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GiordanoBruno
...



Anmeldungsdatum: 01.04.2006
Beiträge: 1516

Beitrag(#591076) Verfasst am: 26.10.2006, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

wasistreal hat folgendes geschrieben:
Ein beliebtes Argument gegen die Einführung des Mindestlohnes ist in allen Ländern immer der drohende Arbeitsplatzverlust gewesen - unabhängig von allen anderen Verhältnissen in den jeweiligen Volkswirtschaften. Überall hat sich gezeigt, dass keine Arbeitsplätze verloren gehen. Der Mindestlohn in Frankreich beträgt 8,72€.

Außerdem gibt es sehr viele Arbeitgeber/innen, die gar nicht abwandern wollen/können: z.B. Handel, Handwerk, McDonalds, Krankenhäuser, Baustellen, Putzkolonnen usw.

Wenn die Verkäuferinnen bei Aldi & Co einen Mindestlohn bekommen, wandert Aldi nicht aus. Übrigens, die Gebrüder Albrecht (Aldi) und der Herr Schwarz (Lidl, Kaufland) sind die reichsten Menschen in Deutschland. Allein die Brüder Albrecht verfügen über ein Vermögen von 32,5 Mrd. €. Die bezahlen den Mindestlohn von den Zinsen und werden noch nichtmal ärmer. Und wenn man denen und den anderen in der 2%-igen Oberschicht dann auch noch ihr Kapital besteuert, wie es Amis und Briten sofort machen würden, dann bräuchten wir keine MwSt.-Erhöhung, kein Hartz IV und die reinkommende Kohle wäre immer noch nicht alle.


Du hast dir von 9 Gegenargumtent eines rausgepickt und das ganz kleinlaut beantwortet. Gut. Dann beschäftigen wir und halt damit. Smilie

1. Es geht nicht um die paar Dienstleistungsjobs, die wir nicht aus Deutschland vertreiben können. Es sei denn dir schwebt vor, das sich ganz Deutschland in Zukunft in McDonald buden gegenseitig fütter. Es geht darum die Löhne in Deutschland am unteren Ausbildungniveau trastisch zu senken, um die Jobs, die leicht ins Ausland absiedeln können hier zu behalten.
Dabei, und das denk ich muss ich dezitiert und ganz ausführlich dazuschreiben, weil sonst versteht man es nicht, geht es nicht nur um diese Billigjobs, sondern um den Wissenstransfer, der mit den Produktionsmethoden mit ins Ausland wandert, genauso wie die Steuereinnahmen die ins Nirvana verschwinden, oder nach Polen, oder nach China.
Und wenn du allen ernstes bei Aldi den Mindestlohn einführen willst, dann, mein lieber real, werden dich die Angestellten mit begeisterung Teeren und Federn.
Die verdienen nämlich bereits heute mehr.

Was die Besteuerung der Aldi Milliarden betrifft, ist jeder dieser Euros doppelt verdient worden. D.h. um das Geld aus den Unternehmen zu bekommen, muss man fast 50% abdrücken, die der Vater Staat gerne genommen hat.
Aldi kann aber auch das machen, was Siemens getan hat, und ins nahe Österreich verschwinden, und dort einen Bruchteil abdrücken.
Aber auf die 32 Milliarden kann Deutschland ja locker verzichten, nicht?

gb
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wasistreal
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#591080) Verfasst am: 26.10.2006, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ich lasse grundsätzlich die Gegen- "Argumente" unbeachtet, die an der Sache vorbei gehen; Unterricht würde extra kosten.
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GiordanoBruno
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Anmeldungsdatum: 01.04.2006
Beiträge: 1516

Beitrag(#591083) Verfasst am: 26.10.2006, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

wasistreal hat folgendes geschrieben:
Ich lasse grundsätzlich die Gegen- "Argumente" unbeachtet, die an der Sache vorbei gehen; Unterricht würde extra kosten.

Auch eine Art, die eigenen Sprachlosigkeit zu umschreiben.
Aber mach mal. Ich hab mich ja auf dein Spiel eingelassen. Oder geht das
Zitat:
Du hast dir von 9 Gegenargumtent eines rausgepickt und das ganz kleinlaut beantwortet. Gut. Dann beschäftigen wir und halt damit. Smilie

1. Es geht nicht um die paar Dienstleistungsjobs, die wir nicht aus Deutschland vertreiben können. Es sei denn dir schwebt vor, das sich ganz Deutschland in Zukunft in McDonald buden gegenseitig fütter. Es geht darum die Löhne in Deutschland am unteren Ausbildungniveau trastisch zu senken, um die Jobs, die leicht ins Ausland absiedeln können hier zu behalten.
Dabei, und das denk ich muss ich dezitiert und ganz ausführlich dazuschreiben, weil sonst versteht man es nicht, geht es nicht nur um diese Billigjobs, sondern um den Wissenstransfer, der mit den Produktionsmethoden mit ins Ausland wandert, genauso wie die Steuereinnahmen die ins Nirvana verschwinden, oder nach Polen, oder nach China.
Und wenn du allen ernstes bei Aldi den Mindestlohn einführen willst, dann, mein lieber real, werden dich die Angestellten mit begeisterung Teeren und Federn.
Die verdienen nämlich bereits heute mehr.
Was die Besteuerung der Aldi Milliarden betrifft, ist jeder dieser Euros doppelt verdient worden. D.h. um das Geld aus den Unternehmen zu bekommen, muss man fast 50% abdrücken, die der Vater Staat gerne genommen hat.
Aldi kann aber auch das machen, was Siemens getan hat, und ins nahe Österreich verschwinden, und dort einen Bruchteil abdrücken.
Aber auf die 32 Milliarden kann Deutschland ja locker verzichten, nicht?

auch an der "Sache" vorbei?

gb
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#591085) Verfasst am: 26.10.2006, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt eh nur die Lösung BGE, Verstaatlichung elementarer Versorgungsbetriebe und Freiwirtschaft, da braucht man sich wegen solcher Symptombehandlungen gar nicht zu kloppen. Auf den Arm nehmen
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wasistreal
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#591091) Verfasst am: 26.10.2006, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

GiordanoBruno hat folgendes geschrieben:
wasistreal hat folgendes geschrieben:
Ich lasse grundsätzlich die Gegen- "Argumente" unbeachtet, die an der Sache vorbei gehen; Unterricht würde extra kosten.

Auch eine Art, die eigenen Sprachlosigkeit zu umschreiben.
Aber mach mal. Ich hab mich ja auf dein Spiel eingelassen. Oder geht das
Zitat:
Du hast dir von 9 Gegenargumtent eines rausgepickt und das ganz kleinlaut beantwortet. Gut. Dann beschäftigen wir und halt damit. Smilie

1. Es geht nicht um die paar Dienstleistungsjobs, die wir nicht aus Deutschland vertreiben können. Es sei denn dir schwebt vor, das sich ganz Deutschland in Zukunft in McDonald buden gegenseitig fütter. Es geht darum die Löhne in Deutschland am unteren Ausbildungniveau trastisch zu senken, um die Jobs, die leicht ins Ausland absiedeln können hier zu behalten.
Dabei, und das denk ich muss ich dezitiert und ganz ausführlich dazuschreiben, weil sonst versteht man es nicht, geht es nicht nur um diese Billigjobs, sondern um den Wissenstransfer, der mit den Produktionsmethoden mit ins Ausland wandert, genauso wie die Steuereinnahmen die ins Nirvana verschwinden, oder nach Polen, oder nach China.
Und wenn du allen ernstes bei Aldi den Mindestlohn einführen willst, dann, mein lieber real, werden dich die Angestellten mit begeisterung Teeren und Federn.
Die verdienen nämlich bereits heute mehr.
Was die Besteuerung der Aldi Milliarden betrifft, ist jeder dieser Euros doppelt verdient worden. D.h. um das Geld aus den Unternehmen zu bekommen, muss man fast 50% abdrücken, die der Vater Staat gerne genommen hat.
Aldi kann aber auch das machen, was Siemens getan hat, und ins nahe Österreich verschwinden, und dort einen Bruchteil abdrücken.
Aber auf die 32 Milliarden kann Deutschland ja locker verzichten, nicht?

auch an der "Sache" vorbei?

gb


Ich sagte doch, Unterricht kostet extra.
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GiordanoBruno
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Anmeldungsdatum: 01.04.2006
Beiträge: 1516

Beitrag(#591096) Verfasst am: 26.10.2006, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

wasistreal hat folgendes geschrieben:


Ich sagte doch, Unterricht kostet extra.


Ich übersetz das mal für mich.
Du meinst: "Ich kann dazu nichts mehr sagen, weil ich mich da doch nicht so gut auskenne."

Ok, akzeptiert. Sehr glücklich

gb
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GiordanoBruno
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Anmeldungsdatum: 01.04.2006
Beiträge: 1516

Beitrag(#591099) Verfasst am: 26.10.2006, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Es gibt eh nur die Lösung BGE, Verstaatlichung elementarer Versorgungsbetriebe und Freiwirtschaft, da braucht man sich wegen solcher Symptombehandlungen gar nicht zu kloppen. Auf den Arm nehmen

Du hast was vergessen. Bürgergeld für alle, und frei Wahl ob man arbeiten möchte, oder nicht. Dazu ne SED Fahne und die Internationale.
Stop. Mit mir gehen glaub ich, die Pferde etwas durch. Hach, die Nostalgie ... Sehr glücklich

gb
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#591141) Verfasst am: 26.10.2006, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast rein gar nichts vom BGE verstanden skeptisch
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GiordanoBruno
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Anmeldungsdatum: 01.04.2006
Beiträge: 1516

Beitrag(#591147) Verfasst am: 26.10.2006, 15:03    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Du hast rein gar nichts vom BGE verstanden skeptisch


Du hast das ernst gemeint? Ich dachte das war eine zynische Bemerkung. Verlegen
Na was ich davon verstanden habe, ist das ich nichts tun muss, und dafür belohnt werde.

gb
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#591164) Verfasst am: 26.10.2006, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Der Begriff Belohnung ist schief. Wie auch immer, das ist auch jetzt der Fall, aber mit dem erheblichen Nachteil, dass diese "Belohnung" mit einem möglichen Erwerbseinkommen konkurriert, der Ansporn zu arbeiten also gering ist. Die eine Alternative wäre, ganz oder fast vollständig auf Sozialleistungen zu verzichten. Wahrscheinliche Nachteile:

- geringere Chancengleichheit > Folgekosten
- massiv steigende Kriminalität > Folgekosten
- schlechtere Gesundheit > Folgekosten
- geringere Binnennachfrage > Folgekosten

Und dies sind nur die groben Punkte. Infantilisierung der Arbeiter, Vernachlässigung von Kindern, Ghettoisierung, Verschlechterung der Stadtbilder, verschärfte Ausbeutung sind ebenfalls wahrscheinliche Folgen, die auch in allen Ländern ohne oder mit sehr geringen Sozialleistungen zu beobachten sind. Das kann man nicht ernsthaft als erstrebenswert ansehen und wäre ein Rückschritt in der Menschheitsentwicklung.

Die möglichen Vorteile sind entweder ungewiss oder auch durch das BGE zu erreichen. Natürlich würden so mehr Arbeitsplätze entstehen, aber niemals in dem Rahmen, der die oben erwähnten Nachteile ausgleichen könnte, denn durch Automatisierung, Rationalisierung, Arbeitszeitverlängerung, schwächere Binnennachfrage und Globalisierung klafft immer eine Lücke zwischen Arbeitsplatzangebot und Bewerbern. Darum sind die Nachteile stets unausweichlich.
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wasistreal
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#591167) Verfasst am: 26.10.2006, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Da deutet sich ein Thema an, dass zu diskutieren sich lohnt.

"Die Funktion des Leistungsprinzips in unserer Gesellschaft"
oder
"Dialektik des Wettbewerbs"
oder
"Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen"

Vielleicht kannst Du ein neues Thema aufmachen, gb.

besten dank
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26398
Wohnort: München

Beitrag(#791038) Verfasst am: 14.08.2007, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

Henryk M. Broder über eine Prekariatsfamilie....
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,498995,00.html Mit den Augen rollen

Zitat:
Vater Martin, Mutter Michaela und ihre drei Söhne Mike, Miguel und Maurice. Dass alle Vornamen mit M anfangen, mag der reine Zufall sein; es könnte aber für eine Art von Zusammengehörigkeitsgefühl sprechen, die die Sozialarbeiterin so beschreibt: "Die Familie hat sich verschanzt, gegen die Außenwelt."

Dabei sind Martin, 32, seine Frau Michaela und ihre drei Kinder vollkommen auf die Hilfe der Außenwelt angewiesen. Die Familie lebt seit acht Jahren von Sozialhilfe, das Jugendamt, das Sozialamt und das Landratsamt von Bad Homburg kümmern sich um alles: Von der Renovierung der verwahrlosten Wohnung bis zur Betreuung der Kinder. Die Doku fängt mit einer großartigen Szene an: Mutter Michaela lässt sich von der Sozialarbeiterin erklären, wie man den Kühlschrank reinigt: "Niemand hat mir gezeigt, wie das geht."

_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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wasistreal
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#791315) Verfasst am: 14.08.2007, 11:43    Titel: Ein Hofnarr ohne Hof Antworten mit Zitat

Broder macht es sich einfach: Unten schreibt er von "Fürsorge" statt "Verantwortung" und meint damit nichts anderes, als dass die Familie selbst Schuld hat und die Sozialarbeiter, also der Staat bzw. wir alle, die Hilflosigkeit der Familie sogar noch unterstützen.

Leider bietet Broder keine eigenen Vorschläge außer dem nebulösen Hinweis auf "Verantwortung" an - und damit verteilt er mal wieder nichts anderes als Schuld, was niemandem hilft. Broder verharrt bei der bloßen Bewertung. Mit seiner Häme erzeugt Broder beim Leser Ärger, ohne einen konstruktiven Weg aufzuzeigen.

Ein typischer Sommerlochartikel, der nichts Neues bringt außer der Erkenntnis: Die Gesellschaft erzeugt nicht nur Hilflosigkeit sondern auch Intellektuelle, die hämisch auf uns herabschauen - oder ist Broder dafür selbst verantwortlich?
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#791320) Verfasst am: 14.08.2007, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Was? Gerade Broder ist doch für seinen objektiven, unpolemischen Stil bekannt! noc


Naja, ich finde es nicht ganz so schlimm, auch mal die extremen Auswüchse des Sozialwesens zu beleuchten. Klar wird das bei vielen Simpeldenkern den Standpunkt verstärken, das Wohlfahrtssystem sei prinzipiell überzogen. Aber die werden eh immer so denken bis sie aussterben.

Jedenfalls hat ein Freund von mir in einem anderen Forum diesen Link schon gepostet, mit diesem Kommentar: Wer auf "die da oben" einschlagen kann, der muss auch auf "die da unten" einschlagen können! Mr. Green
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#791322) Verfasst am: 14.08.2007, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Henryk M. Broder über eine Prekariatsfamilie....
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,498995,00.html Mit den Augen rollen

Zitat:
Vater Martin, Mutter Michaela und ihre drei Söhne Mike, Miguel und Maurice. Dass alle Vornamen mit M anfangen, mag der reine Zufall sein; [...].

Da haben die Eltern aber einen Fehler gemacht bei der Namensgebung des dritten Kindes. Richtig wäre "Michel" gewesen. Böse
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26398
Wohnort: München

Beitrag(#791330) Verfasst am: 14.08.2007, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Was? Gerade Broder ist doch für seinen objektiven, unpolemischen Stil bekannt! noc

Naja, ich finde es nicht ganz so schlimm, auch mal die extremen Auswüchse des Sozialwesens zu beleuchten. Klar wird das bei vielen Simpeldenkern den Standpunkt verstärken, das Wohlfahrtssystem sei prinzipiell überzogen. Aber die werden eh immer so denken bis sie aussterben.

Jedenfalls hat ein Freund von mir in einem anderen Forum diesen Link schon gepostet, mit diesem Kommentar: Wer auf "die da oben" einschlagen kann, der muss auch auf "die da unten" einschlagen können! Mr. Green


Für mich ist diese Familie eine ganz fremde Welt. Aber das wird sicher vielen so gehen. Es ist schwer, sich in die Köpfe dieser Menschen hineinzudenken. Ich würde dieses Leben als sehr deprimierend empfinden.

Die Kritik an den Sozialstaatsbeamten ist altbekannt. Auch Broder lässt es sich nicht nehmen, eine Art Verschwörungstheorie zu basteln, die da lautet: Die Problemfälle werden in Abhängigkeit gehalten, um die eigene Nützlichkeit zu sichern. Bescheuert.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#791331) Verfasst am: 14.08.2007, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Auch Broder lässt es sich nicht nehmen, eine Art Verschwörungstheorie zu basteln, die da lautet: Die Problemfälle werden in Abhängigkeit gehalten, um die eigene Nützlichkeit zu sichern. Bescheuert.

Aber ist der Gedanke wirklich so abwegig?
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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wasistreal
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#791339) Verfasst am: 14.08.2007, 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Auch Broder lässt es sich nicht nehmen, eine Art Verschwörungstheorie zu basteln, die da lautet: Die Problemfälle werden in Abhängigkeit gehalten, um die eigene Nützlichkeit zu sichern. Bescheuert.

Aber ist der Gedanke wirklich so abwegig?


Ja, denn das würde die Möglichkeit implizieren, dass den Menschen durch Sozialarbeit ein eigenständiges Leben verschafft werden könnte.

Und das impliziert den alten Spruch: Wer arbeiten will, der findet auch welche.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#791343) Verfasst am: 14.08.2007, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

wasistreal hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Auch Broder lässt es sich nicht nehmen, eine Art Verschwörungstheorie zu basteln, die da lautet: Die Problemfälle werden in Abhängigkeit gehalten, um die eigene Nützlichkeit zu sichern. Bescheuert.

Aber ist der Gedanke wirklich so abwegig?


Ja, denn das würde die Möglichkeit implizieren, dass den Menschen durch Sozialarbeit ein eigenständiges Leben verschafft werden könnte.

Und das impliziert den alten Spruch: Wer arbeiten will, der findet auch welche.

Versteh ich nicht, diese Schlußfolgerung.
Kennst du den Film "Kops", in dem Polizisten diverse Kriminalität inszenieren, damit ihr Polizeisposten nicht wegrationalisiert wird?
So dürfte das eher gemeint sein.
_________________
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wasistreal
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#791350) Verfasst am: 14.08.2007, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist genauso blöd.

Unabhängigkeit erreicht man nicht durch Sozialarbeit und Kriminalität schafft man nicht durch mehr Polizei ab.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#791771) Verfasst am: 14.08.2007, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Sozialarbeit ist ein im Kapitalismus (notweniges) Palliatum, Polizei das notwendige Regulativum.
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rotwang
Kreator des Homunculus



Anmeldungsdatum: 24.03.2006
Beiträge: 2887
Wohnort: Bochum

Beitrag(#794895) Verfasst am: 18.08.2007, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Polizei das notwendige Regulativum.


Die ist überall ein notwendiges Regulativum. Selbst Anarchie funktioniert nur, wenn sich jeder an die Regeln hält und das irgendwie überwacht wird (klingt paradox, ist aber so..)
_________________
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz..
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wasistreal
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#796557) Verfasst am: 20.08.2007, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Was? Gerade Broder ist doch für seinen objektiven, unpolemischen Stil bekannt! noc


Naja, ich finde es nicht ganz so schlimm, auch mal die extremen Auswüchse des Sozialwesens zu beleuchten. Klar wird das bei vielen Simpeldenkern den Standpunkt verstärken, das Wohlfahrtssystem sei prinzipiell überzogen. Aber die werden eh immer so denken bis sie aussterben.

Jedenfalls hat ein Freund von mir in einem anderen Forum diesen Link schon gepostet, mit diesem Kommentar: Wer auf "die da oben" einschlagen kann, der muss auch auf "die da unten" einschlagen können! Mr. Green


Unser Sozialwesen ist notwendiger Auswuchs unseres Wirtschaftswesens.

Wenn man begreift, dass es Die-da-Oben ohne Die-da-Unten nicht gibt und dass es sich um die 2 Seiten einer Medaillie handelt, kann man zur Kritik der Medaille übergehen.
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#796561) Verfasst am: 20.08.2007, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

rotwang hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:
Polizei das notwendige Regulativum.


Die ist überall ein notwendiges Regulativum. Selbst Anarchie funktioniert nur, wenn sich jeder an die Regeln hält und das irgendwie überwacht wird (klingt paradox, ist aber so..)

Aber nicht mir einer instutitionalisierten Polizei... das wäre zutiefst unanarchisch... Auf den Arm nehmen

(Unanarchisch... Doppelte Verneinung in einem Wort...'tschuldigung...)
_________________
"Jede hat mich gern, aber keine liebt mich! - Wenn ich an den lieben Gott glaubte, - wie müßte ich ihn hassen!"
Erich Mühsam, Tagebücher
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#796590) Verfasst am: 20.08.2007, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

wasistreal hat folgendes geschrieben:


Unser Sozialwesen ist notwendiger Auswuchs unseres Wirtschaftswesens.

Wenn man begreift, dass es Die-da-Oben ohne Die-da-Unten nicht gibt und dass es sich um die 2 Seiten einer Medaillie handelt, kann man zur Kritik der Medaille übergehen.



Doch sind doch Phrasen und zudem ausgesprochen falsche. Seit wann gibt es in einer Klassengesellschaft kein Oben und Unten?
Was meinst Du eigentlich mit Kritik der Medaille, das ist grad nur mal so dahingeworfen. Kein Mensch weiß eigentlich was Du so meinst.

Zitat repariert. RRy
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#796668) Verfasst am: 20.08.2007, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Bitte reparieren, das Zitat ist nicht von mir.
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wasistreal
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#796716) Verfasst am: 20.08.2007, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
wasistreal hat folgendes geschrieben:


Unser Sozialwesen ist notwendiger Auswuchs unseres Wirtschaftswesens.

Wenn man begreift, dass es Die-da-Oben ohne Die-da-Unten nicht gibt und dass es sich um die 2 Seiten einer Medaillie handelt, kann man zur Kritik der Medaille übergehen.



Doch sind doch Phrasen und zudem ausgesprochen falsche. Seit wann gibt es in einer Klassengesellschaft kein Oben und Unten?
Was meinst Du eigentlich mit Kritik der Medaille, das ist grad nur mal so dahingeworfen. Kein Mensch weiß eigentlich was Du so meinst.

Zitat repariert. RRy


Reicher Mann und armer Mann
standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich:
Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44759

Beitrag(#796840) Verfasst am: 20.08.2007, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

wasistreal hat folgendes geschrieben:
Reicher Mann und armer Mann standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.

Ach nee... Mit den Augen rollen Das ist jetzt wahrscheinlich tiefgreifende Kritik an der Medallie. Lachen
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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wasistreal
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#797959) Verfasst am: 22.08.2007, 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
wasistreal hat folgendes geschrieben:
Reicher Mann und armer Mann standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.

Ach nee... Mit den Augen rollen Das ist jetzt wahrscheinlich tiefgreifende Kritik an der Medallie. Lachen


Scroll mal hoch.

Ab hier http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=589068#589068 findest Du einiges von mir zum Thema "Unterschicht".

edit: kursiv


Zuletzt bearbeitet von wasistreal am 22.08.2007, 17:48, insgesamt einmal bearbeitet
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Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#798297) Verfasst am: 22.08.2007, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

wasistreal hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
wasistreal hat folgendes geschrieben:
Reicher Mann und armer Mann standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.

Ach nee... Mit den Augen rollen Das ist jetzt wahrscheinlich tiefgreifende Kritik an der Medallie. Lachen


Scroll mal hoch.

Ab hier http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=589068#589068 findest Du einiges zum Thema "Unterschicht".



Ein sehr treffendes Zitat! Fehlt allerdings der Hinweis auf Brecht.
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