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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#818312) Verfasst am: 15.09.2007, 01:55 Titel: |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: | CoS hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: | Die gemeinsame Angst erzeugt Solidarität und in einer weiteren Entwicklungsstufe so etwas wie Moral |
Das mag sein - Nur ist diese Moral nicht vernünftig, denn sie basiert nicht auf Vernunft.
Vernünftige Moral muss ethisch sinnvoll erklärbar sein und eine sinnvolle Moral kann es nur außerhalb dogmatischer Weltbilder geben! |
("Vernünftige Moral muss ethisch ..." klingt recht dogmatisch.)
Die Evolutionstheorie bietet eine Erklärungsansatz, der die Moral unabhängig vom Dogmatismus eines Weltbildes erklärt. Die Auseinandersetzung "für oder gegen Dogma" ist unerheblich, solange eine Moral existiert.
Meine These ist, dass ohne Religion es überhaupt keine irgendwie geartete Moral gäbe. Das macht Religionen, deren Kennzeichen ein Ausschließlichkeitsanspruch auf Wahrheit ist, unverzichtbar. Damit ist die Debatte "Gott oder nicht Gott" aus Sicht der Evolution sinnlos - aus individueller Sicht hat sie einen subjektiven Sinn. |
Du meinst, dass unsere par sozialen Instinkte, sowie unsere Empfindungsfähigkeit oder Teile davon, sich zu einem genetischen Verhaltenskomplex zusammensetzen, der uns kultische Handlungen vollziehen lässt und uns eine Weltanschauung, also einen Gedanken, bereits ins Hirn legt, bevor wir überhaupt das Licht der Welt erblicken? Etwas Bescheuerteres habe ich in der Tat selten gelesen.
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#818316) Verfasst am: 15.09.2007, 02:07 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | ... Du meinst, dass unsere par sozialen Instinkte, sowie unsere Empfindungsfähigkeit oder Teile davon, sich zu einem genetischen Verhaltenskomplex zusammensetzen, der uns kultische Handlungen vollziehen lässt und uns eine Weltanschauung, also einen Gedanken, bereits ins Hirn legt, bevor wir überhaupt das Licht der Welt erblicken? Etwas Bescheuerteres habe ich in der Tat selten gelesen. |
Ich glaube, Gene oder Kombinationen derselben legen nur die Grenzen von Verhaltensmöglichkeiten fest. Welches verfügbare Verhaltensspektrum sich entwickelt, hängt von der individuellen Entwicklung unter Umweltbedingungen ab.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#818318) Verfasst am: 15.09.2007, 02:08 Titel: |
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Also trivialisierst du den Religionsbegriff bis zur Unerkennbarkeit.
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#818320) Verfasst am: 15.09.2007, 02:36 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Also trivialisierst du den Religionsbegriff bis zur Unerkennbarkeit. |
Ich begrenze ihn auf die evolutionstheoretisch relevanten Aspekte. Alle anderen Aspekte sind in diesem Sinne unvermeidbare "Nebenwirkungen". Die Nebenwirkungen mögen unangenehm sein bzw. kränkend wirken (was deutlich zu bemerken ist), aber dadurch ist die Erkenntnis nicht weniger gültig.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#818324) Verfasst am: 15.09.2007, 02:52 Titel: |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: | Die Nebenwirkungen mögen unangenehm sein bzw. kränkend wirken (was deutlich zu bemerken ist), aber dadurch ist die Erkenntnis nicht weniger gültig. |
Welche Erkenntnis? Deine "Erkenntnis" lautet: Das Leben hat sich im Wasser entwickelt, also lasst uns so verhalten, als wären wir noch Wasserbewohner. Du hast eindeutig nicht einmal annähernd verstanden, worum es bei der Evolution überhaupt geht. Mir wäre das peinlich.
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#818325) Verfasst am: 15.09.2007, 02:55 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: | Sehwolf hat folgendes geschrieben: | Man könnte spasseshalber mal darüber spekulieren wie eine menschliche Gesellschaft aussehen müsste, in der Vergewaltigung die übliche Methode der Arterhaltung wäre. Siehe mein nächstes Post. |
Also.
Die physische Überlegenheit des männlichen Geschelchtess müsste sich mM drastisch erhöhen. Da Männer kaum die Weibchen ihrer eigenen (klein)Gruppen vergewaltigen können, bzw hinterher mit ihnen zusammenleben dürfen, würden Männer mehr und mehr zu Nomanden. In der Folge würden die Männchen würden als völlige Einzelgänger durch die Steppe pilgern, mit streng abgesteckten Revieren. Frauen wurden dagegen weiterhin in Gruppen leben müssen. Männer würden ab einen gewissen Alter aus den Gruppen ausgestossen, deshalb würden Männer langrfristig verdummen.
Falls sich in einem solchem Szenario eine Zivilisation entwicklen sollte, wären tatsächlich nur die Weibchen "richtige" Menschen, während Männer ziemlich große kräftige aber reichlich tumbe Steppenwesen wären. Die Weibers würden wahrscheinlich schleunigst die künstliche Befruchtung erfinden, einige wenige von ihnen würden sich vielleicht noch (womöglich illegal) ein männliches Haustier halten während die meisten von ihnen am ehesten noch beim Zoobesuch mal auf einen Mann träfen. |
Ich hab Deine Beiträge nochmal gelesen ... irgendwie alles Quatsch, was Du schreibst (liegt aber an meiner ungenügenden Ausformulierung der Praemissen). Ich hab meine These nochmal ausführlicher dargelegt. Dann müssten viele Deiner Einwände sich erübrigt haben.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=818200#818200
edit am 15.09.07
Du brauchst gar kein Szenario für Vergewaltigung als übliche Methode der Arterhaltung erfinden. So etwas gibt es in Wirklichkeit:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,505791,00.html
Zuletzt bearbeitet von wasistreal am 15.09.2007, 15:50, insgesamt einmal bearbeitet |
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#818326) Verfasst am: 15.09.2007, 03:02 Titel: |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: | Ich glaube, Gene oder Kombinationen derselben legen nur die Grenzen von Verhaltensmöglichkeiten fest. Welches verfügbare Verhaltensspektrum sich entwickelt, hängt von der individuellen Entwicklung unter Umweltbedingungen ab. |
Gene spielen hier keine Rolle, hier geht es nicht mehr um die biologische Evolution, sondern um die kulturelle. Es gibt keine genetische Disposition für einen bestimmten Glauben oder eine bestimmte nichtreligiöse Weltanschauung.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#818334) Verfasst am: 15.09.2007, 07:16 Titel: |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | Also trivialisierst du den Religionsbegriff bis zur Unerkennbarkeit. |
Ich begrenze ihn auf die evolutionstheoretisch relevanten Aspekte. Alle anderen Aspekte sind in diesem Sinne unvermeidbare "Nebenwirkungen". Die Nebenwirkungen mögen unangenehm sein bzw. kränkend wirken (was deutlich zu bemerken ist), aber dadurch ist die Erkenntnis nicht weniger gültig. |
Du liebe Güte, ich schwöre bei Uuoden, dass ich nicht gekränkt bin Ich hatte schon fast ein schlechtes Gewissen dich für deine skurrilen Gedanken zu schelten. Aber hab nur deine skurrilen Gedanken, solange du nicht ernsthaft glaubst, dass das wahr ist.
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ultramontanist registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.11.2005 Beiträge: 278
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(#818338) Verfasst am: 15.09.2007, 07:53 Titel: |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: | Vorab
Deutlich: Die Vergewaltigungsdisposition des menschlichen Männchens ist ein Selektionsvorteil ggü. dem Fehlen dieser Disposition des menschlichen Männchens. D.h., wer vergewaltigen kann, hat mehr Möglichkeiten als der es nicht kann, wobei es nicht zwingend getan werden muss.
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Für Männer ist eine Doppelstrategie der Fortpflanzung für die optimale Weitergabe eigener Gene nützlich.
1. Teil
Eigene Kinder gut versorgen.
Die Schwestern vor Vergewaltigung schützen
2. Teil
Die Schlampen vom Nachbarstamm ruhig mal vergewaltigen.
Wenn deren Brüder und Onkel mal abgelenkt sind.
Gruss
Ultra
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ultramontanist registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.11.2005 Beiträge: 278
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(#818339) Verfasst am: 15.09.2007, 08:02 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: |
Zudem haben Brüder und Onkel von Frauen auch ein biologische "Intresse" daran, dass ihre weiblichen Verwandten sich mit liebevollen Männern paaren, die für ihren Nachwuchs sorgen. Weil das der Verbreitung auch ihrer Gene dient.
Deshalb neigen Brüder und Onkel dazu Vergewaltigern eine aufs Maul zu hauen.
Die moralische oder religiöse Begründung für so ein Verhalten ist sekundär und unwichtig.
Gruss
Ultra |
Ist inzwischen widerlegt. s.o. [/quote]
Wo?
Kinder einer Vergewaltigung haben unter Steinzeitbedingungen imho geringere Überlebenschancen, da eine Liebesbeziehung des Vaters zu Mutter und Kind die Versorgung des Kindes verbessert.
Zur Verhinderung von Vergewaltigungen ist keine Religion nötig.
Eine ganz einfache, wahrscheinlich in unserer Biologie verankerte Moral reicht aus.
Diese Moral geht so:
1. Ich habe meine Schwester lieb.
2.Vergewaltigung macht aua.
3.deshalb hau ich jedem aufs Maul, der sich ohne ernste Absichten an meine Schwester ranmacht.
Gruss
Ultra
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#818365) Verfasst am: 15.09.2007, 09:58 Titel: |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: |
Aus Angst Vor der Naturgewalt wird an Götter geglaubt, und der Glaube an Gott/Götter erzeugt wiederum Angst. Die gemeinsame Angst erzeugt Solidarität und in einer weiteren Entwicklungsstufe so etwas wie Moral. Solidarität wird erst nur auf die direkten Gefährten bezogen und mit der allgemeingültigeren Moral wird der Kreis der Einbezogenen größer. Insofern trägt Mystik/Religion zur "Befriedung" bei.
I.d.R. müssen allerdings die neu Einbezogenen allerdings entweder dieselbe Religion annehmen oder sie müssen sich in anderen kulturellen Verhaltensweisen (Einstellung zur Demokratie, Freiheit, Wirtschaftsweise) den Angehörigen der Religion anschließen. Hierdurch entsteht neues Aggressionspotential. |
Eine insgesamt typische Vorstellung eines Menschen der in einer
angstgeprägten - angstbestimmten Gesellschaft aufgewachsen ist.
Angst schafft nichts - nicht mal nen Gott.
Angst ist ne natürliche instinktive Sicherung bei GEFAHR - ECHTER Gefahr für das ÜBERLEBEN
und ist dementsprechend selbst in freier Natur relativ selten anzutreffen - wäre nahezu
jedes zivilisierten Menschen absolut unwürdig weil völlig deplaziert.
Wieso sollten die frühen Menschen Angst vor Naturgewalt gehabt haben?
Sie waren Bestandteil der Natur sind mit ihr aufgewachsen,
haben ihr ganzes Leben in ihr verbracht.
Hast Du Angst in Deinem ganz normalen Lebensumfeld, sofern alles so läuft wie's immer läuft?
Haben Tiere ja auch nicht - ne Zebraherde grast friedlich - obwohl der Gepard in nächster
Nähe in Sichtweite ist - rennt aber keinen Augenblick früher weg, als der Gepard zum sprinnt ansetzt.
Moderner Mensch verhält sich wie auf ständiger Flucht - das bedeutet aber nicht das Frühmensch
das auch so gemacht hat.
Solidarität entsteht auch nicht aus Angst - im Gegenteil - wird im Angstfall der Nebenmann eher
ans Messer geliefert als verteidigt.
Solidarität ist Ergebnis von schrittweise positiven Erfahrungen,
das durch Zusammenarbeit ALLE zusammen erfolgreicher sind als jeder einzelne das könnte.
Das Symbioseprinzip ist aber eh vermutlich genetisch veranlagt, weil natürlich bedeutend weiter
verbreitet als das relativ frei erfundene - Kampf ums Daseins-prinzip.
Kampf ums Dasein schon - aber nicht gegeneinander sonder gegen das was das Dasein beeinträchtigt - und das mit möglichst vereinten Kräften.
Deshalb ist es immer attraktiv die eigene Gruppierung so umfassend wie nur möglich zu gestalten.
Ab DIESEM Punkt der Erkenntnis aber muß etwas Verbindendes her das möglichst genauso zieht wie die
in kleinen Gruppen üblichen Familienbande.
Solidarität und Symbioseprinzip dann zu vermystifizieren ist da schon beinahe die logische Folge,
außerdem entsteht bei friedlichem, symbiotischen, erfolgreichen Zusammenwirken ja tatsächlich
ein in der Regel alle Beteiligten ergreifenes Feeling,
welches auch heut noch gern als Gemeinsschafts->>> Geist bezeichnet wird - allerdings
(wegen Mangel an der Vorraussetztung) zunehmend seltener auftritt.
Darin ein übergeordnetes - eigenständiges Wesen zu sehen und dieses zum ersten Zentrum der beginnenden Religion zu machen ist ebenfalls logisch und eigentlich unumgänglich.
Der Erfolg dieses "Wesen" bei sich (in der Gemeinschaft) zu haben gibt der Sache schließlich recht.
Der Mißerfolg stellt sich erst ein, wenn sich nicht mehr jedes einzelne Individuum seiner
symbiotischen Teilhabe am "Überwesen" bewußt ist und somit der dann "GOTT" losgelöst
von der Masse seiner Erzeuger betrachtet wird.
Das mag noch solange gut gehen wie alle daran glauben und die Regeln befolgen,
welche das symbiotische Gemeinwesen regulieren,
leitet aber bereits die ersten Chancen zu möglichen Mißbrauch der Regeln,
durch ein oder einigerIndividuen auf Kosten des Restes der Gemeinschaft ein.
Mit Angst hatt das alles sehr wenig zu tun - sondern mit NUTZEN.
Kein Wesen macht auf Dauer etwas das keinen individuellen Nutzwert hat.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#818398) Verfasst am: 15.09.2007, 11:00 Titel: |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: |
Schlußfolgerung
Religionen haben dem Menschen zusätzliche Möglichkeiten zur Arterhaltung gegeben und waren evolutionstheoretisch notwendig (allerdings nicht hinreichend), um den heutigen Stand der Menschheit zu erreichen.
Eine, so diese überhaupt möglich ist, "Abschaffung" von Religion wäre ein evolutionärer Rückschritt. M.a.W. Atheismus ist evolutionstheoretisch betrachtet ein Nachteil.
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Absolut korrekt - mit der Einschränkung,
das wohl keine der aktuellen Religionen den derzeitigen gesamtgesellschaftlichen Gegebenheiten
ausreichend oder auch nur annähernd angepasst sind um für eine Weiterentwicklung der Menschheit
tauglich zu sein.
Was sich ja auch in der untergeordneten Bedeutung von Religionen vor allem in den hochtechnisierten Bereichen der menschlichen Gesellschaft zeigt.
Allerdings ist das ursprünglich damit "beschworene" Gemein - "wesen", dieser Entwicklung
ebenfalls zum Opfer gefallen und wurde durch den GLAUBEN ersetzt, das eine individualisierte
Gesellschaft (die den Namen eigentlich kaum noch verdient) ebenso erfolgreich ein könnte.
Ein möglicher Erfolg ließe sich aber nur im Vergleich zu einer symbiotischen Gesellschaftsform
mit gleichen derzeitigen Grundlagen messen (m.E. wäre das Leistungsfähigkeitsverhältnis
so extrem abweichend das ein Vergleich für die derzeitige Gesellschaft recht lächerlich
ausfallen würde)
Auch würde ich Atheismus und Religion nicht gegeneinander ausschließen.
Einen Gott der weitestgehend enttarnt wurde, holt man nicht einfach zurück.
Sofern man sich aber des symbiotischen Gemeinschaftsprinzips wieder bewußt würde,
würde das was alte Kulturen mal mit "Gott" bezeichneten recht sicher von ganz allein
"zurückkehren" und recht sicher so zuverlässig funktionieren wie eh und je - auch völlig
entmystifiziert - dafür aber schwieriger bzw. eventuell unmöglich zum individuellen
Nutzen weniger zu mißbrauchen.
Sorry, das ich auf den hier hauptsächlich erörterten Vergewaltigungsaspekt nicht näher
eingegangen bin.
In einer einigermaßen funktioniernden Gemeinschaft ist aber Gewalt gegen egal welches Mitglied
eh auch von individuellen Nachteil.
Die Zunahme der innergesellschaftlichen Gewalt ist ganz eindeutig der Abwesenheit jedes
Gemeinschaftsfeelings und unglaublich vieler überflüssiger Ängste geschuldet,
welche von vielen Seiten und auch individuell-gegenseitig als Machtmittel erzeugt und geschürt werden.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Chinasky dirty ol' man
Anmeldungsdatum: 27.03.2006 Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden
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(#818412) Verfasst am: 15.09.2007, 11:23 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: |
Die Zunahme der innergesellschaftlichen Gewalt ist ganz eindeutig der Abwesenheit jedes
Gemeinschaftsfeelings und unglaublich vieler überflüssiger Ängste geschuldet,
welche von vielen Seiten und auch individuell-gegenseitig als Machtmittel erzeugt und geschürt werden. |
Sprichst Du von einer theoretisch möglichen Zunahme der innergesellschaftlichen Gewalt oder konstatierst Du selbige als Tatsache?
Im zweiten Falle würde ich widersprechen, ich kann keine Zunahme inntergesellschaftlicher Gewalt feststellen.
_________________ Still confused - but on a higher level.
Mein Zeugs auf deviantart
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#818576) Verfasst am: 15.09.2007, 15:34 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | Also trivialisierst du den Religionsbegriff bis zur Unerkennbarkeit. |
Ich begrenze ihn auf die evolutionstheoretisch relevanten Aspekte. Alle anderen Aspekte sind in diesem Sinne unvermeidbare "Nebenwirkungen". Die Nebenwirkungen mögen unangenehm sein bzw. kränkend wirken (was deutlich zu bemerken ist), aber dadurch ist die Erkenntnis nicht weniger gültig. |
Du liebe Güte, ich schwöre bei Uuoden, dass ich nicht gekränkt bin Ich hatte schon fast ein schlechtes Gewissen dich für deine skurrilen Gedanken zu schelten. Aber hab nur deine skurrilen Gedanken, solange du nicht ernsthaft glaubst, dass das wahr ist. |
Ich glaube an keine Metaphysik, aber ich glaube, dass jede Metaphysik ein Glaube ist und dass der Mensch nicht ohne auskommt. Die Anwendung der Evolutionstheorie auf die Religion ist eine Mindestanforderung für jeden Geisteswissenschaftler, der ernst genommen werden will. Das wird von den Kreationisten verlangt und hat auch für Evolutionstheoretiker zu gelten.
Meine obige Anspielung auf "Kränkung" war auf die Gegner der Evolutionstheorie bezogen.
Anhänger der Evolutionstheorie, die sich durch Anwendung der Evolutionstheorie auf Atheismus gekränkt fühlen, sind in einer paradoxen Situation; haben sich eine Falle gestellt, und mit ihrem Gedankengebäude sich den Ausweg selbst verbaut.
Tip
"Menschliche Kommunikation", Watzlawick, Beavin, Jackson
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#818582) Verfasst am: 15.09.2007, 15:40 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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ultramontanist hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: |
Zudem haben Brüder und Onkel von Frauen auch ein biologische "Intresse" daran, dass ihre weiblichen Verwandten sich mit liebevollen Männern paaren, die für ihren Nachwuchs sorgen. Weil das der Verbreitung auch ihrer Gene dient.
Deshalb neigen Brüder und Onkel dazu Vergewaltigern eine aufs Maul zu hauen.
Die moralische oder religiöse Begründung für so ein Verhalten ist sekundär und unwichtig.
Gruss
Ultra |
Ist inzwischen widerlegt. s.o. |
ultramontanist hat folgendes geschrieben: |
Wo?
Kinder einer Vergewaltigung haben unter Steinzeitbedingungen imho geringere Überlebenschancen, da eine Liebesbeziehung des Vaters zu Mutter und Kind die Versorgung des Kindes verbessert.
Zur Verhinderung von Vergewaltigungen ist keine Religion nötig.
Eine ganz einfache, wahrscheinlich in unserer Biologie verankerte Moral reicht aus.
Diese Moral geht so:
1. Ich habe meine Schwester lieb.
2.Vergewaltigung macht aua.
3.deshalb hau ich jedem aufs Maul, der sich ohne ernste Absichten an meine Schwester ranmacht.
Gruss
Ultra |
zitierweise hier
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=818339#818339
stimmt nicht
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#818587) Verfasst am: 15.09.2007, 15:47 Titel: |
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ultramontanist hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: | Vorab
Deutlich: Die Vergewaltigungsdisposition des menschlichen Männchens ist ein Selektionsvorteil ggü. dem Fehlen dieser Disposition des menschlichen Männchens. D.h., wer vergewaltigen kann, hat mehr Möglichkeiten als der es nicht kann, wobei es nicht zwingend getan werden muss.
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Für Männer ist eine Doppelstrategie der Fortpflanzung für die optimale Weitergabe eigener Gene nützlich.
1. Teil
Eigene Kinder gut versorgen.
Die Schwestern vor Vergewaltigung schützen
2. Teil
Die Schlampen vom Nachbarstamm ruhig mal vergewaltigen.
Wenn deren Brüder und Onkel mal abgelenkt sind.
Gruss
Ultra |
Evolutionstheoretisch ist es sinnvoll, diese Möglichkeit dem Individuum zu geben, die tatsächliche Ausübung dann aber durch die Umwelt zu steuern.
Hier ein Beispiel für "legale" Vergewaltigung in einer abgeschlossenen Gesellschaft:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,505791,00.html
Das Beispiel zeigt sehr gut den evolutionären Nachteil: Die Gemeinschaft ist wie eine Affenhorde hierarchisch organisiert und kann ihre Population nicht nachhaltig ausweiten.
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#818590) Verfasst am: 15.09.2007, 15:56 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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ultramontanist hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: | ultramontanist hat folgendes geschrieben: | Zustimmung.
Zudem haben Brüder und Onkel von Frauen auch ein biologische "Intresse" daran, dass ihre weiblichen Verwandten sich mit liebevollen Männern paaren, die für ihren Nachwuchs sorgen. Weil das der Verbreitung auch ihrer Gene dient.
Deshalb neigen Brüder und Onkel dazu Vergewaltigern eine aufs Maul zu hauen.
Die moralische oder religiöse Begründung für so ein Verhalten ist sekundär und unwichtig.
Gruss
Ultra |
Ist inzwischen widerlegt. s.o. |
Wo?
Kinder einer Vergewaltigung haben unter Steinzeitbedingungen imho geringere Überlebenschancen, da eine Liebesbeziehung des Vaters zu Mutter und Kind die Versorgung des Kindes verbessert.
Zur Verhinderung von Vergewaltigungen ist keine Religion nötig.
Eine ganz einfache, wahrscheinlich in unserer Biologie verankerte Moral reicht aus.
Diese Moral geht so:
1. Ich habe meine Schwester lieb.
2.Vergewaltigung macht aua.
3.deshalb hau ich jedem aufs Maul, der sich ohne ernste Absichten an meine Schwester ranmacht.
Gruss
Ultra |
Die Widerlegung bezieht sich auf Sehwolfs Überlegungen, denen Du zugestimmt hast.
Zu der einfachen Moral:
Die These ist, dass es keine Moral ohne Mystizismus, aus dem sich Religionen entwickeln, gibt.
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ultramontanist registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.11.2005 Beiträge: 278
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(#818625) Verfasst am: 15.09.2007, 17:36 Titel: |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: |
Evolutionstheoretisch ist es sinnvoll, diese Möglichkeit dem Individuum zu geben, die tatsächliche Ausübung dann aber durch die Umwelt zu steuern.
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Ja
Die für Brüder ist es evolutionär sinnvoll gut auf die Schwestern aufzupassen.
Für Männer ist es dagegen angebracht nah schlecht bewachten Frauen Ausschau zu halten.
Soziobiologie legt Menschen ein viktorianisches (oder auch ein muslimisches Frauenbild) nahe
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ultramontanist registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.11.2005 Beiträge: 278
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(#818630) Verfasst am: 15.09.2007, 17:44 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: | [
Die Widerlegung bezieht sich auf Sehwolfs Überlegungen, denen Du zugestimmt hast. |
Sehwolf meint doch, dass Kinder, die einer Vergewaltigung entspringen eine geringere Überlebenschance haben. Das stimmt imho. Ich habe keine Widerlegung dieser Behauptung entdecken können.
Der weibliche Orgasmus erhöht auch die Chance schwanger zu werden.
Imho ein Trick der Natur gegen Vergewaltigungskinder.
Zitat: |
Zu der einfachen Moral:
Die These ist, dass es keine Moral ohne Mystizismus, aus dem sich Religionen entwickeln, gibt. |
Zuneigung zu einer Schwester ist imho auf rein biologischer Basis erklärbar.
Also braucht man keinen Mystizismus oder Religion um zu erklären, dass Schwestern beschützt werden.
Die Erfahrung Zuneigung und Liebe zu empfinden kann natürlich die Entwicklung von Religion und Mystizismus befördern.
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#818644) Verfasst am: 15.09.2007, 18:09 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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ultramontanist hat folgendes geschrieben: | ... Die Erfahrung Zuneigung und Liebe zu empfinden kann natürlich die Entwicklung von Religion und Mystizismus befördern. |
Es hatte schon jemand anderes hier sinngemäß geschrieben, dass eine Disposition zur Zuneigung im Menschen bereits angelegt sein muss. Diese wird dann durch die sozio-ökonomische-kulturelle Umwelt mehr oder minder entwickelt. Myst./Rel. sind dann eine evolutionäre Erfindung, die die Ausdehnung der Zuneigung auf gänzlich fremde Menschen erlaubt, wodurch die Aggression gegen die fremden Artgenossen verringert und damit die Fortpflanzungsrate erhöht wird.
ultramontanist hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: | [
Die Widerlegung bezieht sich auf Sehwolfs Überlegungen, denen Du zugestimmt hast. |
Sehwolf meint doch, dass Kinder, die einer Vergewaltigung entspringen eine geringere Überlebenschance haben. Das stimmt imho. Ich habe keine Widerlegung dieser Behauptung entdecken können.
Der weibliche Orgasmus erhöht auch die Chance schwanger zu werden.
Imho ein Trick der Natur gegen Vergewaltigungskinder.
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Sehwolf meinte, mit seinen Überlegungen meine Praemisse widerlegt zu haben, und das war widerlegt. Die Überlegungen sehwolfs sind z.T. richtig, aber keine Widerlegung meiner These.
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#818654) Verfasst am: 15.09.2007, 18:31 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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ultramontanist hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: | [
Die Widerlegung bezieht sich auf Sehwolfs Überlegungen, denen Du zugestimmt hast. |
Sehwolf meint doch, dass Kinder, die einer Vergewaltigung entspringen eine geringere Überlebenschance haben. Das stimmt imho. Ich habe keine Widerlegung dieser Behauptung entdecken können.
Der weibliche Orgasmus erhöht auch die Chance schwanger zu werden.
Imho ein Trick der Natur gegen Vergewaltigungskinder.
Zitat: |
Zu der einfachen Moral:
Die These ist, dass es keine Moral ohne Mystizismus, aus dem sich Religionen entwickeln, gibt. |
Zuneigung zu einer Schwester ist imho auf rein biologischer Basis erklärbar. |
Ziemlich einfach sogar und viel genauer sogar. Je näher die Verwandtschaft desto größer die Anzahl gemeinsamer Gene. Dh wer Verwandte beschützt bzw deren Überleben sichert, sorgt dabei auch für die Verbreitung eigener Gene. Schön Anschaulich wird dieser Gedanke am Beispiel der Menopause. Frauen werden mit ca. 50 Jahren unfruchtbar. Für diese Anpassung muss es einen evolutionären Grund geben.
Verlust der Fruchtbarkeit als Selektionsvorteil hört sich zunächst mal bescheuert an, ist aber mit dem "egoistischen Gen" ganz gut zu erklären:
Im Alter von 50 und aufwärts hat eine (durchschnittliche) Frau schon x Kinder, mit jeweils diversen eigenen Nachkommen. Das Erbgut der Enkel ist jeweils (im Schnitt) zu 25% mit dem der Frau identisch. Wenn sich diese Frau an der Sicherung des Überlebens der Enkel beteiligt, sorgt sie also in viel größeren Maße für die Verbreitung der eigenen Gene wie es bei eigenem Nachwuchs wäre.
Zitat: | Also braucht man keinen Mystizismus oder Religion um zu erklären, dass Schwestern beschützt werden.
Die Erfahrung Zuneigung und Liebe zu empfinden kann natürlich die Entwicklung von Religion und Mystizismus befördern. |
Aus wasistreals These wird kein Schuh mehr. Ganz sicher nicht.
Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 15.09.2007, 18:37, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#818657) Verfasst am: 15.09.2007, 18:33 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: | Sehwolf meinte, mit seinen Überlegungen meine Praemisse widerlegt zu haben, |
Sehwolf ist sich da sehr sicher
Zitat: | und das war widerlegt. |
Ein eindeutiger Irrtum deinerseits
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#818660) Verfasst am: 15.09.2007, 18:48 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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ultramontanist hat folgendes geschrieben: | Der weibliche Orgasmus erhöht auch die Chance schwanger zu werden.
Imho ein Trick der Natur gegen Vergewaltigungskinder. |
mhh... Vergewaltigung wird bei diesem Phänomen keine Rolle spielen.
Beim Orgasmus werden hohe Mengen Oxytocin ausgeschüttet. Das Hormon sorgt nicht nur für Wohlbefinden sondern gilt allgemein auch als wichtiges wenn nicht sogar als das wichtigste Bindungshormon überhaupt
Kleiner Exkurs zu Feldmäusen: Beobachtung bei einer völlig monogam lebende Feldmausart. Nur dann wenn es bei der Begattung beim Mäuse-Weibchen zu einer Oxytocin-Ausschüttung kommt, bindet sie sich lebenslang an diesen einen Mäuserich. Wird im Experiment die Hormonausschüttung künstlich ausgelöst, kommt es auch zur lebenslangen Bindung, wird sie künstlich unterdrückt unterbleibt die Bindung.
Beim Menschen ist das alles natürlich ein klein wenig komplizierter
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#818733) Verfasst am: 15.09.2007, 20:24 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: | Sehwolf meinte, mit seinen Überlegungen meine Praemisse widerlegt zu haben, |
Sehwolf ist sich da sehr sicher
... |
Dann nochmal deutlicher:
Sehwolf hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: | These:
Nach der Evolutionstheorie wäre eine Vergewaltigungsdisposition für Männer sinnvoll. Die Arterhaltung würde auch klappen, wenn die Frau keine Fortpflanzung will. |
Ähhh. Yo, aber nur unter der Vorraussetzung dass man mittels Vergewaltigung mehr forpflanzungsfähigen_und_vergewaltigungswillige Nachkommen zeugen könnte als ohne. |
Das ist falsch.
Eine Disposition erföffnet mehr Möglichkeiten als keine. D.h. nicht, dass diese Disposition zu einer üblichen Methode wird. Fortpflanzung ohne Vergewaltigung wird nicht abgeschafft. In welcher Tragweite dann Vergewaltigungen geschehen, ist der kulturellen Evolution vorbehalten.
Hier ein Beispiel:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,505791,00.html
Der Kontext vor dem diese Überlegung stattfindet darf natürlich nicht unsere heutige Welt sein. Man muss zurück in die Vorgeschichte der menschlichen ENtwicklung gehen. Daher ist der Vergleich mit einer Affenhorde eher angebracht. Dort wäre Fortpflanzung ohne Einverständnis des Weibchens die Regel, wenn die Fortpflanzung nicht durch eine hierarchische Ordnung reglementiert wäre.
Sehwolf hat folgendes geschrieben: |
Man kann sich an fünf Fingern abzählen, dass das keinesfalls hinhauen kann. Nur einige Fragen die mir spontan einfallen:
"Kümmern" sich Mütter potentiell besser um den Nachwuchs, der nicht durch Vergewaltigung gezeugt wurde?
"Kümmern" sich die Vergewaltiger selbst überhaupt um diesen Nachwuchs, könnten sie es denn falls sie überhaupt wollten?
Welcher Nachwuchs hätte also bessere Chancen das Forpflanzungsalter zu erreichen.
Welche Entwicklung im weiblichen Geschlecht würde diese Entwicklungstendenz des männlichen Geschlechtes übrigens auslösen? Irgendeine Reaktion darauf müsste es ja geben?
... |
alles irrelevant; s.o.
Zuletzt bearbeitet von wasistreal am 16.09.2007, 00:15, insgesamt einmal bearbeitet |
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#818735) Verfasst am: 15.09.2007, 20:30 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: | ultramontanist hat folgendes geschrieben: |
Also braucht man keinen Mystizismus oder Religion um zu erklären, dass Schwestern beschützt werden.
Die Erfahrung Zuneigung und Liebe zu empfinden kann natürlich die Entwicklung von Religion und Mystizismus befördern. |
Aus wasistreals These wird kein Schuh mehr. Ganz sicher nicht. |
Da Du ja scheinbar nur selektiv liest, auch dies nochmal:
wasistreal hat folgendes geschrieben: | ultramontanist hat folgendes geschrieben: | ... Die Erfahrung Zuneigung und Liebe zu empfinden kann natürlich die Entwicklung von Religion und Mystizismus befördern. |
Es hatte schon jemand anderes hier sinngemäß geschrieben, dass eine Disposition zur Zuneigung im Menschen bereits angelegt sein muss. Diese wird dann durch die sozio-ökonomische-kulturelle Umwelt mehr oder minder entwickelt. Myst./Rel. sind dann eine evolutionäre Erfindung, die die Ausdehnung der Zuneigung auf gänzlich fremde Menschen erlaubt, wodurch die Aggression gegen die fremden Artgenossen verringert und damit die Fortpflanzungsrate erhöht wird.
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ultramontanist registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.11.2005 Beiträge: 278
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(#818974) Verfasst am: 16.09.2007, 07:35 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: | ultramontanist hat folgendes geschrieben: | Der weibliche Orgasmus erhöht auch die Chance schwanger zu werden.
Imho ein Trick der Natur gegen Vergewaltigungskinder. |
mhh... Vergewaltigung wird bei diesem Phänomen keine Rolle spielen. |
Warum nicht?
Frauen werden bei netten Männern eher schwanger.
Nette Männer bringen später dem Kind auch immer schönes Mammutfleisch mit.
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#819007) Verfasst am: 16.09.2007, 10:32 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: | Sehwolf hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: | Sehwolf meinte, mit seinen Überlegungen meine Praemisse widerlegt zu haben, |
Sehwolf ist sich da sehr sicher
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Dann nochmal deutlicher: |
jetzt bin ich aber gespannt
Zitat: | Sehwolf hat folgendes geschrieben: | wasistreal hat folgendes geschrieben: | These:
Nach der Evolutionstheorie wäre eine Vergewaltigungsdisposition für Männer sinnvoll. Die Arterhaltung würde auch klappen, wenn die Frau keine Fortpflanzung will. |
Ähhh. Yo, aber nur unter der Vorraussetzung dass man mittels Vergewaltigung mehr forpflanzungsfähigen_und_vergewaltigungswillige Nachkommen zeugen könnte als ohne. |
Das ist falsch. |
Nein.
Zitat: | Eine Disposition erföffnet mehr Möglichkeiten als keine. |
Mag sein, aber nur weil es mehr Möglichkeit eröffnet ist es kein evolutionärer Vorteil. Das wäre es nur dann wenn diese Möglichkeiten realisiert werden und wenn diese Möglichkeiten sich als überlebensfähig erweisen und wenn diese realisierten überlebensfähigen Möglichkeiten statistischer erfolgreicher sind als ihre Alternative. Kein einziges der drei genannten Kriterien ist gegeben, andeutungsweise habe ich dargelegt warum nicht.
Einen anderes wichtiges Argument haben wir überhaupt noch nicht berücksichtigt: Nämlich die Frage welche negativen Wirkungen mit dem Merkmal, dass du hier deshalb als "positiv" verkaufen willst , nur weil sich mehr Möglichkeiten eröffnen, einhergehen.
Zitat: | D.h. nicht, dass diese Disposition zu einer üblichen Methode wird. Fortpflanzung ohne Vergewaltigung wird nicht abgeschafft. In welcher Tragweite dann Vergewaltigungen geschehen, ist der kulturellen Evolution vorbehalten. |
Wer schafft denn nicht ab? Du hast eine völlige verquere Vorstellung von Evolution. Ob ein Merkmal erfolgreich ist, erkennt man daran, dass es sich gegenüber anderen Merkmalen durchsetzt.
Zitat: | Hier ein Beispiel:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,505791,00.html
Der Kontext vor dem diese Überlegung stattfindet darf natürlich nicht unsere heutige Welt sein. Man muss zurück in die Vorgeschichte der menschlichen ENtwicklung gehen. Daher ist der Vergleich mit einer Affenhorde eher angebracht |
Bullshit
Zitat: | Dort wäre Fortpflanzung ohne Einverständnis des Weibchens die Regel, wenn die Fortpflanzung nicht durch eine hierarchische Ordnung reglementiert wäre. |
Typische Ad hoc Behauptung. Zur Stützung deiner These sowieso nicht geeignet und obendrein völlig ohne Grundlage.
Ich versuchs nochmal mit einer Analogie. Du sagst vergewaltigen zu können sei eine Vorteil, da es eine zusätzliche Option zur normalen Fortpflanzung sei. Soweit so gut, noch kein Problem. Jetzt meinst du aber daraus, dass Vergewaltigung gegenüber normaler Fortpflanzung zahlenmäßig keine Rolle spielt irgendwelche Schlussfolgerungen ziehen zu können. Jetzt kommt meine Analogie:
"Kotzen können" ist eine weitere Option zu "kacken müssen", was das loserden von Körperausscheidungen betrifft. Deine Überlegungen analog zu obiger wäre: Da sich Kotzen gegenüber dem Kacken nicht durchgesetzt hat muss es irgendwelche kulturellen Hemmnisse gegeben haben. Dein nächster und letztlich völlig beknackter Schluss lautet analog:Aus diesen Hemmnissen hat sicher der sanitäre Anlagenbau (=Religion) entwickelt.
Zitat: | Sehwolf hat folgendes geschrieben: |
Man kann sich an fünf Fingern abzählen, dass das keinesfalls hinhauen kann. Nur einige Fragen die mir spontan einfallen:
"Kümmern" sich Mütter potentiell besser um den Nachwuchs, der nicht durch Vergewaltigung gezeugt wurde?
"Kümmern" sich die Vergewaltiger selbst überhaupt um diesen Nachwuchs, könnten sie es denn falls sie überhaupt wollten?
Welcher Nachwuchs hätte also bessere Chancen das Forpflanzungsalter zu erreichen.
Welche Entwicklung im weiblichen Geschlecht würde diese Entwicklungstendenz des männlichen Geschlechtes übrigens auslösen? Irgendeine Reaktion darauf müsste es ja geben?
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alles irrelevant; s.o. | Nichts von dem was du bisher in diesem Thread an Gegenargumenten (v)erbrochen hast, ist von vergleichbarer Relevanz in dieser Sache, nichtmal ansatzweise.
Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 16.09.2007, 10:49, insgesamt einmal bearbeitet |
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#819014) Verfasst am: 16.09.2007, 10:41 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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ultramontanist hat folgendes geschrieben: | Sehwolf hat folgendes geschrieben: | ultramontanist hat folgendes geschrieben: | Der weibliche Orgasmus erhöht auch die Chance schwanger zu werden.
Imho ein Trick der Natur gegen Vergewaltigungskinder. |
mhh... Vergewaltigung wird bei diesem Phänomen keine Rolle spielen. |
Warum nicht?
Frauen werden bei netten Männern eher schwanger.
Nette Männer bringen später dem Kind auch immer schönes Mammutfleisch mit. |
Du bestätigst eigentlich (wahrscheinlich zufällig) meine Aussage. "Ein Trick gegen Vgw.Kinder" =!= "werden bei netten Männern eher schwanger. Letzeres ist (zufällig?) genau das was ich oben beschrieben habe.
Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 16.09.2007, 17:24, insgesamt einmal bearbeitet |
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#819150) Verfasst am: 16.09.2007, 14:35 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: | ... Nichts von dem was du bisher in diesem Thread an Gegenargumenten (v)erbrochen hast, ist von vergleichbarer Relevanz in dieser Sache, nichtmal ansatzweise. |
Der Diskurs lässt sich auf die Gültigkeit einer Praemisse begrenzen.
Ich meine, das Vorhandensein einer hohen Flexibilität durch eine höhere Variabilität der Fortpflanzung erhöht die Überlebenschancen.
Du meinst, ich habe ob dieser Ansicht die Evolutionstheorie nicht verstanden, weil Flexibilität erst dann ein evolutionärer Vorteil wäre, wenn sich diejenigen in der Mehrzahl befänden, die diese Flexibilität aufweisen
und
diese Flexibilität nur eingeschränkt nutzen
und
das Ergebnis dieser Einschränkung ein Vorteil ggü. den Artgenossen wäre, die diese Flexibilität nicht haben oder nicht ausüben.
Unter der Vorausssetzung, dass ich Dich richtig wiedergegeben habe, haben wir in der Tat ein unterschiedliches Verständnis von ET. Wie bewertest Du das Merkmal "Flexibilität" unter ev.theoretischen Gesichtspunkten?
Wir haben immer noch Differenzen in der Bestimmung des Merkmals, das wir untersuchen. Ich spreche von einer Disposition zu etwas als Merkmal, Du von einem tatsächlichen Ausüben der Disposition als Merkmal. Deine Kotz-Analogie ist genau deswegen ein Strohmann. Zu Deiner Auffassung hatte ich das Beispiel der Sekte als Link gegeben. Damit habe ich die negativen Aspekte beleuchtet. Warum ist das Beispiel oder das einer Affenhorde 'Bullshit'?
Übrigens, Dein Versuch der Diffamierung erinnert mich stark an den Stil der Gegner der Ev. theorie. Woher kommt die Aufregung, die das Denken behindert?
edit
ein kleiner beitrag zur Beruhigung:
http://www.mediaculture-online.de/fileadmin/
bibliothek/bausinger_kannitverstan/bausinger_kannitverstan.pdf
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#819267) Verfasst am: 16.09.2007, 17:35 Titel: Re: evolutionstheoretische Begründung für die Notwendigkeit von Religionen |
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wasistreal hat folgendes geschrieben: | Sehwolf hat folgendes geschrieben: | ... Nichts von dem was du bisher in diesem Thread an Gegenargumenten (v)erbrochen hast, ist von vergleichbarer Relevanz in dieser Sache, nichtmal ansatzweise. |
Der Diskurs lässt sich auf die Gültigkeit einer Praemisse begrenzen.
Ich meine, das Vorhandensein einer hohen Flexibilität durch eine höhere Variabilität der Fortpflanzung erhöht die Überlebenschancen.
Du meinst, ich habe ob dieser Ansicht die Evolutionstheorie nicht verstanden, weil Flexibilität erst dann ein evolutionärer Vorteil wäre, wenn sich diejenigen in der Mehrzahl befänden, die diese Flexibilität aufweisen |
Flexibilität an sich ist kein Merkmal an dem Selektion stattfinden kann.
Zitat: | und
diese Flexibilität nur eingeschränkt nutzen
und
das Ergebnis dieser Einschränkung ein Vorteil ggü. den Artgenossen wäre, die diese Flexibilität nicht haben oder nicht ausüben. |
Verstehischnit oder anders: WTF
Zitat: | Unter der Vorausssetzung, dass ich Dich richtig wiedergegeben habe, haben wir in der Tat ein unterschiedliches Verständnis von ET. Wie bewertest Du das Merkmal "Flexibilität" unter ev.theoretischen Gesichtspunkten? |
s.o.
Zitat: | Wir haben immer noch Differenzen in der Bestimmung des Merkmals, das wir untersuchen. Ich spreche von einer Disposition zu etwas als Merkmal, Du von einem tatsächlichen Ausüben der Disposition als Merkmal. |
Bei nicht ausgeübten Merkmal findet keine Selektion statt, wie auch.
Zitat: | Deine Kotz-Analogie ist genau deswegen ein Strohmann. |
Aha. Du hast anscheinend auch nicht kapiert was ein Strohmann ist. Das war ein Analogie, die kann passen oder eben nicht. Ein Strohmann ist ganz einfach was völlig anderes.
Zitat: | Übrigens, Dein Versuch der Diffamierung erinnert mich stark an den Stil der Gegner der Ev. theorie. Woher kommt die Aufregung, die das Denken behindert? |
Diffamierung?
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