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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg
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(#784089) Verfasst am: 06.08.2007, 11:34 Titel: |
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Esperanto hat folgendes geschrieben: |
Da ist die kath. Kirche also sogar noch gnädig, dass sie Sex auch zum Ausdruck der Liebe erlaubt und nicht nur Fortpflanzung... |
Wow, da ist die kath. Kirche ja wirklich sehr sehr gnädig mit uns gewesen...
Langsam glaube ich, dass du wirklich einen an der Waffel hast, wenn du solche Sätze überzeugt von dir gibts.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#784118) Verfasst am: 06.08.2007, 12:33 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Esperanto hat folgendes geschrieben: |
Da ist die kath. Kirche also sogar noch gnädig, dass sie Sex auch zum Ausdruck der Liebe erlaubt und nicht nur Fortpflanzung... |
Wow, da ist die kath. Kirche ja wirklich sehr sehr gnädig mit uns gewesen...
Langsam glaube ich, dass du wirklich einen an der Waffel hast, wenn du solche Sätze überzeugt von dir gibts. |
Was zitiert der denn auch für einen Scheiß. "Wissenschaft"? Wer issn dieser Marcuse? Guter Freund und Zeitgenosse von Augustinus von Hippo?
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pariparo Bright & HyperAtheist
Anmeldungsdatum: 22.06.2007 Beiträge: 2378
Wohnort: Berlin
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(#784148) Verfasst am: 06.08.2007, 13:27 Titel: Re: Umgang mit Sexualität bei Urvölkern |
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gopfertami hat folgendes geschrieben: | Ich habe vor einigen Monaten einen Artikel über ein Naturvolk bzw. -stamm gelesen - leider weiss ich nicht mehr wie die hiessen oder woher sie kamen -, die einen sehr offenen Umgang mit Sexualität pflegten und bereits im Kindesalter (auch homosexuellen!) Geschlechtsverkehr ausübten. Zudem besagte der Artikel, dass dieses Volk kulturell bzw. künstlerisch sehr ausgeprägt und vollkommen friedfertig war.
Weiss hier zufällig jemand, wie die noch gleich hiessen, oder kann andere, ähnliche Beispiele nennen, die die angeblichen Vorteile der christlichen, islamischen etc. Sexualmoral (ich habe noch nie einen Guten gehört) entkräften? |
hm, sind die bonobo affen ein naturvolk?
_________________ Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)
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pariparo Bright & HyperAtheist
Anmeldungsdatum: 22.06.2007 Beiträge: 2378
Wohnort: Berlin
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(#784153) Verfasst am: 06.08.2007, 13:33 Titel: Re: Umgang mit Sexualität bei Urvölkern |
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gopfertami hat folgendes geschrieben: |
Weiss hier zufällig jemand, wie die noch gleich hiessen, oder kann andere, ähnliche Beispiele nennen, die die angeblichen Vorteile der christlichen, islamischen etc. Sexualmoral (ich habe noch nie einen Guten gehört) entkräften? |
herrje, zum thema sexualmoral fällt mir nie etwas ein...
_________________ Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)
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Esperanto gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.06.2007 Beiträge: 333
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(#784720) Verfasst am: 07.08.2007, 06:01 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Esperanto hat folgendes geschrieben: |
Da ist die kath. Kirche also sogar noch gnädig, dass sie Sex auch zum Ausdruck der Liebe erlaubt und nicht nur Fortpflanzung... |
Wow, da ist die kath. Kirche ja wirklich sehr sehr gnädig mit uns gewesen...
Langsam glaube ich, dass du wirklich einen an der Waffel hast, wenn du solche Sätze überzeugt von dir gibts. |
Was zitiert der denn auch für einen Scheiß. "Wissenschaft"? Wer issn dieser Marcuse? Guter Freund und Zeitgenosse von Augustinus von Hippo? |
Ganz im Gegenteil: Marcuse von der (jüdisch-kommunistischen) Frankfurter Schule war díe Ikone der '68-er, weil er ihnen Befreiung versprach. Aber er erkannte Freud und Unwin offenbar an. Muss mal weiterlesen, wie er das hinbiegt, um die Kurve zur sexuellen Befreiung zu kriegen. Tja, und die Frankfurter Schule mit ihrem Suhrkamp-Verlag und ihren '68-ern sind ja die beherrschende Denkrichtung in Deutschland.
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Forke Innenminister
Anmeldungsdatum: 19.05.2007 Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe
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(#784736) Verfasst am: 07.08.2007, 08:10 Titel: |
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Esperanto hat folgendes geschrieben: | Ganz im Gegenteil: Marcuse von der (jüdisch-kommunistischen) Frankfurter Schule war díe Ikone der '68-er, weil er ihnen Befreiung versprach. Aber er erkannte Freud und Unwin offenbar an. Muss mal weiterlesen, wie er das hinbiegt, um die Kurve zur sexuellen Befreiung zu kriegen. Tja, und die Frankfurter Schule mit ihrem Suhrkamp-Verlag und ihren '68-ern sind ja die beherrschende Denkrichtung in Deutschland. |
Äh.
Schon mal aus dem Haus gegangen, so spätestens seit 1982?
_________________ "Jede hat mich gern, aber keine liebt mich! - Wenn ich an den lieben Gott glaubte, - wie müßte ich ihn hassen!"
Erich Mühsam, Tagebücher
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#785710) Verfasst am: 08.08.2007, 02:47 Titel: |
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Die Frankfurter dominieren tatsächlich die Feullitons. Leider aber kaum anders zu erwarten, Geschwafel ist eben populär.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16366
Wohnort: Arena of Air
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(#786618) Verfasst am: 08.08.2007, 23:28 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | So war die "viktorianische Zeit" in England zwar eine sittenstrenge Epoche, andererseits verbesserten sich aber auch der Lebensstandard und der Einfluß des Einzelnen auf die politische Willensbildung. |
Von welchen "Einzelnen" ist die Rede? Von denen : |
Gut, die viktorianische Zeit ist auch wieder eine etwas seltsame Gemengelage aus - im Verhältnis - positiven Entwicklungen und extremen Rückschritten. Insbesondere ist die damals häufig herrschende Bigotterie aber auch kein Kennzeichen eines angeblichen moralischen Fortschrittes.
(1) de.wp:Viktorianische_Epoche hat folgendes geschrieben: | Ob der Lebensstandard der Arbeiter in der frühviktorianischen Zeit insgesamt stieg oder sank, ist umstritten. Die Depression der letzten Jahrzehnte des Jahrhunderts erhöhte zwar die Gefahr von Arbeitslosigkeit, die Löhne jedoch blieben bei sinkenden Lebenshaltungskosten konstant, sodass sich die Situation der in Lohn befindlichen Arbeiter eher verbesserte.
In den 1830er und 40er Jahren regelten mehrere Gesetze die Arbeitsbedingungen von Kindern und Frauen neu. Weitere Gesetze zur Regelung der Arbeitszeiten folgten. Entgegen kritischen Vorhersagen führten sie nicht zu Umsatzeinbrüchen, da gesündere und weniger müde Arbeiter die Produktivität steigerten.
[...]
Der Begriff "Arbeiteraristokratie" bezeichnet diejenigen 10 % der Industriearbeiter und Handwerker, die eine langjährige Ausbildung hinter sich hatten, zum Beispiel Maschinenbauer. Im Gegensatz zu ungelernten Arbeitern, die mit der gesamten Familie in einem einzigen Zimmer oder Kellerraum hausten, konnten sich einige der besser bezahlten ausgebildeten Arbeiter ein kleines Reihenhaus in den Elendsvierteln mit zwei oder drei Zimmern leisten. Seit den 1840er Jahren strebten sie nach einem bürgerlichen, respektablen Lebenswandel, was sich etwa in eigenen Zeitungen und Genossenschaften ausdrückte.
[...]
Die Gewerkschaften versuchten durch ein Bündnis mit den Liberalen die Abgeordnetenkandidaten der Liberalen für ihre Interessen zu gewinnen (Liberal-Labour-Bewegung) und bildeten 1868 den Dachverband Trade Union Congress. 1874 wurden erstmals Arbeiter ins Unterhaus gewählt. Es gründeten sich sozialistische Bewegungen, die, abgesehen von der 1884 von Intellektuellen gegründeten Fabian Society, [allerdings] meist unbedeutend waren. |
(2) de.wp:Viktorianische_Epoche hat folgendes geschrieben: | Schockierend wirkte die Volkszählung von 1851, nach der weniger als die Hälfte der englischen Bevölkerung am Sonntag die Kirche besuchte. [...] Man richtete ein staatliches Personenstandsbuch ein, damit Nonkonformisten nicht mehr in anglikanischen Kirchen heiraten mussten. [...]
Vor allem Angehörige der Mittelschicht suchten sich von der unzivilisierten Unterschicht und den Ausschweifungen des Adels abzugrenzen, indem sie häufig in der Bibel lasen, den Sonntag heiligten und in der Familie gemeinsam beteten, was noch im 18. Jahrhundert unüblich war.
[...]
1885 wurde ein Gesetz verabschiedet, das das Schutzalter anhob, höhere Strafen für Bordellbesitzer festlegte und homosexuelle Handlungen kriminalisierte.
[...]
Sex galt als tierisch-primitive Verhaltensweise, die kontrolliert werden und mit der sparsam umgegangen werden musste, da andernfalls die Karriere des Einzelnen oder gar die gesamte Wirtschaft leiden könnte. Diese Betrachtungsweise lässt sich auf den Evangelikalismus zurückführen, der in seiner extremen Form jegliches Vergnügen als unmoralisch betrachtete. |
Es gibt da ja auch die Anekdote, daß ein Dichter vollkommen schockiert darüber war, was er sah, als er seine jung Angetraute das erste Mal auspackte. Seine einzigen Erkenntnisse zur Sexualität hatte er aus der Betrachtung griechischer Statuen gewonnen. Sexualaufklärung fand nicht statt.
(3) de.wp:Viktorianische_Epoche hat folgendes geschrieben: | Die University of London war die erste, die Frauen unter gleichen Bedingungen wie männliche Studenten aufnahm, und ermöglichte ihnen ab 1878 den Erwerb akademischer Grade. Die Bildungsreform von 1870 eröffnete Frauen neue Berufsmöglichkeiten im Schulwesen. Florence Nightingale trug zur Emanzipation der Frauen in der Krankenpflege bei. Einige Ärztinnen, etwa Elizabeth Blackwell, erwarben ihre Qualifikationen im Ausland und mussten sich gegen den Widerstand ihrer männlichen Berufskollegen durchsetzen. Weitere Berufe öffneten sich den Frauen besonders in der Telekommunikation, der Post und der Eisenbahn, die gegen Ende des Jahrhunderts das Dienstmädchen und die Fabrikarbeiterin als gewöhnliche Beschäftigung für Frauen der Unterschicht abzulösen begannen. |
(4) Noch bis 1870 wurden die Hinrichtungsmethoden des Ausweidens und Vierteilens (gerne auch zusammen) betrieben (en.wp:Hanged,_drawn_and_quartered).
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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