstrukt "Tisch"? Wenn man etwas als "Konstrukt" bezeichnet, dann muss diese Bezeichnung ja fähig sein, eine irgendwie geartete Abgrenzung zu leisten. Oder zumindest will man damit performativ irgendwas ausdrücken. Sonst kann man's auch lassen...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 09.07.2007, 19:41, insgesamt einmal bearbeitet |
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3638
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(#764835) Verfasst am: 09.07.2007, 19:41 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
Ja, real im Sinne einer gedankliche Konstruktion sind sie alle, aber doch nicht als konkret/materielle Objekte. |
Mit "real" meine ich, dass das so Bezeichnete kein bloßes, von uns "konstruiertes" Gedankending ist.
Die Raumzeit ist kein materielles Objekt im engeren Sinn, aber nichtsdestoweniger ein konkretes physikalisches Objekt.
(Heutzutage wird von vielen Philosophen die Bezeichnung "Physikalismus" gegenüber der älteren Bezeichnung "Materialismus" bevorzugt, weil es missverständlich ist, z.B. Felder zu den materiellen Objekten zu zählen. Auch das Vakuum kann man eigentlich nicht als materiell (d.i. als aus Atomen zusammengesetzten Körper) bezeichnen. Die Rede von "immateriellen physikalischen Objekten" darf aber natürlich nicht so verstanden werden, als handelte es sich dabei um irgendetwas Übernatürliches.)
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
Und was ist die erste, zweite und dritte Dimension der "Raumzeit"? |
Das sind die drei räumlichen Dimensionen.
(Mag sein, dass es da noch mehr davon gibt.)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#764837) Verfasst am: 09.07.2007, 19:44 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | "Tarvoc" ist auch wieder so ein relativ problematischer Begriff! |
Naja. Klassischerweise ist ein Eigenname gar kein Begriff. Aber wenn du auf die Problematik von "ich", etc. hinauswillst, dann natürlich.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3638
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(#764839) Verfasst am: 09.07.2007, 19:47 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Wenn man etwas als "Konstrukt" bezeichnet, dann muss diese Bezeichnung ja fähig sein, eine irgendwie geartete Abgrenzung zu leisten. Oder zumindest will man damit performativ irgendwas ausdrücken. Sonst kann man's auch lassen... |
Wenn alles ein mentales Konstrukt ist, dann auch die Konstrukteure.
Dann gäbe es nichts außer einander konstruierenden mentalen Konstrukten.
Ein absurder Standpunkt.
Zuletzt bearbeitet von Myron am 09.07.2007, 19:48, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#764840) Verfasst am: 09.07.2007, 19:48 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Mit "real" meine ich, dass das so Bezeichnete kein bloßes, von uns "konstruiertes" Gedankending ist. |
Hm. Sprichst du jetzt von Kants "Dingen an sich"?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#764844) Verfasst am: 09.07.2007, 19:53 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Wenn alles ein mentales Konstrukt ist [...] |
Aber was heißt "mental"? Davon war ja bis jetzt, soweit ich das überblicken kann, noch gar nicht die Rede...
Myron hat folgendes geschrieben: | [...] dann auch die Konstrukteure. |
Wo wir gerade bei Gott sind: Ich denke, ich gehe als Atheist durch...
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tapuak registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2006 Beiträge: 1264
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(#764851) Verfasst am: 09.07.2007, 19:59 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | "Tarvoc" ist auch wieder so ein relativ problematischer Begriff! |
Was bedeutet "problematisch"? Was bedeutet "Begriff"? Was bedeutet "was"? Was bedeutet "bedeuten"? Eine konsequente Dekonstruktion scheint mir an dieser Stelle unausweichlich.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#764852) Verfasst am: 09.07.2007, 19:59 Titel: |
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hehehe hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Aus der Konsequenz dieses Gedankens,schlage ich desshalb vor,den Anspruch auf ontologische Wahrheit(-en) abzulehen und dahin überzugehen,mitels den Instrumenten/Methoden die wir besitzen,nach Bedeutungen suchen und uns auf diese zu beschränken.
Die Folge davon wäre,dass niemand dem Anderem dessen Wahrheit absrechen kann! |
Die Folge ist doch wohl eher die, dass DU allen anderen die Wahrheit absprichst, Deinen dogmatischen Relativismus/Konstruktivismus aber zur absoluten Wahrheit erhebst, der sich alle zu beugen haben. |
Lern mal, mit Angabe des Autors zu zitieren.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#764854) Verfasst am: 09.07.2007, 20:01 Titel: |
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Tapuak hat folgendes geschrieben: | Eine konsequente Dekonstruktion scheint mir an dieser Stelle unausweichlich. |
Na, dann fang' mal an.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3638
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(#764860) Verfasst am: 09.07.2007, 20:05 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: | Mit "real" meine ich, dass das so Bezeichnete kein bloßes, von uns "konstruiertes" Gedankending ist. |
Hm. Sprichst du jetzt von Kants "Dingen an sich"? |
Hm, ich unterscheide einfach zwischen wirklichen und unwirklichen Dingen, d.i. Scheindingen.
Die einen Gegenstände unseres Denkens sind real und die anderen irreal, d.i. imaginär, fiktiv, inexistent.
(Für mich sind die Erscheinungen, die erscheinenden Dinge die Dinge selbst. In diesem Punkt bin ich kein Kantianer. Dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie erscheinen, ist klar. Das bedeutet aber nicht, dass uns nur Erscheinungen der Dinge erscheinen, die von den "Dingen an sich" verschieden sind.)
Zuletzt bearbeitet von Myron am 09.07.2007, 20:30, insgesamt einmal bearbeitet |
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#764861) Verfasst am: 09.07.2007, 20:05 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | Wie unterscheidet sich zum Beispiel das Konstrukt "Raum" vom Konstrukt "Gott"? |
Na ja. Finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht so prickelnd, dieses Beispiel. Nehmen wir doch mal ein anderes Beispiel. Wie unterscheidet sich z.B. das Konstrukt "Raum" von dem Konstrukt "Stuhl" oder dem Konstrukt "Tisch"? Wenn man etwas als "Konstrukt" bezeichnet, dann muss diese Bezeichnung ja fähig sein, eine irgendwie geartete Abgrenzung zu leisten. Oder zumindest will man damit performativ irgendwas ausdrücken. Sonst kann man's auch lassen... |
Ach so ist das gemeint!
"Stuhl" ist eine Universalie (eine Oberbezeichnung für "alle Stühle" und somit natürlich auch "konstruiert"), aber Raum, Zeit und Gott sind mE keine Universalien (bzw. werden idR nicht so gebraucht).
Wenn ich mit "Konstrukt" "Universalie" gemeint hätte, hätte ich "Universalie" geschrieben.
(edit: zwar sind alle Universalien Konstrukte, aber nicht alle Konstrukte sind Universalien)
_________________ Leben kann tödlich sein
Zuletzt bearbeitet von Algol am 09.07.2007, 20:16, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#764863) Verfasst am: 09.07.2007, 20:08 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Hm, ich unterscheide einfach zwischen wirklichen und unwirklichen Dingen, d.i. Scheindingen. |
Wie machst du das denn?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 09.07.2007, 20:13, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#764865) Verfasst am: 09.07.2007, 20:10 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | "Stuhl" ist eine Universalie. |
Ich glaube wir missverstehen uns. Ich meinte schon Stühle und nicht Universalien.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#764879) Verfasst am: 09.07.2007, 20:27 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | "Stuhl" ist eine Universalie. |
Ich glaube wir missverstehen uns. Ich meinte schon Stühle und nicht Universalien. |
Um weitere Mißverständnisse zu vermeiden, erläutere doch bitte, was Du damit meinst, wenn Du "Stühle" schreibst.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#764882) Verfasst am: 09.07.2007, 20:33 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | "Stuhl" ist eine Universalie. |
Ich glaube wir missverstehen uns. Ich meinte schon Stühle und nicht Universalien. |
Um weitere Mißverständnisse zu vermeiden, erläutere doch bitte, was Du damit meinst, wenn Du "Stühle" schreibst. |
Äh, lassen wir das!
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3638
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(#764884) Verfasst am: 09.07.2007, 20:37 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: | Hm, ich unterscheide einfach zwischen wirklichen und unwirklichen Dingen, d.i. Scheindingen. |
Wie machst du das denn? |
Das mache ich, indem ich es tue.
(Oder wolltest Du eigentlich fragen: "Wie findet man heraus, was wirklich ist und was nicht?")
Zuletzt bearbeitet von Myron am 09.07.2007, 20:40, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#764885) Verfasst am: 09.07.2007, 20:38 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: | Hm, ich unterscheide einfach zwischen wirklichen und unwirklichen Dingen, d.i. Scheindingen. |
Wie machst du das denn? |
Das mache ich, indem ich es tue. |
Aha. Du kannst mir also nicht erklären, wie du es tust?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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