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LOL: Katholen können kein "katholisch"

 
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#855895) Verfasst am: 08.11.2007, 22:13    Titel: LOL: Katholen können kein "katholisch" Antworten mit Zitat

sehe gerade zufällig Nachrichten auf BR:

der bayrische Pfaffennachwuchs kennt scheinbar seinen glauben so schlecht, dass jetzt vor dem Theologiestudium erst mal ein einjähriger "Paukkurs" gemacht werden muss.

Recht so - wer katholisch sein will, soll seinen Glauben auch auslöffeln. Kann nur hoffen, dass dieses zusätzliche Jahr noch abschreckender wirkt.
_________________
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#855939) Verfasst am: 08.11.2007, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Propädeutikum für Priesterkandidaten

Priesterkandidaten in Bayern haben offenbar oftmals keine ausreichenden Kenntnisse des katholischen Glaubens. Dem Studium der katholischen Theologie an den Universitäten soll deshalb künftig ein einjähriges sogenanntes Propädeutikum zur Vermittlung des Basiswissens vorgeschaltet werden. Das teilte Münchens Kardinal Wetter zum Abschluss der Freisinger Bischofskonferenz mit, bei der die katholischen Oberhirten zwei Tage lang Fragen erörterten. Das Propädeutikum für alle bayerischen Diözesen solle ab dem Herbst 2008 in Bamberg und Passau angeboten werden.


http://www.br-online.de/bayern-heute/thema/bayern-kompakt/

Ich dachte immer, daß im bayrischen Reli Unterricht soviel gelehrt wird. Am Kopf kratzen
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#855943) Verfasst am: 08.11.2007, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Propädeutikum für Priesterkandidaten

Priesterkandidaten in Bayern haben offenbar oftmals keine ausreichenden Kenntnisse des katholischen Glaubens. Dem Studium der katholischen Theologie an den Universitäten soll deshalb künftig ein einjähriges sogenanntes Propädeutikum zur Vermittlung des Basiswissens vorgeschaltet werden. Das teilte Münchens Kardinal Wetter zum Abschluss der Freisinger Bischofskonferenz mit, bei der die katholischen Oberhirten zwei Tage lang Fragen erörterten. Das Propädeutikum für alle bayerischen Diözesen solle ab dem Herbst 2008 in Bamberg und Passau angeboten werden.


http://www.br-online.de/bayern-heute/thema/bayern-kompakt/

Ich dachte immer, daß im bayrischen Reli Unterricht soviel gelehrt wird. Am Kopf kratzen


Wüsst ich.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#855956) Verfasst am: 08.11.2007, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:


Ich dachte immer, daß im bayrischen Reli Unterricht soviel gelehrt wird. Am Kopf kratzen


Wüsst ich.


Aber die Katholen betreiben doch mehr Glaubensbildung- schon im Kleinkindalter- als die Evangelischen, deshalb habe ich mich so gewundert; zumal ich mal mit einer Katholikin zusammen war.

Gerade das bayrische Fernsehen läßt doch nichts aus, wenn es um den Glauben geht.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#855959) Verfasst am: 08.11.2007, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:


Ich dachte immer, daß im bayrischen Reli Unterricht soviel gelehrt wird. Am Kopf kratzen


Wüsst ich.


Aber die Katholen betreiben doch mehr Glaubensbildung- schon im Kleinkindalter- als die Evangelischen, deshalb habe ich mich so gewundert; zumal ich mal mit einer Katholikin zusammen war.

Gerade das bayrische Fernsehen läßt doch nichts aus, wenn es um den Glauben geht.


Das heißt ja nicht, dass es die Kleinkinder, Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen wirklich interessiert. Da ist viel Brauchtum, Tradition, Firlefanz und Zeug, das macht man halt mit, wie kürzlich Leonhardiritt, die Geschichtchen im Unterricht und in der Kirche hört man sich an, aber wie gesagt ich kenn kaum jemand, der je den Katechismus auch nur durchgeblättert hat.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#855965) Verfasst am: 08.11.2007, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:


Das heißt ja nicht, dass es die Kleinkinder, Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen wirklich interessiert. Da ist viel Brauchtum, Tradition, Firlefanz und Zeug, das macht man halt mit, wie kürzlich Leonhardiritt, die Geschichtchen im Unterricht und in der Kirche hört man sich an, aber wie gesagt ich kenn kaum jemand, der je den Katechismus auch nur durchgeblättert hat.


Stimmt auch wiederrum. Brauchtum und Volksglaube darf man nicht mit Glaubensinhalten verwechseln. Merke ich auch immer wieder an dem Vater meiner Stiefkinder, der hat von seinem Katholizismus auch null Ahnung. Allerdings ist der Hesse und kein Bayer. So geht also die letzte katholische Hoffnung Bayern auch flöten.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#856088) Verfasst am: 09.11.2007, 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:


Das heißt ja nicht, dass es die Kleinkinder, Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen wirklich interessiert. Da ist viel Brauchtum, Tradition, Firlefanz und Zeug, das macht man halt mit, wie kürzlich Leonhardiritt, die Geschichtchen im Unterricht und in der Kirche hört man sich an, aber wie gesagt ich kenn kaum jemand, der je den Katechismus auch nur durchgeblättert hat.


Stimmt auch wiederrum. Brauchtum und Volksglaube darf man nicht mit Glaubensinhalten verwechseln. Merke ich auch immer wieder an dem Vater meiner Stiefkinder, der hat von seinem Katholizismus auch null Ahnung. Allerdings ist der Hesse und kein Bayer. So geht also die letzte katholische Hoffnung Bayern auch flöten.


Ich grüble immer wieder mal über diese Phänomene nach. Was glaubt wer? Ich geh hier in den Gottesdienst, hör mir das an und wundere mich, ob ich die Einzige bin, die überhaupt hin hört, oder mitdenkt, so haarstäubend ist das manchmal. Es gibt ja Umfragen wieviele der Christen überhaupt an einen persönlichen Gott glauben, es sind nicht viele. Und ich hab ja auch verschiedene Stationen durchlaufen, in denen ich vieles nicht geglaubt habe, aber dachte, dahinter ist schon ein wichtiger Kern, oder das Zusammenkommen wär das Wichtigste, oder was auch immer. Es gibt auch immer noch Vieles, was ich hier akzeptiere und tue, das würden hier (im Forum) so Einige nicht verstehen. Die Bandbreite was selbst bayerische Dorfbewohner tun und glauben ist riesig.

Und es sieht ja eher danach aus, dass sich viele eher wieder mehr festhalten an den Ritualen und sich sehnen nach einer Orientierung durch die Religion. Ich kann halt nur vom Land reden, und hier gibt es die katholische Jugend, die laufen heute mit einer Fahne in Tracht dem Veteranen-Verein in die Kirche nach, das wäre vor 30 Jahren den damaligen niemals eingefallen, die waren mehr anti-amtskirchlich drauf, die sind teilweise schockiert! Trotzdem sind die Jungen in vielen Dingen auch meilenweit von der Lehramtsmeinung entfernt, grad was Lebensplanung, Sexualität und Verhütung angeht, wirklich Romtreu sind die soviel ich sehen kann, auch nicht. Viele sind wegen ihrer Freunde dabei, man glaubt schon irgendwie, irgendwas, aber ob das so aussieht, wie ein Katechismus vorgibt, bezweifle ich doch sehr. Ich bin mir sicher, wenn ich die fragen würde, glaubt ihr, mit der Hostie den Leib Christi zu verspeisen, würden mehr als 90% sagen: Schmarrn!
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musikdusche
reflektierender User



Anmeldungsdatum: 29.05.2006
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Beitrag(#856095) Verfasst am: 09.11.2007, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

Die Beobachtungen von astarte kann ich nur bestätigen. Und ich behaupte mal, dass ist kene spezifische "Blödheit" von Katholiken, sondern einfach nur menschlich. Ähnliche Beispiele:

- Wieviele Leute fegen wohl die Rathaustreppe an ihrem 30sten, obwohl die diese Tradition eigentlich Quatsch finden (Für die Leute die das nicht kennen: Ich komme aus dem Norden)?
- Ich selbst trinke Bier übrigens nicht, weil es mir wahnsinnig gut schmeckt, sondern weil das für mich zu einer angenehmen Atmosphäre beim Zusammensitzen mit Freunden dazugehört.

Rituale und Traditionen - solange sie nicht zu offenkundig idiotisch sind - werden beibehalten. Zweifelt man diese an, so macht man sich - mal mehr, mal weniger - zum Außenseiter, und das erfordert Energie und Konsequenz...
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Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn Andere ihn begehen. (Lichtenberg)
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#856098) Verfasst am: 09.11.2007, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

musikdusche hat folgendes geschrieben:
Die Beobachtungen von astarte kann ich nur bestätigen. Und ich behaupte mal, dass ist kene spezifische "Blödheit" von Katholiken, sondern einfach nur menschlich. Ähnliche Beispiele:

- Wieviele Leute fegen wohl die Rathaustreppe an ihrem 30sten, obwohl die diese Tradition eigentlich Quatsch finden (Für die Leute die das nicht kennen: Ich komme aus dem Norden)?
- Ich selbst trinke Bier übrigens nicht, weil es mir wahnsinnig gut schmeckt, sondern weil das für mich zu einer angenehmen Atmosphäre beim Zusammensitzen mit Freunden dazugehört.

Rituale und Traditionen - solange sie nicht zu offenkundig idiotisch sind - werden beibehalten. Zweifelt man diese an, so macht man sich - mal mehr, mal weniger - zum Außenseiter, und das erfordert Energie und Konsequenz...


Und was dem einen idiotisch und vorallem sinnlos vorkommt, ist für den andern ganz normal, weil es halt in seinem Umfeld so üblich ist. An einem Multi-Kulti-Fest führte eine Folklore-Gruppe ich weiß nicht mehr woher, einen Tanz vor, bei dem recht lustig rum gesprungen wurde. Ein Kind neben mir lachte und sagte, das sieht ja affig aus. Ich sagte: Meinst du nicht, für viele Andere sieht ein Schuhplattler genauso affig aus?
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deirfloo
Globulisierungsgegner



Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 1126

Beitrag(#856116) Verfasst am: 09.11.2007, 11:16    Titel: Re: LOL: Katholen können kein "katholisch" Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
sehe gerade zufällig Nachrichten auf BR:

der bayrische Pfaffennachwuchs kennt scheinbar seinen glauben so schlecht, dass jetzt vor dem Theologiestudium erst mal ein einjähriger "Paukkurs" gemacht werden muss.

Recht so - wer katholisch sein will, soll seinen Glauben auch auslöffeln. Kann nur hoffen, dass dieses zusätzliche Jahr noch abschreckender wirkt.


Zeigt einmal mehr, was eigentlich offensichtlich ist:
Die Kirchgänger werden auf einem Traditions-Ritual-Nicht-darüber-nachdenk-aber-wird-schon-was-dran-sein-wenn-so-viele-dran-glauben-Level gehalten.
Wie viele beten am Sonntag zB. das Glaubensbekenntnis ohne auch nur im Ansatz darüber nachzudenken, wozu sie sich da eigentlich bekennen...

Und das ist gut für die Kirche und wird auch so belassen.
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Skeptical scrutiny is the means, in both science and religion, by which deep thoughts can be winnowed from deep nonsense.
Carl Sagan

was ich grade höre: http://www.cantosonor.eu
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#856117) Verfasst am: 09.11.2007, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte Unbestimmtheit nicht generell für kritikwürdig. Im Gegenteil gehe ich davon aus, daß es kaum einen Standpunkt gibt, der sich nicht anhand von Expertenwissen als unbestimmt erweisen würde.
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Necromancer
Kleingeist



Anmeldungsdatum: 22.10.2007
Beiträge: 565

Beitrag(#856158) Verfasst am: 09.11.2007, 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, da immer mehr Leute doch mitdenken will man glaub die Messe wieder in Latein lesen. Und damit niemand das hinterhältige Grinsen im Gesicht des Vorträgers sieht steht er mit dem Rücken zu den Zuhörern.
Ansonsten macht Latein kaum Sinn. Denn wer Latein so gut versteht geht kaum zur Kirche. Ich frag mich nur warum dann überhaupt noch jemand zu einer Latein Messe geht wenn er nichts versteht. Da hör ich doch lieber daheim einen russischen Radiosender. Denn daheim kann ich die Füße hochlegen und nebenher lesen Smilie wenn ich schon nichts verstehe.

Traditionen finde ich gar nicht so schlecht. Bei diesen überschneidet es sich zwischen Religion und Mythen. Eine Tradition ist im Volk verwurzelt (oder zumindest einmal gewesen).
Bei uns im Dorf ist der sonntägliche Kirchgang eher ein Schaulaufen. Hier wird die neueste Mode gezeigt, das neue Auto vorgefahren und nicht zu vergessen, der Tratsch ausgetauscht.
_________________
Viele Gedenkminuten hätten durch Denkminuten verhindert werden können. (H.v.D.)
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#856163) Verfasst am: 09.11.2007, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
musikdusche hat folgendes geschrieben:
Die Beobachtungen von astarte kann ich nur bestätigen. Und ich behaupte mal, dass ist kene spezifische "Blödheit" von Katholiken, sondern einfach nur menschlich. Ähnliche Beispiele:

- Wieviele Leute fegen wohl die Rathaustreppe an ihrem 30sten, obwohl die diese Tradition eigentlich Quatsch finden (Für die Leute die das nicht kennen: Ich komme aus dem Norden)?
- Ich selbst trinke Bier übrigens nicht, weil es mir wahnsinnig gut schmeckt, sondern weil das für mich zu einer angenehmen Atmosphäre beim Zusammensitzen mit Freunden dazugehört.

Rituale und Traditionen - solange sie nicht zu offenkundig idiotisch sind - werden beibehalten. Zweifelt man diese an, so macht man sich - mal mehr, mal weniger - zum Außenseiter, und das erfordert Energie und Konsequenz...


Und was dem einen idiotisch und vorallem sinnlos vorkommt, ist für den andern ganz normal, weil es halt in seinem Umfeld so üblich ist. An einem Multi-Kulti-Fest führte eine Folklore-Gruppe ich weiß nicht mehr woher, einen Tanz vor, bei dem recht lustig rum gesprungen wurde. Ein Kind neben mir lachte und sagte, das sieht ja affig aus. Ich sagte: Meinst du nicht, für viele Andere sieht ein Schuhplattler genauso affig aus?


Ich werde bestimmt nicht fegen an meinem 30sten Geburtstag, auch wenn manche das bei uns machen. Finde ich sowas von dämlich, diese unsinnige traditionelle Folklore.

Geburtstag feiern mache ich, aber sonst?
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#856166) Verfasst am: 09.11.2007, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Necromancer hat folgendes geschrieben:


Traditionen finde ich gar nicht so schlecht. Bei diesen überschneidet es sich zwischen Religion und Mythen. Eine Tradition ist im Volk verwurzelt (oder zumindest einmal gewesen).
Bei uns im Dorf ist der sonntägliche Kirchgang eher ein Schaulaufen. Hier wird die neueste Mode gezeigt, das neue Auto vorgefahren und nicht zu vergessen, der Tratsch ausgetauscht.


Als ich letzten Sonntag um elf Uhr zum Fussball fuhr, kam ich durch eine Kleinstadt an einer Kirche vorbei, als die Kaholen daraus hervorquollen.
Erfreulicherweise waren es fast nur weißhaarige Rentnerinnen und nur wenige Junge Paare, teilweise mit ihren Sprößlingen.

Ach wie schön haben die sich doch fein gemacht und wie doof die mich in meinem Trainingsanzug angeglotzt haben Sehr glücklich
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#856187) Verfasst am: 09.11.2007, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

musikdusche hat folgendes geschrieben:

- Wieviele Leute fegen wohl die Rathaustreppe an ihrem 30sten, obwohl die diese Tradition eigentlich Quatsch finden (Für die Leute die das nicht kennen: Ich komme aus dem Norden)?
...


Was bedeutet das denn?

Ich könnte mir spontan vorstellen, dass man die Bereitschaft anzeigt, dass man jetzt öffentliche Aufgaben übernimmt, sich also fürs Gemeinwohl engagieren will?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22264

Beitrag(#856526) Verfasst am: 09.11.2007, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
musikdusche hat folgendes geschrieben:

- Wieviele Leute fegen wohl die Rathaustreppe an ihrem 30sten, obwohl die diese Tradition eigentlich Quatsch finden (Für die Leute die das nicht kennen: Ich komme aus dem Norden)?
...


Was bedeutet das denn?

Ich könnte mir spontan vorstellen, dass man die Bereitschaft anzeigt, dass man jetzt öffentliche Aufgaben übernimmt, sich also fürs Gemeinwohl engagieren will?

Naja, Bereitschaft zeigt man schon, aber öffentliche Aufgaben ...

Es zeigt eher: Ich hab noch keine(n) abgekriegt und bin also noch zu haben.

Kenne ich aber nur aus Erzählungen von Niederrhein und Münsterland, hier in der Großstadt macht man das eher nicht so. Die feinen Unterschiede wann und was Männlein/Weiblein genaus machen, kenn ich auch nicht. Ich glaub, Weibchen sind in jüngerem Lebensalter folkloristisch aufgefordert, ultimative Paarungsbereitschaft zu zeigen, oder so.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#856574) Verfasst am: 09.11.2007, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
musikdusche hat folgendes geschrieben:

- Wieviele Leute fegen wohl die Rathaustreppe an ihrem 30sten, obwohl die diese Tradition eigentlich Quatsch finden (Für die Leute die das nicht kennen: Ich komme aus dem Norden)?
...


Was bedeutet das denn?

Ich könnte mir spontan vorstellen, dass man die Bereitschaft anzeigt, dass man jetzt öffentliche Aufgaben übernimmt, sich also fürs Gemeinwohl engagieren will?

Naja, Bereitschaft zeigt man schon, aber öffentliche Aufgaben ...

Es zeigt eher: Ich hab noch keine(n) abgekriegt und bin also noch zu haben.

Kenne ich aber nur aus Erzählungen von Niederrhein und Münsterland, hier in der Großstadt macht man das eher nicht so. Die feinen Unterschiede wann und was Männlein/Weiblein genaus machen, kenn ich auch nicht. Ich glaub, Weibchen sind in jüngerem Lebensalter folkloristisch aufgefordert, ultimative Paarungsbereitschaft zu zeigen, oder so.


So banal aber auch wieder........und nichts weiter als Kehren?

Da gibt mann sich im Süden aber mehr Mühe.
Das Schuhplattln ist angeblich dem Balztanz des Auerhahns nachempfunden.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#856576) Verfasst am: 09.11.2007, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Gestern noch habe ich bei Google News einen informativeren Artikel zum Thema gefunden. Den finde ich aber jetzt nicht mehr. Es geht in dieser Sache weniger um theologische Lehrmeinungen oder die inhalte des Religionsunterrichts, sondern um die rituelle Glaubenspraxis. Viele dieser angehenden Priester waren selber keine Ministranten bzw. selten in der Kirche und kennen daher das katholische Kirchenleben, Heiligenverehrung, Walfahrten usw. nicht. Genau das soll nachgeholt werden. Also da wird wohl ein Jahr mal kräftig in die Kirche gegangen, gemeinsam gebetet, Gemeindetätigkeit verordnet usw.

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Und was dem einen idiotisch und vorallem sinnlos vorkommt, ist für den andern ganz normal, weil es halt in seinem Umfeld so üblich ist. An einem Multi-Kulti-Fest führte eine Folklore-Gruppe ich weiß nicht mehr woher, einen Tanz vor, bei dem recht lustig rum gesprungen wurde. Ein Kind neben mir lachte und sagte, das sieht ja affig aus. Ich sagte: Meinst du nicht, für viele Andere sieht ein Schuhplattler genauso affig aus?

Da hast du es dem Kind aber gezeigt. Würde irgendein Bayer behaupten, dass der Schuhplattler nicht affig ist?

Dass die Gläubigen in der Kirche vor allem bei den wiederkehrenden rituellen Aspekten und bei der Liturgie nicht hinhören, vermute ich schon länger. Das würde auch die Blutdrucksenkende Wirkung des Gottesdienstes erklären. Die Leute meditieren in der Kirche vor sich hin, ohne es zu wissen.
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Bibel= Bla Blubb
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Anmeldungsdatum: 10.11.2007
Beiträge: 8

Beitrag(#857039) Verfasst am: 10.11.2007, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmal zum 30ten-Brauch: Männer müssen eine Brücke fegen bis eine "Jungfrau" sie durch einen Kuss erlöst und Frauen müssen glaub ich Türklinken putzen, die mit Zahnpasta und anderen Dingen vollgeschmiert werden, allerdings beide nur wenn sie mit 30 noch nicht vergeben sind.

Und überhaupt sind der grossteil dieser ganzen "Traditionen und Bräuche" wie z.B. Schützenfeste etc nur ein Vorwand um sich hemmungslos volllaufen zu lassen. Und was ich schon auf Dorffesten mitgekriegt habe war alles andere als christlich... Verlegen
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#857043) Verfasst am: 10.11.2007, 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

musikdusche hat folgendes geschrieben:
Die Beobachtungen von astarte kann ich nur bestätigen. Und ich behaupte mal, dass ist kene spezifische "Blödheit" von Katholiken, sondern einfach nur menschlich. Ähnliche Beispiele:


"menschlich" ist leider viel zu oft nichts anderes als "blöd".

Zitat:
- Wieviele Leute fegen wohl die Rathaustreppe an ihrem 30sten, obwohl die diese Tradition eigentlich Quatsch finden (Für die Leute die das nicht kennen: Ich komme aus dem Norden)?


Ich. Weil Freunde und Familie sich Mühe gegeben hatten, und weil es nicht primär darum gigng, daß ich Spass haben würde.

Zitat:
- Ich selbst trinke Bier übrigens nicht, weil es mir wahnsinnig gut schmeckt, sondern weil das für mich zu einer angenehmen Atmosphäre beim Zusammensitzen mit Freunden dazugehört.


Solange es Dir schmeckt ist doch okay. Wenn Du Bier aber nunmal partout nicht mögen würdest, wäre das einfach nur dumm.

Zitat:
Rituale und Traditionen - solange sie nicht zu offenkundig idiotisch sind - werden beibehalten. Zweifelt man diese an, so macht man sich - mal mehr, mal weniger - zum Außenseiter, und das erfordert Energie und Konsequenz...


Wie gesagt: Menschen sind dumm ...
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Ahriman
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Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#857051) Verfasst am: 10.11.2007, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Die Evangelen haben es wohl leichter. Luthers "Kleiner Katechismus" ist wirklich klein. Das Glaubensbekenntnis, das Vaterunser und die zehn Gebote mit Erklärungen. Habe ich als Konfirmand mal auswendig gelernt. Der Katholische Katechismus ist ein dickes Buch von 800 Seiten und meistens kaum verständlich, oft völlig rätselhaft. Ich habe auch noch ein 100 Jahre altes Buch über das "Bußsakrament", war mir schon eine Quelle der Heiterkeit. Mal auf einem Flohmarkt gefunden.
Die Evangelen haben die Heiligen abgeschafft, sie haben nur noch die Scheinheiligen. Die Katholen müssen ja wissen, welcher Heilige jweils zuständig ist, damit sie den richtigen anrufen, beim Schießen die Heilige Barbara, und wenn es brennt den Florian.
Bei "Maria Lichtmeß" (das las ich in einem Kalender) habe ich mich als Schuljunge gefragt, welches Licht da wohl gemessen wird. Vielleicht prüft sie mit einem Belichtungsmesser, wieviele Kerzen man ihr angezündet hat.
Lustig sind einige der Kalenderbezeichnungen. Quasimodogeniti = Quasselmuttergehnichtschief
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