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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#808318) Verfasst am: 02.09.2007, 09:08    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Und warum bist du dir so sicher, dass die Germanica echt ist?


Dass deren Authentizität umstritten ist, wußte ich noch gar nicht. Kannst Du mir da weiterführende links zu geben?


Ich habs mal vor Jahren gelesen, das Dokument wurde in der Abtei Bad Hersfeld im Spätmittelalter gefunden.

Ich geh also mal auf Quellensuche.

Aber wen sie echt ist, soll es mir Recht sein.
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#808331) Verfasst am: 02.09.2007, 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Ich habs mal vor Jahren gelesen, das Dokument wurde in der Abtei Bad Hersfeld im Spätmittelalter gefunden.

Meinst Du in Wirklichkeit, dass das Original nicht mehr existiert?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#808662) Verfasst am: 02.09.2007, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:



Ob die "Germanica" von Tacitus ist, ist zweifelhaft.


Mit den Augen rollen jaja, ausm Mittelalter. so ein Schmarrn aber auch.

Zitat:
Wo Geschockt, sicher Frage und wie will man das Wissen?
Ja, sicher. Laszinswiesen, gehörte zu deren Stammesgebiet.


Weist du wo es Bilder davon gibt?

Ich hab ja schon Moorleichen in Sileborg und Aarhus gesehen, darum würde mich das doch sehr reizen.

Aber letzte stachlige Frage, könnte es nicht auch ein slawischer Sakralort gewesen sein?

Und warum bist du dir so sicher, dass die Germanica echt ist?


Ich hab keine Bilder, musst du suchen. Es ist viel älter als die slawische Besiedelung (das war erst im FM) und die Funde sind eindeutig der Jastorfkultur zuzuordnen. Germanen und Slawen lassen sich leicht auseinander halten. Und es heisst 'Germania' und nicht 'Germanica', wobei das bloß ein Beiname und nicht der eigentliche Titel ist.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#808666) Verfasst am: 02.09.2007, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

pyrrhon hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Ich habs mal vor Jahren gelesen, das Dokument wurde in der Abtei Bad Hersfeld im Spätmittelalter gefunden.

Meinst Du in Wirklichkeit, dass das Original nicht mehr existiert?


Wobei ich mich da frage, welcher Mönch das mit welchem Wissen alles erfunden haben soll. Zumindest geographisch und in Bezug auf ein par andere Kleinigkeiten, wird Tacitus ja bestätigt. Wenn die Germania aus dem Mittelalter stammt dann wüsste man das längst.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#808698) Verfasst am: 02.09.2007, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:



Ob die "Germanica" von Tacitus ist, ist zweifelhaft.


Mit den Augen rollen jaja, ausm Mittelalter. so ein Schmarrn aber auch.

Zitat:
Wo Geschockt, sicher Frage und wie will man das Wissen?
Ja, sicher. Laszinswiesen, gehörte zu deren Stammesgebiet.


Weist du wo es Bilder davon gibt?

Ich hab ja schon Moorleichen in Sileborg und Aarhus gesehen, darum würde mich das doch sehr reizen.

Aber letzte stachlige Frage, könnte es nicht auch ein slawischer Sakralort gewesen sein?

Und warum bist du dir so sicher, dass die Germanica echt ist?


Ich hab keine Bilder, musst du suchen. Es ist viel älter als die slawische Besiedelung (das war erst im FM) und die Funde sind eindeutig der Jastorfkultur zuzuordnen. Germanen und Slawen lassen sich leicht auseinander halten. Und es heisst 'Germania' und nicht 'Germanica', wobei das bloß ein Beiname und nicht der eigentliche Titel ist.


Also da die Germania im Spätmittelalter in der Germania gefunden wurde im tiefesten Germanien, gibt es Leute welche die Echtheit anzweifeln, aber ich bin immer noch am Quellen suchen.

Also wenn man in der Gegend von Berlin Germanen und Slawen auseinander halten kann, muss es die Slawen gegeben haben Lachen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#808719) Verfasst am: 02.09.2007, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:


Also wenn man in der Gegend von Berlin Germanen und Slawen auseinander halten kann, muss es die Slawen gegeben haben Lachen.


Ich bin momentan solchem Humor offenbar nicht zugänglich... wie meinen?
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#808736) Verfasst am: 02.09.2007, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:


Also wenn man in der Gegend von Berlin Germanen und Slawen auseinander halten kann, muss es die Slawen gegeben haben Lachen.


Ich bin momentan solchem Humor offenbar nicht zugänglich... wie meinen?


Ja, ist ein Witzchen, das sich auf Phantomzeittheoretiker bezieht, die behaupten Slawen gäbe es nicht.
Und das Altkirchenslawisch sei von Cyrill und Method als eine Lingua Franca erfunden worden, woraus sich dann die diversen slawischen Sprachen entwickelt hätten.
Eigentlich handle es sich bei den Slawen um ein Patchwork von Sarmaten, Wenden, Germanen und Balten.

Siehe mein "Giftschrank-Posting" weiter oben.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#808772) Verfasst am: 02.09.2007, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Die Semnonen begannen ab dem 4. Jhd. AD abzuwandern und dann zogen Slaven in das Gebiet, die dann später unter den Karolingern und Ottonen teils vertrieben, teils germanisiert (teils auch bewußt angesiedelt oder deportiert) wurden. Ein par Semnonen blieben zurück (wenige gingen mit den Sachsen, Jüten und Friesen nach England), die meisten wanderten aber den Rhein entlang ins heutige Schwaben und wurden zum Kernstamm der Alamannen. Zur Zeitenwende war diese mutmaßliche Opferstätte definitiv noch suebisches Territorium. Könnte auch sein, dass das von Langobarden und anderen genutzt wurde.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#808897) Verfasst am: 02.09.2007, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ah, darum Semnon, ah so Idee ,

Dann würden also die grosse Mehrheit der Tüütschwiizer also semnonisch sprechen.

Semnon, kannst du SchwiizerTüütsch?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#809061) Verfasst am: 03.09.2007, 01:54    Titel: Antworten mit Zitat

ich glaube, dass (besonders) das Hochalamannische vom Keltischen stark geprägt wurde. Und ja, iz bezzeli scho odr.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#809065) Verfasst am: 03.09.2007, 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
ich glaube, dass (besonders) das Hochalamannische vom Keltischen stark geprägt wurde. Und ja, iz bezzeli scho odr.


Es gibt wohl einige Wörter drin, aber im Züritüütsch eher weniger, das gleicht dem Stauffischen Mittelhochdeutsch sehr (siehe die Liederhandschrifft von Manesse)

Ä bizzeli scho oder, wäre Züritüütsch.

Schwiizertüütsch hat einen geringeren slawischen Einschlag als Hochdeutsch.
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#809116) Verfasst am: 03.09.2007, 06:23    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Und warum bist du dir so sicher, dass die Germanica echt ist?


Dass deren Authentizität umstritten ist, wußte ich noch gar nicht. Kannst Du mir da weiterführende links zu geben?


Ich habs mal vor Jahren gelesen, das Dokument wurde in der Abtei Bad Hersfeld im Spätmittelalter gefunden.

Ich geh also mal auf Quellensuche.

Aber wen sie echt ist, soll es mir Recht sein.

In einem Buch über Kelten oder Germanen wurde häufiger aus der Germania zitiert. Dabei bekam ich den Eindruck, daß die Schilderungen teilweise nicht nur vom entfernten Hörensagen, sondern aufgrund fehlinterpretierter archeologischer Funde zustande kamen.

Außerdem gilt "Tacitus" als einer der wenigen, angeblich "außerchristlichen Belege" für Jesus, der jedoch als personifizierter Sonnenläufer keine historische Person war.
_________________
Leben kann tödlich sein
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#809118) Verfasst am: 03.09.2007, 06:54    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
ich glaube, dass (besonders) das Hochalamannische vom Keltischen stark geprägt wurde. Und ja, iz bezzeli scho odr.


Es gibt wohl einige Wörter drin, aber im Züritüütsch eher weniger, das gleicht dem Stauffischen Mittelhochdeutsch sehr (siehe die Liederhandschrifft von Manesse)

Ä bizzeli scho oder, wäre Züritüütsch.

Schwiizertüütsch hat einen geringeren slawischen Einschlag als Hochdeutsch.


Die keltische Prägung bezieht sich fast auschließlich auf die Aussprache, wärend eine slawische Prägung sich viel eher auf Vokabular bezieht. Keltische Wörter sind aber auch schwer zu identifizieren, dazu braucht man gute Nachschlagewerke. Das Vokabular aller germanischer Sprachen wurde davon geprägt, da es schon in der protogermanischen Sprache keltische Lehnwörter gab.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#809329) Verfasst am: 03.09.2007, 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
ich glaube, dass (besonders) das Hochalamannische vom Keltischen stark geprägt wurde. Und ja, iz bezzeli scho odr.


Es gibt wohl einige Wörter drin, aber im Züritüütsch eher weniger, das gleicht dem Stauffischen Mittelhochdeutsch sehr (siehe die Liederhandschrifft von Manesse)

Ä bizzeli scho oder, wäre Züritüütsch.

Schwiizertüütsch hat einen geringeren slawischen Einschlag als Hochdeutsch.


Die keltische Prägung bezieht sich fast auschließlich auf die Aussprache, wärend eine slawische Prägung sich viel eher auf Vokabular bezieht. Keltische Wörter sind aber auch schwer zu identifizieren, dazu braucht man gute Nachschlagewerke. Das Vokabular aller germanischer Sprachen wurde davon geprägt, da es schon in der protogermanischen Sprache keltische Lehnwörter gab.


In welchem Masse nun die Aussprache des Hochalemanischen keltisch sein dürfte, ist schwer eruirbar, da es auf heute schweizerischem Boden um 300 n. Chr. keine keltischen Sprachen sondern nur romanische und gallo-romanischen Dialekte gab, insofern dürften sich nur keltische Wörter gehalten haben, die sich auch im gallo-romanischen gehalten haben, und klanglich unterscheiden sich die hochalemanischen Dialekte vom Ostschweizerischen, über das Zentralschweizerische, bis zum Bernischen sehr, nicht zu reden von den Walserdialekten die teilweise gar althochdeutsch anmuten.

Was das Schwiizertüütsch von den niederalemanischen Dialekten so unterscheidet ist die Näher zum Mittellhochdeutschen, während eben die Badenser und Schwaben Neuhochdeutsch "scwätze tüend".
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#809546) Verfasst am: 03.09.2007, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
ich glaube, dass (besonders) das Hochalamannische vom Keltischen stark geprägt wurde. Und ja, iz bezzeli scho odr.


Es gibt wohl einige Wörter drin, aber im Züritüütsch eher weniger, das gleicht dem Stauffischen Mittelhochdeutsch sehr (siehe die Liederhandschrifft von Manesse)

Ä bizzeli scho oder, wäre Züritüütsch.

Schwiizertüütsch hat einen geringeren slawischen Einschlag als Hochdeutsch.


Die keltische Prägung bezieht sich fast auschließlich auf die Aussprache, während eine slawische Prägung sich viel eher auf Vokabular bezieht. Keltische Wörter sind aber auch schwer zu identifizieren, dazu braucht man gute Nachschlagewerke. Das Vokabular aller germanischer Sprachen wurde davon geprägt, da es schon in der protogermanischen Sprache keltische Lehnwörter gab.


In welchem Masse nun die Aussprache des Hochalemanischen keltisch sein dürfte, ist schwer eruirbar, da es auf heute schweizerischem Boden um 300 n. Chr. keine keltischen Sprachen sondern nur romanische und gallo-romanischen Dialekte gab, insofern dürften sich nur keltische Wörter gehalten haben, die sich auch im gallo-romanischen gehalten haben, und klanglich unterscheiden sich die hochalemanischen Dialekte vom Ostschweizerischen, über das Zentralschweizerische, bis zum Bernischen sehr, nicht zu reden von den Walserdialekten die teilweise gar althochdeutsch anmuten.

Was das Schwiizertüütsch von den niederalemanischen Dialekten so unterscheidet ist die Näher zum Mittellhochdeutschen, während eben die Badenser und Schwaben Neuhochdeutsch "scwätze tüend".


Gerade die jüngere Forschung geht zB im Fall von Französisch von einem wesentlich höheren Anteil keltischer Sprache aus, als man es früher in grenzenloser Römerverliebtheit geglaubt hat. Ähnliches gilt auch für Iberoromanisch. Offensichtlich ist ein guter Teil der ursprünglichen Sprachen wärend der Latinisierung erhalten geblieben.

Schwaben sprechen Schwäbisch und kein Hochdeutsch Mit den Augen rollen Auch das enthält grammatikalische Unterscheide zum Neuhochdeutschen. Das es als Dialekt bezeichnet wird ist im Grunde Willkür und man könnte fast genauso das "Schweizerdeutsche" als Dialekt des Hochdeutschen auffassen.

Die keltischen Stämme, die Mitglieder des Großstammes der Alamannen waren, dürften wohl kaum ein galloromanisches Substrat gehabt haben. Insbesondere erfolgte die alamannische Besiedelung ab dem Lech etwa erst nach der Niederlage der Nordalamannen gegen die Merowinger, dazu gehörten vor allem die Bucinobantes, Brisigavii und Lentienses, die sich daraufhin Rätovarii (latinisiert) nannten. Die Semnonen und Juthungen gehören nicht zu den Alamannen, die, von den Franken verprügelt, nach Süden abgehauen sind, auf die romanisierten Vindeliker und Helvetier und damals wahrscheinlich vor langer Zeit romanisierte und umgesiedelte Südhermunduren trafen und somit viel eher das "Schweizerdeutsche" auf einem galloromanischem Substrat begründeten. Diese Teilstämme der Alamannen waren ursprünglich Kelten oder keltisierte Hallstattleute und waren niemals romanisiert worden (sondern halt germanisiert). Logischerweise dürfte sich so ein unverfälschter keltischer Einfluss auf das Alt-Alamannische erklären lassen.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#809621) Verfasst am: 03.09.2007, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Das sich die meisten Schweizerdeutschen Dialekte sehr unfranzösisch, unitalienisch und unromanisch anhören, würdest du erleben, wenn du dich länger in der Schweiz aufhalten würdest.

Viele für Deutsche schwer verständliche Worte, lassen sich relativ Problemlos im Plattdeutschen, Holländischen und Englischen wiederfind.

Der Lützelbach, ist ganz einfach das selbe wie der Lille Aa in Dänemark, nämlich der kleine Bach.

Auch finden sich in der Nachbarschaft von den wenigen Galloromanischen Dialekten die es in der Schweiz gibt, keinen merklichen Einfluss auf die Schweizerdeutschen Dialekte.

Natürlich sind die Schweizerdeutschen Dialekte, genauso wie das Schwäbische, Badensische, Allgäuische, Elsässische aber auch das Bayrische und das Bayernfränkische Hodchdeutsche Dialekte.

Nur eben, dass die Schweizerdeutschen Dialekte dem Mittelhochdeutschen noch näher sind als die anderen Dialekte, die eben dem Neuhochdeutschen näher stehen.

Der einzige Dialekt in der Schweiz, der aus der Reihe tanzt und der einzige in dem es sich schön singen lässt, ist das Berndeutsche, dieser Dialekt unterscheidet sich klanglich fundamental von den anderen Schweizerdeutschen Dialekten, er ist weich,vokalreich und sogar schön anzuhören, was man von den anderen Dialekten nicht wirklich behaupten kann, mit ihren Krachlauten und den häääääääääääääääääslichen ääääääääääääääääääääs.

In der Schweiz würde übrigens niemand auf die Idee kommen, das Schweizerdeutsch als eigenständige Sprache zu betrachten, es sind Dialekte der deutschen Sprache.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#809626) Verfasst am: 03.09.2007, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Das sich die meisten Schweizerdeutschen Dialekte sehr unfranzösisch, unitalienisch und unromanisch anhören, würdest du erleben, wenn du dich länger in der Schweiz aufhalten würdest.


Eigentlich war ich schon recht oft in der Schweiz, hatte aber zugegeben nicht so viel sprachlichen Kontakt zu den Einheimischen. Aber ich höre immer sehr interessiert zu und es macht mir Spass es zu, äh, immitieren Mr. Green

Ich würde jetzt auch lediglich aufgrund der sich abzeichnenden historischen Abläufe von Besiedelung und Assimilerung mutmaßen und mir fällt gerade ein, dass natürlich das Rätaromanische viel eher auf dem Sprachsubstrat der Raetovarier beruhte, wobei ich mich da frage, ob das nicht bloß ein übernommener Regionsname ist... Etwas Romanisches ist mir jetzt zugegeben nie aufgefallen, aber die Alamannen dürften auch niemanden geduldet haben, der sich nicht assimilieren wollte.

Zitat:
In der Schweiz würde übrigens niemand auf die Idee kommen, das Schweizerdeutsch als eigenständige Sprache zu betrachten, es sind Dialekte der deutschen Sprache.


Und das ist halt der Fehler... Ich würde es gerne sehen, wenn sich die alamannische Spracheinheit mehr Eigenständigkeit verschaffen würde. Wir müssen uns wieder einigen und mal wieder ein par Raubzüge veranstalten, damit die Nordlichter kapieren wo's langgeht.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#809637) Verfasst am: 03.09.2007, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, als ein in der Schweiz geborener Sohn einer Jütin und eines Hermonduren, könnte ich da wohl nicht mitmachen zwinkern Lachen

Zu Tacitus:

Es scheinen doch vor allem Illig, Topper und ihre Phantomzeitler zu sein, die die Germania von Tacitus anzweifeln.

Da bin ich doch, ohne es zu wissen, in deren Zeitloch gefallen. Verlegen

Zu den Raetoromanen:

Von 3(7) Oberdialekten des Räetoromanischen, die in der Schweiz gesprochen werden (mal abgesehen von den vielen massiv von einander abweichenden Dorfdialekte) dürften nur das Vallader im Unterengadin und dem Val Müstair mit den "echten Rätern" zu tun haben, da es keine Archäologischen Funde im restlichen Graubünden gibt, die auf eine Anwesenheit von Rätern schliessen lässt.

Somit ist Rätoromanisch in erster Linie das Romanisch, das in der römischen Provinz Rätien gesprochen wurde.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#809650) Verfasst am: 03.09.2007, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:


Es scheinen doch vor allem Illig, Topper und ihre Phantomzeitler zu sein, die die Germania von Tacitus anzweifeln.

Da bin ich doch, ohne es zu wissen, in deren Zeitloch gefallen. Verlegen

Zu den Raetoromanen:


Aaaaach, von denen ist das. Naja, kann passieren. Inhaltlich kann man sie ausserdem schon anzweifeln, was Detailinformationen betrifft. Ich glaube nicht, dass Tacitus zB großartig verifiziert hat, ob die Semnonen in besagter Kultstätte jetzt regelmäßig opferten oder das allgemein als Versammlungsplatz nutzten. Es gibt mehrere kleinere und größere Absurditäten, wie zB die Behauptung, die Sueben kämpften immer in Gruppen von Hundertschaftren, von je 100 Fusskämpfern und 100 Reitern, wobei erstere die Reiter unterstützten und sich angeblich, als reguläre Taktik (!), am Fell festkrallten und unter dem Schutz der Schilde und Geschwindigkeit der Reiter in Feindformationen abgeworfen wurden. Es gilt, glaube ich, inzwischen als sicher, dass die Hunderstchaften keine strategische Einheit waren und auch nicht wirklich organisatorisch im Vorfeld einer Schlacht gebraucht wurden. Es war halt in einer speziellen Schlacht so, dass tatsächlich 6000 Reiter und Elite-Fußtruppen auf diese oder ähnliche Weise Kämpften und bei Caesar mächtigst Eindruck machten. Das war aber wahrscheinlich eine spezielle Elite mehrerer verwandter Stämme, die dann im Rahmen dieses speziellen Anlasses wohl tatsächlich den Ehrentitel "Hundaskapijiz" (Hundertschaften) trugen. Das war übrigens die Schlacht gegen Vercingetorix und seine Arverner unter Caesar. So wurde Tacitus veranlasst zu denken, es gäbe eine reguläre germanische Einheit in dieser Form. Nur ein Beispiel das mir gerade einfällt. Man kann Tacitus nicht einfach abschmettern, weil er nicht wirklich erfunden hat (allermeistens denke ich), sondern eher falsche Schlüsse zog und damit immernoch zumindest eine ungeordnete Informationsquelle bleibt. Auf strategische und geographische Angaben von Tacitus und Caesar kann man sich zB sehr viel eher verlassen. Wobei man das wiederum unter die allgemeine Verlogenheit der Römer stellen muss, die gerne mal ihre wichtigen Hilftsruppen verschwiegen haben, aus unentscheidenen Schlachten oder strategischen Rückzügen der Germanen Siege machten, allgemein Zahlen fälschten, etc.

Zitat:
Von 3(7) Oberdialekten des Räetoromanischen, die in der Schweiz gesprochen werden (mal abgesehen von den vielen massiv von einander abweichenden Dorfdialekte) dürften nur das Vallader im Unterengadin und dem Val Müstair mit den "echten Rätern" zu tun haben, da es keine Archäologischen Funde im restlichen Graubünden gibt, die auf eine Anwesenheit von Rätern schliessen lässt.

Somit ist Rätoromanisch in erster Linie das Romanisch, das in der römischen Provinz Rätien gesprochen wurde.


Ah, interessant. Ich bin nicht im Bilde, wie ähnlich ist der besagte Lokaldialekt dem Züüritüütsch zB? Das Lustige ist übrigens aber, dass die galloromanischen Raetier (nicht "Rätovarier", das kommt von sowas wie "Raetowarja" und ist eine Namensbildung der Germanen wie zB in "Baiowarja" als Analogon) viel eher das Recht haben, sich "Raetier" zu nennen, aber wen juckcht's odr Lachen
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#809665) Verfasst am: 03.09.2007, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Entschuligung Semnon,

welchen Lokaldialekt meinst du? Ich steh grad ein bisschen auf dem Schlauch. Verlegen
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#809666) Verfasst am: 03.09.2007, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

Na das im Rätaromanischen, den du erwähnt hast, im Unterengadin. kann man das als alamannischen Dialekt bezeichnen? ISt er zu irgend einem anderen ähnlich?
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#809676) Verfasst am: 03.09.2007, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ah nein, rätoromanisch ist die 4. offizielle Landessprache der Schweiz und ist eine Lateinische Sprache, die sich deutlich vom italienischen Unterscheidet und am ehesten Ahnlichkeiten mit dem Südtirolischen Ladin und dem Friaulischen aufweist.

http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4toromanisch

Früher wurde im ganzen Oberrheintal bis fast zum Bodensee, rumantsch gesprochen, genauso am Walensee,

Im Mittelalter wurde die Sprache, friedlich, immer mehr zurückgedrängt.

Der Wiki Link ist recht ausführlich und brauchbar.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#809682) Verfasst am: 03.09.2007, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, die politischen Grenzen und Dialektgrenzen von Heute müssen ja nicht mit den damaligen Sprachgrenzen übereinstimmen und offenbar muss man dann zwischen alamannischen Rätovariern und galloromanischen Rätiern unterscheiden. Ich nehme dann an, die entsprechenden Funde bezogen sich auf alamannische während der ersten Besiedelunsgwelle?
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#809697) Verfasst am: 03.09.2007, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Naja, die politischen Grenzen und Dialektgrenzen von Heute müssen ja nicht mit den damaligen Sprachgrenzen übereinstimmen und offenbar muss man dann zwischen alamannischen Rätovariern und galloromanischen Rätiern unterscheiden. Ich nehme dann an, die entsprechenden Funde bezogen sich auf alamannische während der ersten Besiedelunsgwelle?


Nein das bezog sich auf vorrömische Räter (Rätier), eines der geheimnisvollsten Völker Europas.

http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4tische_Sprache

http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4tier

Also die Rhaetvari, waren Germanen, die immer wieder mal den Rätischen Limes überwanden um in der römischen Provinz Rätien auf Beutefang zu gehen.

Quasi wie Wikinger nur ohne Schiffe und 600 Jahre früher.

Die sogenannten "Rätoromanen" sind die Nachkommen der romanisierten Lokalbevölkerung und der angesiedelten römischen Bürger.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#809700) Verfasst am: 03.09.2007, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Jupp, das waren wohl die nicht-indogermanischen Raetier

hier übrigens selbst auf Wiki der Hinweis auf eine Relativierung des lateinischen Einflusses.

Zitat:
Das heutige Romanisch wie auch das Ladinische und das Friulanische gehen nicht auf die rätische Sprache zurück, sondern auf das Vulgärlatein der romanisierten Bevölkerung dieser Gebiete. Wobei nicht auszuschließen ist, dass sich Sprache und Kultur der vorrömischen (im Osten und Südosten rätischen, im Westen und Südwesten möglicherweise keltisch-ligurischen und/oder lepontischen) Bevölkerung in irgendeiner Form in der romanischen Kultur erhalten haben und die Grundlage für das Selbstverständnis der Romanen bilden.


http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4tier

ich denke, dass man diese ganze 'Erben-Roms' Kiste in Zukunft weiter überdenken wird. Europäische Geschichte ab dem Frühmittelalter ist eher germanisch geprägt als römisch und man wird in nicht wenigen Fällen wohl dazu übergehen, dass man nicht mehr von 'romanischen Sprachen' reden wird, sondern von latienisch geprägten zB keltischen Lokalsprachen.

Agnost hat folgendes geschrieben:


Quasi wie Wikinger nur ohne Schiffe und 600 Jahre früher.



Ja der Wahnsinn Sehr glücklich "Festlandwikinger" sage ich auch immer!
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#809724) Verfasst am: 03.09.2007, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Es war ja gerade die Stärke Roms, dass sie die eroberten Gebiete sehr schnell in das "römische" Haus aufnahmen.

Ausser dem griechischen, dass sie erhalten wollten, war es ihnen nur recht, wenn die neuen "Mitbürger" so schnell wie möglich die lateinische Sprache annahmen, dass es dabei zu Lokaldialekten kam störte sie wohl weniger, den Hauptsache man konnte sich nach ein bisschen ajustieren unterhalten.

Das es zu Zeiten Roms, also bis 476 n.Chr. ein Dialektkontinuum im ganzen Lateinsprachigen Raum ist so sehr anzunehmen, wie es auch heute noch eind Dialektkontinuum von Amsterdam bis Bozen gibt.

Aber wieviele Bewohner der heutigen Schweiz Kelten, Räter, und agesiedelte ex-Legionäre waren, das ist schwer zu ermessen.

Das aber die Kelten nicht ausgerottet wurden, dass kannst du bei Ceasar (Der gallische Krieg) nachlesen. Dort wo es um die Helveter und Bibracte geht.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#809737) Verfasst am: 03.09.2007, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass die Dialekte, besonders in Nordgallien ziemlich stark sein konnten, aber egal. Von 'Ausrotten' kann natürlich keine Rede sein, es geht mir aber um die kulturelle Prägung in der Folgezeit.
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Agnost
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Beitrag(#809747) Verfasst am: 03.09.2007, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass die Dialekte, besonders in Nordgallien ziemlich stark sein konnten, aber egal. Von 'Ausrotten' kann natürlich keine Rede sein, es geht mir aber um die kulturelle Prägung in der Folgezeit.


Es hat sich für die Neuföderaten einfach gelohnt sich schnell zu latinisieren.
Man musste ja kein Italiker sein um Rönicher Bürger zu werden.

Und wir unterschätzen auch immer wie lange die Römische Epoche nördlich der Alpen ging.

Das waren 400-500 Jahre, davon 200-250 Jahre nahezu ohne Krieg.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#809755) Verfasst am: 03.09.2007, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ja und? Man sagt ja nicht umsonst 'Galloromanische Sprache' und nicht 'Galloromanischer Dialekt'. Das kann man nicht einfach nur als lateinischen Akzent sehen, wenn darin nicht wenige keltische Wörter übernommen wurden. Ganz alltägliches Beispiel: "avant" ist gallisch, das hat sich sogar kaum verändert Schulterzucken
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#809784) Verfasst am: 03.09.2007, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Einfluss der Kelten: Innerhalb eines Zeitraums von vier Jahrhunderten setzte sich das Lateinische gegenüber den einheimischen festlandkeltischen (= gallischen) Dialekten durch. Die Romanisierung geschah zunächst in Städten, Schulen und Verwaltungen, erst später in den abgelegenen Gebieten Galliens. Die keltischen Sprachen verschwanden nicht spurlos, sondern fanden mit deutlich über 240 Wortstämmen Eingang in das gesprochene Vulgärlatein. Infolge der späteren Durchsetzung des Lateinischen in den ländlichen Regionen Galliens blieben vor allem Begriffe keltischer Herkunft aus der Landwirtschaft im Vulgärlatein erhalten. Aber auch die Zählweise der Kelten im Zwanziger-System (Vigesimalsystem) ist in der französischen Sprache teilweise noch zu finden (soixante et onze,...,quatre-vingts usw.). Einen solchen Einfluss einer untergehenden Sprache auf die sich durchsetzende Sprache pflegt man Substrat zu nennen.


http://www.franzoesisch-nachhilfe.at/Zur-franzoesischen-Sprache.htm

wobei ich das (wie angedeutet) für veraltet halte. Der Einfluss fällt eher noch größer aus


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 04.09.2007, 00:00, insgesamt einmal bearbeitet
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