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Arbeit vs. Arbeitszeit
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#823363) Verfasst am: 21.09.2007, 17:40    Titel: Arbeit vs. Arbeitszeit Antworten mit Zitat

Ich hatte heute eine kleine Auseinandersetzung mit anderen Teilnehmern der "Massnahme" (Qualifizierung) beid er ich den LKW-Führerschein mache.

Es ging der Arbeitszeitnachweis herum, den ein Teilnehmer aus seiner alten Firma mitgebracht hatte. Ich liess mich zu der bemerkung hinreissen: "Klar fülle ich sowas aus! Ist halt Arbeitszeit!" Darauf meinten die anderen Teilnehmer, dass ich dann wohl keine Stelle sehr lange haben würde, da die Arbeitgeber erwarten würden, dass so etwas während der Ruhezeit (unbezahlt) ausgefüllt werden müsste.

Wie ist Eure Meinung dazu? Ist man verpfichtet dem Abeitgeber unbezahlte Gratiszugaben zur Arbeitsleistung zu erbringen? Wo ist da die Grenze?
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#823399) Verfasst am: 21.09.2007, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Da wir im Kapitalismus leben, wird man sich wohl oder Übel dem Feind beugen müsse, bis es zur Revolution kommt. Nach der Revolution wird sich der Arbeiter sich zwar wieder beugen müssen. Man muss sich nur dann jemand anderem beugen.

Ich würd sagen, wie streng das vom Kapitalisten kontrolliert wird, ob man arbeitet ist ausschlaggebend. Schaut er einem über die Schulter, ist man seinen Job bald los.

K. A. wie das rechtlich aussieht. Wenns ungeregelt ist, wird man es wohl in der Freizeit tun müssen.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#823422) Verfasst am: 21.09.2007, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Während der Probezeit wird man unendlich kleine Brötchen backen müssen. Danach, je nach den allgemeinen Gepflogenheiten im Betrieb.
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#823426) Verfasst am: 21.09.2007, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Wie lange dauert das denn?
3 min? Mit den Augen rollen
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#823473) Verfasst am: 21.09.2007, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, oftmals ein halbes Jahr, der arme Unternehmer braucht nun mal seine Sicherheit, bei den Älteren wohl dauerhaft, oder ist zumindest vorgesehen.(muss ich mich noch mal schlau machen)
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#823481) Verfasst am: 21.09.2007, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Wie lange dauert das denn?
3 min? Mit den Augen rollen

3 Minuten dafür 10 für die Frachtpapiere, 15 für den Fahrzeugcheck... da kommt pro Tag dann schon was zusammen!
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#823495) Verfasst am: 21.09.2007, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Wie lange dauert das denn?
3 min? Mit den Augen rollen

3 Minuten dafür 10 für die Frachtpapiere, 15 für den Fahrzeugcheck... da kommt pro Tag dann schon was zusammen!


Wieviel denn insgesamt?
Wenn es nur ein paar Minuten sind, so fände ich es etwas kleinlich, sich darüber auch nur Gedanken zu machen.
Wenn der Arbeitgeber allerdings erwartet, dass alle Fahrer nach Feierabend noch eine 1/2 Stunde Papierkram erledigen, so sieht die Sache natürlich anders aus.
Andererseits kann der AG ja auch nicht so genau die Routen planen, dass alle auf genau 8h kommen.
Wie läuft das in der Praxis?
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#823508) Verfasst am: 21.09.2007, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

Einzelverkäufer: Geld zur Bank bringen vor der Arbeitszeit, Abrechnen und Buchführung nach Feierabend, unbezahlt versteht sich! (tja, da gibt`s noch viele andere weitere Beispiele)
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#823552) Verfasst am: 21.09.2007, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Zeit als ich auf Montage war machten wir ab und zu ein Pläuschen auf der Straße. Wenn der Bauleiter vorbeikam gesellte er sich manchmal dazu.
Als wir mal an die Stadtwerke Bremen "ausgeliehen" waren, lief das dort ganz anders. Wenn da geschwätzt wurde und der Chef reinkam flitzten die auseinander und alle begannen gaaanz fleißig zu arbeiten.
Der Unterschied kam wahrscheinlich dadurch, daß sowohl unsere Montageleiter wie der bremer Chef wußte wie gearbeitet wurde, wenn der jeweilige nicht dabei war.
(Falls hier jemand von der Bremer Stadtwerke reinschaut; es ist gaaanz lange her.)
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Martina
registrierter User



Anmeldungsdatum: 13.10.2006
Beiträge: 21
Wohnort: Marktleugast

Beitrag(#823666) Verfasst am: 22.09.2007, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

In vielen Firmen und Betrieben wird erwartet, daß man unbezahlte Vor-und Nacharbeitszeit leistet. Das ist leider nichts außergewöhnliches. 10 Minuten vor Arbeitsbeginn am Arbeisplatz sein, eine viertel Stunde länger bleiben- eigentlich schon fast normal. Natürlich nicht richtig- aber solange jeder kuscht und keiner was dagegen macht, wird sich da nix ändern.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#823673) Verfasst am: 22.09.2007, 00:17    Titel: Re: Arbeit vs. Arbeitszeit Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Ich hatte heute eine kleine Auseinandersetzung mit anderen Teilnehmern der "Massnahme" (Qualifizierung) beid er ich den LKW-Führerschein mache.

Es ging der Arbeitszeitnachweis herum, den ein Teilnehmer aus seiner alten Firma mitgebracht hatte. Ich liess mich zu der bemerkung hinreissen: "Klar fülle ich sowas aus! Ist halt Arbeitszeit!" Darauf meinten die anderen Teilnehmer, dass ich dann wohl keine Stelle sehr lange haben würde, da die Arbeitgeber erwarten würden, dass so etwas während der Ruhezeit (unbezahlt) ausgefüllt werden müsste.

Wie ist Eure Meinung dazu? Ist man verpfichtet dem Abeitgeber unbezahlte Gratiszugaben zur Arbeitsleistung zu erbringen? Wo ist da die Grenze?


In der Sache gebe ich Dir absolut recht, Valen!

In der Praxis wuerde ich Dir allerdings empfehlen, das Problem nicht gleich an Deinem ersten Arbeitstag im neuen Job Deinem Chef gegenueber zu thematisieren.

Gruss, Bernie
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#823681) Verfasst am: 22.09.2007, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Wie lange dauert das denn?
3 min? Mit den Augen rollen

3 Minuten dafür 10 für die Frachtpapiere, 15 für den Fahrzeugcheck... da kommt pro Tag dann schon was zusammen!


graue Theorie

Wenn Du Dich nach der Maßnahme dann wirklich auf nen Truck setzt - weißt Du was ich mein.
Wenn Du 24h fährst und eine Tachoscheibe nach der andern zerreißt,
is jedem Arbeitgeber der "Nachweis" völlig egal.
Schließlich ist der erbracht, indem das Frachtgut zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankam.
Dafür wird ER bezahlt und dafür bezahlt er DICH.

allerdings muß ich dazu sagen ->>> als Abenteuer für 4 Wochen wars witzig und die Erfahrung wert,
sowas zu MÜSSEN wär mein Ding nicht.
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Augen auf dann kann nichts passieren
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#823727) Verfasst am: 22.09.2007, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht gibts vom Arbeitgeber als Ausgleich gratis Kaffee?

Ansonsten empfehle ich das Einwinkeln in eine rote Fahne und den sofortigen Beginn eines Hungerstreiks. (Die Ex-Kollegen, die weiterhin beim Ausbeuter arbeiten, beim Betreten des Firmengeländes unbedingt als "Lakaien des Kapitalismus" beschimpfen und mit Tomaten bewerfen - natürlich nur solange die Kräfte reichen. Ist der Hungerstreik weiter vorgeschritten empfehle ich andere Wurfgeschosse, da die Tomaten doch eine große Versuchung darstellen können vor dem System einzuknicken.
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Storm by Tim Minchin
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#823731) Verfasst am: 22.09.2007, 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Vielleicht gibts vom Arbeitgeber als Ausgleich gratis Kaffee?

Ansonsten empfehle ich das Einwinkeln in eine rote Fahne und den sofortigen Beginn eines Hungerstreiks. (Die Ex-Kollegen, die weiterhin beim Ausbeuter arbeiten, beim Betreten des Firmengeländes unbedingt als "Lakaien des Kapitalismus" beschimpfen und mit Tomaten bewerfen - natürlich nur solange die Kräfte reichen. Ist der Hungerstreik weiter vorgeschritten empfehle ich andere Wurfgeschosse, da die Tomaten doch eine große Versuchung darstellen können vor dem System einzuknicken.

Was hast Du denn für ein Problem?
_________________
posted by Babyface
.
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Mario Hahna
aktiviert



Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#823739) Verfasst am: 22.09.2007, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Vielleicht gibts vom Arbeitgeber als Ausgleich gratis Kaffee?

Ansonsten empfehle ich das Einwinkeln in eine rote Fahne und den sofortigen Beginn eines Hungerstreiks. (Die Ex-Kollegen, die weiterhin beim Ausbeuter arbeiten, beim Betreten des Firmengeländes unbedingt als "Lakaien des Kapitalismus" beschimpfen und mit Tomaten bewerfen - natürlich nur solange die Kräfte reichen. Ist der Hungerstreik weiter vorgeschritten empfehle ich andere Wurfgeschosse, da die Tomaten doch eine große Versuchung darstellen können vor dem System einzuknicken.

Was hast Du denn für ein Problem?


Der Arme ist Österreicher.
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Wer nichts weiß, glaubt alles.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#823743) Verfasst am: 22.09.2007, 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Vielleicht gibts vom Arbeitgeber als Ausgleich gratis Kaffee?

Ansonsten empfehle ich das Einwinkeln in eine rote Fahne und den sofortigen Beginn eines Hungerstreiks. (Die Ex-Kollegen, die weiterhin beim Ausbeuter arbeiten, beim Betreten des Firmengeländes unbedingt als "Lakaien des Kapitalismus" beschimpfen und mit Tomaten bewerfen - natürlich nur solange die Kräfte reichen. Ist der Hungerstreik weiter vorgeschritten empfehle ich andere Wurfgeschosse, da die Tomaten doch eine große Versuchung darstellen können vor dem System einzuknicken.

Was hast Du denn für ein Problem?


Valen bringt immer meinen inneren Mario Hahna hervor Verlegen

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Der Arme ist Österreicher.


Das kommt noch erschwerend hinzu.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#823990) Verfasst am: 22.09.2007, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Wie läuft das in der Praxis?

Soweit ich die Praxis von miener Mutter kenne, planen die Doisponenten Deine Touren jetzt schon mit einem Spielraum von maximal 2 Stunden - egal auf welche Distanz. Wenn Du in einen Stau kommst, ist das Dein Problem. Ausserdem zahlen einige Speditionen ihre festangestellten Mitarbeiter schon nicht mehr nach Zeit, sondern nach gefahrenen Kilometern.

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Einzelverkäufer: Geld zur Bank bringen vor der Arbeitszeit, Abrechnen und Buchführung nach Feierabend, unbezahlt versteht sich! (tja, da gibt`s noch viele andere weitere Beispiele)

Und? Ist sowas ok? Soll man ohne Entgeld zahlen? Gibt mir der Einzelhändler auch mal eine Gurke umsonst, weil ich ausserhalb der Öffnungszeit komme?

Wieso wird hier mit unterschiedlichen Recht gemessen?
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V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#823992) Verfasst am: 22.09.2007, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Wenn Du Dich nach der Maßnahme dann wirklich auf nen Truck setzt - weißt Du was ich mein.

Ich ahne eben schon, was da auf mich zukommt.

AXO hat folgendes geschrieben:
Wenn Du 24h fährst und eine Tachoscheibe nach der andern zerreißt,
is jedem Arbeitgeber der "Nachweis" völlig egal.
Schließlich ist der erbracht, indem das Frachtgut zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankam.
Dafür wird ER bezahlt und dafür bezahlt er DICH.

Die Polizei und die BAG interessiert aber nicht, wieviel Scheiben Du gefressen hast. wenn sie Deinen Schein fressen und den Bock auf Eis legen. Und mit den neuen Fahrerkarten, ist bescheissen so gut wie unmöglich.

Und: ich setz' mich nicht monatelang hin um den Schein zu machen, um ihn dann für einen Disponenten wieder auf's Spiel zu setzen.

Die ganzen Fahrzeiten- und Pausenregelungen dienen vor allem einem: Den Schutz der Fahrer und der anderen Verkehrsteilnehmer! Man müsste schon wirklich kreuzdämlich sein das für einen Chef auf's Speil zu setzen!

Hab heut erst wieder mit meiner Mutter telefoniert, die sagt, soweit sie gelesen hat, fehlen derzeit rund 20000 Fahrer in Deutschland. Speditionen, die suchen gibt es also genug!
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#823995) Verfasst am: 22.09.2007, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe neulich (weiss nicht mehr wo) im Fernsehen einen Bericht hierzu gesehen.
Anscheinend gehen Speditionen dazu über, Fahrer aus Osteuropa zu extrem niedrigen Löhnen ein zu stellen.
Von denen sitzen dann immer 2 in jedem LKW, so dass das Ding 24 Stunden fahren kann.
Kann das jemand bestätigen?
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#824026) Verfasst am: 22.09.2007, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Der Trend ist schon fast wieder rückläufig, weil die die Auto verrotten lassen.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#824162) Verfasst am: 23.09.2007, 03:31    Titel: Re: Arbeit vs. Arbeitszeit Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Ich hatte heute eine kleine Auseinandersetzung mit anderen Teilnehmern der "Massnahme" (Qualifizierung) beid er ich den LKW-Führerschein mache.

Es ging der Arbeitszeitnachweis herum, den ein Teilnehmer aus seiner alten Firma mitgebracht hatte. Ich liess mich zu der bemerkung hinreissen: "Klar fülle ich sowas aus! Ist halt Arbeitszeit!" Darauf meinten die anderen Teilnehmer, dass ich dann wohl keine Stelle sehr lange haben würde, da die Arbeitgeber erwarten würden, dass so etwas während der Ruhezeit (unbezahlt) ausgefüllt werden müsste.

Wie ist Eure Meinung dazu? Ist man verpfichtet dem Abeitgeber unbezahlte Gratiszugaben zur Arbeitsleistung zu erbringen? Wo ist da die Grenze?


Auf keinen Fall ! Sonst geht das immer so weiter und er will noch mehr Bitte nicht!

Und Deine Mitteilnehmer ann der Maßnahme sind Bekloppte, denen man mal gehörig in den Arsch treten müßte, aber was soll´s, typisch deutsch eben Böse
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#824188) Verfasst am: 23.09.2007, 07:52    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:

AXO hat folgendes geschrieben:
Wenn Du 24h fährst und eine Tachoscheibe nach der andern zerreißt,
is jedem Arbeitgeber der "Nachweis" völlig egal.
Schließlich ist der erbracht, indem das Frachtgut zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankam.
Dafür wird ER bezahlt und dafür bezahlt er DICH.

Die Polizei und die BAG interessiert aber nicht, wieviel Scheiben Du gefressen hast. wenn sie Deinen Schein fressen und den Bock auf Eis legen. Und mit den neuen Fahrerkarten, ist bescheissen so gut wie unmöglich.
Und: ich setz' mich nicht monatelang hin um den Schein zu machen, um ihn dann für einen Disponenten wieder auf's Spiel zu setzen.


Ne fehlende Tachoscheibe kostet in D nicht mehr als 50€ (in Frankreich 2000)
Über die neue Technik weiß ich nix - muß ich auch nicht mehr wissen Smilie

Klar haste aber recht, das die Gesetze durchaus ihren Sinn und ihre Berechtigung haben,
nur gehen sie halt an der Realität völlig vorbei.
Ich kann Dir auch sagen wie's im Lebensmitteltransport läuft, wenns einigermaßen geplant läuft.
Dann bist Du pünktlich wärend Deiner gesetzlichen Standzeiten an den Be-/Entladestellen,
was keineswegs bedeutet das dies RUHEzeit wäre. Die meißten großen Ketten verzichten
inzwischen in ihren Logistikzentren auf Be-/entlade-arbeiter.
Schließlich kann man den einsparen, wenn n blöder LKW-Fahrer in der Zeit eh nur dumm rum steht
und die Tachoscheibe will nur wissen ob der LKW steht Mr. Green
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Augen auf dann kann nichts passieren
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#824222) Verfasst am: 23.09.2007, 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:

AXO hat folgendes geschrieben:
Wenn Du 24h fährst und eine Tachoscheibe nach der andern zerreißt,
is jedem Arbeitgeber der "Nachweis" völlig egal.
Schließlich ist der erbracht, indem das Frachtgut zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankam.
Dafür wird ER bezahlt und dafür bezahlt er DICH.

Die Polizei und die BAG interessiert aber nicht, wieviel Scheiben Du gefressen hast. wenn sie Deinen Schein fressen und den Bock auf Eis legen. Und mit den neuen Fahrerkarten, ist bescheissen so gut wie unmöglich.
Und: ich setz' mich nicht monatelang hin um den Schein zu machen, um ihn dann für einen Disponenten wieder auf's Spiel zu setzen.


Ne fehlende Tachoscheibe kostet in D nicht mehr als 50€ (in Frankreich 2000)
Über die neue Technik weiß ich nix - muß ich auch nicht mehr wissen Smilie

Klar haste aber recht, das die Gesetze durchaus ihren Sinn und ihre Berechtigung haben,
nur gehen sie halt an der Realität völlig vorbei.
Ich kann Dir auch sagen wie's im Lebensmitteltransport läuft, wenns einigermaßen geplant läuft.
Dann bist Du pünktlich wärend Deiner gesetzlichen Standzeiten an den Be-/Entladestellen,
was keineswegs bedeutet das dies RUHEzeit wäre. Die meißten großen Ketten verzichten
inzwischen in ihren Logistikzentren auf Be-/entlade-arbeiter.
Schließlich kann man den einsparen, wenn n blöder LKW-Fahrer in der Zeit eh nur dumm rum steht
und die Tachoscheibe will nur wissen ob der LKW steht Mr. Green

Also auch wenn Deutschland mit am billigsten in Europa ist, so kostet eine Fehlende Scheibe doch so zwischen 120 und 130 Öre...

Und Be- und Entladung ist Arbeitszeit! Selbst wenn Du Be- und Entlader hast, bist Du als Fahrer für die Beladung verantwortlich, kannst als nicht Pause machen. Somit ist es kein Ruhezeit. Die BAG ist schliesslich nicht blöd!
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"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#824234) Verfasst am: 23.09.2007, 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:

Also auch wenn Deutschland mit am billigsten in Europa ist, so kostet eine Fehlende Scheibe doch so zwischen 120 und 130 Öre...

Und Be- und Entladung ist Arbeitszeit! Selbst wenn Du Be- und Entlader hast, bist Du als Fahrer für die Beladung verantwortlich, kannst als nicht Pause machen. Somit ist es kein Ruhezeit. Die BAG ist schliesslich nicht blöd!


Vermutlich ist die BAG nicht blöd - wenn nicht, dann drückt sie aber alle Augen zu und beschränkt sich
einzig und allein auf die Kontrolle der Tachoscheibe. Das eben was relativ zweifelsfrei nachweisbar ist.
Wie erwähnt bin ich mal n paar Wochen gefahren und die großen Logistikzentren von Aldi,Rewe und Co
sind nunmal darauf ausgelegt, das Du als LKW-Fahrer Deinen Fracht SELBST be- und entlädst.
Damit meine ich nicht die KONTROLLE der Ladung, sondern ganz konkret, das Du den Auflieger
an die Dir zugewiesene Rampe schiebst, das Tor selbst öffnest, die Rampe bedienst,
Dir ne Elktrohubwagen schnappst und die Karre ENTLÄDST - wärend Deine Tachoscheibe STEHT
also - primitivste Lagerarbeiterttätigkeit verrichtest.
Wenn Du fertig bist - kontrolliert n "Aufseher" die Vollständigkeit, quittiert Dir die Fracht und
ein Stablerfahrer sortierts dann in die Regale.
Zu diesem Zeitpunkt ist aber Deine gesetzliche Ruhezeit schon vorbei und wieder Richtung Autobahn
unterwegs um den nächsten Termin pünktlich zur nächsten gesetzlichen Ruhezeit zu schaffen
und das gleiche zu machen.
Ausruhn kannste Dich beim FAHREN - das ist schließlich nicht mehr als Tempomat rein und Lenkrad festhalten.
Und wenn die BAG Dich anhält haste ne saubere Tachoscheibe und alles ist in Butter.
Das läuft round-about mit maximaler Fahrzeit und gesetzlicher Standzeit auf nen ungefähr
12h Arbeitstag hinaus wärend dem Du KOMPLETT durchgängig pausenlos gearbeitet hast
obwohl die Tachscheibe in Ordnung ist.
Danach haste 10h "Ruhe" auf irgend nem Autobahnparkplatz - wenn Du Pech hast 100km
von zu Hause und Deiner Familie entfernt ohne das Du die Stunde bis dahin noch dranhängen DÜRFTEST.
Das ist aber wie gesagt nur das normaly business, wenn alles nach PLAN läuft.

Ich sag auch nicht das dies schön, gut und richtig ist oder so sein sollte und selbst
hab ich auch gestaunt, das insgesamt nicht viel, viel mehr passiert und das auch die
Logistik noch einigermaßen klappt.
Würde aber von heut auf morgen jeder Trucker nur noch exakt der gesetzlichen Bestimmungen
fahren und auf Ruhezeit als RUHEzeit bestehen,
wären übermorgen die Supermärkte LEER.

Ich will Dir die Sache nicht mies machen.
Ich selbst hatte trotzdem ne Menge Spass dran - schon weil ich nicht drauf angewiesen war,
jederzeit ohne Konsequenzen FÜR MICH hätte aussteigen können und faziniert von den Einblicken war.
Für mich wars ein Abenteuer - nicht Existenzerhalt.

Grundsätzlich isses aber nur was für extrem belastbare Leute, die Fun am Vagabundendasein
und keine Familie haben.
Wobei ja zur Zeit davon die Rede ist die Gesamtwochenstunden ebenfalls zu limitieren
und 1 oder 2 Freitage ebenfalls zur Pflicht zu machen.
Dann würde es VIELLEICHT etwas besser. Allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen,
wie ein lückenloser Nachweis über praktisch jede Arbeits und Freistunde eines LKW-Fahrers
machbar sein soll.
elektronische Fußfessel vielleicht Mr. Green
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Augen auf dann kann nichts passieren
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Ahriman
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Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#824268) Verfasst am: 23.09.2007, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Es kommt halt sehr auf das Betriebsklima und damit auf den Chef an.
In meiner letzten Arbeitsstelle hatte ich den besten Chef meines Lebens. Wenn man da sagte: "Ich müßte mal für ne Stunde weg..." war die Antwort: "Aber klar doch, gehen Sie nur!" Den Grund dafür wollte er gar nicht wissen. So war er in allen Dingen. Und darum wurde auch dann intensiv gearbeitet, wenn er nicht da war und der Laden brummte auch ohne ihn! So haben wir dann auch bereitwillig in der Hochsaison schon mal eine halbe oder ganze Stunde unbezahlt drangehängt, das war völlig selbstverständlich. Aber ich fürchte, sowas ist nur ein Kleinbetrieben mit drei bis fünf Leuten möglich.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#824270) Verfasst am: 23.09.2007, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne immer mehr Gelderwerbsplätze wo die Arbeit innerhalb der bezahlten Zeit nicht mehr machbar ist(wenn man sich wie ein Mensch verhält), 20% unbezahlte Mehrarbeit finde ich mittlerweile "normal".
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Valen MacLeod
Antitheist



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Beitrag(#824276) Verfasst am: 23.09.2007, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

@AXO
Wöchentlich maximal Lenkzeit = 56 Stunden. Wochendruhezeit = regulär 45 Stunden. Kann auf 24 Stunden verkürzt werden, wenn das WE vorher eine volle Ruhezeit gemacht wurde. Die verkürzte Zeit muss aber innerhalb 3 Wochen in Verbindung mit einer Ruhezeit von min. 9 Stunden nachgeholt werden.

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Es kommt halt sehr auf das Betriebsklima und damit auf den Chef an.
In meiner letzten Arbeitsstelle hatte ich den besten Chef meines Lebens. Wenn man da sagte: "Ich müßte mal für ne Stunde weg..." war die Antwort: "Aber klar doch, gehen Sie nur!" Den Grund dafür wollte er gar nicht wissen. So war er in allen Dingen. Und darum wurde auch dann intensiv gearbeitet, wenn er nicht da war und der Laden brummte auch ohne ihn! So haben wir dann auch bereitwillig in der Hochsaison schon mal eine halbe oder ganze Stunde unbezahlt drangehängt, das war völlig selbstverständlich. Aber ich fürchte, sowas ist nur ein Kleinbetrieben mit drei bis fünf Leuten möglich.

So ein Team hatten wir damals im Autokino und auch im AtlantikKino. Sowas erreicht man nur, wenn man den Mitarbeitern auch die Verantwortung für Ihre Tätigkeit und ihnen vertraut. Dann arbeiten sie nämlich, als wäre es ihre eigene Firma und geben gern mehr als verlangt. Sowas funktioniert auch mit hirarchisch Untergebenen und mit Mitarbeitern jeden Alters! Ich habe meine Mitarbeiter immer so geführt... und solange ich der Vorgesetzte war, lief das auch. Mitarbeiter können nämlich meistens mehr als ich. Es sie auch zeigen zu lassen kann nur von Vorteil sein.

Das begreifen aber die wenigsten. Für die meissten ist der Mitarbeiter der natürliche Feind des Chefs, der ihn nur über den Tisch ziehen will.

Ich vermute, das projezieren die Chef ihr eigenes Selbstbild auf die Mitarbeiter. Und die verhalten sich wie alle Menschen: sie versuchen den an sie gesetzten Erwartungen gerecht zu werden, um im Rudel akzeptiert zu werden.

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ich kenne immer mehr Gelderwerbsplätze wo die Arbeit innerhalb der bezahlten Zeit nicht mehr machbar ist(wenn man sich wie ein Mensch verhält), 20% unbezahlte Mehrarbeit finde ich mittlerweile "normal".

Und ich finde es vollkommen inakzeptabel. Da kann ich ja gleich niedrigere Stundenlöhne oder längere offiziele Arbeitszeiten akzeptieren. Dann ist es wenigstens ehrlich.

Wir erleben derzeit einen gesellschaftlichen Rückfall um mehr als hundert Jahre.
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AXO
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Beitrag(#824278) Verfasst am: 23.09.2007, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Es kommt halt sehr auf das Betriebsklima und damit auf den Chef an.
In meiner letzten Arbeitsstelle hatte ich den besten Chef meines Lebens. Wenn man da sagte: "Ich müßte mal für ne Stunde weg..." war die Antwort: "Aber klar doch, gehen Sie nur!" Den Grund dafür wollte er gar nicht wissen. So war er in allen Dingen. Und darum wurde auch dann intensiv gearbeitet, wenn er nicht da war und der Laden brummte auch ohne ihn! So haben wir dann auch bereitwillig in der Hochsaison schon mal eine halbe oder ganze Stunde unbezahlt drangehängt, das war völlig selbstverständlich. Aber ich fürchte, sowas ist nur ein Kleinbetrieben mit drei bis fünf Leuten möglich.


So hab ich's auch gehalten, als ich noch Chef war - bzw. gabs bei mir schon Gleitarbeitszeit
als das Wort noch gar nicht erfunden war.
40 Wochenstunden - eigentverantwortlich dokumentiert - die sich nach Möglichkeit innerhalb
eines Monates ausgleichen sollten. Was bis wann zu schaffen war, war bekannt - daraus ergaben
sich die Möglichkeiten mal frei oder mal länger zu machen eigentlich von selbst.
Meine Erfahrungen damit sind jedenfalls allerbest. Ich tät aber sagen, das es weniger mit der
Größe der Firma als mit der praxisnähe des Chefs zu tun hat.
Einer meiner früheren Mitarbeiter hat selbst ne Firma und solange er noch produktiv mitgearbeitet
hat bzw. bei ner Betriebsgröße von um die 15 Leute zumindest noch in den Pausen mit allen an
einem Tisch gesessen hat,
wäre jeder seiner Leute für ihn "durchs Feuer gegangen" weil einfach das gegenseitige Verständnis
noch vorhanden war.
Inziwschen sinds fast 70 Mitarbeiter - er sitzt in nem schicken Büro oder ist unterwegs - hat für
den direkten Kontakt zu den Leuten wen eingestellt und die Dache seiht mittlerweile VÖLLIG anders aus.
Wenn ich mal zu Besuch in die Firma komm - weilß ich noch ehe ich sein Büro betrete mehr
über die Arbeitseinstellung und Befindlichkeiten seiner Leute - als er überhaupt noch wissen will.

ich glaub aber nicht - das dies die effektivere Variante des Umgangs ist.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Wohnort: Thüringen

Beitrag(#824279) Verfasst am: 23.09.2007, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
@AXO
Wöchentlich maximal Lenkzeit = 56 Stunden. Wochendruhezeit = regulär 45 Stunden. Kann auf 24 Stunden verkürzt werden, wenn das WE vorher eine volle Ruhezeit gemacht wurde. Die verkürzte Zeit muss aber innerhalb 3 Wochen in Verbindung mit einer Ruhezeit von min. 9 Stunden nachgeholt werden.


Davon hab ich gehört - ich wußte nur nicht obs schon realisiert wird.
Trotzdem gabs ja auch schon vorher einen erheblichen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
Allerdings könnte der derzeit erhöhte Bedarf an Fahrern aus der Durchsetzung der Neureglung herrühren.



Zitat:

Wir erleben derzeit einen gesellschaftlichen Rückfall um mehr als hundert Jahre.


stimmt - allerdings tät ich den als praktisch bereits vollzogen betrachten.
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Anmeldungsdatum: 01.09.2006
Beiträge: 1908

Beitrag(#824417) Verfasst am: 23.09.2007, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ich kenne immer mehr Gelderwerbsplätze wo die Arbeit innerhalb der bezahlten Zeit nicht mehr machbar ist(wenn man sich wie ein Mensch verhält), 20% unbezahlte Mehrarbeit finde ich mittlerweile "normal".


Kommt auf die Gehaltsklasse an finde ich..

Und: Was ist schon normal??
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