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Gedanken nach KZ-Besuch
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#823006) Verfasst am: 21.09.2007, 09:44    Titel: Antworten mit Zitat

Nach meinem Besuch in Dachau habe ich den Impuls hinter der Aussage Adornos, nach Auschwitz sei kein Gedicht mehr möglich, förmlich gefühlt.
Die wichtige Diskussion, incl der Revision der Aussage, kann man hier nachvollziehen.
http://www.celan-projekt.de/verweis-todesfuge.html
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#823012) Verfasst am: 21.09.2007, 09:58    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
schließlich waren sie ja auch diejenigen, die sich Hitler am stärksten in den Weg gestellt haben.

Ja, der kommunistische Widerstand hat Nazideutschland wirklich ins einen Grundfesten erschüttert... Pillepalle
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#823059) Verfasst am: 21.09.2007, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Nun Hornochse, das ist doch nicht so schwer, die inneren Feinde zu definieren. Es sind all jene, die den Sozialismus bekämpfen und auf eine Restauration der früheren Gesellschaftsordnung aus sind. Auch sind jene gemeint, die einen zahnlosen Tiger aus ihm (Sozialismus) machen wollen.
Aus Selbstschutzgründen müssen sie bekämpft werden, sprich man muss ihnen das Handwerk legen.

Warum genau ist es schlecht, gegen den Sozialismus zu sein?

Sind Sozialisten in einem nicht-sozialistischen Staat dann ebenfalls als innere Feinde zu betrachten und zu verfolgen?
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
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Beitrag(#823092) Verfasst am: 21.09.2007, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:
Wraith hat folgendes geschrieben:
Vor vielen Jahren war ich auch mal mit der Schule dort. Zutiefst beeindruckend.

Und dann hat so ein Neonazi den Türken in unserer Klasse als "Scheiß Ausländer" beschimpft. Als dann plötzlich die ganze Klasse auf ihn zukam ist der ziemlich schnell gerannt.


Kannst du den Zusammenhang erklären?


Sensibilisierung für die Diskriminierung unerwünschter Personen auf Grund einer bestimmten Eigenart inkl. Solidarisierung gegen den Spinner, der in das Horn trötet.

Sollte doch jetzt aber nicht wirklich schwierig zu verstehen sein oder? Notfalls könnten Piktogramme helfen.
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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Queen of Las Vegas
Lebenserotiker



Anmeldungsdatum: 11.12.2005
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Wohnort: Mannheim

Beitrag(#823146) Verfasst am: 21.09.2007, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Wraith hat folgendes geschrieben:


Der Neonazi lief auf dem KZ-Gelände rum.


Geschockt Ok, jetzt hab' ichs verstanden. Wusste nicht dass sich Neonazis in KZ's rumtreiben und Leute anpöbeln, höchst sonderbar...
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Queen of Las Vegas
Lebenserotiker



Anmeldungsdatum: 11.12.2005
Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#823151) Verfasst am: 21.09.2007, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:


Sensibilisierung für die Diskriminierung unerwünschter Personen auf Grund einer bestimmten Eigenart inkl. Solidarisierung gegen den Spinner, der in das Horn trötet...


ach so, deutsche Vergangenheitsbewältigung, gut Ausrufezeichen , weitermachen...
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#823231) Verfasst am: 21.09.2007, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:


Sensibilisierung für die Diskriminierung unerwünschter Personen auf Grund einer bestimmten Eigenart inkl. Solidarisierung gegen den Spinner, der in das Horn trötet...


ach so, deutsche Vergangenheitsbewältigung, gut Ausrufezeichen , weitermachen...


Oh Mann. Doch Piktogramme.
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Queen of Las Vegas
Lebenserotiker



Anmeldungsdatum: 11.12.2005
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Wohnort: Mannheim

Beitrag(#823406) Verfasst am: 21.09.2007, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:


Sensibilisierung für die Diskriminierung unerwünschter Personen auf Grund einer bestimmten Eigenart inkl. Solidarisierung gegen den Spinner, der in das Horn trötet...


ach so, deutsche Vergangenheitsbewältigung, gut Ausrufezeichen , weitermachen...


Oh Mann. Doch Piktogramme.


nicht verstanden?
http://www.viviano.de/ak/News-Musik/britney-spears-17997.shtml
Zitat:
Sensibilisierung für die Diskriminierung unerwünschter Personen auf Grund einer bestimmten Eigenart

Ich mag Britney, ehrlich
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Queen of Las Vegas
Lebenserotiker



Anmeldungsdatum: 11.12.2005
Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#823411) Verfasst am: 21.09.2007, 18:36    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
schließlich waren sie ja auch diejenigen, die sich Hitler am stärksten in den Weg gestellt haben.

Ja, der kommunistische Widerstand hat Nazideutschland wirklich ins einen Grundfesten erschüttert... Pillepalle


Sowie im übrigen die Leute um Jean Moulin im besetzten Frankreich zum Beispiel.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#823421) Verfasst am: 21.09.2007, 19:01    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
schließlich waren sie ja auch diejenigen, die sich Hitler am stärksten in den Weg gestellt haben.

Ja, der kommunistische Widerstand hat Nazideutschland wirklich ins einen Grundfesten erschüttert... Pillepalle
Wie man nun zum Kommunismus stehen mag...aber wer hat wirklich stärker Widerstand geleistet?
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Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
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Beitrag(#823424) Verfasst am: 21.09.2007, 19:02    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ja, der kommunistische Widerstand hat Nazideutschland wirklich ins einen Grundfesten erschüttert... Pillepalle


Nein, das hat er nicht. Da hast du recht. ABER: Sie haben es wenigstens versucht. Achte mal auf die roten Wimpel auf den Sträflingskleidern, wenn du das nächste Mal ins KZ gehst. Das sind die "politischen". Das sind die, die nicht ins KZ gekommen sind weil sie als Sinti oder Roma oder Jude oder Homosexueller oder "Untermensch" geboren wurden, sondern weil sie sich freiwillig in die Opposition zum NS-System gestellt haben. Dazu haben sie sich entschlossen und dafür ihr Leben riskiert und oft genug gegeben. Nach der Befreiung haben sie sich zur VVN zusammengeschlossen.

http://de.wikipedia.org/wiki/VVN
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"Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#823638) Verfasst am: 21.09.2007, 23:36    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Nein, das hat er nicht. Da hast du recht. ABER: Sie haben es wenigstens versucht. Achte mal auf die roten Wimpel auf den Sträflingskleidern, wenn du das nächste Mal ins KZ gehst. Das sind die "politischen". Das sind die, die nicht ins KZ gekommen sind weil sie als Sinti oder Roma oder Jude oder Homosexueller oder "Untermensch" geboren wurden, sondern weil sie sich freiwillig in die Opposition zum NS-System gestellt haben. Dazu haben sie sich entschlossen und dafür ihr Leben riskiert und oft genug gegeben. Nach der Befreiung haben sie sich zur VVN zusammengeschlossen.

http://de.wikipedia.org/wiki/VVN


Interessant wär's, könnte man die Geschichte spaßeshalber einmal anders laufen und die Kommunisten als Sieger aus dem politischen Kampf hervorgehen lassen; wer glaubt, sie hätten ihre politischen Gegner nicht ebenso ermordet, ist entweder naiv oder ein Selbstbetrüger.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#823723) Verfasst am: 22.09.2007, 10:02    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:

http://de.wikipedia.org/wiki/VVN


Interessanter Artikel.
Zitat:

1989 wurde offenbar, dass die VVN einen großen Teil ihrer Arbeit auf Bundesebene durch Zuwendungen aus der DDR finanzierte. Mit dem Ende der Zahlungen ergab sich eine finanzielle Krise, die die Vereinigung an den Rande der Auflösung brachte. Die hauptamtlichen Mitarbeiter beim Bundesverband der VVN-BdA mussten entlassen werden. Laut niedersächsischem Verfassungsschutzbericht für das Jahr 1989 (S. 26) wurden bis zum Zusammenbruch des Realsozialismus alle Bewerbungsunterlagen von hauptamtlichen VVN-Mitarbeitern vom Parteivorstand der DKP gesichtet und genehmigt.



Hornochse hat folgendes geschrieben:

Interessant wär's, könnte man die Geschichte spaßeshalber einmal anders laufen und die Kommunisten als Sieger aus dem politischen Kampf hervorgehen lassen; wer glaubt, sie hätten ihre politischen Gegner nicht ebenso ermordet, ist entweder naiv oder ein Selbstbetrüger.



Lachen Du meinst in so einer Art Gulag? Da muss ich meine Phantasie wirklich sehr strapazieren um mir sowas zu imaginieren....
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Storm by Tim Minchin
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
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Beitrag(#823761) Verfasst am: 22.09.2007, 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt nicht "die" Kommunisten!
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: MG

Beitrag(#823786) Verfasst am: 22.09.2007, 13:08    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Nein, das hat er nicht. Da hast du recht. ABER: Sie haben es wenigstens versucht. Achte mal auf die roten Wimpel auf den Sträflingskleidern, wenn du das nächste Mal ins KZ gehst. Das sind die "politischen". Das sind die, die nicht ins KZ gekommen sind weil sie als Sinti oder Roma oder Jude oder Homosexueller oder "Untermensch" geboren wurden, sondern weil sie sich freiwillig in die Opposition zum NS-System gestellt haben. Dazu haben sie sich entschlossen und dafür ihr Leben riskiert und oft genug gegeben. Nach der Befreiung haben sie sich zur VVN zusammengeschlossen.

http://de.wikipedia.org/wiki/VVN


Interessant wär's, könnte man die Geschichte spaßeshalber einmal anders laufen und die Kommunisten als Sieger aus dem politischen Kampf hervorgehen lassen; wer glaubt, sie hätten ihre politischen Gegner nicht ebenso ermordet, ist entweder naiv oder ein Selbstbetrüger.

Stichwort Straßenkampf, hurrah!

Das Lustige war ja, dass die Nazis dort als "Ordnungsmacht" gegen "die Kommunisten" aufgetreten sind und so Stimmen sammeln konnten.

Das lässt die Überlegung zu, dass bei einer weniger aggressiven Radikallinken in der Weimarer Republik die Nazis in der Versenkung verblieben wären, in der sie zu diesem Zeitpunkt (1920) seit etwa 50 Jahren steckten (wenn man Hitlers Vordenker mit zum NS zählt).
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wasistreal
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Anmeldungsdatum: 23.10.2006
Beiträge: 719

Beitrag(#823918) Verfasst am: 22.09.2007, 17:51    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
... Das lässt die Überlegung zu, dass bei einer weniger aggressiven Radikallinken in der Weimarer Republik die Nazis in der Versenkung verblieben wären, in der sie zu diesem Zeitpunkt (1920) seit etwa 50 Jahren steckten (wenn man Hitlers Vordenker mit zum NS zählt).


Du bist dumm.
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#824253) Verfasst am: 23.09.2007, 11:25    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:

Interessant wär's, könnte man die Geschichte spaßeshalber einmal anders laufen und die Kommunisten als Sieger aus dem politischen Kampf hervorgehen lassen; wer glaubt, sie hätten ihre politischen Gegner nicht ebenso ermordet, ist entweder naiv oder ein Selbstbetrüger.


Aha. Und weil theoretisch deiner Meinung nach die KPD ein grausames Terrorregime errichten hätten können, ist es legitim und verständlich, dass man sie als Kriminelle behandelt. Wohlgemerkt: Für das, was sie eventuell hätten tun können, weil sie ja per se grausam sind. Es reicht völlig aus, dass jemand bekennt, dass er an die Durchführbarkeit einer gerechteren Gesellschaftsordnung ohne Lobbies und Ellbogengesellschaft glauben kann, um sofort als potentieller Menschenrechtsverletzter abgestempelt zu werden und in Vorbeugehaft genommen zu werden. Ist das dein Verständnis von rechtstaatlicher Demokratie?
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#824260) Verfasst am: 23.09.2007, 11:36    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Es reicht völlig aus, dass jemand bekennt, dass er an die Durchführbarkeit einer gerechteren Gesellschaftsordnung ohne Lobbies und Ellbogengesellschaft glauben kann, um sofort als potentieller Menschenrechtsverletzter abgestempelt zu werden und in Vorbeugehaft genommen zu werden. Ist das dein Verständnis von rechtstaatlicher Demokratie?


Ah ich sehe schon: du bist so ein innerer Feind der einem zahnlosen Tiger nachläuft - pass bloß auf, dass Peter H. dir nicht das Handwerk legt...

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Nun Hornochse, das ist doch nicht so schwer, die inneren Feinde zu definieren. Es sind all jene, die den Sozialismus bekämpfen und auf eine Restauration der früheren Gesellschaftsordnung aus sind. Auch sind jene gemeint, die einen zahnlosen Tiger aus ihm (Sozialismus) machen wollen.
Aus Selbstschutzgründen müssen sie bekämpft werden, sprich man muss ihnen das Handwerk legen.

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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
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Beitrag(#824266) Verfasst am: 23.09.2007, 11:57    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Das lässt die Überlegung zu, dass bei einer weniger aggressiven Radikallinken in der Weimarer Republik die Nazis in der Versenkung verblieben wären, in der sie zu diesem Zeitpunkt (1920) seit etwa 50 Jahren steckten (wenn man Hitlers Vordenker mit zum NS zählt).


Ich weiß nicht, ob du das meinst, was ich glaube; aber nach allem was ich über die Zeit in Erfahrung bringen konnte, ist die KPD tatsächlich in der Weimarer Republik bemüht gewesen, die "Bürgerdemokratie" zu destabilisieren und hat somit zu ihrem Zerfall beigetragen. Ich stütze diese These auf einen Filmausschnitt von "Thälmann-Sohn seiner Klasse", einem DEFA-Streifen, der also kein Interesse daran haben dürfte, ihn negativ darzustellen. Darin sagt Thälmann in einer Rede vor dem Parlament sinngemäß, dass seine Partei zu Erreichung der Ziele (des Sozialismus in Deutschland) alles tun wird, um das herrschende kapitalistische System zu destabilisieren, um so den Boden für eine grundlegende Revolution zu bereiten. Es deckt sich damit übrigens mit der Politik des maoistischen "Leuchtenden Pfades" im Peru der 90ger Jahre. Dass diese radikale Politik die KPD in Opposition zur SPD gebracht hat (bis hin zur Ermordung Liebknechts und Luxemburgs durch SPD-Innenminister Noske`s Schergen, die das Ganze später den Nazis in die Schuhe schieben wollten) ist nachvollziehbar. Dass die KPD sich mit dieser damaligen Politik in den Augen der Mehrheit der Bevölkerung selbst disqualifiziert hat, ist ebenfalls nachvollziehbar.
Nicht nachvollziehbar ist für mich, dass man aus diesen Erkenntnissen heraus jegliche kommunistische Gruppierung heute als demokratiefeindlich (auch die KPD nach dem 2. WK) betrachtet und mit Argumenten wie "DDR-nah" oder "DDR-finanziert" sofort in einen reflexartigen antikommunistischen Feindbild-Fetisch verfällt. Um was geht es? Um die Entmachtung derer, die derart viel Geld haben, dass sie ihre Interessen über die Interessen der Allgemeinheit stellen können. Damals wie heute. Ist es "verfassungsfeindlich" sich dagegen zu äußern? Natürlich nicht, im Gegenteil, es ist demokratieförderlich. Wenn man, um sich gegen dieses einfache und wie ich finde logische Bestreben zu wehren, mit Reizwörtern wie "Gulag", "Stalin", "DDR-nah", "SED-nah", "Altkommunisten", "Alt-68-ger", "RAF-Sympathisanten", "Verfassungsbedenklich", etc. um sich wirft, dann ist das der Wahrheitsfindung nicht dienlich. Und das wollen wir ja hoffendlich alle, der Wahrheit ein Stückchen näher kommen. ANsonsten wären wir ja nur Sophisten.
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#824277) Verfasst am: 23.09.2007, 12:35    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich stütze diese These auf einen Filmausschnitt von "Thälmann-Sohn seiner Klasse", einem DEFA-Streifen, der also kein Interesse daran haben dürfte, ihn negativ darzustellen.


Wo gibt es diesen Film bzw. einen Ausschnitt? Würde mich ganz OT dafür interessieren.
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Shadaik
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Beitrag(#824319) Verfasst am: 23.09.2007, 13:53    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

wasistreal hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
... Das lässt die Überlegung zu, dass bei einer weniger aggressiven Radikallinken in der Weimarer Republik die Nazis in der Versenkung verblieben wären, in der sie zu diesem Zeitpunkt (1920) seit etwa 50 Jahren steckten (wenn man Hitlers Vordenker mit zum NS zählt).


Du bist dumm.

Selber.

Sie lasen einen Beitrag aus dem Sammelband "Grandiose Argumentationen des 21. Jahrhunderts".
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: MG

Beitrag(#824323) Verfasst am: 23.09.2007, 13:57    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Das lässt die Überlegung zu, dass bei einer weniger aggressiven Radikallinken in der Weimarer Republik die Nazis in der Versenkung verblieben wären, in der sie zu diesem Zeitpunkt (1920) seit etwa 50 Jahren steckten (wenn man Hitlers Vordenker mit zum NS zählt).


Ich weiß nicht, ob du das meinst, was ich glaube; aber nach allem was ich über die Zeit in Erfahrung bringen konnte, ist die KPD tatsächlich in der Weimarer Republik bemüht gewesen, die "Bürgerdemokratie" zu destabilisieren und hat somit zu ihrem Zerfall beigetragen. Ich stütze diese These auf einen Filmausschnitt von "Thälmann-Sohn seiner Klasse", einem DEFA-Streifen, der also kein Interesse daran haben dürfte, ihn negativ darzustellen. Darin sagt Thälmann in einer Rede vor dem Parlament sinngemäß, dass seine Partei zu Erreichung der Ziele (des Sozialismus in Deutschland) alles tun wird, um das herrschende kapitalistische System zu destabilisieren, um so den Boden für eine grundlegende Revolution zu bereiten. Es deckt sich damit übrigens mit der Politik des maoistischen "Leuchtenden Pfades" im Peru der 90ger Jahre. Dass diese radikale Politik die KPD in Opposition zur SPD gebracht hat (bis hin zur Ermordung Liebknechts und Luxemburgs durch SPD-Innenminister Noske`s Schergen, die das Ganze später den Nazis in die Schuhe schieben wollten) ist nachvollziehbar. Dass die KPD sich mit dieser damaligen Politik in den Augen der Mehrheit der Bevölkerung selbst disqualifiziert hat, ist ebenfalls nachvollziehbar.
Nicht nachvollziehbar ist für mich, dass man aus diesen Erkenntnissen heraus jegliche kommunistische Gruppierung heute als demokratiefeindlich (auch die KPD nach dem 2. WK) betrachtet und mit Argumenten wie "DDR-nah" oder "DDR-finanziert" sofort in einen reflexartigen antikommunistischen Feindbild-Fetisch verfällt. Um was geht es? Um die Entmachtung derer, die derart viel Geld haben, dass sie ihre Interessen über die Interessen der Allgemeinheit stellen können. Damals wie heute. Ist es "verfassungsfeindlich" sich dagegen zu äußern? Natürlich nicht, im Gegenteil, es ist demokratieförderlich. Wenn man, um sich gegen dieses einfache und wie ich finde logische Bestreben zu wehren, mit Reizwörtern wie "Gulag", "Stalin", "DDR-nah", "SED-nah", "Altkommunisten", "Alt-68-ger", "RAF-Sympathisanten", "Verfassungsbedenklich", etc. um sich wirft, dann ist das der Wahrheitsfindung nicht dienlich. Und das wollen wir ja hoffendlich alle, der Wahrheit ein Stückchen näher kommen. ANsonsten wären wir ja nur Sophisten.

Da stimme ich dir zu, der momentane Umgang mit linken Gruppierungen ist reichlich kurzsichtig. Ich hoffe, es kam nicht so rüber, das ich hier einen ursächlichen Zusammenhang zum modernen Antisozialismus herstellen wollte.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#824375) Verfasst am: 23.09.2007, 15:09    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Es reicht völlig aus, dass jemand bekennt, dass er an die Durchführbarkeit einer gerechteren Gesellschaftsordnung ohne Lobbies und Ellbogengesellschaft glauben kann, um sofort als potentieller Menschenrechtsverletzter abgestempelt zu werden und in Vorbeugehaft genommen zu werden. Ist das dein Verständnis von rechtstaatlicher Demokratie?


Ah ich sehe schon: du bist so ein innerer Feind der einem zahnlosen Tiger nachläuft - pass bloß auf, dass Peter H. dir nicht das Handwerk legt...

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Nun Hornochse, das ist doch nicht so schwer, die inneren Feinde zu definieren. Es sind all jene, die den Sozialismus bekämpfen und auf eine Restauration der früheren Gesellschaftsordnung aus sind. Auch sind jene gemeint, die einen zahnlosen Tiger aus ihm (Sozialismus) machen wollen.
Aus Selbstschutzgründen müssen sie bekämpft werden, sprich man muss ihnen das Handwerk legen.


noc
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- Niklas Luhmann -
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#824382) Verfasst am: 23.09.2007, 15:19    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Das lässt die Überlegung zu, dass bei einer weniger aggressiven Radikallinken in der Weimarer Republik die Nazis in der Versenkung verblieben wären, in der sie zu diesem Zeitpunkt (1920) seit etwa 50 Jahren steckten (wenn man Hitlers Vordenker mit zum NS zählt).


Ich weiß nicht, ob du das meinst, was ich glaube; aber nach allem was ich über die Zeit in Erfahrung bringen konnte, ist die KPD tatsächlich in der Weimarer Republik bemüht gewesen, die "Bürgerdemokratie" zu destabilisieren und hat somit zu ihrem Zerfall beigetragen. Ich stütze diese These auf einen Filmausschnitt von "Thälmann-Sohn seiner Klasse", einem DEFA-Streifen, der also kein Interesse daran haben dürfte, ihn negativ darzustellen. Darin sagt Thälmann in einer Rede vor dem Parlament sinngemäß, dass seine Partei zu Erreichung der Ziele (des Sozialismus in Deutschland) alles tun wird, um das herrschende kapitalistische System zu destabilisieren, um so den Boden für eine grundlegende Revolution zu bereiten. Es deckt sich damit übrigens mit der Politik des maoistischen "Leuchtenden Pfades" im Peru der 90ger Jahre. Dass diese radikale Politik die KPD in Opposition zur SPD gebracht hat (bis hin zur Ermordung Liebknechts und Luxemburgs durch SPD-Innenminister Noske`s Schergen, die das Ganze später den Nazis in die Schuhe schieben wollten) ist nachvollziehbar. Dass die KPD sich mit dieser damaligen Politik in den Augen der Mehrheit der Bevölkerung selbst disqualifiziert hat, ist ebenfalls nachvollziehbar.
Nicht nachvollziehbar ist für mich, dass man aus diesen Erkenntnissen heraus jegliche kommunistische Gruppierung heute als demokratiefeindlich (auch die KPD nach dem 2. WK) betrachtet und mit Argumenten wie "DDR-nah" oder "DDR-finanziert" sofort in einen reflexartigen antikommunistischen Feindbild-Fetisch verfällt. Um was geht es? Um die Entmachtung derer, die derart viel Geld haben, dass sie ihre Interessen über die Interessen der Allgemeinheit stellen können. Damals wie heute. Ist es "verfassungsfeindlich" sich dagegen zu äußern? Natürlich nicht, im Gegenteil, es ist demokratieförderlich. Wenn man, um sich gegen dieses einfache und wie ich finde logische Bestreben zu wehren, mit Reizwörtern wie "Gulag", "Stalin", "DDR-nah", "SED-nah", "Altkommunisten", "Alt-68-ger", "RAF-Sympathisanten", "Verfassungsbedenklich", etc. um sich wirft, dann ist das der Wahrheitsfindung nicht dienlich. Und das wollen wir ja hoffendlich alle, der Wahrheit ein Stückchen näher kommen. ANsonsten wären wir ja nur Sophisten.


Niemand bestritt hier den übergroßen Einfluß des Kapitals und niemand hieß das bisher gut. Mit solch niedlichen Argumenten bist du aber noch weit vom Kommunismus (insbesondere dem historischen) entfernt.
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- Niklas Luhmann -
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Beiträge: 719

Beitrag(#824449) Verfasst am: 23.09.2007, 17:21    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Das lässt die Überlegung zu, dass bei einer weniger aggressiven Radikallinken in der Weimarer Republik die Nazis in der Versenkung verblieben wären, in der sie zu diesem Zeitpunkt (1920) seit etwa 50 Jahren steckten (wenn man Hitlers Vordenker mit zum NS zählt).


Ich weiß nicht, ob du das meinst, was ich glaube; aber nach allem was ich über die Zeit in Erfahrung bringen konnte, ist die KPD tatsächlich in der Weimarer Republik bemüht gewesen, die "Bürgerdemokratie" zu destabilisieren und hat somit zu ihrem Zerfall beigetragen. Ich stütze diese These auf einen Filmausschnitt von "Thälmann-Sohn seiner Klasse", einem DEFA-Streifen, der also kein Interesse daran haben dürfte, ihn negativ darzustellen. Darin sagt Thälmann in einer Rede vor dem Parlament sinngemäß, dass seine Partei zu Erreichung der Ziele (des Sozialismus in Deutschland) alles tun wird, um das herrschende kapitalistische System zu destabilisieren, um so den Boden für eine grundlegende Revolution zu bereiten. Es deckt sich damit übrigens mit der Politik des maoistischen "Leuchtenden Pfades" im Peru der 90ger Jahre. Dass diese radikale Politik die KPD in Opposition zur SPD gebracht hat (bis hin zur Ermordung Liebknechts und Luxemburgs durch SPD-Innenminister Noske`s Schergen, die das Ganze später den Nazis in die Schuhe schieben wollten) ist nachvollziehbar. Dass die KPD sich mit dieser damaligen Politik in den Augen der Mehrheit der Bevölkerung selbst disqualifiziert hat, ist ebenfalls nachvollziehbar.
Nicht nachvollziehbar ist für mich, dass man aus diesen Erkenntnissen heraus jegliche kommunistische Gruppierung heute als demokratiefeindlich (auch die KPD nach dem 2. WK) betrachtet und mit Argumenten wie "DDR-nah" oder "DDR-finanziert" sofort in einen reflexartigen antikommunistischen Feindbild-Fetisch verfällt. Um was geht es? Um die Entmachtung derer, die derart viel Geld haben, dass sie ihre Interessen über die Interessen der Allgemeinheit stellen können. Damals wie heute. Ist es "verfassungsfeindlich" sich dagegen zu äußern? Natürlich nicht, im Gegenteil, es ist demokratieförderlich. Wenn man, um sich gegen dieses einfache und wie ich finde logische Bestreben zu wehren, mit Reizwörtern wie "Gulag", "Stalin", "DDR-nah", "SED-nah", "Altkommunisten", "Alt-68-ger", "RAF-Sympathisanten", "Verfassungsbedenklich", etc. um sich wirft, dann ist das der Wahrheitsfindung nicht dienlich. Und das wollen wir ja hoffendlich alle, der Wahrheit ein Stückchen näher kommen. ANsonsten wären wir ja nur Sophisten.

Da stimme ich dir zu, der momentane Umgang mit linken Gruppierungen ist reichlich kurzsichtig. Ich hoffe, es kam nicht so rüber, das ich hier einen ursächlichen Zusammenhang zum modernen Antisozialismus herstellen wollte.


Also, erstmal unterstellst Du den Opfern des Faschismus eine eigene Schuld. Und um noch einen draufzusetzen, haben diese Opfer auch noch Schuld daran, dass andere ebenso zu Opfern geworden sind. Das lässt sich wohl nicht anders bezeichen als "dumm".

Und der heutige Antisozialismus speist sich genau wie damals aus den Interessen des Kapitals. Die wollen sich nicht daran hindern lassen, die Menschen zur Mehrung ihrer Gewinne auszubeuten. Früher haben sie ihre Feinde ins KZ geschickt, heute wird diffamiert, beleidigt, es werden Berufsverbote ausgesprochen und die normalen Menschen werden dermaßen voreingenommen gemacht, dass es ihnen peinlich ist, nur mit einer geringen Sympathie für diese Menschen zu denken.

Und dann kommen Leute wie Du, mit ihren verblödeten Überlegungen.
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Shadaik
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Beitrag(#824468) Verfasst am: 23.09.2007, 17:54    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

wasistreal hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Das lässt die Überlegung zu, dass bei einer weniger aggressiven Radikallinken in der Weimarer Republik die Nazis in der Versenkung verblieben wären, in der sie zu diesem Zeitpunkt (1920) seit etwa 50 Jahren steckten (wenn man Hitlers Vordenker mit zum NS zählt).


Ich weiß nicht, ob du das meinst, was ich glaube; aber nach allem was ich über die Zeit in Erfahrung bringen konnte, ist die KPD tatsächlich in der Weimarer Republik bemüht gewesen, die "Bürgerdemokratie" zu destabilisieren und hat somit zu ihrem Zerfall beigetragen. Ich stütze diese These auf einen Filmausschnitt von "Thälmann-Sohn seiner Klasse", einem DEFA-Streifen, der also kein Interesse daran haben dürfte, ihn negativ darzustellen. Darin sagt Thälmann in einer Rede vor dem Parlament sinngemäß, dass seine Partei zu Erreichung der Ziele (des Sozialismus in Deutschland) alles tun wird, um das herrschende kapitalistische System zu destabilisieren, um so den Boden für eine grundlegende Revolution zu bereiten. Es deckt sich damit übrigens mit der Politik des maoistischen "Leuchtenden Pfades" im Peru der 90ger Jahre. Dass diese radikale Politik die KPD in Opposition zur SPD gebracht hat (bis hin zur Ermordung Liebknechts und Luxemburgs durch SPD-Innenminister Noske`s Schergen, die das Ganze später den Nazis in die Schuhe schieben wollten) ist nachvollziehbar. Dass die KPD sich mit dieser damaligen Politik in den Augen der Mehrheit der Bevölkerung selbst disqualifiziert hat, ist ebenfalls nachvollziehbar.
Nicht nachvollziehbar ist für mich, dass man aus diesen Erkenntnissen heraus jegliche kommunistische Gruppierung heute als demokratiefeindlich (auch die KPD nach dem 2. WK) betrachtet und mit Argumenten wie "DDR-nah" oder "DDR-finanziert" sofort in einen reflexartigen antikommunistischen Feindbild-Fetisch verfällt. Um was geht es? Um die Entmachtung derer, die derart viel Geld haben, dass sie ihre Interessen über die Interessen der Allgemeinheit stellen können. Damals wie heute. Ist es "verfassungsfeindlich" sich dagegen zu äußern? Natürlich nicht, im Gegenteil, es ist demokratieförderlich. Wenn man, um sich gegen dieses einfache und wie ich finde logische Bestreben zu wehren, mit Reizwörtern wie "Gulag", "Stalin", "DDR-nah", "SED-nah", "Altkommunisten", "Alt-68-ger", "RAF-Sympathisanten", "Verfassungsbedenklich", etc. um sich wirft, dann ist das der Wahrheitsfindung nicht dienlich. Und das wollen wir ja hoffendlich alle, der Wahrheit ein Stückchen näher kommen. ANsonsten wären wir ja nur Sophisten.

Da stimme ich dir zu, der momentane Umgang mit linken Gruppierungen ist reichlich kurzsichtig. Ich hoffe, es kam nicht so rüber, das ich hier einen ursächlichen Zusammenhang zum modernen Antisozialismus herstellen wollte.


Also, erstmal unterstellst Du den Opfern des Faschismus eine eigene Schuld. Und um noch einen draufzusetzen, haben diese Opfer auch noch Schuld daran, dass andere ebenso zu Opfern geworden sind. Das lässt sich wohl nicht anders bezeichen als "dumm".

Und der heutige Antisozialismus speist sich genau wie damals aus den Interessen des Kapitals. Die wollen sich nicht daran hindern lassen, die Menschen zur Mehrung ihrer Gewinne auszubeuten. Früher haben sie ihre Feinde ins KZ geschickt, heute wird diffamiert, beleidigt, es werden Berufsverbote ausgesprochen und die normalen Menschen werden dermaßen voreingenommen gemacht, dass es ihnen peinlich ist, nur mit einer geringen Sympathie für diese Menschen zu denken.

Und dann kommen Leute wie Du, mit ihren verblödeten Überlegungen.

Ich sage, die Linke hat die Straßenkämpfe aufgrund falscher Vorgehensweise verloren und die nazis haben das ausgenutzt.
Du strickst daraus einen Schuldvorwurf. Das verstehe ich offen gestanden nicht. Ich würde nie jemandem für ein historisches Ereignis eine Alleinschuld geben (naja, exttrem selten), dafür ist die Realität zu komplex.

Aber es ist ein zentraler Punkt, an dem man den Radikallinken der 20er Fehler nachweisen kann. Fehler sind nicht für die Schuldzuweisung da, sondern zum Daraus-Lernen.

Moralische Wertungen wie "und jetzt kommst du" sind mir im übrigen in historischen Fragen egal. Es interessiert mich nicht, wer "schuld" hatte.
Mich interessiert, wie es passiert ist. Dazu sind vereinfachende Erklärungsmodelle wie der "Wille des kapitals" nicht geeignet. Solche Ideen halte ich wiederum für dumm, weil viel zu voreingenommen in ihren Wertungen.
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Beitrag(#824506) Verfasst am: 23.09.2007, 18:43    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich stütze diese These auf einen Filmausschnitt von "Thälmann-Sohn seiner Klasse", einem DEFA-Streifen, der also kein Interesse daran haben dürfte, ihn negativ darzustellen.


Wo gibt es diesen Film bzw. einen Ausschnitt? Würde mich ganz OT dafür interessieren.


EBay zB. Der Streifen ist problemlos legal erhältlich. Im Gegensatz zu B. Brecht's "Kuhle Wampe" und Ken Loach's "Land and Freedom". Letzterer ist zwar eine ARD-Coproduktion der nochdazu 1995 in Cannes den Europäischen Filmpreis gewonnen hat, ist aber meines Wissens auf deutsch heute nur über China erhältlich. Zensur?
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Beitrag(#824515) Verfasst am: 23.09.2007, 18:54    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Im Gegensatz zu B. Brecht's "Kuhle Wampe" und Ken Loach's "Land and Freedom". Letzterer ist zwar eine ARD-Coproduktion der nochdazu 1995 in Cannes den Europäischen Filmpreis gewonnen hat, ist aber meines Wissens auf deutsch heute nur über China erhältlich. Zensur?


Oder man schaut einfach mal zu Amazon. Ein Hoch auf die freie Marktwirtschaft! zwinkern
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Beitrag(#824525) Verfasst am: 23.09.2007, 19:09    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Fehler sind nicht für die Schuldzuweisung da, sondern zum Daraus-Lernen.

bravo Mein Anliegen ist es gewesen, die VVN bekannt zu machen und dafür zu werben, dass diese Organisation anerkannt wird. Wie die verschiedenen Gerichtsurteile (wie im VVN Wikipedia-Artikel nachzulesen) attestieren, ist es nicht gerechtfertigt, die VVN als verfassungsfeindlich zu bezeichnen. Da die VVN jedoch nach wie vor auf der Liste der verfassungsfeindlichen Organisationen in Bayern geführt wird, vor der sich jeder Beamtenanwärter schriftlich distanzieren muß, denke ich, liegt hier ein weiterer Fall von ungerechtfertigter Kriminalisierung und damit ein weiterer Einschüchterungsversuch seitens der (Landes-)Regierung gegen linksgerichtete Kräfte vor. Da die PDS dort neben AlQuaida und NPD auftaucht, suggeriert dass die PDS ähnlich wie diese Organisationen einzustufen ist. Dagegen wehre ich mich. Die DDR mit Nazideutschland zu vergleichen und in ihrer Einschätzung als ähnlich bedrohlich einzustufen, ist meiner Meinung nach eine absichtliche Unverhältnismäsigkeit mit dem Ziel der Disziplinierung.
Dass eine derartige Politik gegen das Gleichbehandlungsprinzip der Parteien und somit demokratische Grundprinzipien verstößt ist offensichtlich.
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Beitrag(#824526) Verfasst am: 23.09.2007, 19:09    Titel: Re: Gedanken nach KZ-Besuch Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
Im Gegensatz zu B. Brecht's "Kuhle Wampe" und Ken Loach's "Land and Freedom". Letzterer ist zwar eine ARD-Coproduktion der nochdazu 1995 in Cannes den Europäischen Filmpreis gewonnen hat, ist aber meines Wissens auf deutsch heute nur über China erhältlich. Zensur?


Oder man schaut einfach mal zu Amazon. Ein Hoch auf die freie Marktwirtschaft! zwinkern


auf deutsch.
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