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Tschüss, Blocher!
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Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#883519) Verfasst am: 13.12.2007, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Bild von dir?


Nein (leider zwinkern ), zugeschickt bekommen...
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Deus ex Machina
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Anmeldungsdatum: 14.03.2006
Beiträge: 789

Beitrag(#883748) Verfasst am: 13.12.2007, 19:12    Titel: Re: Tschüss, Blocher! Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wenn man die SVP als stimmenstärkste Partei im Gegensatz zur Tradition und Erwartung einfach so von oben herab ausschließt, dann kann die SVP das kinderleicht einen Solidaritätseffekt verwandeln, indem sie sich als den undemokratisch ausgeschlossenen Underdog darstellt.

Konrad hat folgendes geschrieben:
Es ist denkbar dass die SVP, eben weil Ch. Blocher nicht mehr im Bundesrat sitzt, bei Wählern abseits des harten Kerns an Attraktivität verliert.
Zudem ist die SVP nicht der homogene Block, als den sie sich selber gern darstellt. Die Berner und Bündner SVP zählen zum liberalen Flügel der Partei. Und von beiden liberalen Flügeln sitzt nun ein/e Vertreter/in im Bundesrat.



Scheint sich irgendwie beides zu bewahrheiten.

Zitat:
Die Abwahl von Christoph Blocher aus dem Bundesrat bringt der SVP viele neue Parteimitglieder.


Zitat:
In der SVP brodelt es: Berner und Bündner wollen eine eigene Fraktion gründen, die sich von der Oppositionsgelüsten der Zürcher-SVP distanziert.


Beide Zitate aus der "heute". zwinkern
Möglicherweise schliessen sich ja die welschen Kantonsparteien der SVP den Bernern und Bündnern an. Der erwähnte harte Kern der Ostschweizer SVP-Parteien hätte dann massiv an Einfluss verloren.

Ausserdem gibts das neue Ärzte-Album wegen der Blocher-Abwahl gratis. Sehr glücklich Kaum zu glauben... Als sie das letzte Woche im Hallenstadion versprochen haben dachte ich noch, dass das Versprechen leider an eine sehr hypothetische Annahme geknüpft ist.

Sieht alles ziemlich gut aus. Das muss gefeiert werden. Sehr glücklich
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Keksmonster
unkritischer Atheist



Anmeldungsdatum: 24.09.2006
Beiträge: 14
Wohnort: Hallau

Beitrag(#883866) Verfasst am: 13.12.2007, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Und weils gerade zum Thema passt, ein kleines (nicht unbedingt faires...) Porträt des grössten Blocher-Fans:
"Reporter 5.12.07 SF1" Geschockt Lachen
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#884078) Verfasst am: 14.12.2007, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Weils so naheliegend ist... Sehr glücklich



"Initiative zur Ausschaffung / Rückweisung schädlicher Politiker" (Anspielung auf eine entsprechende SVP Volksinitiative, die natürlich gegen Ausländer, nicht Politiker abzielt).


Ich haette da einen noch treffenderen und scharferen Vorschlag fuer ein Anti-SVP-Poster anzubieten...

Einfach eine rote Fahne auf der ein weisses Kreuz einen weissen Kreis mit schwarzem Hakenkreuz darin rauskickt.... Cool

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Laurel
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Anmeldungsdatum: 07.09.2007
Beiträge: 434

Beitrag(#884084) Verfasst am: 14.12.2007, 00:29    Titel: SVP gewinnt neue Mitglieder Antworten mit Zitat

Nach der Abwahl Blochers traten heute 2500 neue Mitglieder in die SVP ein, aber die Partei steht vor der Spaltung.

http://news.search.ch/inland/2007-12-13/offene-konflikte-in-der-svp-fraktion
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#884090) Verfasst am: 14.12.2007, 00:34    Titel: Re: Tschüss, Blocher! Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Bynaus hat folgendes geschrieben:
Für mich ein starkes demokratisches Signal: Extremisten haben in der Schweiz langfristig keine Chance. Der Absturz des gewaltigen Egos von Blocher, der sich praktisch für unentbehrbar hält und auch so auftritt, hat ein mittleres Erdbeben ausgelöst. Gut so.

Da würde ich mich nicht zu früh freuen. Wenn man die SVP als stimmenstärkste Partei im Gegensatz zur Tradition und Erwartung einfach so von oben herab ausschließt, dann kann die SVP das kinderleicht einen Solidaritätseffekt verwandeln, indem sie sich als den undemokratisch ausgeschlossenen Underdog darstellt.
Wir haben das in Österreich ja gesehen. Die prinzipielle Haltung der Parteien, mit der FPÖ auf keinen Fall und in keinem Punkt zusammenzuarbeiten, war während der 90er das beste, was der FPÖ passieren konnte.


Populisten gedeihen am besten in der Opposition - die Lektion werden die Schweizer und andere, die sich jetzt freuen, leider noch lernen müssen.
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Bynaus
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Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#884128) Verfasst am: 14.12.2007, 01:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Populisten gedeihen am besten in der Opposition - die Lektion werden die Schweizer und andere, die sich jetzt freuen, leider noch lernen müssen.


Ja und nein. Man kann das Regierungssystem der Schweiz nicht wirklich so ohne weiteres mit anderen Ländern zu vergleichen. In den letzten, was weiss ich, 50 Jahren mindestens wurde sie stets von einer Koalition aller grossen Parteien regiert. Aber so eine "richtige" Koalition ist das dann auch wieder nicht: jede Partei kocht trotzdem ihr eigenes Süppchen und grenzt sich von der "Koalitionsregierung" ab. Im Prinzip könnte man sagen, alle grossen Parteien sind sowohl in der Regierung als auch in der Opposition, oder anders gesagt: der Begriff "Opposition" ist im politischen System der Schweiz fehl am Platz, vor und nach der Blocher-Abwahl.

Die SVP hat, seit sie in den 90er Jahren stark an Wählern zugelegt hat, stets "Oppositionspolitik" betrieben, die "Classe Politique" in Bern angeprangert, obwohl sie dort Teil davon war. Die Aussage, "jetzt gehen wir in die Opposition" ist darum nur eine leere Floskel - irgendwas müssen sie ja sagen. Das Signal wäre deutlicher gewesen, wenn die SVP-Bundesräte den Beschluss der Parteileitung mitgetragen hätten und zurückgetreten wären, so dass sich für einmal tatsächlich eine Partei in der "Opposition" (=nicht Teil der Regierung) befunden hätte. Aber das hat auch nicht geklappt, eine ziemliche Schlappe für die SVP, die insbesondere die Parteileitung dumm dastehen lässt.

Die SVP kann wohl kaum mehr wachsen, es sei denn, die Schweizer Regierung bewegt sich jetzt Volldampf in Richtung EU (was ich aber schwer bezweifle - nicht zu vergessen, das ist letztlich immer noch eine EU-skeptische, überwiegend bürgerliche Regierung).
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Laurel
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Anmeldungsdatum: 07.09.2007
Beiträge: 434

Beitrag(#884155) Verfasst am: 14.12.2007, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

Die Schweiz fährt wohl besser wenn sie aus der EU draußen bleibt, sie hält sich damit zwar aus einer europäischen Mitverantwortung raus, aber so langsam glaube ich als Deutscher auch nicht mehr so recht an die EU. Die Schweiz und Deutschland haben genügend Verträge miteinander abgeschlossen um ein gutes nachbarliches Auskommen zu gewährleisten, dazu brauchten sie keine EU-Verträge.
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Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#884291) Verfasst am: 14.12.2007, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Sehe ich ähnlich. Ein Beitritt der Schweiz zur EU würde vermutlich ein Weniger an Demokratie bedeuten. Die Schweizerinnen und Schweizer sind nicht einfach europafeindlich (ok, einige sind es), der Hauptgrund für die Ablehnung der EU liegt aber darin, dass die Schweizerinnen und Schweizer ihre demokratischen Freiheiten sehr zu schätzen wissen und die EU als undemokratischer, bürgerferner und bürokratischer Moloch wahrgenommen wird.

Wenn sich die EU geändert hat, wird ihr die Schweiz auch beitreten. Smilie Ich könnte mir eine EU vorstellen, die der heutigen Schweiz gar nicht so unähnlich ist (ich sage das nicht aus Patriotismus oder Überheblichkeit, sondern weil ich tatsächlich der Meinung bin - seit der Abwahl Blochers nochmals umso mehr - dass die direkte Demokratie wirklich eine gute Sache ist). Grosse Autonomie für die Mitglieder (Kantone vs. europäische Staaten), gemeinsamer Überbau nur dort wo es nötig ist (mindestens Aussenpolitik, Verteidigung), Subsidiaritätsprinzip (so viel wie möglich und sinnvoll in den tieferen Stufen regeln) mit einem starken Parlament, vielleicht sogar einem Exekutivrat nach schweizer Vorbild. Die Möglichkeit, Initiativen zu starten (Unterschriftensammlungen, über die dann zwingend abgestimmt wird) und die Möglichkeit, Referenden zu ergreifen (per Unterschriftensammlung eine Abstimmung über ein vom Parlament beschlossenes Gesetz zu erzwingen). Dazu käme ein abgestuftes Beitrittsprozedere für neue Mitglieder. Eine solche EU, glaube ich, könnte den halben Planeten absorbieren (oder auch den ganzen? zwinkern ) und ihren Mitgliedern Stabilität und Wohlstand bringen. "Europäisch" stünde dann nicht mehr für einen Kontinenten, sondern für ein erfolgreiches Gesellschaftsmodell.
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hacketaler
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Beiträge: 6031

Beitrag(#884312) Verfasst am: 14.12.2007, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Sehe ich ähnlich. Ein Beitritt der Schweiz zur EU würde vermutlich ein Weniger an Demokratie bedeuten. Die Schweizerinnen und Schweizer sind nicht einfach europafeindlich (ok, einige sind es), der Hauptgrund für die Ablehnung der EU liegt aber darin, dass die Schweizerinnen und Schweizer ihre demokratischen Freiheiten sehr zu schätzen wissen und die EU als undemokratischer, bürgerferner und bürokratischer Moloch wahrgenommen wird.


die wahrnehmung kommt daher, dass es genau dieser moloch ist.

Zitat:
(ich sage das nicht aus Patriotismus oder Überheblichkeit, sondern weil ich tatsächlich der Meinung bin - seit der Abwahl Blochers nochmals umso mehr - dass die direkte Demokratie wirklich eine gute Sache ist).


die direkte demokratie ist eure lebensversicherung. nicht weil ihr regelmässig schlimme fehler korrigieren müsst an der urne, sondern weil es sich in den köpfen eurer politiker festgesetzt hat, dass es keinen sinn macht einen mist zu entscheiden, der nach 6 monaten aufgehoben wird. das ist der effekt, der resultiert und der alles andere aufhebt. von der volksnähe und dem realitätssinn schweizer politiker können andere länder nur träumen.
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
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Beitrag(#884316) Verfasst am: 14.12.2007, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

hacketaler hat folgendes geschrieben:
Bynaus hat folgendes geschrieben:
Sehe ich ähnlich. Ein Beitritt der Schweiz zur EU würde vermutlich ein Weniger an Demokratie bedeuten. Die Schweizerinnen und Schweizer sind nicht einfach europafeindlich (ok, einige sind es), der Hauptgrund für die Ablehnung der EU liegt aber darin, dass die Schweizerinnen und Schweizer ihre demokratischen Freiheiten sehr zu schätzen wissen und die EU als undemokratischer, bürgerferner und bürokratischer Moloch wahrgenommen wird.


die wahrnehmung kommt daher, dass es genau dieser moloch ist.


Das ist IMO noch zu milde ausgedrückt.
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Joe
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Anmeldungsdatum: 10.06.2004
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Beitrag(#884331) Verfasst am: 14.12.2007, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:

Wenn sich die EU geändert hat, wird ihr die Schweiz auch beitreten. Smilie Ich könnte mir eine EU vorstellen, die der heutigen Schweiz gar nicht so unähnlich ist (ich sage das nicht aus Patriotismus oder Überheblichkeit, sondern weil ich tatsächlich der Meinung bin - seit der Abwahl Blochers nochmals umso mehr - dass die direkte Demokratie wirklich eine gute Sache ist).


so gesehen, müsste eigentlich die EU der Schweiz beitreten.... Sehr glücklich

Direkte Demokratie hat sicherlich vorteile, aber es lähmt auch die Entscheidungen.
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Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#884336) Verfasst am: 14.12.2007, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Direkte Demokratie hat sicherlich vorteile, aber es lähmt auch die Entscheidungen.


Das wird oft gesagt, aber andererseits findet sich die Schweiz regelmässig ganz oben in der Liste der wettbewerbsfähigsten, sichersten, wohlhabendsten Länder dieser Welt. Und nein, das liegt sicher nicht nur an den Auslandsvermögen einiger weniger afrikanischer Diktatoren... zwinkern
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Latina
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Anmeldungsdatum: 28.07.2006
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Wohnort: Börn, Hellvetia

Beitrag(#884372) Verfasst am: 14.12.2007, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Keksmonster hat folgendes geschrieben:
Und weils gerade zum Thema passt, ein kleines (nicht unbedingt faires...) Porträt des grössten Blocher-Fans:
"Reporter 5.12.07 SF1" Geschockt Lachen


Iiiiihhh! Hab grad das Video geschaut; dieser Gerhard Blocher hat doch einfach nicht alle Tassen im Schrank! Mit seinem militärischen Getue und dieses komische Lachen, er findet sich offenbar ganz witzig. Auf welchem Planeten lebt der wohl? Autsch
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hacketaler
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Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#884378) Verfasst am: 14.12.2007, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Joe hat folgendes geschrieben:
Bynaus hat folgendes geschrieben:

Wenn sich die EU geändert hat, wird ihr die Schweiz auch beitreten. Smilie Ich könnte mir eine EU vorstellen, die der heutigen Schweiz gar nicht so unähnlich ist (ich sage das nicht aus Patriotismus oder Überheblichkeit, sondern weil ich tatsächlich der Meinung bin - seit der Abwahl Blochers nochmals umso mehr - dass die direkte Demokratie wirklich eine gute Sache ist).


so gesehen, müsste eigentlich die EU der Schweiz beitreten.... Sehr glücklich

Direkte Demokratie hat sicherlich vorteile, aber es lähmt auch die Entscheidungen.


schau dir doch bitte nochmal genau entscheidungsfindungsprozesse in der brd oder der eu an...
das einzige was schnell geht sind "anti-terror"-gesetze.


und wenn die lösung am ende für das volk besser ist und nicht erst noch durch 5 gerichtsinstanzen muss, dann wäre selbst ein langsamerer entscheidungsprozess noch das kleinere übel der direkten demokratie.
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Laurel
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Anmeldungsdatum: 07.09.2007
Beiträge: 434

Beitrag(#884386) Verfasst am: 14.12.2007, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

hacketaler hat folgendes geschrieben:

schau dir doch bitte nochmal genau entscheidungsfindungsprozesse in der brd oder der eu an...
das einzige was schnell geht sind "anti-terror"-gesetze.

Ultraschnell sind Beschlüsse zur Diätenerhöhung. Böse
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hacketaler
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Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#884409) Verfasst am: 14.12.2007, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Laurel hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:

schau dir doch bitte nochmal genau entscheidungsfindungsprozesse in der brd oder der eu an...
das einzige was schnell geht sind "anti-terror"-gesetze.

Ultraschnell sind Beschlüsse zur Diätenerhöhung. Böse



nur als bemerkung:
hier in der schweiz hör ich äusserst selten klagen, dass die politiker zuviel verdienen würden oder es ein "selbstbedienen" o.ä. wäre...
in deutschland kommt das thema in jeder diskussion nach spät. 5 minuten.
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Joe
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Anmeldungsdatum: 10.06.2004
Beiträge: 750
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Beitrag(#884426) Verfasst am: 14.12.2007, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

hacketaler hat folgendes geschrieben:
Laurel hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:

schau dir doch bitte nochmal genau entscheidungsfindungsprozesse in der brd oder der eu an...
das einzige was schnell geht sind "anti-terror"-gesetze.

Ultraschnell sind Beschlüsse zur Diätenerhöhung. Böse



nur als bemerkung:
hier in der schweiz hör ich äusserst selten klagen, dass die politiker zuviel verdienen würden oder es ein "selbstbedienen" o.ä. wäre...
in deutschland kommt das thema in jeder diskussion nach spät. 5 minuten.



Das hat damit zu tun, das wir in der Schweiz ein Milizsystem haben. Parlamentarier haben praktisch alle noch einen Job nebenher und bekommen bescheidenes Sitzungsgeld während der Session.
Allenfalls Regierungsbeamte bekommen Lohn, ein Bundesrat glaub ich um die 400'00.- pro Jahr. Gemessen an den Löhnen in der Privatwirtschaft ist das relativ Bescheiden.
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hacketaler
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Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#884432) Verfasst am: 14.12.2007, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Joe hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:
Laurel hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:

schau dir doch bitte nochmal genau entscheidungsfindungsprozesse in der brd oder der eu an...
das einzige was schnell geht sind "anti-terror"-gesetze.

Ultraschnell sind Beschlüsse zur Diätenerhöhung. Böse



nur als bemerkung:
hier in der schweiz hör ich äusserst selten klagen, dass die politiker zuviel verdienen würden oder es ein "selbstbedienen" o.ä. wäre...
in deutschland kommt das thema in jeder diskussion nach spät. 5 minuten.



Das hat damit zu tun, das wir in der Schweiz ein Milizsystem haben. Parlamentarier haben praktisch alle noch einen Job nebenher und bekommen bescheidenes Sitzungsgeld während der Session.
Allenfalls Regierungsbeamte bekommen Lohn, ein Bundesrat glaub ich um die 400'00.- pro Jahr. Gemessen an den Löhnen in der Privatwirtschaft ist das relativ Bescheiden.


ja, ist mir bewusst. 400' für ne führungskraft ist sogar eher sehr wenig als nur "bescheiden" in zürich und genf können da viele banker nur milde lächeln zwinkern
in deutschland sind die gehälter (auch z.b. für staatssekretäre) aber ständiges dauerthema. das kann ein schweizer so eben gar nicht nachvollziehen.
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#884456) Verfasst am: 14.12.2007, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Latina hat folgendes geschrieben:
Keksmonster hat folgendes geschrieben:
Und weils gerade zum Thema passt, ein kleines (nicht unbedingt faires...) Porträt des grössten Blocher-Fans:
"Reporter 5.12.07 SF1" Geschockt Lachen


Iiiiihhh! Hab grad das Video geschaut; dieser Gerhard Blocher hat doch einfach nicht alle Tassen im Schrank! Mit seinem militärischen Getue und dieses komische Lachen, er findet sich offenbar ganz witzig. Auf welchem Planeten lebt der wohl? Autsch

Ich interpretiere Pfarrer Gerhard Blochers ("mein Seelsorger" meint Christoph) "Aussagen" als laute Äusserung dessen, was sein Bruder Christoph leise denkt. Er ist eine unaufhaltbare Naturgewalt in der schweizer Politik, wie der Rheinfall. Am besten sollte er zugleich Parteipräsident, Bundespräsident und Direktor aller Departemente sein, dann kann man auf die anderen Bundesräte ganz verzichten. Er ist ja sowieso der beste, also wählen wir ihn doch sofort zum schweizer König mit unbedingter Gewalt. Dann kann man gleich auch noch das Parlament abschaffen (Sparpotential). Die Kantone kann man dann zu Verwaltungsbezirken umwandeln. Usw. Diese bei CB und seiner Anhängerschaft immer wieder durchschimmernde Grundhaltung hat zu seiner Abwahl geführt und nichts anderes!
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PataPata
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Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#884469) Verfasst am: 14.12.2007, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Joe hat folgendes geschrieben:

so gesehen, müsste eigentlich die EU der Schweiz beitreten.... Sehr glücklich

Diesen Satz wollte ich gerade als Beitrag bringen: Die Schweiz wird der EU nie beitreten, sie wartet darauf, dass die EU der Schweiz beitritt! Dieses halb ernst gemeintes Bonmot habe ich schon oft zum Entsetzen einiger EU-Bürger von mir gelassen...

Im Ernst, ich glaube an ein Europa der Provinzen mit Auflösung der Grandes Nations à la De Gaulle und Sarcozy. So gesehen würde ich mir dann vorstellen, dass die Schweiz mitmachen könnte. Es bräuchte natürlich dazu noch eine direkte Demokratie und andere schweizerische Spezialitäten (hier in Italien ist sogar das Referendum eine Farce). Wenn die Schweiz für Europa Vorbild sein will, dann darf sie sich nicht vorschnell in ein Europa heutigen Couleurs auflösen!
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Joe
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Beitrag(#884500) Verfasst am: 14.12.2007, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:

Im Ernst, ich glaube an ein Europa der Provinzen mit Auflösung der Grandes Nations à la De Gaulle und Sarcozy. So gesehen würde ich mir dann vorstellen, dass die Schweiz mitmachen könnte. Es bräuchte natürlich dazu noch eine direkte Demokratie und andere schweizerische Spezialitäten (hier in Italien ist sogar das Referendum eine Farce). Wenn die Schweiz für Europa Vorbild sein will, dann darf sie sich nicht vorschnell in ein Europa heutigen Couleurs auflösen!


Ich denke (und hoffe) auch, dass sich Europa zwangsläufig mehr in Richtung Föderalismus und Stärkung der Regionen entwickeln wird. Vielleicht wird sie sogar das eine oder andere Element in Form von "direkter Demokratie" einführen. Zentralistische Modelle wie Frankreich haben keine Zukunft.

Wenn man sich die Geschichte der Schweiz anschaut, so ist dieser Staat eigentlich ähnlich entstanden. Vor der Bundesverfassung 1848 hatte praktisch jeder Kanton seine eigene "staatlichkeit" mit militärischer Hoheit und eigener Währung. Vieles wurde zwar zentralisiert, aber die Kantone behielten doch relativ viel Eigenmacht. Dort wo es Sinn machte, wurde die Kompetenz zentralisiert. Wobei vieles nicht reibungslos verlief, die grössten Gegner dieses freiheitlichen Staatsmodells (das praktisch alleine von der FDP stammt) waren die kath. konservativen Kantone in der Innerschweiz, also die "Urpatrioten". Heute wären das wohl die Blocheristen....

Aber auch die Schweiz ist ja nicht von heute auf morgen entstanden, insofern ist die EU noch ziemlich "jung"....
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Beitrag(#884543) Verfasst am: 14.12.2007, 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Sehe ich ähnlich. Ein Beitritt der Schweiz zur EU würde vermutlich ein Weniger an Demokratie bedeuten. Die Schweizerinnen und Schweizer sind nicht einfach europafeindlich (ok, einige sind es), der Hauptgrund für die Ablehnung der EU liegt aber darin, dass die Schweizerinnen und Schweizer ihre demokratischen Freiheiten sehr zu schätzen wissen und die EU als undemokratischer, bürgerferner und bürokratischer Moloch wahrgenommen wird.
naja diesen Zustand kannten wir in Dtl. ja auch schon vorher und nannten ihn Bundestag/Bundesregierung zwinkern skeptisch (daher war der wechsel wohl auch nicht so schwer/ nicht das wir zum Beitritt gefragt worden währen, oder zum Euro, oder zur Verfassung... Böse )


PS das die EU der Schweiz beitritt und ihr System übernimmt halte ich auch für eine gute Idee
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pariparo
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Anmeldungsdatum: 22.06.2007
Beiträge: 2378
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Beitrag(#884557) Verfasst am: 14.12.2007, 17:27    Titel: Blocher droht mit sener Kohle Antworten mit Zitat

Zitat:
Christoph Blocher ist nicht mehr in der Regierung - aber für die Schweiz ist der gedemütigte Politiker umso gefährlicher. Blocher profitiert schon jetzt von seinem Märtyrerstatus, die SVP verzeichnet einen Mitgliederrun. Mit seinen Milliarden will der Rechtspopulist eine aggressive Oppositionspolitik finanzieren.

Suspekt
Zitat:
Laut der alljährlich vom Wirtschaftsmagazin "Bilanz" veröffentlichten Liste der 300 reichsten Schweizer gehört die Familie Blocher mit geschätzten 2,5 Milliarden Euro zu den vierzig Reichsten des Landes.


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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#884574) Verfasst am: 14.12.2007, 17:47    Titel: Re: Tschüss, Blocher! Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Da würde ich mich nicht zu früh freuen. Wenn man die SVP als stimmenstärkste Partei im Gegensatz zur Tradition und Erwartung einfach so von oben herab ausschließt, dann kann die SVP das kinderleicht einen Solidaritätseffekt verwandeln, indem sie sich als den undemokratisch ausgeschlossenen Underdog darstellt.
Wir haben das in Österreich ja gesehen. Die prinzipielle Haltung der Parteien, mit der FPÖ auf keinen Fall und in keinem Punkt zusammenzuarbeiten, war während der 90er das beste, was der FPÖ passieren konnte.


Populisten gedeihen am besten in der Opposition - die Lektion werden die Schweizer und andere, die sich jetzt freuen, leider noch lernen müssen.

Was noch viel wichtiger ist, ist der Wählerwille und die Motivation des Wählers. Wenn 28,9% die SVP wegen einer restriktiven Ausländerpolitik und Law&Order gewählt haben, dann ändern irgendwelche Abwahlen oder internen Parteizerwürfnisse nichts am Willen dieser Wähler, der von jeder Partei aufgegriffen werden kann. Die Motivation für die 28.9%, eine Partei wie die SVP zu wählen, wird so lange bleiben, bis die Politik, die sie wünschen, wenigstens zum Teil umgesetzt ist, oder sie inhaltlich und argumentativ von einer anderen Politik überzeugt werden.

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Joe hat folgendes geschrieben:

so gesehen, müsste eigentlich die EU der Schweiz beitreten.... Sehr glücklich

Diesen Satz wollte ich gerade als Beitrag bringen: Die Schweiz wird der EU nie beitreten, sie wartet darauf, dass die EU der Schweiz beitritt! Dieses halb ernst gemeintes Bonmot habe ich schon oft zum Entsetzen einiger EU-Bürger von mir gelassen...

Die Vorstellung, dass die EU am eigenen Staatswesen genesen soll, ist kein schweizerischer. Die deutsche, französische, britische, polnische Politik denkt arroganterweise ebenso und möglicherweise auch einige andere Länder. Zum Glück kann das aus aus diesem Grund nicht funktionieren.

Darüber hinaus sollte ein Land, in dem bis unlängst die Hälfte der wahlmündigen Bürger von der Wahl willkürlich ausgeschlossen wurden, mit der Selbstbeweihräucherung als angeblich so alte Demokratie nicht übertreiben.
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Bynaus
Stellar veranlagt



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Beitrag(#884731) Verfasst am: 14.12.2007, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Vorstellung, dass die EU am eigenen Staatswesen genesen soll, ist kein schweizerischer. Die deutsche, französische, britische, polnische Politik denkt arroganterweise ebenso und möglicherweise auch einige andere Länder. Zum Glück kann das aus aus diesem Grund nicht funktionieren.

Darüber hinaus sollte ein Land, in dem bis unlängst die Hälfte der wahlmündigen Bürger von der Wahl willkürlich ausgeschlossen wurden, mit der Selbstbeweihräucherung als angeblich so alte Demokratie nicht übertreiben.


Wie gesagt, es geht nicht um Patriotismus und Selbstbeweihräucherung: Ich finde das Schweizer Modell nicht deshalb gut, weil es das Modell des Staats ist, dem ich angehöre. Tatsache ist, dass sich die Staatsformen von Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Polen sehr viel ähnlicher sind als im Vergleich dazu die Schweiz: in keinem dieser Staaten geniessen die Bürgerinnen und Bürger auf allen Ebenen des Staates so viele demokratische Rechte und Möglichkeiten, korrigierend in die Politik einzugreifen, wie in der Schweiz. Wie unlängst in einem anderen Thread erwähnt (und diskutiert), die USA sind ebenfalls demokratischer und freiheitlicher als viele europäische Staaten.
Wenn du dich dann besser fühlst und nicht mehr über "Selbstbeweihräucherung" klagen willst, schlage ich für die EU in einem ersten Schritt vor, so demokratisch wie die USA zu werden, dann schauen wir weiter. Sehr glücklich

Dass das Frauenstimmrecht in der Schweiz erst so spät eingeführt wurde, ist tatsächlich nicht besonders ruhmreich. Ich gebe aber zu bedenken, dass die Schweiz damit aber auch das einzige Land ist, wo das Frauenstimmrecht durch eine Volksabstimmung eingeführt wurde, das heisst, es wurde tatsächlich eine Mehrheit der Bevölkerung davon überzeugt, dass das eine gute Sache ist.
Abstimmungen stellen sicher, dass auch tatsächlich die Mehrheit der Gesellschaft hinter dem Kurs der Regierung steht - Demokratie eben. Ich wäre im übrigen nicht erstaunt, wenn es in Deutschland auch so lange gedauert hätte, wenn das Frauenstimmrecht per Volksabstimmung eingeführt worden wäre.

Ausserdem ist das mit dem Frauenstimmrecht nicht ganz so einfach.
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



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Beitrag(#884762) Verfasst am: 14.12.2007, 21:38    Titel: Re: Tschüss, Blocher! Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Darüber hinaus sollte ein Land, in dem bis unlängst die Hälfte der wahlmündigen Bürger von der Wahl willkürlich ausgeschlossen wurden, mit der Selbstbeweihräucherung als angeblich so alte Demokratie nicht übertreiben.

Ja, ja, ich habe nie behauptet und werde nie behaupten, dass die Schweiz perfekt ist. Nicht umsonst lebe ich heute in Italien - ich bin ein paarmal zu oft Blocher-Typen in die Quere gekommen...
Für den Rest verweise ich auf Bynaus, ich gehe mit ihm völlig einig.
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Sokrateer
souverän



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Beitrag(#884810) Verfasst am: 14.12.2007, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Wenn du dich dann besser fühlst und nicht mehr über "Selbstbeweihräucherung" klagen willst, schlage ich für die EU in einem ersten Schritt vor, so demokratisch wie die USA zu werden, dann schauen wir weiter. Sehr glücklich

Man muss hier freilich zwischen theoretischen und praktischen Möglichkeiten unterscheiden. Die USA sind systembedingt in einem Zweiparteiensystem gefangen. Japan wäre theoretisch auch sehr demokratisch, aber auch dort hält sich eine eigentlich überall verhasste Partei stets an der Macht.

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Dass das Frauenstimmrecht in der Schweiz erst so spät eingeführt wurde, ist tatsächlich nicht besonders ruhmreich. Ich gebe aber zu bedenken, dass die Schweiz damit aber auch das einzige Land ist, wo das Frauenstimmrecht durch eine Volksabstimmung eingeführt wurde, das heisst, es wurde tatsächlich eine Mehrheit der Bevölkerung davon überzeugt, dass das eine gute Sache ist.

Nein, es gab eine Männerabstimmung und die Mehrheit der Männer wurden überzeugt. Fragt sich, wer über das Männerstimmrecht abstimmen muss? Mit den Augen rollen

In der Österreich hatten Frauen vom Anfang der ersten Republik an das Stimmrecht. Das musste gar nicht erst extra eingeführt werden und die Demokratie selbst kann nicht auf formal demokratische Weise zustandekommen.

Und extrem lokaler Föderalismus ist eben nicht etwas, was du als klar demokratisch verstehen kannst. Das ist nur dann der Fall, wenn ein Volk sehr ortsgebunden ist. Wenn also die meisten Menschen im gleichen Ort sterben, in dem sie geboren wurden. Aber ein bewegliches Volk, in dem viele Menschen mit der Möglichkeit rechnen müssen, verschiedenste Lebensabschnitte in verschiedenen Regionen zu verbringen, dann ist es in ihrem Interesse in den Geschicken anderer Regionen mitzubestimmen und zu vereinheitlichen. Und dann gibt es noch Völker, die ein messianisches Selbstverständnis haben. Es ist eben der Wille der Franzosen, eine Grande Nation zu sein.
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



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Beitrag(#884817) Verfasst am: 14.12.2007, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Und extrem lokaler Föderalismus ist eben nicht etwas, was du als klar demokratisch verstehen kannst. Das ist nur dann der Fall, wenn ein Volk sehr ortsgebunden ist. Wenn also die meisten Menschen im gleichen Ort sterben, in dem sie geboren wurden.



fahr mal ins wallis und frag die wo sie sterben wollen.
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Joe
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Beitrag(#884844) Verfasst am: 14.12.2007, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In der Österreich hatten Frauen vom Anfang der ersten Republik an das Stimmrecht. Das musste gar nicht erst extra eingeführt werden und die Demokratie selbst kann nicht auf formal demokratische Weise zustandekommen.


Das mag sicher stimmen, nur sollte man berücksichtigen, das Volkswahlen in gewissen Kantonen der alten Eidgenossenschaft in Form von Landsgemeinden schon im frühen 14. Jahrhundert stattfanden (damals für Männer natürlich nur). Und da ausser gewissen Umwälzungen wie die Gründung des modernen Bundesstaates im 19. Jh keine grossen "Revolutionen" oder ähnliches stattfanden, war es gewissermassen auch langwierig solch alte Traditionen wie das Vorrecht der Männer zur Abstimmung umzukrempeln.
1848, die Geburtsstunde der Schweizer Verfassung also, da gab es garantiert noch keinen Staat mit Frauenstimmrecht.

Mit Oesterreich 1918 und den ganzen Revolutionen in Europa zu dieser Zeit kann man das so also nicht vergleichen.
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Die Sklaverei ist ein Gottesgeschenk.
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