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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#861521) Verfasst am: 16.11.2007, 00:14 Titel: Stereotypen in Schulbüchern |
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Interessante Untersuchung:
http://www.orf.at/ticker/271342.html
Wie klischeehaft und mit Stereotypen befüllt waren euere Schulbücher, oder waren sie es überhaupt?
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#861525) Verfasst am: 16.11.2007, 00:22 Titel: |
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Zitat: | Beispiele für die Stereotypen: die Überlegenheit Europas, "ein Afrika" voller Armut und Bürgerkrieg, |
Spendet nicht für Afrika, dort gibts keine Armut, das ist bloß ein Klischee!
_________________ Trish:(
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#861534) Verfasst am: 16.11.2007, 00:52 Titel: |
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Zitat: | die Überlegenheit Europas |
Verglichen mit dem größten Teil der restlichen Welt ist Europa in der Tat überlegen.
Zitat: | "ein Afrika" voller Armut und Bürgerkrieg |
Afrika ist voller Armut und es gibt derzeit wohl kaum einen Kontinent mit mehr Bürgerkriegen als Afrika.
Zitat: | der Islam als totalisierende Kraft |
Die Staaten, in denen die Schari'a gilt, sind nicht gerade bekannt für ihre blühenden Demokratien. Für Totalitarismus jedoch schon.
Zitat: | die zur ausufernden Sexualität neigenden Homosexuellen |
Das ist endlich tatsächlich ein Stereotyp.
Allerdings bin ich der Ansicht, dass die Probleme, die unter den Überschriften Lückenhafte Geschichte des Antisemitismus, Rassismus nur in den Kolonien und "Alle gegen Österreich" Szenario behandelt werden, durchaus berechtigt kritisiert werden.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#861754) Verfasst am: 16.11.2007, 08:40 Titel: |
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Zitat: | Sozial- und Kulturanthropologinnen Christa Markom und Heidi Weinhäupl |
Als Sozial- und Kulturanthropologin hat man wohl nichts Besseres zu tun.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#861756) Verfasst am: 16.11.2007, 08:47 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Allerdings bin ich der Ansicht, dass die Probleme, die unter den Überschriften Lückenhafte Geschichte des Antisemitismus, Rassismus nur in den Kolonien und "Alle gegen Österreich" Szenario behandelt werden, durchaus berechtigt kritisiert werden. |
Ich würde mal behaupten, daß jedes in der Schule verwendetes Geschichtsbuch in bestimmter Weise lückenhaft ist, denn es dürfte kaum alle Aspekte der Weltgeschichte vom Einzeller bis zur Gegenwart umfassend behandeln. Es gibt immer Themen, die vor- und nachrangig behandelt werden, was ich auch als normal ansehen würde. Ich sehe auch keinen Grund, warum ausgerechnet die Geschichte des Antisemitismus oder der Rassismus in den Kolonien lückenlos behandelt werden müßte.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#861762) Verfasst am: 16.11.2007, 09:22 Titel: |
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Zitat: | die zur ausufernden Sexualität neigenden Homosexuellen |
Schulbücher in denen Homosexuelle mit ausufernder Sexualität dargestellt werden? Für welches Fach sollen die sein?
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#861763) Verfasst am: 16.11.2007, 09:25 Titel: |
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Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | Zitat: | die zur ausufernden Sexualität neigenden Homosexuellen |
Schulbücher in denen Homosexuelle mit ausufernder Sexualität dargestellt werden? Für welches Fach sollen die sein? |
Die Frage ist auch, was "ausufernd" sein soll. Für manche ist ja Händchenhalten außerhalb der Ehe schon ausufernd.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#861776) Verfasst am: 16.11.2007, 10:25 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ich sehe auch keinen Grund, warum ausgerechnet die Geschichte des Antisemitismus oder der Rassismus in den Kolonien lückenlos behandelt werden müßte. |
Von Lückenlosigkeit war nirgends die Rede.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#861780) Verfasst am: 16.11.2007, 10:32 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ich sehe auch keinen Grund, warum ausgerechnet die Geschichte des Antisemitismus oder der Rassismus in den Kolonien lückenlos behandelt werden müßte. |
Von Lückenlosigkeit war nirgends die Rede. |
Es wurde kritisiert, daß die Darstellung lückenhaft wäre.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#861808) Verfasst am: 16.11.2007, 11:10 Titel: |
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Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | Zitat: | die zur ausufernden Sexualität neigenden Homosexuellen |
Schulbücher in denen Homosexuelle mit ausufernder Sexualität dargestellt werden? Für welches Fach sollen die sein? |
Keine Ahnung. Mir ist keines bekannt.
_________________ Trish:(
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#861811) Verfasst am: 16.11.2007, 11:18 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: |
Das ist endlich tatsächlich ein Stereotyp.
Allerdings bin ich der Ansicht, dass die Probleme, die unter den Überschriften Lückenhafte Geschichte des Antisemitismus, Rassismus nur in den Kolonien und "Alle gegen Österreich" Szenario behandelt werden, durchaus berechtigt kritisiert werden. |
Nun waren die EU-Sanktionen nicht übertrieben?
Im Ausland, zumindest in Holand wurde ein sehr verzehrtes Bild von Österreich nach der FPÖ-Wahl im Fernsehen gezeigt. (Man sah wie unsere Panzer auf unseren Straßen fahren)
Was Waldi betrifft sicher hat er Mist gebaut, aber kein Grund ihm in die Reihe von Eichmann, Barbie, Mengele zu stellen.
_________________ Trish:(
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#861812) Verfasst am: 16.11.2007, 11:18 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Es wurde kritisiert, daß die Darstellung lückenhaft wäre. |
Hast Du eigentlich mehr als nur die Überschriften gelesen? Es wurde nicht die Lückenhaftigkeit an sich kritisiert, sondern vielmehr, dass ganz bestimmte Lücken existieren.
Ich will Dir ein Beispiel geben: Im Geschichtsunterricht, den ich in der Schule hatte, war kurz vor dem Aufstieg der Nationalsozialisten Schluss. Zu sagen, dass Geschichtsunterricht notwendig lückenhaft sein müsse, wäre zwar an sich zutreffend, aber in Anbetracht der speziellen Lücke wohl keine hinreichende Erklärung.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#861817) Verfasst am: 16.11.2007, 11:23 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: |
Ich will Dir ein Beispiel geben: Im Geschichtsunterricht, den ich in der Schule hatte, war kurz vor dem Aufstieg der Nationalsozialisten Schluss. Zu sagen, dass Geschichtsunterricht notwendig lückenhaft sein müsse, wäre zwar an sich zutreffend, aber in Anbetracht der speziellen Lücke wohl keine hinreichende Erklärung. |
Wie es gab was vor dem Nationalsozialismus?
_________________ Trish:(
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#861879) Verfasst am: 16.11.2007, 12:19 Titel: |
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pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Es wurde kritisiert, daß die Darstellung lückenhaft wäre. |
Hast Du eigentlich mehr als nur die Überschriften gelesen? Es wurde nicht die Lückenhaftigkeit an sich kritisiert, sondern vielmehr, dass ganz bestimmte Lücken existieren. |
Schon klar. Es wird allerdings nicht: wird kritisiert, daß ein Thema völlig ausgespart wurde (was ich mir nicht so recht vorstellen kann) oder, daß bestimmte Themen nach Auffassung der Autorinnen nicht umfassend genug dargestellt sind (was ich eher vermute)?
pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Ich will Dir ein Beispiel geben: Im Geschichtsunterricht, den ich in der Schule hatte, war kurz vor dem Aufstieg der Nationalsozialisten Schluss. Zu sagen, dass Geschichtsunterricht notwendig lückenhaft sein müsse, wäre zwar an sich zutreffend, aber in Anbetracht der speziellen Lücke wohl keine hinreichende Erklärung. |
Ich kann zwar nicht für Österreich sprechen, aber bei meinem Geschichtsunterricht und den dort verwendeten Büchern war das eindeutig nicht der Fall.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#861895) Verfasst am: 16.11.2007, 12:38 Titel: |
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Bei mir liegt das alles doch bereits lange zurück, aber auch ich kann mich noch genau daran erinnern, dass irgendwie mit der Chronologie mit dem Angriff auf Polen Schluss war. Dann gab es noch ein paar Dokuvideos über den 2.Weltkrieg im Allgemeinen, und Berichte über die Verfolgung der Juden im 3.Reich.
Das wars...
Wenn ich überlege welches Detailwissen über die Weimarer Republik abverlangt wurde, mit ihren staendig wechselnden Kanzlern und wie knapp dann mit Hitlers Machtergreifung alles wurde, wundert man sich doch.
Im Abi LK waren dann Schwerpunkte Französische Revolution oder Weimar als Wahlmöglichkeit...
im Nachhinein finde ich es interessant: wenn man keine Klausur über das 3.Reich schreiben laesst, setzt man sich auch nicht der Gefahr aus, dass man mit Schülermeinungen sich auseinandersetzen muss, die das ganze weniger ablehnend sehen, oder positives aus der Zeit herausarbeiten. Den Skandal erspart man sich damit natürlich....
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#861912) Verfasst am: 16.11.2007, 12:55 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Nun waren die EU-Sanktionen nicht übertrieben?
Im Ausland, zumindest in Holand wurde ein sehr verzehrtes Bild von Österreich nach der FPÖ-Wahl im Fernsehen gezeigt. (Man sah wie unsere Panzer auf unseren Straßen fahren) |
Es gibt zwei Extreme: das Extrem, dass Österreich ausschließlich das arme, unschuldige Opfer war, und das andere Extrem, dass Österreich ganz schön böse und die Sanktion ohne Einschränkung gerechtfertigt waren. Vielleicht kann man die Extreme besser formulieren, aber ich denke, Du weißt, was ich meine. Diese beiden Extreme sind Stereotypen. Es sind einfache und klare Aussagen, die eine konstruktive Diskussion abwürgen, bevor sie überhaupt entstehen kann, und damit eine ernsthafte Beschäftigung eher ausschließen.
Es gibt aber auch noch etwas in der Mitte. Das, was damals passiert ist, kann doch sachlich dargestellt und dann gewertet werden. Es kann doch ein Gegenstand des Unterrichts sein, zu sehen, warum die Sanktionen verhängt wurden, wie die Regierungsbildung im Ausland gesehen wurde, ob und wie weit die Sanktionen gerechtfertigt waren usw.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Was Waldi betrifft sicher hat er Mist gebaut, aber kein Grund ihm in die Reihe von Eichmann, Barbie, Mengele zu stellen. |
Auch da macht es einen Unterschied, ob man sich von vornherein bloß als Opfer (oder als Täter) sieht, oder sich einer ernsthaften Diskussion stellt. Wie auch immer die Waldheim-Affäre zu bewerten ist, es ist doch ziemlich klar, dass Österreich in Österreich bis zu diesem Zeitpunkt als Opfer des Nationalsozialismus gesehen wurde. Diese Affäre war in Österreich der Startpunkt einer spät einsetzenden Aufarbeitung der Vergangenheit.
In der Schule kann man also auch das Thema Vergangenheitsbewältigung diskutieren, anstatt sich wieder einmal als bloßes Opfer zu sehen, auch wenn das so sehr der österreichischen Mentalität entspricht. Diskutieren kann man auch, inwieweit die Reaktionen Waldheims auf die Vorwürfe dazu geeignet waren, die Affäre zu verschärfen. Sein Umgang mit den Vorwürfen war, wenn ich mich richtig erinnere, nicht unproblematisch in Bezug auf das Ausmaß der Waldheim-Affäre. Dass es völlig ungerechtfertigt war, ihn in die Reihe von Eichmann und Mengele zu stellen, sehe auch ich so. Immerhin hat er einige Diskussionen über den Nationalsozialismus ausgelöst, die viel früher hätten stattfinden sollen.
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Ich will Dir ein Beispiel geben: Im Geschichtsunterricht, den ich in der Schule hatte, war kurz vor dem Aufstieg der Nationalsozialisten Schluss. Zu sagen, dass Geschichtsunterricht notwendig lückenhaft sein müsse, wäre zwar an sich zutreffend, aber in Anbetracht der speziellen Lücke wohl keine hinreichende Erklärung. |
Ich kann zwar nicht für Österreich sprechen, aber bei meinem Geschichtsunterricht und den dort verwendeten Büchern war das eindeutig nicht der Fall. |
In den Büchern war es auch bei uns drinnen, aber im Unterricht haben wir das nicht mehr gehört.
Meiner Meinung nach geht die ganze Diskussion, die im Moment in Österreich und sicherlich auch woanders läuft, fehl. Es hängt nämlich, das ist meine persönliche Meinung, weniger davon ab, welcher Schultyp oder welche Schulbücher die besseren sind, sondern hauptsächlich davon, wie gut die Lehrer sind. Die besten Lehrer, die ich hatte, haben übrigens die Schulbücher erst gar nicht verwendet. Aber das ist ein anderes Thema.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#861967) Verfasst am: 16.11.2007, 14:01 Titel: |
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Auch in den bürgerlichen Schulbüchern waltet ein unappetitlicher Eurozentrismus. Die Geschichte Schwarzafrikas fällt fast völlig unter den Tisch, die kulturellen Bräuche und Lebensweisen dieses Kontinents gleichfalls.
Historische Ereignisse kaprizieren sich massgeblich auf die Taten der sogenannten großen Männer, die Hintergründe von Ereignissen geraten zu kurz, sozioökonomische Aspekte fehlen weitestgehend, die Arbeiterbewegung taucht kaum auf, das Leben der sogenannten einfachen Leute wird nicht als geschichtswürdig angesehen. Alles in Allem herrschen reaktionäre Tendenzen vor.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#862170) Verfasst am: 16.11.2007, 18:37 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Beispiele für die Stereotypen: die Überlegenheit Europas, "ein Afrika" voller Armut und Bürgerkrieg, |
Spendet nicht für Afrika, dort gibts keine Armut, das ist bloß ein Klischee! |
Ich sehe da Anführungszeichen um "ein Afrka", es geht also mehr um die Darstellung von Afrika als politisch, kulturell und wirtschaftlich gleichförmigem Kontinent.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#862172) Verfasst am: 16.11.2007, 18:41 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ich sehe auch keinen Grund, warum ausgerechnet die Geschichte des Antisemitismus oder der Rassismus in den Kolonien lückenlos behandelt werden müßte. |
Von Lückenlosigkeit war nirgends die Rede. |
Es wurde kritisiert, daß die Darstellung lückenhaft wäre. |
Das bezog sich wohl nur auf den Teil bis zum KOmma, also die Geschichte des Antisemitismus.
Der nächste Punkt ist die Darstellung, Rassismus habe es in vor 1918 nur in den Kolonien gegeben (das allerdings ist mir nie begegnet)
Und dann das "Alle gegen Österreich"-Szenario, was immer das sein soll
Hmm, von Geisteswissenschaftlern sollte man eigentlich erwarten können, sich weniger missverständlich auszudrücken. Naja.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#862202) Verfasst am: 16.11.2007, 19:20 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Auch in den bürgerlichen Schulbüchern waltet ein unappetitlicher Eurozentrismus. Die Geschichte Schwarzafrikas fällt fast völlig unter den Tisch, die kulturellen Bräuche und Lebensweisen dieses Kontinents gleichfalls. |
Das Wissen um afrikanische Bräuche halte ich tatsächlich für eines, das nicht unbedingt für eine allgemeinbildende Schule relevant ist. Ich würde von einer indonesischen Schule auch nicht erwarten, daß dort die Geografie des Schwarzwalds und die Ökologie des Wattenmeeres behandelt wird.
Peter H. hat folgendes geschrieben: | Historische Ereignisse kaprizieren sich massgeblich auf die Taten der sogenannten großen Männer, die Hintergründe von Ereignissen geraten zu kurz, sozioökonomische Aspekte fehlen weitestgehend, die Arbeiterbewegung taucht kaum auf, das Leben der sogenannten einfachen Leute wird nicht als geschichtswürdig angesehen. Alles in Allem herrschen reaktionäre Tendenzen vor. |
Kann ich so pauschal nicht bestätigen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#862203) Verfasst am: 16.11.2007, 19:21 Titel: |
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Ach ja: "Bürgerliche Schulbücher"
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#862210) Verfasst am: 16.11.2007, 19:29 Titel: |
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In der Bundesrepublik kam vor allem auf Initiative des Mittelalter-Historikers Klaus Zernack nach 1978 eine "deutsch-polnische Schulbuchkommission" zustande. Auf mehreren Tagungen zu Schwerpunktthemen (Ostkolonisation, Deutscher Orden, Teilungen Polens, Zwischenkriegszeit, Zweiter Weltkrieg) setzten sich deutsche und polnische Historiker zusammen. Schließlich kam es 1981, also noch unter Jaruzelski, zu einer gemeinsamen Empfehlung, und aus den Schulbüchern beider Länder wurden in Übereinstimmung die gröbsten Legenden und nationalistischen Einseitigkeiten hinsichtlich der Geschichte beider Länder entfernt. Das war nur möglich, weil die Mehrzahl der polnischen Historiker zu keiner Zeit den sowjetisch geprägten marxistisch-leninistischen Vorstellungen anhingen.
Diese Kommission konnte als vorbildlich angesehen werden. Mit der Tschechoslowakei oder mit Russland kam so etwas nie zustande. Man stelle sich vor - und entsprechende Vorschläge gab es von außen - dass sich israelische und palästinensische Schulbuchexperten an einen Tisch setzen könnten. Es wäre nur ein zaghafter Anfang. Doch es hat sich gezeigt, dass sich etwa Militärs beider Seiten unter Umständen sehr schnell gegenseitig verstehen können, weil sie wissen, was Krieg bedeutet und häufig das ideologische Geschwurbel von Politikern und Journalisten verachten.
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#862264) Verfasst am: 16.11.2007, 21:01 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Peter H. hat folgendes geschrieben: | Auch in den bürgerlichen Schulbüchern waltet ein unappetitlicher Eurozentrismus. Die Geschichte Schwarzafrikas fällt fast völlig unter den Tisch, die kulturellen Bräuche und Lebensweisen dieses Kontinents gleichfalls. |
Das Wissen um afrikanische Bräuche halte ich tatsächlich für eines, das nicht unbedingt für eine allgemeinbildende Schule relevant ist. Ich würde von einer indonesischen Schule auch nicht erwarten, daß dort die Geografie des Schwarzwalds und die Ökologie des Wattenmeeres behandelt wird. |
Sagt ja keiner "en detail", aber dass in Afrika vor der Kolonialisierung Menschen gelebt haben, die vielleicht mehr waren als primitive Wilde, die in Erdlöchern hausten, denen "wir" erst mal die Zivilisation bringen mussten, könnte ein Thema sein?
Wobei mich ja die Bräuche eines Stamm mit 3 Überlebenden mehr interessiert hätten, als das, was ich überhaupt in "Erdkunde" zu hören kriegte: Bodenschätze, Flüsse, Gebirge.....
Mehr war nicht, in den Büchern stand auch nicht mehr.
Peter H. hat folgendes geschrieben: | Historische Ereignisse kaprizieren sich massgeblich auf die Taten der sogenannten großen Männer, die Hintergründe von Ereignissen geraten zu kurz, sozioökonomische Aspekte fehlen weitestgehend, die Arbeiterbewegung taucht kaum auf, das Leben der sogenannten einfachen Leute wird nicht als geschichtswürdig angesehen. Alles in Allem herrschen reaktionäre Tendenzen vor. |
Zitat: | Kann ich so pauschal nicht bestätigen. |
Ich schon!
Ich kann schwören, in Geschichte waren 9 Jahre die Karolinger dran, aber auch nur Jahreszahlen und Namen, kein Hintergrund oder Zusammenhang mit irgendetwas.
Darf aber jetzt keiner meinen, ich hätte Ahnung von den Karolingern
Erdkunde und Geschichte, das waren Fächer, die waren in den höheren Klassen dann wenigstens zum Ausschlafen gut, zu sonst gar nichts, über diese Zeitverschwendung kann ich mich ja heute noch ärgern.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#862274) Verfasst am: 16.11.2007, 21:21 Titel: |
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ja die Jahreszahlen die mußte ich mir in der Schule sehr einprägen, obwohl diese oftmals doch recht sekundär sind.
Das Mittelalter wurde als lediglich finster beschrieben, auf dass die Jetztzeit (Kapitalismus) umso stralender erscheine.
Noch was zu den afrikanischen Bräuchen und kulturellen Gewohnheiten,. Zugegeben, das ist nicht unbedingt was für das Fach Geschichte, wohl aber müßte es im Fach Geographie behandelt werden.
Und her mit dem Wissen über das Mali,- Luba,- Lunda,- u. Kubareich, sowie das Wissen über Zimbabwe. Schwarzafrika hat auch eine vorkoloniale Geschichte!
(dies dann als Teil des Geschichtsunterrichts)
In Sozialkunde kommt es darauf an, mal nicht die Anzahl der Bundestagsabgeordneten zu wissen, vielmehr die Funktion des Parlaments zu kennen, sowie dessen Zusammensetzung.
In Biologie könnte z.B. mehr das Thema Lebensmittelvergiftung und die gängigen Vergiftungs,-u. Kontaminationspraktiken erkundet werden. Ohnehin ist dem Bereich Ökologie mehr Raum zu geben, auf das die real existierenden Umweltfrevel transparenter werden.
In der Chemie ist der Bezug zum Alltag in den Vordergrund zu rücken. Z.B. könnten verderbliche Medikamente mal pharmazeutisch untersucht werden und ihre Auswirkungen auf den menschlichen Organismus. Damit könnte so auch der Brückenschlag zur Biologie hergestellt , ein komplexer Unterricht aus der Taufe gehoben werden, statt die bloße starre lebensferne Trennung der einzelnen Disziplinen.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#862278) Verfasst am: 16.11.2007, 21:29 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Peter H. hat folgendes geschrieben: | Auch in den bürgerlichen Schulbüchern waltet ein unappetitlicher Eurozentrismus. Die Geschichte Schwarzafrikas fällt fast völlig unter den Tisch, die kulturellen Bräuche und Lebensweisen dieses Kontinents gleichfalls. |
Das Wissen um afrikanische Bräuche halte ich tatsächlich für eines, das nicht unbedingt für eine allgemeinbildende Schule relevant ist. Ich würde von einer indonesischen Schule auch nicht erwarten, daß dort die Geografie des Schwarzwalds und die Ökologie des Wattenmeeres behandelt wird. |
Sagt ja keiner "en detail", aber dass in Afrika vor der Kolonialisierung Menschen gelebt haben, die vielleicht mehr waren als primitive Wilde, die in Erdlöchern hausten, denen "wir" erst mal die Zivilisation bringen mussten, könnte ein Thema sein? |
Bei mir war es durchaus ein Thema.
Reza hat folgendes geschrieben: | Wobei mich ja die Bräuche eines Stamm mit 3 Überlebenden mehr interessiert hätten, als das, was ich überhaupt in "Erdkunde" zu hören kriegte: Bodenschätze, Flüsse, Gebirge..... |
Kann dich ja gerne interessieren, und es hält dich keiner davon ab, dich damit zu befassen. Wieso diese Kenntnis jedoch wertvoller oder naheliegender sein sollte als die Geografie des eigenen Landes, erschließt sich mir nicht.
Reza hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Kann ich so pauschal nicht bestätigen. |
Ich schon!
Ich kann schwören, in Geschichte waren 9 Jahre die Karolinger dran, aber auch nur Jahreszahlen und Namen, kein Hintergrund oder Zusammenhang mit irgendetwas.
Darf aber jetzt keiner meinen, ich hätte Ahnung von den Karolingern |
Das ist natürlich sehr schlecht, und solch einen Unterricht gab es bei mir auch, aber nicht nur. Ich kann nicht alles über einen Kamm scheren.
Grundsätzlich finde ich es völlig legitim, die Geschichte des eigenen Landes für naheliegender zu halten, bevor man sich mit Afrika befaßt.
Darin jedoch einen Ausdruck von "unappetilichen Eurozentrismus" zu sehen, halte ich für albernen Quatsch.
Daß natürlich ein Auswendiglernen von Jahreszahlen dummes Zeug ist, da stimme ich natürlich völlig mit dir überein.
Reza hat folgendes geschrieben: | Erdkunde und Geschichte, das waren Fächer, die waren in den höheren Klassen dann wenigstens zum Ausschlafen gut, zu sonst gar nichts, über diese Zeitverschwendung kann ich mich ja heute noch ärgern. |
Dann liegt das aber an der Art und Weise, wie der Unterricht gestaltet wurde. Ein Unterricht gleicher Qualität hätte dich ebenfalls nicht vom Hocher gerissen, wenn der Burundische Hochzeitsrituale zum Thema gehabt hätte.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#862281) Verfasst am: 16.11.2007, 21:37 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | ja die Jahreszahlen die mußte ich mir in der Schule sehr einprägen, obwohl diese oftmals doch recht sekundär sind.
Das Mittelalter wurde als lediglich finster beschrieben, auf dass die Jetztzeit (Kapitalismus) umso stralender erscheine.
Noch was zu den afrikanischen Bräuchen und kulturellen Gewohnheiten,. Zugegeben, das ist nicht unbedingt was für das Fach Geschichte, wohl aber müßte es im Fach Geographie behandelt werden.
Und her mit dem Wissen über das Mali,- Luba,- Lunda,- u. Kubareich, sowie das Wissen über Zimbabwe. Schwarzafrika hat auch eine vorkoloniale Geschichte!
(dies dann als Teil des Geschichtsunterrichts)
In Sozialkunde kommt es darauf an, mal nicht die Anzahl der Bundestagsabgeordneten zu wissen, vielmehr die Funktion des Parlaments zu kennen, sowie dessen Zusammensetzung.
In Biologie könnte z.B. mehr das Thema Lebensmittelvergiftung und die gängigen Vergiftungs,-u. Kontaminationspraktiken erkundet werden. Ohnehin ist dem Bereich Ökologie mehr Raum zu geben, auf das die real existierenden Umweltfrevel transparenter werden.
In der Chemie ist der Bezug zum Alltag in den Vordergrund zu rücken. Z.B. könnten verderbliche Medikamente mal pharmazeutisch untersucht werden und ihre Auswirkungen auf den menschlichen Organismus. Damit könnte so auch der Brückenschlag zur Biologie hergestellt , ein komplexer Unterricht aus der Taufe gehoben werden, statt die bloße starre lebensferne Trennung der einzelnen Disziplinen. |
Stimme ich durchaus im wesentlich zu. Man könnte jedoch den Eindruck haben, daß heute noch der Unterricht der 60er Jahre an der Tagesordnung wäre. Es könnt mir aber vorstellen, daß sich seit damals durchaus etwas geändert hat. Ich würde schon erwarten, daß heute, wenn nicht gerade auf der Klippschule, so doch wenigstens auf dem Gymnasium, der Unterrircht wenigstens annähernd so aussieht wie oben beschrieben.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#862296) Verfasst am: 16.11.2007, 22:12 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ein Unterricht gleicher Qualität hätte dich ebenfalls nicht vom Hocher gerissen, wenn der Burundische Hochzeitsrituale zum Thema gehabt hätte. |
Das ist ja wiederum Quatsch, denn das erwartet tatsächlich niemand. Es geht vielmehr darum, die häufig vorkommende Mentalität vieler schwarzafrikanischer Menschen (mal) darzustellen. Dazu gehört z.B. das häufige Lachen, (Zähne werden gezeigt) das spontane Tanzen, die Unbekümmertheit vieler Menschen, das häufige Verständnis für Musik, die fehlende Grübelei über Gott und die Welt usw. Dies jedoch nicht nur konstatieren, sondern die Gründe hierfür erforschen und oder eine Synopsis mit der deutschen Art vornehmen.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#862306) Verfasst am: 16.11.2007, 22:24 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ein Unterricht gleicher Qualität hätte dich ebenfalls nicht vom Hocher gerissen, wenn der Burundische Hochzeitsrituale zum Thema gehabt hätte. |
Das ist ja wiederum Quatsch, denn das erwartet tatsächlich niemand. Es geht vielmehr darum, die häufig vorkommende Mentalität vieler schwarzafrikanischer Menschen (mal) darzustellen. Dazu gehört z.B. das häufige Lachen, (Zähne werden gezeigt) das spontane Tanzen, die Unbekümmertheit vieler Menschen, das häufige Verständnis für Musik, die fehlende Grübelei über Gott und die Welt usw. Dies jedoch nicht nur konstatieren, sondern die Gründe hierfür erforschen und oder eine Synopsis mit der deutschen Art vornehmen. |
Ich meine damit, daß der Mangel am Unterricht nicht am Thema liegt, sondern in der Art der Vermittlung, nämlich darin, daß der Unterricht nicht geeignet ist, das Interesse der Schüler am Gegenstand zu wecken. Was du über die Mentalität der Afrikaner sagst, ist ja schön und gut, aber ein langweiliger Unterricht, wie Reza ihn beklagte, ist auch da für die Katz.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#862376) Verfasst am: 16.11.2007, 23:41 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Grundsätzlich finde ich es völlig legitim, die Geschichte des eigenen Landes für naheliegender zu halten, bevor man sich mit Afrika befaßt.
Darin jedoch einen Ausdruck von "unappetilichen Eurozentrismus" zu sehen, halte ich für albernen Quatsch. |
Die Geschichte des eigenen Landes besteht zum einen auch nicht nahezu nur aus Mittelalter, und man hat 9 Jahre Zeit!
Eurozentrismus kann man es allerdings auch nicht nennen, denn genau genommen ging es ja nur um Kriege und wer wann wo die Macht hatte.
Um europäische Lebenskultur, gar der des Volkes, oder der der unterdrückten europäischen Völker ging es ja auch nicht.
Eine reine Macht- und Siegergeschichte, männlich, versteht sich, auch die gelegentlichen Königinnen.
Zitat: | Dann liegt das aber an der Art und Weise, wie der Unterricht gestaltet wurde. |
Auch, aber nicht nur, es war auch der Lehrplan, und in den Büchern stand ja auch nichts weiter, da hab ich am Jahresanfang schon immer hoffnungsvoll reingeschaut, ob es denn vielleicht mal was Neues gäbe.
Ur -und Frühgeschichte bestand in der Unter-, Mittel- und Oberstufe immer aus 1 1/2 Seiten Ägypten.
Übrigens hat sich im Gymnasium insgesamt am allerwenigsten geändert, wie mir Lehrer und Schüler erzählt haben, nicht an den Inhalten und oft auch nicht an der Art der Vermittlung der "Nebenfächer"
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#862387) Verfasst am: 17.11.2007, 01:24 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: |
Die Geschichte des eigenen Landes besteht zum einen auch nicht nahezu nur aus Mittelalter, und man hat 9 Jahre Zeit!
Eurozentrismus kann man es allerdings auch nicht nennen, denn genau genommen ging es ja nur um Kriege und wer wann wo die Macht hatte.
Um europäische Lebenskultur, gar der des Volkes, oder der der unterdrückten europäischen Völker ging es ja auch nicht.
Eine reine Macht- und Siegergeschichte, männlich, versteht sich, auch die gelegentlichen Königinnen.
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Mittelalter nahm ich nur mal so als Beispiel, auch um die bloße Verunglimpfing dieser Zeit geradezurücken.
Eurozentrismus insofern, als dass außereuropäische Geschichte grade mal gestreift wird, oder völlig unter den Tisch fällt.
Die Schulbücher sind zudem patriarchalisch ausgerichtet, was auch in diesem Bereich ihren Wert mindert. (Frauenbewegung taucht fast garnicht auf, das Leben der Frauen in der Geschichte kaum erwähnenswert, die Qualen der Hexenverdächtigung sowie der Hexenverbrennung wird zu "verdinglicht" dargestellt)
Fazit: ein aufklärerischer Wert ist den deutschen Schulbüchern abzusprechen.
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