Atheismus in Deutschland - Nur ein Trend?

[pariparo]

Ich weiss nicht, ob es hier schon einen Thread dazu gibt FGH, Dawkins, Hitchens, Medien, IBKA, GBS, hpd, Laizisten, Brights, Deschner Preis usw. usw. Alles schön und gut. Nur eine vorübergehende Erscheinung? Oder ein (neues) Erwachen unserer Gesellschaft? Die Stimmen der Kleriker klingen z.T. nervös... Fragt sich, wie lange... Dawkins & Co. verschwinden bald wieder von den Bestsellerlisten, die Bücher sind bald ausgelesen, das Forum der Brights bspw. schläft auch langsam ein, vieles "passiert" in den Medien oder im "virtuellen Raum". Die Gläubigen treffen sich in ihren Kirchen. Und die Ungläubigen?
Ich wünsche mir jedenfalls, dass aus dieser Strömung ein reissender Fluss wird, der sich durch die Republik schlängelt und über die Ufer schwappt. Die Kleriker und ihre Untertanen sollen nasse Füsse kriegen!

Wie seht Ihr das?


Meine Wunschliste: "Kirche" finanziert sich selbst, Glaube=Privatsache, absolute Trennung Staat/Kirche
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Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)

[C00KIE]

ich glaube nicht dass deine erwähnten Aufklärer eine so große Rolle spielen, ich denke dass die versteinerte und alte Katholische Kirche von selbst mehr und mehr verschwinden wird
siehst ja eindeutig wennst mal in Kirchen gehst - wer kniet da noch rum?
Auch diejenigen die noch in der K.K. verhaftet sind erziehen ihre Kinder heute komplett anders als noch vor 20 Jahren

[pariparo]

[Argáiþ]

Ja, es gibt eine klaaaare Träääääändwende: Die Leute werden viel freiher in ihrem Denken und müssen sich vor lauter Frieheit im FGH einen Account zulegen und alberne, peinliche Wortkonstrukte, wie "merk-befreiht" oder "sinn-freih" verwenden, um der ganze Schwulst ihrer freiheitsliebenden Leidenschaft stilistisch fragwürdigen Ausdruck zu verleiehn.

[Konstrukt]

[C00KIE]

Die Zeit spielt tatsächlich eine gewisse Rolle, so lassen viele ihre Kinder noch taufen, weil es Tradition ist und ein gesellschaftliches Ereignis darstellt
aber im hinterstübchen denkt sich jeder: der/die kann ja austreten und der Religionsunterricht in den meisten Schulen is eh schon stark mit dem Ethik U. verbunden , b.z.w. kann man auch an manchen Schulen, das ganz unbürokratisch ändern, bei mir wars auf jeden Fall so
überhaupt kein Problem

[Celsus-2006]

Hallo,
ich denke auch, dass vielleicht nur ein bis wenige Prozent der Bevölkerung diese atheistische "Bewegung" überhaupt richtig mitbekommen.
Allerdings gehen ja auch nur ca. 5% als "aktive Gläubige" in die Kirchen und Messen (von Weihnachten mal abgesehen).
Das Auftreten der Atheisten in der Öffentlichkeit ist m.E. relativ neu und noch ungewöhnlich, es kann aber nur nützlich sein, wenn man den weitverbreiteten Irrglauben anschaut, nach dem Kirche und Religion das Monopol auf Moral hat.

[C00KIE]

[Peter H.]

[Konstrukt]

[Argáiþ]

[Wackee]

[kristallkugel mode="future"]

Die Welle wird natürlich wieder abflauen - wie jede andere Welle auch. Aber sie wird Schäden in den sowieso schon bröckelnden Fassaden der Kirchen hinterlassen. Die großen Kirchenhäupter werden sich natürlich auf die Schulter klopfen, in dem Glauben, dass ihre mahnenden Worte die vermeintliche Front der Gottlosen zerschlagen hätten, dabei sind sie nichts weiter als Wellenbrecher aus Sand.

Eine atheistische Revolution wird es nicht geben. Aber die nächste Sturmfront wird kommen und eines ist sicher: Sie wird größer und vernichtender sein als je zuvor.

[/kristallkugel]
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"If we can hit that bull's-eye, the rest of the dominoes will fall like a house of cards. Checkmate!" - Zapp Brannigan

[Argáiþ]

Och, der Sieg des Atheismus wird zweifellos kommen. Angesichts des immer kleiner werdenden Raumes zwischen den Maximen der Sicherheit, des Konsums, des Rationalismus und der irrsinnigen Gleichsetzung der Marktoffenheit mit irgendwelchen als irgendwie tiefsinnig angenommenen "Werten des Westens" ( ), wird nichts anderes als diese Entwicklung übrig bleiben, an deren Ende dann der Transhumanismus oder sonst ein abgewichster Scheiss wartet.

[UnsichtbarerGeist]

Meiner Meinung nach geht der Trend in eine Zweiteilung.

Einerseits gibt es immer mehr Atheisten, anderseits aber auch mehr religiöse Freaks. Unpraktischerweise haben die religiösen Freaks aber auch eine höhere Reproduktionsrate.

Ich wäre also nicht ganz so optimistisch. Vor allem, weil die christlichen Freaks immer mehr den muslimischen Freaks weichen - und die finde ich persönlich schlimmer.

UG
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Für Aufklärung, Menschenrechte und Freiheit. Gegen Dogmatismus, Lügen und Ingnoranz

[Argáiþ]

[pariparo]

hm, und was ist mit meinen 3 wünschen? feen gibts doch nicht...
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Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)

[Sokrateer]

Ich glaube, zumindestens, dass, was den Printjournalismus angeht, der Dammbruch nicht mehr rückgängig zu machen ist. Zu viele Journalisten bekennen sich zum Atheismus, kennen sich heute mit den Argumenten aus und machen nicht wie früher den Fehler, Glaubenskritik und Religionskritk schlecht zu separieren und das dann auch noch mit ihren soziologischen Theorien Marke Eigenbau zu würzen.

In jedem Kommentarbereich aller Blogs und aller Zeitungen im Internet tummeln sich heute Atheisten herum. Vor 10 Jahren gab es das einfach nicht. Selbst bei kreuz.net wird heute gegen den Glauben argumentiert.
Über diese Schnittstelle beeinflussen Internet-Poster die Medien.

Zu knacken bleibt das Fernsehen. Die Kirchen mischen bei den öffentlich-rechtlichen mit und die Privaten machen das, was sich rentiert. Religionsverunglimpfender Humor kann profitabel sein. Seriöse Debatten und Dokus zum Thema eher weniger.

Ich sehe auch nicht, wo Zugeständnisse der Kirchen einen Rückschlag bewirken könnten. Die Kirchen- und Religionskritik des 19. und frühen 20. Jhdts war stark politisch motiviert. Die Kirchen gaben ihre politischen Gestaltungsansprüche weitestgehend auf, womit sie als Gegner der Linken und der Arbeiterbewegung wegfielen. In einigen wirtschaftspolitischen und anderen Dingen haben sich die Kirchen sogar an die Linke angepasst.

Ich sehe nicht, wo sie heute noch in Europa einen derartigen, beschwichtigenden Rückzieher machen könnten, der ihnen sukzessive einen besseren Stand verschafft.

Darüber hinaus wird uns der Islam noch ein Weilchen sorgen machen. Und mit dieser Religion hat der Atheismus ja wirklich einen archaischen Antagonisten, an dem sich die Religionskritik mit Leichtigkeit profilieren kann.

[Gustav Aermel]