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Rente mit 70, oder 75, oder...
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#861554) Verfasst am: 16.11.2007, 01:20    Titel: Rente mit 70, oder 75, oder... Antworten mit Zitat

Angesichts dessen, dass dies in einem anderen Thread auf dümmlichste Weise als Fluch gebracht wurde -
was spricht angesichts dessen, dass die Rente eine Versorgung sichern soll, wenn man nicht mehr wirklich arbeitsfähig ist, dagegen, das Rentenalter angesichts des konstant steigenden medizinischen Fortschritts zu erhöhen?

Die Frage stellt sich mir immer, wenn ich gegen Rente mit 67 wetternde linksplakate sehe.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#861555) Verfasst am: 16.11.2007, 01:23    Titel: Re: Rente mit 70, oder 75, oder... Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Angesichts dessen, dass dies in einem anderen Thread auf dümmlichste Weise als Fluch gebracht wurde -
was spricht angesichts dessen, dass die Rente eine Versorgung sichern soll, wenn man nicht mehr wirklich arbeitsfähig ist, dagegen, das Rentenalter angesichts des konstant steigenden medizinischen Fortschritts zu erhöhen?

Die Frage stellt sich mir immer, wenn ich gegen Rente mit 67 wetternde linksplakate sehe.


Warum soll man die Rente an einem bestimmtes Alter festmachen. In manche Berufe kann man mit 70 noch gut mitarbeiten, in andere bist Du mit 55 platt und leergearbeitet.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#861575) Verfasst am: 16.11.2007, 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

Es bräuchte gar keine Rente, wenn man eine Tätigkeit nach dem jeweiligen Befinden der Person organisiert, aber dazu bedarf es eben des Sozialismus.
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reign
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Anmeldungsdatum: 21.07.2006
Beiträge: 1880

Beitrag(#861580) Verfasst am: 16.11.2007, 01:42    Titel: Antworten mit Zitat

Die meiste Arbeit ist menschenunwürdig, wenn nicht alle Arbeit. Während der Arbeitszeit ist der Mensch zu einer Maschine degradiert; und dann dieser beschissene Takt und die verlorene Zeit beim zur Arbeit gondeln und wieder nach Hause - ein einziges Hundeleben, -pardon, Hunde sind dagegen Könige-; das dann so-und-so viele Jahre - geht's noch? Die Frage kann nur sein, wie von der Arbeit wegkommen. Maschinen sollen arbeiten und nicht Menschen.
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Zuletzt bearbeitet von reign am 16.11.2007, 01:44, insgesamt einmal bearbeitet
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#861584) Verfasst am: 16.11.2007, 01:44    Titel: Antworten mit Zitat

reign hat folgendes geschrieben:
Die meiste Arbeit ist menschenunwürdig, wenn nicht alle Arbeit. Während der Arbeitszeit ist der Mensch zu einer Maschine degradiert; und dann dieser beschissene Takt und die verlorene Zeit beim zur Arbeit gondeln und wieder nach Hause - ein einziges Hundeleben, -pardon, Hunde sind dagegen Könige-; das dann so-und-so viele Jahre - geht's noch? Die Frage kann nur sein, wie von der Arbeit wegkommen.


Nein.
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reign
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Anmeldungsdatum: 21.07.2006
Beiträge: 1880

Beitrag(#861590) Verfasst am: 16.11.2007, 01:47    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Nein.
In der Tat gibt es Menschen, für die ist Arbeit eine notwendige Beschäftigungstherapie, da sie sonst nichts besseres zustandebringen, als anderen Menschen auf den Sack zu gehen oder schlimmeres, diese asozialen Wi***er.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#861606) Verfasst am: 16.11.2007, 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

reign hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Nein.
In der Tat gibt es Menschen, für die ist Arbeit eine notwendige Beschäftigungstherapie, da sie sonst nichts besseres zustandebringen, als anderen Menschen auf den Sack zu gehen oder schlimmeres, diese asozialen Wi***er.


Arbeit oder das Tätige Sein ist Grundbestandteil des menschlichen Lebens.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#861609) Verfasst am: 16.11.2007, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

reign hat folgendes geschrieben:
Die meiste Arbeit ist menschenunwürdig, wenn nicht alle Arbeit. Während der Arbeitszeit ist der Mensch zu einer Maschine degradiert; und dann dieser beschissene Takt und die verlorene Zeit beim zur Arbeit gondeln und wieder nach Hause - ein einziges Hundeleben, -pardon, Hunde sind dagegen Könige-; das dann so-und-so viele Jahre - geht's noch? Die Frage kann nur sein, wie von der Arbeit wegkommen. Maschinen sollen arbeiten und nicht Menschen.


Das mag einem zwar so erscheinen, wenn einem seine Arbeit oder vielleicht auch das, wofür man sie leistet, nicht gefällt, doch im Endeffekt hat atheist666 Recht.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#861612) Verfasst am: 16.11.2007, 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

Worüber allerdings zu diskutieren wäre, ist die Frage, ob der Wert, der der Arbeit heute beigemessen wird, dieser Tatsache gerecht wird oder sie maßlos übersteigt.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#861613) Verfasst am: 16.11.2007, 02:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
reign hat folgendes geschrieben:
Die meiste Arbeit ist menschenunwürdig, wenn nicht alle Arbeit. Während der Arbeitszeit ist der Mensch zu einer Maschine degradiert; und dann dieser beschissene Takt und die verlorene Zeit beim zur Arbeit gondeln und wieder nach Hause - ein einziges Hundeleben, -pardon, Hunde sind dagegen Könige-; das dann so-und-so viele Jahre - geht's noch? Die Frage kann nur sein, wie von der Arbeit wegkommen. Maschinen sollen arbeiten und nicht Menschen.


Das mag einem zwar so erscheinen, wenn einem seine Arbeit oder vielleicht auch das, wofür man sie leistet, nicht gefällt, doch im Endeffekt hat atheist666 Recht.


Jetzt trifft mich fast der Schlag; Du gibt´s mir Recht Verwundert
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#861616) Verfasst am: 16.11.2007, 02:08    Titel: Re: Rente mit 70, oder 75, oder... Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
...
was spricht angesichts dessen, dass die Rente eine Versorgung sichern soll, wenn man nicht mehr wirklich arbeitsfähig ist, dagegen, das Rentenalter angesichts des konstant steigenden medizinischen Fortschritts zu erhöhen?...


Die Pauschalisierung.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#861618) Verfasst am: 16.11.2007, 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
reign hat folgendes geschrieben:
Die meiste Arbeit ist menschenunwürdig, wenn nicht alle Arbeit. Während der Arbeitszeit ist der Mensch zu einer Maschine degradiert; und dann dieser beschissene Takt und die verlorene Zeit beim zur Arbeit gondeln und wieder nach Hause - ein einziges Hundeleben, -pardon, Hunde sind dagegen Könige-; das dann so-und-so viele Jahre - geht's noch? Die Frage kann nur sein, wie von der Arbeit wegkommen. Maschinen sollen arbeiten und nicht Menschen.


Das mag einem zwar so erscheinen, wenn einem seine Arbeit oder vielleicht auch das, wofür man sie leistet, nicht gefällt, doch im Endeffekt hat atheist666 Recht.


Jetzt trifft mich fast der Schlag; Du gibt´s mir Recht Verwundert


Nur weil wir einmal eine recht unschöne Auseinandersetzung hatten, heißt das weder, dass ich alles, was du sagst, prinzipiell verneine, noch dass ich etwas gegen dich persönlich habe.
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- Niklas Luhmann -
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#861620) Verfasst am: 16.11.2007, 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich gehe davon aus, dass ich mit 70 immer noch arbeiten werde.


atheist666 hat folgendes geschrieben:
reign hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Nein.
In der Tat gibt es Menschen, für die ist Arbeit eine notwendige Beschäftigungstherapie, da sie sonst nichts besseres zustandebringen, als anderen Menschen auf den Sack zu gehen oder schlimmeres, diese asozialen Wi***er.

Arbeit oder das Tätige Sein ist Grundbestandteil des menschlichen Lebens.

Richtig!
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#861625) Verfasst am: 16.11.2007, 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

Der Wert der Arbeit ist ersteinmal unabhängig von den Verhältnissen, weil zur Lebenserhaltung notwendig. Aber im Kapitalismus ist es ebenso, daß Arbeit-durch die Entfremdung- nicht mehr als das wahrgenommen wir, als das, was sie ist.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#861630) Verfasst am: 16.11.2007, 02:16    Titel: Re: Rente mit 70, oder 75, oder... Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
...
was spricht angesichts dessen, dass die Rente eine Versorgung sichern soll, wenn man nicht mehr wirklich arbeitsfähig ist, dagegen, das Rentenalter angesichts des konstant steigenden medizinischen Fortschritts zu erhöhen?...


Die Pauschalisierung.



Wir werden aber älter, daß wußte man bei PR schon vor 46 Jahren. Ich selber habe mir schon vor 30 Jahren darüber Gedanken gemacht. Auch wenn unsere Generation nicht mehr dazu gehören solltee.
Biologisch können wir weit über 100 werden. PR hat in der Zukunft das Alter bei ca. 200 Jahren für Erdenmmenschen angesetzt, was durchaus realistisch scheint.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#861636) Verfasst am: 16.11.2007, 02:23    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Der Wert der Arbeit ist ersteinmal unabhängig von den Verhältnissen, weil zur Lebenserhaltung notwendig. Aber im Kapitalismus ist es ebenso, daß Arbeit-durch die Entfremdung- nicht mehr als das wahrgenommen wir, als das, was sie ist.


Mit "Wert der Arbeit" meine ich weniger den Umstand, dass sie zum Überleben notwendig ist (meine Formulierung war auch unklar), sondern mehr, so wie du es anschneidest, dass in kapitalistischen Gesellschaften die Arbeit als gesellschaftlicher Wert "an sich" gilt, wobei der Zweck oder Nutzen einer Arbeit, völlig ausgeblendet oder sehr beschränkt wird.
Eine Arbeit kann schließlich nicht nur ökonomisch verstanden werden und zur Sicherung des Lebensunterhalts dienen, sondern auch unter anderen Aspekten, z.B. als eine Art Sinngebung oder Selbstverwirklichung betrachtet weden.
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- Niklas Luhmann -
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#861637) Verfasst am: 16.11.2007, 02:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
reign hat folgendes geschrieben:
Die meiste Arbeit ist menschenunwürdig, wenn nicht alle Arbeit. Während der Arbeitszeit ist der Mensch zu einer Maschine degradiert; und dann dieser beschissene Takt und die verlorene Zeit beim zur Arbeit gondeln und wieder nach Hause - ein einziges Hundeleben, -pardon, Hunde sind dagegen Könige-; das dann so-und-so viele Jahre - geht's noch? Die Frage kann nur sein, wie von der Arbeit wegkommen. Maschinen sollen arbeiten und nicht Menschen.


Das mag einem zwar so erscheinen, wenn einem seine Arbeit oder vielleicht auch das, wofür man sie leistet, nicht gefällt, doch im Endeffekt hat atheist666 Recht.


Jetzt trifft mich fast der Schlag; Du gibt´s mir Recht Verwundert


Nur weil wir einmal eine recht unschöne Auseinandersetzung hatten, heißt das weder, dass ich alles, was du sagst, prinzipiell verneine, noch dass ich etwas gegen dich persönlich habe.


Oh ja, mir ist das heute noch peinlich, besonders nachdem ich über meinen Münte Thread nachgedacht habe. Was jetzt nur eine kurze Randbermerkung sein soll, weil wir Wichtigeres zu diskutieren haben, wenn Du einverstanden bist.
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Laizist
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Anmeldungsdatum: 18.12.2006
Beiträge: 487

Beitrag(#861638) Verfasst am: 16.11.2007, 02:23    Titel: Re: Rente mit 70, oder 75, oder... Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Angesichts dessen, dass dies in einem anderen Thread auf dümmlichste Weise als Fluch gebracht wurde -
was spricht angesichts dessen, dass die Rente eine Versorgung sichern soll, wenn man nicht mehr wirklich arbeitsfähig ist, dagegen, das Rentenalter angesichts des konstant steigenden medizinischen Fortschritts zu erhöhen?

Die Frage stellt sich mir immer, wenn ich gegen Rente mit 67 wetternde linksplakate sehe.


Warum soll man die Rente an einem bestimmtes Alter festmachen. In manche Berufe kann man mit 70 noch gut mitarbeiten, in andere bist Du mit 55 platt und leergearbeitet.


Diesem Faktum muss ein vernünftiges Rentensystem Rechnung tragen. Dass der alte "Generationenvertrag" obsolet ist, darüber brauchen wir hier nicht zu streiten. Auch wenn Riesterrente und co. in die richtige Richtung gehen - diese Reförmchen bleiben Flickwerk. Es bedarf eines vom demographischen Faktor unabhängigen und indivuell gestaltbaren neuen Altersvorsorgesystems.

Der Staat muss auch in Zukunft dafür sorgen, dass jeder Bürger überleben kann und ihm ein Minimum an gesellschaftlicher Teilhabe garantiert sei. Auch im Alter. Ich favourisiere ein bedingungsloses Bürgergeld.

Für jeden €, den man nach seiner Berufstätigkeit mehr in der Tasche haben möchte, muss individuell und selbstständig vorgesorgt werden. Wenn ich also weiß, dass ich meinen Job mit über 60 Jahren nur noch schwer erledigen kann, weil ich körperlich oder psychisch (das wird oft vergessen!) nicht mehr in der Lage bin, ihn auszuführen, so muss ich während der Tätigkeit mehr auf die hohe Kante legen - oder später auf Luxus verzichten. Wer damit rechnet, dass er auch noch bis ins hohe Alter in der Lage sein wird, Geld zu verdienen, brauch dementsprechend weniger zurücklegen.

Wichtig dabei ist zumindest, dass jedem die Entscheidung selbst überlassen wird. Der Staat hat die Basis des Lebens zu schaffen. Nicht mehr - und nicht weniger.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#861639) Verfasst am: 16.11.2007, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Der Wert der Arbeit ist ersteinmal unabhängig von den Verhältnissen, weil zur Lebenserhaltung notwendig. Aber im Kapitalismus ist es ebenso, daß Arbeit-durch die Entfremdung- nicht mehr als das wahrgenommen wir, als das, was sie ist.


Mit "Wert der Arbeit" meine ich weniger den Umstand, dass sie zum Überleben notwendig ist (meine Formulierung war auch unklar), sondern mehr, so wie du es anschneidest, dass in kapitalistischen Gesellschaften die Arbeit als gesellschaftlicher Wert "an sich" gilt, wobei der Zweck oder Nutzen einer Arbeit, völlig ausgeblendet oder sehr beschränkt wird.
Eine Arbeit kann schließlich nicht nur ökonomisch verstanden werden und zur Sicherung des Lebensunterhalts dienen, sondern auch unter anderen Aspekten, z.B. als eine Art Sinngebung oder Selbstverwirklichung betrachtet weden.


Eben, so hatte ich es auch gemeint.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#861640) Verfasst am: 16.11.2007, 02:27    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
reign hat folgendes geschrieben:
Die meiste Arbeit ist menschenunwürdig, wenn nicht alle Arbeit. Während der Arbeitszeit ist der Mensch zu einer Maschine degradiert; und dann dieser beschissene Takt und die verlorene Zeit beim zur Arbeit gondeln und wieder nach Hause - ein einziges Hundeleben, -pardon, Hunde sind dagegen Könige-; das dann so-und-so viele Jahre - geht's noch? Die Frage kann nur sein, wie von der Arbeit wegkommen. Maschinen sollen arbeiten und nicht Menschen.


Das mag einem zwar so erscheinen, wenn einem seine Arbeit oder vielleicht auch das, wofür man sie leistet, nicht gefällt, doch im Endeffekt hat atheist666 Recht.


Jetzt trifft mich fast der Schlag; Du gibt´s mir Recht Verwundert


Nur weil wir einmal eine recht unschöne Auseinandersetzung hatten, heißt das weder, dass ich alles, was du sagst, prinzipiell verneine, noch dass ich etwas gegen dich persönlich habe.


Oh ja, mir ist das heute noch peinlich, besonders nachdem ich über meinen Münte Thread nachgedacht habe. Was jetzt nur eine kurze Randbermerkung sein soll, weil wir Wichtigeres zu diskutieren haben, wenn Du einverstanden bist.


Sicher zwinkern
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#861641) Verfasst am: 16.11.2007, 02:27    Titel: Re: Rente mit 70, oder 75, oder... Antworten mit Zitat

Laizist hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Angesichts dessen, dass dies in einem anderen Thread auf dümmlichste Weise als Fluch gebracht wurde -
was spricht angesichts dessen, dass die Rente eine Versorgung sichern soll, wenn man nicht mehr wirklich arbeitsfähig ist, dagegen, das Rentenalter angesichts des konstant steigenden medizinischen Fortschritts zu erhöhen?

Die Frage stellt sich mir immer, wenn ich gegen Rente mit 67 wetternde linksplakate sehe.


Warum soll man die Rente an einem bestimmtes Alter festmachen. In manche Berufe kann man mit 70 noch gut mitarbeiten, in andere bist Du mit 55 platt und leergearbeitet.


Diesem Faktum muss ein vernünftiges Rentensystem Rechnung tragen. Dass der alte "Generationenvertrag" obsolet ist, darüber brauchen wir hier nicht zu streiten. Auch wenn Riesterrente und co. in die richtige Richtung gehen - diese Reförmchen bleiben Flickwerk. Es bedarf eines vom demographischen Faktor unabhängigen und indivuell gestaltbaren neuen Altersvorsorgesystems.

Der Staat muss auch in Zukunft dafür sorgen, dass jeder Bürger überleben kann und ihm ein Minimum an gesellschaftlicher Teilhabe garantiert sei. Auch im Alter. Ich favourisiere ein bedingungsloses Bürgergeld.

Für jeden €, den man nach seiner Berufstätigkeit mehr in der Tasche haben möchte, muss individuell und selbstständig vorgesorgt werden. Wenn ich also weiß, dass ich meinen Job mit über 60 Jahren nur noch schwer erledigen kann, weil ich körperlich oder psychisch (das wird oft vergessen!) nicht mehr in der Lage bin, ihn auszuführen, so muss ich während der Tätigkeit mehr auf die hohe Kante legen - oder später auf Luxus verzichten. Wer damit rechnet, dass er auch noch bis ins hohe Alter in der Lage sein wird, Geld zu verdienen, brauch dementsprechend weniger zurücklegen.

Wichtig dabei ist zumindest, dass jedem die Entscheidung selbst überlassen wird. Der Staat hat die Basis des Lebens zu schaffen. Nicht mehr - und nicht weniger.



Und hier haben wir einen another friend des Nachtwächterstaates Lachen
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Laizist
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Anmeldungsdatum: 18.12.2006
Beiträge: 487

Beitrag(#861644) Verfasst am: 16.11.2007, 02:31    Titel: Antworten mit Zitat

Das von mir beschriebene System geht weit über den Nachtwächterstaat hinaus. Wie wärs mit einem sachlichen Argument? Cool

Zuletzt bearbeitet von Laizist am 16.11.2007, 02:32, insgesamt einmal bearbeitet
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#861645) Verfasst am: 16.11.2007, 02:32    Titel: Antworten mit Zitat

Wie wäre es denn mal mit dem Recht auf Arbeit.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#861646) Verfasst am: 16.11.2007, 02:32    Titel: Re: Rente mit 70, oder 75, oder... Antworten mit Zitat

Laizist hat folgendes geschrieben:
Für jeden €, den man nach seiner Berufstätigkeit mehr in der Tasche haben möchte, muss individuell und selbstständig vorgesorgt werden. Wenn ich also weiß, dass ich meinen Job mit über 60 Jahren nur noch schwer erledigen kann, weil ich körperlich oder psychisch (das wird oft vergessen!) nicht mehr in der Lage bin, ihn auszuführen, so muss ich während der Tätigkeit mehr auf die hohe Kante legen - oder später auf Luxus verzichten. Wer damit rechnet, dass er auch noch bis ins hohe Alter in der Lage sein wird, Geld zu verdienen, brauch dementsprechend weniger zurücklegen.


Eine ziemlich naive Theorie - erzähl mir doch bitte, wie z.B. eine Altenpflegerin, die hier in Berlin bestenfalls um die 1100 € brutto verdient und womöglich noch ein oder zwei Kinder zu ernähren hat, privat vorsorgen soll. Naja, sie wird eben später auf den Luxus verzichten müssen, ihr Leben lebenswert zu gestalten.

Zitat:
Wichtig dabei ist zumindest, dass jedem die Entscheidung selbst überlassen wird. Der Staat hat die Basis des Lebens zu schaffen. Nicht mehr - und nicht weniger.


Wer bestimmt, was zur Basis gehört?
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#861647) Verfasst am: 16.11.2007, 02:32    Titel: Antworten mit Zitat

Laizist hat folgendes geschrieben:
Das von mir beschriebene System geht weit über den Nachtwächterstaat hinaus.


Hat schon Bismarck beerdigt.
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Laizist
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Anmeldungsdatum: 18.12.2006
Beiträge: 487

Beitrag(#861651) Verfasst am: 16.11.2007, 02:35    Titel: Re: Rente mit 70, oder 75, oder... Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Laizist hat folgendes geschrieben:
Wichtig dabei ist zumindest, dass jedem die Entscheidung selbst überlassen wird. Der Staat hat die Basis des Lebens zu schaffen. Nicht mehr - und nicht weniger.


Wer bestimmt, was zur Basis gehört?


Der stetige gesellschaftliche und politische Diskurs.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#861652) Verfasst am: 16.11.2007, 02:36    Titel: Re: Rente mit 70, oder 75, oder... Antworten mit Zitat

Laizist hat folgendes geschrieben:
Für jeden €, den man nach seiner Berufstätigkeit mehr in der Tasche haben möchte, muss individuell und selbstständig vorgesorgt werden. Wenn ich also weiß, dass ich meinen Job mit über 60 Jahren nur noch schwer erledigen kann, weil ich körperlich oder psychisch (das wird oft vergessen!) nicht mehr in der Lage bin, ihn auszuführen, so muss ich während der Tätigkeit mehr auf die hohe Kante legen - oder später auf Luxus verzichten. Wer damit rechnet, dass er auch noch bis ins hohe Alter in der Lage sein wird, Geld zu verdienen, brauch dementsprechend weniger zurücklegen.


Das würde voraussetzen, dass diejenigen Berufe, die man nicht besonders lange ausüben kann auch besonders gut bezahlt sind. In der Realität ist es aber andersrum zwinkern

Auch der Parole "Arbeit muss sich lohnen" werde ich gerne zustimmen - aber auch hier sieht die Praxis anders aus: das wirklich große Geld machen Leute, die täglich 8 Stunden auf dem Golfplatz verbringen - nicht die, die 10 Stunden am Fließband stehen.
_________________
In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#861654) Verfasst am: 16.11.2007, 02:36    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Wie wäre es denn mal mit dem Recht auf Arbeit.


Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:

(1) Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf angemessene und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz gegen Arbeitslosigkeit.
(2) Alle Menschen haben ohne jede unterschiedliche Behandlung das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit.
(3) Jeder Mensch, der arbeitet, hat das Recht auf angemessene und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert und die, wenn nötig, durch andere soziale Schutzmaßnahmen zu ergänzen ist.

Klingt absurd, oder? Man könnte auch sagen: Zu schön um wahr zu sein, denn wenn der Kapitalismus neben Wachstumsmärkten eines braucht, dann sind es Arbeitslose.
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- Niklas Luhmann -
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#861656) Verfasst am: 16.11.2007, 02:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Wie wäre es denn mal mit dem Recht auf Arbeit.


Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:

(1) Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf angemessene und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz gegen Arbeitslosigkeit.
(2) Alle Menschen haben ohne jede unterschiedliche Behandlung das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit.
(3) Jeder Mensch, der arbeitet, hat das Recht auf angemessene und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert und die, wenn nötig, durch andere soziale Schutzmaßnahmen zu ergänzen ist.

Klingt absurd, oder? Man könnte auch sagen: Zu schön um wahr zu sein, denn wenn der Kapitalismus neben Wachstumsmärkten eines braucht, dann sind es Arbeitslose.


Jo, füher nannte man das industrielle Reservearmee.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#861657) Verfasst am: 16.11.2007, 02:39    Titel: Re: Rente mit 70, oder 75, oder... Antworten mit Zitat

Laizist hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Laizist hat folgendes geschrieben:
Wichtig dabei ist zumindest, dass jedem die Entscheidung selbst überlassen wird. Der Staat hat die Basis des Lebens zu schaffen. Nicht mehr - und nicht weniger.


Wer bestimmt, was zur Basis gehört?


Der stetige gesellschaftliche und politische Diskurs.


Nun wirst du aber auch damit zu rechnen haben, dass der finanzielle Rahmen zur Sicherung dieser Basis, die durch einen gesellschaftlich-politischen Diskurs festgelegt wurde, nicht gegeben ist.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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