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Lafontaine
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Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#308595) Verfasst am: 26.06.2005, 01:35    Titel: Lafontaine Antworten mit Zitat

Welche stichhaltigen Gründe haben zum schlechten Ruf Oskar Lafontaines beeigetragen? Ich meine jetzt bevor er aus der SPD ausgetreten ist und WASG-Mitglied wurde?

Ich vermute, und dies schon seit seinem Rücktritt als Finanzminister, dass es darum geht ihn vor dem Wähler zu diskreditieren. Behauptungen er sei "feige" "unanständig" "ein gefährlicher Spalter".... wurden sehr oft gebracht, aber nie habe ich mal von einem konkreten Vergehen gehört, das ihn nun wirklich diskreditieren würde (Vergleich Koch und die "jüdischen Vermächtnisse")
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#308600) Verfasst am: 26.06.2005, 01:40    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, ich weiß ja nicht alle Hintergründe, aber die Art und Weise wie er ausgestiegen ist (nicht seine Motivation), war wie die sprichwörtliche beleidigte Leberwurst.
Obwohl ich nicht genau weiß, ob man ihm das übel nehmen sollte... Am Kopf kratzen
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phoenix
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Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#308601) Verfasst am: 26.06.2005, 01:42    Titel: Antworten mit Zitat

Er hat die Partei im Stich gelassen......
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#308602) Verfasst am: 26.06.2005, 01:44    Titel: Antworten mit Zitat

Clement hat folgendes geschrieben:
Er hat die Partei im Stich gelassen......


Na ja, ich denke eher die Partei hat sich selber im Stich gelassen...
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#308613) Verfasst am: 26.06.2005, 01:57    Titel: Re: Lafontaine Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Welche stichhaltigen Gründe haben zum schlechten Ruf Oskar Lafontaines beeigetragen?


Die Art und Weise seines selbstgewählten Abgangs als Bundesfinanzminister und SPD-Parteivorsitzender.
_________________
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"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
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phoenix
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Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#308614) Verfasst am: 26.06.2005, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Clement hat folgendes geschrieben:
Er hat die Partei im Stich gelassen......


Na ja, ich denke eher die Partei hat sich selber im Stich gelassen...


Was ist nur aus der SPD geworden!!!!!!!!!!!!!!!!

Geschockt zornig Ohnmacht

(Ich stamme aus einer Familie, in der von der Oma bis zum Enkel alle in der SPD waren/sind. Nun ja, ich bin schon vor ein paar Jahren ausgetreten....)

Da kommt mir der Satz von Andrea Nahles in den Sinn:

Gerhard Schröder ist die Abrissbirne der sozialdemokratischen Programmatik.

Wie recht sie hat!!

Aber ganz übel wird mir, wenn ich mir vorstelle, mit welchem Personal sie den Neuanfang bewerkstelligen wollen. *heul* Deprimiert

Aber immerhin haben wir jetzt die Homo-Ehe light und die vielen Windräder und zwei AKWs sind abgeschaltet und die BW ist in Afghanistan. Komplett von der Rolle


Zuletzt bearbeitet von phoenix am 26.06.2005, 02:07, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#308619) Verfasst am: 26.06.2005, 02:01    Titel: Antworten mit Zitat

Clement hat folgendes geschrieben:

Aber am ganz übel wird mir, wenn ich mir vorstelle, mit welchem Personal sie den Neuanfang bewerkstelligen wollen. *heul* Deprimiert


Mir auch!
_________________
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#308637) Verfasst am: 26.06.2005, 02:41    Titel: Re: Lafontaine Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Welche stichhaltigen Gründe haben zum schlechten Ruf Oskar Lafontaines beeigetragen? Ich meine jetzt bevor er aus der SPD ausgetreten ist und WASG-Mitglied wurde?

Ich vermute, und dies schon seit seinem Rücktritt als Finanzminister, dass es darum geht ihn vor dem Wähler zu diskreditieren. Behauptungen er sei "feige" "unanständig" "ein gefährlicher Spalter".... wurden sehr oft gebracht, aber nie habe ich mal von einem konkreten Vergehen gehört, das ihn nun wirklich diskreditieren würde (Vergleich Koch und die "jüdischen Vermächtnisse")

Ich bin kein goßer Fan von Lafontaine und seinen Spruch von den Fremdarbeitern, die uns die Arbeit wegnehmen, finde ich vollkommen daneben.

Aber: Die Darstellung in den Medien, er sei ein "Drückeberger", finde ich jedesmal extrem merkwürdig.

In meiner Sicht war sein Abgang aus der Politik eher ein Zugeständnis von ihm an die SPD. Die SPD wollte seine Wirtschaftspolitik nicht mittragen, daher hat er den Weg für die andere Sichtweise der SPD freigemacht: also kein Drückeberger, sondern im Gegenteil eine persönliche Zurücknahme im Dienste der Partei, eine Aufopferung, eine Aufgabe des eigenen Egos sozusagen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sein Rücktritt abgesprochen war. Wenn die SPD ihn jetzt als "Fahnenflüchtigen" versucht abzuqualifizieren, ist das nicht besonders solidarisch (Was ich eigentlich sagen will: Das ist eine unglaubliche Schweinerei - wenn das so war, wie ich das sehe).

Etwas anderes ist übrigens mit Gysi: Der hat mE einfach so, weil er keinen Bock mehr hatte, hingeschmissen. Deswegen finde ich es in seinem Fall ok, ihn als Drückeberger zu bezeichnen.

Jedoch werden die beiden in den Medien oft in einem Atemzug genannt: "Gysi und Lafontaine - die schmeißen doch sowieso hin, wenn's ernst wird".

Wie gesagt: Bei Gysi kann ich's nachvollziehen, bei Lafontaine nicht.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#308650) Verfasst am: 26.06.2005, 03:45    Titel: Antworten mit Zitat

Wir sollten seine höchst seltsamen Auffassungen von Pressefreiheit nicht vergessen, die in dem eigens für ihn erlassenen saarländischen Pressegesetz zum Ausdruck kommen, mit dem er versuchte, weitere Berichterstattung über seine Verbindungen ins Rotlichtmilieu abzuwürgen.
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#308744) Verfasst am: 26.06.2005, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Clement hat folgendes geschrieben:

Da kommt mir der Satz von Andrea Nahles in den Sinn:

Gerhard Schröder ist die Abrissbirne der sozialdemokratischen Programmatik.

Wie recht sie hat!!


Hachja, Andrea Nahles... fand ich gut, in der Zeit, als sie Bundesvorsitzende der Jusos war - ich war nämlich zu dieser Zeit dort bei denen aktiv. Sie hat es immerhin geschafft, einen doch zerstrittenen Jugendverband, der bis dato kaum mehr auch in der Öffentlichkeit vorkam, z. B. auf den Regierungswechsel einzuschwören und dafür, trotz aller Querelen mit der ungeliebten "Mutter", auch zu kämpfen...

Ach, apropos Jusos... da war doch mal was: Immerhin war glaub ich 1980 ein gewisser Gerhard Schröder Bundesvorsitzender der Jusos... also wer weiß, vielleicht haben wir in ca. 20 Jahren eine Bundeskanzlerin Nahles...zwinkernzynisches Grinsen
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#308781) Verfasst am: 26.06.2005, 14:28    Titel: Re: Lafontaine Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Welche stichhaltigen Gründe haben zum schlechten Ruf Oskar Lafontaines beeigetragen?

der Name (und sein hiesiger Spitzname: "Männeken Piss") Cool

Sonst fiele mir tatsächlich nichts ein, aber es ist in der Politik tatsächlich ein mangel, einen namen zu haben, der etwas bedeutet woran sich Kabarettisten und Presse aufhängen können (nicht wahr, Frau Piepenkötter?).
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#777023) Verfasst am: 28.07.2007, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Welche stichhaltigen Gründe haben zum schlechten Ruf Oskar Lafontaines beeigetragen?


Nicht zuletzt auch die Medien. Gezielt gegen L. Donnerstag bei Panorama. Die haben nicht ein gutes Haar an ihm gelassen. Sehr überzeugend fand ich den Beitrag zwar nicht, seine Wirkung wird er aber nicht verfehlt haben.

Schaut selbst.
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#777029) Verfasst am: 28.07.2007, 00:48    Titel: Re: Lafontaine Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Welche stichhaltigen Gründe haben zum schlechten Ruf Oskar Lafontaines beeigetragen? Ich meine jetzt bevor er aus der SPD ausgetreten ist und WASG-Mitglied wurde?

Hatte Oskar denn jemals einen "guten" Ruf?

Oskar ist in meinen Augen ein Weichei, das durch den Schnitt in den Hals noch weicher wurde.
Dann zog er sich, wie von Schrödi erhofft, wie ein gekränkter Igel von der Parteipolitik zurück und ermöglichte dadurch Hartz IV.

Er schrieb außerdem ein jammervolles Buch über Anatomie, in dem er seitenlang darüber klagte, wie pöhse und welch ein Kamerdenschwein doch Schrödi sei.
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Leben kann tödlich sein
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#777032) Verfasst am: 28.07.2007, 00:55    Titel: Re: Lafontaine Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:

Dann zog er sich, wie von Schrödi erhofft, wie ein gekränkter Igel von der Parteipolitik zurück und ermöglichte dadurch Hartz IV.


Fast schon vergessen, aber ja, so war es. Als L. weg war drehte S. erst so richtig auf.
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Peinhart
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.04.2007
Beiträge: 362

Beitrag(#777109) Verfasst am: 28.07.2007, 08:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, die Pazifisten haben Auschwitz ermöglicht. Was lernt uns das...?
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Derrick
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.04.2007
Beiträge: 118

Beitrag(#777198) Verfasst am: 28.07.2007, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Warum genau Lafontaine damals als Finanzminister zurücktrat, weiss ich immer noch nicht so genau. Da schwirren dermaßen viele Gerüchte herum.
Wahrscheinlich hat Lafontaine gemerkt, dass seine angedachte Finanzpolitik nicht leicht zu bewerkstelligen ist und sie wahrscheinlich nicht zwingend von Erfolg gekrönt sein wird. Danach hat er sich wohl gerne aus dem Amt drängen lassen.

Sein schlechter Ruf resultiert jedenfalls schon primär von seinem Rücktritt und dem sich anschließenden Streit mit Teilen der SPD Führung.
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#777208) Verfasst am: 28.07.2007, 13:26    Titel: Re: Lafontaine Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Etwas anderes ist übrigens mit Gysi: Der hat mE einfach so, weil er keinen Bock mehr hatte, hingeschmissen. Deswegen finde ich es in seinem Fall ok, ihn als Drückeberger zu bezeichnen.

Jedoch werden die beiden in den Medien oft in einem Atemzug genannt: "Gysi und Lafontaine - die schmeißen doch sowieso hin, wenn's ernst wird".

Wie gesagt: Bei Gysi kann ich's nachvollziehen, bei Lafontaine nicht.

Hm, Ich glaube mal gelesen zu haben, das Gysi zu dem Zeitpunkt ziemliche gesundheitliche Probleme hatte... Burn-Out-Syndrom und so weiter Schulterzucken
Ich kann daran, das ein Politiker sein Amt hinschmeißt nix ehrenrühriges sehen, eher wenn er sich dran klammert obwohl er eigentlich nicht mehr kann/will. Wünschte mir nur, die würden das alle machen, endgültig. Sehr glücklich
_________________
"Jede hat mich gern, aber keine liebt mich! - Wenn ich an den lieben Gott glaubte, - wie müßte ich ihn hassen!"
Erich Mühsam, Tagebücher
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#777214) Verfasst am: 28.07.2007, 13:52    Titel: Re: Lafontaine Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Welche stichhaltigen Gründe haben zum schlechten Ruf Oskar Lafontaines beeigetragen? Ich meine jetzt bevor er aus der SPD ausgetreten ist und WASG-Mitglied wurde?

Ich vermute, und dies schon seit seinem Rücktritt als Finanzminister, dass es darum geht ihn vor dem Wähler zu diskreditieren. Behauptungen er sei "feige" "unanständig" "ein gefährlicher Spalter".... wurden sehr oft gebracht, aber nie habe ich mal von einem konkreten Vergehen gehört, das ihn nun wirklich diskreditieren würde (Vergleich Koch und die "jüdischen Vermächtnisse")

Ich bin kein goßer Fan von Lafontaine und seinen Spruch von den Fremdarbeitern, die uns die Arbeit wegnehmen, finde ich vollkommen daneben.

Aber: Die Darstellung in den Medien, er sei ein "Drückeberger", finde ich jedesmal extrem merkwürdig.

In meiner Sicht war sein Abgang aus der Politik eher ein Zugeständnis von ihm an die SPD. Die SPD wollte seine Wirtschaftspolitik nicht mittragen, daher hat er den Weg für die andere Sichtweise der SPD freigemacht: also kein Drückeberger, sondern im Gegenteil eine persönliche Zurücknahme im Dienste der Partei, eine Aufopferung, eine Aufgabe des eigenen Egos sozusagen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sein Rücktritt abgesprochen war. Wenn die SPD ihn jetzt als "Fahnenflüchtigen" versucht abzuqualifizieren, ist das nicht besonders solidarisch (Was ich eigentlich sagen will: Das ist eine unglaubliche Schweinerei - wenn das so war, wie ich das sehe).

Etwas anderes ist übrigens mit Gysi: Der hat mE einfach so, weil er keinen Bock mehr hatte, hingeschmissen. Deswegen finde ich es in seinem Fall ok, ihn als Drückeberger zu bezeichnen.

Jedoch werden die beiden in den Medien oft in einem Atemzug genannt: "Gysi und Lafontaine - die schmeißen doch sowieso hin, wenn's ernst wird".

Wie gesagt: Bei Gysi kann ich's nachvollziehen, bei Lafontaine nicht.



Oskar hatte doch Recht mit den Fremdarbeitern. Gibt es diese Lohndrücker hier etwa nicht? Lächerlich war die Auschlachtung seiner Wortwahl, aber er hat sich da souverän behauptet.

Dass er geschmissen hat, war auch verständlich, auch wenn man sich sowas wie einen Kampf gegen Schröder gewünscht hätte.

Gysi hatte ganz sicher keine Lust, sein Leben als Verwalter eines maroden Stadthaushaltes zu fristen. Der Mann ist in der Bundespolitik zuhause. Sein Fehler war, sich überhaupt für diesen Posten zur Verfügung zu stellen.

Und ja, die Medien haben Angst vor den Beiden, zurecht. Beide sind hochintelligent und können der Lobbykratur in Drecksland wirklich gefährlich werden.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#777223) Verfasst am: 28.07.2007, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Oskar hatte doch Recht mit den Fremdarbeitern. Gibt es diese Lohndrücker hier etwa nicht? Lächerlich war die Auschlachtung seiner Wortwahl, aber er hat sich da souverän behauptet.

Dass er geschmissen hat, war auch verständlich, auch wenn man sich sowas wie einen Kampf gegen Schröder gewünscht hätte.

Gysi hatte ganz sicher keine Lust, sein Leben als Verwalter eines maroden Stadthaushaltes zu fristen. Der Mann ist in der Bundespolitik zuhause. Sein Fehler war, sich überhaupt für diesen Posten zur Verfügung zu stellen.

Und ja, die Medien haben Angst vor den Beiden, zurecht. Beide sind hochintelligent und können der Lobbykratur in Drecksland wirklich gefährlich werden.


Da hat mir einer die Worte aus dem Mund genommen. Nur eines noch: Was liegt an Personen? Wer noch daran glaubt, dass einzelne Politiker (oder vielleicht sogar Parteien?) etwas verändern, bei dem hat die mediale Propaganda ihr Bestes getan.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#777227) Verfasst am: 28.07.2007, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Einmal wären da seine Nationalistischen Ansichten, wie sie bei den "Fremdarbeitern" offensichtlich wird und seine Islamophilie, wenn er Linke Politik mit dem Islam vergleicht.
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#777228) Verfasst am: 28.07.2007, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Leto hat folgendes geschrieben:
Einmal wären da seine Nationalistischen Ansichten, wie sie bei den "Fremdarbeitern" offensichtlich wird.


Das würdest Du als Arbeiter, der seinen Job an einen Polen verliert, weil dieser einen Lohn verlangt, von dem man in Deutschland nicht leben kann, vielleicht anders sehen. Das hat nciht das Geringste mit Nationalismus zu tun, sondern mit der Sorge um eine funktionierende Volkswirtschaft.
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#777234) Verfasst am: 28.07.2007, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Leto hat folgendes geschrieben:
Einmal wären da seine Nationalistischen Ansichten, wie sie bei den "Fremdarbeitern" offensichtlich wird.


Das würdest Du als Arbeiter, der seinen Job an einen Polen verliert, weil dieser einen Lohn verlangt, von dem man in Deutschland nicht leben kann, vielleicht anders sehen. Das hat nciht das Geringste mit Nationalismus zu tun, sondern mit der Sorge um eine funktionierende Volkswirtschaft.


Trotzdem bleibt es Nationalistisch, wenn man Protektionismus betreibt, anstatt Internationle Solidarität zu fördern. Mit diesen "Fremdarbeitern" hetzt er die deutschen Proletarier gegen die Proletarier anderer Länder. Und das ist Populistisch-Nationalistisch und in keinster Weise links.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#777236) Verfasst am: 28.07.2007, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Oskars Ideologie ist ein ungesundes Gebräu, in dem manch guter Gedanke in Idiotie ersäuft.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#777247) Verfasst am: 28.07.2007, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Derrick hat folgendes geschrieben:
Warum genau Lafontaine damals als Finanzminister zurücktrat, weiss ich immer noch nicht so genau. Da schwirren dermaßen viele Gerüchte herum.
Wahrscheinlich hat Lafontaine gemerkt, dass seine angedachte Finanzpolitik nicht leicht zu bewerkstelligen ist und sie wahrscheinlich nicht zwingend von Erfolg gekrönt sein wird. Danach hat er sich wohl gerne aus dem Amt drängen lassen.

Sein schlechter Ruf resultiert jedenfalls schon primär von seinem Rücktritt und dem sich anschließenden Streit mit Teilen der SPD Führung.

Erinnert ihr Euch etwa nicht mehr an diese denkwürdige Pressekonferenz, stotternd , offensichtlich mti falschen Zahlen jonglierend verwies er nachfragende Journalisten an seine Begleiter (aus dem BMFi), die er schlecht gebrieft hatte. Oskar war völlig erkennbar überfordert im Finanzministierum - und das nachdem er jahrelang den Finanzexperten der SPD gegeben hatte.


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 28.07.2007, 15:38, insgesamt einmal bearbeitet
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Sokrateer
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#777249) Verfasst am: 28.07.2007, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Leto hat folgendes geschrieben:
Trotzdem bleibt es Nationalistisch, wenn man Protektionismus betreibt, anstatt Internationle Solidarität zu fördern. Mit diesen "Fremdarbeitern" hetzt er die deutschen Proletarier gegen die Proletarier anderer Länder. Und das ist Populistisch-Nationalistisch und in keinster Weise links.

national =/= nationalistisch

Deiner Definition nach wären auch Chavez, Lula de Silva und Morales nationalistisch. Die sind darüber hinaus noch extrem patriotisch.

Leute, die für die kleinste Abweichung von ihrer Position gleich "nationalistisch", "rassistisch" oder "faschistisch" schreien, werden zum Glück niemals was zu sagen haben. Also was soll's.
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#777268) Verfasst am: 28.07.2007, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Außerdem hetzt jemand noch lange nicht, wenn er die Problematik anspricht.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#777277) Verfasst am: 28.07.2007, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Außerdem hetzt jemand noch lange nicht, wenn er die Problematik anspricht.



Hört, hört!
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#777278) Verfasst am: 28.07.2007, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Oh, dieser alte Thread.

Mal nüchtern betrachtet hält Lafontaine offensichtlich nicht viel vom Rechtsstaat. Seine Einstellung zur Pressefreiheit hat Raphael oben schon erwähnt, seine Einstellung zur körperlichen Unversehrtheit hatte ich hier schon einmal dargestellt.

Letzteres ist übrigens ein Link zur "Fremdarbeiter"-Diskussion. Ich bin der Meinung, dass sich Lafontaine dabei ziemlich im Ton vergriffen hat, als er folgendes sagte: "Familienväter und Frauen werden arbeitslos, weil Fremdarbeiter ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen". Nun ja. Natürlich ganz harmlos. Honi soit qui mal y pense.
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#777283) Verfasst am: 28.07.2007, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Aber es stimmt. Darf er nicht sagen, was wahr ist?
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#777284) Verfasst am: 28.07.2007, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Leto hat folgendes geschrieben:

Trotzdem bleibt es Nationalistisch, wenn man Protektionismus betreibt, anstatt Internationle Solidarität zu fördern. Mit diesen "Fremdarbeitern" hetzt er die deutschen Proletarier gegen die Proletarier anderer Länder. Und das ist Populistisch-Nationalistisch und in keinster Weise links.

Ja als Solaridät mit den Polen sollten die Deutschen lieber ihre Löhne den Polen anpassen.
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
national =/= nationalistisch

Für mich schon. Aber nationalistisch ist für mich nicht nationalsozialistisch, rassistisch sondern einfach nur national.
_________________
Trish:(
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