AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
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(#781954) Verfasst am: 03.08.2007, 15:53 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Ich sehe es praktisch: Die Wahrscheinlichkeit ist dann mE nicht größer, als dass der Verdächtige zu unrecht verurteilt wird. |
Ein Verdächtiger kann heute nur in einem ordentlichen Gerichtsverfahren verurteilt werden. Das dauert seine Zeit und kann nicht auf beliebig kurze Zeiträume verkürzt werden. Die hypothetischen Folterfälle müssten aber wohl meist schon vorher entschieden werden. Dabei ist die Möglichkeit des Irrtums sehr wohl höher als in einem ordentlichen Gerichtsverfahren.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Es können Fehler passieren, aber es erscheint mir gerade dann möglich, die Wahrscheinlichkeit dafür auf ein unerhebliches Minimum zu reduzieren, wenn man es ordentlich organisiert und nicht einem verzweifelten Polizisten die Entscheidung überlässt, für die Nation den Antihelden zu spielen. |
Lafontaine hat eben dies nicht getan: zugegeben, dass bei einer solchen Regelung Fehler passieren können und mit Sicherheit auch werden ("ist klar...nicht auf der Grundlage von Vermutung und Verdacht...zweifellos"). Und das ist eben Populismus und unredlich. Er hätte, wenn er ehrlich gewesen wäre, sagen müssen: "Wir müssen bei einer bestimmten Verdachtshöhe foltern und werden dabei bewusst in Kauf nehmen, auch mal Unschuldige zu foltern, wenn wir meinen, damit eventuell ein Kind retten zu können.".
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