Scheinbare Widersprüche in der Bibel

[Aser]

Unter Atheisten hab ich mir immer vorgestellt, daß das Menschen seien, die souverän über allen Glaubensfragen stünden - anstatt dessen wird hier herumgezankt, über Widersprüche oder Nichtwidersprüche in der Bibel gerätselt!
Da bin ja ich, den ihr wahrscheinlich unter schweren Christentumsverdacht stellen würdet, weit gelassener und damit, nach meinem Verständnis, wesentlich atheistischer als ihr!
Wie kann man sich nur so aufregen über so offensichtlichen Schwachsinn, wie er auch in der Bibel steht?
Wie wäre es, befaßtet ihr euch mit der jüngsten Massenseligsprechung durch die kirchliche Hierarchie? (Übrigens, habt ihr hier im Forum irgendwo den Fall Christian von Wernich behandelt?) Stellt die historischen Tatsachen des Spanischen Bürgerkriegs dar, kurz und bündig, sodaß man nicht ewig herumsuchen muß und schnell richtig informiert ist, was sich damals wirklich abgespielt hat. Da mag es dann durchaus viel Grund geben sich aufzuregen! Berechtigten Grund!

[Konrad]

[allb]

[Konrad]

[Telliamed]

Um wieder auf das Thema Widersprüche in der Bibel zurückzukommen:

Im 18. Jahrhundert begann sich die Forschung mit den Zentren Göttingen (J. D. Michaelis) und Halle (J. S. Semler) kritisch mit der Entstehung der biblischen Texte zu befassen, und sie stieß auf Widersprüche. Im Rahmen der protestantischen Kirche gab es aufklärerische Bestrebungen, die beste Zusammenfassung ist wohl noch Karl Aner: Theologie der Lessingzeit. 1929. Nachdruck Hildesheim 1964. Die neueste Zusammenfassung: Albrecht Beutel: Aufklärung in Deutschland (Die Kirche in ihrer Geschichte. Bd. 4). Göttingen 2006.

Einen tief gläubigen Christen beeindruckte allerdings der Nachweis derartiger Ungereimtheiten, die im Zusammenhang mit der verschlungenen und widersprüchlichen Geschichte der Bibel stehen, herzlich wenig, und die nachweisbaren Widersprüche dürften sie auch heute nicht beirren. Oder es ist bei einigen Christen schon eine Disposition vorhanden, kritisch an die Bibel heranzugehen.

Im Zusammenhang mit "Tötung" oder "Mord" heutige strafrechtliche Erwägungen nachzuvollziehen, bedeutet wiederum, sich auf eine völlig andere Ebene zu begeben. Diese Überlegungen berühren ja nicht den Bibeltext, in dessen historischer Entstehungszeit solche Unterscheidungen gar nicht möglich waren.
Ich habe oft beobachtet, dass die Denkweise der Juristen mit der der Historiker nur schwer kompatibel ist, eher können sich Geschichtsforscher mit Literaturwissenschaftlern oder Philosophen einig werden, weil in den Forschungen etlicher Vertreter dieser Disziplinen auch das Prinzip des Historismus zum Tragen kommt (bis auf jene, denen es gar nicht um die Quellen geht, sondern um die "Anwendung" bereits ausgearbeiteter Theorien mit Hilfe des historischen Materials).

Will damit sagen: Bibeltexte hie und heutige rechtswissenschaftliche Deutungen von Phänomen wie "Mord" und "Totschlag" da - das sind völlig verschiedene Ebenen, weil hier nicht die 2000 Jahre berücksichtigt werden, die dazwischen liegen. Natürlich kann man sich dann verständigen, wie man heute diese Delikte bewertet.

Nehmen wir an: Tötung im Mittelalter. Da konnte ausgehandelt werden, dass der gefasste Täter nicht am Leben gestraft wird, sondern ein Steinkreuz setzen oder Seelenmessen lesen lässt, Kerzen stiftet oder eine Wallfahrt nach Aachen unternimmt. Jeder Vorübergehende sollte an einem solchen Steinkreuz ein Gebet für die Seele des unvorbereitet Getöteten oder Ermordeten verrichten. Diese Steinkreuze - je reicher der Täter, desto größer oder kunstvoller ausgearbeitet die Kreuze - haben eine ganzen eifrigen Forschungszweig angeregt; in Bayern gibt es einige tausend, in Thüringen etwa 600, in Brandenburg nur 17 (weil es dort an Steinmaterial fehlte). Es kam den Zeitgenossen des 13. bis 16. Jh., bis zum Eindringen des römischen weltlichen Rechts und der carolinischen Halsgerichtsordnung, gar nicht in den Sinn, zwischen "Mord" und "Totschlag" zu unterscheiden.

[CoS]

[allb]

[CoS]

[Hornochse]

[Agnost]

[IvanDrago]

[Henry Kane]

[Kichererbse]

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[Sticky]

[Zarathustrafreund]

@Sticky

Super, danke für den langen Beitrag mit Christensprüche aus Nazimünder.

Die Bibel ist Irr- und Aberglaube, wer heutzutage sagt, Gott der Schöpfer wäre in dieses Buch anzutreffen lügt, wer sagt Christus sei Gottes Sohn ist Krank, entweder es gibt tausend Götter die schwach und boshaft sind oder die Religionen sind Menschenwerk voller Lügen und Fremdenfeindlichkeit.

Es gab nie einen einzigen Gott, immer nur viele für verschiedene Naturkräfte und Menschen
Religionen unterstehen der Evolution, auf strengen Vater folgt netter Sohn, Religionen sind gescheiterte Theorien, die unser Gedächtnis dennoch weiterknüpft, Propaganda gegen den Verstand.