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Die Türken und die Kurden

 
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#848878) Verfasst am: 29.10.2007, 18:29    Titel: Die Türken und die Kurden Antworten mit Zitat

Ich gebe zu, ich bin über den Konflikt zwischen Türken und Kurden nicht so ganz informiert. Wer kann die Geschichte einmal verständlich zusammenfassen?
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"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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IvanDrago
Ösifreund und Pendler zwischen den Welten



Anmeldungsdatum: 18.07.2005
Beiträge: 2876

Beitrag(#848899) Verfasst am: 29.10.2007, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Türken -> Land

Kurden -> kein Land


Türken zu Kurden: "Ha, ha, dummes Volk ohne Land!!"

Kurden: "Wir holen Land auch von euch! So!"


Das ist jetzt die denkbar knappste Zusammenfassung.


zwinkern
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"Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10

Heike N. meint: "IvanDrago for President!"

Faszination braucht keine höhere Macht.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#848900) Verfasst am: 29.10.2007, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
Türken -> Land

Kurden -> kein Land


Türken zu Kurden: "Ha, ha, dummes Volk ohne Land!!"

Kurden: "Wir holen Land auch von euch! So!"


Das ist jetzt die denkbar knappste Zusammenfassung.


zwinkern


Lachen Mehr muss ich also nicht wissen?
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IvanDrago
Ösifreund und Pendler zwischen den Welten



Anmeldungsdatum: 18.07.2005
Beiträge: 2876

Beitrag(#848909) Verfasst am: 29.10.2007, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, für die Immigrantenzwiste hierzulande nicht. Ach ja, die PKK bombt immer mal ein paar türkische Zivilisten weg, weshalb sie die Türken hassen wie die Pest. Allerdings sind lääääängst nicht alle Kurden PKK Sympathisanten, es gibt genauso viele, die die PKK als unislamisch ablehnen usw. (PKK Ziel z.B. Geschlechterbefreiung)

Dann muss man wohl auch unterscheiden, zwischen den Kurden innerhalb und außerhalb der Türkei.
Die beiden Kurdenführer im Irak z.B. wären ganz und gar nicht unerfreut, wenn die türkische Armee die PKK platt machen würde.

Äh, weiß ich noch ein paar Informationssprengel?

Ach ja, die Kurden hatten wohl nach dem 1.WK die historische Chance auf einen eigenen Staat, der v.a.D. viel von der Türkei, Teile von Syrien, vom Irak und glaube ich auch vom Iran umfasst hätte. (ich hab mal eine Karte gesehen)


Dieser Staat wäre riesengroß gewesen, und hätte die Türkei u.A. eben deutlich verkleinert. Diese Chance haben sie aber verpasst. So sind sie denn immer noch das Volk ohne Land.

Viele Türkei-Kurden sind aber wohl längst normale türkische Staatsbürger, es ist wohl nicht so, dass die sich ALLE hassen, zumal ja eben längst nicht alle Kurden die PKK unterstützen.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#848911) Verfasst am: 29.10.2007, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:


Dieser Staat wäre riesengroß gewesen, und hätte die Türkei u.A. eben deutlich verkleinert. Diese Chance haben sie aber verpasst. So sind sie denn immer noch das Volk ohne Land.


So was habe ich auch schon mal aufgeschnappt. Aber warum haben sie die Chance verpasst?
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satsche
registrierter User



Anmeldungsdatum: 30.07.2006
Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#848912) Verfasst am: 29.10.2007, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Über Nationalismus, Massen von künstlich dumm belassenen, vor Kraft strotzenden Jugendlichen, die daher leicht aufzuhetzen sind, Möchtegern GRÖFAZe wissen wir schon (fast) alles.

Spannende Nebenfrage: Wie viele der mit türkischen Flaggen randalierenden Türken (lt. Medien unisono) in Wirklichkeit Deutsche sind?
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Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#848914) Verfasst am: 29.10.2007, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Kurden unterscheiden sich von Türken kulturell stark, wurden jedoch im Zuge der Turkisierung unter Atatürk (?) als "Bergtürken" bezeichnet um das Land beanspruchen zu können.

aber Konstrukt, wieso schaust du nicht in die Wikipedia?

Kurdenkonflikt in der Türkei
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IvanDrago
Ösifreund und Pendler zwischen den Welten



Anmeldungsdatum: 18.07.2005
Beiträge: 2876

Beitrag(#848919) Verfasst am: 29.10.2007, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, mein Stehgreifwissen ist ausgeschöpft, mir fällt nix fundiertes mehr ein aus dem Gedächtnis.

Also:

probiers mal hiermit - http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/10/0,3672,7112490,00.html
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Heike N. meint: "IvanDrago for President!"

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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#848925) Verfasst am: 29.10.2007, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

Aktueller Besuch von Spiegel.de bei den Kurden im Nordirak:

"abends gibt's am Lagerfeuer Lektionen in Marx und Engels."

Die Kleidung sei "made by guerilla, nichts werde von Kindersklaven unter imperialistischem Druck hergestellt"
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Kafir
Gegen Kuffarphobie und Kalifaschismus!



Anmeldungsdatum: 28.02.2007
Beiträge: 898
Wohnort: Hueco Mundo

Beitrag(#849099) Verfasst am: 29.10.2007, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn die Kurden in absehbarer Zeit einen Staat gründen können, dann in einem sich auflösenden Irak und mit der Hilfe von Israel/USA, die sich durch Kurdistan einen nützlichen Verbündeten für Israel erhoffen. In der Türkei, Syrien, Iran wird es wohl wahrscheinlich nicht dazu gekommen in absehbarer Zeit, dazu sind diese Staaten viel zu stabil.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#849111) Verfasst am: 29.10.2007, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Kafir hat folgendes geschrieben:
Wenn die Kurden in absehbarer Zeit einen Staat gründen können, dann in einem sich auflösenden Irak und mit der Hilfe von Israel/USA, die sich durch Kurdistan einen nützlichen Verbündeten für Israel erhoffen. In der Türkei, Syrien, Iran wird es wohl wahrscheinlich nicht dazu gekommen in absehbarer Zeit, dazu sind diese Staaten viel zu stabil.


selbst eine staatsgründung im irak halte ich für extrem unwahrscheinlich. das werden die türken nicht zulassen
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#849148) Verfasst am: 29.10.2007, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Kafir hat folgendes geschrieben:
Wenn die Kurden in absehbarer Zeit einen Staat gründen können, dann in einem sich auflösenden Irak und mit der Hilfe von Israel/USA, die sich durch Kurdistan einen nützlichen Verbündeten für Israel erhoffen. In der Türkei, Syrien, Iran wird es wohl wahrscheinlich nicht dazu gekommen in absehbarer Zeit, dazu sind diese Staaten viel zu stabil.


Die Türkei ist Nato-Partner der USA.
Und deshalb werden die USA nichts gegen einen Einmarsch der Türken nach Irakisch-Kurdistan unternehmen.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#849180) Verfasst am: 30.10.2007, 02:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Kafir hat folgendes geschrieben:
Wenn die Kurden in absehbarer Zeit einen Staat gründen können, dann in einem sich auflösenden Irak und mit der Hilfe von Israel/USA, die sich durch Kurdistan einen nützlichen Verbündeten für Israel erhoffen. In der Türkei, Syrien, Iran wird es wohl wahrscheinlich nicht dazu gekommen in absehbarer Zeit, dazu sind diese Staaten viel zu stabil.


Die Türkei ist Nato-Partner der USA.
Und deshalb werden die USA nichts gegen einen Einmarsch der Türken nach Irakisch-Kurdistan unternehmen.


Allerdings hat die PKK auch die undankbare Rolle einer Schachfigur im perfiden "Spiel der Mächte": Wenn sie (als PKK) gegen die Türkei kämpft, ist sie eine Terrororganisation. Wenn sie aber (als PJAK, die ja den gleichen ideologischen Kern, die gleichen Vorbilder und teilweise die gleichen Führungsfiguren hat) gegen den Iran kämpft, ist sie gut und wird unterstützt.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: MG

Beitrag(#849229) Verfasst am: 30.10.2007, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Der Iran ist stabil?

mE muss da nur mal kurz Ahmadinedschad mit nem Herzkasper umkippen, dann bricht da die Hölle los.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#849239) Verfasst am: 30.10.2007, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Der Iran ist stabil?

mE muss da nur mal kurz Ahmadinedschad mit nem Herzkasper umkippen, dann bricht da die Hölle los.


glaub ich nicht.
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#849257) Verfasst am: 30.10.2007, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Kafir hat folgendes geschrieben:
Wenn die Kurden in absehbarer Zeit einen Staat gründen können, dann in einem sich auflösenden Irak und mit der Hilfe von Israel/USA, die sich durch Kurdistan einen nützlichen Verbündeten für Israel erhoffen. In der Türkei, Syrien, Iran wird es wohl wahrscheinlich nicht dazu gekommen in absehbarer Zeit, dazu sind diese Staaten viel zu stabil.


Die Türkei ist Nato-Partner der USA.
Und deshalb werden die USA nichts gegen einen Einmarsch der Türken nach Irakisch-Kurdistan unternehmen.

Nett formuliert ...
ich frage mich eh, wieso sich jetzt jeder über die Türkei aufregt ... die USA haben der Türkei zu Beginn des Krieges angeboten, daß sie in den Norden des Iraks einmarschieren und unter ihre Kontrolle bringen dürfen, sofern die USA türkische Flugplätze ect. als Basen für ihre Angriffe benutzen dürfen.
Damals haben die Türken abgelehnt ... jetzt machen sie es halt auf eigene Faust ...
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gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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ateyim
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#863842) Verfasst am: 19.11.2007, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

es ist interessant, dass bei den PKK-Kaempfern, die bei den Kaempfen mit den türkischen Soldaten ums Leben kommen, amerikanische Waffen gefunden werden. Die USA spielt leider im kurdischen Nordirak wieder mal seine bewaehrte Politik....

sie versorgt eine terroristische Organisation namens PJAK, die Ableger der PKK ist, aber an der iranischen Grenze agiert, um dort für Unruhe zu sorgen. Gleichzeitig sind die führenden Köpfe dieser Organisation auch ranghohe Persönlichkeiten bei der PKK...
dann ruft die USA Erdoğan und einige Militaers letzte Woche ins Weisse Haus und vereinbart, dass nur gemeinsam agiert werden soll. Die USA werden der Türkei strategische Informationen liefern, dafür verspricht die Türkei nichts ohne Absprache mit den USA zu unternehmen.... laeuft ja optimal für die USA und ihre Spielchen im Norden Iraks.


By the way: seit Monaten ist eine Kommission damit beschaeftigt eine neue, eine zivile Verfassung für die Türkei auszuarbeiten, da die aktuelle aus dem Jahre 1982 noch viele Elemente enthaelt, die auf dem letzten Putsch 1980 basieren. Immer wieder sickern Details über diese Verfassung durch: so wird der Paragraph 301 wohl abgeschafft, der viele Schriftsteller und Journalisten ins Gefaengnis brachte , weil ihre Aeusserungen als 'Verrat am Vaterland' galten, und die wohl bisher grösste Überraschung: Kurdisch soll neben Englisch, Französisch und Deutsch Wahlfach an den Schulen werden.... und das erfreuliche: bis auf einige Kreise ganz am rechten Spektrum hielt sich die Aufregung in Grenzen... aus kemalistischen Kreisen wie der CHP kam bis jetzt kein Mucks.

Natürlich wird diese Verfassung wohl noch einige 'islamische' Elemente enthalten, die die regierende AKP versuchen wird, einzubauen... aber wenn der kurdischen Sprache dafür endlich das endgültige Existenzrecht in der Türkei eingeraeumt wird (ca. 20 Millionen 'Türken' in der Türkei sind eigentlich Kurden), dann waere das ein grosser Schritt in die richtige Richtung. Zumal die mehrheitlich den alevitischen Islam praktizierenden Kurden, der einen viel lockereren Umgang aufweist (Bsp. Frauen und Maenner beten gemeinsam) auch ein Bollwerk gegen fundamentalistische Einflüsse in Richtung eines saudischen Islams bilden würden.

Eine türkische Generalitaet waere vor 20 Jahren sofort einmarschiert und haette im Nordirak gewütet... damals hatten zivile Kraefte gegen das Militaer nicht den Hauch einer Chance... das Militaer tat, was es für richtig hielt. Derzeit laeuft es aber für türkische Verhaeltnisse überraschend ruhig ab und ich hoffe, dass es so weitergeht. Zumal der Irak und die Provinz Nordirak derzeit PKK-Einrichtungen schliessen und viele PKK'ler sich an die iranische Grenze begeben.
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Derrick
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Anmeldungsdatum: 27.04.2007
Beiträge: 118

Beitrag(#868677) Verfasst am: 25.11.2007, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Die Siegermächte des Ersten Weltkrieges haben den Kurden sehr vage versprochen, nach dem Untergang des Osmanischen Reiches einen eigenen Staat zu bekommen.
Die Entwicklung in der Region, vor allem die Entstehung des türkischen Nationalstaats haben dem einen Riegel vorgeschoben.

Dass die Kurden aber in absehbarer Zeit einen eigenen Staat gründen können, halte ich für unwahrscheinlich. Am ehesten vorstellbar wäre dies noch im ehemaligen Irak. Aber vor dem Hintergrund einer dadurch eingeleiteten weiteren Destabilisierung der Region, werden das sowohl die USA als auch die Türkei wohl nicht zulassen.
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#871010) Verfasst am: 28.11.2007, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Derrick hat folgendes geschrieben:
Die Siegermächte des Ersten Weltkrieges haben den Kurden sehr vage versprochen, nach dem Untergang des Osmanischen Reiches einen eigenen Staat zu bekommen.
Die Entwicklung in der Region, vor allem die Entstehung des türkischen Nationalstaats haben dem einen Riegel vorgeschoben.

Dass die Kurden aber in absehbarer Zeit einen eigenen Staat gründen können, halte ich für unwahrscheinlich. Am ehesten vorstellbar wäre dies noch im ehemaligen Irak. Aber vor dem Hintergrund einer dadurch eingeleiteten weiteren Destabilisierung der Region, werden das sowohl die USA als auch die Türkei wohl nicht zulassen.


Was die Rolle der USA betrifft, bin ich mir im Hinblick auf den Norden des Irak unschlüssig. Sie versuchen naemlich schon seit langem durch zahlreiche bilaterale Treffen mit der Türkei, die kategorische Ablehnung eines kurdischen Staates, sei es als Einzelstaat oder als Teilstaat eines föderativen Irak zu nehmen). Ich glaube, die Kurden sind für die Amerikaner angenehmere, unproblematischere Partner als die Schiiten und Sunniten, weil bei den Kurden nicht die Religion alles Denken erdrückt...

es geht um praktische Belange wie Arbeit, Alltag, Geschaefte etc. im Nordirak ist Erdöl, es grenzt an den Iran, und gerade der schiitische Teil der irakischen Bevölkerung wird dort wohl weniger amerikanisce Interessen vertreten.

Ich bin mir sicher, dass die USA schon über einen unabhaengigen kurdischen Staat und Aufteilung des Irak nachgedacht hat, aber aufgrund ihres Partners Türkei versucht, diese kurdische Autonomie innerhalb des Oberbegriffs Irak zu etablieren.
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Derrick
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.04.2007
Beiträge: 118

Beitrag(#874838) Verfasst am: 02.12.2007, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube auch, dass die USA einem unabhängigen kurdischen Staat nicht grundsätzlich negativ gegenüberstehen.
Allerdings befürchten sie eine Destabilisierung der Region, wenn sie einen solchen initiieren würden, da es in einigen Ländern der Region eine kurdische Minderheit gibt, die dann möglicherweise einen Anschluss an diesen neuen Staat fordern würden.
Somit erscheint ihnen eine weitgehende Autonomie der Kurden im "neuen Irak" als die vernünftigste Variante einer kurdischen Unabhängigkeit.
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#878692) Verfasst am: 07.12.2007, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Laut Medienberrichten wurde der Präsident der autonomen Region Nordirak Barzani seit zwei Wochen nicht mehr gesehen.

Die offiziellen Version lautet, dass er erst wegen einer Zahnarztbehandlung nach Europa geflogen sei und nun seinen seit einem Schlaganfall gelähmten Bruder in Deutschland besuche.

Es wird aber gemunkelt, dass er bei einer Meinungsverschiedenheit innerhalb seiner Getreuen mit zwei Schüssen schwer (aber nicht lebensgefährlich) verletzt worden sei.

Es mutet etwas seltsam an, dass genau seit dem Zeitpunkt seines Verschwindens, die Türkei an der irakischen Grenze ohne jeglichen Protest von den nordirakisch-kurdischen Offiziellen mit Hilfe von US amerikanischen Geheimdienstinformation gezielt PKK Stellungen bombardiert.

Während das türkische Militär ihre Angriffe fortsetzt, kommt von der Nordirakischen Regierung eine offizielle Anfrage an Ankara, dass man sich eine konsularische Vertretung der Türkei dort wünsche (was aber wohl kategorisch abgelehnt werden dürfte, weil dies einer Anerkennung gleich käme).

Ich versuche immer mich von Gerüchten und Spekulationen fernzuhalten, aber ist es wirklich nur purer Zufall, dass Barzanis "Verschwinden" und das Ausbleiben von Protesten bezüglich der türkischen Angriffe zeitlich zusammenfielen.

Mal sehen, was die nächsten Tage und Wochen bringen werden.
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