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Matriarchat
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#826875) Verfasst am: 26.09.2007, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
dass ein Matriarchat im Altertum nicht ohne militärische Basis auskommt, die von Männern getragen wird, dann hast du halt eine feministische Vollmeise.


Aber sicher, wenn ich sage dass es in der Antike bereits keine matriarchalen Gesellschaften mehr gibt, weil sie in der Bronzezeit, schon besiegt wurden, dann haben sie ja offensichtlich keine entsprechende militärische Basis gehabt, mit oder ohne Männer, die Angriffe zu überstehen.

Was erzählst du dann von matriarchalen "Reichen" im Altertum mit militärischer Basis, in der Bronzezeit meinst du wohl, einige hätten ja dann wohl weiterbestehen müssen, war aber nicht.


Zitat:
Gänzlich durchgederht bist du wohl, als ich sagte, dass Frauen nicht im selben Maß Untedrückung auf Männer ausüben können, wie das umgekehrt möglich ist, was eine vollkommen wertneutraler und begründeter Standpunkt ist.

Das wird es sein. dann erkläre mir doch einmal genau und ganz wertfrei, warum das nur so möglich ist, und erkläre es mir dann bitte auch für heute, denn da ist körperliche Kraft ja wirklich kein entscheidendes Kriterium mehr.

Ich hab ja nicht behauptet, es habe Gesellschaften gegeben in denen die Männer brutal unterdrückt wurden, aber das kann ja auch ganz andere Gründe haben, als die dass es einfach nicht möglich ist.
Die häufig auch von feministischer Seite geäußerte Meinung, matriarchale Gesellschaften seien von Haus aus friedlich gewesen, weil Frauen ach so friedlich sind, die teile ich nicht.



Reza hat folgendes geschrieben:
Das Dumme ist nur, dass sich patriarchale Gesellschaftsstrukturen in der Antike längst flächendeckend, durchgesetzt haben, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung.
Da finden sich noch Reste von ehedem anderen Strukturen, aber von matrirchal strukturierten Gesellschaften kann man nicht mehr reden außer bei den relativ kleinen Gruppen, die sich bis heute erhalten haben

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ach was du nicht sagst?! Worauf willst du damit hianus? Das es wieder Zeit für ein globales Matriarchat ist oder was? Am Arsch!

Es geht ja nichts über eine ausufernde Phantasie!

Und wenn ich deine Ausdrucksweise betrachte, wer dreht hier wohl durch?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#826899) Verfasst am: 26.09.2007, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
dass ein Matriarchat im Altertum nicht ohne militärische Basis auskommt, die von Männern getragen wird, dann hast du halt eine feministische Vollmeise.


Aber sicher, wenn ich sage dass es in der Antike bereits keine matriarchalen Gesellschaften mehr gibt, weil sie in der Bronzezeit, schon besiegt wurden, dann haben sie ja offensichtlich keine entsprechende militärische Basis gehabt, mit oder ohne Männer, die Angriffe zu überstehen.



Selten, gab es aber, zB die Garamanten (siehe mein erster Beitrag nach deinem ersten). Die Minoer zählen gewiss ebenfalls eher zur Antike, bzw erfüllen viele Kriterien dafür.

Zitat:
Ich hab ja nicht behauptet, es habe Gesellschaften gegeben in denen die Männer brutal unterdrückt wurden, aber das kann ja auch ganz andere Gründe haben, als die dass es einfach nicht möglich ist.


Nein, eine brutale Unterdrückung, die massiv die vitalen Interessen von Menschen verletzt, stösst auf Widerstand, der irgendwann mit Gewalt ausgetragen wird. Dann wird dieser Widerstand entweder gebrochen und das entsprechende M. ist futsch. Wenn nicht, heisst das, die Königin hat ein par gut bezahlte Jungs, die die Aufständischen vermöbeln. Da es das in der Steinzeit sicher nicht gab, wie du ja selbst bekräftigst (womit du entgültig der verwirrung anheim fielst, da du mic damit angreifen wolltest), kann das schon von daher nicht gewesen sein. Das Ackerbauzeugs ist doch nur eine epochale Einstufufung.
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weingeist
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Anmeldungsdatum: 24.08.2007
Beiträge: 37

Beitrag(#827177) Verfasst am: 27.09.2007, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Matriarchat = Definitionsproblem

"Denn >arche<hei>Herrschaft<wie>Anfang<wobei>Patriarchat<arche>Herrschaft der Väter<aber>Matri-archat<arche>am Anfang die Mütter<Und>regulierte Anarchien< (vgl. Sigrist). Die Menschen ordneten sich einander nicht in Beziehungen von oben und unten, von Herrschaft und Knechtschaft zu, sondern in horizontalen Beziehungen der Verwandschaft." (Zitat aus Heide Göttner-Abendroth: Für die Musen, Zweitausendeins 1988)

Die Matriarchatsforschung ist also in Hinblick aus die Schaffung einer herrschaftsfreien Gesellschaft aufgrund von historischen Erkenntnissen von Bedeutung.

Zum Stigma: "Frauen = gewaltfrei" fällt mir die Analogie zum Stigma "Tibeter = gewaltfrei" ein.

Historisch gesehen waren Amazonen, Tuareg, Golog = Matriarchate in extremen Situationen, die durch die patriarchalen Aggressoren z.T. in die unwirtlichsten Regionen der Erde abgedrängt wurden und Ihr Recht auf Selbstverteidigung wahrgenommen haben.

Frage: Warum haben z.B. die Tuaregmänner Ihre matriarchale Gesellschaftsform ca. 1200 Jahre lang erfolgreich als gefürchtete Krieger gegen die Moslems verteidigt, wenn Männer ohne Herrschaft über Frauen doch angeblich "Weicheier" werden?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#827182) Verfasst am: 27.09.2007, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

weingeist hat folgendes geschrieben:


Frage: Warum haben z.B. die Tuaregmänner Ihre matriarchale Gesellschaftsform ca. 1200 Jahre lang erfolgreich als gefürchtete Krieger gegen die Moslems verteidigt, wenn Männer ohne Herrschaft über Frauen doch angeblich "Weicheier" werden?


Tja... äh naja, gegen die Moslems natürlich nur 586 Jahre oder so... bzw ziehen wir ab 1900 nochmal 100 Jahre ab... oder besser 150. Egal, schon richtig im Prinzipp.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#827207) Verfasst am: 27.09.2007, 00:44    Titel: Antworten mit Zitat

die Tuaregs sind`s wert näher unter die Lupe genommen zu werden. deren Kultur hatte schon was Beeindruckendes!
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weingeist
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Anmeldungsdatum: 24.08.2007
Beiträge: 37

Beitrag(#827209) Verfasst am: 27.09.2007, 00:46    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist mit meinem Text passiert?
Es sollte heißen:
1.
"Denn *arche* heißt im Griechischen sowohl *Herrschaft* wie *Anfang*, wobei die zweite Bedeutung die ältere ist. ..., so heißt *Patriarchat* ... *Herrschaft der Väter*, aber *Matri-archat* ... heißt *am Anfang die Mütter*", aus Heide Göttner-Abendroth: Für Brigida, Zweitausendeins 1998

2.
"Denn die matriarchale Gesellschaftsform war nicht bestimmt von der gewaltsamen, durch militärischen oder psychischen Zwang errichteten Herrschaft über andere Menschen ..., sondern matriarchale Gesellschaften waren nicht-hierarchisch und herrschaftsfrei, sie waren regulierte Anarchien (vgl. Sigrist). Die Menschen ordneten sich einander nicht in Beziehungen von oben und unten, von Herrschaft und Knechtschaft zu, sondern in den horizontalen Beziehungen der Verwandtschaft." Zitat aus Heide Göttner-Abendroth: Für die Musen, Zweitausendeins 1988.

3.
Im ihrem Buch, Die Göttin und ihr Heros, Frauenoffensive 1980, verdeutlicht die o.g. Matriarchatsforscherin die hohe soziale Stellung der Männer in matriarchalen Gesellschaften.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#827215) Verfasst am: 27.09.2007, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

weingeist hat folgendes geschrieben:


2.
"Denn die matriarchale Gesellschaftsform war nicht bestimmt von der gewaltsamen, durch militärischen oder psychischen Zwang errichteten Herrschaft über andere Menschen ..., sondern matriarchale Gesellschaften waren nicht-hierarchisch und herrschaftsfrei, sie waren regulierte Anarchien (vgl. Sigrist). Die Menschen ordneten sich einander nicht in Beziehungen von oben und unten, von Herrschaft und Knechtschaft zu, sondern in den horizontalen Beziehungen der Verwandtschaft." Zitat aus Heide Göttner-Abendroth: Für die Musen, Zweitausendeins 1988.



Das denke ich obenangedeutetermaßen auch und Reza hat das zuvor auch shon angerissen. Die "Kernfamilie" ist hier ein flexibles Gefüge, bei dem eigentlich nur Liebesbeziehungen für Stabiltät sorgen. Allerdings habe ich da so meine Zweifel, ob das bei den antiken Matriarchaten genauso war, womöglich aber ähnlich und mit Sicherheit nicht unterdrückerisch.
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weingeist
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Anmeldungsdatum: 24.08.2007
Beiträge: 37

Beitrag(#827224) Verfasst am: 27.09.2007, 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

Laut Göttner-Abendroth waren Liebesbeziehungen nicht stabilisierend für die Gesellschaftsstruktur sondern mehr eine persönliche Angelegenheit ohne ökonomische Gesichtspunkte und daher jederzeit "kündbar", was eben die Freiheit beider Geschlechter in sexuellen Angelegenheiten bedingt hat. Oder umgekehrt haben sich die Menschen eine Sozialordnung geschaffen, bei der diese individuelle Freiheit aufrechterhalten werden konnte ohne daß die Menschen deshalb "vereinsamen" oder deswegen in ökonomische Schwierigkeiten kommen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#827228) Verfasst am: 27.09.2007, 01:18    Titel: Antworten mit Zitat

Bezieht sich das auf die Tuareg/Antike?
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weingeist
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Anmeldungsdatum: 24.08.2007
Beiträge: 37

Beitrag(#827240) Verfasst am: 27.09.2007, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

Es war allgemein gehalten.
Diese Frau Göttner-Abendroth hat, nachdem sie aus dem universitären Forschungsbetrieb rausgekickt wurde, in der von ihr gegründeten unabhängigen "Akademie für kritische matriarchale Forschung und Erfahrung" umfangreiche interdisziplinäre Forschungen betrieben und in einer Reihe von Büchern veröffentlicht. Dort werden u.a. viele noch lebende matriarchale Gesellschaften in Hinblick auf ihre Strukturen untersucht.
Sie unterscheidet dabei
- allgemeine
- ökonomische
- soziale
- politische
- kultisch- religiöse Ebenen.

Dies ist deshalb notwendig, weil die Gesellschaften in den verschiedenen Ebenen nicht einheitlich aufgebaut sind aber mein vorheriger Beitrag bezieht sich auf alle untersuchten Völker.

Wenn ich daß alles richtig verstanden habe, waren die Menschen eben in ihren Liebesbeziehungen sehr frei, in ihren ökonomischen "Verwandschaftsbeziehungen" jedoch nicht.
Daher ist ein "back to the roots" wohl auch vollkommen unangebracht.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#827257) Verfasst am: 27.09.2007, 02:55    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Gänzlich durchgederht bist du wohl, als ich sagte, dass Frauen nicht im selben Maß Untedrückung auf Männer ausüben können, wie das umgekehrt möglich ist, was eine vollkommen wertneutraler und begründeter Standpunkt ist. Für dich scheint die Möglichkeit von weiblicher Gewalt wohl ein unersetzlicher Wunschgedanke zu sein. Du hast das noch nichteinmal richtig verstanden und von da ab nur noch Scheisse gestammelt und auch meine Versuche deine Machounterstellungen gegen mich humoristisch zu zerstreuen hast du leicht erkennbar nicht verstanden.


Ich erlaube mir, Dich höflich auf die Forumsregeln hinzuweisen, vor allem auf das Kapitel "Netiquette".
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#827259) Verfasst am: 27.09.2007, 03:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, ok.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#827260) Verfasst am: 27.09.2007, 03:29    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ja, ok.


Ganz ehrlich: Vielen Dank.
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#827269) Verfasst am: 27.09.2007, 08:08    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Allerdings fällt auch bei anderen lebenden Matriarchaten auf, dass die Männer eigentlich immer weniger arbeiten als die Frauen.

Ja, sie müssen schließlich ihren Nachwuchs ernähren und durchfüttern, während die (wenigen) Männer nur reinstecken.

(Wenn alledings die Brüder die Kinder ihrer Schwestern zu versorgen haben und ihr Ansehen davon abhängt ...
den Drohnen gent es auch besser, als den Arbeiterinnen - so lange sie leben ...)


Wie kommst du auf wenige Männer?

Die Männer leben wie die Frauen immer im Mutterclan und arbeiten wie die Frauen auch letzlich für den Nachwuchs des eigenen Clans, der aber nur über die Mutterlinie läuft.

Meine Sichtweise bezieht sich auf frühzeitliche Knochenfunde. Die Ausgräber bekundeten explizit ihr Erstaunen über die wenigen Überreste von erwachsenen Männern.


Reza hat folgendes geschrieben:
Weißt du, das "Reinstecken" ist so primitive Denke, du kannst wohl nicht aus deiner patriarchalen Haut, was?

Was Dich anscheinend stört, ist meine Wortwahl. Dann erkläre mir bitte, welche "Denke" denn nach Deiner Meinung möglicherweisen hinter einer solchen Wortwahl stehen könnte (aber wahrscheinlich ist "stehen" in Deinen Augen auch anstößig (und anstößig auch, Du siehst selbst, daß ich auf seltene Sondermeinungen keine Rücksicht nehmen kann, wenn ich auch nur einen Satz schreiben will.)).
Im Gegenzug könnte ich dann versuchen, zu spekulieren, welche "Denke" hinter Deiner obigen Aussage stecken könnte.


Reza hat folgendes geschrieben:
Aber das kann der Mosuo Mann tatsächlich bedenkenlos tun, weil er mit seinen leiblichen Kindern nichts zu tun hat, und die Mosuofrau kann das genauso bedenkenlos tun, weil ihre Brüder mit für die Kinder sorgen, nicht der Liebhaber.

Ja.

Reza hat folgendes geschrieben:
Der Mosuomann käme aber auch nicht auf die Idee sich vor der Verpflichtung für die Schwesterkinder zu drücken, und da das alle Mosuomänner so sehen gibt es keine Kinder ohne Onkelväter.

Außer diejenigen armen Kinderchen, deren Muttermutter keine Knaben durchfütterte.
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Leben kann tödlich sein
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#827290) Verfasst am: 27.09.2007, 09:20    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Naja, also falls es da einen weit verbreiteten Opferritus gegeben hat, ...

Von einem weitverbeiteten Opferritus war nie die Rede, sondern von starken Hinweisen auf Opferriten bei frühen Kulturen, die höchst wahrscheilich matriarchal strukturiert waren.

Semnon hat folgendes geschrieben:
... was ich bezweifle, ...

So formuliert würde ich das auch bezweifeln. zwinkern


Semnon hat folgendes geschrieben:
... dann muss das nicht von den bösen Weibchen angeordnet worden sein, sondern konnte auch von Männern (Krieger, Priester) ausgehen.

Auch hier Zustimmung, muß nicht, aber es gibt starke Hinweise dafür: Inanna ordnet selbst an, daß ihr Lover Dummuzi geopfert (das heißt in die Totenwelt geschickt) wird und zwar ihrer Schwester(?), jedenfall der Domina der Unterwelt, des Totenreiches. Später wurde aus der Königin der Unterwelt, sozusagen aus der "schwarzen Kali" im Patriarchat entsprechend ein Herr der Unterwelt.

Die Beschneidung kann natürlich ein Relikt einer systematischen rituellen Kastration sein, die wiederum - höchst wahrheinlich auf patriarchalen Formen beruht (siehe "Platzhirsch"). Das Knabenopfer des Ab-raham ist aber keine Kastration und damit auch nicht verleichbar und es wird entsprechen auch vom patriarchalen Hitengott explizit untersagt.
Natürlich besteht in kriegerischen patriarchalen Gesellschaften eine hohe Nachfrage nach willigen Kriegern, die müssen zum Kämpfen aber nicht unbedingt Eier haben (huch, ich habe Eier geschrieben ... zwinkern ).


Semnon hat folgendes geschrieben:
Soweit ich das mit bekommen habe, geht die im Judentum noch erhaltene Beschneidung der Männer auf einen Ritus zurück, der aus einer möglicherweise matriarchalen, prähistorischen Gellschaft stammt, deren genaue Verbreitung jedoch vollkommen unbekannt ist.

Kann, aber in meinen Augen eher patriarchal, obwohl sich auch einige Lover von mat. Göttinnen später entmannt haben.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Wenn man die Risiken einer solchen Operation mit Steinzeittechnik bedenkt, muss man von einer wenig freihen und stark ritualisierten Gesellschaft ausgehen, in der zB vielleicht auch Eugenik betrieben wurde.

Solche butalen initiatorischen Unterdrückungmechanismen finden sich ja noch heute in Teilen Afrikas.
Man denke nur an die dort gängige Genitalverstümmelung junger Frauen.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Es gibt die Ansicht, dass diese frühe Form eines Beschneidungsritus auf ein brutales Matriarchat hindeutet, es kann sich aber genauso gut um ein extremes Patriarchat gehandelt haben, in der männliche Säuglinge oder Kinder, die das nicht überlebt haben, als zu schwach eingestuft wurden.

Das sehe ich auch so, könnte beides sein (s.o.), aber ein Patriarch, das heißt, der Klanbefruchter, wird wohl nicht nur die Schwachen kastrieren lassen ...
und so ein Klanbefruchter wird natürlich auch nicht freiwillig zurücktreten.


Semnon hat folgendes geschrieben:
Spätere Matriarchate enthalten jedenfalls keine brutale Männerunterdrückung sondern beruhten und beruhen viel mehr auf männlicher Freiwilligkeit (und mangelndem Ehrgeiz der Männer).

Fehlende Hinweise auf brutale Unterdückung sind nicht sehr aussagekräftig. Selbst im europäischen Mittelalter gib es keine Hinweise auf eine einseitige, "brutale Frauenunterdrückung".
Spätere Ausgräber würden wohl auch keine lokalen Hinweise auf afrikanische Genitalverstümmelungen erhalten, da das Thema dort tabu ist.

Bei den Griechen wurden auch Mädels (zB vor der Fahrt nach Troja) geopfert, aber auch Sklaven, Kriegsgefangene, ...

Semnon hat folgendes geschrieben:
Frauen können Männer nicht auf vergleichbare Weise unterdrücken und misshandeln, wie das umgekehrt möglich ist, es sei denn, sie haben andere Männer, die das für sie machen.

Es gibt nicht nur körperliche Unterdückungs- und Foltermethoden, die geistigen sind bisweilen wesentlich wirksamer und schmerzhafter.
Und da die mündliche Überlieferung fast ausschließlich in den Händen der Frauen lag, kann man sich leicht denken, wer über diese Methoden verfügte.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Dann halte ich nichts davon, das Thema irgendwie anders zu behandeln, als aus Interesse an Geschichte und Archäologie und verstehe daher dieses eigenartige Gezeter schon gar nicht.

Man darf nicht vergessen, daß noch vor wenigen Jahren in Deutschland erwachsene Frauen den Führerschein oder ein Bankkonto nur mit schriftlicher Genehmigung des Ehegatten oder bei Unverheirateten, des Vaters erlangen konnten. Das sitzt natürlich tief.
Über ihren Bauch können Frauen bis heute noch nicht frei entscheiden.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Wie die Steinzeitgesellschaften ausgesehen haben, kann man nicht mehr genau feststellen und es ist nicht geboten, Spekulationen als den Stand der Forschung hinzustellen.

Zustimmung, aber Fakt ist, daß bei manchen Siedlungen nur extrem wenig Überreste erwachsener Männer gefunden wurden, was den Schluß nahelegt, daß dort eben auch wenig erwachsene Männer gelebt haben.
Und auf die Opferung von Männern in Matriarchaten weisen die alten Mythen hin.
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Zuletzt bearbeitet von Algol am 27.09.2007, 10:02, insgesamt einmal bearbeitet
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#827297) Verfasst am: 27.09.2007, 09:39    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Es hängt also von der Akzeptanz der Männer ab, ob ein Frauenstaat steht oder fällt.

Nicht innergesellschaftlich, da können Frauen ganz leicht dafür sorgen, daß es nicht so viele Männer gibt. Allerdings würden systematische kriegerische Auseinandersetzungen mit Nachbargruppen eine höhere Männerdichte erfordern.

Dafür zu sorgen, daß vorhandene Männer ein Matriarchat "dulden", besitzen Frauen genügend Mittel, und nicht nur die bekannten und populären.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#827363) Verfasst am: 27.09.2007, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Die "Kernfamilie" ist hier ein flexibles Gefüge, bei dem eigentlich nur Liebesbeziehungen für Stabiltät sorgen. Allerdings habe ich da so meine Zweifel, ob das bei den antiken Matriarchaten genauso war, womöglich aber ähnlich und mit Sicherheit nicht unterdrückerisch.



So etwas wie eine Kernfamilie wird es in einer matrilinearen Gesellschaft nicht gegeben haben. Die Familie kam auf mit der Entstehung von Privateigentum (Produktionsmittel) und wurde zur Institution, als die Gesellschaft so was wie einen Staat schuf.
Gibt es außer Hausrat und Jagdwaffen keinen weiteren Privatbesitz, warum dann Besitz an Menschen in Form von Ehe und Familie? Es ist nicht nötig. Es herrschte Promiskuität vor, die erst allmählich durch zeitweilige Paarbindung "beseitigt" wurde.
Wenn Allen Alles gehört, fühlen sich die Menschen nicht mehr fremd zueinander. Was sollte sie dann von einer Promiskuität abhalten? Nichts!
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#827445) Verfasst am: 27.09.2007, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Die "Kernfamilie" ist hier ein flexibles Gefüge, bei dem eigentlich nur Liebesbeziehungen für Stabiltät sorgen. Allerdings habe ich da so meine Zweifel, ob das bei den antiken Matriarchaten genauso war, womöglich aber ähnlich und mit Sicherheit nicht unterdrückerisch.



So etwas wie eine Kernfamilie wird es in einer matrilinearen Gesellschaft nicht gegeben haben.


Kuckstu Gänsefüsschen und Text im Folgenden Mit den Augen rollen

Algol hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Es hängt also von der Akzeptanz der Männer ab, ob ein Frauenstaat steht oder fällt.

Nicht innergesellschaftlich, da können Frauen ganz leicht dafür sorgen, daß es nicht so viele Männer gibt. Allerdings würden systematische kriegerische Auseinandersetzungen mit Nachbargruppen eine höhere Männerdichte erfordern.

Dafür zu sorgen, daß vorhandene Männer ein Matriarchat "dulden", besitzen Frauen genügend Mittel, und nicht nur die bekannten und populären.


Also, das sind zwar alles recht interesante, leicht perverse Phantasieen, aber aufgrund so eines Fundes kann man das nicht ansatzweise gesichert sagen. Da müsste man schon massenhaft entsprechende "Dörfer" ausgraben.


Kramer hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Ja, ok.


Ganz ehrlich: Vielen Dank.


Am Kopf kratzen
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#827976) Verfasst am: 28.09.2007, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

Die prähistorische matrilineare Gesellschaft war mit Sicherheit nicht so ausgerichtet, dass Duldungen erwogen wurden. So eine Frage stellte sich erst garnicht, da die Frauen eine wichtige Stellung in der Produktion einnahmen. (Ackerbau, Tierverarbeitung, Fischfang, Wurzel,-Kräutersammeln, Lederherstellung, Werkzeuge herstellen und benutzen (Häuserbau) Nahrungsverwertung etc.) Ausrufezeichen
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Shevek
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Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#828144) Verfasst am: 28.09.2007, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Weder Patriarchat noch Matriarchat kommen ohne die Unterstützung und das Einverständnis zumindest großer Teile der unterlegenen Gruppe aus.

Patriarchate funktionieren nur, wenn die Frauen mitspielen und Matriarchate wenn die Männer mitspielen.

Genauso funktionieren auch Königreiche nur, wenn die Untertanen, zumindest zum großen Teil, mitmachen.

Körperliche Überlegenheit hat da nichts mit zu tun.

Im übrigen stützen sich gesellschaftliche Herrschaftsverhätlnisse nicht allein darauf, wer am erfolgreichsten Krieg führt. Das mag nach außen hin ein wesentlicher Faktor sein, nach innen gibt es noch viele andere Faktoren. Einer ist z.B. die Macht über die Familienplanung. Zwingt mal eine Frau dazu ein Kind auszutragen, zu gebären und dann zu stillen und groß zu ziehen.
_________________
Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#828187) Verfasst am: 28.09.2007, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist natürlich falsch. Ein Patriarchat ist viel einfacher aufrecht zu erhalten und Unterdrückung erfolgt ab einer gewissen Intensität immer physisch. Zu behaupten, die körperliche Überlegenheit des Mannes verschaffe diesem keinen "Vorteil" in Punkto unterdrückung ist weldfremdester Unsinn, bsonders in Bezug auf Zeiten vor der Postmoderne und der modernen Demokratie.
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Shevek
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Beitrag(#828193) Verfasst am: 28.09.2007, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wie bitte willst du ein Patriarchat durch körperliche Unterdrückung aufrecht erhalten?

Wie willst du eine Frau (mit Körperlicher Gewalt) zwingen ein Kind auszutragen? Sie schlagen bis sie eine Fehlgeburt hat?

Und auch allgemein, wie soll das den funktionieren? Du kannst immer nur Einzelne mit Gewalt unterdrücken, aber nicht die Hälfte der Menschheit, und schon garnicht, wenn du auf ihre Kooperation angewiesen bist.
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(Jan Delay)
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#828196) Verfasst am: 28.09.2007, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Die ganze Gesellschaft verhält sich doch dann so. In einer Gesellschaft, in der es ok ist, Frauen bei Widerspruch zu schlagen und das daher alle Ehemänner straflos machen dürfen, ist die Frau durch Züchtigung viel einfacher gefügig zu machen. Wo soll sie denn hin? Sie kann keine Anzeige erstatten, sie kann sich nicht einfach in ein anderes Land verdrücken, wo es ohnehin genauso aussieht. Das war für Jahrtausende die Situation!
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Shevek
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Beitrag(#828199) Verfasst am: 28.09.2007, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Sie kann erstmal keine Kinder bekommen.

Wenn sie schwanger ist kann sie sich ungesund ernähren, sich so verhalten, dass sie eine Fehlgeburt riskiert oder sogar abtreiben, wenn das Kind da ist kann sie es einfach nicht stillen, oder sogar töten. Dann gibts innerhalb von einer Generation keine Gesellschaft mehr.

Sie kann auch den Mann vergiften, ihn im Schlaf töten oder ähnliches.

Sie kann auch weggehen, z.B. gemeinsam mit anderen Frauen. Haben Frauen übrigens getan. Wohin? Ist doch egal, irgendwohin, wo der Mann nicht ist.
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Beitrag(#828205) Verfasst am: 28.09.2007, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Es musst doch noch nichtmal tatsächlich geschlagen werden. Es genügt doch schon in einer Gesellschaft zu leben, in der man weiss, dass einem dieses als Frau blühen kann. Dann ist das doch nicht alles. Es gibt Sitten, die Frau hat sich demütig zu verhalten, sich zu bedecken, etc. Etikette, die von Kindesbeinen an eingebläut werden, ein tiefsitzendes Unterwürfigkeitsverhalten, dass einen releglrecht zur Sklavin programmiert. Das alles beruht auf dem fundament körperlicher Gewalt.

Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 28.09.2007, 13:29, insgesamt einmal bearbeitet
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Peter H.
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Beitrag(#828206) Verfasst am: 28.09.2007, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, Unterdrückungen sind mit reiner physischer Gewalt allein nicht aufrecht zuerhalten. Das gab`s ja noch nicht mal im Faschismus. Sie sind sekundärer Natur.
Ein Großteil der Unterdrückung läuft über ein bestimmtes Bewußtsein, dass von den Herrschenden geschaffen wird. Dieses verinnerlichte, aufgeheischte Bewußtsein, ist die wesentliche "Geschäftsgrundlage" einer jeden Herrschaft.
Eine Frau kann man(n) nicht durch Prügeln zum Gebähren und Aufzucht von Kindern hinzwingen. Eine solche Vorstellung wäre komplett weltfremd. Auch die Einwilligung der Ehe ist ohne Zustimmung der Frau unmöglich!
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Shevek
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Beitrag(#828211) Verfasst am: 28.09.2007, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Es musst doch noch nichtmal tatsächlich geschlagen werden. Es genügt doch schon in einer Gesellschaft zu leben, in der man weiss, dass einem dieses als Frau blühen kann. Dann ist das doch nicht alles. Es gibt Sitten, die Frau hat sich demütig zu verhalten, sich zu bedecken, etc. Etikette, die von Kindesbeinen an eingebläut werden, ein tiefsitzendes Unterwürfigkeitsverhalten, dass einen releglrecht zur Sklavin programmiert. Das alles beruht auf dem fundament körperlicher Gewalt.

Du schreibst es selbst: Von Kindesbeinen an. Das beruht nicht auf körperlicher Gewalt, sondern auf Erziehung, auf Vorbild, darauf dass kleine Mädchen von Anfang an dazu erzogen werden brav und folgsam zu sein. Könntest du mit Jungen genauso machen.
_________________
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Argáiþ
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Beitrag(#828214) Verfasst am: 28.09.2007, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:

Eine Frau kann man(n) nicht durch Prügeln zum Gebähren und Aufzucht von Kindern hinzwingen. Eine solche Vorstellung wäre komplett weltfremd. Auch die Einwilligung der Ehe ist ohne Zustimmung der Frau unmöglich!


Stell dir doch mal vor, Frauen wären gleich stark wie Männer. Warum sollten zB Muslimas die Dominanz ihrer Ehemänner ertragen? Irgend wann wurden sie sicher immer wieder rebellisch, weil die Konventionen, in die sie gezwungen wurden, nicht mehr ausreichten. Dann werden sie gezüchtigt und somit eingeschüchtert. Auf der Möglichkeit, dieses tun zu können, stabilisiert sich dann eine Kultur, in der es für Frauen als unmoralisch und verwerflich gilt, sich aufrührerisch oder irgendwie männlich-stereotypisch zu verhalten. Ohne die Möglichkeit der Züchtigung könnte sich soewtas unmöglich halten. In einer Gesellschaft, in der eine Frau keine Alternativen als die Unterwerfung hat, ist es höchst unwahrscheinlich, dass ein weibliches Individuum sich widersetzt, da ein allgegenwärtiges Klima der Scham und der eisernen Regeln herrscht. Erst wenn genügend Frauen sich gleichzeitig widersetzten, würde der Effekt körperlicher Nötigung im Individualfall aufgehoben, da durch den Zusammenhalt der Frauen die Gesellschaft als ganze bedroht würde. Solange das nicht gegeben ist, werden einzelne Aufrührerinnen grundsätzlich zunächst eingeschüchtert und wenn das nicht reicht geschlagen. Dieser Mechanismus hätte sich ohne den Sexualdimorphismus nicht etablieren können. Man muss sich doch nur mal die islamischen Länder als Beispiele dazu ansehen, es ist doch wirklich nicht schwer sich das plausibel zu machen Mit den Augen rollen


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 28.09.2007, 13:53, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Argáiþ
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Beitrag(#828218) Verfasst am: 28.09.2007, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Es musst doch noch nichtmal tatsächlich geschlagen werden. Es genügt doch schon in einer Gesellschaft zu leben, in der man weiss, dass einem dieses als Frau blühen kann. Dann ist das doch nicht alles. Es gibt Sitten, die Frau hat sich demütig zu verhalten, sich zu bedecken, etc. Etikette, die von Kindesbeinen an eingebläut werden, ein tiefsitzendes Unterwürfigkeitsverhalten, dass einen releglrecht zur Sklavin programmiert. Das alles beruht auf dem fundament körperlicher Gewalt.

Du schreibst es selbst: Von Kindesbeinen an. Das beruht nicht auf körperlicher Gewalt, sondern auf Erziehung, auf Vorbild, darauf dass kleine Mädchen von Anfang an dazu erzogen werden brav und folgsam zu sein. Könntest du mit Jungen genauso machen.


Die unterschiedliche Physis führt erst dazu, dass sich eine Disziplinierungskultur entwickelt. Das muss nicht nur die Folge von konkreter physischer Gewalt sein, es genügt ja schon zu brüllen und zu drohen, wodurch sich die meisten einschüchtern lassen, wenn sie wissen, dass sie konsequenzenlos geschlagen werden könnten. Wären Frauen gleich stark oder stärker, würde dieser Mechanismus nicht greifen.
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Shevek
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Beitrag(#828221) Verfasst am: 28.09.2007, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Es musst doch noch nichtmal tatsächlich geschlagen werden. Es genügt doch schon in einer Gesellschaft zu leben, in der man weiss, dass einem dieses als Frau blühen kann. Dann ist das doch nicht alles. Es gibt Sitten, die Frau hat sich demütig zu verhalten, sich zu bedecken, etc. Etikette, die von Kindesbeinen an eingebläut werden, ein tiefsitzendes Unterwürfigkeitsverhalten, dass einen releglrecht zur Sklavin programmiert. Das alles beruht auf dem fundament körperlicher Gewalt.

Du schreibst es selbst: Von Kindesbeinen an. Das beruht nicht auf körperlicher Gewalt, sondern auf Erziehung, auf Vorbild, darauf dass kleine Mädchen von Anfang an dazu erzogen werden brav und folgsam zu sein. Könntest du mit Jungen genauso machen.


Die unterschiedliche Physis führt erst dazu, dass sich eine Disziplinierungskultur entwickelt. Das muss nicht nur die Folge von konkreter physischer Gewalt sein, es genügt ja schon zu brüllen und zu drohen, wodurch sich die meisten einschüchtern lassen, wenn sie wissen, dass sie konsequenzenlos geschlagen werden könnten. Wären Frauen gleich stark oder stärker, würde dieser Mechanismus nicht greifen.

Du schreibst es doch selbst:

"Konsequenzenlos"

Das aber hat nichts mit phyischer Gewalt zu tun. Wenn mein Mann mich anbrüllt, brülle ich zurück. Nicht weil ich ihm körperlich gewachsen wäre (er ist körperlich deutlich kräftiger) sondern weil ich nicht bereit bin mich anbrüllen zu lassen. Ich habe schon mal einen Mann, der körperlich deutlich größer war als ich, niedergebrüllt. Sollte mein Mann mich misshandeln würde ich gehen. Dass ich das kann hat mit körperlicher Überlegenheit nichts zu tun, sondern mit gesellschaftlichen Strukturen die es Frauen ermöglichen zu gehen - und sogar ihre Kinder mitzunehmen.

Ich habe auch schon gesehen wie ein (muslimisches übrigens) Mädchen seinen deutlich kräftigeren Bruder geschlagen hat, und er es akzeptiert hat, weil ihr in dem Moment gesellschaftlich dieses Recht zuerkannt wurde.

Einzelne kann man mit Gewalt kleinkriegen, ja, das stimmt, aber das geht auch mit Männern, vor allem wenn man sie von klein auf hat. Ich habe hier einen 8 jährigen Jungen, ich bin ihm in jeder Beziehung überlegen, und bin die Haupterziehende. Was also hindert mich daran (und irgendeine Frau) meinem Sohn von klein auf beizubringen, dass er als Junge klein, dumm und unterlegen ist und einer Frau zu gehorchen hat?
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