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Auftreten gegenueber Religionen und Gläubigen
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Celsus-2006
Unpapst



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland

Beitrag(#883478) Verfasst am: 13.12.2007, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich erlebe immer wieder, wie es völlig akzeptiert wird, die Kirche zu kritisieren, da sind auch die Christen immer ganz schnell nickend dabei. Wenn man sagt, dass man konfessionslos/ ausgetreten ist, findet man noch immer relativ viel Verständnis. Aber wenn man sagt, dass man Atheist ist, dann zieht kurz so ein schauriger, eisiger Hauch durch den Raum. Die meisten sagen dann nichts, aber man liest in ihren Gesichtern eine eigenartige Mischung aus Mitleid, Unverständnis, Betroffenheit.
Früher habe ich es deshalb vermieden, das zu sagen, heute genieße ich es eher...
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#883488) Verfasst am: 13.12.2007, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Idler hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Das kann doch kein Argument dafür sein, denjenigen, die gegen einzelne Punkte in meiner beispielhaften Auflistung kämpfen, zu empfehlen, den Kampf einzustellen. Und besonders merkwürdig halte ich es, nur dem eigenen Lager die Aufgabe zu empfehlen.


Hat das jemand getan? Bei diesem Aspekt meiner Argumentation geht nicht darum, aufzugeben. Es geht darum, sich realistische Ziele zu setzen - vor dem Hintergrund der Realität. Und ich finde, es ist naiv zu glauben, man könne die Religiösität der Menschen vom Erdball fegen. Gläubige sind nicht meine Feinde, gegen die ich in den Kampf ziehe. Deine Rhethorik ist bezeichnend.

Bezeichnend ist nicht die Rhetorik, die du mir unterstellst, sondern, wie du meine Worte absichtlich oder unabsichtlich missverstehst. Ich habe von einem Kampf gegen vermutlich unauslöschliche Phänomene, nicht vom Kampf gegen Menschen geschrieben und der Glaube befand sich überhaupt nicht in meiner Auflistung:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Vieles wird es immer geben. Mord und Totschlag, Rassismus, Sexismus, Unterdrückung, Stalking. Die meisten politischen Lager wird es wohl auch immer in der einen oder anderen Form geben, von links bis rechts, von liberal bis konservativ.
Das kann doch kein Argument dafür sein, denjenigen, die gegen einzelne Punkte in meiner beispielhaften Auflistung kämpfen, zu empfehlen, den Kampf einzustellen. Und besonders merkwürdig halte ich es, nur dem eigenen Lager die Aufgabe zu empfehlen.


Idler hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Was du für eine Utopie hältst, scheint in Europa für das alltägliche Leben der Menschen schon größtenteils Realität geworden zu sein. Kaum jemand geht in die Kirche und lebt seine Religion und die Zahlen nehmen weiterhin stark ab.


Das sind äußere Erscheinungen. Die Zugänglichkeit für Irrationales, für Glauben bleibt bei vielen erhalten. Das äußert sich in kleinen Dingen:

... bei Horoskopen, Schlaflosigkeit bei Vollmond, Alternativmedizin, Verschwörungstheorien, Freitag, dem 13., vermeinlich böswilligen Kaskaden roter Ampeln, antizipierter Tauschgerechtigkeit ("Ich helfe heute der Oma über die Straße, damit erhöht sich meine Wahrscheinlichkeit, nächstes Jahr eine Gehaltserhöhung zu bekommen."), der Faszination für Mythen, Zauberer, Gespenster und Kobolde (Harry Potter, Herr der Ringe),

Ich sehe in deiner Auflistung keinen Zusammenhang. Die Lektüre von Harry Potter zählst du als negativen Hang zum Irrationalen? Mit der Ansicht wärst du ja radikaler als der Papst.

Alternativmedizin muss sich heute als wissenschaftlich geben und verkleiden. Die meisten Patienten, die auf solche Medizin zurückgreifen, wissen tw. gar nicht, dass es sich um "Atlernativmedizin" handelt. Der Hausarzt verschreibt ja homöopathische Medikamente nicht anders, als das echte Zeug. Den Patienten kann man in der Regel keine Irrationalität vorwerfen.

Du scheinst Rationalität und Allwissenheit gleichzusetzen.

Und das, was wirklich als Esoterik und Ersatzreligiosität zählen kann, gab es auch schon früher und ist laut der Shell Jugendstudie auch gerade bei jenen beliebt, die auch sonst religiöser sind.

Idler hat folgendes geschrieben:
und schließlich in dem wunderschönes Satz vermeintlich überzeugter Atheisten: "Irgendwas Höheres muss es ja geben."

Leute, die sowas sagen zählen in allen Umfragen, die ich gesehen habe, zu denen, die an Gott glauben. Wenn wir diese Leute als Atheisten hereinnehmen würden, dann läge unser Anteil in den europäischen Ländern nicht mehr zwischen 30-50% sondern eher bei 70-80%.

Idler hat folgendes geschrieben:

Die institutionalisierte Religiösität nimmt ab. Das ist richtig. Im selben Zuge verlassen Menschen scharenweise Parteien und Gewerkschaften. Jugendliche meiden Parteien, sind aber nicht unpolitisch. Sie schließen sich Vereinen mit ganz konkreten Interessen an (Umwelt, Soziales etc.).

Die Institutionalisierung der Religion ist für mich ein wesentlicher Aspekt von Religiosität. Du musst schon einen seltsamen Religionsbegriff haben, wenn es dich für die Anwendung desselben nicht stört, dass bald keiner mehr in die Kirche geht und es in zwanzig Jahren praktisch keine Nonnen und Mönche mehr geben wird. Ohne das wöchentliche Ritual und die Gleichschaltung durch Predigten nehmen auch individueller und diffuser Glaube ab.
Ob diese Entwicklung nur die Kirchen betrifft, oder generell an einer Individualisierung liegt, oder daran, dass die Menschen heute mündiger sind und lieber selber denken, ändert nichts am beobachteten Phänomen.

Idler hat folgendes geschrieben:
Im religiösen Bereich gestalten die Leute ihre Religion selber: ein bisschen christliche Nächtenliebe, etwas Zen-Buddhismus, eine Prise Yoga und Vegetarismus.

Nächstenliebe hat das Christentum nicht patentiert und vom Rest deiner Auflistung hat nur der Buddhismus notwendigerweise mit Religion zu tun.

Idler hat folgendes geschrieben:
Gläubige sind Menschen, die es zu überzeugen gilt, dass ihr privater Glauben ihre persönliche Angelegenheit ist (so wie für mich mein philosophisches Lehrgebäude), und dass das Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft notwendigerweise einen neutralen Staat und eine gemeinsame Ethik voraussetzt. Dieses Ziel ist realistisch und die Aufgabe für uns groß genug. Warum die eigenen Ressourcen in einem "Kampf" gegen den Glauben verschwenden?

Du verlangst von den Menschen, einen privaten Glauben zu haben, der keine Ethik beinhaltet, die dich stört? Du willst also Christentum und Islam in einen inhaltsleeren Meditationsverein verwandeln, oder wie soll das aussehen?

Nein, da ist der direkte und offene Kampf gegen den Glauben effektiver. Die Menschen halten ihren Glauben dann aus der Politik heraus, wenn sie damit rechnen müssen, dass man sich über ihren lächerlichen Glauben auch lächerlich macht, wenn man also aufzeigt, dass der Kaiser keine Kleider hat. Der Rückzug des Glauben aus dem öffentlichen Bereich in Westeuropa ist Teil einer Verteidigungsstrategie und nicht das Ergebnis von Bescheidenheit.

Darüber hinaus kann gerade auch der private Glaube hochgefährlich sein. Dazu gehören der Glaube an den Teufel, an Bestrafung von natürlichem, harmlosen menschlichen Sexualverhalten, Ablehnung von lebensrettenden Blutspenden und vielem mehr. Private Glaubensinhalte beeinflussen die Menschen und diese Inhalte werden auch weitergegeben, weil die Gläubigen von deren Wahrheit überzeugt sind.
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Idler
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Anmeldungsdatum: 24.11.2007
Beiträge: 246

Beitrag(#883490) Verfasst am: 13.12.2007, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Wir müssen sie überzeugen, dass es keines Mitleids bedarf, wenn jemand Atheist ist. Sie lernen das schon früh. Erfahrungsgemäß akzeptieren sie, dass ich als Atheist durchaus glücklich und ausgefüllt, ja sogar äußerst hilfsbereit (nächstenlieb) leben kann.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#883491) Verfasst am: 13.12.2007, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Celsus-2006 hat folgendes geschrieben:
Ich erlebe immer wieder, wie es völlig akzeptiert wird, die Kirche zu kritisieren, da sind auch die Christen immer ganz schnell nickend dabei. Wenn man sagt, dass man konfessionslos/ ausgetreten ist, findet man noch immer relativ viel Verständnis. Aber wenn man sagt, dass man Atheist ist, dann zieht kurz so ein schauriger, eisiger Hauch durch den Raum. Die meisten sagen dann nichts, aber man liest in ihren Gesichtern eine eigenartige Mischung aus Mitleid, Unverständnis, Betroffenheit.
Früher habe ich es deshalb vermieden, das zu sagen, heute genieße ich es eher...


Das ist aber nicht mehr überall so. Im Osten ist es relativ normal, und in den größeren Städten nördlich Österreichs (wozu Bayern dazuzuzählen ist) stört es keine Sau, wenn man nicht an Gott glaubt.

Allerdings ist kirchenkritik trotzdem oft verpönt, weil die ja angeblich so viel gesamtgesellschaftlich Gutes tun.

Die Kehrseite daran, dass in besagten Gebieten weniger Leute noch Kirchenmitglied sind (bzw. es nie jemals waren) bedeutet natürlich auch, dass sich völlig falsche Vorstellungen gemacht werden.
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Roter Ballon
Lifted



Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#883503) Verfasst am: 13.12.2007, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

@tillich
welchen Denktraditionen entsprechen eher deiner Symbolsprache?

Comte sah sich als Gründer und Prophet einer neuen „Religion der Menschlichkeit“. Der ehemals vor allem den strengen „Tatsachenwissenschaften“ anhängende Comte rief damit praktisch eine neue Theokratie aus. Kritiker sahen in seinen Bestrebungen einen „gottlosen Katholizismus“. Er veröffentlichte vier Ausgaben des Système de politique positive (1851–1854).

im Gegensatz dazu steht beispielsweise Max Webers protestantische Ethik mit seinen Wurzeln aus der Prädestinationslehre

eine interessante Überraschung erlebte ich z.b. auch in dem Wikiartikel Timaios, klingt irgendwie ratzingerlight dachte ich.

oder hmm ... ich nenns jetzt mal "Vorsemitisch"
mit der Vermengung der biblischen Testamente ist da ein janzer gordischer Knoten draus geworden.
schönen dank noch an Augustinus und den Kirchenvätern. (grumml)
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Querdenker
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
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Beitrag(#883566) Verfasst am: 13.12.2007, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Wen es interessiert, der kann ja mal auf diese Seite gehen und dort nach dem Begriff Gottlos suchen:
http://www.bibleserver.com/index.php

In der Luther-Übersetzung gibt es dazu 285 Treffer. Man muss da nur mal Querlesen, in welchem Zusammenhang der Begriff verwendet wird und schon wird den meisten klar werden, warum das so tief in den Köpfen verwurzelt ist. zwinkern
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Roter Ballon
Lifted



Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#883717) Verfasst am: 13.12.2007, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

und genau hier finden wir uns an der größten Panne in der Geistesgeschichte des Abendlandes.

der Bibel.

So als gäbe es keine Kulturen außerhalb dieses Werkes
So als gäbe es kein Recht vor den 10 geboten
So als gäbe es nur diese eine persönlichen biblische Monogott Vorstellung.

und ohne Bibeltreue ist alles nur Sodom und Gomorah.

Wen dem so wäre, das es diese eine göttliche Quelle - per definitionem ja ewig und unveränderlich, sollten dann nicht alle Denktraditionen auf eine klar zu findenden Ursprung des "Logos" zurückzuführen seien.

Sind sie aber nicht.

Es ist eher so das die Gottesvorstellung immer wieder dem jeweiligen Zeitgeist angepaßt wird, der eher reinen unpersönlichen Ideengeschichte der Hellenisten ist über die Kirchenväter die Person Jesus dem Immateriellen eine Identität verliehen worden mit der auch noch der ungebildetste Abergläubische etwas fassbares zur hand gegeben werden kann.
Die sogenannten Weisheiten der Bibel wurden dann im nachhinein über die Exegese antiker Philosophie zu gnostischen Höhen hochstilisiert.

Um zu überprüfen ob ich recht hab oder nicht, reicht mir persönlich ein schlichter Blick auf die Deklaration der Menschenrechte
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“

eine verbindliche Formel die in ihrer Universalität eben nur in einer atheistischen Semantik Sinn macht.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Beitrag(#883744) Verfasst am: 13.12.2007, 19:10    Titel: Re: Auftreten gegenueber Religionen und Gläubigen Antworten mit Zitat

Idler hat folgendes geschrieben:

Ich muss als Atheist nicht unbedingt die Religiösität und Spiritualität meiner Gesprächspartner durch den Kakao ziehen und mich als Besserwisser in Szene setzen.


Das Problem im Diskurs mit Religiösen ist aber manchmal, dass sie einem nicht den Ausweg lassen, dass ihre Religiösität und ihre Spiritualität möglicherweise tatsächlich nichts mit mir zu tun haben - mich weder subjektiv noch objektiv tatsächlich betreffen oder irgendeine Relevanz für mich, mein Leben oder meine Existenz haben. Wer mir diesen Ausweg - mindestens als als denkbare Option - lässt, muss nicht befürchten, dass ich ihn verspotte. Selbst dann nicht, wenn ich mich tatsächlich "intelektuell überlegen" fühlen sollte. Wer allerdings vor lauter vermeintlicher Menschenfreundlichkeit, die im Grunde nichts anderes als (ungerechtfertigte) weltanschauliche Überheblichkeit ist, nicht davon lassen kann, mildtätig seinen Gott über mich gnädig urteilen zu lassen, darf nicht damit rechnen, dass ich mir diese Unverschämtheit gefallen lasse. Und da wird es schnell unauflöslich. Der ansonsten von mir hochgeschätzte tillich wähnte unsereins ja auch irgendwo in der Nähe seines Gottes... Mit den Augen rollen
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#883756) Verfasst am: 13.12.2007, 19:18    Titel: Re: Auftreten gegenueber Religionen und Gläubigen Antworten mit Zitat

Ganz aktutell wird gar Dawkins von Christen bei IDEA vereinnahmt.
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Idler
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Anmeldungsdatum: 24.11.2007
Beiträge: 246

Beitrag(#883799) Verfasst am: 13.12.2007, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich habe von einem Kampf gegen vermutlich unauslöschliche Phänomene, nicht vom Kampf gegen Menschen geschrieben und der Glaube befand sich überhaupt nicht in meiner Auflistung:


Warum machst du dann so eine Auflistung, wenn nicht um die Argumentation bezüglich des Glaubens zu stützen? Es geht in diesem Thread doch um den Glauben.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich sehe in deiner Auflistung keinen Zusammenhang. Die Lektüre von Harry Potter zählst du als negativen Hang zum Irrationalen? Mit der Ansicht wärst du ja radikaler als der Papst.


Der Zusammenhang war doch offensichtlich: Ich sprach davon, dass Menschen auch ohne Religion im Alltag durchaus zu glauben bereit sind bzw. sich von Mythen, die Irrationales zum Inhalt haben, verzaubern lassen, dass sie also als Menschen nicht durchgehend streng rational denken und handeln. Unsere Kreativität speist sich womöglich aus der selben Quelle. Nichts in meiner Aufzählung habe ich negativ dargestellt, auch nicht Harry Potter.


Dies nur zur Klärung von Missverständnissen.
Ansonsten nehme ich deine Argumente zur Kenntnis.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#883936) Verfasst am: 13.12.2007, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Idler hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich habe von einem Kampf gegen vermutlich unauslöschliche Phänomene, nicht vom Kampf gegen Menschen geschrieben und der Glaube befand sich überhaupt nicht in meiner Auflistung:


Warum machst du dann so eine Auflistung, wenn nicht um die Argumentation bezüglich des Glaubens zu stützen? Es geht in diesem Thread doch um den Glauben.

Es geht um den Glauben und nicht um die Gläubigen. Meine Auflistung unter anderem von politischen Phänomenen sollte eigentlich auch verdeutlichen, dass hier nicht von bewaffnetem Kampf oder ähnlichem die Rede ist, sondern von offener und ehrlicher Debatte und dem Versuch möglichst viele von der eigenen Sache zu überzeugen, so wie es etwa die Parteien oder politischen Interessensgemeinschaften auch tun.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#884154) Verfasst am: 14.12.2007, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Xamanoth schrieb:
Erich Mielke hat sich durchaus als aufgeklärter Mensch verstanden:

Zitat:
Zitat:
Mielke selbst sah sich als Humanist an:

„Wir sind nicht gefeit leider, dass auch mal ein Schuft noch unter uns sein kann, wir sind nicht gefeit dagegen, leider. Wenn ich das schon jetzt wüsste, dann würde er ab morgen schon nicht mehr leben. Ganz kurz – Prozess. Aber weil ich Humanist bin, deshalb habe ich solche Auffassungen. Lieber Millionen Menschen vor'm Tode retten als wie einen Banditen leben lassen, der also uns dann also die Toten bringt. ... unverständlich ... mal richtig erklären, warum man so hart sein muss. All das Geschwafel von wegen nicht Hinrichten und nicht Todesurteil – alles Käse is' Genossen. Hinrichten den Menschen ohne ... unverständlich ..., ohne Gerichtsbarkeit und so weiter."[2] – 1982, Ausschnitt eines Stasi-Tonbandprotokolls, auf einer Konferenz hoher Stasi-Offiziere, mit Bezug auf die Flucht von Werner Stiller[3].


'Was nur zeigt, dass der Begriff des Humanisten ohne jeden deskribtiven Wert ist.

Und ich red mir seit Jahren den Mund fusselig, dabei kann man es so einfach ausdrücken.
Hihihi

Zitat:
Blanca schrieb:
die deppen haben viel zu lange den ton angegeben. wir werden sie nicht diskriminieren, wir werden sie nicht verbrennen oder foltern und zwingen vom glauben abzufallen, wir werden sie nicht im berufsleben benachteiligen und wir werden sie nicht in ghettos zusammentreiben...

aber wir werden sagen, daß sie deppen sind ! weil es die wahrheit ist !

Hihihi Wer so schreibt, will zitiert werden. Also bitteschön Cool
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Roter Ballon
Lifted



Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#884184) Verfasst am: 14.12.2007, 03:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ungeduldiges Händetrommeln...

okay, das mir hier allzu viele in die Parade fahren ist wohl illusorisch.

Um dann selbst wieder auf "Das Auftreten gegenüber Religionen ..." zurückzukommen würd ich gerne anmerken, das ein "ehrlicher" Atheist die rein hypothetische Option einer göttlichen Wirklichkeit durchaus projizieren kann, die sich daraus ergebenden Handlungsoptionen aber zu keiner befriedigenden Ziel findenden Problemlösung führen.

Ein positiver Atheismus erlaubt sich den Luxus aus allen verfügbaren Handlungsoptionen die "Ultima Ratio" heraus zu picken.
Obwohl "Ultima Ratio" ja eigentlich ein theologischer Begriff ist ... eingeschränkt nur durch glaubensimmanente Dogmatik - die dem positivem Atheismus halt schlicht fehlen.


naja
positiver Atheismus: damit meine ich schlicht jede Haltung die nicht auf eine tumbe Ablehnung zurückzuführen ist.
Was auch eine Möglichkeit aufzeigt, die Verneinung des Gottesbegriffes als Chance für neue Wege zu "offenbaren" um nicht auf die Rolle, Negation des Glaubens beschränkt zu werden.
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Idler
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Anmeldungsdatum: 24.11.2007
Beiträge: 246

Beitrag(#884238) Verfasst am: 14.12.2007, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
[...] sondern von offener und ehrlicher Debatte und dem Versuch möglichst viele von der eigenen Sache zu überzeugen, so wie es etwa die Parteien oder politischen Interessensgemeinschaften auch tun.


Dann sind wir uns doch einig, würde ich sagen. zwinkern
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Idler
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Anmeldungsdatum: 24.11.2007
Beiträge: 246

Beitrag(#884244) Verfasst am: 14.12.2007, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
positiver Atheismus: damit meine ich schlicht jede Haltung die nicht auf eine tumbe Ablehnung zurückzuführen ist.
Was auch eine Möglichkeit aufzeigt, die Verneinung des Gottesbegriffes als Chance für neue Wege zu "offenbaren" um nicht auf die Rolle, Negation des Glaubens beschränkt zu werden.


Ich bin dem Begriff des positiven Atheismus erstmals in Indien begegnet, als ich auf einer Exkursion das Atheist Center in Vijayawada besucht hatte. In ihrer Entwicklungsarbeit wird sehr deutlich, welche für die Menschen positiven Effekte es hat, wenn der gröbste entwicklungshemmende Aberglauben abgelegt wird. Die Projekte (Dorfentwicklung, Stellung der Frau, Überwindung der Kasten etc.) sind sehr überzeugend.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#884408) Verfasst am: 14.12.2007, 14:58    Titel: Re: Auftreten gegenueber Religionen und Gläubigen Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Idler hat folgendes geschrieben:

Ich muss als Atheist nicht unbedingt die Religiösität und Spiritualität meiner Gesprächspartner durch den Kakao ziehen und mich als Besserwisser in Szene setzen.


Das Problem im Diskurs mit Religiösen ist aber manchmal, dass sie einem nicht den Ausweg lassen, dass ihre Religiösität und ihre Spiritualität möglicherweise tatsächlich nichts mit mir zu tun haben - mich weder subjektiv noch objektiv tatsächlich betreffen oder irgendeine Relevanz für mich, mein Leben oder meine Existenz haben. Wer mir diesen Ausweg - mindestens als als denkbare Option - lässt, muss nicht befürchten, dass ich ihn verspotte. Selbst dann nicht, wenn ich mich tatsächlich "intelektuell überlegen" fühlen sollte. Wer allerdings vor lauter vermeintlicher Menschenfreundlichkeit, die im Grunde nichts anderes als (ungerechtfertigte) weltanschauliche Überheblichkeit ist, nicht davon lassen kann, mildtätig seinen Gott über mich gnädig urteilen zu lassen, darf nicht damit rechnen, dass ich mir diese Unverschämtheit gefallen lasse. Und da wird es schnell unauflöslich. Der ansonsten von mir hochgeschätzte tillich wähnte unsereins ja auch irgendwo in der Nähe seines Gottes... Mit den Augen rollen



Das mit dem "durch den Kakao ziehen" ist aber manchmal durchaus eine erwägenswerte Sache.

Was ist denn beispielsweise mit Scientologen. Wenn ich etwas von Xenu, dem bösen intergalktischen Herrscher höre oder lese, dann muss ich einfach lachen.
Warum sollte man den jeden Blödsinn erstmal ernst nehmen, bzw. warum sollte man denn nicht Blödsinn als das bezeichnen, was es ist?
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Red O'Rig
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Anmeldungsdatum: 08.12.2007
Beiträge: 248
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#884422) Verfasst am: 14.12.2007, 15:18    Titel: Re: Auftreten gegenueber Religionen und Gläubigen Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Das mit dem "durch den Kakao ziehen" ist aber manchmal durchaus eine erwägenswerte Sache.

Was ist denn beispielsweise mit Scientologen. Wenn ich etwas von Xenu, dem bösen intergalktischen Herrscher höre oder lese, dann muss ich einfach lachen.
Warum sollte man den jeden Blödsinn erstmal ernst nehmen, bzw. warum sollte man denn nicht Blödsinn als das bezeichnen, was es ist?


Weil in unserer Gesellschaft, in welcher der Glauben schon den Kindern mehr oder minder aus verschiedenen Quellen indoktriniert wird, religiöse Inhalte immer noch von vielen Menschen als bis zu einem gewissen Grad unantastbar angesehen werden. Es macht einen großen Unterschied, ob du ein kleines Kind nicht ernst nimmt, dass glaubt, einen imaginären Freund zu haben, dank dem seine Verfehlungen von ihr genommen werden; oder ob du einen erwachsenen Menschen nicht ernstnimmst, der...äh...

*hustet* ...ich denke, man versteht, was ich meine. zynisches Grinsen
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Betrachtet man die Menschheit zu genau, schämt man sich irgendwann dafür, ihr anzugehören...
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#884428) Verfasst am: 14.12.2007, 15:24    Titel: Re: Auftreten gegenueber Religionen und Gläubigen Antworten mit Zitat

Red O'Rig hat folgendes geschrieben:

Weil in unserer Gesellschaft, in welcher der Glauben schon den Kindern mehr oder minder aus verschiedenen Quellen indoktriniert wird, religiöse Inhalte immer noch von vielen Menschen als bis zu einem gewissen Grad unantastbar angesehen werden.


Das ist einfach ein Schutz der eigenen Position, da den religiösen oftmal vernünftige Argumente fehlen. Daher Kritik lieber gleich im Voraus unterbinden. Zum Kotzen![/quote]
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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#884490) Verfasst am: 14.12.2007, 16:27    Titel: Re: Auftreten gegenueber Religionen und Gläubigen Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wenn ich etwas von Xenu, dem bösen intergalktischen Herrscher höre oder lese, dann muss ich einfach lachen.
Warum sollte man den jeden Blödsinn erstmal ernst nehmen, bzw. warum sollte man denn nicht Blödsinn als das bezeichnen, was es ist?


Sobald dieser Herrscher ein "intergalaktischer" ist, soll er wohl auch über unsere Galaxie und alles, was darin ist, herrschen. Also auch über mich. Insofern spricht hier nichts gegen Spott gegenüber einer solchen Auffassung. Wenn allerdings jemand eine "tiefe", "spirituelle" Erfahrung macht, in der dieser jemand jenem "Xenu" zu begegnen meint, dann kann ich schlecht das Gegenteil beweisen. Das ist "seine" subjektive Realität. Er "begegnet" Xenu, andere hören Stimmen oder haben spirituelle Erlebnisse bei Europapokalsiegen. So what? Er soll mir nur nicht erzählen, was ich alles zu tun habe, weil "Xenu" ihm berichtet habe, dass er es so will. Dann wird "sein" Unsinn zu meiner Sache. Auch ansonsten halte ich Xenu als objektives Phänomen außerhalb des Kopfes des Xenu-Gläubigen natürlich für Unsinn. Aber genauso akzeptiere ich, dass Xenu innerhalb seines Kopfes eine unbestreitbare und womöglich sogar messbare Realität ist.
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



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Beitrag(#884572) Verfasst am: 14.12.2007, 17:46    Titel: Re: Auftreten gegenueber Religionen und Gläubigen Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wenn ich etwas von Xenu, dem bösen intergalktischen Herrscher höre oder lese, dann muss ich einfach lachen.
Warum sollte man den jeden Blödsinn erstmal ernst nehmen, bzw. warum sollte man denn nicht Blödsinn als das bezeichnen, was es ist?


Sobald dieser Herrscher ein "intergalaktischer" ist, soll er wohl auch über unsere Galaxie und alles, was darin ist, herrschen. Also auch über mich. Insofern spricht hier nichts gegen Spott gegenüber einer solchen Auffassung. Wenn allerdings jemand eine "tiefe", "spirituelle" Erfahrung macht, in der dieser jemand jenem "Xenu" zu begegnen meint, dann kann ich schlecht das Gegenteil beweisen. Das ist "seine" subjektive Realität. Er "begegnet" Xenu, andere hören Stimmen oder haben spirituelle Erlebnisse bei Europapokalsiegen. So what? Er soll mir nur nicht erzählen, was ich alles zu tun habe, weil "Xenu" ihm berichtet habe, dass er es so will. Dann wird "sein" Unsinn zu meiner Sache. Auch ansonsten halte ich Xenu als objektives Phänomen außerhalb des Kopfes des Xenu-Gläubigen natürlich für Unsinn. Aber genauso akzeptiere ich, dass Xenu innerhalb seines Kopfes eine unbestreitbare und womöglich sogar messbare Realität ist.


hmm... dann bist Du also auch nicht für ein prinzipielles waffenverbot, weil Dich waffen ja nicht stören, hauptsache es will Dich keiner damit erschiessen ?
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#884585) Verfasst am: 14.12.2007, 18:03    Titel: Re: Auftreten gegenueber Religionen und Gläubigen Antworten mit Zitat

Blanka hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wenn ich etwas von Xenu, dem bösen intergalktischen Herrscher höre oder lese, dann muss ich einfach lachen.
Warum sollte man den jeden Blödsinn erstmal ernst nehmen, bzw. warum sollte man denn nicht Blödsinn als das bezeichnen, was es ist?


Sobald dieser Herrscher ein "intergalaktischer" ist, soll er wohl auch über unsere Galaxie und alles, was darin ist, herrschen. Also auch über mich. Insofern spricht hier nichts gegen Spott gegenüber einer solchen Auffassung. Wenn allerdings jemand eine "tiefe", "spirituelle" Erfahrung macht, in der dieser jemand jenem "Xenu" zu begegnen meint, dann kann ich schlecht das Gegenteil beweisen. Das ist "seine" subjektive Realität. Er "begegnet" Xenu, andere hören Stimmen oder haben spirituelle Erlebnisse bei Europapokalsiegen. So what? Er soll mir nur nicht erzählen, was ich alles zu tun habe, weil "Xenu" ihm berichtet habe, dass er es so will. Dann wird "sein" Unsinn zu meiner Sache. Auch ansonsten halte ich Xenu als objektives Phänomen außerhalb des Kopfes des Xenu-Gläubigen natürlich für Unsinn. Aber genauso akzeptiere ich, dass Xenu innerhalb seines Kopfes eine unbestreitbare und womöglich sogar messbare Realität ist.


hmm... dann bist Du also auch nicht für ein prinzipielles waffenverbot, weil Dich waffen ja nicht stören, hauptsache es will Dich keiner damit erschiessen ?


Dein Vergleich zeigt mir, dass du den Punkt, um den es mir ging, offensichtlich nicht ganz verstanden hast. Man kann "Gotteserfahrungen" aka "mythische Erlebnisse" aka "spirituelle Erfahrungen" aka "Auflösung der Schranke zwischen Selbst- und Weltwahrnehmung" sogar messen - was also willst du da wegdiskutieren? Das ist offensichtlich eine Zustand, den unser Hirn herstellen kann. Ganz ohne pathologischen Hintergrund. Ich deute solcherlei Erfahrung "säkular", also im Sinne der (temporären) "Auflösung der Schranke zwischen Selbst- und Weltwahrnehmung". Das Erlebnis an sich kann man aber nicht in sprachlich adäquate Formen fassen. Insofern ist eine Diskussion darüber, die über einen Erfahrungsaustausch hinausgeht, sinnlos. Genauso sinnlos - oder eben lächerlich - ist es, dieses subjektive Erlebnis so zu deuten, dass es eine objektive Relevanz für irgendjemand anderen hätte. Über einen solchen Anspruch kann man sich lustig machen - nicht aber über das Erlebnis an sich.
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#884590) Verfasst am: 14.12.2007, 18:08    Titel: Re: Auftreten gegenueber Religionen und Gläubigen Antworten mit Zitat

Blanka hat folgendes geschrieben:
hmm... dann bist Du also auch nicht für ein prinzipielles waffenverbot, weil Dich waffen ja nicht stören, hauptsache es will Dich keiner damit erschiessen ?

Ab Schalker das so sieht, weiß ich nicht, aber ich neige zu dieser Ansicht. Das Gegenargument ist natürlich "Gelegenheit macht Diebe!". Das kann man auch gegen Religion einsetzen. Nur kann man im Gegensatz zu Waffen innere Realitäten nicht verbieten, auch nicht, wenn sie eine potentielle Gefahr für Andere darstellen.
In beiden Fällen halte ich mehr Freiheit für erstrebenswert, sonst fangen wir irgendwann an, Andersdenkende in geschlossene Anstalten zu sperren. Dass die erstrebenswerte Freiheit im Fall von Waffen nicht in voller Konsequenz praktikabel ist, ist leider auch wahr...
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