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alte Welt vs. neue Welt
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#784795) Verfasst am: 07.08.2007, 10:47    Titel: Re: alte Welt vs. neue Welt Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
während ich bezweifele, dass z.B. die das Leben in Deutschland beschönigende "Schwarzwaldklinik" in den USA vergleichbar erfolgreich war.


Hier irrst Du, Kramer!

"Black Forest Hospital" war gerade die Ausnahme von der Regel und wurde von der deutschen Unterhaltungsindustrie zeitweise als deutsche Antwort auf Denver und Dallas gefeiert! Ansonsten hast Du allerdings von der Tendenz her recht. Deutscher Unterhaltungstrash verkauft sich tatsaechlich im Schnitt im Amiland wesentlich schlechter als amerikanischer in Deutschland, daran koennen auch die wenigen erfolgreichen Exporte nichts aendern. Die Schwarzwaldklinik profitierte hier vor allem von den kitschigen Klischees, die im Amiland oft mit dem Schwarzwald verbunden und auch prompt bedient werden....

Gruss, Bernie
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#784865) Verfasst am: 07.08.2007, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Die Amis können keine Synchronfassungen leiden und sie können schon den britischen Akzent nicht ausstehen. Deshalb sehen sich die Amis nur ihre eigenen Produktionen an. Und dadurch, dass die Amis für ihren großen Markt ohnehin selber produzieren, ist es in Europa billiger einfach amerikanische Serien zu importieren, von denen einige hier völlig deplatziert sind.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#784880) Verfasst am: 07.08.2007, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

USA: mehr Offenheit, mehr Freude an Kontakten, mehr Unbeschwerdheit, mehr Möglichkeiten zum "small talk", weniger Staatsgläubigkeit, mehr Großzügigkeit
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#784913) Verfasst am: 07.08.2007, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Jetzt mal von unser aller reflektierten oder unreflektierten Antiamerikanismus abgesehen:
Was unterscheidet die amerikanische Gesellschaft/Kultur wesentlich von unserer eigenen?




Der unterschiede kann man gar nicht genug aufzählen, wobei man es da auch schwer hat einen Durchschnittswert anzupeilen.

Das Wohlstandsgefälle ist größer als bei uns. In New York gibt es, bzw gab es damals viele Bettler und wesentlich mehr Kleinkriminelle als bei uns.

Das mit dem Trinkgeld nervt tierisch. Gibt man keins, begeht man quasi Diebstahl.

Ihre Arbeitsteilung, zumindest in Großwerken und auf Baustellen, ist absolut ineffizent, traditionalistisch und im übrigen sozialistisch. Die geringe Arbeitslosigkeit der USA hat nichts, aber auch gar nichts mit dem System dort zu tun sondern mit ihrer seltsamen Philosophie und der Macht der Gewerkschaften in den USA, die alle anderen weltweit überschattet (und die nennen uns Commies...).

Es gibt unzählige Unterschiede, wirklich... mal sehen...

einfach alles ist größer, doller , bombastischer. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass man sich gegenseitig versucht in megalomanischen Geschmacklosigkeiten zu übertrumpfen... bewußt.

Viele Leute dort sind tatsächlich offenherzig, einige davon entpuppen sich jedoch als aufgesetzt freundlich und nicht wenige drehen durch, wenn man deklarativ auf ihren Jesus scheisst.

Ist schon ein par Jahre her, dass ich da war. Kann sein, dass sich jetzt einiges geändert hat. Was neben der Bush-Zeit und den Patriot Acts noch meines wissens verändert wurde ist, dass Titten zeigen am Strand in Florida jetzt mit 5000$ Strafe geahndet wird, damals war's nicht nur legal sondern auch beliebt. Ist das verboten in Euroland?

Ohne Californien wären die Amis aufgeschmissen. Es gibt nicht annähernd eine derartige Konzentration der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit auf einen Staat in Europa.

Texas ist seltsam, bzw muss seltsam sein, ich war nie dort. Ich ließ mich da von Borat in seinem Film faszinieren... hätte nicht gedacht, dass das bluttriefende Hinterwäldlertum da noch so lebendig ist. Ein fettes Plus und ein Hoch auf alle Hinterwäldler dieser Welt, Yeehaa!

Ja was weiss ich... muss mal rescherschüren...
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#784921) Verfasst am: 07.08.2007, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ihre Arbeitsteilung, zumindest in Großwerken und auf Baustellen, ist absolut ineffizent, traditionalistisch und im übrigen sozialistisch.

Heißt konkret?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#784923) Verfasst am: 07.08.2007, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Weisst du das nicht? Die Arbeitsteilung ist totaler Quatsch. Es gibt einen Oimel, der die Karre ablädt, einen der sie Fährt, ein anderer der das zeug von A nach B brigt, einer bringts von B nach C, einer macht einen Pinselstrich hoch, der andere macht einen runter Lachen Das ist jetz übertrieben, ok, aber im Prinzip funktioniert das so. Die durchschnittliche Qualifikation der Arbeiter dort ist recht schlecht und es gibt mehr Spezialisierung. Bei uns müssen alle alles können und es werden so wenig Arbeitskräfte wie möglich eingesetzt und maximal ausgelastet. Das ist dort nicht annähernd so. Die haben schlicht zu viel Geld um schlau zu sein^^
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Wanderer
Bestienbändiger



Anmeldungsdatum: 19.07.2003
Beiträge: 3496
Wohnort: Bielefeld

Beitrag(#784935) Verfasst am: 07.08.2007, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Die haben schlicht zu viel Geld um schlau zu sein^^


Dazu fällt mir noch ein weiterer Unterschied ein.
Ein Freund von mir hat das letzte Schuljahr in Utah (dem Staat, mit dem höchten pro-Kopf-Einkommen in den USA) verbracht. Seinen Beobachtungen nach führt der enorme Wohlstand dort zu einem Desinteresse an politischen/sozialen Vorgängen.
Das Desinteresse ist in Deutschland mMn primär anders begründet ("Die da oben machen doch eh, was sie wollen.").
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#784958) Verfasst am: 07.08.2007, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
einfach alles ist größer, doller , bombastischer. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass man sich gegenseitig versucht in megalomanischen Geschmacklosigkeiten zu übertrumpfen... bewußt.

Wobei ein grosteskes Nebeneinander entsteht, denn gleichzeitig ist vieles primitiver, schäbiger, einfacher. Man sehe sich nur mal die überirdische Elektroinstallation in einer Stadt an. Ich war echt entsetzt, als ich das mal gesehen habe, auch, in was für Baracken die Leute zum Teil hausen. Auf jeden Fall bin ich der Meinung, daß das unansehnlichste Zivilisation ist, die die Welt je hervorgebracht hat.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#784972) Verfasst am: 07.08.2007, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Man sieht alles nebeneinander, die ganze Bandbreite, stimmt. Aber das liegt an dem Baurecht dort. Es gibt durchaus auch geschmackvolle Bauten und schnuckelige Inneneinrichtungen. Aber die richtig großen Dinger, für die die Stadt bekannt ist, sind allesamt hässlich und monströs überdimensioniert in fast jeder Beziehung. Ich war mal im Trump-Tower, das ist ein... ein... Kitsch-Palast... künstliche Wasserfälle, rötlicher Marmor, Messing und Kristall (kein echter), Kitsch wo man nur hinsieht. Aber das ist das puritanische Erbe, denke ich. Es gibt eine Tendenz, alles was teuer aussieht, toll zu finden. Das Statussymbol ist enorm wichtig.
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Queen of Las Vegas
Lebenserotiker



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Beitrag(#784983) Verfasst am: 07.08.2007, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
einfach alles ist größer, doller , bombastischer. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass man sich gegenseitig versucht in megalomanischen Geschmacklosigkeiten zu übertrumpfen... bewußt.

Wobei ein grosteskes Nebeneinander entsteht, denn gleichzeitig ist vieles primitiver, schäbiger, einfacher. Man sehe sich nur mal die überirdische Elektroinstallation in einer Stadt an. Ich war echt entsetzt, als ich das mal gesehen habe, auch, in was für Baracken die Leute zum Teil hausen. Auf jeden Fall bin ich der Meinung, daß das unansehnlichste Zivilisation ist, die die Welt je hervorgebracht hat.


es gibt noch andere Kriterien als Ansehnlichkeit. In Japan gibt es auch Oberleitungen und da würde ich jetzt nicht behaupten dass die Japaner zivilisatorisch was von uns lernen können.
Letzten waren Amis zu besuch mit denen ich schon lange befreundet bin, weshalb sie ehrlich waren, ihr Fazit über Deutschland:
-fades Essen, überall Raucher, unziviliertes Drängeln statt Schlangestehen, rüpelhafte Autofahrer, kleine Wohnungen, kleine Autos, kleine Strassen, kleine Fernseher, alles zu klein und überreglementiert in Normen gepresst...
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The Brights
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



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Beitrag(#784985) Verfasst am: 07.08.2007, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

wenn dauernd die erde bebt, dann kann es durchaus nützlich sein, an die leitungen auch ohne bagger ranzukommen...
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#784989) Verfasst am: 07.08.2007, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Gedrängel gibt es dort genauso (zB Subway), fades Essen... ich sag mal, dass das eine Ammi-Lüge ist ^^, vermutlich sind sie (nach amerik. Standard) wohlhabend und können sich einfach Entsprechendes leisten, die Autos hier sind wohl kaum klein.. also das glaube ich nicht... deutsche Karren sind dort als Strassenkreuzer beliebt. Allgemeine Enge, ja mei... doppelte Bevölkerungsdichte?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#784996) Verfasst am: 07.08.2007, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:
ihr Fazit über Deutschland:
-fades Essen,

Im Gegensatz zu dem, was in Amiland so üblich ist, ist es wenigstens überhaupt Essen. Am schlimmsten fand ich das Brot dort. Man konnte praktisch eine Scheibe zusammenknüllen, und die entfaltete sich wieder. Und satt wurde man von dem Zeug eh nicht.

Zitat:
überall Raucher,

Wie entsetzlich!

Zitat:
unziviliertes Drängeln statt Schlangestehen

Da muß ich denen allerdings recht geben.

Zitat:
rüpelhafte Autofahrer,

Auch wahr.

Zitat:
kleine Wohnungen, kleine Autos, kleine Strassen, kleine Fernseher, alles zu klein

Mit den Augen rollen

Zitat:
und überreglementiert in Normen gepresst...

Ach nee? Aber sich drüber aufregen, wenn man rauchen darf, ja?
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Sokrateer
souverän



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Beitrag(#784998) Verfasst am: 07.08.2007, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
doppelte Bevölkerungsdichte?

Bevölkerungsdichte sagt nicht viel aus. In den USA gibt es ja weite, kaum bewohnte Landstriche.

Eine Stadt mit breiten Straßen und vielen großen Parkplätzen ist nicht mehr begehbar, was dazu führt, dazu dass auch keiner mehr den öffentlichen Verkehr benutzt und es auch keinen Bedarf für öffentlichen Raum gibt.

Solche Städte sind dann aber auch nicht mehr für Touristen interessant.
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hacketaler
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Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#785002) Verfasst am: 07.08.2007, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
doppelte Bevölkerungsdichte?

Bevölkerungsdichte sagt nicht viel aus. In den USA gibt es ja weite, kaum bewohnte Landstriche.


http://de.wikipedia.org/wiki/Mecklenburg-Vorpommern




man stelle sich vor es gäbe doppelt soviele amis.
wieviele schusswaffenopfer hätten sie dann wohl?
(was war der stand aus bfc? 11tausendirgendwas?)
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#785024) Verfasst am: 07.08.2007, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
doppelte Bevölkerungsdichte?

Bevölkerungsdichte sagt nicht viel aus. In den USA gibt es ja weite, kaum bewohnte Landstriche.

Eine Stadt mit breiten Straßen und vielen großen Parkplätzen ist nicht mehr begehbar, was dazu führt, dazu dass auch keiner mehr den öffentlichen Verkehr benutzt und es auch keinen Bedarf für öffentlichen Raum gibt.

Solche Städte sind dann aber auch nicht mehr für Touristen interessant.


Frage Sicher spielt das eine Rolle. Natürlich kann man das nicht 1:1 übertragen, aber es spielt im statistischen Querschnitt schon eine deutliche Rolle. Es kommt auch das Alter der europäischen Städte und die damit zusammenhängende Struktur hinzu... Verschiedenens...
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kalkant
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Anmeldungsdatum: 16.08.2005
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Beitrag(#785030) Verfasst am: 07.08.2007, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:

-fades Essen, überall Raucher, unziviliertes Drängeln statt Schlangestehen, rüpelhafte Autofahrer, kleine Wohnungen, kleine Autos, kleine Strassen, kleine Fernseher, alles zu klein und überreglementiert in Normen gepresst...


Bei einigen der genannten Punkte kann ich mir schon vorstellen, dass sie aus amerikanischer Sicht negativ auffallen (vor allem die hohe Raucherdichte, die rüpelhaften Autofahrer, etc.). Aber dass das Essen in D fader als in den USA sein soll kann ich mir nicht so recht vorstellen...

Was mir beispielsweise noch bei meinen damaligen Reisen in die USA aufgefallen ist (Stand 2000, seitdem war ich nicht mehr dort):

- die Haus- und Elektrogeräte waren ziemlich überdimensioniert und trotzdem relativ uneffektiv. Die Waschmaschinen rührten die Wäsche bloß ein wenig in der Brühe hin und her und ein Waschvorgang dauert wohl nur 15 Minuten.

- die öffentlichen Telefone funktionierten nach wie vor nur mit Münzeinwurf und Operator, was insbesondere Überseegespräche recht kompliziert gemacht hat.

- die allgegenwärtige Freundlichkeit der Leute wirkte teilweise recht aufgesetzt und wurde oft nicht konstant durchgehalten. Beispiel: beim Betreten eines Restaurants wurde man mit Freundlichkeiten überschüttet, doch nach dem letzten Gang wars mit der Höflichkeit vorbei. Man erhielt ungefragt die Rechnung auf den Tisch geknallt und war ab dann Luft für das Personal.

- die Gastronomie erschien mir recht eintönig (deswegen wundere ich mich über die Kritik, dass deutsches Essen fad wäre). Abgesehen von Großstädten gab es überall eigentlich nur dieselben Fastfood-Ketten und dazwischen ein paar private Burger-Bratereien und das obligatorische Chinarestaurant. Regionale Unterschiede zwischen der Küche einzelner Bundesstaaten waren kaum zu erkennen (Ausnahme: die Neuenglandstaaten hatten einige eigenständige Gerichte auf Ihren Speisekarten). Im Vergleich dazu erscheint mir die Landschaft deutscher Speisekarten doch recht vielfältig - hat doch teilweise beinahe jeder Regierungsbezirk seine eigenen Spezialitäten...

- "Altstädte" (soweit vorhanden) wirkten häufig recht artifiziell, da niemand mehr dort wohnt. Stattdessen wurden sie disneyland-mäßig hergerichtet und mit Fastfood-Restaurants und Souvenirshops ausgestattet. Dazwischen stehen dann noch Schauspieler in historischen Kostümen, die Original-Kutschenfahrten etc. anbieten. An lebendige Altstädte wie in Frankreich oder Italien kann ich mich kaum erinnern... Prototypisch ist mir hier die "Old Town" von San Diego in Erinnerung...

- usw...


Zuletzt bearbeitet von kalkant am 07.08.2007, 15:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#785038) Verfasst am: 07.08.2007, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

zefiro39 hat folgendes geschrieben:
Aber dass das Essen in D fader als in den USA sein soll kann ich mir nicht so recht vorstellen...

Die Amis haben halt komische Vorstellungen bezüglich Essen. Angeblich soll es auch so sein, daß da Kaffee nach allem Möglichen schmecken darf -- aber um Himmels Willen bloß nicht nach Kaffee!
Es ist schon möglich, daß, wenn man ein von Aromastoffen übersättigten Nahrungsangebot gewohnt ist, iritriert ist, wenn tatsächlich etwas danach schmeckt, wonach es normalerweise schmeckt.
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Zuletzt bearbeitet von Ralf Rudolfy am 07.08.2007, 15:16, insgesamt einmal bearbeitet
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zelig
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Beitrag(#785040) Verfasst am: 07.08.2007, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Angeblich soll es auch so sein, daß da Kaffee nach allem Möglichen schmecken darf -- aber um Himmels Willen bloß nicht nach Kaffee!

Ohja, das stimmt allerdings.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#785041) Verfasst am: 07.08.2007, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Jupp.. Amaretto, Zimt, Vanille... eine wahre Gräuel
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Queen of Las Vegas
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Beitrag(#785045) Verfasst am: 07.08.2007, 15:19    Titel: Antworten mit Zitat

zefiro39 hat folgendes geschrieben:
- die Gastronomie erschien mir recht eintönig (deswegen wundere ich mich über die Kritik, dass deutsches Essen fad wäre). Abgesehen von Großstädten gab es überall eigentlich nur dieselben Fastfood-Ketten und dazwischen ein paar private Burger-Bratereien und das obligatorische Chinarestaurant. Regionale Unterschiede zwischen der Küche einzelner Bundesstaaten waren kaum zu erkennen...


nun die Kritik wegen dem Essen kam von Leuten aus dem Südwesten, da gibt es die Cajun(südstaaten) und die Tex-Mex Küche und die ist schon deutlich schärfer als das was wir hier so machen.
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kalkant
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Beitrag(#785046) Verfasst am: 07.08.2007, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ah ja, dann kann ich es besser verstehen... Das deutsche Essen ist nicht berühmt für intensive Würz-Erlebnisse...
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Ralf Rudolfy
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Beiträge: 26674

Beitrag(#785047) Verfasst am: 07.08.2007, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

zefiro39 hat folgendes geschrieben:
Ah ja, dann kann ich es besser verstehen... Das deutsche Essen ist nicht berühmt für intensive Würz-Erlebnisse...

Stimmt. Aber das sehe ich nicht als Mangel.
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Peter H.
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Beitrag(#785048) Verfasst am: 07.08.2007, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Das deutsche Essen ist ziemlich phantasielos.
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Beitrag(#785050) Verfasst am: 07.08.2007, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

gemessen am Standard von Ducasse und Bocuse vielleicht Mit den Augen rollen
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#785051) Verfasst am: 07.08.2007, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Das deutsche Essen ist ziemlich phantasielos.

Ach so? Dann verstehst du unter "deutschen Essen" wohl vorwiegend Jägerschnitzel & Co?
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#785053) Verfasst am: 07.08.2007, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

A Schwainshaxn mit Knödln
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Queen of Las Vegas
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Anmeldungsdatum: 11.12.2005
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Beitrag(#785074) Verfasst am: 07.08.2007, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
zefiro39 hat folgendes geschrieben:
Ah ja, dann kann ich es besser verstehen... Das deutsche Essen ist nicht berühmt für intensive Würz-Erlebnisse...

Stimmt. Aber das sehe ich nicht als Mangel.


muss auch keiner sein, ich mag auch die deutsche Küche, wollte damit nur klar machen das der spruch: bei dem amis gibt es nur pummes&burger ein Vorurteil ist. In den USA kann man vorzüglich speisen, man muss nur wissen wo und sollte Geld mitbringen, das ist wie überall.
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Wraith
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Beitrag(#785080) Verfasst am: 07.08.2007, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
A Schwainshaxn mit Knödln


Des is ned deitsch, des is boarisch! Sakrament noamal!
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"Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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kalkant
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Anmeldungsdatum: 16.08.2005
Beiträge: 698
Wohnort: München

Beitrag(#785081) Verfasst am: 07.08.2007, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant fand ich auch, wie unterschiedlich der Gebrauch öffentlicher Verkehrsmittel gesehen wird. In den USA sind Eisenbahnen anscheinend nur noch nostalgische Veteranen einer vergangenen Zeit. Fährt man damit, sieht man die Reise weniger als normalen Transport sondern als besonderes Erlebnis mit Seltenheitswert.
Sogar ganz banale Shuttle-Bahnen zwischen Flughafenterminals werden durch entsprechende Tonbanddurchsagen zum Event: "... sit down, relax, and enjoy the ride..."

Auch Bergbahnen sind für alle ein Ereignis: beispielsweise die Zahnradbahn auf den Mount Washington (New Hampshire). Im Gegensatz zu vergleichbaren Bahnen in Europa steigt man nicht einfach ein, setzt sich hin und fährt mit. Man wird vor der Abfahrt fotografiert, muss während der Fahrt fröhlich sein, der Conductor unterhält die Fahrgäste mit Jokes und alle finden die Schräglage an den steilsten Stellen furchtbar lustig und dies muss durch ausgiebiges Fotografieren dokumentiert werden.
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