Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#805911) Verfasst am: 30.08.2007, 16:52 Titel: Mystik-Vorlesung |
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http://www.zeit.de/campus/online/2007/35/mystik-vorlesung?page=all
Zitat: | Schweben im Hörsaal
Von Andreas Mayer
An der Uni Heidelberg halten zwei Wirtschaftsprofessoren seit mehreren Semestern eine ungewöhnliche Vorlesung: Ihre Themen sind Mystik und Zen. Am Ende jeder Sitzung meditieren die Teilnehmer.
(...)
An der Vorlesung nehmen selten mehr als 20 Leute teil, doch viele, die einmal kamen, kommen immer wieder. Auch Jochen, ein 25-jähriger Student der evangelischen Theologie ist schon seit mehreren Semestern dabei und scheut sich nicht vor Kritik am eigenen Fach: „Die protestantische Theologie ist zu trocken, zu theorielastig. Zen und Mystik weisen da in eine andere Richtung.“
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Nun könnte man fragen, was ein solches Vorhaben an einer Universität zu suchen hat. Manstetten verweist auf die wissenschaftliche Schulung von abendländischen Mystikern wie eben Eckhart oder auch Johannes vom Kreuz hin, die beide berühmte Theologen ihrer Zeit waren. Die Wissenschaft sei auch „der Versuch, über beliebige Gegenstände in einer verantwortungsvollen Weise zu sprechen, und zwar so, dass andere den Weg des Gedankens nachvollziehen können.“ Er senkt seinen Blick kurz in Richtung Boden, als läge dort sein nächster Gedanke: „Zur Wissenschaft gehört es allerdings auch, so wie Kant es in der Kritik der reinen Vernunft gezeigt hat, die Grenzen des Sprechens und Denkens auszuloten. Das alles passt gut zur Mystik, insbesondere heute, wo es eine gewisse Tendenz gibt, dass sich Menschen mit einer besonderen Ausstrahlung auf mystische Erfahrungen aller Art berufen, ohne sich die Mühe zu machen, klar und zusammenhängend zu argumentieren.“ |
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#806010) Verfasst am: 30.08.2007, 19:15 Titel: |
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Die Beschäftigung mit der Mystik hat nix an einer Uni zu suchen. Dort sind die Besucher viel zu wenig eingestimmt und unkonzentriert.
Ein Kloster des Zen-Buddhismus oder des Taoismus sollte es schon sein. Steht so was nicht zur Verfügung, sollte es wenigstens dann ein möglichst abgeschiedenes Gebäude mit passenden Räumlichkeiten sein, irgendwo in der Natur, entfernt von der Zivilisation.
Bei einer solchen Tagung wird sich schwerlich ein mystisches Erlebnis einstellen, da dieses, die Unio mystica nur recht Wenigen vergönnt ist.
Viele, die da meinen ein mystisches Erlebnis gehabt zu haben, sind bloße Schwätzer, die einfach drauflos bramarbasieren.
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