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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#842915) Verfasst am: 20.10.2007, 11:25 Titel: Das jetzige Deutschland |
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Das jetzige Deutschland unterscheidet sich von der alten BRD in 2 Bereichen:
1. massiver Sozialabbau
2. Kriegsführung und zunehmende Militarisierung
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tribun registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.09.2007 Beiträge: 495
Wohnort: Bayern
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(#843071) Verfasst am: 20.10.2007, 19:02 Titel: |
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Was willst Du da als Antwort hören? Eine Einschätzung?
zu 1. In der jetzigen BRD gibt es zweifellos einen Sozialabbau.
Das meiste davon ist sehr fragwürdig oder falsch. (Auseinanderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich, Steuersenkungen für Konzerne um angeblich den Standort attraktiver zu machen, Lohndumping, Studiengebühren, Büchergeld, Zumutbarkeitsregelungen bei der Arbeitsplatzsuche, Zeitarbeit,...)
Es gibt aber auch vereinzelte Verbesserungen wie bei der Kleinkinderbetreuung, und manche Teile des Sozialabbaus kann man durchaus als notwendig ansehen, wie beispielsweise Leistungskürzungen für arbeitsunwillige Arbeitslose. Es ist ja eine Tatsache, dass es vor Hartz 4 zu viele Leute gegeben hat, die in der Sozialen Hängematte gebaumelt haben, während Beschäftigte im Niedriglohnsektor im Vergleich dazu die Dummen waren. Dieses Problem besteht in etwas abgeschwächter Form weiterhin, besonders wegen den Dumpinglöhnen.
zu 2. Deutschland ist mit seinen Auslandseinsätzen bisher immer recht angemessen umgegangen.
Man kann nicht wirklich von einer Militarisierung, sondern eher von einer Normalisierung sprechen. Wir müssen uns eben auch beteiligen, wenn wo Kontingente für Friedensmissionen benötigt werden, sonst wäre es unsolidarisch. (Bosnien, Libanon, Afghanistan...)
Bei Kriegen war das Verhalten bisher recht überlegt (Nicht-Teilnahme am Irak-Krieg).
Die jetzige BRD hat eigentlich nur an einem Krieg teilgenommen, dem Kosovo-Krieg. Er brachte das Ergebnis, dass die Kosovaren befreit worden sind, und vor einem möglichen Völkermord bewahrt worden sind.
Die damalige rot-grüne Regierung hat sich die Kriegsteilnahme damals nicht leicht gemacht, aber letztendlich für richtig befunden. Man denke an die Diskussion bei den Grünen. Die Abwägung wurde sinngemäß in folgendem Satz zusammengefasst: "Wir sagen, nie wieder Krieg, aber wir sagen auch, nie wieder Auschwitz" Selbst die Grünen, die aus der Friedensbewegung hervorgegangen sind, haben dann mehrheitlich zugestimmt. Falls man den Grünen ein wenig Glaubwürdigkeit zuspricht, kann es trotz des prinzipiellen Unwohlseins dabei, nicht ganz falsch gewesen sein. Das Ergebnis spricht zumindest dafür. Man entschied sich für "Nie wieder Auschwitz"
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#843132) Verfasst am: 20.10.2007, 20:25 Titel: |
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tribun hat folgendes geschrieben: | Was willst Du da als Antwort hören? Eine Einschätzung? |
Aber nein! Eher so etwas wie: Peter, ich bin dir so dankbar, dass du meinen kleinbürgerlichen Geist anregtest und mich zum Wahl-DDR-Bürger im Geiste machtest.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#843164) Verfasst am: 20.10.2007, 21:04 Titel: |
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tribun hat folgendes geschrieben: |
Es gibt aber auch vereinzelte Verbesserungen wie bei der Kleinkinderbetreuung, und manche Teile des Sozialabbaus kann man durchaus als notwendig ansehen, wie beispielsweise Leistungskürzungen für arbeitsunwillige Arbeitslose. Es ist ja eine Tatsache, dass es vor Hartz 4 zu viele Leute gegeben hat, die in der Sozialen Hängematte gebaumelt haben, während Beschäftigte im Niedriglohnsektor im Vergleich dazu die Dummen waren. Dieses Problem besteht in etwas abgeschwächter Form weiterhin, besonders wegen den Dumpinglöhnen.
Die Kleinkinderbetreuung hat sich nicht wirklich verbessert. Noch immer fehlt es an Kindergartenplätzen, sind Wartezeiten in Kauf zu nehmen und vor allem die Kindergartenpreise sind einfach zu teuer! Kinderkrippen sind praktisch gar keine vorhanden.
Das Hängemattenargument ist was aus und für die Bild Zeitung, da gehört`s genau hin!
Zum andern ist es auch so, warum soll der Arbeitslose jede sklavische Arbeit, jeden Hungerlohn akzeptieren. Wer möchte schon gern Sklave sein?
Wenn die Beschäftigten im Niedriglohnsektor die Dummen waren, wie Du sagst, dann kann es doch nicht sein, das nach Unten nivelliert wird, sondern dass der Niedriglohnsektor Scheiße sprich skandalös ist, hier also Abhilfe vonnöten ist. Das fällt indes dem deutschen Staat mitnichten ein.
Lieber stranguliert er Arbeitslose, auf dass so ein weiteres Lohndumping erfolge und mieseste Arbeitsstellen nur ja besetzt werden.
zu 2. Deutschland ist mit seinen Auslandseinsätzen bisher immer recht angemessen umgegangen.
Was ist angemessen?
Man kann nicht wirklich von einer Militarisierung, sondern eher von einer Normalisierung sprechen. Wir müssen uns eben auch beteiligen, wenn wo Kontingente für Friedensmissionen benötigt werden, sonst wäre es unsolidarisch. (Bosnien, Libanon, Afghanistan...)
Wir müssen uns garnicht beteiligen. Die alte BRD kam ganz gut ohne Kriegsbeteiligung aus.
Andere Länder wie Schweden, Kanada, Schweiz, Indien, China, Rußland schaffen das auch. Es gibt auf diesem Planeten nur ganz wenige Staaten, die überall bei Kriegseinsätzen dabei sein wollen, sogenannte Verantwortung zeigen und das sind USA, Deutschland, GB u. Frankreich, also die typischen imperialistischen Staaten.
Friedensmissionen das ist Orwellsche Neusprech. Seit wann gibt es Friedensbomben, Menschenrechtsraketen und Freiheitskanonen. Diese Waffen wurden und werden aber eingesetzt.
Schon die Alten Römer nannten ihre Kriegseinsätze Friedensmissionen, gleichfalls die deutschen Faschisten. Gemeint sind aber vielmehr Befriedungsaktionen, auf dass eine Friedhofsruhe einkehre.
Solidarität mit den Kriegstreibern entspricht in etwa der "Solidarität" wie sie die Mafia versteht, wenn jemand ausscheren will.
Bei Kriegen war das Verhalten bisher recht überlegt (Nicht-Teilnahme am Irak-Krieg).
Die jetzige BRD hat eigentlich nur an einem Krieg teilgenommen, dem Kosovo-Krieg. Er brachte das Ergebnis, dass die Kosovaren befreit worden sind, und vor einem möglichen Völkermord bewahrt worden sind.
Recht überlegt war auch anfänglich der Kriegseinsatz der Nazis, nämlich erst Polen, dann erst Frankreich.
Völkermord? Du meinst sicher den frei erfundenen Hufeisenplan, um den es später recht still wurde. Scharping und J.Fischer haben ihn aufgepustet, quasi als Alibi für ihren Friedensbruch.
Den Krieg hat übrigens D angezettelt, indem u.a. Genscher Kroatien als eigner Staat anerkannte, dann zum Krieg gegen Serbien drängte, wwas anfänglich von Frankreich und z.T. auch GB auf wenig Gegenliebe stieß.
Völkermord ist übrigens eine Erfindung von Rot-Grün, durch nichts bewiesen!
Die damalige rot-grüne Regierung hat sich die Kriegsteilnahme damals nicht leicht gemacht, aber letztendlich für richtig befunden. Man denke an die Diskussion bei den Grünen. Die Abwägung wurde sinngemäß in folgendem Satz zusammengefasst: "Wir sagen, nie wieder Krieg, aber wir sagen auch, nie wieder Auschwitz" Selbst die Grünen, die aus der Friedensbewegung hervorgegangen sind, haben dann mehrheitlich zugestimmt. Falls man den Grünen ein wenig Glaubwürdigkeit zuspricht, kann es trotz des prinzipiellen Unwohlseins dabei, nicht ganz falsch gewesen sein. Das Ergebnis spricht zumindest dafür. Man entschied sich für "Nie wieder Auschwitz" |
Ja Fischer zeigte Sorgenfalten, so als wenn die Bomben auf sein Haupt fielen und nicht auf das der Serben, wo totbringende Bomben deren Heimatland traf! Man denke nur an die Bombardierung einer Donaubrücke, wo viele Menschen sterben mußten. Kollateralschäden nennt man das in den imperialistischen Staaten, welch ein Zynismus.
"Der Gipfel der Unverschämtheit" war der Hinweis auf Ausschwitz von Rot-Grün, das dadurch relativiert und regelrecht so verharmlost wird.
Der deutsche Staat kann es nämlich nicht ertragen, dass nur er zu Verbrechen fähig war, die in der Geschichte der Menschheit einmalig waren und sind! Schnell will er anderen Staaten Ähnliches unterschieben, um so sich wenigstens partiell reinzuwaschen.
Glaubwürdigkeit bei den Grünen, das soll wohl ein Art Fastnachtsscherz sein? (allerdings ein sehr schlechter)
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Queen of Las Vegas Lebenserotiker
Anmeldungsdatum: 11.12.2005 Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim
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(#843174) Verfasst am: 20.10.2007, 21:18 Titel: |
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Ich finde wir sollte zu der kollektiven Erkenntnis kommen das wir als deutsches Volk einfach nicht fähig sind friedlich mit anderen zusammen zu leben.
Immer wieder fangen wir an andere zu unterdrücken, zu bombadieren und im eigenen Land mit rassistischen Ressentiments Minderheiten zu verfolgen.
Wann endlich hört das endlich einmal auf? Deutschland sollte aufgelöst werden und zur public Domain Zone deklariert werden. Anders scheint es nicht möglich zu sein. Die Kapitalisten müssen enteignet werden und der deutsche Staat aufgelöst, nie wieder Deutschland.
_________________ The Brights
Giordano Bruno Stiftung
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#843190) Verfasst am: 20.10.2007, 21:34 Titel: |
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Richtig, die Welt braucht weiss Gott kein Deutschland, es ist überflüssig wie ein Kropf!
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#843200) Verfasst am: 20.10.2007, 21:47 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Richtig, die Welt braucht weiss Gott kein Deutschland, es ist überflüssig wie ein Kropf! |
Großartiges Argument!
Die Welt braucht auch kein Mexico, kein Portugal, kein Madagaskar, kein Ungarn, kein Burkina Faso, kein Puertorico ...
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Queen of Las Vegas Lebenserotiker
Anmeldungsdatum: 11.12.2005 Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim
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(#843207) Verfasst am: 20.10.2007, 21:54 Titel: |
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Ich finde die Idee einer staatlichen Selbstauflösung, aufgrund von wiederholt politischer Unfähigkeit, eigentlich recht interessant. Was würde dann passieren?
_________________ The Brights
Giordano Bruno Stiftung
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#843212) Verfasst am: 20.10.2007, 21:57 Titel: |
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Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben: | Ich finde die Idee einer staatlichen Selbstauflösung, aufgrund von wiederholt politischer Unfähigkeit, eigentlich recht interessant. Was würde dann passieren? |
Afghanistan.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#843215) Verfasst am: 20.10.2007, 21:59 Titel: |
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Zoff hat folgendes geschrieben: | Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben: | Ich finde die Idee einer staatlichen Selbstauflösung, aufgrund von wiederholt politischer Unfähigkeit, eigentlich recht interessant. Was würde dann passieren? |
Afghanistan. |
Sowas Ähnliches, vermutlich.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#843222) Verfasst am: 20.10.2007, 22:03 Titel: |
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Politisch Unmündige, Nationalversessene, Abgrenzungsfanatiker, Obrigkeitshörige usw. brauchen so was wie einen Staat. Daher wimmelt es auch nur so von dem Gerümpel.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#843225) Verfasst am: 20.10.2007, 22:06 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Politisch Unmündige, Nationalversessene, Abgrenzungsfanatiker, Obrigkeitshörige usw. brauchen so was wie einen Staat. Daher wimmelt es auch nur so von dem Gerümpel. |
Lustig, das sagt einer, der an anderer Stelle Sympathie für einen mittlerweile verstorbenen Staat äußerte, in dem all diese Eigenschaften eine Tugend waren.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#843245) Verfasst am: 20.10.2007, 22:25 Titel: |
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Es ging bei meiner Aufzählung darum, Vorteile der DDR aufzuzählen. Hierbei ging es auch herauszustreichen, was an einem Sozialismus besser als am Kapitalismus ist. Dieser sollte so zudem etwas transparenter werden.
Mit meiner Aufzählung ging es mir nicht darum, die DDR zu glorifizieren, sondern es ging auch darum, mal einen Kontrapunkt zur bürgerlichen Hetze zu setzen. Diese Hetze ist meist verleumderisch, vergröbernd, verfälschend und zudem einseitig.
Locker könnte ich auch viele Schattenseiten dieses Staates aufzählen, doch das halte ich nicht für zweckmäßig, da dies der Klassenfeind eh zur Genüge tut.
Letztlich und endlich muss ich natürlich auch die Beschissenheit "unserer" Welt ins Kalkül einbeziehen, so dass ich das nicht allzu Tolle, in Relation zu dem in Vielem noch Mieserem setze.
Auch beachte ich die schlechten Ausgangsbedingungen der DDR, inklusive der bloßen Sozialismusverordnung durch die SU, statt Revolution.
Selbst bei optimalen Bedingungen braucht der Sozialismus ein Art Weltlager, damit er nicht isoliert vor sich hindümpelt. Auch ist ihm ein Wettrüsten mit dem Gegner, aufgenötigt, im Grunde wesensfremd, entspricht ihm nicht, verzerrt ihn hingegen.
Darüberhinaus kann der Sozialismus nur ein Übergansstadium sein, hinführend zum Kommunismus. Ist er nur ein Art Selbstläufer, dann fängt er irgendwann an zu degenerieren.
Die entsprechenden Voraussetzungen dafür gab`s bis dato allerdings nicht.
Sisyphus läßt schön grüßen. (der Stein darf auch in näherer Zukunft nur gewälzt werden, oben kommt er so schnell nicht an.)
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#843249) Verfasst am: 20.10.2007, 22:29 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben: | Ich finde die Idee einer staatlichen Selbstauflösung, aufgrund von wiederholt politischer Unfähigkeit, eigentlich recht interessant. Was würde dann passieren? |
Afghanistan. |
Sowas Ähnliches, vermutlich. |
Oder, was noch eher wahrscheinlich ist, weitaus schlimmeres, aufgrund der wesentlich höheren technischen Möglichkeiten.
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Queen of Las Vegas Lebenserotiker
Anmeldungsdatum: 11.12.2005 Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim
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(#843270) Verfasst am: 20.10.2007, 23:10 Titel: |
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Zoff hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben: | Ich finde die Idee einer staatlichen Selbstauflösung, aufgrund von wiederholt politischer Unfähigkeit, eigentlich recht interessant. Was würde dann passieren? |
Afghanistan. |
Sowas Ähnliches, vermutlich. |
Oder, was noch eher wahrscheinlich ist, weitaus schlimmeres, aufgrund der wesentlich höheren technischen Möglichkeiten. |
Ich glaube dass sich Deutschland auch ohne Staatsgefüge eine Zeit lang über Wasser halten kann da es einen starken demokratischen Konsen gibt. Es gibt hier keine Taliban sondern haupsächlich Leute die ein Interesse an Stabilität und einem einem gesellschaftlichem StatusQuo haben. Schnell würden private Wachleute überall auftauchen und anfängliche Unruhen würden bald wieder verstummen.
_________________ The Brights
Giordano Bruno Stiftung
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#843290) Verfasst am: 20.10.2007, 23:48 Titel: |
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Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben: | Ich glaube dass sich Deutschland auch ohne Staatsgefüge eine Zeit lang über Wasser halten kann da es einen starken demokratischen Konsen gibt. Es gibt hier keine Taliban sondern haupsächlich Leute die ein Interesse an Stabilität und einem einem gesellschaftlichem StatusQuo haben. Schnell würden private Wachleute überall auftauchen und anfängliche Unruhen würden bald wieder verstummen. |
Wenn man sich nicht einigen könnte, staatliche Stellen neu zu organisieren, dann würde es tatsächlich private Wachleute geben, aber keineswegs überall. Nur dort, wo sie jemand bezahlen würde. Dort würde es tatsächlich keine Unruhen geben. In den abgezäunten Gegenden.
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Huckarder registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.10.2007 Beiträge: 323
Wohnort: Ruhrgebiet
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(#843297) Verfasst am: 20.10.2007, 23:51 Titel: Re: Das jetzige Deutschland |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Das jetzige Deutschland unterscheidet sich von der alten BRD in 2 Bereichen:
1. massiver Sozialabbau
2. Kriegsführung und zunehmende Militarisierung
| Eine zwar knappe, aber dennoch nicht falsche Darstellung, welcher ich zustimmen möchte. Das Ende der Systemkonkurrenz hatte nun einmal auch zur Folge, daß Reiche, die Großindustrie, und Politikeliten hier kein konkurrierendes Modell mehr fürchten mussten. Daher sind sie nun in einer günstigen Position, um die sozialen Errungenschaften immer weiter zurückzufahren. Angebliche "Sachzwänge", welche Sozialkürzungen angeblich erfordern, sind dagegen vorgeschoben. "Globalisierung",Sozialabbau und Kolonialabenteuer in Afghanistan sind keine unabwendbaren Naturereignisse, sie sind gewollt-denn sie dienen spezifischen, ökonomischen Interessen ganz bestimmter Kreise...
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tribun registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.09.2007 Beiträge: 495
Wohnort: Bayern
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(#843299) Verfasst am: 20.10.2007, 23:52 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Das Hängemattenargument ist was aus und für die Bild Zeitung, da gehört`s genau hin!
Zum andern ist es auch so, warum soll der Arbeitslose jede sklavische Arbeit, jeden Hungerlohn akzeptieren. Wer möchte schon gern Sklave sein?
Wenn die Beschäftigten im Niedriglohnsektor die Dummen waren, wie Du sagst, dann kann es doch nicht sein, das nach Unten nivelliert wird, sondern dass der Niedriglohnsektor Scheiße sprich skandalös ist, hier also Abhilfe vonnöten ist. Das fällt indes dem deutschen Staat mitnichten ein.
Lieber stranguliert er Arbeitslose, auf dass so ein weiteres Lohndumping erfolge und mieseste Arbeitsstellen nur ja besetzt werden. |
Ich stimme Dir größtenteils zu. Es ist wirklich ein Skandal, dass der Staat nichts gegen Niedriglöhne unternimmt. Manche Arbeitsverhältnisse sind wirklich unwürdig. Ein Mindestlohn wäre das Mindeste. Das die Union nicht mal diesen unterstützt, macht diese Partei für mich ziemlich unsympathisch. Mit einem Mindestlohn von 7,50 Euro ist es aber nicht getan. Die Produktivität würde meines Erachtens nach Löhne ab mindestens 10 Euro möglich machen. Dann gäbe es auch einen größeren Abstand zu den Sozialleistungen.
Wo ich mehr differenzieren würde, ist die Sache mit der Hängematte. Egal ob größerer oder kleinerer Abstand zur Lohnarbeit, wenn es sich mit Sozialleistungen problemlos leben lässt, kommen manche auf die Idee, problemlos so zu leben, und die Motivation einen Job zu suchen, nimmt deutlich ab. Das ist nicht irgendeine imperialistische Propaganda, das ist wirklich die Realität. So sind Menschen.
Da kann man jetzt sagen, es ist gerechtfertigt, wenn man denen angemessenen Druck mit Leistungskürzungen macht, damit sie wieder motivierter für die Arbeit sind.
Der Knackpunkt bei der Sache ist: Es gibt zwar Arbeit, aber oft ist diese Arbeit menschenunwürdig; und die Politik tut nichts dagegen, sondern baut das eher aus. Durch diesen Zustand wird diesem angemessenen Fordern von Arbeitslosen, sich eine WÜRDIGE Arbeit zu suchen, die moralische Grundlage entzogen, weil es diese würdige Arbeit oft nicht gibt. Da stimmt es wiederum, was Du schreibst, quasi wer lässt sich gern versklaven. Damit fördert die Politik ja dieses Verhalten, die Arbeitsaufnahme umgehen zu wollen. Denn das ist die Reaktion der Menschen auf das widersprüchliche und teilweise dreiste politische Vorgehen.
Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Wir müssen uns garnicht beteiligen.
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Wir müssen nicht, aber irgendwer muss zwangsläufig, damit die Friedenseinsätze stattfinden können, die manchmal bei jeder anti-imperialistischer Denkweise auch Friedenseinsätze sind.
Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Recht überlegt war auch anfänglich der Kriegseinsatz der Nazis, nämlich erst Polen, dann erst Frankreich.
Völkermord? Du meinst sicher den frei erfundenen Hufeisenplan, um den es später recht still wurde. Scharping und J.Fischer haben ihn aufgepustet, quasi als Alibi für ihren Friedensbruch.
Den Krieg hat übrigens D angezettelt, indem u.a. Genscher Kroatien als eigner Staat anerkannte, dann zum Krieg gegen Serbien drängte, wwas anfänglich von Frankreich und z.T. auch GB auf wenig Gegenliebe stieß.
Völkermord ist übrigens eine Erfindung von Rot-Grün, durch nichts bewiesen!
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-Überlegt im Sinne von angemessen, besonnen.
- Es gab auf jeden Fall deutliche Menschenrechtsverletzungen gegen die Volksgruppe der Albaner, die sich leicht zu Massakern wie Srebrenica entwickeln hätten können. Skrupellose Militärs in der serbischen Armee standen dazu bereit, und tyrannisierten Dörfer.
-Dass Genscher und die Anerkennung von Kroatien irgendwas mit dem Kosovo-Krieg zu tun hatten, wage ich sehr zu bezweifeln.
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Huckarder registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.10.2007 Beiträge: 323
Wohnort: Ruhrgebiet
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(#843300) Verfasst am: 20.10.2007, 23:58 Titel: nein |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Richtig, die Welt braucht weiss Gott kein Deutschland, es ist überflüssig wie ein Kropf! | Diese Aussage ist mir nun aber zu radikal. Wenn ich deine Postings richtig deute, siehst du dich als Sozialist?? Dazu möchte ich anmerken, dass solche Äusserungen doch sehr kontraproduktiv sein können, wenn es darum geht, Menschen von den Vorzügen des (bzw. eines) Sozialismus zu überzeugen, weil sie zu überzogen und damit abschreckend wirken, und im schlimmsten Falle chauvinistische Trotz-und Abwehrreaktionen hervorrufen. Sie nutzen also dem politischen Gegner, anstatt ihm zu schaden!
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#843302) Verfasst am: 20.10.2007, 23:59 Titel: |
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tribun hat folgendes geschrieben: | Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Das Hängemattenargument ist was aus und für die Bild Zeitung, da gehört`s genau hin!
Zum andern ist es auch so, warum soll der Arbeitslose jede sklavische Arbeit, jeden Hungerlohn akzeptieren. Wer möchte schon gern Sklave sein?
Wenn die Beschäftigten im Niedriglohnsektor die Dummen waren, wie Du sagst, dann kann es doch nicht sein, das nach Unten nivelliert wird, sondern dass der Niedriglohnsektor Scheiße sprich skandalös ist, hier also Abhilfe vonnöten ist. Das fällt indes dem deutschen Staat mitnichten ein.
Lieber stranguliert er Arbeitslose, auf dass so ein weiteres Lohndumping erfolge und mieseste Arbeitsstellen nur ja besetzt werden. |
Ich stimme Dir größtenteils zu. Es ist wirklich ein Skandal, dass der Staat nichts gegen Niedriglöhne unternimmt. Manche Arbeitsverhältnisse sind wirklich unwürdig. Ein Mindestlohn wäre das Mindeste. |
"Der Staat" sind wir.
Wir haben aber null Einfluß auf unsere Dämokratie.
Es sind aber die Bundestagsabgeordneten, die Staatssekretäre, die Minister, die Medien, der Bundeskanzler und die Lobbys, welche wirksame Politik machen.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#843322) Verfasst am: 21.10.2007, 00:21 Titel: |
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Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben: | Die Kapitalisten müssen enteignet werden und der deutsche Staat aufgelöst, nie wieder Deutschland. |
Wem gehört denn dann das enteignete Eigentum der Kapitalisten, wenn es keinen Staat mehr gibt? Und wenn es unter den Privatleuten aufgeteilt werden soll, wer nimmt das vor? Und vor allem: Wovon träumst du nachts?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#843338) Verfasst am: 21.10.2007, 00:48 Titel: |
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Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben: | Ich finde die Idee einer staatlichen Selbstauflösung, aufgrund von wiederholt politischer Unfähigkeit, eigentlich recht interessant. Was würde dann passieren? |
Afghanistan. |
Sowas Ähnliches, vermutlich. |
Oder, was noch eher wahrscheinlich ist, weitaus schlimmeres, aufgrund der wesentlich höheren technischen Möglichkeiten. |
Ich glaube dass sich Deutschland auch ohne Staatsgefüge eine Zeit lang über Wasser halten kann da es einen starken demokratischen Konsen gibt. Es gibt hier keine Taliban sondern haupsächlich Leute die ein Interesse an Stabilität und einem einem gesellschaftlichem StatusQuo haben. Schnell würden private Wachleute überall auftauchen und anfängliche Unruhen würden bald wieder verstummen. |
Das siehst Du viel zu blauaeugig, Queenie!
Das koennte ueberall auf der welt eher so laufen als in Deutschland! Deutschland wuerde ohne Obrigkeit in Lethargie erstarren! Oder kennst Du einen Deutschen, der auch bloss ein Plumpsklo bauen wuerde, ohne dass ihm vorher irgendein Buerokrat dafuer 'ne Baugenehmigung erteilt hat?
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Huckarder registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.10.2007 Beiträge: 323
Wohnort: Ruhrgebiet
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(#843342) Verfasst am: 21.10.2007, 00:53 Titel: Vergesellschaftung! |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben: | Die Kapitalisten müssen enteignet werden und der deutsche Staat aufgelöst, nie wieder Deutschland. |
Wem gehört denn dann das enteignete Eigentum der Kapitalisten, wenn es keinen Staat mehr gibt? U | Meines Wissens streben Sozialisten/Kommunisten ja eine VERGESELLSCHAFTUNG der Produktionsmittel an, also keine dauerhafte Verstaatlichung*, auch wenn eine Verstaatlichung als Mittel zur Vergesellschaftung u. U. denkbar ist.
*der Staat soll ja im Laufe der zwangsläufigen Entwicklung vom Sozialismus zum vollendeten Kommunismus eh absterben....
@Peter: Es würde mich aber auch interessieren, wie du dir die Überwindung des Privateigentumes an Produktionsmitteln konkret vorstellst.
Gruß, Ingo.
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#843348) Verfasst am: 21.10.2007, 01:05 Titel: |
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Das Problem besteht ja gerade darin, dass zunächst der Staat das enteignete Eigentum der Kapitalisten in die Hand nehmen müsste - wie sollte eine Alternative hierzu aussehen, die nicht darin endet, dass sich die lieben Kommunisten gegenseitig die Schädel einschlagen und ganz nebenbei noch gegen den eigenen Endzweck der Sache steuern - nämlich die Abschaffung des Privateigentums?
Die Sache mit dem Absterben des Staates ist zwar eine wirklich schöne Idee - aber auch nicht mehr.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#843425) Verfasst am: 21.10.2007, 03:35 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben: | Ich finde die Idee einer staatlichen Selbstauflösung, aufgrund von wiederholt politischer Unfähigkeit, eigentlich recht interessant. Was würde dann passieren? |
Afghanistan. |
Sowas Ähnliches, vermutlich. |
Oder, was noch eher wahrscheinlich ist, weitaus schlimmeres, aufgrund der wesentlich höheren technischen Möglichkeiten. |
Ich glaube dass sich Deutschland auch ohne Staatsgefüge eine Zeit lang über Wasser halten kann da es einen starken demokratischen Konsen gibt. Es gibt hier keine Taliban sondern haupsächlich Leute die ein Interesse an Stabilität und einem einem gesellschaftlichem StatusQuo haben. Schnell würden private Wachleute überall auftauchen und anfängliche Unruhen würden bald wieder verstummen. |
Das siehst Du viel zu blauaeugig, Queenie!
Das koennte ueberall auf der welt eher so laufen als in Deutschland! Deutschland wuerde ohne Obrigkeit in Lethargie erstarren! Oder kennst Du einen Deutschen, der auch bloss ein Plumpsklo bauen wuerde, ohne dass ihm vorher irgendein Buerokrat dafuer 'ne Baugenehmigung erteilt hat?
Gruss, Bernie |
Ja, das Glazenpack.Die würden alle aus ihren Löchern kriechen und sich doch sofort alles was sie wollen (und was ihnen vorher aufgrund ihrer Dummheit verwehrt blieb) mit Gewalt nehmen(ihre Ideologie beruht ja auf dem Recht des Stärkeren).Von daher hat sogar manchmal die Polizei ihre guten Seiten(vorausgesetzt sie sind nicht Heutzutage schon zu ängstlich um ihre Funktion wahrzunehmen).
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#843483) Verfasst am: 21.10.2007, 11:06 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: |
"Der Staat" sind wir.
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Und genau das ist falsch. Der Staat sind wir nämlich mitnichten. Der Staat, das ist schon ein eigenes Gebilde, das recht abgehoben keineswegs die Interessen des Volkes wahrnimmt. Der Staat das ist eine Art Verwaltungsmaschine, zwecks Durchsetzung bestimmter Interessen und es ist dies, die der sogenannten Wirtschaft, also dem Kapital.
Der bürgerliche Staat hat die Aufgabe Privatbesitz zu sichern und alles zu tun, dass bei diesem Mehrwert gebildet werden kann. Weiterhin garantiert der Staat die Existenzgrundlagen der Lohnabhängigen ih ihrer Gesamtheit, nicht jedoch einzelner Mitglieder, auf dass diese für die Mehrwertbildung zur Verfügung stehen.
Kein Mensch kommt auf die Idee zu sagen, ich arbeite beim Volk, sondern jeder sagt, er/sie /ich arbeite beim Staat. Es heißt auch nicht Volksbeschäftigte, sondern Staatsbeschäftigte, Staatsangestellte usw. Wer würde schon sagen Volksangestellte? Niemand!
Dass wir der Staat seien, das bekamen und bekommen die Menschen in den Schulen beigebracht, auf dass wir uns nur ja mit diesem identifizieren. Das ist der ganze "Witz".
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#843492) Verfasst am: 21.10.2007, 11:25 Titel: Re: Vergesellschaftung! |
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Huckarder hat folgendes geschrieben: |
@Peter: Es würde mich aber auch interessieren, wie du dir die Überwindung des Privateigentumes an Produktionsmitteln konkret vorstellst.
Gruß, Ingo. |
Das dürfte recht unterschiedlich sein. Jetzt erst gab`s ne Übernahme einer Fahrradfabrik im Gebiet der Ex-DDR durch die Belegschaft.
Dann ist es natürlich maßgeblich davon abhängig, wie die Klassenkämpfe verlaufen.
Haben wir es mit einer Revolution zu tun, dann wird es zu Fabrikbesetzungewn kommen.
Der sozialistische Staat wird Verstaatlichungen vornehmen. Dabei beginnt er natürlich bei Banken, Versicherungen und der Schlüsselindustrie. In Venezuela gibt es entsprechende Ansätze.
Das Kleineigentum wird nicht einfach enteignet, das wäre töricht, sondern teils zurückgedrängt, teils soweit unterstützt, dass sich auch genossenschaftliche Formen einstellen und behaupten können.
Die Enteignung des Großkapitals dürfte einfach sein, die des Kleineigentums hingegen nicht.
Vieles hängt darüberhinaus davon ab, wie es um das Kräfteverhältnis Proletariat gegenüber dem Kleinbürgertum bestellt ist.
Wie revolutionär wird das Proletariat sein und wie gross ist der Anteil, der es ist?! Alles Parameter, bzw. Vektoren, die nicht vorausbestimmbar sind, daher wird jede Beseitigung des gesellschaftlichen Privateigentums recht unterschiedlich sein. Daher sind irgendwelche fertigen Rezepte unangebracht, es wäre Kaffeesatzleserei. Lediglich ein paar Grundrisse, eine Art Skizze kann ggf. aufgezeigt werden.
Viele Fragen und Lösungen werden erst in der ganz konkreten Situation, also im Klassenkampf sich stellen und gemeistert werden. Dabei geht es dann nicht um ein bloßes "trial and error", sondern es werden teils Parallelen aus der Geschichte herangezogen werden, sowie sozialistische Theorie der Klassiker genutzt, teils aber auch Neuland betreten. So in etwa ist die Gemengelage.
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tribun registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.09.2007 Beiträge: 495
Wohnort: Bayern
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(#843522) Verfasst am: 21.10.2007, 12:44 Titel: Re: Vergesellschaftung! |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Dann ist es natürlich maßgeblich davon abhängig, wie die Klassenkämpfe verlaufen.
Vieles hängt darüberhinaus davon ab, wie es um das Kräfteverhältnis Proletariat gegenüber dem Kleinbürgertum bestellt ist.
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Auf welcher Wolke schwebst Du?
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass Kleinbürgertum und Proletariat, wie Du es so schön nennst, heute in einer ähnlichen gesellschaftlichen Situation sind?
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass das "Proletariat" heute normalerweise nicht mehr mit roten Fahnen durch die Straßen marschiert, um die kommunistische Weltrevolution zu erkämpfen, sondern richtig kleinbürgerlich über die beste Anlagestrategie für den Lohn diskutiert etc.?
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#843530) Verfasst am: 21.10.2007, 12:53 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Das koennte ueberall auf der welt eher so laufen als in Deutschland! Deutschland wuerde ohne Obrigkeit in Lethargie erstarren! Oder kennst Du einen Deutschen, der auch bloss ein Plumpsklo bauen wuerde, ohne dass ihm vorher irgendein Buerokrat dafuer 'ne Baugenehmigung erteilt hat? |
Daß die Errichtung von Neubauten einer behördlichen Genehmigung bedarf, ist nicht nur in Deutschland üblich (wenngleich man dort gelegentlich zu Übertreibungen neigt), zweitens sehe ich darin durchaus ein notwendiges Regularium, das für einen baulichen Mindeststandard sorgt und verhindert, daß die Leute von einstürzenden Bruchbuden erschlagen werden. (Daß z.B. in Entwicklungs- und Schwellenländern Erdbeden regelmäßig verheerende Folgen haben, liegt im wesentlichen daran, daß da größenteils bauliche minderwertige Gebäude stehen).
Aber das ist echt typisch, in allem erstmal das Negative zu sehen und zu übersehen, daß es sich im Grunde um etwas Sinnvolles handelt.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#843534) Verfasst am: 21.10.2007, 12:58 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Das koennte ueberall auf der welt eher so laufen als in Deutschland! Deutschland wuerde ohne Obrigkeit in Lethargie erstarren! Oder kennst Du einen Deutschen, der auch bloss ein Plumpsklo bauen wuerde, ohne dass ihm vorher irgendein Buerokrat dafuer 'ne Baugenehmigung erteilt hat? |
Daß die Errichtung von Neubauten einer behördlichen Genehmigung bedarf, ist nicht nur in Deutschland üblich (wenngleich man dort gelegentlich zu Übertreibungen neigt), zweitens sehe ich darin durchaus ein notwendiges Regularium, das für einen baulichen Mindeststandard sorgt und verhindert, daß die Leute von einstürzenden Bruchbuden erschlagen werden. (Daß z.B. in Entwicklungs- und Schwellenländern Erdbeden regelmäßig verheerende Folgen haben, liegt im wesentlichen daran, daß da größenteils bauliche minderwertige Gebäude stehen).
Aber das ist echt typisch, in allem erstmal das Negative zu sehen und zu übersehen, daß es sich im Grunde um etwas Sinnvolles handelt. |
So isses!
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