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tribun registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.09.2007 Beiträge: 495
Wohnort: Bayern
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(#834422) Verfasst am: 07.10.2007, 13:37 Titel: Tarifautonomie, Streiks, Lohngerechtigkeit |
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In letzter Zeit hören wir oft von zwei Themenfeldern:
- Streiks bei der Bahn. Eine Berufsgruppe will einen besonderen Tarifvertrag. Die Leidtragenden sind viele Bürger, die ihr Fahrtziel nicht erreichen. Ein wichtiger Teil der Infrastruktur wird teilweise lahmgelegt.
- Niedriglöhne. Immer mehr Menschen arbeiten in präkeren Beschäftigungsverhältnissen. Die Löhne von Zeitarbeitern liegen deutlich unter den Löhnen der Festangestellten, obwohl sie die selbe Arbeit machen. Löhne um 6 Euro sind keine Seltenheit.
Vorschlag:
Die Löhne werden nicht mehr durch das Verfahren der Tarifautonomie festgelegt beziehungsweise bei fehlenden Tarifverträgen von den Arbeitgebern,
sondern sie werden von einer staatlichen Lohnkommission festgelegt.
Diese Lohnkommission soll die Löhne so festlegen, dass sie
einerseits bezüglich Qualifikation und Arbeitsbelastung untereinander stimmig sind,
andererseits bezogen auf die Produktivität der Arbeitsplätze unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Vernunft höchstmöglich sind.
Ergebnis:
Niemand wird mehr durch Streiks beeinträchtigt.
Die Löhne sind höchstmöglich und objektiv untereinander stimmig, also gerecht.
Was sagt Ihr dazu?
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#834433) Verfasst am: 07.10.2007, 13:47 Titel: |
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Nicht durchdacht.
_________________ Trish:(
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#834442) Verfasst am: 07.10.2007, 13:57 Titel: |
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Planwirtschaft ist besser.
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Wackee Philosophob
Anmeldungsdatum: 11.08.2007 Beiträge: 269
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(#834448) Verfasst am: 07.10.2007, 14:03 Titel: |
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Was spricht eigendlich gegen den aktuellen Bahn-Streik? Ist es nicht ein absolutes Recht der Lokführer?
Selbst von anderen Gewerkschaften kommt der GDL Kritik entgegengeflogen statt Unterstützung. Die werden doch angesichts der Lohnstagnation ihrer eigenen Mitglieder nicht etwa neidisch sein, oder?
_________________ "If we can hit that bull's-eye, the rest of the dominoes will fall like a house of cards. Checkmate!" - Zapp Brannigan
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#834449) Verfasst am: 07.10.2007, 14:03 Titel: |
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Leto hat folgendes geschrieben: | Planwirtschaft ist besser. |
Ernst?
_________________ Trish:(
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#834454) Verfasst am: 07.10.2007, 14:10 Titel: |
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Wackee hat folgendes geschrieben: | Was spricht eigendlich gegen den aktuellen Bahn-Streik? Ist es nicht ein absolutes Recht der Lokführer? |
Nichts.
Der Streik ist nur extrem wirkungsvoll, weil er weite Teile der Bevölkerung direkt betrifft, und nicht nur die Firmenleitung.
Was kratzt es mich, wenn irgendwelche Leute bei VW streiken - ich kauf nur selten Autos. Metallarbeiter? Mir doch egal!
Aber wenn ich morgens nicht sicher sein kann, ob und wann ich zur Arbeit komme, oder ich Abends ne halbe Stunde länger auf die S-Bahn warten muss - DAS merke ich.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#834460) Verfasst am: 07.10.2007, 14:19 Titel: |
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Wackee hat folgendes geschrieben: | Was spricht eigendlich gegen den aktuellen Bahn-Streik? Ist es nicht ein absolutes Recht der Lokführer?
Selbst von anderen Gewerkschaften kommt der GDL Kritik entgegengeflogen statt Unterstützung. Die werden doch angesichts der Lohnstagnation ihrer eigenen Mitglieder nicht etwa neidisch sein, oder? |
Der Streik sieht für mich legal aus. Die anderen Arbeiterverräter-Gewerkschaften wollen wohl nicht als Arbeiterverräter darstehen. Hirnrissig.
Leider ist der Generalstreik ja verboten.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Planwirtschaft ist besser. |
Ernst? |
Ja.
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ALGDGADU registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.01.2004 Beiträge: 392
Wohnort: Nürnberg
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(#835750) Verfasst am: 09.10.2007, 11:08 Titel: |
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Leto hat folgendes geschrieben: | Der Streik sieht für mich legal aus. Die anderen Arbeiterverräter-Gewerkschaften wollen wohl nicht als Arbeiterverräter darstehen. Hirnrissig.
Leider ist der Generalstreik ja verboten.
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Das ist doch Quatsch. Was die GDL macht, ist nichts anderes, als sich der gemeinsamen solidarischen Gewerkschaftsstrategie zu entziehen. Nach dem Motto: Uns doch egal, was für die Nichtlokführer, das Schalterpersonal, die Gleisarbeiter, Rangierer, etc. übrigbleibt, hauptsache wir bekommen für "unsere" Mitglieder einen möglichst hohen Abschluss.
Sicherlich ist der TRANSNET vorzuwerfen, dass sie sich viele Jahre zu arrogant gegenüber der "kleinen" GDL verhalten hat bzw. zu lange zugeschaut hat, wie die "eigenen" Lokführer peu a peu zur GDL abgewandert sind. Evtl. hat die TRANSNET die Sparte der Lokführer in der Vergangenheit auch zu sehr vernachlässigt - ich weiss es nicht.
Aber ich weiss, dass wenn die Arbeitnehmer sich gegenseitig aufspalten lassen und jede Mitarbeitergruppe nur für sich denkt, dies dann letztlich nur den Mehdorn die Hände reiben lässt.
Wenn sich die GDL für ALLE Bahnbeschäftigten öffnet und dann für ALLE 30 % fordert, hätt ich nix dagegen, dann wird diejenige Gewerkschaft auf Dauer bestehen, die die bessere Interessensvertretung ist. Nur einzelne Mitarbeiterbereiche herauszuheben lehne ich ab.
Nichts desto trotz halte ich für bedenklich, wenn ein Provinz-Arbeitsgericht (ich darf das sagen, denn ich wohne in dieser Stadt) einen Arbeitskampf per Einstweiliger Verfügung untersagen kann, weil "die Wirtschaft dadurch unverhältnismäßig geschädigt" werde. Sorry, genau das ist ja der Sinn eines Streikes, wirtschaftlichen Druck auszuüben. Diese Arbeitsrichterin sollte sich mal auf ihre Verfassungstreue hin untersuchen lassen!!!
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#835757) Verfasst am: 09.10.2007, 11:28 Titel: |
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Wieso liegen die Löhne von Drucker wesentlich höher als die der Krankenschwester?
Wenn die Drucker streiken gibts keine Zeitung, -so what? Wenn die Krankenschwester streiken gibts Tote.
Erzähl mir jetzt was von Gerechtigkeit.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#835760) Verfasst am: 09.10.2007, 11:32 Titel: |
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ALGDGADU hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Der Streik sieht für mich legal aus. Die anderen Arbeiterverräter-Gewerkschaften wollen wohl nicht als Arbeiterverräter darstehen. Hirnrissig.
Leider ist der Generalstreik ja verboten.
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Das ist doch Quatsch. Was die GDL macht, ist nichts anderes, als sich der gemeinsamen solidarischen Gewerkschaftsstrategie zu entziehen. Nach dem Motto: Uns doch egal, was für die Nichtlokführer, das Schalterpersonal, die Gleisarbeiter, Rangierer, etc. übrigbleibt, hauptsache wir bekommen für "unsere" Mitglieder einen möglichst hohen Abschluss.
Sicherlich ist der TRANSNET vorzuwerfen, dass sie sich viele Jahre zu arrogant gegenüber der "kleinen" GDL verhalten hat bzw. zu lange zugeschaut hat, wie die "eigenen" Lokführer peu a peu zur GDL abgewandert sind. Evtl. hat die TRANSNET die Sparte der Lokführer in der Vergangenheit auch zu sehr vernachlässigt - ich weiss es nicht.
Aber ich weiss, dass wenn die Arbeitnehmer sich gegenseitig aufspalten lassen und jede Mitarbeitergruppe nur für sich denkt, dies dann letztlich nur den Mehdorn die Hände reiben lässt.
Wenn sich die GDL für ALLE Bahnbeschäftigten öffnet und dann für ALLE 30 % fordert, hätt ich nix dagegen, dann wird diejenige Gewerkschaft auf Dauer bestehen, die die bessere Interessensvertretung ist. Nur einzelne Mitarbeiterbereiche herauszuheben lehne ich ab.
Nichts desto trotz halte ich für bedenklich, wenn ein Provinz-Arbeitsgericht (ich darf das sagen, denn ich wohne in dieser Stadt) einen Arbeitskampf per Einstweiliger Verfügung untersagen kann, weil "die Wirtschaft dadurch unverhältnismäßig geschädigt" werde. Sorry, genau das ist ja der Sinn eines Streikes, wirtschaftlichen Druck auszuüben. Diese Arbeitsrichterin sollte sich mal auf ihre Verfassungstreue hin untersuchen lassen!!! |
Was Mehdorn in die Hände spielt ist das noch nicht ganz in Deutschland überwundene Herrenreiter/LokFÜHRER Prinzip.
In der Schweiz wäre der scharlatanische Dumpfschwätzer und Vollversager schon lange weg.
Ich hab im Moment nicht die Zeit um euch aufzuzeigen, wie viel mehr schweizerische Lokführer der SBB, der BLS, der RHB oder der MGB und alle Tramführer in der Schweiz verdienen.
Aber es ist quantitativ so viel mehr, dass es einen Qualikativen Unterschied ausmacht.
Lokführer ist ein langweiliger Job, der verdammt viel permanente Kozentration verlangt. Und es hängt nicht nur die Sicherheit der jeweiligen Zugsinsassen von ihnen ab, sondern auch die Fahrplansicherheit für alle anderen.
Aus der schweizerischen Sicht, sind deutsche Lofführer eindeutig unterbezahlt.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#835789) Verfasst am: 09.10.2007, 12:19 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: |
Aus der schweizerischen Sicht, sind deutsche Lofführer eindeutig unterbezahlt. |
Genau und deshalb müssen sie streiken, damit ihr Lohn ordentlich steigt. Geschenkt wird niemanden was, daher muss gekämpft werden.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#835807) Verfasst am: 09.10.2007, 13:03 Titel: |
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Leto hat folgendes geschrieben: | Planwirtschaft ist besser. |
Weshalb sollte sie?
Wer sollte sie planen?
_________________ Trish:(
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#835999) Verfasst am: 09.10.2007, 18:25 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Planwirtschaft ist besser. |
Weshalb sollte sie?
Wer sollte sie planen? |
Marktwirtschaft verschwendet Resourcen, welche auch sinnvoller eingesetzt werden könnten. Sie hetzt die Arbeiterschaft gegeneinander auf, weshalb diese sich in einer asozialen Konkurrenzsituation wiederfinden. Löhne können so durch Kapitalisten gesenkt werden, indem sie den einstellen, der sich ihrer Erpressung ergibt und für den niedrigsten Lohn arbeitet. Kündigungsschutz ist hier nur unzureichendes Reform-Stückwerk.
Planwirtschaft hingegen bündelt die Arbeit der ganzen Arbeiterschaft, so dass diese dem Nutzen der ganzen Gesellschaft dient. Es besteht auch kein Drang mehr, um des Kapitals willen, umweltschädigende Produktionsmethoden anzuwenden, sondern die Umwelt kann wirklich geschützt werden.
In einer Planwirtschaft ließe sich der Kohlenstoffdioxidausstoß so in wenigen Monaten senken, da keine Rücksicht auf Kapitalisteninterresse genommen werden müsste. Und rückständige Benzinschleudern wären auch längst Geschichte.
Wer nun die Planung übernehmen soll, fragst du. Am wenigsten dafür geeignet sind unsere korrupten Politiker. (Das trifft allerdings auch auf Staatsführung zu.) Nun nachdem die Politik gewisse Vorgaben, wie Umweltschutz aufgstellt hat und der Sinn der Wirtschaft dahin bestimmt wurde der Menschheit zu nützen und der Mensch nicht mehr als Resource angesehen werde darf, organisieren dieselben Arbeiter, welche den Produktionsablauf bisher organisierten, den Produktionsablauf. Es steht dann lediglich der Mensch und nicht der Profit im Vordergrund.
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Wackee Philosophob
Anmeldungsdatum: 11.08.2007 Beiträge: 269
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(#836018) Verfasst am: 09.10.2007, 19:02 Titel: |
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Eine wunderbare Theorie. Nur schade dass sie im Versuch nie funktioniert hat.
_________________ "If we can hit that bull's-eye, the rest of the dominoes will fall like a house of cards. Checkmate!" - Zapp Brannigan
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#836042) Verfasst am: 09.10.2007, 19:35 Titel: Re: Tarifautonomie, Streiks, Lohngerechtigkeit |
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tribun hat folgendes geschrieben: | Die Löhne sind höchstmöglich und objektiv untereinander stimmig, also gerecht. |
Lächerlich!
Und was kommt als nächstes? Staatlich diktierte Brotpreise?
Die Tarifautonomie hat die sozialen Errungenschaften erreicht, die wir heute (noch) geniessen. Wer sie ablehnt, untergräbt usere Demokratie! Das Streikrecht ist so elementar, wie das Recht auf freie Meinungsäusserung. Es aufzuheben kommt Zwangsarbeit gleich!
Leto hat folgendes geschrieben: | Leider ist der Generalstreik ja verboten. |
Ist er das?
Ich habe heute eine Geschichte über Belgien gehört:
In Belgien sollte das Renteneintrittsalter von 55 auf 57 angehoben werden. Reaktion der Belgier: 3 Tage Generalstreik im ganzen Land. Sogar die Priester sollen im Ausstand gewesen sein. Nach 3 Tage hat die Regierung eingelenkt und die Änderung zurückgenommen.
Dazu zwei Fragen:
Kann jemand die Sache bestätigen?
Warum sind wir Deutschen nicht Manns genug sowas zu machen?
ALGDGADU hat folgendes geschrieben: | Das ist doch Quatsch. Was die GDL macht, ist nichts anderes, als sich der gemeinsamen solidarischen Gewerkschaftsstrategie zu entziehen. Nach dem Motto: Uns doch egal, was für die Nichtlokführer, das Schalterpersonal, die Gleisarbeiter, Rangierer, etc. übrigbleibt, hauptsache wir bekommen für "unsere" Mitglieder einen möglichst hohen Abschluss. |
Die GDL vertritt eben die Interessen ihrer Mitglieder. Wenn sie das besser macht, als die Amigos in der Führung anderer Gewerkschaften, so soll das doch nicht ihr Problem sein?! Warum sollen die Lokführer weniger bekommen, nur weil die anderen ihren Gewerkschaftern nicht in den Arsch treten? Die gewerkschaft der Polizei vertritt ja auch nur Polizisten und keine Lokführer...
Müssen sich sich halt mehr organisieren! Besonders die Feiglinge, die nicht in der Gewerkschaft sind, aber nach Tarif bezahlt werden wollen!
Dazu muss ich gleich mal eine Umfrage machen....
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#836066) Verfasst am: 09.10.2007, 20:43 Titel: |
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Leto hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Planwirtschaft ist besser. |
Weshalb sollte sie?
Wer sollte sie planen? |
Marktwirtschaft verschwendet Resourcen, welche auch sinnvoller eingesetzt werden könnten. Sie hetzt die Arbeiterschaft gegeneinander auf, weshalb diese sich in einer asozialen Konkurrenzsituation wiederfinden. Löhne können so durch Kapitalisten gesenkt werden, indem sie den einstellen, der sich ihrer Erpressung ergibt und für den niedrigsten Lohn arbeitet. Kündigungsschutz ist hier nur unzureichendes Reform-Stückwerk.
Planwirtschaft hingegen bündelt die Arbeit der ganzen Arbeiterschaft, so dass diese dem Nutzen der ganzen Gesellschaft dient. Es besteht auch kein Drang mehr, um des Kapitals willen, umweltschädigende Produktionsmethoden anzuwenden, sondern die Umwelt kann wirklich geschützt werden.
In einer Planwirtschaft ließe sich der Kohlenstoffdioxidausstoß so in wenigen Monaten senken, da keine Rücksicht auf Kapitalisteninterresse genommen werden müsste. Und rückständige Benzinschleudern wären auch längst Geschichte.
Wer nun die Planung übernehmen soll, fragst du. Am wenigsten dafür geeignet sind unsere korrupten Politiker. (Das trifft allerdings auch auf Staatsführung zu.) Nun nachdem die Politik gewisse Vorgaben, wie Umweltschutz aufgstellt hat und der Sinn der Wirtschaft dahin bestimmt wurde der Menschheit zu nützen und der Mensch nicht mehr als Resource angesehen werde darf, organisieren dieselben Arbeiter, welche den Produktionsablauf bisher organisierten, den Produktionsablauf. Es steht dann lediglich der Mensch und nicht der Profit im Vordergrund. |
Funktioniert leider nur in "Wolkenkuckucksheim".
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Wackee Philosophob
Anmeldungsdatum: 11.08.2007 Beiträge: 269
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(#836083) Verfasst am: 09.10.2007, 21:03 Titel: Re: Tarifautonomie, Streiks, Lohngerechtigkeit |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Leto hat folgendes geschrieben: | Leider ist der Generalstreik ja verboten. |
Ist er das?
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Joa.
Streiken dann eigendlich alle mit? Also auch die Angestellten von Kraftwerken, Wasserversorgung und Kommunikation?
Wenn das alles ausfallen würde, sehe ich schon einen berechtigten Grund darin, so etwas zu verbieten.
Aber selbst wenn es dazu kommen würde, wer könnte es denn verhindern? Man kann die Leute schließlich nicht einfach so zum Arbeiten zwingen.
_________________ "If we can hit that bull's-eye, the rest of the dominoes will fall like a house of cards. Checkmate!" - Zapp Brannigan
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#836084) Verfasst am: 09.10.2007, 21:03 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Funktioniert leider nur in "Wolkenkuckucksheim". |
Man kann sich mit Letos Beitrag durchaus auch anders auseinandersetzen als mit einem Einzeiler.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#836096) Verfasst am: 09.10.2007, 21:32 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Funktioniert leider nur in "Wolkenkuckucksheim". |
Man kann sich mit Letos Beitrag durchaus auch anders auseinandersetzen als mit einem Einzeiler. |
Das kann man aber mit vrolijkes Beitrag auch.
_________________ Trish:(
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#836097) Verfasst am: 09.10.2007, 21:35 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Funktioniert leider nur in "Wolkenkuckucksheim". |
Man kann sich mit Letos Beitrag durchaus auch anders auseinandersetzen als mit einem Einzeiler. |
Das kann man aber mit vrolijkes Beitrag auch. |
und das ohne ihn damit herabzuwürdigen.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#836100) Verfasst am: 09.10.2007, 21:46 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Funktioniert leider nur in "Wolkenkuckucksheim". |
Man kann sich mit Letos Beitrag durchaus auch anders auseinandersetzen als mit einem Einzeiler. |
Das kann man aber mit vrolijkes Beitrag auch. |
und das ohne ihn damit herabzuwürdigen. |
Es lag noch nie in meiner Absicht Leute herabzuwürdigen.
Da ich selbst seitenweise Diskutionen nicht mag, sind meine Einträge in der regel ziemlich kurz.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#836101) Verfasst am: 09.10.2007, 21:48 Titel: |
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2 weitere Vorteile der Planwirtschaft sind die, dass durch eine langfristige Planung größere Projekte planvoll angegangen werden können. So ergeben sich Perspektiven, die einer bloßen Augenblicksbedarfsdeckung überlegen sind. Auch ist es so, dass durch Planwirtschaft eine überflüssige Parallelproduktion entfällt. Die materiellen Ressourchen können so besser, d.h. sinnvoller genutzt werden.
Zielgerichtetes Handeln komplettieren diese Wirtschaftsweise.
die Planwirtschaft kann sowohl zentral als auch dezentral vorgenommen werden. Erstere erweist sich als ziemlich undemokratisch, so dass die 2. Variante von Interesse ist.
Nun was zum Streikrecht: Im Kapitalismus ist es das einzige Instrumentarium, das der Arbeiterklasse zur Verfügung steht.
Doch schon bei geringer Anwendung desselben, tritt der Staat einschränkend auf den "Plan", siehe Gerichtsentscheid zum Lokomotivführerstreik. Sollte die Gewerkschafttatsächlich von diesem Recht sinnvoll Gebrauch machen und das heisst öfter und länger streiken, als auch Schluss zu machen mit bloßen Punktstreiks, dann hält der bürgerliche Staat sehr rasch Daumenschrauben parat. (Fesseln spürt, wer sich bewegt)
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#836115) Verfasst am: 09.10.2007, 22:07 Titel: |
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Ob Plan- oder Marktwirtschaft, daß Instrumentarium STREIK ist so oder so wichtig. Auch eine "geplante" Wirtschaftspolitik muß nämlich nicht zwingend den Interessen der Arbeiter und Angestellten entsprechen.
Zum Bahn-Streik: Wenn ein Gericht ihn verbietet, sollten sich die Lokführer und ihre Gewerkschaft um dieses Verbot einen Scheißdreck scheren. Mich erinnert das an den Spruch von Lenin: "Wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte!" (Mit dem Bahnhof paßt das auch schon ganz gut ).
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#836127) Verfasst am: 09.10.2007, 22:21 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Funktioniert leider nur in "Wolkenkuckucksheim". |
Als ob die Idee, "wenn es den Reichen gut geht, fällt auch was für die Armen ab" funktionieren würde.
Und Stefan kann ich zustimmen, Streik ist in einer Planwirtschaft nötig, um die Gesellschaft demokratisch zu halten.
Überhaupt, eine Generalstreikfreudige Arbeiterschaft wäre nur zu begrüßen.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#836133) Verfasst am: 09.10.2007, 22:30 Titel: |
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Leto hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Funktioniert leider nur in "Wolkenkuckucksheim". |
Als ob die Idee, "wenn es den Reichen gut geht, fällt auch was für die Armen ab" funktionieren würde.
... |
Planwirtschaft, Sozialismus? Meinetwegen gerne. Aber, und das habe ich bei ähnlichen Diskussionen schon des öfteren angemerkt, kann so ein Modell leider nur funktionieren, wenn es genügen Mitspieler gibt. Bestenfalls alle, wenigstens aber große Wirtschaftsräume wie die EU+USA, oder ähnlich.
Man stelle sich vor, ein ressourcenarmes Land wie Deutschland will so alleine bestehen. Keine Chance, leider. Entweder alle machen mit, oder es wird nichts.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#836145) Verfasst am: 09.10.2007, 22:52 Titel: |
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Zitat: | Wieso liegen die Löhne von Drucker wesentlich höher als die der Krankenschwester?
Wenn die Drucker streiken gibts keine Zeitung, -so what? Wenn die Krankenschwester streiken gibts Tote.
Erzähl mir jetzt was von Gerechtigkeit. |
Hier ist noch niemand drauf eingegangen. Wie will man vermeiden, daß Berufe mit niedrige Hemmschwelle wesentlich besser dastehen als diejenige mit hohe Hemmschwelle?
Vergleiche doch mal Gehälter von Drucker mit das von Krankenschwestern.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#836149) Verfasst am: 09.10.2007, 22:58 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Funktioniert leider nur in "Wolkenkuckucksheim". |
Als ob die Idee, "wenn es den Reichen gut geht, fällt auch was für die Armen ab" funktionieren würde.
... |
Planwirtschaft, Sozialismus? Meinetwegen gerne. Aber, und das habe ich bei ähnlichen Diskussionen schon des öfteren angemerkt, kann so ein Modell leider nur funktionieren, wenn es genügen Mitspieler gibt. Bestenfalls alle, wenigstens aber große Wirtschaftsräume wie die EU+USA, oder ähnlich.
Man stelle sich vor, ein ressourcenarmes Land wie Deutschland will so alleine bestehen. Keine Chance, leider. Entweder alle machen mit, oder es wird nichts. |
Natürlich. Es ist eben so, dass die Welt-Kleinstaaterei überwunden werden muss. Ich bin ja für eine geinte Weltföderation. So ließen sich effektiv Umweltschutzgesetze weltweit durchsetzen und eine Organisierung der Wirtschaft durchführen.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#836151) Verfasst am: 09.10.2007, 23:02 Titel: |
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Leto hat folgendes geschrieben: | Stefan hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Funktioniert leider nur in "Wolkenkuckucksheim". |
Als ob die Idee, "wenn es den Reichen gut geht, fällt auch was für die Armen ab" funktionieren würde.
... |
Planwirtschaft, Sozialismus? Meinetwegen gerne. Aber, und das habe ich bei ähnlichen Diskussionen schon des öfteren angemerkt, kann so ein Modell leider nur funktionieren, wenn es genügen Mitspieler gibt. Bestenfalls alle, wenigstens aber große Wirtschaftsräume wie die EU+USA, oder ähnlich.
Man stelle sich vor, ein ressourcenarmes Land wie Deutschland will so alleine bestehen. Keine Chance, leider. Entweder alle machen mit, oder es wird nichts. |
Natürlich. Es ist eben so, dass die Welt-Kleinstaaterei überwunden werden muss. Ich bin ja für eine geinte Weltföderation. So ließen sich effektiv Umweltschutzgesetze weltweit durchsetzen und eine Organisierung der Wirtschaft durchführen. |
Aber kaum auf demokratischer Art.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#836152) Verfasst am: 09.10.2007, 23:04 Titel: |
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Leto hat folgendes geschrieben: | ...Es ist eben so, dass die Welt-Kleinstaaterei überwunden werden muss. Ich bin ja für eine geinte Weltföderation. So ließen sich effektiv Umweltschutzgesetze weltweit durchsetzen und eine Organisierung der Wirtschaft durchführen. |
Leider aber sitzen die Gewinner des jetzigen Systems an den Schaltstellen der Macht. Und dort wollen sie auch bleiben, abwählen kann man sie nicht. Was bleibt ist was revolutionäres, gerne auch, wegen der besseren Beständigkeit, etwas graswurzelrevolutionäres. Dauert zwar länger, Erfolge werde ich nicht mehr erleben, aber ich denke es lohnt sich daran zu arbeiten.
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