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Eva Herman: die Zweite...
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#821138) Verfasst am: 18.09.2007, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

bist du eigentlich Kommunist?
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#821288) Verfasst am: 19.09.2007, 02:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hier ein Beispiel für einen Ständischen (Zünftigen) Staat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Brunsche_Zunftverfassung

Man beachte das der Ständestaat Zürich 1336 eingerichtet wurde.
Also im Spätmittelalter.
Das Mittelalter aber dauerte von c.a, 500-1500 n.Chr.

Dieser Ständestaat im Rahmen des Eidgenössischen Staatenbundes existierte so bis 1798.

Der Ständestaat ist also keineswegs nur eine Erscheinung des Mittelalters, er war eine Konstante der Neuzeit. Und existierte länger in der Neuzeit als im Spätmittelalter.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#821439) Verfasst am: 19.09.2007, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist die mit Abstand wunderlichste definition von "Mittelalter" die ich kenne zwinkern
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#821477) Verfasst am: 19.09.2007, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das ist die mit Abstand wunderlichste definition von "Mittelalter" die ich kenne zwinkern


was soll das Rumgespinne? es ist völlig korrekt von Agnost, Skeptikers eigene "Mittelalterdefinition" - den Ständestaat - aufzugreifen und als insignifikant für eine gesamthistorische mittelalterliche Gesellschaft darzustellen. Deine Frisur ist das einzig "wunderliche" hier Pillepalle oder hab ich dich jetzt falsch verstanden? Suspekt


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 19.09.2007, 16:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#821478) Verfasst am: 19.09.2007, 14:30    Titel: mittelalterliche Gestalten in der Großstadt Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Hier ein Beispiel für einen Ständischen (Zünftigen) Staat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Brunsche_Zunftverfassung

Man beachte das der Ständestaat Zürich 1336 eingerichtet wurde.
Also im Spätmittelalter.
Das Mittelalter aber dauerte von c.a, 500-1500 n.Chr.

Dieser Ständestaat im Rahmen des Eidgenössischen Staatenbundes existierte so bis 1798.

Der Ständestaat ist also keineswegs nur eine Erscheinung des Mittelalters, er war eine Konstante der Neuzeit. Und existierte länger in der Neuzeit als im Spätmittelalter.


Also das Zunftwesen ist ja als Interessenorganisation nur Ausdruck für die Existenz der damals dominierenden handwerklichen Kleinproduktion, die der industriellen Produktion voraus ging.

Ständegesellschaft bedeutet halt ein harmonisches Nebenher der verschiedenen Stände wie Adel, Klerus, Bauern, Handwerker, "freie Bürger".

Mit Entwicklung der industriellen Massenproduktion wurden die Kleinbauern und Kleinhandwerker plötzlich mit der Konkurrenz der Manufaktur/Industrie konfrontiert, verloren ihre Existenzgrundlage und mussten sich als Proletarier in der großen Industrie verdingen.

Das seit dem Mittelalter existente Kleinbürgertum hasste somit sowohl das Großbürgertum als Konkurrenz und auch die organisierte Arbeiterschaft, weil diese per Arbeitskämpfen Lohnsteigerungen erkämpfen konnten.

Die Faschisten kommen geistig-politisch aus dem mittelalterlich-christlich-beschaulichen Milieu der Ständeordnung und vertreten bis heute das rückwärts gerichtete Programm einer Widerherstellung des Ständestates mit einem König/Führer als Frontfigur.

Deswegen fiel in der Wirtschaftskrise die Propaganda der Hitlers und Mussolinis usw. auf so fruchtbaren Boden.

Hier noch mal eine Kurzdefinition des Mittelalters:

Zitat:
Der Begriff Mittelalter bezeichnet eine Epoche in der europäischen Geschichte zwischen der Antike (bis ca. 600 n. Chr.) und der Neuzeit (beginnt zwischen 1453 und 1517), die christliche und antike sowie keltische, germanische und slawische Entwicklungen zusammenführte.

Grundzüge des europäischen Mittelalters waren eine nach Ständen geordnete Gesellschaft, eine gläubig christliche Geisteshaltung in Literatur, Kunst und Wissenschaft und Latein als gemeinsame Kultur- und Bildungssprache. Daneben waren die Idee der Einheit der christlichen Kirche (die aber faktisch nach dem großen Schisma mit der Ostkirche nicht mehr bestand) sowie ein recht einheitliches Weltbild kennzeichnend für diese Epoche. Die vorherrschende Gesellschafts- und Wirtschaftsform des Mittelalters war der Feudalismus.


http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mittelalter&printable=yes


Nun und die Faschisten reanimieren eben dieses christliche und ständesortierte Mittelalter als rückständige Gesellen geistig und so weit möglich politisch.

Wenn heutige Neonazis irgendwo im Wald ihre mittelalterlichen Sonnenwendfeiern abhalten oder irgend welche keltischen Zeichen benutzen und germanische Götter anbeten, so kommt all dies aus jenen beschriebenen sozio-ökonomischen Wurzeln und einer daraus abgeleiteten identität, inklusive völkischen Idealen, wie es sie damals eben so gab.

Das sollte man auch als Nicht-Kommnist unbedingt wissen, Semnon ...-! Smilie

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Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 19.09.2007, 14:35, insgesamt einmal bearbeitet
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#821480) Verfasst am: 19.09.2007, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Das weiss ich, aber deine lächerliche Kommunistendefinition von Faschismus ist trotzdem für den Papierkorb. Weder kann man das Zunftwesen als gesamtmittelalterlich sehen, noch hat dieses selbst IRGENDWAS mit Faschismus zu tun. Du kannst deine etwas zu weit linksgedrehten Spinnereien hier noch so blau unterlegen, das ideologische Rot scheint trotzdem deutlich durch, ganz davon abgesehen, dass es schlicht Quatsch ist.
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Skeptiker
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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#821484) Verfasst am: 19.09.2007, 14:42    Titel: Faschismus und Kommunistenhass Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Das weiss ich, aber deine lächerliche Kommunistendefinition von Faschismus ist trotzdem für den Papierkorb. Weder kann man das Zunftwesen als gesamtmittelalterlich sehen, noch hat dieses selbst IRGENDWAS mit Faschismus zu tun. Du kannst deine etwas zu weit linksgedrehten Spinnereien hier noch so blau unterlegen, das ideologische Rot scheint trotzdem deutlich durch, ganz davon abgesehen, dass es schlicht Quatsch ist.


Es ist schon deshalb nicht Quatsch, weil man damit z.B. erklären kann, aus welchen Schichten sich die Massenbasis der Faschisten rekrutiert(e).

Wissenschaftlich ist es weiterhin interessant, wie man ohne weiteres eine ideologische Linie ziehen kann zwischen den Päpsten-Luther-Hitler.

Die politischen Wurzeln liegen eben in dieser vorkapitalistischen Epoche und sind von daher erstaunlich unzeitgemäß und dennoch massenwirksam.

Den Faschismus verstehen zu wollen, ohne dieses rückwärtsgerichtete Bewusstsein zu konkretisieren, ist etwas ignorant.

Der Hass der Faschisten auf den Marxismus rührt vor allem daher, dass dieser eben vorwärts gerichtet ist.

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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#821488) Verfasst am: 19.09.2007, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist sowas von verschroben und crankig, das hält man ja im Kopf nicht aus!

Bis zur Nazizeit haben irgendwelche alten Tradtionen (was im Mittelalter nichts mit deinen antifaschistischen Wunschfeindbildern zu tun hatte Pillepalle ) keine Sau mehr interessiert. es ist doch völlig egal, ob diese die römischen Fasces, die alemannische Fasnacht oder von mir aus persische Satrapieen bemühten, das ist eine allein von den Nazis bewirkte historizistische Vermengung von vollkommen unschuldigem Brauchtum zu einem völkischen Gesamt-Kunstbild, bzw einer Kunstidentität. Dem war in allem der Nazistempel aufgedrückt und in alles wurde eine kulturelle Pseudoeinheit der germanischen Herrenrasse projiziert. Das hat mit der mittelalterlichen Realität absolut nichts gemein und es erklärt rein gar nichts! Es zeigt nur, dass du deine kommunistische Kulturfeindlichkeit gern mit allerhand skurrilen Feindbildern zu füttern beliebst oder was auch immer du für einen Quatsch damit vor hast.
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L.E.N.
im falschen Film



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Beitrag(#821527) Verfasst am: 19.09.2007, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Bis zur Nazizeit haben irgendwelche alten Tradtionen keine Sau mehr interessiert.

stimmt nicht.

Semnon hat folgendes geschrieben:
es ist doch völlig egal, ob diese die römischen Fasces, die alemannische Fasnacht oder von mir aus persische Satrapieen bemühten, das ist eine allein von den Nazis bewirkte historizistische Vermengung von vollkommen unschuldigem Brauchtum zu einem völkischen Gesamt-Kunstbild, bzw einer Kunstidentität. Dem war in allem der Nazistempel aufgedrückt und in alles wurde eine kulturelle Pseudoeinheit der germanischen Herrenrasse projiziert. Das hat mit der mittelalterlichen Realität absolut nichts gemein und es erklärt rein gar nichts! Es zeigt nur, dass du deine kommunistische Kulturfeindlichkeit gern mit allerhand skurrilen Feindbildern zu füttern beliebst oder was auch immer du für einen Quatsch damit vor hast.


wenn du keinen zusammenhang zwischen (vor)mittelalterlichem germanentum und den nationalsozialisten erkennst ist das bedauerlich aber enspricht nicht der realität.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#821532) Verfasst am: 19.09.2007, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
stimmt nicht..


Nein nicht ganz, aber es ist sicher nicht mehrheitlicher Usus gewesen... aber davon abgesehen: UND WENN SCHON?! Suspekt



Zitat:
wenn du keinen zusammenhang zwischen (vor)mittelalterlichem germanentum und den nationalsozialisten erkennst ist das bedauerlich aber enspricht nicht der realität.


Äh, doch es gibt schon einen Zusammenhang, aber nicht in dem Sinne, dass sich der Nationasozialismus aus einem Rückgriff ins Mittelalter entwickelt hat. Skeptiker verwendet diesen Zusammenhang falsch. Was kann das Mittelalter dafür, dass alte Bräuche von den Nazis missbraucht wurden? Es ist einfach abstrus zu behaupten, es gäbe ein strukturelles Kontinuum zwischen irgend einer Phase des Mittelalters und der Nazizeit. Richtig ist nur, dass die Nazis altes Brauchtum als Beweise für ein uraltes nationales Rassebewußtsein heranzogen, was natürlich vollkommener Quatsch ist. In der Tat waren und sind die Nazis vollkommen "ungermanisch".
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#821570) Verfasst am: 19.09.2007, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

Eine ständische Gesellschaft, wie ihr sie postuliert, gab es lange vor dem Mittelalter, und lange nach dem Mittelalter.

In Athen gab es den Demos (männliche Bürger), Metöken (Mitbewohner) http://de.wikipedia.org/wiki/Met%C3%B6ke
uns Sklaven..

In Rom gab es die Equites (Ritter) die Senatsfähig waren.
Plebejer
und Sklaven.

Auch in Sparta gab es eine ähnliche Schichtung.

Dazu kommt auch, dass sowohl der italienische Faschismus, wie auch der Nationalsozialismus der technologischen Moderne sehr positiv gegenüberstanden.

Dem Faschismus zugewandt war auch der "Futurismus", der die Faschisten massiv beinflusste.

Am 20. Februar 1909 publizierte der junge italienische Jurist und Dichter Filippo Tommaso Marinetti in der französischen Zeitung Le Figaro sein „futuristisches Manifest“ und begründete damit die futuristische Bewegung:

1. Wir wollen die Liebe zur Gefahr besingen, die Vertrautheit mit Energie und Verwegenheit.
2. Mut, Kühnheit und Auflehnung werden die Wesenselemente unserer Dichtung sein.
3. Bis heute hat die Literatur die gedankenschwere Unbeweglichkeit, die Ekstase und den Schlaf gepriesen. Wir wollen preisen die angriffslustige Bewegung, die fiebrige Schlaflosigkeit, den Laufschritt, den Salto mortale, die Ohrfeige und den Faustschlag.
4. Wir erklären, daß sich die Herrlichkeit der Welt um eine neue Schönheit bereichert hat: die Schönheit der Geschwindigkeit. Ein Rennwagen, dessen Karosserie große Rohre schmücken, die Schlangen mit explosivem Atem gleichen... ein aufheulendes Auto, das auf Kartätschen zu laufen scheint, ist schöner als die Nike von Samothrake.
5. Wir wollen den Mann besingen, der das Steuer hält, dessen Idealachse die Erde durchquert, die selbst auf ihrer Bahn dahinjagt.
6. Der Dichter muß sich glühend, glanzvoll und freigebig verschwenden, um die leidenschaftliche Inbrunst der Urelemente zu vermehren.
7. Schönheit gibt es nur noch im Kampf. Ein Werk ohne aggressiven Charakter kann kein Meisterwerk sein. Die Dichtung muß aufgefasst werden als ein heftiger Angriff auf die unbekannten Kräfte, um sie zu zwingen, sich vor den Menschen zu beugen.
8. Wir stehen auf dem äußersten Vorgebirge der Jahrhunderte!... Warum sollten wir zurückblicken, wenn wir die geheimnisvollen Tore des Unmöglichen aufbrechen wollen? Zeit und Raum sind gestern gestorben. Wir leben bereits im Absoluten, denn wir haben schon die ewige, allgegenwärtige Geschwindigkeit erschaffen.
9. Wir wollen den Krieg verherrlichen – diese einzige Hygiene der Welt – den Militarismus, den Patriotismus, die Vernichtungstat der Anarchisten, die schönen Ideen, für die man stirbt, und die Verachtung des Weibes.
10. Wir wollen die Museen, die Bibliotheken und die Akademien jeder Art zerstören und gegen den Moralismus, den Feminismus und jede Feigheit kämpfen, die auf Zweckmäßigkeit und Eigennutz beruht.
11. Wir werden die großen Menschenmengen besingen, die die Arbeit, das Vergnügen oder der Aufruhr erregt; besingen werden wir die vielfarbige, vielstimmige Flut der Revolution in den modernen Hauptstädten; besingen werden wir die nächtliche, vibrierende Glut der Arsenale und Werften, die von grellen elektrischen Monden erleuchtet werden; die gefräßigen Bahnhöfe, die rauchende Schlangen verzehren; die Fabriken, die mit ihren sich hochwindenden Rauchfäden an den Wolken hängen; die Brücken, die wie gigantische Athleten Flüsse überspannen, die in der Sonne wie Messer aufblitzen; die abenteuersuchenden Dampfer, die den Horizont wittern; die breitbrüstigen Lokomotiven, die auf den Schienen wie riesige, mit Rohren gezäumte Stahlrosse einherstampfen und den gleitenden Flug der Flugzeuge, deren Propeller wie eine Fahne im Winde knattert und Beifall zu klatschen scheint wie eine begeisterte Menge..

Kursiv-Fettung durch mich.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Beitrag(#821587) Verfasst am: 19.09.2007, 18:03    Titel: Gegen Mister Strohmann Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
stimmt nicht..


Nein nicht ganz, aber es ist sicher nicht mehrheitlicher Usus gewesen... aber davon abgesehen: UND WENN SCHON?! Suspekt



Zitat:
wenn du keinen zusammenhang zwischen (vor)mittelalterlichem germanentum und den nationalsozialisten erkennst ist das bedauerlich aber enspricht nicht der realität.


Äh, doch es gibt schon einen Zusammenhang, aber nicht in dem Sinne, dass sich der Nationasozialismus aus einem Rückgriff ins Mittelalter entwickelt hat. Skeptiker verwendet diesen Zusammenhang falsch. Was kann das Mittelalter dafür, dass alte Bräuche von den Nazis missbraucht wurden? Es ist einfach abstrus zu behaupten, es gäbe ein strukturelles Kontinuum zwischen irgend einer Phase des Mittelalters und der Nazizeit. Richtig ist nur, dass die Nazis altes Brauchtum als Beweise für ein uraltes nationales Rassebewußtsein heranzogen, was natürlich vollkommener Quatsch ist. In der Tat waren und sind die Nazis vollkommen "ungermanisch".


Danke auch L.E.N.

Die deutschen Faschisten haben kein Brauchtum missbraucht. Sie haben den mittelalterlichen Antisemitismus fortgesetzt und vollendet, wenn du so willst, nur eben mit modernen technischen Mitteln. Dies haben sie auch mit an den Sozialdarwinismus angelehnten neuen Begruendungen getan. Insofern haben die Faschisten Darwin und seine modernen Erkenntnisse von den Fuessen auf den Kopf gestellt.

Das die Faschisten germanisch seien, habe ich nicht gesagt. Dass sie christlich sind, das habe ich gesagt. Genauer gesagt fuehren sie das alte Inquisitionschristentum der Paepste und der Luthers fort. Siehe dayu unbedingt den von mir zitierten Hinweis von Hans Kueng!

Im uebrigen betrifft es auch das asiatische Mittelalter, siehe die Ausfuehrungen von Peter Kratz. Dass z.B. ein Heinrich Himmler nach Tibet faehrt, um auf den Spuren des Dalai Lamas Erleuchtung zu finden, dass viele aus der Hitler Clique nicht nur erzchristlich, sondern auch esoterisch drauf waren, sollte schon zur Kenntnis genommen werden.

Die Sache ist eben keine Sache der Symbolik allein, wie du es hier darstellen moechtest.

Eine Schlussfolgerung daraus ist, dass die europaeische Gesamtkultur kein Jota fortschrittlicher ist als der Gesamtislam. Zum Beispiel.

Insofern warne ich vor einer verkuerzten Religionskritik. Das ist der Sinn meiner Ausfuehrungen.

Es ist lange nicht damit getan, das heutige offzielle Christentum zu bekaempfen.

Wir muessen das Ganze in den Blick nehmen, es sei denn wir moechten es uns einfach machen ...-

Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#821594) Verfasst am: 19.09.2007, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Eine ständische Gesellschaft, wie ihr sie postuliert, gab es lange vor dem Mittelalter, und lange nach dem Mittelalter.

In Athen gab es den Demos (männliche Bürger), Metöken (Mitbewohner) http://de.wikipedia.org/wiki/Met%C3%B6ke
uns Sklaven..

In Rom gab es die Equites (Ritter) die Senatsfähig waren.
Plebejer
und Sklaven.

Auch in Sparta gab es eine ähnliche Schichtung.

Dazu kommt auch, dass sowohl der italienische Faschismus, wie auch der Nationalsozialismus der technologischen Moderne sehr positiv gegenüberstanden.

Dem Faschismus zugewandt war auch der "Futurismus", der die Faschisten massiv beinflusste.

Am 20. Februar 1909 publizierte der junge italienische Jurist und Dichter Filippo Tommaso Marinetti in der französischen Zeitung Le Figaro sein „futuristisches Manifest“ und begründete damit die futuristische Bewegung:

1. Wir wollen die Liebe zur Gefahr besingen, die Vertrautheit mit Energie und Verwegenheit.
2. Mut, Kühnheit und Auflehnung werden die Wesenselemente unserer Dichtung sein.
3. Bis heute hat die Literatur die gedankenschwere Unbeweglichkeit, die Ekstase und den Schlaf gepriesen. Wir wollen preisen die angriffslustige Bewegung, die fiebrige Schlaflosigkeit, den Laufschritt, den Salto mortale, die Ohrfeige und den Faustschlag.
4. Wir erklären, daß sich die Herrlichkeit der Welt um eine neue Schönheit bereichert hat: die Schönheit der Geschwindigkeit. Ein Rennwagen, dessen Karosserie große Rohre schmücken, die Schlangen mit explosivem Atem gleichen... ein aufheulendes Auto, das auf Kartätschen zu laufen scheint, ist schöner als die Nike von Samothrake.
5. Wir wollen den Mann besingen, der das Steuer hält, dessen Idealachse die Erde durchquert, die selbst auf ihrer Bahn dahinjagt.
6. Der Dichter muß sich glühend, glanzvoll und freigebig verschwenden, um die leidenschaftliche Inbrunst der Urelemente zu vermehren.
7. Schönheit gibt es nur noch im Kampf. Ein Werk ohne aggressiven Charakter kann kein Meisterwerk sein. Die Dichtung muß aufgefasst werden als ein heftiger Angriff auf die unbekannten Kräfte, um sie zu zwingen, sich vor den Menschen zu beugen.
8. Wir stehen auf dem äußersten Vorgebirge der Jahrhunderte!... Warum sollten wir zurückblicken, wenn wir die geheimnisvollen Tore des Unmöglichen aufbrechen wollen? Zeit und Raum sind gestern gestorben. Wir leben bereits im Absoluten, denn wir haben schon die ewige, allgegenwärtige Geschwindigkeit erschaffen.
9. Wir wollen den Krieg verherrlichen – diese einzige Hygiene der Welt – den Militarismus, den Patriotismus, die Vernichtungstat der Anarchisten, die schönen Ideen, für die man stirbt, und die Verachtung des Weibes.
10. Wir wollen die Museen, die Bibliotheken und die Akademien jeder Art zerstören und gegen den Moralismus, den Feminismus und jede Feigheit kämpfen, die auf Zweckmäßigkeit und Eigennutz beruht.
11. Wir werden die großen Menschenmengen besingen, die die Arbeit, das Vergnügen oder der Aufruhr erregt; besingen werden wir die vielfarbige, vielstimmige Flut der Revolution in den modernen Hauptstädten; besingen werden wir die nächtliche, vibrierende Glut der Arsenale und Werften, die von grellen elektrischen Monden erleuchtet werden; die gefräßigen Bahnhöfe, die rauchende Schlangen verzehren; die Fabriken, die mit ihren sich hochwindenden Rauchfäden an den Wolken hängen; die Brücken, die wie gigantische Athleten Flüsse überspannen, die in der Sonne wie Messer aufblitzen; die abenteuersuchenden Dampfer, die den Horizont wittern; die breitbrüstigen Lokomotiven, die auf den Schienen wie riesige, mit Rohren gezäumte Stahlrosse einherstampfen und den gleitenden Flug der Flugzeuge, deren Propeller wie eine Fahne im Winde knattert und Beifall zu klatschen scheint wie eine begeisterte Menge..

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Hier sieht man auch, wie das bestens in die postmoderne Wissenschaftsexplosion der späten Industrialisierung hineinpasst. Der Darwinismus wurde im Zusammenhang mit "Hygiene" bewußt zitiert. Das heroische Zeitalter der Antike und des Mittelalters wurde nur noch als Propaganda am Leben gehalten und man bekannte sich bewußt zum deindividualisierenden Militarismus und zum materiellen Vernichtungskrieg. Man sah das als das Ringen der Nationen an, bei dem die stärksten und besten Linien ihren naturrechtmäßigen Platz einnehmen sollten. Die Deutschen stellen da insofern ein Speziallfall dar, als dass sie eine esoterische Vorsehung der pangermanischen Vormachtstellung postulierten und diesbezüglich das Deutschtum in jeder Hinsicht, nicht nur in Bezug auf alte Bräuche, besonders betonten. Letztlich liegt Faschismus und Rassismus jedoch immer nahe beinander, da sich im Faschismus eine homogene Kulturvorstellung nach oben kämpft und die dann zwangsläufigen Gleichschaltungstendenzen mit multiethnischem Pluralismus und Multikulturalismus konkurrieren.
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Beitrag(#821597) Verfasst am: 19.09.2007, 18:16    Titel: Futurismus Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Eine ständische Gesellschaft, wie ihr sie postuliert, gab es lange vor dem Mittelalter, und lange nach dem Mittelalter.

In Athen gab es den Demos (männliche Bürger), Metöken (Mitbewohner) http://de.wikipedia.org/wiki/Met%C3%B6ke
uns Sklaven..

In Rom gab es die Equites (Ritter) die Senatsfähig waren.
Plebejer
und Sklaven.

Auch in Sparta gab es eine ähnliche Schichtung.


Ja, das ist alles richtig.

Und auf all diese Sklaven-Gesellschaften berufen sich die Faschisten ebenfalls.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Dazu kommt auch, dass sowohl der italienische Faschismus, wie auch der Nationalsozialismus der technologischen Moderne sehr positiv gegenüberstanden.

Dem Faschismus zugewandt war auch der "Futurismus", der die Faschisten massiv beinflusste.

Am 20. Februar 1909 publizierte der junge italienische Jurist und Dichter Filippo Tommaso Marinetti in der französischen Zeitung Le Figaro sein „futuristisches Manifest“ und begründete damit die futuristische Bewegung:

1. Wir wollen die Liebe zur Gefahr besingen, die Vertrautheit mit Energie und Verwegenheit.
2. Mut, Kühnheit und Auflehnung werden die Wesenselemente unserer Dichtung sein.
3. Bis heute hat die Literatur die gedankenschwere Unbeweglichkeit, die Ekstase und den Schlaf gepriesen. Wir wollen preisen die angriffslustige Bewegung, die fiebrige Schlaflosigkeit, den Laufschritt, den Salto mortale, die Ohrfeige und den Faustschlag.
4. Wir erklären, daß sich die Herrlichkeit der Welt um eine neue Schönheit bereichert hat: die Schönheit der Geschwindigkeit. Ein Rennwagen, dessen Karosserie große Rohre schmücken, die Schlangen mit explosivem Atem gleichen... ein aufheulendes Auto, das auf Kartätschen zu laufen scheint, ist schöner als die Nike von Samothrake.
5. Wir wollen den Mann besingen, der das Steuer hält, dessen Idealachse die Erde durchquert, die selbst auf ihrer Bahn dahinjagt.
6. Der Dichter muß sich glühend, glanzvoll und freigebig verschwenden, um die leidenschaftliche Inbrunst der Urelemente zu vermehren.
7. Schönheit gibt es nur noch im Kampf. Ein Werk ohne aggressiven Charakter kann kein Meisterwerk sein. Die Dichtung muß aufgefasst werden als ein heftiger Angriff auf die unbekannten Kräfte, um sie zu zwingen, sich vor den Menschen zu beugen.
8. Wir stehen auf dem äußersten Vorgebirge der Jahrhunderte!... Warum sollten wir zurückblicken, wenn wir die geheimnisvollen Tore des Unmöglichen aufbrechen wollen? Zeit und Raum sind gestern gestorben. Wir leben bereits im Absoluten, denn wir haben schon die ewige, allgegenwärtige Geschwindigkeit erschaffen.
9. Wir wollen den Krieg verherrlichen – diese einzige Hygiene der Welt – den Militarismus, den Patriotismus, die Vernichtungstat der Anarchisten, die schönen Ideen, für die man stirbt, und die Verachtung des Weibes.
10. Wir wollen die Museen, die Bibliotheken und die Akademien jeder Art zerstören und gegen den Moralismus, den Feminismus und jede Feigheit kämpfen, die auf Zweckmäßigkeit und Eigennutz beruht.
11. Wir werden die großen Menschenmengen besingen, die die Arbeit, das Vergnügen oder der Aufruhr erregt; besingen werden wir die vielfarbige, vielstimmige Flut der Revolution in den modernen Hauptstädten; besingen werden wir die nächtliche, vibrierende Glut der Arsenale und Werften, die von grellen elektrischen Monden erleuchtet werden; die gefräßigen Bahnhöfe, die rauchende Schlangen verzehren; die Fabriken, die mit ihren sich hochwindenden Rauchfäden an den Wolken hängen; die Brücken, die wie gigantische Athleten Flüsse überspannen, die in der Sonne wie Messer aufblitzen; die abenteuersuchenden Dampfer, die den Horizont wittern; die breitbrüstigen Lokomotiven, die auf den Schienen wie riesige, mit Rohren gezäumte Stahlrosse einherstampfen und den gleitenden Flug der Flugzeuge, deren Propeller wie eine Fahne im Winde knattert und Beifall zu klatschen scheint wie eine begeisterte Menge..

Kursiv-Fettung durch mich.


Dieser Text ist ein ganz furchtbarer Kitsch samt Verherrlichung des Todes.

Die Verachtung des Weibes und der Krieg(er)-Kult stammen aber gewiss nicht aus der Zukunft.

Der Futurismus gemaess dem oben zitierten Beispiel moechte gesellschaftlichen Fortschritt durch technischen fortschritt ersetzen und verheerrlicht gleichzeitig die Zerstoerungen, welche durch die Technik und mit Hilfe der Technik erreicht werden.

Und diese Negation des gesellschaftlichen Fortschritts findet sich auch in vielen neoliberalen Ideologien.

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Beitrag(#821604) Verfasst am: 19.09.2007, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die deutschen Faschisten haben kein Brauchtum missbraucht.


Doch, das haben sie. Das ist im Übrigen auch die Lehrmeinung. Du hast also zu widerlegen und nicht zu wiederholen.

Zitat:
Sie haben den mittelalterlichen Antisemitismus fortgesetzt und vollendet, wenn du so willst, nur eben mit modernen technischen Mitteln.


Ja, das kann man so sehen. Gerade in diesem Zusammenhang wurde auch das Ariergendöns betont, was ohne Historizismus nicht geht, um die Juden und andere zusätzlich zu isolieren und eine abgrenzende Identität für diejenigen vorzusehen und zu konstruieren, die man willkürlich als rassisch volksangehörig definiert hat. Im Mittelalter entstand der Antisemitismus aber nicht aufgrund irgendwelchen Legenden und spätgermanischen kulturellen Zügen, sondern aufgrund der fundamentalistisch-christlichen Leitkultur und aufgrund einer Xenophobie, wie sie schlicht für alle Europäer galt. Die alten Germanen hätten die Juden assimiliert und diese wären dann einfach mit auf Raubzüge gezogen.

Zitat:
Dies haben sie auch mit an den Sozialdarwinismus angelehnten neuen Begruendungen getan. Insofern haben die Faschisten Darwin und seine modernen Erkenntnisse von den Fuessen auf den Kopf gestellt.


Nö, sie haben sie nur falsch und propagandistisch angewandt und kritische Stimmen zum schweigen gebracht, was Missbrauch ist. Das haben sie mit allem so gemacht.

Zitat:
Das die Faschisten germanisch seien, habe ich nicht gesagt. Dass sie christlich sind, das habe ich gesagt. Genauer gesagt fuehren sie das alte Inquisitionschristentum der Paepste und der Luthers fort. Siehe dayu unbedingt den von mir zitierten Hinweis von Hans Kueng!


Die christliche Gesellschaftsordnung hat, wie oben schon gesagt, viel mit Antisemitismus und Rassismus zu tun. Das muss aber auch im Zusammenhang mit dem ab dem 15. Jhdt. einsetzenden Kolonialismus und den Kreuzzügen gesehen werden. Daraus erklärt sich ein historisch vererbtes christo-europäisches Hoheitsdenken, aber nicht die "Technik" des Faschismus. Das ist nur ein Gestaltgeber des jeweiligen Parteiprogrammes. Anstatt gegen die Juden hätte man das Gleiche auch gegen die Blonden und Blauäugigen richten können, was auf keinem transepochalem kulturellen Zug beruhen würde, jedoch an der politischen und sozialen Struktur des Faschismus auch nichts ändern würde. Diese ist weit eindeutiger der Postmoderne zuzuordnen, als so manch anderes (absolut strikte Trennlinien gibt es natürlich nicht)

Zitat:
Im uebrigen betrifft es auch das asiatische Mittelalter, siehe die Ausfuehrungen von Peter Kratz. Dass z.B. ein Heinrich Himmler nach Tibet faehrt, um auf den Spuren des Dalai Lamas Erleuchtung zu finden, dass viele aus der Hitler Clique nicht nur erzchristlich, sondern auch esoterisch drauf waren, sollte schon zur Kenntnis genommen werden.


Hittler, Heydrich, Göring, uws. haben sich über die Himmler-Clique immer lustig gemacht. Hitler hat Himmler sogar verboten, Karl den Großen als "Sachsenschlächter" zu titulieren. Von einem einheitlichen religiös-esoterischen Unterbau des NS kann nicht die Rede sein. Das ist eine Chimäre, die mit Verschiedenemem kompatibel wäre, wenn es die Umstände erforderten. Vieles wurde auch einfach aufgrund der Modalitäten des Kriegszustandes als propagandistisches Flickwerk dahergesagt.

Zitat:
Die Sache ist eben keine Sache der Symbolik allein, wie du es hier darstellen moechtest.

Eine Schlussfolgerung daraus ist, dass die europaeische Gesamtkultur kein Jota fortschrittlicher ist als der Gesamtislam. Zum Beispiel.


Bis 1918 war sie es auf jeden Fall nicht und manche Teile Europas auch bis 1945 nicht. Zur Symbolik: siehe oben.

Zitat:
Insofern warne ich vor einer verkuerzten Religionskritik. Das ist der Sinn meiner Ausfuehrungen.


soweit Ok.

Zitat:
Es ist lange nicht damit getan, das heutige offzielle Christentum zu bekaempfen.


Es zählt mE nur das was ist. Man kann heute niemanden mehr für die Taten Torquemadas anklagen. Was soll das auch bringen? Einen Anti-Dogmatismus halte ich für absolut falsch.

Zitat:
Wir muessen das Ganze in den Blick nehmen, es sei denn wir moechten es uns einfach machen ...-



Gut, ich sehe jetzt eher worauf du hinaus willst. Einfach machen will ich es mir gewiss auch nicht.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 19.09.2007, 18:37, insgesamt einmal bearbeitet
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Argáiþ
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Beitrag(#821608) Verfasst am: 19.09.2007, 18:36    Titel: Re: Futurismus Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Die Verachtung des Weibes und der Krieg(er)-Kult stammen aber gewiss nicht aus der Zukunft.



Nichts stammt aus der zukunft, aber DAS ist gewiss kein Kriegerkult! Lachen Das ähnelt eher den Borg aus Star Trek!

Die Verachtung des Weibes hängt mit der Christianisierung zusammen und ja, auch mit älteren Geschichten, aber meine Güte... das ist nichts was das Mittelalter auszeichnet, das gab es seit der späten Jungsteinzeit.
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Agnost
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Beitrag(#821773) Verfasst am: 19.09.2007, 20:44    Titel: Re: Futurismus Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:



Agnost hat folgendes geschrieben:
Dazu kommt auch, dass sowohl der italienische Faschismus, wie auch der Nationalsozialismus der technologischen Moderne sehr positiv gegenüberstanden.

Dem Faschismus zugewandt war auch der "Futurismus", der die Faschisten massiv beinflusste.

Am 20. Februar 1909 publizierte der junge italienische Jurist und Dichter Filippo Tommaso Marinetti in der französischen Zeitung Le Figaro sein „futuristisches Manifest“ und begründete damit die futuristische Bewegung:

1. Wir wollen die Liebe zur Gefahr besingen, die Vertrautheit mit Energie und Verwegenheit.
2. Mut, Kühnheit und Auflehnung werden die Wesenselemente unserer Dichtung sein.
3. Bis heute hat die Literatur die gedankenschwere Unbeweglichkeit, die Ekstase und den Schlaf gepriesen. Wir wollen preisen die angriffslustige Bewegung, die fiebrige Schlaflosigkeit, den Laufschritt, den Salto mortale, die Ohrfeige und den Faustschlag.
4. Wir erklären, daß sich die Herrlichkeit der Welt um eine neue Schönheit bereichert hat: die Schönheit der Geschwindigkeit. Ein Rennwagen, dessen Karosserie große Rohre schmücken, die Schlangen mit explosivem Atem gleichen... ein aufheulendes Auto, das auf Kartätschen zu laufen scheint, ist schöner als die Nike von Samothrake.
5. Wir wollen den Mann besingen, der das Steuer hält, dessen Idealachse die Erde durchquert, die selbst auf ihrer Bahn dahinjagt.
6. Der Dichter muß sich glühend, glanzvoll und freigebig verschwenden, um die leidenschaftliche Inbrunst der Urelemente zu vermehren.
7. Schönheit gibt es nur noch im Kampf. Ein Werk ohne aggressiven Charakter kann kein Meisterwerk sein. Die Dichtung muß aufgefasst werden als ein heftiger Angriff auf die unbekannten Kräfte, um sie zu zwingen, sich vor den Menschen zu beugen.
8. Wir stehen auf dem äußersten Vorgebirge der Jahrhunderte!... Warum sollten wir zurückblicken, wenn wir die geheimnisvollen Tore des Unmöglichen aufbrechen wollen? Zeit und Raum sind gestern gestorben. Wir leben bereits im Absoluten, denn wir haben schon die ewige, allgegenwärtige Geschwindigkeit erschaffen.
9. Wir wollen den Krieg verherrlichen – diese einzige Hygiene der Welt – den Militarismus, den Patriotismus, die Vernichtungstat der Anarchisten, die schönen Ideen, für die man stirbt, und die Verachtung des Weibes.
10. Wir wollen die Museen, die Bibliotheken und die Akademien jeder Art zerstören und gegen den Moralismus, den Feminismus und jede Feigheit kämpfen, die auf Zweckmäßigkeit und Eigennutz beruht.
11. Wir werden die großen Menschenmengen besingen, die die Arbeit, das Vergnügen oder der Aufruhr erregt; besingen werden wir die vielfarbige, vielstimmige Flut der Revolution in den modernen Hauptstädten; besingen werden wir die nächtliche, vibrierende Glut der Arsenale und Werften, die von grellen elektrischen Monden erleuchtet werden; die gefräßigen Bahnhöfe, die rauchende Schlangen verzehren; die Fabriken, die mit ihren sich hochwindenden Rauchfäden an den Wolken hängen; die Brücken, die wie gigantische Athleten Flüsse überspannen, die in der Sonne wie Messer aufblitzen; die abenteuersuchenden Dampfer, die den Horizont wittern; die breitbrüstigen Lokomotiven, die auf den Schienen wie riesige, mit Rohren gezäumte Stahlrosse einherstampfen und den gleitenden Flug der Flugzeuge, deren Propeller wie eine Fahne im Winde knattert und Beifall zu klatschen scheint wie eine begeisterte Menge..

Kursiv-Fettung durch mich.


Dieser Text ist ein ganz furchtbarer Kitsch samt Verherrlichung des Todes.

Die Verachtung des Weibes und der Krieg(er)-Kult stammen aber gewiss nicht aus der Zukunft.

Der Futurismus gemaess dem oben zitierten Beispiel moechte gesellschaftlichen Fortschritt durch technischen fortschritt ersetzen und verheerrlicht gleichzeitig die Zerstoerungen, welche durch die Technik und mit Hilfe der Technik erreicht werden.

Und diese Negation des gesellschaftlichen Fortschritts findet sich auch in vielen neoliberalen Ideologien.

Skeptiker


Kitsch ist Peter Alexander, das hier war wirkungsmächtig.
Und zieht auch heute noch Künstler an.

http://de.wikipedia.org/wiki/Futurismus

Der Boshevist Lunartscharski, Kulturkommisar der UdSSR favorisierte den Futurismus, bis dann Stalin den "Sozialistischen Realimus" durchsetzte.
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Shadaik
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Beitrag(#822186) Verfasst am: 20.09.2007, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das ist die mit Abstand wunderlichste definition von "Mittelalter" die ich kenne zwinkern


was soll das Rumgespinne? es ist völlig korrekt von Agnost, Skeptikers eigene "Mittelalterdefinition" - den Ständestaat - aufzugreifen und als insignifikant für eine gesamthistorische mittelalterliche Gesellschaft darzustellen. Deine Frisur ist das einzig "wunderliche" hier Pillepalle oder hab ich dich jetzt falsch verstanden? Suspekt
Man macht Zeitalter nicht an jahreszahlen fest und schon gar nicht hat das Mittelalter überall gleichzeitig geendet.
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Argáiþ
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Beitrag(#822198) Verfasst am: 20.09.2007, 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so, entschuldigung. Das stimmt, aber Rösti hat doch 1453 (Istanbulisierung Konstantinopels) und 1517 (Erfindung der Radschlossgeschütze) als Intervall für das Ende des ME genannt. Beides höchst sinnvolle Zeitdaten, die einen weiten Ereignisrahmen berücksichtigen.
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Shadaik
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Beitrag(#822207) Verfasst am: 20.09.2007, 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ach so, entschuldigung. Das stimmt, aber Rösti hat doch 1453 (Istanbulisierung Konstantinopels) und 1517 (Erfindung der Radschlossgeschütze) als Intervall für das Ende des ME genannt. Beides höchst sinnvolle Zeitdaten, die einen weiten Ereignisrahmen berücksichtigen.
Ja, für die geografischen Gebiete, die es betrifft.

Das problem ist vielmehr, dass mittelalterliche Vorstellungen nicht von heute auf morgen aufhören und dass der nachweis, ein System habe sich auch in der Neuzeit weiter gehalten keineswegs nachweist, dass das System nicht mittelalterlich ist.
Ich meine, wir leben in der Neuzeit und unsere Religionen sind größtenteils sogar spätantik ohne dass das einen Widerspruch darzustellen scheint.
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Beitrag(#822380) Verfasst am: 20.09.2007, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Ach so, entschuldigung. Das stimmt, aber Rösti hat doch 1453 (Istanbulisierung Konstantinopels) und 1517 (Erfindung der Radschlossgeschütze) als Intervall für das Ende des ME genannt. Beides höchst sinnvolle Zeitdaten, die einen weiten Ereignisrahmen berücksichtigen.
Ja, für die geografischen Gebiete, die es betrifft.

Das problem ist vielmehr, dass mittelalterliche Vorstellungen nicht von heute auf morgen aufhören und dass der nachweis, ein System habe sich auch in der Neuzeit weiter gehalten keineswegs nachweist, dass das System nicht mittelalterlich ist.
Ich meine, wir leben in der Neuzeit und unsere Religionen sind größtenteils sogar spätantik ohne dass das einen Widerspruch darzustellen scheint.


Erinnert mich an

Zitat:
"Wir leben in einer Zeit der Ungleichzeitigkeit: Während wir technologisch im 21.Jahrhudert stehen, sind unsere Weltbilder mehrheitlich noch von Jahrtausende alten Mythen geprägt"

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Agnost
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Beitrag(#822431) Verfasst am: 20.09.2007, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das ist die mit Abstand wunderlichste definition von "Mittelalter" die ich kenne zwinkern


was soll das Rumgespinne? es ist völlig korrekt von Agnost, Skeptikers eigene "Mittelalterdefinition" - den Ständestaat - aufzugreifen und als insignifikant für eine gesamthistorische mittelalterliche Gesellschaft darzustellen. Deine Frisur ist das einzig "wunderliche" hier Pillepalle oder hab ich dich jetzt falsch verstanden? Suspekt
Man macht Zeitalter nicht an jahreszahlen fest und schon gar nicht hat das Mittelalter überall gleichzeitig geendet.


Ich habe von c.a. 500 n.CHR. bis c.a. 1500 n.Chr gesprochen, und ein "Alter" ist nun mal an eine "Zeit" gebunden sonst kannst du nachgeschobene Begriffe der Geschichtswissenschaffen gleich in die Tonne kicken.

Natürlich dachte seinerzeits niemand: Heureka, Amerika ist gefunden, wir leben jetzt in der Neuzeit. Oder, wow die Romanik ist vorbei wir sind jetzt Goten.
Aber einen allgemein weithin akzeptierten ungefähren Zeitrahmen für eine aus der Rückschau definierte Zeit, als "die mit Abstand Wunderlichste Definition von Mittelalter" zu bezeichnen ist schon ein Zeichen von intellektuell sehr begrenzter Redlichkeit. Eben typisch "Bolschewiki".

Und da Zürich mit dem Reformator Zwingli eine der führenden Orte der Reformation war, kann auch nicht gelten, dass diese Stadt länger als andere im Mittelalter verharrt wäre, eher ist das Gegenteil der Fall.

Das der Faschismus eine Widerkehr des Mittelalters ist, das konntet ihr bisher nicht beweisen, da nützt trivial-marxistisches Rabulistik nix, da müsst ihr schon so akribisch arbeiten, wie es der "alte Mohr" für's Kapital tat.
Als Epigone kommt man nur weiter, wenn man "weiter" geht und nicht einfach so im Windschatten dümpelt.
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Heike N.
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Beitrag(#822437) Verfasst am: 20.09.2007, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das problem ist vielmehr, dass mittelalterliche Vorstellungen nicht von heute auf morgen aufhören und dass der nachweis, ein System habe sich auch in der Neuzeit weiter gehalten keineswegs nachweist, dass das System nicht mittelalterlich ist.
Ich meine, wir leben in der Neuzeit und unsere Religionen sind größtenteils sogar spätantik ohne dass das einen Widerspruch darzustellen scheint.


Um eine Gesprächsmöglichkeit auf einer gemeinsamen Basis zu etablieren, ist eine Einteilung von Zeitaltern nach Jahreszahlen praktikabel.

wikipedia hat folgendes geschrieben:
Der Begriff Mittelalter bezeichnet eine Epoche in der europäischen Geschichte zwischen der Antike (bis ca. 600 n. Chr.) und der Neuzeit (beginnt zwischen 1453 und 1517), die christliche und antike sowie keltische, germanische und slawische Entwicklungen zusammenführte.


Soweit eine Definitionsmöglichkeit.

Dem anschließend kann man bei Bedarf eine Spezifikation folgen lassen, z. B. so etwas:

Zitat:
Grundzüge des europäischen Mittelalters waren eine nach Ständen geordnete Gesellschaft, eine gläubig christliche Geisteshaltung in Literatur, Kunst und Wissenschaft und Latein als gemeinsame Kultur- und Bildungssprache. Daneben waren die Idee der Einheit der christlichen Kirche (die aber faktisch nach dem großen Schisma mit der Ostkirche nicht mehr bestand) sowie ein recht einheitliches Weltbild kennzeichnend für diese Epoche. Die vorherrschende Gesellschafts- und Wirtschaftsform des Mittelalters war der Feudalismus.


Alles weitere kann man dann auf dieser Basis erörtern.
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Agnost
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Beitrag(#822457) Verfasst am: 20.09.2007, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das problem ist vielmehr, dass mittelalterliche Vorstellungen nicht von heute auf morgen aufhören und dass der nachweis, ein System habe sich auch in der Neuzeit weiter gehalten keineswegs nachweist, dass das System nicht mittelalterlich ist.
Ich meine, wir leben in der Neuzeit und unsere Religionen sind größtenteils sogar spätantik ohne dass das einen Widerspruch darzustellen scheint.


Um eine Gesprächsmöglichkeit auf einer gemeinsamen Basis zu etablieren, ist eine Einteilung von Zeitaltern nach Jahreszahlen praktikabel.

wikipedia hat folgendes geschrieben:
Der Begriff Mittelalter bezeichnet eine Epoche in der europäischen Geschichte zwischen der Antike (bis ca. 600 n. Chr.) und der Neuzeit (beginnt zwischen 1453 und 1517), die christliche und antike sowie keltische, germanische und slawische Entwicklungen zusammenführte.


Soweit eine Definitionsmöglichkeit.

Dem anschließend kann man bei Bedarf eine Spezifikation folgen lassen, z. B. so etwas:

Zitat:
Grundzüge des europäischen Mittelalters waren eine nach Ständen geordnete Gesellschaft, eine gläubig christliche Geisteshaltung in Literatur, Kunst und Wissenschaft und Latein als gemeinsame Kultur- und Bildungssprache. Daneben waren die Idee der Einheit der christlichen Kirche (die aber faktisch nach dem großen Schisma mit der Ostkirche nicht mehr bestand) sowie ein recht einheitliches Weltbild kennzeichnend für diese Epoche. Die vorherrschende Gesellschafts- und Wirtschaftsform des Mittelalters war der Feudalismus.


Alles weitere kann man dann auf dieser Basis erörtern.


Und warum erst 650 n. Chr. warum nicht schon ab der endgültigen Reichsteilung Roms, oder dem Untergang des Weströmischen Kaisertums 476 n.Chr.

Und Ständeordnung hat es lange vor dem Mittelalter und lange danach gegeben.
Das Frühmittelalter hat in vielem eine sehr geringe Aehnlichkeit mit dem Spätmittelalter.

Die "Faschismus ist zurückgekehrtes Mittelalter-Theoretiker" hier, sollen doch mal sauber herausarbeiten, was sie meinen.
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Beitrag(#822506) Verfasst am: 20.09.2007, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Die "Faschismus ist zurückgekehrtes Mittelalter-Theoretiker" hier, sollen doch mal sauber herausarbeiten, was sie meinen.


ich würde die vergleichende zeitreise noch vor der christianisierung der germanen enden lassen, also um ca 800.
die nationalsozialisten träumten z.b. von deutschen wehrdörfern im osten, die ihr vorbild im (vor-)mittelalterlichen germanischen bauerntum hatten.
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Agnost
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Beitrag(#822720) Verfasst am: 20.09.2007, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Die "Faschismus ist zurückgekehrtes Mittelalter-Theoretiker" hier, sollen doch mal sauber herausarbeiten, was sie meinen.


ich würde die vergleichende zeitreise noch vor der christianisierung der germanen enden lassen, also um ca 800.
die nationalsozialisten träumten z.b. von deutschen wehrdörfern im osten, die ihr vorbild im (vor-)mittelalterlichen germanischen bauerntum hatten.


Warum der Faschismus so sehr gerade Mittelalterliche Züge aufweisst, soll doch bitteschön aufgezeigt werden.

Wann dass das Mittelalter genau beginnt oder wann das es endet ist dabei nicht die herausragende Frage.

Ständesysteme waren für die Antike so normal wie für das Mittelalter und die Neuzeit bis hin zu den Revolutionen im späten 18. Jahrhundert.
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L.E.N.
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Beitrag(#822731) Verfasst am: 20.09.2007, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Die "Faschismus ist zurückgekehrtes Mittelalter-Theoretiker" hier, sollen doch mal sauber herausarbeiten, was sie meinen.


ich würde die vergleichende zeitreise noch vor der christianisierung der germanen enden lassen, also um ca 800.
die nationalsozialisten träumten z.b. von deutschen wehrdörfern im osten, die ihr vorbild im (vor-)mittelalterlichen germanischen bauerntum hatten.


Warum der Faschismus so sehr gerade Mittelalterliche Züge aufweisst, soll doch bitteschön aufgezeigt werden.

Wann dass das Mittelalter genau beginnt oder wann das es endet ist dabei nicht die herausragende Frage.

Ständesysteme waren für die Antike so normal wie für das Mittelalter und die Neuzeit bis hin zu den Revolutionen im späten 18. Jahrhundert.


hey warum das so war weiss ich doch nicht, ich hab nur ein beispiel für eine parallele gebracht.
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Beitrag(#822861) Verfasst am: 21.09.2007, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Die "Faschismus ist zurückgekehrtes Mittelalter-Theoretiker" hier, sollen doch mal sauber herausarbeiten, was sie meinen.


ich würde die vergleichende zeitreise noch vor der christianisierung der germanen enden lassen, also um ca 800.
die nationalsozialisten träumten z.b. von deutschen wehrdörfern im osten, die ihr vorbild im (vor-)mittelalterlichen germanischen bauerntum hatten.


Warum der Faschismus so sehr gerade Mittelalterliche Züge aufweisst, soll doch bitteschön aufgezeigt werden.

Wann dass das Mittelalter genau beginnt oder wann das es endet ist dabei nicht die herausragende Frage.

Ständesysteme waren für die Antike so normal wie für das Mittelalter und die Neuzeit bis hin zu den Revolutionen im späten 18. Jahrhundert.


hey warum das so war weiss ich doch nicht, ich hab nur ein beispiel für eine parallele gebracht.


Du warst ja auch nicht gemeint.

Aber wie sah denn das Germanische Bauerntum aus?

In der Schweiz lässt sich klar feststellen, das die Germanischen Einwanderer nach Aufgabe des Rheinlimes sich nicht in Wehrdörfern sammelten, sondern Streusiedlungen errichteten.

Hast du Quellen zu Wehrsiedlungen germanischer Art aus der Zeit vor dem Anbruch des Mittelalters oder für die Zeit des Frühmittelalters?
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Skeptiker
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Beitrag(#822879) Verfasst am: 21.09.2007, 00:36    Titel: europäische Kontinuitäten Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Und Ständeordnung hat es lange vor dem Mittelalter und lange danach gegeben.


Kannst du das beweisen?

Deine Beispiel mit Rom, Athen und Sparta bezeichnen keine Stände- sondern eine Sklavengesellschaft.

Oder kennst du den Unterschied nicht?

Wenn du nach dem Stichwort "Ständestaat" suchst, wirst du nicht ohne Grund immer auf das Mittelalter kommen. Dort entstand die Ständegesellschaft und nicht früher.

Doch obwohl diese beiden Epochen unterschiedlich sind, sind Elemente aus beiden autoritären Epochen den Faschisten Vorbilder. Sowohl die Ständeordnung als auch die Sklavenhaltergesellchaft feiern fröhliche Urständ im Denken der Faschisten.

Mein Zitat von oben deshalb noch mal etwas ausführlicher:

Zitat:
Die christlichen Wurzeln des Nationalsozialismus

Die heute zum gesellschaftlichen Grundkonsens gehörende Dämonisierung des Nationalsozialismus - der Ideologie Adolf Hitlers, seiner Partei wie auch seiner Person - bietet einen bequemen Ausweg aus der unangenehmen Aufgabe, das Geschehen der Vergangenheit aufzuarbeiten und so aus der Geschichte zu lernen. Wo der Nationalsozialismus mit dem Bösen schlechthin gleichgesetzt wird, ist er weiterer Analyse entzogen. So lassen sich Distanzierung von Nazismus und Hitlerpartei mit der Schonung vor Kritik an Neuauflage oder Kontinuität entsprechender Politik und Lehre miteinander vereinbaren. Hier soll dagegen mit dieser Tradition gebrochen werden und die Frage nach den Wurzeln nationalsozialistischer Ideologie gestellt werden, der Ursprung der zugehörigen Denktraditionen und -muster gesucht werden.

War der Nationalsozialismus eine anti-christliche, moderne Ideologie? Ein Fremdkörper in der europäischen Gesellschaft gar? Waren die Verführer und Anhänger dieser Lehre Neuheiden, die der traditionellen, abendländisch christlich geprägten Kultur fernstanden? Und insbesondere, wo lassen sich die Ursprünge des nationalsozialistischen Antisemitismus ausmachen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, müssen zuerst diese abendländischen Traditionen umrissen werden. (...)

Häufig haben solche apokalyptischen Ideen zu blutigen Kriegen und Grausamkeiten geführt. Zur Zeit der mittelalterlichen Kreuzzüge hielt man es natürlich für ausgemacht, daß der Antichrist ein Muslim sei. Jahrhunderte später erkannte dann der sogenannte Reformator Martin Luther im seinerzeitigen Papst den Antichrist. In den zur Folge seines Wirkens gehörenden Religionskriegen, die Europa mindestens ein Jahrhundert lang verwüsteten, repräsentierte für Katholiken und Protestanten gleichermaßen die jeweils andere Seite die Armee des Antichrist. Vielen Herrschern des christlichen Mittelalters war es dabei durchaus sehr gelegen gekommen, den Haß ihrer Bevölkerung auf gewisse Randgruppen oder bestimmte andere Völker regelrecht an- und abstellen zu können. Zu den jüngsten Beispielen solcher apokalyptischen Denkmuster gehören die schrillen Obertöne der antikommunistischen Propaganda, von den politischen Hexenjagden der amerikanischen McCarthy Ära bis hin zur Reagan-Administration selbst, die die Sowjetunion direkt als die Nation Satans oder "das Reich des Bösen" bezeichnete. Dennoch, gemäß der wörtlichen Interpretation des Neuen Testaments, blieb die am meisten verbreitete christliche Assoziation des Bösen der Jude. Blutige Pogrome gegen Juden gehören daher zur Geschichte des Christentums, seit sich im Römerreich Christen in die Öffentlichkeit wagen durften.

So konstatiert Hans Küng, einer antichristlichen Polemik sicher unverdächtig, zum Thema Judenverfolgung:

"Judenschlächterei in Westeuropa während der ersten drei Kreuzzüge und Ausrottung der Juden in Palästina. Die Vernichtung von 300 jüdischen Gemeinden im Deutschen Reich 1548/49... Später dann aber auch die greulichen antijüdischen Hetzschriften des alten Luther, Judenverfolgung nach der Reformation, Pogrome in Osteuropa... es wäre vermessen, hier die vierhundertjährige Leidens- und Todesgeschichte des Judenvolkes nachzuzeichnen, die im nazistischen Massenwahn und Massenmord kulminierte, dem ein Drittel der gesamten Judenheit zum Opfer fiel... keine der antijüdischen Maßnahmen des Nazismus - Kennzeichnung durch besondere Kleidung, Ausschluß von Berufen, Mischeheverbot, Plünderungen, Vertreibungen, Konzentrationslager, Hinmetzelungen, Verbrennungen - war neu. Dies alles gab es schon im christlichen Mittelalter (das große vierte Laterankonzil, 1215!) und in der christlichen Reformationszeit. Neu war nur die rassistische Begründung..."

Diesem bemerkenswerten Eingeständnis eines der angesehensten Theologen unserer Zeit bliebe nur hinzuzufügen, daß es über die ersten Jahrhunderte christlicher Judenverfolgung und die schon in der Bibel selbst, sowie in der Literatur auch der antiken Kirchenväter - insbesondere des Augustinus, Chrysostomos, Tertullian - vorfindlichen theologischen Wurzeln des Antisemitismus allzu beredt schweigt. Und bereits Martin Luther

"... empfahl, sich durch Ausweisung aller Juden von ihnen und ihrer 'Schädlichkeit' sowie 'Schändlichkeit' zu trennen, also das Land 'judenrein' zu machen. Wären die Landesfürsten seinem Rat gefolgt, so hätte die Shoah schon in der Mitte des 16. Jahrhunderts in anderer Form und im Gefolge der Reformation stattgefunden."

Heutzutage legen Apologeten gerne Wert darauf, den theologischen Terminus Antijudaismus zu gebrauchen, um an demselben festzuhalten und sich gleichwohl vom doch angeblich rassistischen Antisemitismus zu distanzieren. Doch die moderne rassistisch begründete Judenfeindschaft setzt nur den fast zweitausendjährigen, durch die Theologie motivierten christlichen Judenhaß fort. Das wird in zunehmendem Maß auch von christlichen Theologen eingesehen:

"Der Antijudaimus der Patristen schlug spätestens seit dem vierten Jahrhundert (Chrysostomos) in Antisemitismus um, praktiziert durch christliche Pogrome."


http://www.humanist.de/kriminalmuseum/heiland1.htm


Ferner noch mal die folgenden aufschlussreichen Zitate, die keine Erfindung von bösartigen Marxisten sind:

http://www.unmoralische.de/christlich.htm

Jedenfalls kommen die Faschisten nicht aus dem Nichts. Sie haben bestimmte historische, politische, ideologisch-philosophische und kleinbürgerlich-ökonomische Wurzeln zu denen das Christentum gehört.

Die Ansichten von Hermann beziehen sich in ihrem Kern auch auf vormalige Familien- bzw. Gesellschaftsordnungen, in denen der Patriarch bzw. König die Gemeinschaft vor dem Zerfall schützte.

Das heisst jetzt wiederum nicht, dass solche Rechten das Mittelalter 1:1 reproduzieren wollen. Sie wollen es gewissermaßen an moderne Verhältnisse adaptieren und übersetzen.

Ein Musterbeispiel dafür ist die Transformation des religiösen Antisemitismus in den sozialdarwinistischen Antisemitismus. Hier wurden moderne Erkenntnisse (verkehrt) adaptiert - für den selben zweck wie ehedem.

Für ein Verständnis dieser reaktionären Strömungen ist deshalb die Analyse der europäischen Geschichte unerlässlich.

Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
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Beitrag(#822940) Verfasst am: 21.09.2007, 01:48    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker, ich habe ja in meinem Posting zur Zünfte-Verfassung von Zürich dargelegt, dass der "moderne Ständestaat" erst im ausgehenden Mittelalter entstanden ist und danach viel länger in der Neuzeit existierte.

Aber auch in der Antike gab es eben nicht nur "Herren" und Sklaven. Es gab eben auch Metöken und Plebejer, die natürlich einen "Stand" darstellen.

Dazu kommt das vor Torquemada und seiner Ideologie des "Verunreinigten Blutes", die sich gegen konvertierte Muslime und Juden richtete, niemand auf die Idee kam, das Juden als Rasse zu verfolgen sind.

Und Torquemada steht am Anbeginn der Neuzeit.

Auch Luther ärgerte sich deswegen in Rage, weil die Juden nach seiner Revolution in der er das Buch über den Papst stellte, nicht konvertierten. Aber konvertierte Juden waren ihm sehr wohl willkommen, bewiesen sie doch die Richtigkeit seines Glaubens.

Der Begriff "Antisemitismus" wurde von einem deutschen arischen Rassisten erst im 19. Jahrhunder geprägt. Er ist nicht religiös sondern eindeutig "blutmässig" definiert.

Es ist schlicht eine weitere Aushöhlung des Begriffes "Antisemitismus", wenn man den religiösen Antijudaismus des christlichen Mittelalters unter dem rassistischen "Antisemitismus" subsumiert.

Hitler war gegen die Verunreinigung des deutschen Blutes durch jüdisches Blut.
Hitler war, nicht wie vielmals angenommen gegen das Christentum eingestellt, er glaubte an Gott in der christlichen Tradition aber er hasste die assimilierten Juden und insbesonders die konvertierten Juden.
Vor der Spanischen Inquisition, wäre kein Bischof, kein Papst und kein Christ auf die Idee gekommen Christen mit einem jüdischen Grossvater oder einer jüdischen Grossmutter nicht als Christ willkommen zu heissen.

Wenn man die Ablehnung der jüdischen Religion schon als Antisemitismus betrachtet, dann wäre logischerweise jeder Atheist ein Antisemit, natürlich auch wenn er jüdischer Herkunft wäre.
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