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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#885812) Verfasst am: 16.12.2007, 00:41 Titel: Tiere, Spezieismus und Behinderte |
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Wir behandeln Tiere schlechter als Menschen, essen sie und nutzen sie für andere Dinge.
Dies kann ethisch wohl nur damit begründet werden dass wir die intelligenteren sind und eine komplexere Gefühlswelt haben als Tiere, aber wenn man das konsequent zu ende denkt dann müßten wir diegeistig Behinderten auch nicht besser behandeln.
Begründen wir dies anders dann kommen wir wieder zum Spezieismus, denn es werden sich immer benachteiligte Menschen finden die bei div. Deffinitionen näher bei Tieren liegen.
Bleibt uns als Begründung als wirklich nur der Spezieismus dh "der Mensch zuerst", kann man den Spezieismus aber gelten lassen, oder gibt es noch andere möglichkeiten den Gebrauch von Tieren ethisch zu legitimieren, oder ist es besser Tieren mehr Rechte zuzusprechen?
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#885815) Verfasst am: 16.12.2007, 00:44 Titel: Re: Tiere, Spezieismus und Behinderte |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | (..)denn es werden sich immer benachteiligte Menschen finden die bei div. Deffinitionen näher bei Tieren liegen. |
Nein.
Oder anders: Derartige Definitionen sind falsch.
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unchrist Klugscheißer
Anmeldungsdatum: 16.02.2007 Beiträge: 1039
Wohnort: Hannover
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(#885827) Verfasst am: 16.12.2007, 00:49 Titel: |
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Alle Menschen sind Tiere- Säugetiere.
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Bynaus Stellar veranlagt
Anmeldungsdatum: 03.11.2003 Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde
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(#885834) Verfasst am: 16.12.2007, 00:55 Titel: |
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Zitat: | oder ist es besser Tieren mehr Rechte zuzusprechen? |
Auf jeden Fall. Speziesismus ist genauso gaga wie Rassismus. Bloss ist es etwas schwieriger, mit ihm zu brechen...
_________________ http://www.planeten.ch - Acht und mehr Planeten
http://www.final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#885851) Verfasst am: 16.12.2007, 01:08 Titel: |
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Wie aber rechtfertige ich das Schnitzel auf meinem Teller wenn ich den Spezieismus dazu nicht hinzuziehen kann?
Muß ich in Zukunft ohne Schnitzel und Versuchstier auskommen?
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unchrist Klugscheißer
Anmeldungsdatum: 16.02.2007 Beiträge: 1039
Wohnort: Hannover
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(#885856) Verfasst am: 16.12.2007, 01:10 Titel: |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Wie aber rechtfertige ich das Schnitzel auf meinem Teller wenn ich den Spezieismus dazu nicht hinzuziehen kann?
Muß ich in Zukunft ohne Schnitzel und Versuchstier auskommen? |
Du ja!
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sigi Auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.01.2005 Beiträge: 975
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(#885866) Verfasst am: 16.12.2007, 01:18 Titel: Re: Tiere, Spezieismus und Behinderte |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Wir behandeln Tiere schlechter als Menschen, essen sie und nutzen sie für andere Dinge.
Dies kann ethisch wohl nur damit begründet werden dass wir die intelligenteren sind und eine komplexere Gefühlswelt haben als Tiere, aber wenn man das konsequent zu ende denkt dann müßten wir diegeistig Behinderten auch nicht besser behandeln.
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Etwa essen oder eine Leine um den Hals binden???
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#885875) Verfasst am: 16.12.2007, 01:24 Titel: |
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Der Verzehr von Artgenossen ist nicht allzuweit verbreitet im Tierreich und vor allem unter den Saeugetieren extrem selten. Insofern kann man naturalistisch argumentieren, dass es eben unnatuerlich ist. Rationalistisch kann man es so erklaeren, dass beim Verzehr von Artgenossen die Gefahr, dass Parasiten uebertragen werden, ungleich viel groesser ist als beim Verzehr von Artfremden.
Ausser ein paar seltenen Spezialfaellen, bei denen es weniger um Ernaehrung als vielmehr um Rituale geht, kommt Kanibalismus beim Menschen auch extrem selten vor und ist in praktisch allen menschlichen Gesellschaften mehr oder weniger stark tabuisiert.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#885880) Verfasst am: 16.12.2007, 01:28 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Der Verzehr von Artgenossen ist nicht allzuweit verbreitet im Tierreich und vor allem unter den Saeugetieren extrem selten. Insofern kann man naturalistisch argumentieren, dass es eben unnatuerlich ist. |
Naturalistischer Fehlschluss...
Zitat: | Rationalistisch kann man es so erklaeren, dass beim Verzehr von Artgenossen die Gefahr, dass Parasiten uebertragen werden, ungleich viel groesser ist als beim Verzehr von Artfremden. |
Stimmt das so? Also ist die Wahrscheinlichkeit dabei erheblich größer?
Zitat: | Ausser ein paar seltenen Spezialfaellen, bei denen es weniger um Ernaehrung als vielmehr um Rituale geht, kommt Kanibalismus beim Menschen auch extrem selten vor und ist in praktisch allen menschlichen Gesellschaften mehr oder weniger stark tabuisiert. |
Das ist ein Argument wofür?
Insgesamt ist dein Beitrag allerhöchstens dafür geeignet Kanniballismus zu verbieten, nicht das Essen von Tieren zu legitmieren.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#885907) Verfasst am: 16.12.2007, 02:10 Titel: |
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Bynaus hat folgendes geschrieben: | Speziesismus ist genauso gaga wie Rassismus. |
Ist es nicht. Es ist legitim, Unterschiedliches unterschiedlich zu behandeln.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#885933) Verfasst am: 16.12.2007, 02:53 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Rationalistisch kann man es so erklaeren, dass beim Verzehr von Artgenossen die Gefahr, dass Parasiten uebertragen werden, ungleich viel groesser ist als beim Verzehr von Artfremden. |
Stimmt das so? Also ist die Wahrscheinlichkeit dabei erheblich größer? |
Deshalb kochen oder braten kluge Kannibalen ihr Essen vor dem Verzehr.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#885934) Verfasst am: 16.12.2007, 02:59 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Bynaus hat folgendes geschrieben: | Speziesismus ist genauso gaga wie Rassismus. |
Ist es nicht. Es ist legitim, Unterschiedliches unterschiedlich zu behandeln. |
Und was ist der relevante Unterschied?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#885947) Verfasst am: 16.12.2007, 04:04 Titel: |
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Bynaus hat folgendes geschrieben: | Zitat: | oder ist es besser Tieren mehr Rechte zuzusprechen? |
Auf jeden Fall. Speziesismus ist genauso gaga wie Rassismus. Bloss ist es etwas schwieriger, mit ihm zu brechen... |
Soviel Unsinn hätte ich dir ehrlich nicht zugetraut.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#885962) Verfasst am: 16.12.2007, 10:18 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Bynaus hat folgendes geschrieben: | Speziesismus ist genauso gaga wie Rassismus. |
Ist es nicht. Es ist legitim, Unterschiedliches unterschiedlich zu behandeln. |
Und was ist der relevante Unterschied? |
Bewußtsein, Empfindungs- und Reflexionsvermögen. z.B.
Doofe Frage.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#885983) Verfasst am: 16.12.2007, 11:30 Titel: |
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Bynaus hat folgendes geschrieben: | Zitat: | oder ist es besser Tieren mehr Rechte zuzusprechen? |
Auf jeden Fall. Speziesismus ist genauso gaga wie Rassismus. Bloss ist es etwas schwieriger, mit ihm zu brechen... |
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#885992) Verfasst am: 16.12.2007, 12:05 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Rationalistisch kann man es so erklaeren, dass beim Verzehr von Artgenossen die Gefahr, dass Parasiten uebertragen werden, ungleich viel groesser ist als beim Verzehr von Artfremden. |
Stimmt das so? Also ist die Wahrscheinlichkeit dabei erheblich größer? |
Deshalb kochen oder braten kluge Kannibalen ihr Essen vor dem Verzehr. |
Kein sushi sapiensis?
Ts... irgendwas muss der Mensch essen und auch Pflanzen sind empfindungsfähig! Schliesslich muss man 10mal soviel pflanzliches Fett verzehren um den Energiewert von tierischem zu erhalten. Insofern ist es ethisch eher Tiere zu essen um den Pflanzen Leid zu ersparen.
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#885993) Verfasst am: 16.12.2007, 12:06 Titel: |
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Rasenmäher sind Massenmörder!
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Niemand chinesisches Zimmer
Anmeldungsdatum: 22.10.2007 Beiträge: 354
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(#885995) Verfasst am: 16.12.2007, 12:08 Titel: Re: Tiere, Spezieismus und Behinderte |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Wir behandeln Tiere schlechter als Menschen, essen sie und nutzen sie für andere Dinge. |
Das ist nicht in jedem Fall so.Es gibt viele Menschen die ihren Hund/Katze...sehr viel besser behandeln als Menschen.Alkoholiker,Autisten,"Schizophrene"..werden sich öfters mal wünschen wie ein Hund behandelt zu werden.
_________________ Die Lage ist hoffnungslos,aber nicht ernst.
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#885996) Verfasst am: 16.12.2007, 12:09 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Bynaus hat folgendes geschrieben: | Speziesismus ist genauso gaga wie Rassismus. |
Ist es nicht. Es ist legitim, Unterschiedliches unterschiedlich zu behandeln. |
Und was ist der relevante Unterschied? |
Bewußtsein, Empfindungs- und Reflexionsvermögen. z.B.
Doofe Frage. | Die Säugetiere die wir essen besitzen das alles. Zumindest Bewusstsein und Empfindungsvermögen. Menschen besitzen keine Eigenschaft, die sich Grundsätzlich von denen anderer Tiere unterscheidet. Unsere Fähigkeiten sind stärker ausgeprägt, aber nicht neu.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#886006) Verfasst am: 16.12.2007, 12:22 Titel: |
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Komodo hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Bynaus hat folgendes geschrieben: | Speziesismus ist genauso gaga wie Rassismus. |
Ist es nicht. Es ist legitim, Unterschiedliches unterschiedlich zu behandeln. |
Und was ist der relevante Unterschied? |
Bewußtsein, Empfindungs- und Reflexionsvermögen. z.B.
Doofe Frage. | Die Säugetiere die wir essen besitzen das alles. Zumindest Bewusstsein und Empfindungsvermögen. Menschen besitzen keine Eigenschaft, die sich Grundsätzlich von denen anderer Tiere unterscheidet. Unsere Fähigkeiten sind stärker ausgeprägt, aber nicht neu. |
Na und? Keiner hat behauptet, daß Tiere das grundsätzlich nicht hätten. Der Punkt ist vielmehr, daß sie es in unterschiedlichem Umfang und unterscheidlicher Ausprägung haben, daß dies eine unterscheidliche Behandlung rechtfertigt.
Ein Schwein z.B. hat artspezifische Bedürfnisse, die in einer verantwortungsbewußten Tierhaltung zu berücksichtigen sind. Es hat aber keine Idee von einem selbstbestimmten Leben, die mit Umstand, als Wurst zu enden, in Konflikt geraten könnte.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
Zuletzt bearbeitet von Ralf Rudolfy am 16.12.2007, 12:29, insgesamt einmal bearbeitet |
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#886010) Verfasst am: 16.12.2007, 12:28 Titel: |
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Das Thema hatten wir ja schon einigen Male, u.a. in den Singer-threads. Ich versuche meine Ansicht zusammenzufassen:
- Rationale Ethik ist geleitet von reflektierten konsenten Interessen. Ich kann daher idZ nur solche Argumente ernstnehmen, die auf dem Vorschlag eines solchen Interesses beruhen.
- Der Vergleich von Schlachttieren mit geistig Schwerbehinderten, Komapatienten usw. ist mE nicht statthaft, weil unser Interesse, letztere gut zu behandeln, aus der Möglichkeit erwächst, daß wir selbst oder Menschen, die uns interessieren, in eine ähnliche Lage kommen könnten. Dieses Argument gilt naturgemäß nicht für Embryonen.
- Dem Interesse der Nahrungsverwertung von Nutztieren stünde potenziell entgegen,
1) daß diese Schmerz und Angst empfinden können
2) daß diese ein rudimentäres personales Bewußtsein haben könnten (z.B. Primaten?)
3) daß andere Menschen ein stark empathisches Interesse an ihnen haben (z.B. Haustiere)
In allen 3 Fällen wäre aufgrund indirekter Reziprozität eine Schlachtung fragwürdig, selbst wenn wir einen explizit speziezistischen Konsens hätten.
- Meines Erachtens kann 1) technisch gelöst werden (Haltung), 2) reduziert die zur Auswahl stehenden Arten, und 3) die zur Auswahl stehenden Individuen (und evtl. Arten).
- Daher halte ich Schlachtung mit Auflagen für ethisch vertretbar, obwohl ich definitiv kein Speziezist bin.
- Eine ethisch noch unbedenklichere Variante würde ich befürworten, z.B. die industrielle Produktion von tierischem Fleisch anstelle von kompletten Tieren.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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unchrist Klugscheißer
Anmeldungsdatum: 16.02.2007 Beiträge: 1039
Wohnort: Hannover
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(#886017) Verfasst am: 16.12.2007, 12:38 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | (...)
- Eine ethisch noch unbedenklichere Variante würde ich befürworten, z.B. die industrielle Produktion von tierischem Fleisch anstelle von kompletten Tieren. |
Also bis hier fand ich den Beitrag gut.... bis hier...
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#886022) Verfasst am: 16.12.2007, 12:42 Titel: |
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unchrist hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | - Eine ethisch noch unbedenklichere Variante würde ich befürworten, z.B. die industrielle Produktion von tierischem Fleisch anstelle von kompletten Tieren. |
Also bis hier fand ich den Beitrag gut.... bis hier... |
Hmm ... bei den anderen Punkten hatte ich eher Widerspruch erwartet ... kannst Du das bitte begründen?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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unchrist Klugscheißer
Anmeldungsdatum: 16.02.2007 Beiträge: 1039
Wohnort: Hannover
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(#886024) Verfasst am: 16.12.2007, 12:46 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | unchrist hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | - Eine ethisch noch unbedenklichere Variante würde ich befürworten, z.B. die industrielle Produktion von tierischem Fleisch anstelle von kompletten Tieren. |
Also bis hier fand ich den Beitrag gut.... bis hier... |
Hmm ... bei den anderen Punkten hatte ich eher Widerspruch erwartet ... kannst Du das bitte begründen? |
Na ja, ich bin auch einer der wenigen hier, der zugibt fleisch mit Genuss essen zu können.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie man industriell tierisches Fleisch züchten soll. Gentechnik?
Am besten schmeckt doch der "Freilauf- Huhn"
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#886030) Verfasst am: 16.12.2007, 12:55 Titel: |
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unchrist hat folgendes geschrieben: | Ich kann mir nicht vorstellen, wie man industriell tierisches Fleisch züchten soll. Gentechnik? |
Organe aus Stammzellen geht doch schon heute, wenn auch noch nicht industriell.
unchrist hat folgendes geschrieben: | Am besten schmeckt doch der "Freilauf- Huhn" |
Da gebe ich Dir für heute recht. Ich denke aber, daß man das technisch relativ leicht verbessern kann.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
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(#886034) Verfasst am: 16.12.2007, 12:59 Titel: Re: Tiere, Spezieismus und Behinderte |
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Nergal hat folgendes geschrieben: |
Dies kann ethisch wohl nur damit begründet werden dass wir die intelligenteren sind und eine komplexere Gefühlswelt haben als Tiere,... |
Nö, wieso?
step hat folgendes geschrieben: | - Dem Interesse der Nahrungsverwertung von Nutztieren stünde potenziell entgegen,
1) daß diese Schmerz und Angst empfinden können
2) daß diese ein rudimentäres personales Bewußtsein haben könnten (z.B. Primaten?)
3) daß andere Menschen ein stark empathisches Interesse an ihnen haben (z.B. Haustiere |
Das ist alles einerlei. Ohne empathisches Interesse ist es irrelevant, ob ein Lebewesen Schmerz empfindet oder ein personales Bewusstsein hat. Empathie wird überhaupt erst durch solcherlei Annahmen ausgelöst. Und genau das ist der Punkt: Ethische Regeln zwischen Menschen ergeben sich primär aus dem Zusammenleben. Ethisches Verhalten gegenüber Tieren begründet sich dagegen allein in empathischen Regungen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass für den Umgang mit Tieren andere Grundsätze gelten als für den mit Menschen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#886039) Verfasst am: 16.12.2007, 13:05 Titel: Re: Tiere, Spezieismus und Behinderte |
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Zumsel hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | - Dem Interesse der Nahrungsverwertung von Nutztieren stünde potenziell entgegen,
1) daß diese Schmerz und Angst empfinden können
2) daß diese ein rudimentäres personales Bewußtsein haben könnten (z.B. Primaten?)
3) daß andere Menschen ein stark empathisches Interesse an ihnen haben (z.B. Haustiere |
Das ist alles einerlei. Ohne empathisches Interesse ist es irrelevant, ob ein Lebewesen Schmerz empfindet oder ein personales Bewusstsein hat. Empathie wird überhaupt erst durch solcherlei Annahmen ausgelöst. Und genau das ist der Punkt: Ethische Regeln zwischen Menschen ergeben sich primär aus dem Zusammenleben. Ethisches Verhalten gegenüber Tieren begründet sich dagegen allein in empathischen Regungen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass für den Umgang mit Tieren andere Grundsätze gelten als für den mit Menschen. |
Da widerspreche ich. Mit Deiner Argumentation könnte man Behinderte schlechter behandeln als Nutztiere, wenn man nur gewähreistet, daß man möglichst wenig Kontakt mit ihnen hat.
Deine Sicht der Empathie als solche kritisiere ich erstmal nicht, sie steht auch nicht in Widerspruch zu meinem posting.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#886055) Verfasst am: 16.12.2007, 13:17 Titel: Re: Tiere, Spezieismus und Behinderte |
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step hat folgendes geschrieben: | Da widerspreche ich. Mit Deiner Argumentation könnte man Behinderte schlechter behandeln als Nutztiere, wenn man nur gewähreistet, daß man möglichst wenig Kontakt mit ihnen hat. |
Der Vergleich zwischen Behinderten und Nutztieren ist m.E. schon deswegen abwegig, weil er vernachlässigt, daß die Behandlung von Nutztieren mit einer Zweckbestimmung einhergeht, die bei Behinderten keine Rolle spielt.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#886060) Verfasst am: 16.12.2007, 13:20 Titel: Re: Tiere, Spezieismus und Behinderte |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ... daß die Behandlung von Nutztieren mit einer Zweckbestimmung einhergeht, die bei Behinderten keine Rolle spielt. |
Ist Interesse und Zweck idZ für Dich dasselbe? Anders gefragt, welches Interesse hast Du an etwas/jemandem, das keinem Zweck entspricht?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#886066) Verfasst am: 16.12.2007, 13:29 Titel: Re: Tiere, Spezieismus und Behinderte |
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step hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ... daß die Behandlung von Nutztieren mit einer Zweckbestimmung einhergeht, die bei Behinderten keine Rolle spielt. |
Ist Interesse und Zweck idZ für Dich dasselbe? Anders gefragt, welches Interesse hast Du an etwas/jemandem, das keinem Zweck entspricht? |
Nun, ich kann ja das Interesse haben, daß Tiere oder Menschen meinen ethischen Grundsätzen gemäß behandelt werden. Das erfordert bei Nutztieren eine Abwägung, da es einen Kompromiß mit dem Interesse an ihrer Nutzung erfodert. Ohne Nutzung würde sich die Frage gar nicht stellen; die Tiere sind da, weil man sie nutzen will. Diese Kausalität entfällt bei einem Behinderten.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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