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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#879413) Verfasst am: 08.12.2007, 00:17 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | [...]Da ich weder Naturalist noch Bright bin [...] |
Nur interessehalber: Wie würdest du dich zuordnen?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#879414) Verfasst am: 08.12.2007, 00:18 Titel: |
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Torsten hat folgendes geschrieben: | Mal schaun, wer jetzt was zurücksteckt .. |
und? Was siehst Du?
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#879416) Verfasst am: 08.12.2007, 00:20 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Nur interessehalber: Wie würdest du dich zuordnen? |
In welcher Hinsicht?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#879417) Verfasst am: 08.12.2007, 00:21 Titel: |
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Zitat: | Was sagt denn die Wissenschaft zu:"Begehre nicht deines nächsten Weib?"
Wie soll(t)en künftige Generationen damit umgehen? |
Was ist Wissen? Sich über sich selbst klar sein.
Das Streben nach Zwang und emotionaler Kontrolle, wie es z.B. in Form der Vulkanier von Menschen herbeiphantasiert wird und in verzerrten Gesichtszügen seinen Ausdruck findet, zeugt nicht von Wissen, eher schon von Geschafftheit.
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#879418) Verfasst am: 08.12.2007, 00:22 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Nur interessehalber: Wie würdest du dich zuordnen? |
In welcher Hinsicht? |
Wenn du dich in diesem Kategoriengeflecht bewegst (Naturalismus, etc).
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#879420) Verfasst am: 08.12.2007, 00:24 Titel: |
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Torsten hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Was sagt denn die Wissenschaft zu:"Begehre nicht deines nächsten Weib?"
Wie soll(t)en künftige Generationen damit umgehen? |
Was ist Wissen? Sich über sich selbst klar sein. [...] |
Sehr interessante Definition.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#879433) Verfasst am: 08.12.2007, 00:42 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Wenn du dich in diesem Kategoriengeflecht bewegst (Naturalismus, etc). |
Erstmal muss ich sagen, dass ich lieber über Inhalte rede als über solche Labels. Und ich spreche auch lieber davon, welche Gedanken und Ansichten mich ansprechen und mir zusagen als davon, was "ich bin". Wenn wir mal bei dem Beispiel des "Naturalismus" bleiben, so kann ich mich z.B. mit der Position, die Willard van Orman Quine in "Two Dogmas of Empiricism" vertritt bzw. entwickelt, voll und ganz identifizieren, während ich die Ansichten, die der User "Der Autor" hier vertritt, für mindestens plump, undurchdacht und borniert und außerdem für dogmatisch und potentiell totalitär halte. Trotzdem scheinen beide Ansichten offenbar irgendwie unter "Naturalismus" zu laufen, obwohl sie wohl unterschiedlicher nicht sein könnten. Und nur, weil ich Quines Position in diesem Aufsatz teile, bin ich selbst noch lange nicht "Naturalist".
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#879439) Verfasst am: 08.12.2007, 00:54 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Erstmal muss ich sagen, dass ich lieber über Inhalte rede als über solche Labels.
so kann ich mich z.B. mit der Position, die Willard van Orman Quine in "Two Dogmas of Empiricism" vertritt bzw. entwickelt, voll und ganz identifizieren, während ich die Ansichten, die der User "Der Autor" hier vertritt, für mindestens plump, undurchdacht und borniert |
Könntest Du vllt. mal knapp die Position von Willard van Orman Quine in "Two Dogmas of Empiricism" erläutern. Ich habe davon noch nie gehört.
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#879441) Verfasst am: 08.12.2007, 00:59 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | während ich die Ansichten, die der User "Der Autor" hier vertritt, für mindestens plump, undurchdacht und borniert und außerdem für dogmatisch und potentiell totalitär halte. |
Ich habe gerade den Wiki-Artikel über Willard Van Orman Quine überflogen. Das klingt alles sehr technisch.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#879443) Verfasst am: 08.12.2007, 01:02 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Und nur, weil ich Quines Position in diesem Aufsatz teile, bin ich selbst noch lange nicht "Naturalist". |
'Naturalismus' ist ein sehr schillernder Begriff. Kennst Du
Sukopp, T. (2006) 'Naturalismus. Kritik und Verteidigung erkenntnistheoretischer Positionen' Frankfurt, mult., Ontos Verlag
Das Buch ist nicht eigentlich gut, aber es bietet zumindest einen Überblick über sehr viele Positionen, die unter 'Naturalismus' vertreten werden und wurden. Quine wird dort sehr ausführlich behandelt, obwohl das eigentlich dem Buch nicht angemessen ist, vermutlich hat der Autor hier eine andere Arbeit 'verwertet'.
Recht anschaulich ist auch
Mahner, M. (2007) 'Unverzichtbarkeit und Reichweite des ontologischen Naturalismus' in: Klinnert, Lars 'Zufall Mensch? Das Bild des Menschen im Spannungsfeld von Evolution und Schöpfung' Darmstadt, WBG S. 77-90
Wie detaillert die Sache werden kann, siehst Du beispielsweise in
Mahner, M. (2007) 'Kann man als metaphysischer Naturalist zugleich erkenntnistheoretischer Naturalist sein?' in: Sukopp, T.; Vollmer, G.; (Hrsg.) 'Naturalismus: Positionen, Perspektiven, Probleme' Tübingen, Mohr Siebeck S. 115-126
incl. der folgenden Einwände von Wetz und Kanitscheider, sowie der Antwort von Mahner.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#879444) Verfasst am: 08.12.2007, 01:04 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Und nur, weil ich Quines Position in diesem Aufsatz teile, bin ich selbst noch lange nicht "Naturalist". |
'Naturalismus' ist ein sehr schillernder Begriff. Kennst Du
Sukopp, T. (2006) 'Naturalismus. Kritik und Verteidigung erkenntnistheoretischer Positionen' Frankfurt, mult., Ontos Verlag
Das Buch ist nicht eigentlich gut, aber es bietet zumindest einen Überblick über sehr viele Positionen, die unter 'Naturalismus' vertreten werden und wurden. Quine wird dort sehr ausführlich behandelt, obwohl das eigentlich dem Buch nicht angemessen ist, vermutlich hat der Autor hier eine andere Arbeit 'verwertet'.
Recht anschaulich ist auch
Mahner, M. (2007) 'Unverzichtbarkeit und Reichweite des ontologischen Naturalismus' in: Klinnert, Lars 'Zufall Mensch? Das Bild des Menschen im Spannungsfeld von Evolution und Schöpfung' Darmstadt, WBG S. 77-90
Wie detaillert die Sache werden kann, siehst Du beispielsweise in
Mahner, M. (2007) 'Kann man als metaphysischer Naturalist zugleich erkenntnistheoretischer Naturalist sein?' in: Sukopp, T.; Vollmer, G.; (Hrsg.) 'Naturalismus: Positionen, Perspektiven, Probleme' Tübingen, Mohr Siebeck S. 115-126
incl. der folgenden Einwände von Wetz und Kanitscheider, sowie der Antwort von Mahner. |
Erstmal muss ich sagen, dass ich lieber über Inhalte rede als über solche Labels.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#879448) Verfasst am: 08.12.2007, 01:13 Titel: |
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Torsten hat folgendes geschrieben: | Könntest Du vllt. mal knapp die Position von Willard van Orman Quine in "Two Dogmas of Empiricism" erläutern. |
Quine problematisiert in diesem Aufsatz zunächst die zwei Dogmen des Empirizismus bzw. das, was er so nennt. Die beiden Dogmen sind, so sagt er, das Dogma der Unterscheidung zwischen synthetischen und analytischen Sätzen und das Dogma des Reduktionismus. Das erste Dogma sagt dabei aus, dass einige Sätze, die synthetisch genannt werden sollen, empirischen Gehalt haben und dementsprechend durch Empirie bestätigt oder widerlegt werden können, während andere Sätze, die analytisch genannt werden sollen, sozusagen das Gebäude der Vernunft selbst beschreiben und nicht durch Empirie antastbar sein, dafür aber auch nicht als empirisch gebraucht werden sollen. Das zweite Dogma sagt weiter aus, dass jeder einzelne Satz, insofern er synthetisch ist, direkt auf Sinnesdaten rekurieren soll, um bedeutungsvoll zu sein.
Quine problematisiert nun diese beiden Dogmen, indem er aufzeigt, dass das, was damit gemeint sein soll, eigentlich nicht wirklich zu präzisieren ist. Stattdessen macht er einen Alternativvorschlag: anstatt jeden einzelnen Satz als Gegenstand der empirischen Überprüfung zu denken, sollten wir lieber unseren Blick auf unser Gesamtsystem des Wissens richten. Innerhalb dieses Systems können einige Sätze leichter revidiert werden, welche er Peripheriesätze nennt, andere weniger leicht, die er Zentrumssätze nennt. Nehmen wir an, Wenn nun eine neue Erfahrung hinzukommt, können wir das System nicht nur auf eine Weise umbauen, sondern auf verschiedene Weisen, indem wir uns der Tatsache bedienen, dass Sätze eben nicht einfach so von sich aus Bedeutung haben, sondern nur durch ihre Einbindung in das Gesamtsystem unseres Wissens. Wenn nun eine neue empirisch gewonnene Erkenntnis hinzukommt, die einem bestimmten Satz innerhalb unseres Wissenssystems zu widersprechen scheint, dann können wir entweder diesen einen Satz revidieren, oder wir bauen unser System an anderer Stelle so um, dass es doch wieder passt. Es gibt also nicht eine bestimmte Gruppe von Sätzen, synthetische Sätze genannt, die durch neue Erfahrungen revidiert werden können, und eine andere Gruppe von Sätzen, die Revisionen standhalten, was immer kommen mag. Sondern was er vorschlägt, ist, dass wir jeden Satz standhalten lassen können, was immer kommen mag, solange wir bereit sind, an anderen Stellen im Gesamtsystem unseres Wissens die richtigen Adjustierungen vorzunehmen, und umgekehrt kann auch jeder Satz Gegenstand einer Revidierung werden, wenn wir eine entsprechende Adjustierung in unserem Gesamtsystem für notwendig halten. Die Entgegensetzung von synthetischen und analytischen Sätzen wird dadurch überflüssig und das Dogma des Reduktionismus aufgehoben. Und die Unterscheidung zwischen Peripheriesätzen und Zentrumssätzen ist keine einfache Ersetzung der Terminologie, sondern beschreibt eher die rein statistische Tatsache, dass manche Sätze eher revidiert werden als andere. Unser Wissenssystem als solches mit seinen Regelmäßigkeiten und Wechselwirkungen wird damit übrigens selbst auch zum möglichen Gegenstand unserer Betrachtung.
Das ist jetzt natürlich nur eine Kurzzusammenfassung in meinen eigenen Worten, am besten liest man den Aufsatz selbst.
Es handelt sich um den zweiten Aufsatz in Quines Essaysammlung "From a logical point of view".
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#879449) Verfasst am: 08.12.2007, 01:17 Titel: |
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Zitat: |
Ich bin schlecht darin, spät abends Dinge zusammenzufassen, daher wäre es am besten, du liest den Aufsatz selbst.
Es handelt sich um den zweiten Aufsatz in Willard van Orman Quines Aufsatzsammlung "From a Logical Point of View". |
http://www.ditext.com/quine/quine.html
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#879451) Verfasst am: 08.12.2007, 01:18 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | 'Naturalismus' ist ein sehr schillernder Begriff. Kennst Du
Sukopp, T. (2006) 'Naturalismus. Kritik und Verteidigung erkenntnistheoretischer Positionen' Frankfurt, mult., Ontos Verlag
Das Buch ist nicht eigentlich gut, aber es bietet zumindest einen Überblick über sehr viele Positionen, die unter 'Naturalismus' vertreten werden und wurden. Quine wird dort sehr ausführlich behandelt, obwohl das eigentlich dem Buch nicht angemessen ist, vermutlich hat der Autor hier eine andere Arbeit 'verwertet'.
Recht anschaulich ist auch
Mahner, M. (2007) 'Unverzichtbarkeit und Reichweite des ontologischen Naturalismus' in: Klinnert, Lars 'Zufall Mensch? Das Bild des Menschen im Spannungsfeld von Evolution und Schöpfung' Darmstadt, WBG S. 77-90
Wie detaillert die Sache werden kann, siehst Du beispielsweise in
Mahner, M. (2007) 'Kann man als metaphysischer Naturalist zugleich erkenntnistheoretischer Naturalist sein?' in: Sukopp, T.; Vollmer, G.; (Hrsg.) 'Naturalismus: Positionen, Perspektiven, Probleme' Tübingen, Mohr Siebeck S. 115-126
incl. der folgenden Einwände von Wetz und Kanitscheider, sowie der Antwort von Mahner. |
Die kenne ich alle noch nicht. Vielen Dank für die Tipps.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#879454) Verfasst am: 08.12.2007, 01:21 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Sondern was er vorschlägt, ist, dass wir jeden Satz standhalten lassen können, was immer kommen mag, solange wir bereit sind, an anderen Stellen im Gesamtsystem unseres Wissens die richtigen Adjustierungen vorzunehmen, und umgekehrt kann auch jeder Satz Gegenstand einer Revidierung werden, wenn wir eine entsprechende Adjustierung in unserem Gesamtsystem für notwendig halten. |
Das kann ich zwar abstrakt fassen, mir aber nicht konkret vorstellen. Werden in dem Aufsatz Beispiele genannt?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Der Autor registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 449
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(#879456) Verfasst am: 08.12.2007, 01:24 Titel: |
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Zitat: | Niemand, der bei Verstand ist, argumentiert so. Auch kein "Kulturalist". Wobei ich bezweifle, dass du präzisieren kannst, was für Leute du damit meinst. |
Allgemein gesagt ist das die Position vieler Postmodernisten, wie sie auch MSS hier kritisiert:
http://www.schmidt-salomon.de/wahrheit.htm
Ich kenne Leute, die so argumentieren, werde sie aber ganz bestimmt nicht persönlich nennen. Ich lerne schließlich dazu.
Zitat: | während ich die Ansichten, die der User "Der Autor" hier vertritt, für mindestens plump, undurchdacht und borniert und außerdem für dogmatisch und potentiell totalitär halte |
Du glaubst wohl, du kannst dir alles erlauben!? "Totalitär", "dogmatisch", so eine Unverschämtheit! Ist die Erde dogmatisch rund oder ist sie skeptisch rund? Ist Wasser totalitär nass oder nur ergebnisoffen feucht? Meine Erkenntnistheorie ist der von obigem Essay nahe.
Wie hier mit Menschen umgesprungen wird finde ich unfassbar. Ist euch eigentlich klar, dass mich die Evangelikalen sehr viel netter behandelt haben, sogar nach meinem bissigen Bericht über ihre Gemeinde? Ja, eigentlich alle religiösen Fanatiker, die ich kenne, behandeln mich besser als ihr! Sogar der katholische Fundamentalist, der mich "Antisemit" nennt!
Zuletzt bearbeitet von Der Autor am 08.12.2007, 01:25, insgesamt einmal bearbeitet |
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#879457) Verfasst am: 08.12.2007, 01:24 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Werden in dem Aufsatz Beispiele genannt? |
Du meinst aus dem Leben gegriffene?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#879458) Verfasst am: 08.12.2007, 01:25 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Werden in dem Aufsatz Beispiele genannt? |
"If this view is right, it is misleading to speak of the empirical content of an individual statement -- especially if it be a statement at all remote from the experiential periphery of the field. Furthermore it becomes folly to seek a boundary between synthetic statements, which hold contingently on experience, and analytic statements which hold come what may. Any statement can be held true come what may, if we make drastic enough adjustments elsewhere in the system. Even a statement very close to the periphery can be held true in the face of recalcitrant experience by pleading hallucination or by amending certain statements of the kind called logical laws. Conversely, by the same token, no statement is immune to revision. Revision even of the logical law of the excluded middle has been proposed as a means of simplifying quantum mechanics; and what difference is there in principle between such a shift and the shift whereby Kepler superseded Ptolemy, or Einstein Newton, or Darwin Aristotle?"
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#879461) Verfasst am: 08.12.2007, 01:27 Titel: |
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Der Autor hat folgendes geschrieben: | Wie hier mit Menschen umgesprungen wird finde ich unfassbar. Ist euch eigentlich klar, dass mich die Evangelikalen sehr viel netter behandelt haben, sogar nach meinem bissigen Bericht über ihre Gemeinde? Ja, eigentlich alle religiösen Fanatiker, die ich kenne, behandeln mich besser als ihr! Sogar der katholische Fundamentalist, der mich "Antisemit" nennt! |
Zitat: | Sondern was er vorschlägt, ist, dass wir jeden Satz standhalten lassen können, was immer kommen mag, solange wir bereit sind, an anderen Stellen im Gesamtsystem unseres Wissens die richtigen Adjustierungen vorzunehmen, und umgekehrt kann auch jeder Satz Gegenstand einer Revidierung werden, wenn wir eine entsprechende Adjustierung in unserem Gesamtsystem für notwendig halten. |
Jetzt bin ich mal gespannt.
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#879463) Verfasst am: 08.12.2007, 01:29 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Werden in dem Aufsatz Beispiele genannt? |
"If this view is right, it is misleading to speak of the empirical content of an individual statement -- especially if it be a statement at all remote from the experiential periphery of the field. Furthermore it becomes folly to seek a boundary between synthetic statements, which hold contingently on experience, and analytic statements which hold come what may. Any statement can be held true come what may, if we make drastic enough adjustments elsewhere in the system. Even a statement very close to the periphery can be held true in the face of recalcitrant experience by pleading hallucination or by amending certain statements of the kind called logical laws. Conversely, by the same token, no statement is immune to revision. Revision even of the logical law of the excluded middle has been proposed as a means of simplifying quantum mechanics; and what difference is there in principle between such a shift and the shift whereby Kepler superseded Ptolemy, or Einstein Newton, or Darwin Aristotle?" |
Vielen Dank, Meister.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#879465) Verfasst am: 08.12.2007, 01:38 Titel: |
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Der Autor hat folgendes geschrieben: | Allgemein gesagt ist das die Position vieler Postmodernisten. |
Nicht so, wie du das darstellst. Übrigens glaube ich, dass du auch diesen Begriff nicht einordnen kannst. Schon dass du Feyerabend einfach so dazuzählst...
Du hättest den Aufsatz mal ganz lesen sollen. Da steht nämlich auch Folgendes:
"Ein weiterer Pluspunkt des Feyerabendschen Relativismus ist darin zu sehen, dass er unseren Blick dafür schärft, dass auch unsere eigene Vorstellung von Wahrheit einer spezifischen Tradition entspringt, d.h. dass es sich hier um eine spezifische Konstruktion von Wahrheit handelt, also um eine Wahrheit für uns – nicht um eine prinzipiell für alle Menschen verbindliche Wahrheit an sich."
Wohlgemerkt, das ist MSS' eigene Position. Und so, wie du dich hier bisher geäußert hast, glaube ich nicht, dass du sie unterschreiben kannst.
Übrigens teile ich MSS' Kritik an Feyerabend weitestgehend. Insbesondere die direkt nachfolgende Passage findet durchaus meine Zustimmung. Aber davon abgesehen sagt selbst eine Kuriosität wie Feyerabend eben nicht, dass einfach jeder irgendwie Recht hat, sondern hat doch eine wenigstens etwas elaboriertere Position. Und auch Feyerabend sagt nicht, dass schwarz nicht schwarz wäre, weil irgendjemand das anders nennen würde. So ein Quatsch findet sich selbst bei ihm dann doch nicht.
(Interessantes Beispiel übrigens, diese Sache mit der schwarzen Farbe. Würdest du dich als Universalienrealisten bezeichnen?)
Der Autor hat folgendes geschrieben: | Du glaubst wohl, du kannst dir alles erlauben!? "Totalitär", "dogmatisch", so eine Unverschämtheit! |
Oh, vielen Dank. Ich fasse das als Kompliment auf.
Der Autor hat folgendes geschrieben: | Ist die Erde dogmatisch rund oder ist sie skeptisch rund? |
Bullshit. Die Erde ist (näherungsweise) rund. Und das ist nicht das, was ich an deinen Äußerungen zu bemängeln habe. Thema verfehlt.
Der Autor hat folgendes geschrieben: | Wie hier mit Menschen umgesprungen wird finde ich unfassbar. |
Wenn du meinst, du selbst wärst ein umgänglicher Mensch, dann reflektiere vielleicht mal deine diversen vergangenen Äußerungen und Handlungsweisen und deinen Umgang mit anderen (anwesenden wie abwesenden) Menschen, insbesondere solchen mit anderen Ansichten. Ich muss nicht alles tolerieren.
Der Autor hat folgendes geschrieben: | Ist euch eigentlich klar, dass mich die Evangelikalen sehr viel netter behandelt haben, sogar nach meinem bissigen Bericht über ihre Gemeinde? |
Ich glaube nicht, dass Nettigkeit ideologiegebungen ist. Ich kenne einige Evangelikale, die sogar sehr nett sind.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 08.12.2007, 02:48, insgesamt 6-mal bearbeitet |
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#879479) Verfasst am: 08.12.2007, 01:57 Titel: |
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Aber worin reflektieren?
Zuletzt bearbeitet von Torsten am 08.12.2007, 02:06, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#879480) Verfasst am: 08.12.2007, 02:00 Titel: |
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Großartig. Das war fast schon ein dekonstruktiver Akt. Ich danke dir.
Um das mal weiterzutreiben: Wenn er sie reflektiert, muss ich sie vielleicht nicht mehr reflektieren.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#879484) Verfasst am: 08.12.2007, 02:07 Titel: |
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Zitat: | Aber worin reflektieren? |
Im Profil eines anderen - gewissermaßen?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#879486) Verfasst am: 08.12.2007, 02:09 Titel: |
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Torsten hat folgendes geschrieben: | Im Profil eines anderen - gewissermaßen? |
Diesem Gedankengang kann ich jetzt ehrlich gesagt nicht mehr so ganz folgen...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#879506) Verfasst am: 08.12.2007, 07:18 Titel: |
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Der Autor hat folgendes geschrieben: | Wie hier mit Menschen umgesprungen wird finde ich unfassbar. |
wie lehrt das Sprichwort:
So wie man in den Wald hineinsch****,
So stinkt es heraus.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#879596) Verfasst am: 08.12.2007, 12:46 Titel: |
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Der Autor hat folgendes geschrieben: | Wie hier mit Menschen umgesprungen wird finde ich unfassbar. |
Passives ad-hominem?
Schönes Konzept, gefällt mir.
Das angesetzt möchte ich darauf hinweisen, dass hier niemand deine Person kritisiert oder irgendwie "mit dir umgeht". Gegenstand der Diskussion sind deine Positionen und dargelegten <s>Argu</s> Behauptungen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#879597) Verfasst am: 08.12.2007, 12:52 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Das angesetzt möchte ich darauf hinweisen, dass hier niemand deine Person kritisiert oder irgendwie "mit dir umgeht". |
Oh, ich habe schon auch in verschiedener Weise seine "Person" kritisiert. Mein Totalitarismusvorwurf, um den es hier ja gerade insbesondere ging, war allerdings zugegebenermaßen gerade nicht auf seine Person gemünzt, sondern auf die von ihm hier dargestellten Inhalte. Insofern hast du immerhin nicht ganz unrecht.
Und es stimmt natürlich nicht, dass wir hier nicht (so oder so) miteinander umgehen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 08.12.2007, 12:59, insgesamt einmal bearbeitet |
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#879601) Verfasst am: 08.12.2007, 12:56 Titel: |
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Du hast Recht, wobei ich keine Ahnung habe, wie ich persönlich mit Dem Autor umgehen würde.
Allerdings denke ich auch, er nimmt das Ganze hier viel zu persönlich.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#879612) Verfasst am: 08.12.2007, 13:07 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Du hast Recht, wobei ich keine Ahnung habe, wie ich persönlich mit Dem Autor umgehen würde. |
Wenn du mit "persönlich" das Real-Life meinst, so weiss ich es selbstverständlich auch nicht, weil sich das nur aus dem Umgang selbst ergeben kann.
Wenn ich sage, ich kritisiere die Person des Autors, dann meine ich hier die Person, die sich uns hier im Forum unter diesem Usernamen präsentiert.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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