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Buchmesse (ohne Dawkins ;-))

 
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#840225) Verfasst am: 15.10.2007, 19:44    Titel: Buchmesse (ohne Dawkins ;-)) Antworten mit Zitat

Da die Buchmesse nun vorbei ist und dort auch anderes als nur Dawkins Buch vorgestellt wurde, würde mcih interessieren, wer dort war und wie er die dortige Zusammenstellung erlebte...

In der Zeit gibt es eine ziemlich vernichtende Kritik:

http://www.zeit.de/online/2007/42/sibylle-berg-buchmesse-2?page=all

Sibylle Berg hat folgendes geschrieben:
Diese Jammergestalten

Wer schreibt heute eigentlich noch Bücher? Moderatoren, Fernsehköche und Fußballer! Und es geht bloß um eins: den Abverkauf.


Auf die Frankfurter Buchmesse zu gehen heißt, den Buchhandel hassen zu lernen. Ich war gerade dort und weiß, wovon ich rede. Herzlich willkommen im Turbokapitalismus, –scheint überall auf großen Transparenten zu stehen - was bleibt noch zu tun auf dem Weg in die vollkommene Verblödung der Welt? Der deutschsprachigen Welt, muss ich hinzufügen, denn aus Kraftlosigkeitsgründen gelang mir der Besuch der ausländischen Verlage nicht mehr....

_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Holly Blue
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 15.02.2005
Beiträge: 2684

Beitrag(#840511) Verfasst am: 16.10.2007, 13:07    Titel: Re: Buchmesse (ohne Dawkins ;-)) Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Da die Buchmesse nun vorbei ist und dort auch anderes als nur Dawkins Buch vorgestellt wurde, würde mcih interessieren, wer dort war und wie er die dortige Zusammenstellung erlebte...

In der Zeit gibt es eine ziemlich vernichtende Kritik:

http://www.zeit.de/online/2007/42/sibylle-berg-buchmesse-2?page=all

Sibylle Berg hat folgendes geschrieben:
Diese Jammergestalten

Wer schreibt heute eigentlich noch Bücher? Moderatoren, Fernsehköche und Fußballer! Und es geht bloß um eins: den Abverkauf.


Auf die Frankfurter Buchmesse zu gehen heißt, den Buchhandel hassen zu lernen. Ich war gerade dort und weiß, wovon ich rede. Herzlich willkommen im Turbokapitalismus, –scheint überall auf großen Transparenten zu stehen - was bleibt noch zu tun auf dem Weg in die vollkommene Verblödung der Welt? Der deutschsprachigen Welt, muss ich hinzufügen, denn aus Kraftlosigkeitsgründen gelang mir der Besuch der ausländischen Verlage nicht mehr....


Ich war auf der Buchmesse und ich fand es ganz okay. Es macht halt wirklich mehr Spaß unter der Woche hinzugehen. Da bekommt man auch irgendwie mehr geboten. Und man hat mehr Zeit, sich mit Autoren auszutauschen. Dieses Jahr hatte ich allerdings keinen Presseausweis mehr und musste notgedrungen am Sonntag hingehen. Ja, das war auch okay (vor allem toll, dass man in den Hallen nicht mehr rauchen darf ab diesem Jahr - es war eine Katastrophe zwischen den Büchern Rauchschwaden wegzuwedeln...), aber richtig spektakulär war die Buchmesse nicht, das stimmt. Einige Promis hab ich gesehen, mit einigen Autoren geplaudert und ein paar interessante Bücher entdeckt, aber das wars auch schon...

Grüße,

Holly
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#840557) Verfasst am: 16.10.2007, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Der Verriss von Sibylle Berg ist ja nun Satire, die für meinen Geschmack an einigen Stellen an die Grenzen stößt ("vergast"). Aber gut, wer so etwas lesen will ...

Es kommt bei dem Besuch auf die Erwartungshaltung an. Wer Sensationen im Bereich der Belletristik erwartet - nun, der wird sich schon im Vorfeld entsprechend informiert haben.


Mein berufsbedingtes Interesse zieht mich sowohl auf die Frankfurter Herbstmesse als auch auf die im Frühjahr stattfindende Leipziger Buchmesse, auf jeden Fall auch zu den Abteilungen mit ausländischer Literatur. Die Leipziger Messe ist kleiner, dafür aber auch intim. Von manchen Verlegern wird der Autor mit Sekt empfangen, und man kann in aller Ruhe Verlagsvorhaben besprechen, Ansichten, Wünsche und Erfahrungen der Verleger zu Gehör bekommen. Auffallend ist in Leipzig natürlich die große Ost-Bezogenheit, bei Lesungen von Autoren, die im Westen keiner kennt, finden sich große Scharen von Zuhörern ein. Frankfurt erscheint mir im Vergleich dazu tatsächlich als mehr kommerzorientiert und erschlagend.

Natürlich kann man das Vordringen des Kommerz beklagen. Ebenso wie im regionalen Buchhandel, haben es auch auf den Messen die kleinen Verlage schwer, gegen die Konkurrenz der Großen anzukommen.
Aber es gibt sie noch, auch in Frankfurt, die Stände mit regionaler Literatur, mit oft liebevoll ausgestalteten Bildbänden und opulenten Kalendern. Wenn ich eine andere Stadt besuche, werde ich mich doch nicht nach jenen Titeln umsehen, die überall zu haben sind und gegebenenfalls elektronisch bestellt werden können, sondern nach den regionalen Besonderheiten. Und da wird man oft überraschend fündig.

Sicher, kann eingewandt werden, dass es bei den kleineren Verlagen, die über keinen besonderen Werbeetat verfügen, um die Besetzung von "Nischen" geht. Es gehört schon Enthusiasmus von Verlegern dazu, Bücher auf den Tisch zu bringen, bei denen von vornherein klar ist, dass sie keinen Gewinn bringen. In der Regel hat so ein kleiner Verlag einen oder ein paar große zugkräftige Titel - und wenn es die Erinnerungen des Fahrers der verstorbenen brandenburgischen Ministerin Regine Hildebrandt sind - der andere Titel, die sich zwar nicht gut verkaufen lassen, die aber vom Verleger und von einem anvisierten Käuferkreis für wichtig erachtet werden, sozusagen "im Schlepptau" mitfinanziert.
Wie lange sich diese Verlage noch halten können? Solange noch Interesse da ist und Ideen vor Ort entwickelt werden, um in Kontakt mit den Lesern zu kommen und Käufer anzulocken (Lesungen, Werbung in der Presse, Anwesenheit auf Märkten und bei Veranstaltungen).


Man fragt sich, warum sich in Deutschland "Publishing on demand" noch nicht durchgesetzt hat. Von einem Titel werden erst einmal nur einige Exemplare vorgestellt, und nach dem aus Anfragen und Bestellungen ersichtlichen Interesse kann die Auflage in einer bestimmten beliebigen Höhe gedruckt werden. Auf diese Weise können größere Verluste vermieden werden.
Bei den Großkonzernen macht es nichts aus, wenn der Großteil der Auflage eines Renners mit geringer Halbwertszeit wieder weggenommen und in den Keller geworfen bzw. eingestampft wird. Wer wird sich schon jetzt noch groß Ratzingers Jesus-Buch kaufen? Vernichtung einer Überproduktion, wie es bei Lebensmitteln zu recht für Empörung sorgt, wie sie dem Kapitalismus eigen ist.
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