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Gesetz-Entwurf zu Online-Durchsuchungen online

 
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reign
bla bla



Anmeldungsdatum: 21.07.2006
Beiträge: 1880

Beitrag(#806687) Verfasst am: 31.08.2007, 17:36    Titel: Gesetz-Entwurf zu Online-Durchsuchungen online Antworten mit Zitat

heise hat folgendes geschrieben:
Der Chaos Computer Club (CCC) hat interessierten Netzbürgern den heftig umkämpften Entwurf (PDF-Datei) des Bundesinnenministeriums zur "Abwehr von Gefahren des internationalen Terrorismus durch das Bundeskriminalamt" (BKA) im Web zugänglich gemacht. Die Hackervereinigung schreibt dazu in einer Mitteilung, dass ihr das Papier anonym zugespielt worden sei. "Wenn das BKA-Gesetz in der vorliegenden Fassung verabschiedet wird, entsteht de facto eine Geheimpolizei, wie sie in Deutschland zuletzt in der DDR existierte", sorgen sich die Sicherheitsexperten.

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Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#806787) Verfasst am: 31.08.2007, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

"so entsteht eine Geheimpolizei wie in der DDR". So,so, die alte BRD und das jetzige D. hatten u.haben keine Geheimpolizei!? Und was ist mit dem Verfassungsschutz und dem MAD sowie dem BND? Alles soooo offen. Lachen
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16361
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#807200) Verfasst am: 01.09.2007, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wohlgemerkt, sind die Durchsuchungspläne indiskrimit, so soll ohne richterliche Anordnung auf Rechnern gewühlt werden können. Nicht, daß da am Ende noch jemand halbwegs Rationaler sich den Überwachungsplänen gegen ehemalige Mitglieder des Vereins der Kleintierzüchter der DDR (gilt in Bayern als "verfassungsfeindlich" und ist Ausschlußgrund für eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst) entgegenstellt. Damit ist der willkürlichen, "stichprobenartigen" Überwachung aller Internetnutzer Tür und Tor geöffnet. Und ganz im Sinne eines "Superpanoptikums" wird sich damit das Verhalten aller Nutzer ändern, daß sie etwa nicht mehr nach schädlichen Begriffen googeln werden oder ihre privaten Gedanken nicht mehr dem Computer anvertrauen. Die klassische Hausdurchsuchung braucht ja normal einen richterlichen Beschluß, diese hat also bei all den unauffälligen Leuten nicht zu einer Verhaltensänderung geführt, und so haben sie weiterhin diese bösen Materialien.

Es wird wahrscheinlich wieder einmal nur der Arglose, bzw. "der nichts zu verbergen hat", "gefälschte Behörden-E-Mails" öffnen. Der kann ja dann auf seinem Rechner schnüffeln lassen, um dann einen dranzukriegen für die zwei MP3-Dateien, die er sich mal irgendwo heruntergeladen hat. Oder wo Computerspiele demnächst "alle, alle" (mit geifernden Grüßen vom "halben Bild") verboten werden, auch für das arglose Strategie- oder Rollenspiel ein, zwei Jahre in den Knast kommt.

Während die wahren "Gefährder" den Teufel tun und den Rechner, auf dem sie Material haben, das Gefährder nun einmal haben sollen, bestimmt fein säuberlich vom Internet getrennt halten. Zunächst einmal, wenn eine Behörde von mir etwas wollte - woher sollte die auch meine E-Mail-Adresse kennen -, dann soll sie mir gefälligst einen Brief schreiben. Und hmm, ich habe auch noch irgendwo eine ganz alte E-Mail-Software auf dem Rechner, die nicht einmal HTML beherrscht und schon gar keine Attachments öffnet, ob ich nicht sicherheitshalber die wieder nutzen sollte... Am Kopf kratzen?

Andererseits muß man auch deutliche Parallelen zur Reglementierung in Rußland oder China sehen. In China werden Rechner von Dissidenten "natürlich" besonders überwacht, in Rußland ist es auch schon länger verboten, seine E-Mails zu verschlüsseln, denn der Geheimdienst möchte ja mitlesen. Keine Bange, kommt alles. Und mit dem "BKA-Browser" - einem Netmeeting-Programm, bei dem man mit seinem Sachbearbeiter verbunden wird, der eine Seite erst überprüft, ob die Schäuble-konform ist ("Wir lieben unseren Innenminister"), bevor er diese auf den Bildschirm gibt - könnte man dann auch gleich noch die Forderung der "Redlichen" nach löblichen Öffnungszeiten für das Internet (Montag bis Freitag 8 bis 18, Samstag 8 bis 14 Uhr) durchsetzen.

Aber hoppla, ich bin ja jetzt "Gefährder", weil ich, wie alle Kritiker an Schäuble-Becksteins Plänen, nach deren Äußerungen "die innere Sicherheit Deutschlands aufs Spiel setze".
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Querdenker
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#807248) Verfasst am: 01.09.2007, 03:22    Titel: Antworten mit Zitat

Aktuelles Update mit welchen Suchbegriffen man ins Fadenkreuz kommen kann:

heise.de hat folgendes geschrieben:
Andrej H., § 129a und die verdächtigen Begriffe

Der Bundesgerichtshof will im Hinblick auf den unter Terrorismusverdacht stehenden Stadtsoziologen jetzt die Grundlagen des Paragraphen 129a überdenken; zu den verdächtigen Begriffen sollen etwa Reproduktion oder implodieren gehören

[...]

Allerdings gehört zu dem vagen, durch den § 129a begründeten Verdacht und zum Thema konspirativer Kontakte, dass es eine kräftige Gerüchteküche gibt. Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, nennt beispielsweise neun andere Begriffe, durch die Andrej H. belastet worden sei, die sich aber mit den vier von der Frankfurter Rundschau nicht decken:

* Schutz von Grundrechten
* Verfassung
* Versammlungsfreiheit
* Widerstand gegen Militarisierung
* Unschuldsvermutung
* Abschaffung der Geheimdienste
* Antifaschismus
* Überwindung des Kapitalismus
* Solidarisch


Der ganze Artikel ist hier nachzulesen:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26099/1.html
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#807252) Verfasst am: 01.09.2007, 03:28    Titel: Antworten mit Zitat

Wo kann man sich eigentlich selbst anzeigen? Bei der nächsten Polizeistation?
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#807257) Verfasst am: 01.09.2007, 03:48    Titel: Antworten mit Zitat



Was meint ihr, wann bekomm ich Besuch?
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#807259) Verfasst am: 01.09.2007, 04:13    Titel: Antworten mit Zitat

Die angebliche Liste der Linken ist offensichtlich Blödsinn.
Früher waren einige Insider-/Fachbegriffe für Kriegswaffen aller Art Teil der Rasterfahndung, das haben damals zB einige Modellbauer zu spüren bekommen.
Heute sind das vielleicht auch fremdsprachliche Ausdrücke, da ja die "Bedrohung" angeblich von migrationshintergründigen Menschen ausgehen soll.

Aber in der Praxis wird sich die Rasterfahndung wohl auf illegale Downloads oder die Besucher von Kinderpornoseiten beschränken müssen.
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Leben kann tödlich sein
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16361
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#808043) Verfasst am: 01.09.2007, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Die angebliche Liste der Linken ist offensichtlich Blödsinn.
Früher waren einige Insider-/Fachbegriffe für Kriegswaffen aller Art Teil der Rasterfahndung, das haben damals zB einige Modellbauer zu spüren bekommen.
Heute sind das vielleicht auch fremdsprachliche Ausdrücke, da ja die "Bedrohung" angeblich von migrationshintergründigen Menschen ausgehen soll.

Aber in der Praxis wird sich die Rasterfahndung wohl auf illegale Downloads oder die Besucher von Kinderpornoseiten beschränken müssen.


Schon das Letztere ist m.E. problematisch: Neulich wurden die Abrechnungsdaten aller deutschen Kreditkartenbenutzer - immerhin mehrere Millionen - daraufhin gefilzt, ob darin eine Verbindung zu einer in der Szene bekannten Kinderpornoseite fand. Das war dann bei etwa 300 Personen der Fall. Es mag zwar sein, daß das bei der Datenmenge natürlich nicht händisch erfolgte, sondern man einen Filter darauf angesetzt hat, der die relevanten Datensätze ausfilterte. Aber wer weiß, was nicht morgen alles "kriminell" ist und wie leicht man dann ebenfalls ins Visier gerät. Es ist ja "allgemein bekannt", daß man aus Haushaltsreinigern erst recht Bomben bauen kann. Was also, wenn irgendwann einmal alle, die sich z.B. Essigreiniger und was für den Abfluß gekauft haben, verdächtigt werden, einen Giftgasanschlag vorzubereiten? Wenn dann noch dazukommt, daß man den angebotenen "Ich teile meine Daten gerne mit dem BKA"-Button abgelehnt hat, dann ist das natürlich ganz schlecht.

Bei "illegalen Downloads" ist das schließlich ganz gegen jede Verhältnismäßigkeit. Interessant ist doch, daß Personen, die sich viel Musik kostenlos herunterladen, auch überdurchschnittlich viel für Musik ausgeben. Und andererseits kann auch da kein Schaden für ein Unternehmen entstehen, wenn eine Person sich einen Titel kostenlos herunterlädt, den sie im Laden erst recht nicht gekauft hätte. Neulich bekam ein Unternehmen bzw. eine der schon notorischen Rechtsanwaltskanzleien, die im Rahmen der "Geschäftsführung ohne Auftrag" sich selbst zu Hilfssheriffs ernannt haben, jedenfalls "höchst richterlich" eins auf den Deckel, weil sie jemanden drankriegen wollte, der eine(!) MP3-Datei zum Download angeboten hatte. Das war ja wenigstens einmal ein verbraucherfreundliches Urteil.
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#814725) Verfasst am: 10.09.2007, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

SPD nicht grundsätzlich gegen Online-Durchsuchungen
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