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Kann ein Wissenschafter die Evolutionstheorie ablehnen?
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#863481) Verfasst am: 18.11.2007, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
@Shadaik

Was Du formuliert hast, würde man vielleicht eher eine 'Arbeitshypothese' nennen.

Ich muss zugeben, den Unterschied nicht zu kennen.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#863482) Verfasst am: 18.11.2007, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, 'ganz andere' war natürlich übertrieben, aber Poincaré unterscheidet zwischen drei Varianten der Hypothese, mom, ich suchs raus...

http://www.iep.utm.edu/p/poincare.htm#H5

Zitat:
For Poincaré, there are many kinds of hypotheses:

* Hypotheses which have the maximum scope, and which are common to all scientific theories (for example, the hypothesis according to which the influence of remote bodies is negligible). Such hypotheses are the last to be changed.
* Indifferent hypotheses that, in spite of their auxiliary role in scientific theories, have no objective content (for example, the hypothesis that unseen atoms exist).
* Generalizations, which are subjected to empirical control; they are the true scientific hypotheses.

Regarding Poincaré's point of view about scientific theories, the following have the most lasting value:

* Every scientific theory is a hypothesis that had to be tested.
* Experience suggests scientific theories; but experience does not justify them.
* Experience alone is unable to falsify a theory, for the theory often corrects the experience.
* A central aim of science is prediction.
* The role of a falsified hypothesis is very important, for it throws light on unforeseen conditions.
* Experience is judged according to a theory.

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hiops
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Anmeldungsdatum: 24.05.2007
Beiträge: 510

Beitrag(#863483) Verfasst am: 18.11.2007, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
hiops hat folgendes geschrieben:
ich kann morgen daherkommen und die formel der benzolringe anders schreiben


Du meinst, man kann die Eigenschaftend es Benzols auch mit etwas anderem als einer Ringstruktur erklären? Und natürlich war es zunächst mal eine Arbeitshypothese vulgo eine Annahme, aber daraus wurde dann die Hypothese, dass der Benzolring geeignet ist als Grundannahme für die Erklärung des Verhaltens von Benzol zu dienen. Soweit ich weiß, ich bin kein Chemiker.

du muss da eine klare unterscheidung zwischen hypothese und Annahme tereffen.
der rest was du schreibst ist vollkommen korekt.
das ist aber nunmal eine formel, und keine hypothese.
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hiops
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Anmeldungsdatum: 24.05.2007
Beiträge: 510

Beitrag(#863488) Verfasst am: 18.11.2007, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Sorry, 'ganz andere' war natürlich übertrieben, aber Poincaré unterscheidet zwischen drei Varianten der Hypothese, mom, ich suchs raus...

http://www.iep.utm.edu/p/poincare.htm#H5

Zitat:
For Poincaré, there are many kinds of hypotheses:

* Hypotheses which have the maximum scope, and which are common to all scientific theories (for example, the hypothesis according to which the influence of remote bodies is negligible). Such hypotheses are the last to be changed.
* Indifferent hypotheses that, in spite of their auxiliary role in scientific theories, have no objective content (for example, the hypothesis that unseen atoms exist).
* Generalizations, which are subjected to empirical control; they are the true scientific hypotheses.

Regarding Poincaré's point of view about scientific theories, the following have the most lasting value:

* Every scientific theory is a hypothesis that had to be tested.
* Experience suggests scientific theories; but experience does not justify them.
* Experience alone is unable to falsify a theory, for the theory often corrects the experience.
* A central aim of science is prediction.
* The role of a falsified hypothesis is very important, for it throws light on unforeseen conditions.
* Experience is judged according to a theory.

sorry ich hab zwar englisch in der schulle gehabt, aber so gut bin ich nun nicht; die erste fremdsprache in meiner schule war russisch.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#863489) Verfasst am: 18.11.2007, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Eine Hypothese muss nach DN-Modell

1) widerspruchsfrei,
2) mit allgemeinem Wissen vereinbar und
3) begründbar sein.

Insofern hast Du recht, dass an Hypothesen noch höhere Ansprüche sind als an reine Annahmen. Die Theorie, die dann aus einer Hypothese gemacht werden kann, ist noch etwas weitergehend.

Aber es gibt natürlich auch ganz andere Definitionen von Hypothese, z. B. die von Poincaré.

EDIT: DN, nicht DM.


Das ist so natürlich nicht ganz richtig, aber das Explanas bei dem DN-Modell wird häufig als Hypothese bezeichnet und muss dann u. a. diese drei Kriterien erfüllen. Letztlich stehen wir vor dem BEgriff, dass es natürlich je nach Autor und Wissenschaftstheorie verschiedene Definitionen von Annahme, Hypothese, Arbeitshypothese, theorie etc. pp. gibt.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#863498) Verfasst am: 18.11.2007, 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

hiops hat folgendes geschrieben:



sorry ich hab zwar englisch in der schulle gehabt, aber so gut bin ich nun nicht; die erste fremdsprache in meiner schule war russisch.


Von: http://www.iep.utm.edu/p/poincare.htm#H5

Meine Übersetzung hat folgendes geschrieben:
Für Poincaré gibt es viele Arten von Hypothesen:

* Hypothesen, die 'den' maximalen Gültigkeitsbereich haben und mit allen wissenschaftlichen Theorien vereinbar sind (z. B. die Hypothese, nach der der Einfluss von weit entfernen Körpern vernachlässigbar ist). Solche Hypothesen solllten als letzte geändert werden (oder: sind die letzten zu ändernden)
* Indifferente Hypothesen, die trotz ihrer helfenden/unterstützenden Rolle in wissenschaftlichen Theorien, keinen objektiven Inhalt haben (z. B. die Hypothese dass nicht-sichtbare Atome existieren)
* Verallgemeinerungen, die empirischer Kontrolle unterliegen; sie sind die wahren/wirklichen wissenschaftlichen Hypothesen

Aus Poincarés Sicht von wissenschaftlichen Theorien, hat das folgende den nachhaltigsten Wert::

* Jede wissenschaftliche Theorie ist eine Hypothese, die getestet werden muss.
* Erfahrung legt wissenschaftliche Theorien nahe aber rechtfertigt sie nicht
* Erfahrung alleine kann keine Theorie falsifzieren, weil die Theorie die Erfahrung oft korrigiert
* Ein zentrales Ziel der Wissenschaft sind Vorhersagen
* Die Rolle von falsifzierten Hypothesen ist sehr wichtig, da sie nicht vorhergesehene Bedingugnen aufklärt
*Erfahrung wird in Bezug auf Theorien beurteilt

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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#863501) Verfasst am: 18.11.2007, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
hiops hat folgendes geschrieben:
ich kann morgen daherkommen und die formel der benzolringe anders schreiben

Du meinst, man kann die Eigenschaftend es Benzols auch mit etwas anderem als einer Ringstruktur erklären? Und natürlich war es zunächst mal eine Arbeitshypothese vulgo eine Annahme, aber daraus wurde dann die Hypothese, dass der Benzolring geeignet ist als Grundannahme für die Erklärung des Verhaltens von Benzol zu dienen. Soweit ich weiß, ich bin kein Chemiker.

man hat mich Chemie studieren lassen. Selbstverständlich kann man die Formel anders schreiben, wenn man andere Konventionen einführt. Streng genommen ist die Kekulé-Formel falsch. Es muss sich zwar um einen Ring handeln (das kann man inwzischen sogar durch Raster-Tunnel-Mikroskopie zeigen), aber Benzol hat im Ring keine lokalisierten Doppel-Bindungen.

Eine chemische Formel muss nach bestimmten Regeln aufgestellt werden. So hat Kohlenstoff vier Bindungen, Wasserstoff eine (wenn man von 'üblichen' Verbindungen ausgeht). Daher kann man morgen nicht einfach daher kommen und die anders schreiben, wenn man darunter versteht, dass man andere Regeln einführt. Diese muss man dann natürlich begründen können.
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Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#863506) Verfasst am: 18.11.2007, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Streng genommen ist die Kekulé-Formel falsch. Es muss sich zwar um einen Ring handeln (das kann man inwzischen sogar durch Raster-Tunnel-Mikroskopie zeigen), aber Benzol hat im Ring keine lokalisierten Doppel-Bindungen.


Allerdings ist er m. W. der erste, der auf die Idee kam, Ringstrukturen zu benutzen. Das seine Formel nicht in allen Einzelheiten stimmt, war mir noch nicht bekannt, aber ändert wenig an dem, was ich damit zeigen wollte.
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El Schwalmo
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Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#863558) Verfasst am: 18.11.2007, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Streng genommen ist die Kekulé-Formel falsch. Es muss sich zwar um einen Ring handeln (das kann man inwzischen sogar durch Raster-Tunnel-Mikroskopie zeigen), aber Benzol hat im Ring keine lokalisierten Doppel-Bindungen.

Allerdings ist er m. W. der erste, der auf die Idee kam, Ringstrukturen zu benutzen. Das seine Formel nicht in allen Einzelheiten stimmt, war mir noch nicht bekannt, aber ändert wenig an dem, was ich damit zeigen wollte.

Dein Beispiel ist okay, es gibt noch weitere. Die bekanntesten wurden aber hier schon genannt. 'Fulguration' ist IMAO ein 'Fachbegriff' für dieses Phänomen, wenn man 'Heureka' schreit.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#863568) Verfasst am: 18.11.2007, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
'Fulguration' ist IMAO ein 'Fachbegriff' für dieses Phänomen, wenn man 'Heureka' schreit.


Ich kenn das nur von Lorenz Am Kopf kratzen .
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El Schwalmo
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Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#863588) Verfasst am: 18.11.2007, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
'Fulguration' ist IMAO ein 'Fachbegriff' für dieses Phänomen, wenn man 'Heureka' schreit.

Ich kenn das nur von Lorenz :hmm: .

Lorenz hat den Begriff übernommen, er hat IIRC auch angegeben, woher er den Begriff hat.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#863589) Verfasst am: 18.11.2007, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab ihn nicht hier, kann also nicht nachlesen. Mir war der Begriff auch nicht so geläufig, erinnerte mich nur jetzt daran.

Du meinst nicht das, oder?
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hiops
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Anmeldungsdatum: 24.05.2007
Beiträge: 510

Beitrag(#864108) Verfasst am: 19.11.2007, 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
hiops hat folgendes geschrieben:
ich kann morgen daherkommen und die formel der benzolringe anders schreiben


Du meinst, man kann die Eigenschaftend es Benzols auch mit etwas anderem als einer Ringstruktur erklären? Und natürlich war es zunächst mal eine Arbeitshypothese vulgo eine Annahme, aber daraus wurde dann die Hypothese, dass der Benzolring geeignet ist als Grundannahme für die Erklärung des Verhaltens von Benzol zu dienen. Soweit ich weiß, ich bin kein Chemiker.


ich habe mit dem anders schreiben nicht gemeint , das ich die regelen für aufstellung der formel ändern würde.
die formel der benzol molekuls würde experimentel bestimmt; und es ist war, die doppelbindungen des rings bz.w die elektronenwolke der bindungselektronen sind delokalisiert.
ich wollte mit meiner aussage verdeutlichen, dass die formel in der chemie nur ein hilfsmittel ist um die struktur des molekuls zu veranschaulichen bz.w das verständnis der eigenschaften für den jenigen zu erleichtern.
Zitat:

Ist zwar vor allem eine Legende, aber der Benzolring soll auch relativ aus der Luft gegriffen gewesen sein:

der molekul benzol würde erstmal von farady entdeckt und zwar durch die trockene destillation der steinkohlenteer.

die legende die du erwähnst; kann damit zusamen hängen, dass als der farady die molekul entdeckt hat wüsste er nicht das die bindungs elktronen delokalisiert sind, somit wussten die wissenschaftler nicht wisso der benzol nicht gleich wie ander molekule mit doppel bindungen reagiert.

und da der benzol experimentel entdeckt würde, und übrigens die formel auch experimentel aufgestellt würde kann man nicht sagen es sei aus der luft gegriffen!
@schdiak
ich verstehe unter "aus der luft gegriffen" follgendes: wenn eine annahme erfunden ist ( wie deine annhame mit der farbe und herzfrequenz), und wenn eine annhame, wie bei der religiosen leuten, aus heiterem himmel ihnen in kopf einfählt.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#864122) Verfasst am: 19.11.2007, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Na, passt doch.

Fehlt noch die begründung, warum das in der Wissenschaft nicht der Fall sien kann und was nun ein innerer Widerspruch ist, wenn nicht ein logisches Paradox.
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hiops
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Anmeldungsdatum: 24.05.2007
Beiträge: 510

Beitrag(#864127) Verfasst am: 19.11.2007, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Na, passt doch.

Fehlt noch die begründung, warum das in der Wissenschaft nicht der Fall sien kann und was nun ein innerer Widerspruch ist, wenn nicht ein logisches Paradox.

DES WEGEN IST ES IN DER WISSENSCHAFT NICHT DER FALL:und da der benzol experimentel entdeckt würde, und übrigens die formel auch experimentel aufgestellt würde kann man nicht sagen es sei aus der luft gegriffen.
zweitens die wissenschaftler stellen ihre hypothesen erst nachdem sie beobachtungen gemacht haben erfahrungen und experimente gemacht haben!
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hiops
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Anmeldungsdatum: 24.05.2007
Beiträge: 510

Beitrag(#864129) Verfasst am: 19.11.2007, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
hiops hat folgendes geschrieben:



sorry ich hab zwar englisch in der schulle gehabt, aber so gut bin ich nun nicht; die erste fremdsprache in meiner schule war russisch.


Von: http://www.iep.utm.edu/p/poincare.htm#H5

Meine Übersetzung hat folgendes geschrieben:
Für Poincaré gibt es viele Arten von Hypothesen:

* Hypothesen, die 'den' maximalen Gültigkeitsbereich haben und mit allen wissenschaftlichen Theorien vereinbar sind (z. B. die Hypothese, nach der der Einfluss von weit entfernen Körpern vernachlässigbar ist). Solche Hypothesen solllten als letzte geändert werden (oder: sind die letzten zu ändernden)
* Indifferente Hypothesen, die trotz ihrer helfenden/unterstützenden Rolle in wissenschaftlichen Theorien, keinen objektiven Inhalt haben (z. B. die Hypothese dass nicht-sichtbare Atome existieren)
* Verallgemeinerungen, die empirischer Kontrolle unterliegen; sie sind die wahren/wirklichen wissenschaftlichen Hypothesen

Aus Poincarés Sicht von wissenschaftlichen Theorien, hat das folgende den nachhaltigsten Wert::

* Jede wissenschaftliche Theorie ist eine Hypothese, die getestet werden muss.
* Erfahrung legt wissenschaftliche Theorien nahe aber rechtfertigt sie nicht
* Erfahrung alleine kann keine Theorie falsifzieren, weil die Theorie die Erfahrung oft korrigiert
* Ein zentrales Ziel der Wissenschaft sind Vorhersagen
* Die Rolle von falsifzierten Hypothesen ist sehr wichtig, da sie nicht vorhergesehene Bedingugnen aufklärt
*Erfahrung wird in Bezug auf Theorien beurteilt

@kival
danke für die übersetzung.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#864134) Verfasst am: 19.11.2007, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

hiops hat folgendes geschrieben:
die legende die du erwähnst; kann damit zusamen hängen, dass als der farady die molekul entdeckt hat wüsste er nicht das die bindungs elktronen delokalisiert sind, somit wussten die wissenschaftler nicht wisso der benzol nicht gleich wie ander molekule mit doppel bindungen reagiert.

von 'Delokalisierung' wusste damals noch niemand, ich vermute, dass sogar der Begriff 'Elektron' noch nicht erfunden war.

Kékulé hatte die Formel wohl nicht 'aus der Luft' gegriffen, sondern hatte seiner Phantasie im Halbschlaf möglicherweise die Freiheit eingeräumt, die er dieser sonst nicht gestattet hätte. Es ist nicht trivial, ein Ringmolekül zu konstruieren, genauer, erst mal auf die Idee zu kommen, dass es so etwas geben könnte.
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hiops
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Anmeldungsdatum: 24.05.2007
Beiträge: 510

Beitrag(#864143) Verfasst am: 19.11.2007, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
hiops hat folgendes geschrieben:
die legende die du erwähnst; kann damit zusamen hängen, dass als der farady die molekul entdeckt hat wüsste er nicht das die bindungs elktronen delokalisiert sind, somit wussten die wissenschaftler nicht wisso der benzol nicht gleich wie ander molekule mit doppel bindungen reagiert.

von 'Delokalisierung' wusste damals noch niemand, ich vermute, dass sogar der Begriff 'Elektron' noch nicht erfunden war.

Kékulé hatte die Formel wohl nicht 'aus der Luft' gegriffen, sondern hatte seiner Phantasie im Halbschlaf möglicherweise die Freiheit eingeräumt, die er dieser sonst nicht gestattet hätte. Es ist nicht trivial, ein Ringmolekül zu konstruieren, genauer, erst mal auf die Idee zu kommen, dass es so etwas geben könnte.

dem kekule blieb auch nicht anders übrig als die ringform aufzustellen, denn wenn carbon"kohlenstoff vier wertig sein soll, dann können doch die freien elektronen auch der letzten carbon atomen der kette nicht frei bleiben.
man nante es (wahrscheinlich) damls negativ geladene teilchen wolken, aber diese teilchen waren schön entdeckt.
benzol formel "C6H6"
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#864160) Verfasst am: 19.11.2007, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

hiops hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Na, passt doch.

Fehlt noch die begründung, warum das in der Wissenschaft nicht der Fall sien kann und was nun ein innerer Widerspruch ist, wenn nicht ein logisches Paradox.

DES WEGEN IST ES IN DER WISSENSCHAFT NICHT DER FALL:und da der benzol experimentel entdeckt würde, und übrigens die formel auch experimentel aufgestellt würde kann man nicht sagen es sei aus der luft gegriffen.

Jetzt hast du erläutert, warum die Entdeckung der Formel des benzol nicht aus der Luft gegriffen war. Das aber habe ich nie behauptet.

Zitat:
zweitens die wissenschaftler stellen ihre hypothesen erst nachdem sie beobachtungen gemacht haben erfahrungen und experimente gemacht haben!

Und was bringt sie auf diese Experimente, wenn sie vorher keine Vermutung haben, was sie da überhaupt erforschen?
Zudem kann meine Erklärung für eine Beobachtung immer noch aus der Luft gegriffen sein.

Die Frage ist die: Was spricht prinzipiell dagegen, eine Vermutung einfach so zu erfinden, nach wissenschaftlichen Kriterien zu überprüfen und die Ergebnisse dann als wissenschaftliche Erkenntnis anzuerkennen?
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#864168) Verfasst am: 19.11.2007, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist die: Was spricht prinzipiell dagegen, eine Vermutung einfach so zu erfinden, nach wissenschaftlichen Kriterien zu überprüfen und die Ergebnisse dann als wissenschaftliche Erkenntnis anzuerkennen?

nichts, nur ist das nicht der Normalfall.

Pasteur sagte einmal sinngemäß, dass der Zufall den vorbereiteten Geist begünstigt. Das bedeutet, dass ein Wissenschaftler, der sich mit einem Problem befasst, immer und überall, auch außerhalb seines Labors oder seiner Arbeit, 'unbewusst' nach Lösungen sucht, und dann zufällig irgendetwas bemerkt, das eine Lösung für sein Problem darstellen könnte. Das ist dann in etwa 'einfach so', und dann kommt der unbedingt erforderliche zweite Schritt, den Du ja auch anführst, die Überprüfung.

'Einfach so' (also ohne eine konkrete Fragestellung zu haben) wird wohl kaum ein Wissenschaftler eine wichtige Erkenntnis finden. Um noch einmal Popper zu erwähnen: 'Kübel vs. Scheinwerfer'. Der Wissenschaftler hat nicht einen Kübel, in den er alles sammelt, was ihm in die Finger kommt, sondern eine Problem, für das er gezielt eine Lösung sucht .
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hiops
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Anmeldungsdatum: 24.05.2007
Beiträge: 510

Beitrag(#864169) Verfasst am: 19.11.2007, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
hiops hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Na, passt doch.

Fehlt noch die begründung, warum das in der Wissenschaft nicht der Fall sien kann und was nun ein innerer Widerspruch ist, wenn nicht ein logisches Paradox.

DES WEGEN IST ES IN DER WISSENSCHAFT NICHT DER FALL:und da der benzol experimentel entdeckt würde, und übrigens die formel auch experimentel aufgestellt würde kann man nicht sagen es sei aus der luft gegriffen.

Jetzt hast du erläutert, warum die Entdeckung der Formel des benzol nicht aus der Luft gegriffen war. Das aber habe ich nie behauptet.

Zitat:
zweitens die wissenschaftler stellen ihre hypothesen erst nachdem sie beobachtungen gemacht haben erfahrungen und experimente gemacht haben!

Und was bringt sie auf diese Experimente, wenn sie vorher keine Vermutung haben, was sie da überhaupt erforschen?

was sie da erforschen wollen, wird ihnen durch erfahrung und beobachtung geliefert.
Zitat:

Zudem kann meine Erklärung für eine Beobachtung immer noch aus der Luft gegriffen sein.

wie kommst du auf eine Beobachtung, die aus der Luft gegriffen ist?
Zitat:

Die Frage ist die: Was spricht prinzipiell dagegen, eine Vermutung einfach so zu erfinden, nach wissenschaftlichen Kriterien zu überprüfen und die Ergebnisse dann als wissenschaftliche Erkenntnis anzuerkennen?

nicht spricht dagegen!
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#864289) Verfasst am: 20.11.2007, 01:07    Titel: Re: Bibelglauben und Forschung nach Wahrheit? Antworten mit Zitat

hiops hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:

Auch in den Wissenschaften selbst wird ja viel geglaubt, da wo man es nicht weiss. Und was heisst schon "wissen"? Das kann morgen schon wieder anders aussehen.

in der wissenschaft wird nicht geglaubt , sonderen hypothese ausgestellt und nach beweisen gesucht.

Damit hat die ganze Diskussion angefangen, die sicher über 50% der bald 4 Seiten Postings zu diesem Thema abdeckt (ein grosser Teil davon sind natürich Zitate von Zitaten von Zitaten...). Ich habe das nur mit halbem Ohr (Auge) verfolgt, weil ich nicht denke, dass es mit der Grundfrage sehr viel zu tun hat - schon etwas, ja, einverstanden. Aber ich fühle mich etwas verantwortlich dafür, weil ich den zündenden Satz aufgeschrieben habe, der hiops so aus dem Busch geklopft hat. Eigentlich sollte ich erklären, was ich damit meinte.

Ich war viele Jahre in der Forschung tätig - in der Toxikologie - und habe erlebt, wie geistige Grundhaltungen des Forschers seine Beurteilungen experimenteller Ergebnisse beeinflussen. Die Contergan-Story, ein wichtiger Meilenstein für die Toxikologie, ist ja heute wieder in aller Munde (z.B. Maischberger), und da erfährt man ganz krass, was ich meine. Ich habe in der Verhaltenstoxikologie und -teratologie gearbeitet - Wirkung von Stoffen auf das Verhalten, - Teratologie, wenn die Exposition durch Stoffe während der Schwangerschaft stattfindet, oder auch während der postnatalen Entwicklung. Ich versuchte empfindliche Methoden zu entwickeln, um Verhaltensschäden im Tierexperiment aufzeigen zu können.

Ich war ein rechter Exot am Institut, an dem ich arbeitete, und musste meinen Kollegen gegenüber, die in "handfesteren" Gebieten arbeiteten, meine Arbeiten ständig verteidigen. In der Toxikologie gibt es richtige Glaubenskriege über Fragen, wie "welche Resultate sind relevant", "welche Fragestellungen sind wichtig", "wie weit können Tierversuche auf den Menschen übertragen werden", "welche Dosisbereiche sollen in Betracht gezogen werden", "welches sind sinnvolle Messungen" usw. usf. Wichtige Faktoren sind dabei sicher auch ökonomische Interessen (diese Tatsache würde natürlich jeder Toxikologe weit von sich weisen). Ich könnte einige Müsterchen über all das erzählen, das würde aber diesen Rahmen sprengen.

Wenn man dann in andere Wissenschaften guckt, so sieht man doch oft Ähnliches - vielleicht nicht so krass, wie in meinem Gebiet. Wenn ich über heutige Arbeiten in der Avantgarde-Physik lese, dann meine ich, dass diese Gedankenspielereien wirklich sehr spannend sind, aber eigentlich sind sie reine Spekulationen. Es kann dann aber ohne weiteres geschehen, dass Gruppen von Forschern wirklich an das glauben, was sie da erfinden - man denke z.B. an die Stringtheorie, an Mehrwelten Physik, an Darwin-Mechanismen in der Entstehung neuer Universen in schwarzen Löchern usw. Alles nicht falsifizierbare Theorien. Und es gibt genausoviele Gruppen, die ihren Wahrheitsgehalt heftigstens bestreiten und bekämpfen.

hiops, Du siehst die Wissenschaft mit einer rosaroten Brille an, nicht alle halten sich an Popper und Konsorten! Wissenschaft wird auch durch Menschen gestaltet, die Wünsche haben, etwas wahr haben wollen, unbewusst ihre Daten - nicht etwa zurechtbiegen, das gibt es auch - aber einfach von einer bestimmten Warte aus anschauen, so dass sie ihre Ideen untermauern. Man will doch auch etwas erreichen in diesem Job! Das meine ich mit "Glauben" in der Wissenschaft! Irgendwie finde ich das oft auch sympatisch, dadurch wird die Wissenschaft auch zu einer Kunst, Teil unserer Kultur, ein wenig Science Fiction...

Edit: s. Paul Feyerabends (Popperschüler und -kritiker) anything goes in "Wider den Methodenzwang" und "Erkenntnis für freie Menschen".
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