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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#795649) Verfasst am: 18.08.2007, 23:17 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Weil Allversöhnung meiner Meinung nach die nahezu zwangsläufige Konsequenz des Kreuzesopfer ist. |
Achso. Das war echt? Die Höllendrohungen nicht? Soso. |
He, immerhin hat er den Himmel nicht den Reichen zugedacht, denn eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als das ein Reicher in den Himmel kommt.
Da steckt so viel Weltuntergangsmystik drin, Sehnsucht nach dem Weltende, dass daraus ne Religion werden musste.
Aber warum man sich so ereifert, dass man Jesus Arschloch und Mohammed Kinderficker schreiben muss leuchtet mir nicht ein.
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IvanDrago Ösifreund und Pendler zwischen den Welten
Anmeldungsdatum: 18.07.2005 Beiträge: 2876
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(#795651) Verfasst am: 18.08.2007, 23:20 Titel: |
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Eine Figur, die angeblich gepredigt hat, dass alle, die ihn nicht anbeten, in einem Endgericht in einen Feuerofen geworfen werden, was bis heute noch Abermillionen von Menschen über ihre andersdenkenden Mitmenschen glauben, könnte man als Arschloch bezeichnen.
_________________ "Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10
Heike N. meint: "IvanDrago for President!"
Faszination braucht keine höhere Macht.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#795664) Verfasst am: 18.08.2007, 23:32 Titel: |
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IvanDrago hat folgendes geschrieben: | Eine Figur, die angeblich gepredigt hat, dass alle, die ihn nicht anbeten, in einem Endgericht in einen Feuerofen geworfen werden, was bis heute noch Abermillionen von Menschen über ihre andersdenkenden Mitmenschen glauben, könnte man als Arschloch bezeichnen. |
Ja. Aber die Frage ist ja eben ob diese Figur das gemeint hat - und ja, ich kenne die entsprechenden problematischen Stellen. Ich habe doch schon gesagt, das ich diese
a) für blumige Rhetorik
b) für Konstrukte zur festigung und abgrenzung der bedränten urgemeinde halte.
Und nein, die Auferstehung war natürlich nicht historisch. In der tat war die von kival monierte Aussage in sich fehlerhaft. Einfach nur bibelstellen ohne quellenanalyse in den Raum zu werfen halte ich übrigens für nutzlos. Ich sage offen, dass ich die evangelien trotz inzwischen jahrelanger Beschäftigung nicht wirklich verstehe - aber ihr habt natürlich alle einen diesbezüglichen totalen Durchblick. Ich muss sagen, ich weiß immer noch nicht ansatzweise, was wirklich unter "Christentum" zu verstehen ist, und wie jenes zu bewerten ist.
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#795666) Verfasst am: 18.08.2007, 23:32 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: |
Aber warum man sich so ereifert, dass man Jesus Arschloch und Mohammed Kinderficker schreiben muss leuchtet mir nicht ein. |
Das hat mit Ereiferung nichts zu tun.
Mohammed als "Kinderficker" zu beurteilen ist sachlich richtig, das ist Fakt.
Jesus als Arschloch? Nu ja, ich war ja der, der diesen Begriff leichtfertigerweise in dem anderen Fred benutzt habe, ohne ihn zu definieren.
Aber wie schon weiter oben gesagt, Arno Schmid hat es erfasst:
Arno Schmid hat folgendes geschrieben: | 5. Die Persönlichkeit des Mannes, nach dem sich immerhin 30 Prozent der Menschheit nennen, genügt mir nicht!-
Was würden wir heute sagen, wenn ein junger Mann aus irgendeinem unbedeutenden Zwergstaat käme; einem der immer wieder vorhandenen und nicht nur "wirtschaftlich unterentwickelten" Ostgebiete; keiner der großen Kultursprachen mächtig; völlig unbekannt mit dem, was in Jahrtausenden Wissenschaft, Kunst, Technik, auch frühere Religionen, geleistet haben - und ein solcher stellte sich vor uns hin mit den dicken Worten : "Ich bin der Weg; und die Wahrheit; und das Leben"? Wir müßten's uns durch einen herbeigerufenen Dometsch erst noch mühsam aus dem barbarischen Dialekt übersetzen lassen - würden wir nicht halb belustigt, halb verständnislos ihm raten : "Junger Mensch : Lebe erst einmal und lerne : und komme dann in 30 Jahren wieder!"?
Genau das aber war der Fall mit Jesus von Nazareth : er verstand weder Griechisch noch Römisch, die beiden Sprachen, auf denen seit viel hundert Jahren alle nenneswerte Kultur beruhte (und beruht!). Er war mit Homer und Plato ebenso unbekannt wie mit Phidias und Eratosthenes : was ein solcher Mann behauptet, ist für mich von vornherein indiskutabel! Um über etwas aburteilen zu können, muß ich es doch wohl wenigstens vorher untersucht haben! (Er selbst scheint auch im allgemeinen bescheidenere Augenblicke gehabt zu haben, in denen er einschränkend alle Nichtjuden für "Hunde" erklärte, und : "Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen von dem Hause Israel" Also : "Vorüber, Ihr Schafe, vorüber".)
Um die Lückenhaftigkeit der von ihm verkündeten, angeblich so übermenschlich hohen Moral zu demonstrieren, stehen Vergleiche zu Gebote, wie etwa dieser : Welch bösartig-charakteristischen Kontrast bietet nicht die "evangelische" Geschichte vom "Fischzug Petri", den der Heiland durch sein ausdrückliches Wunder dermaßen segnet, daß die Boote mit der Beute fast bis zum Sinken überfüllt werden - mit dem Verfahren des großen Heiden Pythagoras, der den Fischern ihren Zug, während das Netz noch unter Wasser liegt, abkauft : und allen geängsteten Tiern die Freiheit schenkt!! : Wen von diesen beiden könnte man mit mehr Recht einen "Sohn Gottes" nennen? (von denen es mir überhaupt viel zu viel gibt : im Altertum kam das in jeder besseren Familie vor!)
Wenn Christus bei solch unverleichlicher Gelegenheit - wo das Wahnsinnsprinzip einer Welt, deren lebende Wesen dadurch existieren, daß sie einander auffressen, handgreiflich vor Augen lag! - wenigstens bedrückt gemurmelt hätte : " Wem ein Gott diese Welt geschaffen hat, so möchte ich dieser Gott nicht sein : Ihr Jammer würde mir das Herz zerreißen!" - dann ja! ABer dazu mußte scheinbar erst der "Atheist" Schopenhauer kommen. (Oder, wie Lichtenberg es in ein Geheimbuch notierte : "Zu untersuchen, inwieweit Gott aus der Welt erkannt werden kann : sehr wenig : könnte ein Stümper sein!") |
Möglicherweise also kein Arschloch, sondern einfach nur ein kompletter Idiot.
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IvanDrago Ösifreund und Pendler zwischen den Welten
Anmeldungsdatum: 18.07.2005 Beiträge: 2876
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(#795668) Verfasst am: 18.08.2007, 23:39 Titel: |
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Zitat: | Ja. Aber die Frage ist ja eben ob diese Figur das gemeint hat - und ja, ich kenne die entsprechenden problematischen Stellen. Ich habe doch schon gesagt, das ich diese
a) für blumige Rhetorik
b) für Konstrukte zur festigung und abgrenzung der bedränten urgemeinde halte.
Und nein, die Auferstehung war natürlich nicht historisch. In der tat war die von kival monierte Aussage in sich fehlerhaft. Einfach nur bibelstellen ohne quellenanalyse in den Raum zu werfen halte ich übrigens für nutzlos. Ich sage offen, dass ich die evangelien trotz inzwischen jahrelanger Beschäftigung nicht wirklich verstehe - aber ihr habt natürlich alle einen diesbezüglichen totalen Durchblick. Ich muss sagen, ich weiß immer noch nicht ansatzweise, was wirklich unter "Christentum" zu verstehen ist, und wie jenes zu bewerten ist.
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Ich halt mich da an die freikirchlichen Gemeinden, die tatsächlich das Leben eines Christen sowie einer christlichen Gemeinde aus den Evangelien und aus Paulus Briefen ableiten, mit den bekannten Folgen.
Und es ist auch völlig ok, wenn du deine Einstellung behalten möchtes, ich lass sie dir ja.
Soweit mir bekannt, sind die Erfolge der "Leben-Jesu-Forschung" so erbärmlich, die Versuche den historischen Kern hinter all dem Müll zu entdecken so hypothetisch und widersprüchlich, dass es mir schlichtweg egal ist.
Ich kann mich nur unter dem Aspekt mit Christen auseinandersetzen, unter dem sie glauben, und unter dem sie mich auffordern, die Bibel zu lesen.
Der "beste Mensch aller Zeiten", die "beste Botschaft aller Zeiten".
Beides halte ich für absurd, angesichts der Evangelien.
Und du gehst halt mit der gleichen Grundtendenz ran, wie so viele:
Jesus war sicher gut, alles gute Überlieferte ist wahr und lässt sich auf seinen Charakter projezieren, alles schlechte Überlieferte ist entweder nicht wahr, oder lässt sich durch eine bestimmte Konstellation erklären, deutet aber keineswegs auf seinen Charakter hin.
Wer verliebt ist in die Idee eines "grundguten Predigers Jesus", der ist auch durch Evangelienlektüre nie und nimmer von dieser Idee abzubringen.
_________________ "Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10
Heike N. meint: "IvanDrago for President!"
Faszination braucht keine höhere Macht.
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#795675) Verfasst am: 18.08.2007, 23:49 Titel: |
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IvanDrago hat folgendes geschrieben: | Mt 7,13 Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm hineingehen.
Lk 13,24 Ringt darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden's nicht können. |
Ich mag es auch lieber eng, aber manche Frauen mögen es nicht, wenn man durch die "enge Pforte" eingeht ...
aber die "enge Pforte" hat natürlich den entscheidenden Vorteil, daß man dort keine Kinder zeugt.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#795682) Verfasst am: 18.08.2007, 23:52 Titel: |
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Kinderficker ist zwar ein grobes Wort, aber in Anbetracht der Tatsachen nicht unsachlich.
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#795698) Verfasst am: 19.08.2007, 00:18 Titel: |
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IvanDrago hat folgendes geschrieben: | 36 Dann entließ er die Volksmengen und kam in das Haus; und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut des Ackers! 37 Er aber antwortete und sprach: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen, 38 der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber sind die Söhne des Reiches15, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen; 39 der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters16, die Schnitter aber sind Engel. 40 Wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es in der Vollendung des Zeitalters17 sein. 41 Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich18 alle Ärgernisse19 zusammenlesen und die, die Gesetzloses tun20, 42 und sie werden sie in den Feuerofen werfen; da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.43 Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich21 ihres Vaters. Wer Ohren hat, der höre!
Matthäus 13
Vers 42 |
Und wer Augen hat, der lese!
Wahrscheinlich wird die Erde einst im Feuersturm unserer Sonne enden - und spätestens dann auch alles Leben auf ihr.
Das wußten auch die alten Nordländer: Wenn Muspells Söhne, die Feurigen über die Brücke Bifröst reiten, ist das Ende dieser Tage angebrochen:
Wikipedia über die Edda hat folgendes geschrieben: |
"Mitten in diesem Getöse brechen die Himmel entzwei, und die Söhne Muspells reiten hindurch. Surtr reitet als erster, und vor und hinter ihm brennen die Flammen. Er hat ein sehr gutes Schwert, das heller als die Sonne glänzt. Sie reiten über Bifröst, die in Stücke bricht, wie vorher gesagt wurde. Die Söhne von Muspel lenken ihren Kurs auf die Ebene, die Vigrid heißt. Auch der Fenriswolf und die Midgardschlange kommen dorthin. (...) Die Söhne von Muspel haben dort flammende Krieger alleine durch sich selbst. |
Nun ist der Messias, der Erlöser, bekanntlich der Sonnenläufer.
Und wenn die Sonne einst auf die Erde kommt, dann werden die "Pöhsen" natürlich im Glutofen schmelzen, während "die Gerechten" leuchten werden, wie die Sonne ...
Die alten Mysterienpriester und die Druiden hatten den Durchblick, allerdings wird es im NT so kaschiert, daß die enthaltene Botschaft nur Eingeweihte erkennen (das hat auch der Autor "Augustin" so formuliert).
_________________ Leben kann tödlich sein
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Kafir Gegen Kuffarphobie und Kalifaschismus!
Anmeldungsdatum: 28.02.2007 Beiträge: 898
Wohnort: Hueco Mundo
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(#795703) Verfasst am: 19.08.2007, 00:25 Titel: Re: Jesus ein geisteskrankes Arschloch? |
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Malone hat folgendes geschrieben: | Jesus ein geisteskrankes Arschloch? | Geisteskrank? Falls ja, ist seine Geisteskrankheit relativ harmlos gewesen.
Ein Arschlosch? Nein, der arme Kerl hat nun wirklich niemanden ermordet.
Falls Jesus wirklich behauptet hat, dass er der Sohn vom Gott der Juden ist, finde ich ihn in der Beziehung extremer als Mohammed der nur darauf bestand, dass alles von ihm rein ist, selbst sein Kot und seine Urin und nicht zu vergessen, dass er dem Engel Gabriel begegnet ist.
Zuletzt bearbeitet von Kafir am 19.08.2007, 00:29, insgesamt einmal bearbeitet |
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Querdenker registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 1830
Wohnort: NRW
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(#795712) Verfasst am: 19.08.2007, 00:36 Titel: |
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Wenn man dem jüdischen Theologe und Religionswissenschaftler Pinchas Lapide glauben darf, dann war Jesus nichts weiter als ein banaler Aufrührer.
In seinem Buch 'Ist die Bibel richtig übersetzt?' schreibt er u.a. folgendes:
Zitat: | Etwa 2000 Schweine? (Mk 5,13)
Die Wunderheilung des Besessenen in Gerasa, die zu den umfangreichsten Perikopen in der synoptischen Tradition gehört, zeigt deutliche Merkmale wiederholter Überarbeitung.
Sie hat recht unterschiedliche Deutungen erhalten, die in ihrer Mehrzahl annehmen, dass die ursprüngliche Exorzismusgeschichte erst später durch die Episode mit den Schweinen bereichert worden ist. Der mehrmalige Wechsel von Einzahl zu Mehrzahl (Mk 9,10), von Vergangenheit zu Präsens (Mk 9,14), dass es sich bei Markus (5,12) und Lukas (8,26-39) nur um einen Besessenen; bei Matthäus (8,28-34) aber um zwei handelt. Die Tatsache, dass die Stadt Gerasa zwei Tagesreisen vom See Gennesaret entfernt ist, so dass »das Meer« (Mk 5,1.13) höchstwahrscheinlich erst redaktionell an den Heilungsort verlegt wurde - all diese Ungereimtheiten gehören zu den Schwierigkeiten, die diese Erzählung dem Exegeten auferlegt.
Völlig unglaubwürdig aber sind die »etwa zweitausend Schweine«, in die, laut Mk 5,13, Jesus die Dämonen einfahren ließ, die er dem Besessenen im Lande der Gadarener ausgetrieben hatte. Dass diese Zahl alle plausiblen Dimensionen einer Schweineherde - und Schweine sind keine Herdentiere - bei weitem übersteigt, liegt auf der Hand. Auch Matthäus (8,32) und Lukas (8,33) scheinen dieser Ansicht gewesen zu sein, da sie zwar den Schluss der Perikope über die Dämonenaustreibung fast mit den Worten des Markus wiedergeben, jedoch die Anzahl der Schweine verschweigen.
Auch hier könnte eine Rückhebraisierung die Schwierigkeit lösen: Ba'alafim hieße auf hebräisch »in Rudeln« oder »in Scharen«, da das Stammwort ÄLÄF sowohl »Vieh, Rinder« als auch »Tausend« oder »Sippe, Gruppe« heißen kann. Da sich in der hebräischen Schrift die Buchstaben BETH und KAF sehr ähnlich sind, wäre es auf häufig benutzten Schriftrollen kaum möglich, die beiden deutlich voneinander zu unterscheiden.
KA'ALAFIM kann somit leicht als K'ALPAIM gelesen werden (vgl. Josua 3,4 und 7,3), was seinerseits »etwa zweitausend« bedeutet.
Wegen dieser Zweideutigkeit wäre in den fünfziger Jahren die Regierung Israels fast zu Fall gekommen. Da David Ben Gurion, der damalige Ministerpräsident, in seinem Bibelhauskreis darauf bestand, Ex 12,37 nicht traditionsgemäß mit »etwa 600 000 Mann« zu übersetzen, sondern die Meinung äußerte, es habe sich beim Auszug aus Ägypten lediglich um »600 Sippschaften« gehandelt, forderten die Religiösen Parteien in der Knesseth ein Vertrauensvotum, das nur von der Tagesordnung abgesetzt werden konnte, nachdem Ben Gurion amtlich erklärt hatte, diese eigenwillige Bibelexegese sei seine private Anschauung und verpflichte die Regierung zu keiner Stellungnahme. Die Freiheiten, die sich Ben Gurion nahm, und der höchstwahrscheinliche Irrtum des Markus haben ein und denselben Grund: die Vielschichtigkeit der hebräischen Sprache, die durch die unvokalisierte Schrift noch vergrößert wird.
Die Erzählung mag aber sehr wohl eine halbversteckte Tiefendimension haben, deren wir nur gewahr werden, wenn wir den Stellenwert des »Schweines« im damaligen Israel berücksichtigen. Wie bekannt, ist das Schwein nicht tauglich zum Verzehr (Lev 11,7; Dtn 14,8), und Schweinezucht war in ganz Israel strengstens verboten (BQ 7,7). »Verflucht der Mann, der Schweine züchtet!« (M 64b und Sota 49b) galt als unumstößlicher Grundsatz.
»Das Schwein« galt aber ebenso als Sinnbild des verhassten Römerreiches, wobei man sich meistens auf Ps 80,14 berief, wo es heißt: »Es haben ihn (den Weinstock Gottes = Israel) die wilden Säue zerwühlt.«
Hinzu kommt die Tatsache, dass die Zehnte Frätensische Legion, die im damaligen Israel die berüchtigte »Pax Romana« mit brutaler Schwertgewalt durchzusetzen wusste, einen Eber als Maskotte besaß.
Wenn dem hinzugefügt wird, dass die römischen Legionäre ihr karges Militärmenü häufig durch Schweinefleisch aus den griechischen Dörfern der Dekapolis bereicherten, war es einleuchtend, dass die Begriffe »Schwein« und »Legion« einen politisch abschätzigen Beigeschmack erhielten, insbesondere bei allen, die »auf die Befreiung Israels hofften«, wie es so beredt im Magnificat (Lk 1,49-55), im Benedictus (Lk 1,68-71) und in der Weissagung der greisen Hanna (Hk 2,38) zum Ausdruck kommt.
Wenn also Jesus die Seinen davor warnt, »ihre Perlen nicht vor die Säue zu werfen« (Mt 7,6), so sind damit die Heiden - vornehmlich aber die Römer - gemeint, auf die man keine Thora-Weisheit vergeuden sollte (vgl. Spr 11,22).
Wenn es im Gleichnis vom Verlorenen Sohn heißt: »Da ging er hin und verdingte sich (...) zum Schweinehüten« (Lk 15,15), so mag hiermit nicht bloß ein Auszug aus dem jüdischen Wohngebiet gemeint sein, sondern eine noch verächtlichere Tat: die Kollaboration mit den Römern, also gedungene Komplizenschaft mit den Heidentyrannen. In der Tat: ein Herabsinken bis zum Abschaum der Menschheit. Es handelte sich also im Gleichnis um einen Juden, der sein biblisches Erbe verleugnet hatte, zum Verräter wurde, aber zu guter Letzt dennoch den Weg der reuigen Umkehr gefunden hat.
Und wenn hier in der Heilung des Besessenen von einem »unreinen Geist« die Rede ist, der sich als »Legion« vorstellt, »weil wir ja viele sind«, der dann Jesus »inständig bittet, sie nicht aus der Gegend zu verjagen«, nur um hierauf zu ersuchen: »Banne uns in die Schweine!«, so klingt all dies wie eine Reihe von durchsichtigen Anspielungen auf die unwillkommene Römermacht. Auch sie wollten ja »die Gegend« nicht verlassen; auch sie hatten einen »unreinen Geist« und waren sehr zahlreich; und sie waren ja im Volksmund unmissverständlich mit den Schweinen assoziiert. Ebenso unüberhörbar ist die Schadenfreude des Erzählers über den Untergang der vielen (römischen) Schweine, für die »das Meer« ausdrücklich herbeibemüht worden war. Waren doch die Römer »vom Meer« her nach Israel gekommen, gegen den Willen der jüdischen Bevölkerung, sodass ihre Heimkehr übers Meer, oder besser noch »hinab in das Meer« (Mk 5,13), den Wünschen fast aller damaligen Juden entsprach. Ergänzend mag hier erwähnt werden, dass Matthäus den Ort der Heilung Gadara nennt, das, ungleich der Stadt Gerasa, nicht weit vom Meer liegt und zweimal im Krieg gegen Rom zerstört wurde - beide Male von Vespasian, während seine Einwohner vom Reitergeneral Placidus teils niedergemetzelt, teils gefangen genommen oder gekreuzigt worden waren.
Der historische Kern dieser Geschichte mag also den durchaus verständlichen Wunsch der Überlebenden jenes Gemetzels zum Ausdruck bringen, die 'Römerschweine' mögen doch - wie einst Ägyptens Ross und Reiter (Ex 14,27) - in den Meeresfluten versinken. Auch Joachim Gnilka vermutet in seinem Markuskommentar zu Recht, dass »der Ursprung der Geschichte ein zelotischer« sein könnte und man »in der Wortwahl (...) eine Anspielung auf die politischen Verhältnisse im Lande (...) vermuten dürfte.« |
In diesem Lichte betrachtet, wird auch die Verurteilung und die anschließende Kreuzigung plausibel.
Zuletzt bearbeitet von Querdenker am 19.08.2007, 00:37, insgesamt einmal bearbeitet |
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Hatuey registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 2821
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(#795713) Verfasst am: 19.08.2007, 00:37 Titel: Re: Jesus ein geisteskrankes Arschloch? |
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Kafir hat folgendes geschrieben: | Malone hat folgendes geschrieben: | Jesus ein geisteskrankes Arschloch? | Geisteskrank? Falls ja, ist seine Geisteskrankheit relativ harmlos gewesen.
Ein Arschlosch? Nein, der arme Kerl hat nun wirklich niemanden ermordet.
... |
Aber die Lehre, die angeblich von Jesus stammte ist nicht harmlos. Der einzige Grund, warum er keinen Menschen umbrachte, war die fehlende Armee.
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#795714) Verfasst am: 19.08.2007, 00:40 Titel: |
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IvanDrago hat folgendes geschrieben: | Stimmt, halten wir diesen Thread islamfrei. Dass er es nämlich möglichst sein sollte, darauf dürften sich zumindest mal fast alle einigen können. |
Ja, der Vorwurf, daß Mohammed ein "Kinderficker" gewesen sein soll, ist im FGH sooo neu, man kann es gar nicht oft genug betonen, besonders "Jesus"-Threads sind dafür hervorragend geeignet, aber auch alle anderen ...
_________________ Leben kann tödlich sein
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Kafir Gegen Kuffarphobie und Kalifaschismus!
Anmeldungsdatum: 28.02.2007 Beiträge: 898
Wohnort: Hueco Mundo
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(#795716) Verfasst am: 19.08.2007, 00:40 Titel: Re: Jesus ein geisteskrankes Arschloch? |
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sry hab den Mohammed-Thread nicht rechtzetig bemerkt.
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#795718) Verfasst am: 19.08.2007, 00:45 Titel: |
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Habe meinen entführten Jesus-Beitrag zurückgeführt:
Malone hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | 6. Ist das entscheidende an Jesu Botschaft nicht die Verdammnis, sondern die (bedingungslose!) Erlösung. Glaube und Taufe als heilsnotwendigkeit ist meiner Meinung nach zeitgebunden mit dem Konflikt mit jüdischen Eiferern auf der einen und der römischen Elite auf der anderen zu verstehen. |
Aha. Das schließt Du jetzt woraus? |
Es ist plausibel. Ich neige auch zu der Ansicht Xamas, wenn auch nicht mehr so wie vor der Lektüre des Links, aber in Anbetracht der Beweislage diskutiere ich lieber nicht. |
Heulen und Zähneklappern, Glutöfen und der Alleinanspruch auf Vermittlung hören sich in meinen Ohren nicht besonders nach "Erlösung" an.
Allerdings ist der Messias im jüdischen Glauben tatsächlich der Erlöser, daran gibt es keinen Zweifel, aber der neutestamentarische Jesus ist bei seinem Erscheinen vor 2000 Jahren definitiv nicht der Messias.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Querdenker registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 1830
Wohnort: NRW
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(#795719) Verfasst am: 19.08.2007, 00:45 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | ...besonders "Jesus"-Threads sind dafür hervorragend geeignet, aber auch alle anderen ... |
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#795720) Verfasst am: 19.08.2007, 00:45 Titel: |
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Hier gehts zu Mohammed.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#795722) Verfasst am: 19.08.2007, 00:48 Titel: |
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Jesus war auch ein Masochist, ein Spinner noch dazu. Sollte er auch noch ein Arschloch gewesen sein, da bin ich mir noch nicht ganz sicher, hätte ihm der Bobbes gehockelt werden müssen. Dies das Los der Arschlöcher.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#795872) Verfasst am: 19.08.2007, 11:24 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | IvanDrago hat folgendes geschrieben: | Eine Figur, die angeblich gepredigt hat, dass alle, die ihn nicht anbeten, in einem Endgericht in einen Feuerofen geworfen werden, was bis heute noch Abermillionen von Menschen über ihre andersdenkenden Mitmenschen glauben, könnte man als Arschloch bezeichnen. |
Ja. Aber die Frage ist ja eben ob diese Figur das gemeint hat - und ja, ich kenne die entsprechenden problematischen Stellen. Ich habe doch schon gesagt, das ich diese
a) für blumige Rhetorik
b) für Konstrukte zur festigung und abgrenzung der bedränten urgemeinde halte.
Und nein, die Auferstehung war natürlich nicht historisch. In der tat war die von kival monierte Aussage in sich fehlerhaft. Einfach nur bibelstellen ohne quellenanalyse in den Raum zu werfen halte ich übrigens für nutzlos. Ich sage offen, dass ich die evangelien trotz inzwischen jahrelanger Beschäftigung nicht wirklich verstehe - aber ihr habt natürlich alle einen diesbezüglichen totalen Durchblick. Ich muss sagen, ich weiß immer noch nicht ansatzweise, was wirklich unter "Christentum" zu verstehen ist, und wie jenes zu bewerten ist. |
Die einzige unvoreingenommene und damit wenigstens halbwegs objektive Herangehensweise an das Thema.
Persönlich meine ich, das man über die eventuelle Person wie das mögliche Konstrukt denken kann
was man will,
es aber wohl keine einzige Einzelperson in der uns bekannten Geschichte gibt, welche die folgende
Entwicklung der Menschheit derart beeinflußt hat wie dieser Typ.
Ob gut oder schlecht ist unsinnig zu diskutieren - weil keiner den Weg kennt oder prognostizieren
kann, den die Entwicklung auf nem anderen Abzweig genommen hätte.
Fakt ist aber das alles was jetzt und heute ist, bis ins Detail eine Folge der bisherigen
Entwicklung ist.
Ohne die Person/Konstrukt Jesus wären die letzten 2000 Jahr komplett anders verlaufen
und zumindest ICH bin soviel Egoist - das ich meine eigene Existenz nicht der Verurteilung
des Christentums zuliebe in Frage stellen möchte.
Selbst die fleißigen Psychater die Geisteskrankheit unterstellen wollen, gäbe es gar nicht
ohne das Objekt ihrer Betrachtung - vielleicht nicht mal Psychatrie als solche.
Angesichts dieser Fakten hat sich zumindest der unterstellte Größenwahn im Laufe der Zeit
als relaistisch bestätigt. Dabei ist unerheblich ob die betreffende Person (oder die welche das
Konstrukt erstellten) das zu Lebzeiten bereits gewußt haben konnten.
Er/sie haben das "unmögliche" versucht und sind m.E. sehr weit damit gekommen.
Das sollte man - egal was man von der jetzigen Realität hält - zumindest respektieren - schon sich selbst zuliebe
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#795883) Verfasst am: 19.08.2007, 11:48 Titel: |
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Erfolgreicher als Mohammed war er auch nicht. Die beiden halten sich in etwa die Waage.
3 Kritikpunkte an J. seien hier mal erwähnt:
1. "mein Reich ist nicht von dieser Welt" -dummdreist und anmaßend
2. "wenn Dir einer auf auf die linke Wange schlägt, so halt die rechte hin" - masochistisch, die Beherrschten segnen so ihre Unterdrückung ab, während die Herrschenden obenauf sind
3. "gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist..." - Absegnung von Ausbeutung und Unterdrückung
So blieben und bleiben Lämmer, Lämmer! (Lämmerphilosophie)
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disillusioned sinnlos, gottlos, ahnungslos
Anmeldungsdatum: 12.07.2007 Beiträge: 109
Wohnort: Hessen
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(#795889) Verfasst am: 19.08.2007, 11:54 Titel: |
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@AXO:
Was ist falsch daran, eine Person oder ein Ereignis zu kritisieren, nur weil man ohne die Person heute nicht so existieren würde, wie man es tut? Es ist doch durchaus legitim, die biblische Jesusperson nach heutigen Moralvorstellungen zu bewerten(Gerade weil diese Person doch immer als moralisches Musterbeispiel hochgehalten wird). Das wir ohne die Existenz von Jesus heute nicht so existieren würden wie wir es tun, ist doch überhaupt kein Argument dagegen. Es wäre hier auch möglich wieder mit der Nazikeule usw. anzufangen, aber das lasse ich mal.
Nach deiner Argumentation dürfte man doch dann kein Ereignis kritisieren was im eigenen "Vergangenheitslichtkegel" liegt(da man dann auch wahrscheinlich nicht so existieren würde wie es der Fall ist), was also die komplette menschliche Geschichte einschließt.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#795892) Verfasst am: 19.08.2007, 12:06 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Erfolgreicher als Mohammed war er auch nicht. Die beiden halten sich in etwa die Waage. |
das sehe ich nicht so - mag sein, das Mohammed zur Zeit aufzuholen versucht -
unterm Strich ist aber das was aus dem Christentum folgte zur Zeit uneingeschränkt
Weltbestimmend - auch weitestgehend islamische Länder können sich dem nicht entziehen.
Ganz abgesehn von früheren Auseinandersetzungen/Berührungen Christentum-Islam in denen mögliche
Vorfahren getötet wurden und auch gezeugt wurden.
Von kulturellen Beeinflussungen nicht zu reden.
Zitat: |
3 Kritikpunkte an J. seien hier mal erwähnt:
1. "mein Reich ist nicht von dieser Welt" -dummdreist und anmaßend |
? könnte man auch als zurückhaltend-vorsichtig auslegen. Im Sinne von ->>> was ich möchte
wird erst noch kommen.
Zitat: |
2. "wenn Dir einer auf auf die linke Wange schlägt, so halt die rechte hin" - masochistisch, die Beherrschten segnen so ihre Unterdrückung ab, während die Herrschenden obenauf sind
3. "gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist..." - Absegnung von Ausbeutung und Unterdrückung
So blieben und bleiben Lämmer, Lämmer! (Lämmerphilosophie) |
Stimmt - aber sofern sich der Anspruch flächendeckend und ausnahmslos druchzusetzen in
der Lage gewesen wäre - wäre mangels Wölfen der Lämmerstatus ohne Bedeutung.
Die Philosophie richtet sich schließlich an JEDEN auch an die ->>> "Kaiser".
Wobei klar ist das die Theorie etwas naiv ist weil es immer jemanden geben wird,
der die Gutmütigkeit anderer schamlos ausnutzt.
Ich hab ja an anderer Stelle auch schonmal erwähnt das keine Gesellschaft, welche einen
anderen als den vorhandenen Menschen mit allen Stärken und Schwächen zugrundelegt
je erfolgreich sein kann.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#795893) Verfasst am: 19.08.2007, 12:09 Titel: |
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disillusioned hat folgendes geschrieben: |
Nach deiner Argumentation dürfte man doch dann kein Ereignis kritisieren was im eigenen "Vergangenheitslichtkegel" liegt(da man dann auch wahrscheinlich nicht so existieren würde wie es der Fall ist), was also die komplette menschliche Geschichte einschließt. |
Stimmt!
und? was wäre daran schlimm unabänderliche Begebenheiten nicht zu kritisieren oder zu verurteilen
und sich statt dessen einer unvoreingenommenen Fehleranalyse zu widmen um sich vordringlich
der Gegenwart und Zukunft zuzwenden?
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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disillusioned sinnlos, gottlos, ahnungslos
Anmeldungsdatum: 12.07.2007 Beiträge: 109
Wohnort: Hessen
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(#795898) Verfasst am: 19.08.2007, 12:20 Titel: |
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Aber (sachliche) Kritik ist meiner Meinung nach ein essentieller Bestandteil deiner "Fehleranalyse". Dadurch dass man die Person "Jesus" nach heutigen Maßstäben beurteilt/kritisiert, kann man vielleicht bewirken, dass ein derartig m.E. menschenverachtendes Weltbild nicht noch mehr Zulauf bekommt und dass die verbreitete Ansicht, dass der biblische Jesus der moralisch-perfekte Mensch gewesen sei, widerlegt wird.
Und es geht bei dieser Kritik ja hauptsächlich um die in der biblische Person, die von vielen immer als moralisches Vorbild dargestellt wird, daher spielt es keine Rolle, mit welchen Hintergedanken z.B. Höllendrohungen in die Evangelien integriert worden sind. Das Wissen um den "historischen Jesus" ist doch viel zu neblig, um sagen zu können, was wirklich ernstgemeint ist und was nicht.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#795909) Verfasst am: 19.08.2007, 12:46 Titel: |
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disillusioned hat folgendes geschrieben: | Aber (sachliche) Kritik ist meiner Meinung nach ein essentieller Bestandteil deiner "Fehleranalyse". |
Ich les hier nicht viel sachliches zum Thema Christentum
Zitat: |
Dadurch dass man die Person "Jesus" nach heutigen Maßstäben beurteilt/kritisiert, |
Gemessen an dem welche Maßstäbe seinerzeit üblich waren,
SIND die heutigen Maßstäbe näher an den
theoretischen Anspruch der "Person" Jesus als alles andere - wenn nicht gar Folge davon.
Soll man ihn tatsächlich dafür verurteilen das er selbst nicht so perfekt war,
wie er die Menschen gern haben wollte?
So perfekt wie's auch nach heutigen moralischen Maßstäben EH keiner von denen
ist,
die ihn be-/verurteilen möchten?
Krtisieren sollte man m.E. nur etwas das man selbst BESSER kann.
Alles andere ist backgroundloses Genöhle
Zitat: | kann man vielleicht bewirken, dass ein derartig m.E. menschenverachtendes Weltbild |
Als menschenverachtend sehe ich hauptsächlich das, wozu das Weltbild in der Folge benutzt wurde.
Zitat: | nicht noch mehr Zulauf bekommt und dass die verbreitete Ansicht, dass der biblische Jesus der moralisch-perfekte Mensch gewesen sei, widerlegt wird. |
Es wäre schlimm wenn es sowas wie den moralisch perfekten Menschen überhaupt gäbe.
Davon abgesehn seh ich als gebürtiger Atheist in zweiter Generation die Sache wohl etwas neutraler.
Du meinst also mit der gewaltsamen nötigenfalls auch unsachlichen Entzauberung der Person
Jesus könnte man das Christentum mangels Zulauf "ausbluten"?
Ich sehe dazu keine Notwendigkeit - kaum einer die sich heute Christen nennen sind von
ihrer Sache ausreichend überzeugt um SELBST nach den ihnen empfohlenen Maßstäben
zu leben.
Das Christentum ist schlichtweg - nicht existent. Nur die Farce davon. Vermutlich wars auch nie mehr.
Du kannst nix entzaubern - das für keinen mehr nen Zauber hat.
Zitat: |
Und es geht bei dieser Kritik ja hauptsächlich um die in der biblische Person, die von vielen immer als moralisches Vorbild dargestellt wird, daher spielt es keine Rolle, mit welchen Hintergedanken z.B. Höllendrohungen in die Evangelien integriert worden sind. Das Wissen um den "historischen Jesus" ist doch viel zu neblig, um sagen zu können, was wirklich ernstgemeint ist und was nicht. |
Sofern man alles komplett als ernst gemeint voraussetzt,
sehe ich kein Problem darin, zu gut gemeinten Empfehlungen für ein
vernünftiges Miteinander auch die mögliche Alternative entgegenzustellen.
Als direkte Drohung empfinde ich das nicht - mag aber sein das jemand mit christlichen
Hintergrund das völlig anders sieht.
Im Prinzip war dies ja auch der Grund warum meine Grandma seinerzeit aus der Kirche
ausgetreten ist.
Hier find ichs immer wieder befremdlich das sich Leute die mit Religion angeblich nichts
zu tun haben wollen, sich gleichzeitig drüber aufregen - "nicht in den Himmel zu kommen",
wenn sie sich nicht an die dazu laut Religion nötigen Regeln halten.
Entweder ich glaub nicht an einen Himmel - dann sind mir die Regeln wurscht,
oder ich glaub daran - dann muß ich auch die Regeln glauben
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#795919) Verfasst am: 19.08.2007, 13:12 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | 3 Kritikpunkte an J. seien hier mal erwähnt:
1. "mein Reich ist nicht von dieser Welt" -dummdreist und anmaßend |
Laut Google meinst du Johannes 18:36
Bei mir steht da was anderes: "Mein Königtum leitet seine Vollmacht nicht von dieser Weltordnung ab."
Zitat: | 2. "wenn Dir einer auf auf die linke Wange schlägt, so halt die rechte hin" - masochistisch, die Beherrschten segnen so ihre Unterdrückung ab, während die Herrschenden obenauf sind
3. "gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist..." - Absegnung von Ausbeutung und Unterdrückung |
Das würde ich auch so sehen .... wenn es darum ginge absolute "Gewaltlosigkeit", also absolute Ohnmacht, zu erreichen.
Ich unterteile aber in innere Gewalt und äussere Gewalt, äussere Gewalt muß nur anwenden der keine innere Gewalt hat. Wenn dieser Jesus Mittler zu inneren Gewalt ist(was man mit "nicht von dieser Welt" bezeichnen könnte) dann muß man dessen Aussprüche auch aus einer anderen Seite betrachten und beurteilen.
Das es nicht darum geht ohnmächtig zu werden, sondern das Gegenteil, aber eben nicht durch äussere Handlungen, sieht man hier(1. Korintherbrief 4:8): "...ihr seid ohne uns zur Herrschaft gekommen. Oh, daß ihr doch <wirklich> zur Herrschaft gekommen wäret, damit auch wir mit euch herrschen könnten!"
Gegen diesen Weg spricht das ich niemanden kenne der so einen Zustand erreicht hat, dessen Wesen irgendwie unabhängig von Umständen ist, das sollte man erkennen können...
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IvanDrago Ösifreund und Pendler zwischen den Welten
Anmeldungsdatum: 18.07.2005 Beiträge: 2876
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(#795921) Verfasst am: 19.08.2007, 13:16 Titel: |
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Zitat: | Davon abgesehn seh ich als gebürtiger Atheist in zweiter Generation die Sache wohl etwas neutraler.
Du meinst also mit der gewaltsamen nötigenfalls auch unsachlichen Entzauberung der Person
Jesus könnte man das Christentum mangels Zulauf "ausbluten"?
Ich sehe dazu keine Notwendigkeit - kaum einer die sich heute Christen nennen sind von
ihrer Sache ausreichend überzeugt um SELBST nach den ihnen empfohlenen Maßstäben
zu leben.
Das Christentum ist schlichtweg - nicht existent. Nur die Farce davon. Vermutlich wars auch nie mehr.
Du kannst nix entzaubern - das für keinen mehr nen Zauber hat. |
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal...
_________________ "Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10
Heike N. meint: "IvanDrago for President!"
Faszination braucht keine höhere Macht.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#795925) Verfasst am: 19.08.2007, 13:19 Titel: |
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Also wie sich mir die Sache nüchtern und relativ oberflächlich betrachtet
darstellt ist ->>> Das der Typ damals vor allem gegen,
die seinerzeit herrschende Korrumpierung des jüdischen Religion und der
allgemeinen um sich greifenden Kommerzalisierung (der Anbetung des "Mamon")
aufgelehnt hat - ahnend das diese Entwicklung kein gutes Ende nehmen kann.
Der Versuch dieser Entwicklung was höherwertiges Entgegenzusetzen muß aber
als jämmerlich gescheitert angesehen werden - weil Menschen nunmal sind wie sie sind.
Die Entwicklung hat den prognostizierten Verlauf genommen und wie sich die Welt
heute darstellt - würde jeden damaligen Bewohner einer Zeit in der durchaus noch
mehr bzw. andere Werte galten als NUR Geld - durchaus wie die Hölle selbst vorkommen.
Aus damaliger Sicht IST also die Welt bereits untergegangen.
Indem sich das Christentum von einer ehemaligen Auflehnersekte recht
schnell zu einer - im damals fortschritllichsten Teil der Welt - maßgeblich
bestimmenden Religion entwickelt hat (möglciherweise gezielt gemacht wurde),
hat sich der Anspruch die Herrschaft des Mamon aufzuhalten ins Gegenteil verkehrt.
Indem sich die Religon von der Macht korrumpieren ließ, ist sie zum Werkzeug dessen geworden,
was sie bekämpfen wollte.
Eine Entwicklung die übrigens bei jeglicher Bewegung mit ehemaligen Anspruch der
herrschenden Macht widerstand zu leisten zu beobachten ist.
Etwas zu verändern ist sehr viel leichter als durch den Erfolg nicht selbst verändert - korrumpiert zu werden.
Indem ich Jesus als maßgeblich die Entwicklung der Menschheit beeinflussend bezeichnete,
meinte ich keineswegs, das diese Beeinflussung in seinem vermutetem Sinne geschah.
Was bleibt sind einzig und allein theoretische moralische Werte - die nach wie vor nicht
mehr wert sind, als das Geld für das sie sich JEDER Mensch abkaufen lässt.
kann da n seid 2000 Jahren toter was dafür?
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
Zuletzt bearbeitet von AXO am 19.08.2007, 13:22, insgesamt einmal bearbeitet |
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#795926) Verfasst am: 19.08.2007, 13:20 Titel: |
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IvanDrago hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Davon abgesehn seh ich als gebürtiger Atheist in zweiter Generation die Sache wohl etwas neutraler.
Du meinst also mit der gewaltsamen nötigenfalls auch unsachlichen Entzauberung der Person
Jesus könnte man das Christentum mangels Zulauf "ausbluten"?
Ich sehe dazu keine Notwendigkeit - kaum einer die sich heute Christen nennen sind von
ihrer Sache ausreichend überzeugt um SELBST nach den ihnen empfohlenen Maßstäben
zu leben.
Das Christentum ist schlichtweg - nicht existent. Nur die Farce davon. Vermutlich wars auch nie mehr.
Du kannst nix entzaubern - das für keinen mehr nen Zauber hat. |
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal... |
Und Du legst fest wieviel Ahnung ich habe - ja?
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Querdenker registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 1830
Wohnort: NRW
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(#795935) Verfasst am: 19.08.2007, 13:35 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Und es geht bei dieser Kritik ja hauptsächlich um die in der biblische Person, die von vielen immer als moralisches Vorbild dargestellt wird, daher spielt es keine Rolle, mit welchen Hintergedanken z.B. Höllendrohungen in die Evangelien integriert worden sind. Das Wissen um den "historischen Jesus" ist doch viel zu neblig, um sagen zu können, was wirklich ernstgemeint ist und was nicht. |
Hier find ichs immer wieder befremdlich das sich Leute die mit Religion angeblich nichts
zu tun haben wollen, sich gleichzeitig drüber aufregen - "nicht in den Himmel zu kommen",
wenn sie sich nicht an die dazu laut Religion nötigen Regeln halten.
Entweder ich glaub nicht an einen Himmel - dann sind mir die Regeln wurscht,
oder ich glaub daran - dann muß ich auch die Regeln glauben |
IvanDrago zustimm:
Zitat: | Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal... |
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#795937) Verfasst am: 19.08.2007, 13:38 Titel: |
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Querdenker hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Und es geht bei dieser Kritik ja hauptsächlich um die in der biblische Person, die von vielen immer als moralisches Vorbild dargestellt wird, daher spielt es keine Rolle, mit welchen Hintergedanken z.B. Höllendrohungen in die Evangelien integriert worden sind. Das Wissen um den "historischen Jesus" ist doch viel zu neblig, um sagen zu können, was wirklich ernstgemeint ist und was nicht. |
Hier find ichs immer wieder befremdlich das sich Leute die mit Religion angeblich nichts
zu tun haben wollen, sich gleichzeitig drüber aufregen - "nicht in den Himmel zu kommen",
wenn sie sich nicht an die dazu laut Religion nötigen Regeln halten.
Entweder ich glaub nicht an einen Himmel - dann sind mir die Regeln wurscht,
oder ich glaub daran - dann muß ich auch die Regeln glauben |
IvanDrago zustimm:
Zitat: | Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal... | |
ohne Begründung ->>> völlig sinnfrei
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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