Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
|
(#866000) Verfasst am: 22.11.2007, 11:00 Titel: Re: Eine Aussage und die wissenschaftlichen Qualität ihrer Begründung |
|
|
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Also genau das, das Herumwerfen mit Nietzsche-Brocken versuche ich zu vermeiden. Ich zeichne lieber die Essenz der Gedanken insgesamt nach. |
Wohl eher das, was du dafür hältst.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Die Qualität der Begründung ist für mich dann wiederum das Interessante an einem Gedanken und bedeutet, dass es sich um mehr als nur einen Gedanken handelt. |
Mit solchen Sätzen beweist du nun allerdings, dass es mit der Qualität deiner Gedanken nicht allzu weit her ist. Denn ein Gedanke beinhaltet bereits eine Begründung. Einen Gedanken mit Argumenten zu begründen, die außerhalb seiner selbst liegen, ist Sophisterei. Dass du von der was verstehst, hast du bereits hinreichend bewiesen. Jetzt wäre es an der Zeit zu beweisen, dass du auch was vom Denken verstehst.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Es ist im übrigen sehr viel anstrengender, systematisch, stringent und logisch zu denken, als sich in wüsten Assoziationen und Emotionen zu ergehen, wie es Nietzsche tat. |
Dass es anstrengend ist, die Wirklichkeit auf bestimmte Begriffe zu reduzieren und auf Teufel komm raus den eigenen Idealen anzupassen, glaube ich gern.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Was ich behaupte, kann ich zeigen. |
Auch das glaube ich dir. Ist die Realität erst hinreichen dialektisch simplifiziert, ist es kein Kunststück mehr, konkrete Phänomene aus dieser einen Perspektive zu erklären und einzuordnen. Dass das, was du hier schreibst, für dich alles völlig logisch ist, kann ich mir daher problemlos vorstellen.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Es ist dem Inhalt nach ein Angriff gegen die Wissenschaft an sich. |
"Wissenschaft an sich" finde ich schon schräg, passt aber zu deinen übrigen Einlassungen.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Wissenschaft wird auf eine Stufe gestellt mit irgend welchen beliebig oder gar nicht begründeten Ansichten, entschuldige mal.
Lies doch einfach mal, was N. da schreibt! |
Ich hab es gelesen. Du aber liest offenbar nur, was du lesen willst bzw. was in dein vorgefertigtes Bild passt. Das ist nun aber wirklich nicht mein Problem.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Du hast nicht geantwortet. Woher kommen die Ideen?
Einfach so aus dem Gehirn? Oder ist es nicht doch so, dass das gesellschaftliche Sein das Bewusstsein on the long run bestimmt? |
Selbstverständlich werden Menschen durch gesellschaftliche Umstände geprägt. Wer soll das denn bestritten haben? Der Kulturkritiker Nietzsche wohl am wenigsten. Die "Gesellschaft" und das "gesellschaftliche Sein" allerdings sind bloße Abstraktionen. Eine Philosophie, die eine bloße Abstraktion zur eigentlichen Wirklichkeit erhebt und aus ihr alles Konkrete und Tatsächliche ableitet - das Verhältnis Natur-Abstraktion also auf den Kopf stellt - ist das exakte Gegenteil einer "wissenschaftlichen" Philosophie. Völlig klar, warum dir der zitierte Aphorismus so gegen den Strich geht. Er trifft "deine" Wissenschaftsphilosophie an ihrer Achillesferse. Und da du deine Philosophie mit der Wirklichkeit überhaupt zu verwechseln pflegst, witterst du hier natürlich einen Generalangriff auf die Wissenschaft.
|
|
Nach oben |
|
 |
Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
|
(#866004) Verfasst am: 22.11.2007, 11:14 Titel: Re: Nietzsche |
|
|
Miserabella hat folgendes geschrieben: | Dass ihm aber das Sein ebenso beschäftigte, wie das Werden, meine ich aus seinem Gedanken der ewigen Wiederkehr lesen zu können, denn bei einem ständigen Werden läge die Betonung auf einen offenen Ausgang. |
Sicher, und es dürfte auch schwierig werden, den Begriff des Werdens ohne den des Seins zu denken. Wogegen Nietzsche sich wandte, war die idealistische Negierung des Werdens, die Abqualifizierung jeder Veränderung als bloß scheinbar. Sein, wenn es als Gegensatz zum Werden, zur sinnlichen Anschauung gedacht wird, war für ihn eine bloße Fiktion, ein Wortspiel.
Bei der Wiederkunftslehre muss man, wie ich glaube, zwischen Poesie und Ontologie unterscheiden. Erstere ist metaphorisch zu verstehen und vor allem ethischer Natur. Es gibt nun aber auch Textfragmente aus seinem Nachlass, die darauf hindeuten, dass er Ansätze zu einer umfassenden Theorie entwickelte, in der die eWdG eine Art Grundprinzip der Welt werden sollte.
|
|
Nach oben |
|
 |
Miserabella registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.03.2005 Beiträge: 68
|
(#872836) Verfasst am: 30.11.2007, 13:34 Titel: Re: Eine Aussage und die wissenschaftlichen Qualität ihrer Begründung |
|
|
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Selbstverständlich werden Menschen durch gesellschaftliche Umstände geprägt. Wer soll das denn bestritten haben? Der Kulturkritiker Nietzsche wohl am wenigsten. Die "Gesellschaft" und das "gesellschaftliche Sein" allerdings sind bloße Abstraktionen. Eine Philosophie, die eine bloße Abstraktion zur eigentlichen Wirklichkeit erhebt und aus ihr alles Konkrete und Tatsächliche ableitet - das Verhältnis Natur-Abstraktion also auf den Kopf stellt - ist das exakte Gegenteil einer "wissenschaftlichen" Philosophie. Völlig klar, warum dir der zitierte Aphorismus so gegen den Strich geht. Er trifft "deine" Wissenschaftsphilosophie an ihrer Achillesferse. Und da du deine Philosophie mit der Wirklichkeit überhaupt zu verwechseln pflegst, witterst du hier natürlich einen Generalangriff auf die Wissenschaft. |
Könntest du mal damit aufhören, nachdem ich schon "saustark!" geschrieben habe, noch mehr davon zu gebären? Ich möchte mich ungern wiederholen!!!
|
|
Nach oben |
|
 |
|