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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#778098) Verfasst am: 30.07.2007, 10:09 Titel: |
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wenn ich farbenblind bin, zweifle ich auch an, dass etwas diese oder jene Farbe wirklich hat...
wenn ich nicht an Gott glaube, muss ich doch die Heiligkeit anzweifeln, oder?
Wikipedia erklaert es ganz gut, in dem dort gesagt wird, dass heilig im allgemeinen Sprachgebrauch ein religiöser Begriff ist mit der zugedachten Bedeutung: der göttlichen Sphaere gehörig
wenn ich also nicht an Gott glaube, kann ich persönlich auch nicht an die Heiligkeit seiner Werke glauben, da ich dafür ja Gott anerkennen müsste
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#778103) Verfasst am: 30.07.2007, 10:21 Titel: |
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Ich stelle jedenfalls nicht in Frage, ob irgendetwas heilig ist. Es gibt nichts "Heiliges". Punkt.
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#778147) Verfasst am: 30.07.2007, 11:41 Titel: |
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ateyim hat folgendes geschrieben: | wenn ich farbenblind bin, zweifle ich auch an, dass etwas diese oder jene Farbe wirklich hat...
wenn ich nicht an Gott glaube, muss ich doch die Heiligkeit anzweifeln, oder?
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Sicher. Es bleibt jedoch Deine ganz persönliche Entscheidung, ob Du dies einem Gläubigen gegenüber tust. Das ist wiegesagt das Problem der Offenheit.
Meine Grundhaltung dem gesellschaftlichen Leben gegenüber ist allerdings die, daß ich an Offenheit sowieso nicht glaube. Ich glaube schon, daß es Gesellschaften gibt, in der jeder seine Meinung offen äußern kann, wir leben ja in einer solchen. Ich glaube jedoch nicht, daß es Gesellschaften gibt, die so "funktionieren", daß jeder jederzeit zu jeder nur passenden oder unpassenden Gelegenheit seine offene Meinung äußert.
Das kritisiere ich eben auch an manchen Atheisten, daß sie m.E. Illusionen hinterherlaufen. Sie haben einen tiefverwurzelten Glauben an die Offenheit, sie glauben, man müsse nur über den Islam offen diskutieren können und dann würde sich das Phänomen Islam in Luft auflösen. Das glaube ich nicht.
Nichtsdestoweniger muß der Islam Spötter und Feinde auch aushalten können. Ohne diese zu bedrohen oder zuzuschlagen. Und natürlich war die Diskussion über die dänischen Mohammedkarikaturen fatal. Ich habe überhaupt keine großen Sympathien für diese Karikaturen, ich denke eigentlich gehört es sich nicht für eine Mehrheitskultur, die Kultur einer Minderheitskultur wie der europäisch- islamischen diese anzugreifen. Aber diese ganze Angelegenheit ist ein Rückschlag für die freie Presse und man kann es dieser nicht verdenken, wenn sich diese wehrt.
Das Leben für Muslime wird in diesen Gesellschaften schon sehr ungemütlich werden, man denke nur an die Schlagzeile des Millionenblattes Bild "Kuschen wir vor dem Islam?" Aber das haben sich die Muslime selber zuzuschreiben.
Gruß Martin
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#778161) Verfasst am: 30.07.2007, 12:06 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Nichtsdestoweniger muß der Islam Spötter und Feinde auch aushalten können. |
muss er aus der selbstherrlichen Sicht eines Moslems, dass nur er den Weg Gottes beschreitet, halt eben nicht.
und das ist das Problem...
den der Moslem muss keine Spötter und Feinde aushalten, der Koran sagt ihm zeigt ihm ganz ander Methoden auf, wie mit ihnen zu verfahren ist... und wenn Allah mir das recht gibt, diese Leute zu töten, warum soll ich sie dann aushalten?
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#778193) Verfasst am: 30.07.2007, 12:52 Titel: |
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Lieber Ateyim,
das weiß ich eben nicht. Habe den Koran wiegesagt gelesen, lese ihn im moment eine zweites mal. Ich glaube, es ist nicht so eindeutig. Der Islam ist wohl keine "schlägst du mir auf die linke Backe, halte ich die rechte auch noch hin" - Religion. Der Islam ist eine Religion, die sich auch verteidigt und auch angreift. Eben auch militärisch. Da ist er mit dem Christentum nicht zu verwechseln.
Nur es gibt im Koran sicher auch "positive Ansätze". Das berühmte "es gibt keinen Zwang in der Religion", das eben auch im Koran steht. Das "seid nicht selbst die Übertreter, siehe Allah liebt sie nicht die Übertreter". Oder die 109. Sure, die ich hier mal vollständig zitiere:
109. Sure
Die Ungläubigen
Sprich: Oh ihr Ungläubigen,
ich diene nicht dem was ihr dienet,
und ihr seid nicht die Diener dessen, dem ich diene,
und ich bin nicht der Diener dessen, dem ihr dienet,
und ihr seid nicht die Diener dessen, dem ich diene,
Euch euer Glaube und mir mein Glaube.
Also man muß schon sehr islamfeindlich sein, um daraus eine Haudraufmentalität abzuleiten. Polemiken gegen Ungläubige finden sich viele. Und natürlich landen die alle in der Hölle ( das ist im Christentum aber auch nicht anders).
Aber um mal aus der 2. Sure zu zitieren:
"Siehe den Ungläubigen ist es gleich, ob Du sie warnst oder nicht warnst. Versiegelt hat Allah ihre Herzen und Ohren, und für sie ist schlimme Strafe."
Ja, sicher Strafe, aber im Jenseits doch nicht im Diesseits. Und natürlich ist es ganz entzückend, daß Allah selbst die Verantwortung für den Unglauben übernimmt, dann aber trotzdem straft. Und so finde ich viele Beispiele im Koran, wo den Ungläubigen Höllenstrafen angedroht werden und das mag abstoßend wirken, aber das entscheidende ist doch, daß ich an keiner Stelle, außer in der kriegerischen Auseinandersetzung lesen kann: Schlagt die Ungläubigen tot.
Oder es heißt über Ungläubige:
"Allah wird sie verspotten und weiter in ihrer Rebellion verblendet irre gehen lassen."
Aus beiden Zitaten kann ich nur schließen: Der Unglaube ist göttlich gewollt ( "Versiegelt hat Allah...") und zweitens: Er kann auch gelebt werden ( Allah läßt sie in der "Verblendung").
So oder so, ich finde daß viele totalitäre islamische Staaten einfach einen sehr verengten um nicht zu sagen falschen Islam leben. Ich finde es halt widerwärtig, wenn da jemand in Afghanistan Christ werden will und dies dort unter Todesstrafe steht. Oder neulich hörte ich von einem Ägypter, der sich vom Islam distanzieren wollte und dann bestraft wurde. Das ist alles höchst widerwärtig. Es gibt aber sowieso für mich nur ein einziges Land, daß ich als islamisches Land ernst nehme, das ist die Türkei. Ein erzwungener Kadavergehorsam hat für mich mit lebendiger Glaubenspraxis nichts zu schaffen.
Gruß Martin
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#778277) Verfasst am: 30.07.2007, 14:06 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Das ist zugegebenermaßen das Kernproblem. Und es steht mir als ehemaligem Christen gar nicht zu, hier die Sichtweise von Exmuslimen zu kritisieren! |
Selbstverständlich steht dir das zu.
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Allerdings weiß ich nicht, ob das mit dem "Infragestellen des Christentums" wirklich so einfach ist, wie Du das darstellst. Wieviele Christentumskritiker kriegen denn in großen deutschen Zeitungen eine Plattform? Ich glaube, das ist gar nicht so angesagt. |
Dir sind noch nie Kritiker am Zölibat, am Kondom-Verbot, der Verklemmtheit oder dem Frauenbild der Kirche untergekommen? Du hast noch nie von Zweifeln an der Jungfrauengeburt gehört? Von dem Vorwurf des wohlwollenden Schweigens der Kirche zu Hitler, vom Hexenwahn, der Inquisition und der unmenschlichen Ausführung der Kreuzzüge hast du auch nichts bemerkt?
Es ist wahr, dass die Existenz Jesus selbst und auch die generellen Gottesbeweise, die den Islam aber genauso treffen würden, aus Gründen der Harmonie immer noch nicht öffentlich angezweifelt werden. Aber ansonsten gibt es kaum einen Aspekt des Christentums, dass nicht öffentlich angegriffen wurde.
Momentan mag es zwar so aussehen, als Stünde der Islam mittlerweile stärker in der Kritik. Aber das ist seit maximal einem Jahr der Fall und da wurden höchsten ein Zehntel der problematischen Aspekte des Islam angesprochen. Da stehen noch Jahrzehnte intensiver Islamkritik vor uns.
Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Das kritisiere ich eben auch an manchen Atheisten, daß sie m.E. Illusionen hinterherlaufen. Sie haben einen tiefverwurzelten Glauben an die Offenheit, sie glauben, man müsse nur über den Islam offen diskutieren können und dann würde sich das Phänomen Islam in Luft auflösen. Das glaube ich nicht. |
Warum sollte es sich da mit dem Islam anders verhalten, als mit dem Christentum?
Wie sieht den dein alternativer Plan der Verschlossenheit aus?
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Ich habe überhaupt keine großen Sympathien für diese Karikaturen, ich denke eigentlich gehört es sich nicht für eine Mehrheitskultur, die Kultur einer Minderheitskultur wie der europäisch- islamischen diese anzugreifen. |
Doch das gehört sich schon. Warum sollte Meinungsfreiheit, Kritik an rückständigen, menschenfeindlichen Denkweisen von der Anzahl der Mitglieder der so denkenden Gruppe abhängen.
Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Nur es gibt im Koran sicher auch "positive Ansätze". Das berühmte "es gibt keinen Zwang in der Religion", das eben auch im Koran steht. Das "seid nicht selbst die Übertreter, siehe Allah liebt sie nicht die Übertreter". Oder die 109. Sure, die ich hier mal vollständig zitiere: |
Beides wird durch spätere Verse und Suren abrogiert.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#778301) Verfasst am: 30.07.2007, 14:39 Titel: |
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Das wär doch mal eine Idee für eine Strategie, wie man den Islam zur Reform aus innen heraus zwingt. Man gibt einfach allen ausreisewilligen Frauen aus islamischen Ländern ein Aufenthaltsrecht. Vermutlich werden zu allererst die modern eingestellten und bildungswilligen kommen, wovon wir hier auch profitieren würden. Mittelfristig würde in den Ländern unter der Mullahherrschaft sich ein Frauenunterschuß bei gleichzeitigem Geburtenrückgang einstellen, so daß man dort bestimmte menschenfeindliche Haltungen grundlegend überdenken muß.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Elisa.beth registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 2344
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(#778307) Verfasst am: 30.07.2007, 14:50 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Die meisten Christen gehen jedoch durchs Leben ohne von allzuviel "Hinterfragung" berührt zu werden, es kommt immer schon darauf an, was Dich interessiert. Wer sich für "volkstümliche Sendungen", für Volksmusik und Rosamunde Pilcher interessiert, wer nur sein lokales Käseblättchen liest, für das die Christen die besten Kunden sind, der kann sich ohne alle Hinterfragung im religiösen Dunstkreis des Christentums aufhalten. Und so sollte es m.E. auch für Muslime sein.
Gruß Martin |
Jeder Moslem könnte noch heute seine Frau und/oder Tochter ungestört schikanieren mit dem kulturellen Segen unserer Multikultifraktion....und nur wenige Stimmen wie EMMA würden dagegen schreiben....
Aber die Hardcoremoslems sind in ihrem realitätsfremden Größenwahn zu weit gegangen.
Selbst schuld
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#778326) Verfasst am: 30.07.2007, 15:01 Titel: |
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Elisa.beth hat folgendes geschrieben: |
Jeder Moslem könnte noch heute seine Frau und/oder Tochter ungestört schikanieren mit dem kulturellen Segen unserer Multikultifraktion....und nur wenige Stimmen wie EMMA würden dagegen schreiben....
Aber die Hardcoremoslems sind in ihrem realitätsfremden Größenwahn zu weit gegangen.
Selbst schuld |
Ja, das ist wirklich ein großes Problem, diese Mulikultidenke. Damit scheint es irgendwie aber auch vorbei zu sein. Auch Mädchen und Frauen aus islamischen Familien sind Staatsbürger und unterliegen unserer Fürsorgepflicht und das gerät immer mehr in den Mittelpunkt allgemeiner Aufmerksamkeit.
Zitat: | Aber die Hardcoremoslems sind in ihrem realitätsfremden Größenwahn zu weit gegangen.
Selbst schuld |
Genau! Es kann nicht sein, daß radikale Muslime anfangen, diese freie und freizügige Gesellschaft zu tyrannisieren. Darin sind sie zu weit gegangen. Und dafür werden sie zahlen!
Gruß Martin
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#778334) Verfasst am: 30.07.2007, 15:06 Titel: |
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wie soll ich die Aussagen eines heiligen Buches bewerten, wo zu einem Thema eine Aussage sich finden laesst, die ich teilen würde, aber viel mehr Ansichten dargestellt sind, die meinen Vorstellungen widersprechen.
Nicht nur, dass ich wegen dieser Widersprüche der Meinung bin, dass sowas nicht von einem unfehlbaren Gott stammen kann, sondern eher von einem selbsternannten Propheten der heute mal diese und morgen die andere Droge ausprobiert und halluziniert hat.
Aber selbst wenn ich so weit gehen würde, einem allmaechtigen Gott Widersprüche zu gestatten, müsste ich doch die mehrheitlich genannte Meinung als Richtig annehmen.
Es ist so irrational... Gott bestimmt schon von Anfang an die, deren Hezen und Ohren er versiegeln will, um nachher einen Grund zu haben sie zu bestrafen... das ist doch so was von abstrus, da kann ich auch nichts heiliges mehr entdecken. Selbst der illigste Groschenromanautor bringt ein vernünftigeres Werk zustande als Gott...sorry Mohammed und Kollegen.
und mit dem einzig islamischen Land... die Türkei! Die Türkei ist halt das Land, dass derzeit (noch) genau die Sachen sich rauspickt, die auch eventuell weniger genannt werden, und vor den anderen die Augen verschliesst und ignoriert.... doch dadurch wird sie nicht islamisch.
Die Türkei ist eher das Land, wo jeder für sich, den Islam als Basis nimmt, und aus dem Koran und den Hadithen sich das rauspickt, was ihm gefaellt...
Mein Cousin z.B. arbeitet in einem Restaurant, bekennt sich dazu, Glaeubiger Moslem zu sein, aber fastet im Ramadan nicht... mit der Begründung, dass er im Service sich keinen Mundgeruch erlauben könne, was zwangslaeufig passieren würde, wenn man zig Stunden weder isst noch trinkt.... so einfach ist das... damals konnte man sich also die negativen Auswirkungen des Mundgeruchs nicht so klarmachen und daher hat Mohammed auch gesagt, dass der Mundgeruch eines Fastenden heilig sei, aber heute habe sich die Welt veraendert und basta....
demgegenüber haben wir einen Imam in der Blauen Moschee, der sagt, dass jeder der nicht fastet, nur ein Tier sei, und Tiere sind ja dem Glaeubigen Untertan... also im Sinne von: nicht fastende Personen verdienen es, von Glaeubigen wie Untertanen behandelt zu werden.
In anderen islamischen Laendern glaube ich sind die Strömungen mit weniger individuellen Auslegungsfreiheiten ausgestattet... will sagen: mein Cousin haette im Iran oder Saudi Arabien bestimmt Probleme.
Aber daraus könnte ich nicht ableiten, dass die Türkei islamischer ist, als andere islamische Staaten... die Türken picken sich das individuell zusammen... das ist alles.
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Elisa.beth registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 2344
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(#778342) Verfasst am: 30.07.2007, 15:20 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Das kritisiere ich eben auch an manchen Atheisten, daß sie m.E. Illusionen hinterherlaufen. Sie haben einen tiefverwurzelten Glauben an die Offenheit, sie glauben, man müsse nur über den Islam offen diskutieren können und dann würde sich das Phänomen Islam in Luft auflösen. Das glaube ich nicht.
Nichtsdestoweniger muß der Islam Spötter und Feinde auch aushalten können. Ohne diese zu bedrohen oder zuzuschlagen. Und natürlich war die Diskussion über die dänischen Mohammedkarikaturen fatal. Ich habe überhaupt keine großen Sympathien für diese Karikaturen, ich denke eigentlich gehört es sich nicht für eine Mehrheitskultur, die Kultur einer Minderheitskultur wie der europäisch- islamischen diese anzugreifen. Aber diese ganze Angelegenheit ist ein Rückschlag für die freie Presse und man kann es dieser nicht verdenken, wenn sich diese wehrt.
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Nicht nur für dich scheint freie Meinungsäußerung ein Problem zu sein,dich scheinen die Karikaturen mehr zu stören als die kriminellen Reaktionen des islamischen Pöbels.
Wann kapieren Moslems einmal,daß ihnen die FDGO das Recht auf freie Religionsausübung gibt aber sicher nicht das Recht,mit ihren Aberglauben samt steinzeitlicher Regeln anderen permanent auf den Senkel zu gehen.
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#778354) Verfasst am: 30.07.2007, 15:33 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Dir sind noch nie Kritiker am Zölibat, am Kondom-Verbot, der Verklemmtheit oder dem Frauenbild der Kirche untergekommen? Du hast noch nie von Zweifeln an der Jungfrauengeburt gehört? Von dem Vorwurf des wohlwollenden Schweigens der Kirche zu Hitler, vom Hexenwahn, der Inquisition und der unmenschlichen Ausführung der Kreuzzüge hast du auch nichts bemerkt?
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Ja natürlich, ich schon. Aber sieh Dir meine Eltern an, katholisch. Lesen die Lübecker Nachrichten und da habe ich nie dergleichen gelesen. Sehen Fußball, Krimis oder Kitschfilme. In diese katholische Welt dringt wenig kritisches.
Zitat: | Es ist wahr, dass die Existenz Jesus selbst und auch die generellen Gottesbeweise, die den Islam aber genauso treffen würden, aus Gründen der Harmonie immer noch nicht öffentlich angezweifelt werden. Aber ansonsten gibt es kaum einen Aspekt des Christentums, dass nicht öffentlich angegriffen wurde.
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Was genau meinst Du mit "öffentlich"? Öffentlich ist vieles, auch dieses schöne Forum hier. Wirkliche Öffentlichkeit ist m.E. nur große Öffentlichkeit. Alles andere ist "Spartenrogramm".
Zitat: | Momentan mag es zwar so aussehen, als Stünde der Islam mittlerweile stärker in der Kritik. Aber das ist seit maximal einem Jahr der Fall und da wurden höchsten ein Zehntel der problematischen Aspekte des Islam angesprochen. Da stehen noch Jahrzehnte intensiver Islamkritik vor uns.
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Ja aber wo soll die hinführen? Islamkritik finde ich irgendwie merkwürdig, so wie Christentumskritik. Ich habe den Antichrist von Nietzsche etwa wirklich gerne gelesen. Aber dann habe ich gedacht: Mein Gott diese Christentumskritik schießt wirklich mit Kanonen auf Spatzen. Und intellektuell sind der Koran und die Bibel in manchen ihrer Aussagen tatsächlich Spatzen. Und das gemeinsame von Bible und Koran ist eben: Es sind hochintelligente Bücher, in denen nur leider sehr viel dumme Dinge stehen.
Zitat: | Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Das kritisiere ich eben auch an manchen Atheisten, daß sie m.E. Illusionen hinterherlaufen. Sie haben einen tiefverwurzelten Glauben an die Offenheit, sie glauben, man müsse nur über den Islam offen diskutieren können und dann würde sich das Phänomen Islam in Luft auflösen. Das glaube ich nicht. |
Warum sollte es sich da mit dem Islam anders verhalten, als mit dem Christentum?
Wie sieht den dein alternativer Plan der Verschlossenheit aus? |
Mein Plan wäre, dem Islam nach und nach die Zähne zu ziehen. Schlimme Sachen in den Giftschrank. Und keine öffentlichen Diskussionen über den Giftschrank. So hat es das Christentum gemacht.
Zitat: | Malcolm hat folgendes geschrieben: | Ich habe überhaupt keine großen Sympathien für diese Karikaturen, ich denke eigentlich gehört es sich nicht für eine Mehrheitskultur, die Kultur einer Minderheitskultur wie der europäisch- islamischen diese anzugreifen. |
Doch das gehört sich schon. Warum sollte Meinungsfreiheit, Kritik an rückständigen, menschenfeindlichen Denkweisen von der Anzahl der Mitglieder der so denkenden Gruppe abhängen. |
Ich sehe es nicht so. Es kann nicht sein, daß das Christentum in dieser Gesellschaft irgendwie toleriert wird, weil man ihm die Zähne gezogen hat, der Islam aber nicht. Das ist unehrlich.
Malcolm hat folgendes geschrieben:
Zitat: | Zitat: | Nur es gibt im Koran sicher auch "positive Ansätze". Das berühmte "es gibt keinen Zwang in der Religion", das eben auch im Koran steht. Das "seid nicht selbst die Übertreter, siehe Allah liebt sie nicht die Übertreter". Oder die 109. Sure, die ich hier mal vollständig zitiere:
| Beides wird durch spätere Verse und Suren abrogiert.
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Aber der Koran ist doch ein "heiliges Buch", da gibt es keine "Zurücknahmen" und es steht jedem frei aus diesem zu zitieren. Ich würde jedem totalitären Moslem dieses: "Es gibt keinen Zwang in der Religion" jedenfalls um die Ohren schlagen.
Gruß Martin
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#778367) Verfasst am: 30.07.2007, 15:49 Titel: |
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ateyim hat folgendes geschrieben: |
Aber daraus könnte ich nicht ableiten, dass die Türkei islamischer ist, als andere islamische Staaten... die Türken picken sich das individuell zusammen... das ist alles. |
Woraus ich es ableite, ist, daß die Türkei kein totalitäres theokratisches System ist. Das verachte ich! Ich verachte Gesellschaften, in den es nicht möglich ist zu sagen: Seht her, ich bin ein Atheist. Also wenn ich Muslim sein muß und mir genau vorgeschrieben ist, was ich zu tun und zu lassen habe, dann ist das doch kein muslimisches Land. Wieviel Muslime gibt es denn tatsächlich in Saudi Arabien oder Iran? 100%? Das ist doch lachhaft.
Gruß Martin
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#778370) Verfasst am: 30.07.2007, 15:51 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Dir sind noch nie Kritiker am Zölibat, am Kondom-Verbot, der Verklemmtheit oder dem Frauenbild der Kirche untergekommen? Du hast noch nie von Zweifeln an der Jungfrauengeburt gehört? Von dem Vorwurf des wohlwollenden Schweigens der Kirche zu Hitler, vom Hexenwahn, der Inquisition und der unmenschlichen Ausführung der Kreuzzüge hast du auch nichts bemerkt?
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Ja natürlich, ich schon. Aber sieh Dir meine Eltern an, katholisch. Lesen die Lübecker Nachrichten und da habe ich nie dergleichen gelesen. Sehen Fußball, Krimis oder Kitschfilme. In diese katholische Welt dringt wenig kritisches. |
Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Islamkritik finde ich irgendwie merkwürdig, so wie Christentumskritik. Ich habe den Antichrist von Nietzsche etwa wirklich gerne gelesen. Aber dann habe ich gedacht: Mein Gott diese Christentumskritik schießt wirklich mit Kanonen auf Spatzen. Und intellektuell sind der Koran und die Bibel in manchen ihrer Aussagen tatsächlich Spatzen. Und das gemeinsame von Bible und Koran ist eben: Es sind hochintelligente Bücher, in denen nur leider sehr viel dumme Dinge stehen.
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Genau deswegen ist Religionskritik, so banal sie auch sein mag, ja so wichtig. An die Rezipienten von Religion dringen wenig kritische Informationen.
Da muss man eben mal eine zeitlang buchstäblich mit Kanonen auf Spatzen schießen, bis einige Leute den letzten Schuss gehört haben.
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#778392) Verfasst am: 30.07.2007, 16:15 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | ateyim hat folgendes geschrieben: |
Aber daraus könnte ich nicht ableiten, dass die Türkei islamischer ist, als andere islamische Staaten... die Türken picken sich das individuell zusammen... das ist alles. |
Woraus ich es ableite, ist, daß die Türkei kein totalitäres theokratisches System ist. Das verachte ich! Ich verachte Gesellschaften, in den es nicht möglich ist zu sagen: Seht her, ich bin ein Atheist. Also wenn ich Muslim sein muß und mir genau vorgeschrieben ist, was ich zu tun und zu lassen habe, dann ist das doch kein muslimisches Land. Wieviel Muslime gibt es denn tatsächlich in Saudi Arabien oder Iran? 100%? Das ist doch lachhaft.
Gruß Martin |
aehm... hier würde ich mich auch auch nicht auf die Strasse stellen und sagen, dass ich ein Atheist bin. Selbst in diesem sehr weltoffenen Teil von Istanbul habe die Leute noch so gerade Verstaendnis dafür, wenn du Christ oder Jude bist, aber das wars dann auch.
Sicher muss ich im Grunde nicht fürchten, dafür von einer Geheimpolizei festgenommen und gefoltert zu werden, aaaaaber keiner derjenigenwenigen, die meinen Atheismus hier mit Neugier erfragen würden, würde weiter zu der Neugier stehen, wenn ich in eine Auseinandersetzung mit extremen Islamisten gerate.... da kippt man zu der Seite um, die für einen leichter ist... und das ist nun mal für einen gemaessigten Moslem, die moslemische Seite.
Das ist auch das, was ich an den islamischen Organisationen in Europa kritisiere... selbst die gemaessigten Gruppen kuschen dort doch sofort vor den radikaleren Glaubensbrüdern, und daher bringt der Islam a la Türkei keine Garantie.... es mag schön und angenehm, ruhig und tolerant erscheinen, aber die Gefahr des Umkippens ist nicht gebannt... wie trockene Alkoholiker... lass sie einmal mit jemandem Zusammenkommen, der ihnen die Flasche Schnaps wieder schmackhaft macht... lass einmal einen Politiker oder Geistlichen kommen, der mit Worten die Leute zum Islam verführt... da bleibt vom Liberalismus nicht mehr viel übrig
den clean waeren sie nur, wenn sie den Koran völlig verbannt haetten
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#778531) Verfasst am: 30.07.2007, 19:18 Titel: |
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ateyim hat folgendes geschrieben: |
aehm... hier würde ich mich auch auch nicht auf die Strasse stellen und sagen, dass ich ein Atheist bin. Selbst in diesem sehr weltoffenen Teil von Istanbul habe die Leute noch so gerade Verstaendnis dafür, wenn du Christ oder Jude bist, aber das wars dann auch.
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Das klingt nicht gut. Ich dachte eigentlich, daß man in der Türkei da weiter sei und daß man da auch offen Atheist sein könne. Was soll der ganze Laizismus denn überhaupt, wenn das nicht einmal möglich ist? Aber die Türkei ist wirklich ein schwer zu verstehendes Land.
Zitat: | Sicher muss ich im Grunde nicht fürchten, dafür von einer Geheimpolizei festgenommen und gefoltert zu werden, aaaaaber keiner derjenigenwenigen, die meinen Atheismus hier mit Neugier erfragen würden, würde weiter zu der Neugier stehen, wenn ich in eine Auseinandersetzung mit extremen Islamisten gerate.... da kippt man zu der Seite um, die für einen leichter ist... und das ist nun mal für einen gemaessigten Moslem, die moslemische Seite.
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Und leider ist es auch so, daß solange die Türkei ein für sich bestehendes Experiment bleibt, die gewaltätigen Einflüsse auch von außen kommen können.
Zitat: | Das ist auch das, was ich an den islamischen Organisationen in Europa kritisiere... selbst die gemaessigten Gruppen kuschen dort doch sofort vor den radikaleren Glaubensbrüdern, und daher bringt der Islam a la Türkei keine Garantie.... |
Ich bin da dankbar, daß es das Internet gibt. Hier zumindestens ist freier Austausch möglich.
Zitat: | es mag schön und angenehm, ruhig und tolerant erscheinen, aber die Gefahr des Umkippens ist nicht gebannt... wie trockene Alkoholiker... lass sie einmal mit jemandem Zusammenkommen, der ihnen die Flasche Schnaps wieder schmackhaft macht... lass einmal einen Politiker oder Geistlichen kommen, der mit Worten die Leute zum Islam verführt... da bleibt vom Liberalismus nicht mehr viel übrig
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Du malst sehr schwarz. Es ist schwer für einen Außenstehenden, das zu beurteilen. In den Informationssendungen über die Türkei wird es eher so dargestellt, als sei diese Schwarzmalerei eher Rhetorik der Kemalisten gegenüber der AKP. In der Türkei allerdings mag der säkulare, weltoffene Türke seine geheime Hoffnung sogar immer noch aufs Militär setzen.
Umgekehrt nun wieder die katholische Kirche redet davon ( neulich gehört), daß der Islam in der Türkei "die Spielregeln der Religion in einer säkularen Gesellschaft beachte" und deshalb der Vatikan auch kein Problem mit einem Türkeibeitritt zur Europäischen Gemeinschaft habe. Also der Ratzinger hat sich wirklich um 180 Grad gedreht. Interessant.
Du bist auch im Abendland vor Spinnern nicht sicher. Ich weiß nicht, ob Du das verfolgt hast. Der bayrische Ministerpräsident Stoiber hat vor einiger Zeit angeregt, Gotteslästerung unter Strafe zu stellen! Dagegen stellte sich dann ausgerechnet die evangelische Kirche und die katholische Kirche "reagierte ausweichend", wie in der Welt zu lesen war. Ist doch irgendwie schon erhebend: In Deutschland verteidigt also ausgerechnet die Kirche das Recht des Gotteslästerers auf Gotteslästerung gegen einen weltlichen Politiker.
Zitat: | den clean waeren sie nur, wenn sie den Koran völlig verbannt haetten |
Vergiß es. Das wird nie geschehen. Einigermaßen clean ist eine Gesellschaft nur, wenn man die Massen im Griff hat und Politik und Religion von intelligenten und integren Leuten geleitet werden. Ich muß auch sagen: Ich habe als jugendlicher Katholik immer unter der Hierarchisierung und Selbstverherrlichung ( "Heiliger Vater") der katholischen Kirche gelitten. Inzwischen sehe ich das anders. Diese Kardinäle und Päpste reden zwar viel dummes Zeug, aber letzlich - das kann man ihn nicht abstreiten - sind sie doch eine echte Elite von hochintelligenten Leuten.
In Deutschland wünscht man sich natürlich innig, daß die AKP eine Art türkischer CDU sei. Ich bin da skeptisch, hoffe aber von Dir hier auf dem laufenden gehalten zu werden
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#778539) Verfasst am: 30.07.2007, 19:29 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Dir sind noch nie Kritiker am Zölibat, am Kondom-Verbot, der Verklemmtheit oder dem Frauenbild der Kirche untergekommen? Du hast noch nie von Zweifeln an der Jungfrauengeburt gehört? Von dem Vorwurf des wohlwollenden Schweigens der Kirche zu Hitler, vom Hexenwahn, der Inquisition und der unmenschlichen Ausführung der Kreuzzüge hast du auch nichts bemerkt?
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Ja natürlich, ich schon. Aber sieh Dir meine Eltern an, katholisch. Lesen die Lübecker Nachrichten und da habe ich nie dergleichen gelesen. Sehen Fußball, Krimis oder Kitschfilme. In diese katholische Welt dringt wenig kritisches. |
Deine Eltern haben noch nie von den Hexenverbrennungen gehört?
Auch in Kitschfilmen und Krimis sickern religionskritische Ansichten durch. Abgesehen davon werden deine Eltern vermutlich nicht nur vorm Fernseher hocken. Falls sie wirklich wie intellektuelle Einsiedler leben, dann ist ihnen nicht zu helfen. Die Effektivität der öffentlichen Kritik wird nicht dadurch widerlegt, dass sich einzelne abkapseln und davon direkt und indirekt unberührt bleiben.
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Ja aber wo soll die hinführen? Islamkritik finde ich irgendwie merkwürdig, so wie Christentumskritik. Ich habe den Antichrist von Nietzsche etwa wirklich gerne gelesen. Aber dann habe ich gedacht: Mein Gott diese Christentumskritik schießt wirklich mit Kanonen auf Spatzen. Und intellektuell sind der Koran und die Bibel in manchen ihrer Aussagen tatsächlich Spatzen. |
Zur Zeit Nietzsches, dessen Schriften wirr und sicher nicht die besten waren, war das Christentum noch lange kein Spatz.
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Und das gemeinsame von Bible und Koran ist eben: Es sind hochintelligente Bücher, in denen nur leider sehr viel dumme Dinge stehen. |
Hochintelligent, aber dumm???? Nö, sie sind dumm und Punkt.
Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Das kritisiere ich eben auch an manchen Atheisten, daß sie m.E. Illusionen hinterherlaufen. Sie haben einen tiefverwurzelten Glauben an die Offenheit, sie glauben, man müsse nur über den Islam offen diskutieren können und dann würde sich das Phänomen Islam in Luft auflösen. Das glaube ich nicht. |
Warum sollte es sich da mit dem Islam anders verhalten, als mit dem Christentum?
Wie sieht den dein alternativer Plan der Verschlossenheit aus? |
Mein Plan wäre, dem Islam nach und nach die Zähne zu ziehen. Schlimme Sachen in den Giftschrank. Und keine öffentlichen Diskussionen über den Giftschrank. So hat es das Christentum gemacht. |
Das Christentum hat gar nichts von alleine gemacht, sondern es wurde unter Druck gesetzt. Aber egal, wie genau willst du dem Islam die Zähne ziehen? Was bedeutet das konkret?
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#778603) Verfasst am: 30.07.2007, 20:24 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Das Christentum hat gar nichts von alleine gemacht, sondern es wurde unter Druck gesetzt. Aber egal, wie genau willst du dem Islam die Zähne ziehen? Was bedeutet das konkret? |
Na ja, ich denke nur daran, daß gerade im alten Testament einfach fürchterliche Sachen stehen. Nun kann man natürlich sagen, daß das alte Testament für den Christen irgendwie nicht mehr so ganz gültig ist. Übrigens spätestens mit dem neuen Testament beginnt die religiöse Rosinenpickerei.
Also mein Gott, im alten Testament stehen wirklich Sätze von einer unglaublichen Inhumanität. Da wird zum Beispiel gesagt: Wessen Kinder ungehorsam sind und nicht gehorchen wollen, der gehe mit ihnen vor die Tore der Stadt und steinige sie. Trotzdem sagt das liebe Jesulein, dessen Kinder zu ihm kommen soll: Kein Wort von der Schrift nehme ich zurück. Und für die Juden ist das alte Testament sowieso die Heilige Schrift. Aber konfrontiere einen Juden mit seiner eigenen heiligen Schrift, er wird Dich vermutlich einfach als Antisemiten geißeln. Also so eine Scheiße, wie die, daß Du Deine ungehorsamen Kinder steinigen sollst steht nicht einmal im Koran, so weit ist nicht mal Mohammed gegangen ( der sich die ganze Scheiße natürlich ausgedacht hat, wie auch die ganze Bibel ausgedacht ist)
Trotzdem ist heute im christlichen wie jüdischen Leben alles einfach Friede, Freude, Eierkuchen. Und das heißt nicht, daß die zugrundeliegenden Schriften eigentlich harmlos sind. Man hat ihnen nur die Zähne gezogen. Möglich war dies vielleicht auch von außen, das will ich nicht abstreiten, aber zumindestens im christlichen Fall sicher auch von innen, und das aufgrund einer guten Hierarchie und Priestern, Bischöfen und Päpsten, denen die Gläubigen aus der Hand fressen.
Zitat: | Zitat: | Malcolm hat folgendes geschrieben:
Und das gemeinsame von Bible und Koran ist eben: Es sind hochintelligente Bücher, in denen nur leider sehr viel dumme Dinge stehen. |
Hochintelligent, aber dumm???? Nö, sie sind dumm und Punkt. |
Du kannst da einen Punkt machen, das ist Dein gutes Recht, aber ich persönlich halte weder Mohammed noch Jesus ( und Konsorten) für besonders dumme Menschen. Im Gegenteil: Das ist hochintelligent. Der Unterschied liegt nur darin: Jesus wollte die jüdische Religion exportieren, Mohammed importieren. Beides ist ihnen gelungen. Irgendwie muß an der jüdischen Religion also doch was dran sein. Der Wahnsinn hat doch Methode.
Gruß Martin
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#778630) Verfasst am: 30.07.2007, 20:41 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Der Unterschied liegt nur darin: Jesus wollte die jüdische Religion exportieren, Mohammed importieren. Beides ist ihnen gelungen. Irgendwie muß an der jüdischen Religion also doch was dran sein. |
Mein folgendes Argument ist zwar ärmlich, aber wahr : der Krakeeler unter mir will auch täglich seinen Jägermeister "importieren"... Und es gelingt ihm!
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Der Wahnsinn hat doch Methode.
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Oder dem Widerstand gegen diesen Wahnsinn fehlt es an Methode.
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Snark7 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2005 Beiträge: 313
Wohnort: Hamburg
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(#779841) Verfasst am: 01.08.2007, 11:17 Titel: Re: Ist der Islam reformfähig? |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Alleine schon die Biographie Mohammeds, die viele "Islamexperten" einfach 1:1 von den Muslimen übernehmen ist äußerst unplausibel.
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Einfache Antwort: Nein. Nicht aus sich heraus.
Ich würde da noch die ebenfalls recht gute und kenntnisreiche Darlegung von Ali Dashti "23 Jahre. Die Karriere des Propheten Muhammad" empfehlen.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#779985) Verfasst am: 01.08.2007, 15:23 Titel: Re: Ist der Islam reformfähig? |
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Snark7 hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Alleine schon die Biographie Mohammeds, die viele "Islamexperten" einfach 1:1 von den Muslimen übernehmen ist äußerst unplausibel.
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Einfache Antwort: Nein. Nicht aus sich heraus.
Ich würde da noch die ebenfalls recht gute und kenntnisreiche Darlegung von Ali Dashti "23 Jahre. Die Karriere des Propheten Muhammad" empfehlen. |
Und damit willst du was andeuten?
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#780145) Verfasst am: 01.08.2007, 20:59 Titel: |
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ateyim hat folgendes geschrieben: |
Die Türkei ist eher das Land, wo jeder für sich, den Islam als Basis nimmt, und aus dem Koran und den Hadithen sich das rauspickt, was ihm gefaellt... |
Finde ich prima, ist in Deutschland ja genauso.
Zitat: | Mein Cousin z.B. arbeitet in einem Restaurant, bekennt sich dazu, Glaeubiger Moslem zu sein, aber fastet im Ramadan nicht... mit der Begründung, dass er im Service sich keinen Mundgeruch erlauben könne, was zwangslaeufig passieren würde, wenn man zig Stunden weder isst noch trinkt.... so einfach ist das... damals konnte man sich also die negativen Auswirkungen des Mundgeruchs nicht so klarmachen und daher hat Mohammed auch gesagt, dass der Mundgeruch eines Fastenden heilig sei, aber heute habe sich die Welt veraendert und basta....
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Na wunderbar.
Zitat: | demgegenüber haben wir einen Imam in der Blauen Moschee, der sagt, dass jeder der nicht fastet, nur ein Tier sei, und Tiere sind ja dem Glaeubigen Untertan... also im Sinne von: nicht fastende Personen verdienen es, von Glaeubigen wie Untertanen behandelt zu werden.
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Du hast auch im Christentum manche Leute, die Scheiße erzählen. Vom Kondomverbot ( trotz Aids) und ähnlichen Geschichten ist die katholische Kirche bis heute nicht abgerückt. Die meisten Gläubigen interessierts einen feuchten Kehricht.
Zitat: | In anderen islamischen Laendern glaube ich sind die Strömungen mit weniger individuellen Auslegungsfreiheiten ausgestattet... will sagen: mein Cousin haette im Iran oder Saudi Arabien bestimmt Probleme.
Aber daraus könnte ich nicht ableiten, dass die Türkei islamischer ist, als andere islamische Staaten... die Türken picken sich das individuell zusammen... das ist alles. |
Also als ich letztes Jahr in Istanbul war, traf ich einen sehr netten Menschen, der strikt Widerspruch einlegte, als ich die Türkei islamisch nannte. "Der eine geht halt beten, der anderen nicht", das war, was er so sagte. Er selber ging wohl eher nicht beten.
Was ich dazu sagen möchte ist, daß das "der eine geht halt beten, der andere nicht" immer noch auf den Islam bezogen bleibt. So wie das "nicht beten" in Deutschland auf die Bibel.
Ich selber betrachte ein Land als islamisch oder christlich oder islamisch, wenn das dort die Kultur ist. Ich betrachte ein Land nicht als islamisch, wenn der Islam da etwas ist, was Du einfach glauben mußt. Man glaubt eben etwas oder man läßt es bleiben. Für mich sind totalitäre Islamstaaten einfach faschistische Regime. Wer etwas glauben muß und seinen Glauben hauptsächlich daraus bezieht, daß der Unglaube verboten ist, und auf diese Weise eine "Glaubensbestätigung" bezieht, die er selber vorher "erzwungen" hat, ist in meinen Augen kein Moslem, sondern einfach ein Faschist.
Und deshalb ist für mich die Türkei das einzige muslimische Land der Erde, das ich ernst nehme. Und ich hoffe, daß dieses Land sogar noch freier wird.
Gruß Martin
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icke bin okee-Du bist Okee
Anmeldungsdatum: 23.05.2007 Beiträge: 24
Wohnort: Berlin
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(#780811) Verfasst am: 02.08.2007, 14:03 Titel: |
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Nochmal zur Reformfähigkeit des Islam.
Es müsste mit einer Reform der arabischen Sprache beginnen. In ihr gibt es keine Wörter für Freiheit, Gleichheit, Liberal, Emanzipation und noch so einige.
"Freiheit" heisst im arabisch des Koran "nicht Sklave"..... Die Sprache ist stehen geblieben, mit Ihr die Religion und folglich die Gesellschaft.
Buchtipp:
Dan Diner: Versiegelte Zeit, über den Stillstand in islamischen Gesellschaften.
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icke bin okee-Du bist Okee
Anmeldungsdatum: 23.05.2007 Beiträge: 24
Wohnort: Berlin
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(#780822) Verfasst am: 02.08.2007, 14:12 Titel: Re: Ist der Islam reformfähig? |
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So wahr,
Diejenigen, die uns einen objektiven Überblick über den Islam verschaffen sollten, die Orientalisten, sind, wie andere Ethnologen auch, oft Leute, die sich in die jeweilige Kultur verliebt haben und folglich das Schlechte schönreden und das Gute betonen.
Ich studiere Geschichte Südasien und muss Islamseminare belegen. Ein Professor erzählte, dass eine Richterin sich bei ihm beschwert habe, sie könne nie wissen ob Muslime vor Gericht lügen, weil sie ihr nicht in die Augen schauen würden. Der Professor liess sich darüber aus, wie wenig Ahnung die Richterin vom Islam hätte, weil ein guter Moslem eben einer Frau nicht in die Augen schauen würde.
...das ein guter Moslem aber nicht vor Gericht als Angeklagter zu stehen hat und wir in einem christlichen Kulturkreis sind und Menschen in die Augen schauen vergass er. Und Ich Pfeife hab nüscht gesagt....
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22335
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(#780946) Verfasst am: 02.08.2007, 17:41 Titel: |
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Du solltest deinem MdB vorschlagen, sich für eine Ergänzung der Strafprozessordnung um ein In-die-Augen-schau-Gebot einzusetzen. Und für ein Verbot, sich nach einer religiösen Regel zu richten (nich inne Augen gucken), trotzdem dass man eine andere (Gesetze einhalten) gebrochen hat.
Mann ...
Und nebenbei: Man kann auch als Nichtangeklagter bei Gericht befragt werden.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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