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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#819554) Verfasst am: 17.09.2007, 00:17 Titel: |
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Der Mensch scheint es offensichtlich zu genießen, sich mit sog. "Schlafmitteln" in den Zustand des traumlosen Schlafes zu versetzen.
Das "schmerzhafte" ist, wie jeder aus eigener Anschauung weiß, nicht das Einschlafen, das Wegdämmern des Bewußtseins, sondern das Aufwachen, der Wiedereintritt des Bewußtseins.
"Glücksgefühle" entstehen bekanntlich durch plötzliches Wegfallen eines Leidensdruckes.
So gesehen wäre der persönliche Tod der größte Orgasmus, leider erleben wir ihn nicht.
Und was einige Unbelehrbare betrifft, die gerne "ewig" in dieser Hamstermühle der partiellen Leidvermeidung gefangen wären:
ich bin ganz froh darüber, nicht bereits tausend Jahre auf dem Buckel zu haben, und ich traure keinem Krieg, keiner Not und keiner Krankheit hinterher, die ich durch meine späte Geburt verpaßt habe.
Wäre es nicht die beste aller Lösungen, nie geboren zu werden?
_________________ Leben kann tödlich sein
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#819572) Verfasst am: 17.09.2007, 00:47 Titel: |
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Ein sehr langes Leben bietet schon einige Vorteile und z.T. auch Köstlichkeiten. Zu nennen wären da, sämtliche interessanten Teile der Welt zu sehen, in die unterschiedlichsten Kulturen einzutauchen, sämtliche Hobbies systematisch erkunden und ausleben, x-Frauen auskosten, sich eine Universalbildung verabreichen, möglichst alle Künste erlernen und dann umsetzen, Sport in vielen Varianten, diverser Konsum usw. Hierfür reichen z.B. 80 oder 90 Jahre in keinster Weise aus!! Die Natur hat uns betrogen, sowie sie ohnehin einige gravierende Fehler beging bzw. uns angedeihen ließ.
Ein "interessantes" Phänomen ist der Zustand zwischen Schlafen und Wachsein. Eine oftmals beängstigende Phase, aus der es schleunigst herauszukommen gilt. Ich stelle mir nun vor, dass beim Sterben genau diese Phase eintritt, dann aber kein "Herauskatapultieren mehr möglich ist, da man quasi wegrutscht.(da darf man eigentlich nicht lange drüber nachdenken, sonst versaut man sich noch die Grundstimmung.
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#819579) Verfasst am: 17.09.2007, 00:55 Titel: |
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Selige Sehnsucht
Sag es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet:
Das Lebendge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.
In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Überfällt dich fremde Fühlung,
Wenn die stille Kerze leuchtet.
Nicht mehr bleibest du umfangen
In der Finsternis Beschattung,
Und dich reißet neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.
Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.
Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.
J.W. Goethe
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#819585) Verfasst am: 17.09.2007, 01:06 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Religionen wären auch ohne den Tod entstanden - alleine schon weil sich der "primitive, ungebildete und unwissenschaftliche" Mensch doch irgendwie alles hätte erklären müssen. Ich bin sogar der Ansicht, dass auch in einer todlosen Gesellschaft auf heutigem Stand der Glaube an höhere Mächte weiterhin existieren würde - vielleicht quantitativ und qualitativ schwächer. |
Wenn man unsterblich wäre, würde wohl eher die Meinung vorherrschen: "Eines Tages..."
Und dieser Tag, wegen Sterblichkeit nicht erreichbar, muß kompensiert werden.
Aber vielleicht täusche ich mich auch. Sicher scheint mir aber das die Sterblichkeit für Religionen relevanter ist als die Unwissenheit.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#819595) Verfasst am: 17.09.2007, 01:17 Titel: |
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Religionen sind Illusionen. Weil nicht sein kann was nicht sein soll: Das Ende.
Die Lücken in der Wissenschaft bieten hier viel Spielraum. Bei der Komplexität in der Wissenschaft bieten auch die ausgefüllten Lücken noch genügend Spielraum, weil die Gruppe der Nichtverstehenden zwingend immer größer wird.
Ein Ansatz wäre vielleicht wissenschaftliche Erkenntnisse allgemeinverständlich zugänglicher zu machen. Hier wäre noch sehr viel Potential vorhanden! Auch bei mir!
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wasistreal permanent deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.10.2006 Beiträge: 719
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(#819602) Verfasst am: 17.09.2007, 01:34 Titel: |
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Es ist soviele Jahre her,
als Du zu den Sternen gingst.
... die Zeit verrinnt ...
Ich sehe zu Dir hoch, zu Deinem Licht,
das sich durch das Dunkle bricht.
Jede Nacht ...
bis es erwacht.
Sie soll nur der Himnmel sein.
Sie soll nur der Himmel sein.
Jede Nacht ...
Jede Nacht ...
Steige hoch in mein Schiff,
schau hinaus ins Lichtermeer der Nacht!
Bist du aufgewacht?
Reise mit dem Sternenschiff zu Dir
hoch zu Deinem Licht,
das sich durch das dunkle bricht,
auf dem Weg zu Dir
... auf dem Weg zu Dir.
Sie soll nur der Himmel sein.
Sie soll nur der Himmel sein,
auf dem Weg zu Dir
... auf dem Weg zu Dir.
Sie soll nur der Himmel sein.
Sie soll nur der Himmel sein,
auf dem Weg zu Dir.
Steige hoch in mein Schiff,
schau hinaus ins Lichtermeer der Nacht!
Bist du aufgewacht?
Reise mit dem Sternenschiff zu Dir,
hoch zu Deinem Licht,
das sich durch das Dunkle bricht,
auf dem Weg zu Dir
... auf dem Weg zu Dir.
Jede Nacht ...
unheilig
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#819625) Verfasst am: 17.09.2007, 02:40 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Ein sehr langes Leben bietet schon einige Vorteile und z.T. auch Köstlichkeiten. Zu nennen wären da, sämtliche interessanten Teile der Welt zu sehen, in die unterschiedlichsten Kulturen einzutauchen, sämtliche Hobbies systematisch erkunden und ausleben, x-Frauen auskosten, sich eine Universalbildung verabreichen, möglichst alle Künste erlernen und dann umsetzen, Sport in vielen Varianten, diverser Konsum usw. Hierfür reichen z.B. 80 oder 90 Jahre in keinster Weise aus!! Die Natur hat uns betrogen, sowie sie ohnehin einige gravierende Fehler beging bzw. uns angedeihen ließ. |
Der Sucher, der stets irgendwelchen Vorstellungen hinterherjagt, ohne dadurch jemals satt zu werden, ist das alte Bild des "Hanswurst", des Narren, der Null im Tarot, der, mit Säckchen, Wanderstab und Narrenkappe versehen, einen Schmetterling verfolgt und dabei den Abgrund übersieht.
Die Natür betrüg uns nicht, denn sie hat uns nichts zugesagt.
Würde der körperliche Tod nicht existieren, man müße ihn erfinden, denn Verlöschen bedeutet Erlösung.
Man schläft ein und dämmert weg, ohne jemals wieder zu erwachen, es sei denn, Nietzsches "ewige Wiederkehr" (des Gleichen) schlüge zu.
Erkenntnistheoretisch befindet sich der "Westen" heute leider auf einem Stand, der weit hinter dem von sog. Hochkulturen vor einigen Jahrtausenden hinterherhinkt.
Peter H. hat folgendes geschrieben: | Ein "interessantes" Phänomen ist der Zustand zwischen Schlafen und Wachsein. Eine oftmals beängstigende Phase, aus der es schleunigst herauszukommen gilt. Ich stelle mir nun vor, dass beim Sterben genau diese Phase eintritt, dann aber kein "Herauskatapultieren mehr möglich ist, da man quasi wegrutscht.(da darf man eigentlich nicht lange drüber nachdenken, sonst versaut man sich noch die Grundstimmung. |
Man sollte nicht versuchen, sich ernsthaft den eigenen Tod vorstellen zu wollen, das geht eben nicht und das ist das erschreckende und verwirrende daran.
Kaum jemand fürchtet sich vor dem Einschlafen, obwohl ein traumloser Schlaf durchaus als Tod des Bewußtseins gesehen werden kann.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#819678) Verfasst am: 17.09.2007, 09:26 Titel: |
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Lied des Türmers
zum Sehen geboren,
Zum Schauen bestellt,
Dem Turme geschworen
Gefällt mir die Welt.
Ich blick in die Ferne,
Ich seh in der Näh
Den Mond und die Sterne,
den Wald und das Reh.
So seh ich in allen
die ewige zier,
Und wie mirs gefallen,
Gefall ich auch mir.
Ihr glücklichen Augen,
Was je ihr gesehn,
Es sei, wie es wolle,
Es war doch so schön!
(Goethe, Faust II)
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