Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
gopfertami auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 25.04.2007 Beiträge: 77
|
(#778768) Verfasst am: 30.07.2007, 22:29 Titel: Umgang mit Sexualität bei Urvölkern |
|
|
Ich habe vor einigen Monaten einen Artikel über ein Naturvolk bzw. -stamm gelesen - leider weiss ich nicht mehr wie die hiessen oder woher sie kamen -, die einen sehr offenen Umgang mit Sexualität pflegten und bereits im Kindesalter (auch homosexuellen!) Geschlechtsverkehr ausübten. Zudem besagte der Artikel, dass dieses Volk kulturell bzw. künstlerisch sehr ausgeprägt und vollkommen friedfertig war.
Weiss hier zufällig jemand, wie die noch gleich hiessen, oder kann andere, ähnliche Beispiele nennen, die die angeblichen Vorteile der christlichen, islamischen etc. Sexualmoral (ich habe noch nie einen Guten gehört) entkräften?
|
|
Nach oben |
|
 |
Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
|
(#778819) Verfasst am: 30.07.2007, 23:08 Titel: |
|
|
Zu den Naturvölkern kann ich nichts sagen - doch: Welchen Vorteil sollte die christliche Sexualmoral haben?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16342
Wohnort: Arena of Air
|
(#778848) Verfasst am: 30.07.2007, 23:39 Titel: |
|
|
Da gibt es wahrscheinlich ganz verschiedene Beispiele. So untersuchte James W. Prescott für eine ganze Reihe von Urvölkern deren Moralvorstellungen und die soziale Situation. Dabei stellte er auch Zusammenhänge zwischen der Haltung zur Sexualität und der Gewaltneigung einer Gesellschaft fest: In Gesellschaften, in denen Kriminalität und Gewaltneigung Einzelner wie der Gesellschaft als Ganzem erheblich erhöht sind, haben Kinder entweder keinen ausgiebigen emotionalen Kontakt zu ihren Eltern oder diese Gesellschaften bestrafen vor- und außereheliche Sexualität [1, 2]. Prescott sieht die Ursache für die Entwicklung von Aggressivität insbesondere im Dopaminspiegel im sich entwickelnden Gehirn in den ersten Lebensjahren [3]. Dopamin hängt allerdings auch mit der Kreativität zusammen. Also könnte es tatsächlich da einen Zusammenhang geben.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
Esperanto gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.06.2007 Beiträge: 333
|
(#778857) Verfasst am: 30.07.2007, 23:48 Titel: Re: Umgang mit Sexualität bei Urvölkern |
|
|
gopfertami hat folgendes geschrieben: | Ich habe vor einigen Monaten einen Artikel über ein Naturvolk bzw. -stamm gelesen - leider weiss ich nicht mehr wie die hiessen oder woher sie kamen -, die einen sehr offenen Umgang mit Sexualität pflegten und bereits im Kindesalter (auch homosexuellen!) Geschlechtsverkehr ausübten. Zudem besagte der Artikel, dass dieses Volk kulturell bzw. künstlerisch sehr ausgeprägt und vollkommen friedfertig war.
Weiss hier zufällig jemand, wie die noch gleich hiessen, oder kann andere, ähnliche Beispiele nennen, die die angeblichen Vorteile der christlichen, islamischen etc. Sexualmoral (ich habe noch nie einen Guten gehört) entkräften? |
Das kann keine so großartige Kultur sein, sonst wäre der Name ja bekannt. Selbst Freud, der alte Christenfeind, hat zusammen mit UNWIN:"Sex&Culture" anerkannt, dass ohne Triebbeschneidung kein Überschuss und damit auch keine Hochkultur produziert werden kann. Freud hatte herausgefunden, dass der Urmensch eigentlich immer nur kopulieren will, jedoch zur Nahrungsgewinnung davon abgehalten wird. Um nun eine Gesellschaft zu errichten, muss man den Trieb zwangsläufig einschränken (lese grade Marcuse, da wird das alles beschrieben).
|
|
Nach oben |
|
 |
Esperanto gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.06.2007 Beiträge: 333
|
(#778859) Verfasst am: 30.07.2007, 23:51 Titel: |
|
|
Hornochse hat folgendes geschrieben: | Zu den Naturvölkern kann ich nichts sagen - doch: Welchen Vorteil sollte die christliche Sexualmoral haben? |
Nunja, sie sorgt dafür, dass die Frau auch bei einem bleibt und man so auch langfristig planen kann. Die Frankfurter Schule will die ganze jüdisch-christliche Ordnung, also die ganze Zivilisation, ja zerstören, um dann auf deren Trümmern den Kommunismus, die neue Ordnung zu errichten.
In echten Schwarzafrika gibt es deshalb ja keine Zivilisation (also keine Städte, keine Hochreligion, keine Schrift), das liegt alles an der fehlendne Sexualmoral.
|
|
Nach oben |
|
 |
Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
|
(#778867) Verfasst am: 31.07.2007, 00:05 Titel: |
|
|
Lieber Esperanto,
obwohl Du schon über 100 Beiträge verfasst hast, hatte ich bisher noch nichts von Dir gelesen. Was ich sehr bedauerlich finde, da Du sehr weise zu sein scheinst.
Ich glaube, es wäre hohe Zeit auch für Dich einen Fred zu eröffnen, in dem Du Deine Weisheiten, ungestört von all dem niederen Mob hier, ungestört veröffentlichen kannst!
Weiter so!
Dein glühender Bewunderer,
Zoff
|
|
Nach oben |
|
 |
Esperanto gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.06.2007 Beiträge: 333
|
(#778878) Verfasst am: 31.07.2007, 00:20 Titel: |
|
|
Zoff hat folgendes geschrieben: | Lieber Esperanto,
obwohl Du schon über 100 Beiträge verfasst hast, hatte ich bisher noch nichts von Dir gelesen. Was ich sehr bedauerlich finde, da Du sehr weise zu sein scheinst.
Ich glaube, es wäre hohe Zeit auch für Dich einen Fred zu eröffnen, in dem Du Deine Weisheiten, ungestört von all dem niederen Mob hier, ungestört veröffentlichen kannst!
Weiter so!
Dein glühender Bewunderer,
Zoff |
Kannst ja auch mal Freud und Marcuse lesen, dann weißt du auch so viel wie ich!
|
|
Nach oben |
|
 |
Hatuey registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 2821
|
(#778951) Verfasst am: 31.07.2007, 02:03 Titel: Re: Umgang mit Sexualität bei Urvölkern |
|
|
gopfertami hat folgendes geschrieben: | Ich habe vor einigen Monaten einen Artikel über ein Naturvolk bzw. -stamm gelesen - leider weiss ich nicht mehr wie die hiessen oder woher sie kamen -, die einen sehr offenen Umgang mit Sexualität pflegten und bereits im Kindesalter (auch homosexuellen!) Geschlechtsverkehr ausübten. Zudem besagte der Artikel, dass dieses Volk kulturell bzw. künstlerisch sehr ausgeprägt und vollkommen friedfertig war.
... |
Das ganze kann auch nur eine Ente oder eine Erfindung irgendwelcher Forscher sein.
|
|
Nach oben |
|
 |
Blanka Xenophrasologiepreisträgerin 2007
Anmeldungsdatum: 22.09.2006 Beiträge: 1243
Wohnort: München
|
(#778956) Verfasst am: 31.07.2007, 02:13 Titel: |
|
|
Esperanto hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Zu den Naturvölkern kann ich nichts sagen - doch: Welchen Vorteil sollte die christliche Sexualmoral haben? |
Nunja, sie sorgt dafür, dass die Frau auch bei einem bleibt und man so auch langfristig planen kann. Die Frankfurter Schule will die ganze jüdisch-christliche Ordnung, also die ganze Zivilisation, ja zerstören, um dann auf deren Trümmern den Kommunismus, die neue Ordnung zu errichten.
In echten Schwarzafrika gibt es deshalb ja keine Zivilisation (also keine Städte, keine Hochreligion, keine Schrift), das liegt alles an der fehlendne Sexualmoral. |
also ich bin ja ansonsten nicht so eine glühende bewunderin... aber in dieser einen sache denke ich hast Du ausnahmsweise recht. die sexuelle motivation in geregelte kreise gelenkt vermag den mann zu höchsten leistungen anzuspornen. diese erkenntis ist nicht unbedingt neu aber nicht jedem so geläufig. bist Du wirklich ein mann ?? sowas höre ich normalerwiese nur von frauen.
_________________ Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
|
|
Nach oben |
|
 |
jdf MIM-104C Nikopol

Anmeldungsdatum: 30.05.2007 Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B
|
(#778968) Verfasst am: 31.07.2007, 02:47 Titel: |
|
|
Esperanto hat folgendes geschrieben: | Das kann keine so großartige Kultur sein, sonst wäre der Name ja bekannt. Selbst Freud, der alte Christenfeind, hat zusammen mit UNWIN:"Sex&Culture" anerkannt, dass ohne Triebbeschneidung kein Überschuss und damit auch keine Hochkultur produziert werden kann. Freud hatte herausgefunden, dass der Urmensch eigentlich immer nur kopulieren will, jedoch zur Nahrungsgewinnung davon abgehalten wird. Um nun eine Gesellschaft zu errichten, muss man den Trieb zwangsläufig einschränken (lese grade Marcuse, da wird das alles beschrieben). |
So ganz tief in die drin, hast du da nicht auch noch so ein mieses kleines "Es", das eigentlich immer nur kopulieren will, außer wenn du Hunger hast? Ein "Es", das ohne dein keuleschwingendes und kruzifixbewaffnetes "Über Ich", dafür sorgen würde, dass du alles poppen würdest, was nicht bei drei auf den Bäumen ist?
Wie geht's eigentlich deinem "Ich"? Mir scheint, es ist ans Kreuz genagelt und verreckt so langsam. Aber vielleicht hattest du ja auch noch nie ein "Ich". Das würde dann auch einiges, was du so von dir gibst, erklären...
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16342
Wohnort: Arena of Air
|
(#778974) Verfasst am: 31.07.2007, 03:10 Titel: |
|
|
Esperanto hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Zu den Naturvölkern kann ich nichts sagen - doch: Welchen Vorteil sollte die christliche Sexualmoral haben? |
Nunja, sie sorgt dafür, dass die Frau auch bei einem bleibt und man so auch langfristig planen kann. Die Frankfurter Schule will die ganze jüdisch-christliche Ordnung, also die ganze Zivilisation, ja zerstören, um dann auf deren Trümmern den Kommunismus, die neue Ordnung zu errichten.
In echten Schwarzafrika gibt es deshalb ja keine Zivilisation (also keine Städte, keine Hochreligion, keine Schrift), das liegt alles an der fehlendne Sexualmoral. |
Beispielhaft:
1. Die Griechen und Römer hatten keine jüdisch-christliche "Sexualmoral". Die römische Kultur pflegt einige der grausamsten Dinge, vereint sie aber mit den höchsten bis dahin erreichten kulturellen Leistungen (wie es heißt, haben die militärisch unterlegenen Griechen Rom danach kulturell kolonisiert). Trotzdem am Ende der Antike das "Licht des christlichen Glaubens" auf Europa fällt, passiert die nächsten sieben, acht Jahrhunderte kaum etwas sonderlich Hochtrabendes im Hinblick auf Erkenntnisse, geschweige denn verhalten sich die christlichen Herrscher moralischer als ihre nichtchristlichen Vorläufer. Die meisten von ihnen können nicht einmal lesen und schreiben.
2. Die Chinesen: Erinnern wir uns, daß die Chinesen mindestens ein Jahrhundert bevor die Europäer erstmals derartige Anstrengungen pflegten, die Mittel hatten, die Welt zu kolonisieren und vor einer industriellen Revolution standen, wie sie im achtzehnten Jahrhundert in Großbritannien begann. (In gewisser Weise könnte man argumentieren, daß China, sollte es sich in den nächsten Jahrzehnten zur Supermacht entwickeln, sich die Position zurückholen wird, die es vor sechshundert Jahren innehatte.) Homosexualität wurde zu der Zeit in China ganz anders bewertet als im "christlichen Abendland". Religiöser Wahn (Ein Feuer, das ein Tempelchen zerstörte, wurde als göttliches Omen gedeutet, doch gefälligst all die Pötte abzuwracken und sich für die nächsten Jahrhunderte einzurollen) hat diese Entwicklung letztlich verhindert.
Daneben ist rigide Sexualmoral - inklusive Bestrafung von Akten von der Masturbation bis zur Homosexualität - kein erstrebenswerter kultureller Wert. Es gibt natürlich eine Reglementierung, die für Naturvölker eine Bedeutung haben kann, nämlich was die Zahl der Kinder angeht. Aber die ergibt sich aus rein praktischen Gründen, daß nämlich die Nahrungsressourcen begrenzt sind, und begründet keine Sexual"moral".
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
|
(#778976) Verfasst am: 31.07.2007, 03:31 Titel: |
|
|
Esperanto hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Zu den Naturvölkern kann ich nichts sagen - doch: Welchen Vorteil sollte die christliche Sexualmoral haben? |
Nunja, sie sorgt dafür, dass die Frau auch bei einem bleibt und man so auch langfristig planen kann. Die Frankfurter Schule will die ganze jüdisch-christliche Ordnung, also die ganze Zivilisation, ja zerstören, um dann auf deren Trümmern den Kommunismus, die neue Ordnung zu errichten.
In echten Schwarzafrika gibt es deshalb ja keine Zivilisation (also keine Städte, keine Hochreligion, keine Schrift), das liegt alles an der fehlendne Sexualmoral. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
1. Die Griechen und Römer hatten keine jüdisch-christliche "Sexualmoral". Die römische Kultur pflegt einige der grausamsten Dinge, vereint sie aber mit den höchsten bis dahin erreichten kulturellen Leistungen (wie es heißt, haben die militärisch unterlegenen Griechen Rom danach kulturell kolonisiert). Trotzdem am Ende der Antike das "Licht des christlichen Glaubens" auf Europa fällt, passiert die nächsten sieben, acht Jahrhunderte kaum etwas sonderlich Hochtrabendes im Hinblick auf Erkenntnisse, geschweige denn verhalten sich die christlichen Herrscher moralischer als ihre nichtchristlichen Vorläufer. Die meisten von ihnen können nicht einmal lesen und schreiben.
|
ich will dem nicht widerspersprechen, sondern nur anmerken, dass das damalige Christentum, wie es sich erstmalig unter Constantinus durchsetzte, noch wesentliche heidnische Züge enthielt und den Zusammenhang zur Sexualmoral damit, naja, eigentlich schon relativieren. Wenn es durch das Christentum bedingt gewesen sein soll von Anfang an, dann muss man sich auf das besinnen, was es damals war...
Constantinus selbst galt und gilt in Bezug auf seine Gläubigkeit als Christ als sehr umstritten. Ich würde sogar so weit gehen, dass sein Christentum eher einer Neuauflage des Mithraismus entsprach. In den darauffolgenden Jahrhunderten, als Rom zusammenbrach, wurde das Christentum in erster Linie von Gothen, Franken und später (nicht entscheidend) von den Angelsachsen verbreitet, die da ebenfalls eine vom heutigen Bild des Christentums stark abweichende, heidnisierte Mischreligion praktizierten. Karl der Große, der sich als germanischer König betrachtete, sah zB in Christus eher sowas wie einen weissen Ritter, der die Gerechtigkeit mit dem Schwert durchsetzt (also in Nähe zu Tyr, aka Tiw, Ziu, Tiwaz... befindlich in diesem Fall). Christus wurde nicht als schwächliches Opfer angesehen, damit konnten sich Krieger wie Römer und Germanen nicht identifizieren, sondern als eine (im durchaus weltlichen, kriegerischen Sinn) alles besiegende Lichtgestalt. Der entscheidende Impuls dafür rührt aus den spektakulären militärischen Erfolgen einzelner genialer Tyrannen, wie Constantin, Theoderich und Karl (alles 'Große') her, deren Vorbilder als Beweis für den Sieg des neuen Gottes galten.
Das moderne Christentum ist ein Resultat akribischer Aufarbeitung und theologischer Sophisterei der Mönche des beginnenden Hochmittelalters, hat aber den weissen Ritter Jesus nie wirklich verloren, wie man gelegentlich in den Nachrichten mitbekommen kann.
Die dem Christentum zugeordnete sexuelle Prüderie und Spießigkeit hat übrigens ebenfalls relativ unabhängige Einflüsse, die sich aus den vorchristlichen Kulturen Europas speisen...
|
|
Nach oben |
|
 |
atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
|
(#778989) Verfasst am: 31.07.2007, 05:24 Titel: |
|
|
@ Semnon
Jein zu dem, was Du zur entstehung des modernen Christentums schreibst. Es stimmt, daß die weltlichen Oberen, als auch das gemeine Volk, weiter an ihren Traditionen hängten. Du blendest aber völlig die Kirchenväter aus auf die sich auch M. Luther berief.
|
|
Nach oben |
|
 |
Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
|
(#779009) Verfasst am: 31.07.2007, 09:11 Titel: |
|
|
Weis jemand warum es bei den Aborigines soviele Fälle von Kindesmissbrauch gibt?
_________________ Storm by Tim Minchin
|
|
Nach oben |
|
 |
atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
|
(#779011) Verfasst am: 31.07.2007, 09:17 Titel: |
|
|
Jolesch hat folgendes geschrieben: | Weis jemand warum es bei den Aborigines soviele Fälle von Kindesmissbrauch gibt? |
Was meinst Du
|
|
Nach oben |
|
 |
Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
|
(#779014) Verfasst am: 31.07.2007, 09:21 Titel: |
|
|
Esperanto hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Zu den Naturvölkern kann ich nichts sagen - doch: Welchen Vorteil sollte die christliche Sexualmoral haben? |
Nunja, sie sorgt dafür, dass die Frau auch bei einem bleibt und man so auch langfristig planen kann. |
Ich möchte mal behaupten, dass es Männer gibt, die in der Tat so etwas nötig haben. Wäre ja auch schön blöd, wenn sie das Risiko eingehen würden, die einzige Frau, die sich jemals für sie interessiert hätte, nicht auf ewig zu knebeln. Und schließlich könnte sie ja anfangen zu vergleichen (deshalb immer unbedingt darauf achten, dass die Lady noch Jungfrau ist). Deshalb volle Zustimmung.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
|
|
Nach oben |
|
 |
Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
|
(#779024) Verfasst am: 31.07.2007, 09:37 Titel: |
|
|
atheist666 hat folgendes geschrieben: | Jolesch hat folgendes geschrieben: | Weis jemand warum es bei den Aborigines soviele Fälle von Kindesmissbrauch gibt? |
Was meinst Du |
äää ich weis es nicht...darum frage ich ja
_________________ Storm by Tim Minchin
|
|
Nach oben |
|
 |
atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
|
(#779075) Verfasst am: 31.07.2007, 11:04 Titel: |
|
|
Jolesch hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Jolesch hat folgendes geschrieben: | Weis jemand warum es bei den Aborigines soviele Fälle von Kindesmissbrauch gibt? |
Was meinst Du |
äää ich weis es nicht...darum frage ich ja |
Es kommt darauf an, wie man den Mißbrauch definiert. Vergangene Kulturen haben eine anderen Begriff davon als wir. Wobei ich aber sagen müßte, daß unsere Auffassungen darüber inzwischen auch bei den Aborigines Standart seien dürften.
|
|
Nach oben |
|
 |
Zeusianer registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.07.2007 Beiträge: 184
Wohnort: Österreich
|
(#779080) Verfasst am: 31.07.2007, 11:14 Titel: Re: Umgang mit Sexualität bei Urvölkern |
|
|
gopfertami hat folgendes geschrieben: | Ich habe vor einigen Monaten einen Artikel über ein Naturvolk bzw. -stamm gelesen - leider weiss ich nicht mehr wie die hiessen oder woher sie kamen -, die einen sehr offenen Umgang mit Sexualität pflegten und bereits im Kindesalter (auch homosexuellen!) Geschlechtsverkehr ausübten. Zudem besagte der Artikel, dass dieses Volk kulturell bzw. künstlerisch sehr ausgeprägt und vollkommen friedfertig war. |
Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie heute noch
|
|
Nach oben |
|
 |
Konrad auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 1528
|
(#779132) Verfasst am: 31.07.2007, 13:02 Titel: |
|
|
Blanka hat folgendes geschrieben: |
die sexuelle motivation in geregelte kreise gelenkt vermag den mann zu höchsten leistungen anzuspornen. diese erkenntis ist nicht unbedingt neu aber nicht jedem so geläufig. |
Hallo Blanka,
das interessiert mich jetzt wirklich. An was für Höchstleistungen denkst du (wirtschaftlich, politisch, sportlich o.ä.)?
Und wie sieht das Lenken in geregelte Kreise konkret aus?
Bin auf Deine Antworten sehr gespannt.
Liebe Grüsse Konrad
|
|
Nach oben |
|
 |
Konrad auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 1528
|
(#779133) Verfasst am: 31.07.2007, 13:08 Titel: Re: Umgang mit Sexualität bei Urvölkern |
|
|
Zeusianer hat folgendes geschrieben: | gopfertami hat folgendes geschrieben: | Ich habe vor einigen Monaten einen Artikel über ein Naturvolk bzw. -stamm gelesen - leider weiss ich nicht mehr wie die hiessen oder woher sie kamen -, die einen sehr offenen Umgang mit Sexualität pflegten und bereits im Kindesalter (auch homosexuellen!) Geschlechtsverkehr ausübten. Zudem besagte der Artikel, dass dieses Volk kulturell bzw. künstlerisch sehr ausgeprägt und vollkommen friedfertig war. |
Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie heute noch |
Sie leben noch! Hier der Beweis:
SWR3 Comedy: N'dungu
|
|
Nach oben |
|
 |
Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
|
(#779142) Verfasst am: 31.07.2007, 13:36 Titel: |
|
|
Hornochse hat folgendes geschrieben: | Zu den Naturvölkern kann ich nichts sagen - doch: Welchen Vorteil sollte die christliche Sexualmoral haben? |
Oder die deutsche? Oder die französische, österreichische, polnische, schwedische... ?? Humanistische?
Esperanto hat folgendes geschrieben: | Freud hatte herausgefunden, dass der Urmensch eigentlich immer nur kopulieren will, jedoch zur Nahrungsgewinnung davon abgehalten wird. |
Herausgefunden oder einfach behauptet, weil es in seine Weltsicht passte?
Nur immer ficken ist auf die Dauer doch auch langweilig. Denke ich so, weil der Urmensch in mir es so will, oder weil ich so geprägt bin?
Blanka hat folgendes geschrieben: | also ich bin ja ansonsten nicht so eine glühende bewunderin... aber in dieser einen sache denke ich hast Du ausnahmsweise recht. die sexuelle motivation in geregelte kreise gelenkt vermag den mann zu höchsten leistungen anzuspornen. diese erkenntis ist nicht unbedingt neu aber nicht jedem so geläufig. bist Du wirklich ein mann ?? sowas höre ich normalerwiese nur von frauen. |
Ja klar. Männer erschaffen die 9 Weltwunder nur, weil sie dann die fruchtbarsten Frauen poppen dürfen. Danke für die Darstellung Deines Männerbildes.
Semnon hat folgendes geschrieben: | ich will dem nicht widerspersprechen, sondern nur anmerken, dass das damalige Christentum, wie es sich erstmalig unter Constantinus durchsetzte, noch wesentliche heidnische Züge enthielt und den Zusammenhang zur Sexualmoral damit, naja, eigentlich schon relativieren. |
Ok, nun wissen wir also dass die Christen damals noch keine echten Christen waren.
Die Mehrzahl sind heute auch keine echten Christen mehr, sondern nur noch aus gesellschaftlicher stromlilienförmigkeit Parteibuchchristen.
Gab es also in der Geschichte irgendwann überhaupt Christen ausser in einer italienischen Sektenenklave?
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
|
|
Nach oben |
|
 |
Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
|
(#779158) Verfasst am: 31.07.2007, 13:52 Titel: |
|
|
atheist666 hat folgendes geschrieben: | @ Semnon
Jein zu dem, was Du zur entstehung des modernen Christentums schreibst. Es stimmt, daß die weltlichen Oberen, als auch das gemeine Volk, weiter an ihren Traditionen hängten. Du blendest aber völlig die Kirchenväter aus auf die sich auch M. Luther berief. |
Ja, wer sind sie denn die Kirchenväter? Dazu gehört ja wohl eindeutig Constantin und Karl der Große ist nicht bloß ein indirekter Kirchenvater, sondern der Pater Europaeis schlechthin und woher haben die ihre spießige Sozialisation? Dann waren Kirchenväter sicher Personen wie Bonifazius und die römischen Päpste am Rande (die hatten Anfangs wenig zu melden), die sich aus dem vormals heidnischen Amt des Pontifex Maximus, dem höchsten religiösen Würdenträger Roms, heraus institutionell entwickelten. Die Römer haben ganz eigene sich im Laufe der Zeit ändernde Sittenvorstellungen (die Teils mit Epidemieen zusammenhingen) entwickelt und sich dabei in der letzten Phase ihre Spießigkeit verpasst (was vielleicht auch durch die verschiedenen germanischen Besatzer gefördert wure). Diese prüde Sexualmoral und vor allem die Homosexuellenverfolgung, die phasenweise immer wieder auftrat und dann wieder verschwand, gehen vor allem auf Justinian und Valentinian (mE die beiden größten Arschlöcher der Geschichte überhaupt) zurück, aber auch auf die Tradition und Lebensweise der mitteleuropäischen Germanen, die bereits zu Caesars Zeiten als prüde galten. In der Tat wurde bei den Germanen, beginnend irgendwann im Verlauf des 2. Jahrhunderts immer wieder, vereinzelt mit Homosexuellenverfolgungen angefangen. In der Lex Salica (die nichts weiter ist, als dokumentiertes salfränkisches Stammesrecht) steht mW Geldstrafe bis Feuertod auf Unzucht, je nach Schwere. Unter den Karolingern muss es zunächst etwas lockerer zugegangen sein, aber als Karl der Große sein Reich gefestigt hat, kumulierte der Einfluss der Mönche (nicht Roms!) zusehens. Die Mönche waren die eigentlichen treibenden Kräfte hinter der Gestaltwerdung des Christentums. Der Papst in weiter Ferne hatte da oftmals wenig bis gar keinen Einfluss. Aber eben gerade die Mönche... woher haben die das alles? Das Mönchstum ist keine rein christliche Erfindung. Das enthält damals auf jeden Fall viel heidnische Elemente, die auf die religiösen (heidnischen) Fanatiker der Elb- und Nordgermanen und Iren zurückgehen. Die Zeit von der wir hier reden wird auch das 'dunkle Zeitalter' genannt, weil die Romanisierung stark zurückging, 'Wissenschaften' (soweit man das so nennen kann) verschwanden, Gebäude vervielen, 'Barbaren' (vulgo Nichtrömer) herrschten und vor allem weil nicht oder kaum etwas aufgeschrieben wurde. Es ist von den alten Bräuchen der vorchristlichen Welt nicht viel überliefert, doch das Wenige das bekannt ist, deutet auf einen großen Einfluss auf die Folgezeit hin und somit auf einen potentiell großen Einfluss auf das Altchristentum. Das Meiste wird anhand archäologischer Funde, Quellenvergleiche und linguistischer Vergleiche rekonstruiert. Man weiss zB dass es im Norden Britanniens heidnische Fanatiker der Pikten gab, die später als Kriegermönche christianisiert wurden und die vorher meistens nackt, christianisiert aber bekleidet kämpften (überhaupt erforderte die Missionierung der Germanen, Iren und Kelten mehr Kampfkraft als Bibelfestigkeit, auch von Mönchen). Das Seil, dass sich die Mönche um den Bauch wickeln, um ihre Kutte zusammenzuhalten, geht auf den Ritus der Semnonen zurück, deren Priester und Weissager damit ihre Unterwerfung unter ihren Gott symbolisierten (sie fesselten sich eigentlich richtig und wälzten sich in ihrem Heiligtum über den Boden). Es ist nicht so, dass die europäischen Heiden alles ganz fluffig-luftige, liberale Gestalten waren, die ständig Sexorgien veranstalteten. Auch die dem Christentum zugeordnete Unterdrückung der Frauen ist durchaus durch vorchristliche Verhaltensweisen erklärbar. Bei den heidnischen Iren zB hatten die Frauen eine vergleichsweise hohe Stellung und sie kämpften gelegentlich sogar mit Männern in der Schlacht, gesellschaftlich sollten sie aber eher keusch sein. Das verschwindet alles mit der Christianisierung, wobei diese, gerade in Irland, ebenfalls starke heidnische Züge aufwies. Diese kämpfenden frauen wurden vermutlich auch entfernt als Sexsymbol gesehen und daher verboten (wenn man die Sexualität kontrollieren will, so dachte man, musste man vor allem Frauen kontrollieren). Es ist also nicht so, dass die alten Sitten mir nichts dir nichts fallen gelassen wurden. Die Stellung der Frau bei den Germanen war eigentlich schon immer recht schlecht, auch wenn sie häufig mit Respekt behandelt wurden. Wärend Männern beispielsweise die Polygamie mehr oder weniger grummelnd vergeben wurde, wurden Frauen für Eheburch schwer bestraft, manchmal sogar hingerichtet. Bei den Römern sah es zum Höhepunkt der Völkerwanderungszeit, als Rom auch zunehmend germanisiert wurde, sehr ambivalent aus. Auf der einen Seite wurde durch Tyrannen wie Constantin, Valentinian und vor allem Justinian eine immer rigidere Sexualmoral teils brutalst umgesetzt (Justinian hat Homosexualität ausnahmslos unter Todesstrafe gestellt, was einem Ausrottungsgedanken gleich kommt), auf der anderen Seite hat es der römische Adel und Geldadel jedoch auf Orgien insgeheim bunt getrieben und vor allem bezog sich das christliche 'du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib...' nicht auf des Nächsten Kind...
Ich könnte da noch mehr schreiben aber es langt jetzt vorerst. Man muss das mE realistisch sehen: Das Christentum ist nicht für alles Übel verantwortlich, jedenfalls nicht allein.
|
|
Nach oben |
|
 |
atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
|
(#779189) Verfasst am: 31.07.2007, 14:33 Titel: |
|
|
Semnon hat folgendes geschrieben: |
Ja, wer sind sie denn die Kirchenväter? Dazu gehört ja wohl eindeutig Constantin und Karl der Große ist nicht bloß ein indirekter Kirchenvater, sondern der Pater Europaeis schlechthin und woher haben die ihre spießige Sozialisation? |
Zu Deinen ersten 2 Sätzen ein eindeutiges Nein. Schlage bitte Kirchenväter nach, über den Rest kann ich mich jetzt erst später unterhalten, weil ich die Nacht durchgemacht habe und jetzt schlafen möchte. Nimm mir dies bitte nicht Übel.
|
|
Nach oben |
|
 |
Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
|
(#779196) Verfasst am: 31.07.2007, 14:44 Titel: |
|
|
Ich weiss schon was du meinst. Was ich mit den ersten zwei Sätzen vor allem sagen wollte ist, dass deine intellektuelle christliche Elite, von der du da sprichst, nahezu ausnahmslos Rom und Konstantinopel betraf, wenn wir vom 3.-8. Jahrhundert sprechen. In den entlegenen Gebieten in Deutschland, Britannien und Irland kamen die Lehren dieser Leute nichteinmal ansatzweise an. Glaubst du etwa ernsthaft, dass den Franken des 8. Jahrhunderts zB in Großkirchen von der Kanzel bereits ein theologisch aufgedröseltes Christentum heruntergepredigt wurde? Als komm...
Diese Vorstellung von den 'Kirchenvätern' , wie sie die Kriche benennt, ist stark von den 'effektiven 'Christenvätern' zu unterscheiden. Jedenfalls bezog ich mich auf die hauptsächlichen Verbreiter des Christentums, die letzterem unweigerlich ihren Stempel aufdrückten, und nicht auf verklärte 'christo-historische' Vorstellungen von der Entwicklung des Christentums, wie es nachträglich im Hochmittelalter und in der Folgezeit der alten Welt angedichtet wurde. Für die Verbreitung differenzierter, abstrakter Gedankengebäude und 'proto-humanistischer' Ideen brauchte es zunächsteinmal Infrastrukturen und vor allem größere Siedlungen, die es bis ins 11. Jahrhundert absolut nicht in ausreichender Form gab und erst recht nicht im 9. Jahrhundert und in der Zeit davor, auf die ICh mich bezogen habe.
|
|
Nach oben |
|
 |
CoS Antitheist
Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734
|
(#779414) Verfasst am: 31.07.2007, 19:30 Titel: |
|
|
http://www.scireview.de/vortrag/
Zitat: | - Wir wissen bereits aus der Kriminologie (Gebhard 1965): Sexuelle Belästiger sind einfach gestrickt, besitzen nur geringes Vorstellungsvermögen, sind ungebildet, reflektieren ihr Handeln kaum.
- Heath stellte in den 50er und 60er Jahren fest: Das Lust- und Schmerzzentren schließen sich gegenseitig aus, die Stimulation des Lustzentrums ist eine perfekte Therapie für zahllose Beschwerden. Seine Forschungen sind heute kaum noch bekannt.
- NIMH 1997: Sexualhormone beeinflussen massiv das Kurzzeitgedächtnis und das rationale Denken. Die Frontallappen sind bei niedrigem Sexualhormonspiegel "praktisch inaktiv". Dieser Gehirnbereich wird für die höchsten kognitiven Tätigkeiten in Anspruch genommen.
- Tiihonen 1994: Der Orgasmus stimuliert die Frontallapen des Gehirns (eine Erkenntnis, die erst möglich war mit der Einführung der Positronen-Emissions-Tomographie)
- Chugani 1996: Dieses Gebiet wird - wie das übrige Großhirn - vom 4. bis zum 10. Lebensjahr am stärksten geprägt (weniger stark: vom 11. bis zum 16. LJ).
Triebunterdrückung, besonders in früher Kindheit, führt also zu genau den beschriebenen Eigenschaften: mangelndes Vorstellungsvermögen und mangelnde Reflektionsfähigkeit, denn diese sind in den genannten Gehirnarealen angesiedelt (Stuss und Benson 1987).
Dies wirft auch ein völlig neues Licht auf frühere Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Soziologie:
- Textor 1967: Kinder in primitiven Kulturen mit Möglichkeit zur frühen sexuellen Entfaltung sind kreativer und ausdrucksstärker. ("Cultures where sexual expression by the young is permitted lean toward being those where complexity of artistic design is high.")
Kinder aus sexuell liberalen Kinderläden müßten friedlicher und sozial kompetenter sein als Kinder aus normalen Kindergärten. Eine entsprechende Studie wurde nie durchgeführt, befragte Professoren bestätigten aber die Hypothese: Kinderladen-Kinder sind kreativer und verfügen über besseres Konfliktlösungsverhalten als Kinder aus normalen Kindergärten.
- Kinsey Report 1948: Angehörige höchster Bildungsschichten gaben früheste kindliche Sexualspiele (Doktorspiele) an.
Bisher glaubte man, intelligente Kinder hätten früher Sex, weil sie intelligenter sind und deshalb mehr ausprobieren. Aber nach den genannten Erkenntnissen der Gehirnforschung ist es möglicherweise genau umgekehrt: Sie sind intelligenter, weil sie früher Sex haben. Und was Sexualstraftäter angeht: Diese entstammen restriktiven Elternhäusern und haben spätere Sexualkontakte (Goldstein et al. 1974), wären nach dieser Forschung im Durchschnitt also weniger intelligent und sind es auch. |
_________________ "Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
|
|
Nach oben |
|
 |
atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
|
(#779420) Verfasst am: 31.07.2007, 19:36 Titel: |
|
|
Semnon hat folgendes geschrieben: | Ich weiss schon was du meinst. Was ich mit den ersten zwei Sätzen vor allem sagen wollte ist, dass deine intellektuelle christliche Elite, von der du da sprichst, nahezu ausnahmslos Rom und Konstantinopel betraf, wenn wir vom 3.-8. Jahrhundert sprechen. In den entlegenen Gebieten in Deutschland, Britannien und Irland kamen die Lehren dieser Leute nichteinmal ansatzweise an. Glaubst du etwa ernsthaft, dass den Franken des 8. Jahrhunderts zB in Großkirchen von der Kanzel bereits ein theologisch aufgedröseltes Christentum heruntergepredigt wurde? Als komm...
Diese Vorstellung von den 'Kirchenvätern' , wie sie die Kriche benennt, ist stark von den 'effektiven 'Christenvätern' zu unterscheiden. Jedenfalls bezog ich mich auf die hauptsächlichen Verbreiter des Christentums, die letzterem unweigerlich ihren Stempel aufdrückten, und nicht auf verklärte 'christo-historische' Vorstellungen von der Entwicklung des Christentums, wie es nachträglich im Hochmittelalter und in der Folgezeit der alten Welt angedichtet wurde. Für die Verbreitung differenzierter, abstrakter Gedankengebäude und 'proto-humanistischer' Ideen brauchte es zunächsteinmal Infrastrukturen und vor allem größere Siedlungen, die es bis ins 11. Jahrhundert absolut nicht in ausreichender Form gab und erst recht nicht im 9. Jahrhundert und in der Zeit davor, auf die ICh mich bezogen habe. |
Und warum streiten wir uns jetzt, wenn wir doch einer Meinung sind
|
|
Nach oben |
|
 |
Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
|
(#779430) Verfasst am: 31.07.2007, 19:47 Titel: |
|
|
Wieso streiten? Es ist schon richtig, dass das nicht die 'Krichenväter' sind, wie die Kathki es hinstellen will (will sie das eigentlich wirklich?), aber die meinte ich nicht. Also Missverständnis.
|
|
Nach oben |
|
 |
Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
|
(#779448) Verfasst am: 31.07.2007, 20:11 Titel: |
|
|
atheist666 hat folgendes geschrieben: | Und warum streiten wir uns jetzt, wenn wir doch einer Meinung sind |
Weil das allen andern Usern zugute kommt. Es gab bisher nur einen einzigen Satz, den ich ablehne:
Zitat: | Ich könnte da noch mehr schreiben aber es langt jetzt vorerst |
Das Gegenteil ist der Fall.
|
|
Nach oben |
|
 |
atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
|
(#779450) Verfasst am: 31.07.2007, 20:13 Titel: |
|
|
Semnon hat folgendes geschrieben: | Wieso streiten? Es ist schon richtig, dass das nicht die 'Krichenväter' sind, wie die Kathki es hinstellen will (will sie das eigentlich wirklich?), aber die meinte ich nicht. Also Missverständnis. |
Na ja, ich fand es schon ein bißchen Merwürdig Karl den Großen oder Constantin als Kirchenväter zu bezeichnen, beim Rest sind wir ja einer Meinung. Wäre noch hinzuzufügen, daß die Entstehung der rigiden christlichen Sexualmoral auch etwas mit der christlichen Gnosis zu hat, die ganz penetrant Leibesfeindlich war.
|
|
Nach oben |
|
 |
|